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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Person, die wir anbeten



Naomi
02.12.2006, 19:07
Anbetung ist nicht eine Praxis oder eine Kunst, eine Erfahrung oder eine religiöse Übung, sondern sie ist die Anbetung einer Person - der Person Gottes selber.
Christen sind mit dem Herrn Jesus eins, dass Gott der einzige würdige Gegenstand der Anbetung ist. Sie wissen, dass Gott Götzenanbetung hasst. Sie lesen in der Bibel, welchen Ernst Gott gegenüber solchen beweist, die irgend jemand oder irgend etwas außer dem wahren und lebendigen Gott anbeten. Sie stellen sich unter Gottes Gebot, dass er allein angebetet werden soll.
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Gemüt und aus deiner ganzen Kraft." (Mk. 12, 30)
Wenn wir Gott mit allen Fasern unseres Herzens lieben, dann ist er auch allein der Gegenstand unserer Anbetung. Anbetung strömt aus einem inneren Leben, das wir mit dem Herrn Jesus teilen. Der Glaube an Gott ist eine Beziehung zu ihm.
Anbetung ist die Freisetzng einer echten und bewusst empfundenen Liebe. Unser Glaube ist sich der Gegenwart Gottes inwendig in uns bewusst. Anbetung versucht nicht, Gott "jenseits" oder "oben" zu erreichen. Sie anerkennt seine uns innewohnende Gegenwart. Anbetung ist unsere innere Antwort auf die Gegenwart des Heiligen Geistes.
"Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?" (1. Kor. 3, 16)

Naomi
12.12.2006, 16:31
2. Gottes Herz verstehen

Gottes Wort macht klar, dass Gott in uns Wohnung genommen hat. In der Tat ist eine Offenbarung dieser Wahrheit eine wesentliche Vorbedingung für die Anbetung Gottes.

a. Der Vater
Viele Leute finden es schwierig, Gott als Vater anzubeten, weil sie ein falsches Vaterbild haben. Manche haben schmerzliche Erfahrungen mit ihren leiblichen Vätern. Andere überbetonen das alttestamentliche Bild eines Gottes, der mit Feuer und Donnerstimme vom Himmel her straft. Doch Jesus sagte zu der Samariterin, dass wahre Anbeter "den Vater anbeten" (Joh. 4, 23).
Jesus kam nicht nur, um uns von unseren Sünden zu erlösen und von unseren Krankheiten zu heilen, sondern auch um den Vater zu offenbaren. Das Beispiel, das er uns mit seinem eigenen Leben gegeben hat, sollte uns veranlassen, Ängste oder falsche Vorstellungen fahren zu lassen, die wir von Gott als Vater haben. Durch Christus lernen wir ihn kennen und ihm vertrauen, ihn lieben und darum auch anbeten.
"Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem der Sohn ihn offenbaren will." (Lk. 10, 22)

b. Jesus Christus
Jesus offenbart uns den Vater. Aber Jesus ist auch selber Gegenstand unserer Anbetung; denn er ist im Vater und der Vater ist in ihm:
9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke. (Joh. 14)
Jesus ist mehr als die Offenbarung des Vaters; er ist für uns auch der Weg zum Vater:
18 denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist. (Eph. 2)
Jesus empfängt auch Anbetung für sich selbst. Sowohl Menschen wie Engel sollen ihn anbeten:
6 Und wenn er den Erstgeborenen wiederum in die Welt einführt, spricht er: »Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!« (Hebr. 1)
Die Bibel erklärt, dass eines Tages ein jeder Mensch Jesus anbeten wird:
9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil. 2)

c. Der Heilige Geist
Wie wir bereits sahen, ist wahre Anbetung ohne die Hilfe des Heiligen Geistes unmöglich:
24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Joh. 4)
Gott ist Gegenstand unserer Anbetung, aber er ist auch die Motivation dafür. Seit der Zeit, als wir gläubig wurden, hat Gottes Heiliger Geist in unserem menschlichen Geist Wohnung genommen. Nun wohnt er in uns.
Der Heilige Geist leitet uns in der Anbetung. Indem wir ihn kennen und auf seine Leitung eingehen, beten wir mit größerer Freiheit und Vielfalt an. Aufgrund unserer Beziehung zum Vater "ruft" der Geist in uns.
6 Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Gal. 4)

märki
12.12.2006, 16:42
Amen!

Das hast Du schön geschrieben. Danke.

märki

Naomi
13.12.2006, 09:22
3. Eine Offenbarung Gottes

Der Schlüssel zur Anbetung Gottes ist, dass wir eine Offenbarung Gottes haben. Was ist eine Offenbarung, und wie kommt sie zu uns?

a. Eine geistliche Sicht
Unsere natürliche Sicht liegt in unseren beiden Augen. Unter normalen Verhältnissen nehmen sie eine Menge Informationen auf. Die Bibel spricht auch vom Sehen mit "geistlichen Augen":
Eph. 1, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist,

b. Offenbarung wird dem Suchenden zuteil
Die Bibel fordert uns immer wieder auf, Gott zu suchen. Sie ist voller Beispiele, wie Gott sich eifrig Suchenden geoffenbart hat:
Ps. 27, 4 Eines erbitte ich von dem HERRN, nach diesem will ich trachten: daß ich bleiben darf im Haus des HERRN mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des HERRN zu schauen und [ihn] zu suchen in seinem Tempel.

c. Offenbarung kommt vom Himmel
Offb. 4, 1 Nach diesem schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel; und die erste Stimme, die ich gleich einer Posaune mit mir reden gehört hatte, sprach: Komm hier herauf, und ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen muß!
Durch Jahrhunderte hindurch haben Männer und Frauen für sich in Anspruch genommen, "Offenbarungen" gehabt zu haben. Manche davon waren unecht und nachgemacht. Echte Offenbarungen kommen ausschlieplich von Gott selbst:
Jer. 14, 14 Da sprach der HERR zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, ihnen nichts befohlen und nichts zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesichte und Wahrsagerei, Hirngespinste und Einbildungen
ihres eigenen Herzens!
Obgleich das Instrument der himmlischen Offenbarung ein Buch, ein Prediger, die Natur oder sonst etwas sein kann, bewahrt uns Gott vor falschen Visionen, indem er alle Offenbarung in seinem Worte, der Bibel, wurzeln lässt.

d. Offenbarung kommt aus dem Wort
Die Bibel ist die Offenbarung von Gott. Indem wir das Wort Gottes lesen und darüber nachdenken, offenbart der Heilige Geist uns Jesus:
Offb. 1, 1-2 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll; und er hat sie bekanntgemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt, 2 der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat und alles, was er sah.

e. Offenbarung kommt durch Gehorsam
Wenn man mit einer Lampe im Dunkeln dasteht, hat man wenigstens eine beschränkte Sicht. Aber wenn wir anfangen, mit der Lampe zu gehen, dann durchdringt der Lichtstrahl mehr Dunkelheit als vorher und lässt uns mehr vom Weg erkennen. Wenn wir stehenbleiben, ist unsere Sicht sofort wieder eingeschränkt. Deshalb müssen wir der Offenbarung, die uns gegeben worden ist, gehorsam sein und vorwärtsgehen:
Ps. 36, 10 Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich, der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, ja, den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt!
Wenn wir in enger Gemeinschaft mit Gott wandeln und seinen Willen tun, wird unsere Vision von ihm immer größer. Als wir uns bekehrten, waren wir uns der Vergebung unserer Sünden bewusst: wir beteten ihn als unseren Heiland an. Als wir seine Heilungskraft erlebten, beteten wir ihn als den göttlichen Arzt an. Als wir Kummer im Herzen hatten, beteten wir ihn als den Tröster an.
Diese "Offenbarungen" kommen zu uns, wenn wir unser Leben in der Gemeinschaft mit Jesus führen. Aber sie illustrieren nur einen ganz kleinen Aspekt dessen, wer er wirklich ist. Wenn wir den Herrn aber über das hinaus suchen, was er für uns tut, bekommen wir von ihm eine Offenbarung in all seiner Majestät.

Naomi
15.12.2006, 13:30
4. Anbetung, hervorgerufen durch Offenbarung

a. Abraham - er "sah" Gottes Treue
Abraham ist das Beispiel eines Mannes, der sich auf Gottes Treue verließ. Wie wir schon sahen, glaubte er, Gott werde selbst für ein Opfer sorgen (1. Mo. 22, 8) und Isaak sogar von den Toten auferwecken. Bevor Abraham sich anschickte, Isaak zu opfern, bezeichnete er sein Vorhaben als Akt der Anbetung (1. Mo. 22, 5). Dies ist das erste Mal, dass das Wort "anbeten" in der Bibel erwähnt wird.

b. Josua - er "sah" Gottes Sieg
Im Vorfeld einer Schlacht und entschlossen, die Feinde Gottes auszulöschen, wurde Josua mit dem Obersten des Heeres des Herrn konfrontiert. Josua fiel auf die Knie und betete an, als er den Herrn selbst als seinen siegreichen Anführer erkannte:
Jos. 5, 13 Es geschah aber, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah sich um; und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein blankes Schwert in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde? 14 Er sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN; jetzt bin ich gekommen! Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht?

c. Jesaja - er "sah" Gottes Heiligkeit
Jede Krise will uns dazu bringen, dass wir Gott suchen. Jesaja lebte zur Zeit einer nationalen Krise. Er suchte Gott und empfing eine Offenbarung von Gottes Heiligkeit und Reinheit. Darüber wurde er zur Buße über seine eigene Unreinheit geführt. Der Herr in seiner Gnade berührte Jesaja und "brannte" sein Sündenbewusstsein "weg":
Jes. 6, 1 Im Todesjahr des Königs Ussija sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und seine Säume erfüllten den Tempel.
5 Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen!
7 und er berührte meinen Mund [damit] und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt!
Wenn uns die Größe und Würdigkeit Jesu offenbart wird, erkennen wir unsere eigene Unwürdigkeit. Aber wenn wir zu Gott schreien, werden wir bald die Gnade und Güte des Herrn erfahren, indem er uns reinigt. Das führt uns zu noch tieferer Dankbarkeit und Anbetung.

d. Die Weisen - sie "sahen" die Königswürde Jesu
Die Weisen folgten dem Stern mit großer Freude. Als sie das Kind fanden, beteten sie Jesus als König an:
Matth. 2, 11 und sie gingen in das Haus hinein und fanden das Kind samt Maria, seiner Mutter. Da fi elen sie nieder und beteten es an; und sie öffneten ihre Schatzkästchen und brachten ihm Gaben: Gold, Weihrauch und Myrre.
Anbetung ist also der Ausfluss einer Liebesbeziehung, der durch eine göttliche Offenbarung Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ausgelöst wird. Hast du eine solche Liebesbeziehung zu Gott? Kennst du Gott als Vater, oder hast du Angst vor ihm, weil du eine falsche Vorstellung von seinem Wesen hast?
Bitte ihn, dass er dir ein Offenbarung von sich selbst schenkt, eine Offenbarung, die es dir möglich macht, "geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlannehmbar sind durch Jesus Christus" (1. Petr. 2, 5).