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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine vielleicht blöde Frage von einer Christin. :)



Aquavenus
10.01.2010, 07:25
Was genau unterscheidet denn das Judentum vom Christentum???
Das konnte mir bisher keiner erklären.....Leider.
Also wie unterscheidet sich der GLAUBEN????
Ich hoffe ihr versteht was ich meine. :)

Gottes Segen und liebste Grüße
eure Jasmina

anonym002
10.01.2010, 09:02
Hallo Jasmina

Der Unterschied vom Judentum zum Christentum.... Da gibt es viele Unterschiede.

Der wesentliche Unterschied im „Glauben“ ist wohl der, dass das Judentum keine Ersatzopfertheolgie hat und braucht, um vor dem Ewigen „gerecht“ zu sein.

Anders ausgedrückt, wie Pinchas Lapide sagte: Der Glaube Jesu vereinigt uns, der Glaube AN Jesus trennt.


Lehit

Alef

Fisch
10.01.2010, 12:36
Eine vielleicht blöde Frage von einer Christin. :)

Es gibt keine blöden Fragen wenn man etwas nicht weiß - nur wer nicht fragt, der ist meiner Meinung nach blöd :))
&yaeh

Aquavenus
10.01.2010, 19:41
Boah krass!!Also die Juden glauben nicht an Jesus?
Hm,aber Jesus war doch der König der Juden oder nicht?
Aber ich denke ich weis was du meinst.
Ich verurteile niemanden,aber ich für mich könnte es nicht,NICHT an Jesus zu glauben,das geht gar nicht!Aber gaaaaaanz lieben Dank für die Erklärung!!

anonym002
10.01.2010, 19:48
Sicher darfst du an das glauben, was du magst, das sei dir gegönnt.

Weshalb auch nur sollten Juden AN Jesus glauben? An welchen Jesus denn? Den der Kirche, oder den historischen Jesus?
Sie haben ja den einen einzigen Gott.


Lehit

Alef

Saniana
10.01.2010, 22:43
Sicher darfst du an das glauben, was du magst, das sei dir gegönnt.

Weshalb auch nur sollten Juden AN Jesus glauben? An welchen Jesus denn? Den der Kirche, oder den historischen Jesus?
Sie haben ja den einen einzigen Gott.


Lehit

Alef

Welchen Jesus ?
Würdest du mir das bitte mal erklären ?

&schmoll

luxdei
11.01.2010, 08:55
Welcher Jesus ...

"Historscher Jeshua versus kirchlicher Jesus" scheint ja ein richtiger Evergreen zu sein ...


@ Jasmina

Wenn Dir niemand den Unterschied zwischen Judentum und Christentum erklären konnte, wen hast Du denn gefragt?

Gruß
LD

Jakow
11.01.2010, 12:13
Hallo.


Also wie unterscheidet sich der GLAUBEN????Genau dieses ist schon ein zentraler Unterschied. Im Judentum geht es nicht um einen Glauben, sondern erst einmal um das Tun. Sicherlich steckt hinter diesem Tun auch ein Glaube, aber dieser kann sehr unterschiedlich sein und lange Zeit wurde der Versuch von Maimonides einen einheitlichen Glauben zu beschreiben massiv abgelehnt.


Was genau unterscheidet denn das Judentum vom Christentum???Das Judentum bezieht sich auf die Tora, auf die mündliche wie auch schriftliche Lehre, welche dem jüdischen Volk am Sinai gegeben wurde. Diese enthält genaue Vorschriften wie Juden wie auch Nichtjuden zu leben haben, wenn sie g'ttgefällig sein wollen.

Dabei ist wesentlich, dass sich dieses alles auf diese Welt bezieht, auf unser gerechtes Leben in dieser Welt, auch wenn in der Tora vereinzelt Hinweise auf eine kommende und andere Welt gemacht werden. So vertraut man im Judentum auch darauf, dass irgend wann diese Welt erlöst wird und diese Erlösung durch einen "Moschiach" eingeleitet wird. Zentral ist dieses hier aber nicht.

Das Christentum ist hieraus entstanden, dass geglaubt wird, dieser Moschiach sei in Form von Jesus schon gekommen und in Folge durch zahlreiche massive Abänderungen von der "ursprünglichen" Lehre, wie die Trinität. Dadurch hat dieses mit den Lehren aus der Tora nicht mehr viel zu tun, widerspricht diesen teilweise oder legt völlig andere Schwerpunkte.

Saniana
11.01.2010, 12:21
Hallo.

Genau dieses ist schon ein zentraler Unterschied. Im Judentum geht es nicht um einen Glauben, sondern erst einmal um das Tun. Sicherlich steckt hinter diesem Tun auch ein Glaube, aber dieser kann sehr unterschiedlich sein und lange Zeit wurde der Versuch von Maimonides einen einheitlichen Glauben zu beschreiben massiv abgelehnt.

Das Judentum bezieht sich auf die Tora, auf die mündliche wie auch schriftliche Lehre, welche dem jüdischen Volk am Sinai gegeben wurde. Diese enthält genaue Vorschriften wie Juden wie auch Nichtjuden zu leben haben, wenn sie g'ttgefällig sein wollen.

Dabei ist wesentlich, dass sich dieses alles auf diese Welt bezieht, auf unser gerechtes Leben in dieser Welt, auch wenn in der Tora vereinzelt Hinweise auf eine kommende und andere Welt gemacht werden. So vertraut man im Judentum auch darauf, dass irgend wann diese Welt erlöst wird und diese Erlösung durch einen "Moschiach" eingeleitet wird. Zentral ist dieses hier aber nicht.

Das Christentum ist hieraus entstanden, dass geglaubt wird, dieser Moschiach sei in Form von Jesus schon gekommen und in Folge durch zahlreiche massive Abänderungen von der "ursprünglichen" Lehre, wie die Trinität. Dadurch hat dieses mit den Lehren aus der Tora nicht mehr viel zu tun, widerspricht diesen teilweise oder legt völlig andere Schwerpunkte.[/QUOTE]

Hallo Jakow

in vielen stimme ich dir zu,aber auch ich bin Christin und lehne die Trinitätslehre konsequent ab.
Nicht alle Christen gehen mit dieser Lehre, die für mich eindeutig eine Irrlehre ist, konform.

Hier sollte man nicht alle über einen Kamm ziehen.
Viele meiner Geschwister denken wie ich.
&schmoll

Jakow
11.01.2010, 12:34
Hm,aber Jesus war doch der König der Juden oder nicht?Nein, war er nicht. So muss man als König auch gesalbt werden (Gesalbter = Moschiach) und dieses war Jesus nicht einmal, von vielen anderen Kriterien noch ganz abgesehen.

Jakow
11.01.2010, 12:38
Hier sollte man nicht alle über einen Kamm ziehenWenn ich mich richtig erinnere, brachte ich dieses alleine um die historische Entwicklung aufzuzeigen. Das sich seit dem das Christentum in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat, wäre zwar ebenso richtig, aber eine Ähnerung an die jüdische Lehre fand dabei fast nirgends statt.

Saniana
11.01.2010, 12:51
aber eine Ähnerung an die jüdische Lehre fand dabei fast nirgends statt.

Was meinst du damit ?

Jakow
11.01.2010, 15:05
Was meinst du damit ?Erst einmal soll "Ähnerung" wohl Annäherung heissen ;-)

Und ich meine damit, dass in der Entwicklung des Christentums dieses recht schnell sich vom Judentum entfernte, bspw. durch Festlegung der Trinität. Wenn diese Idee später wieder aufgegeben wurden, fand aber meistens eben keine Rückbesinnung auf das Judentum bzw. dass was in der Tora offenbart wurde statt.

In diesem Sinne stimmt meine Aussage eben auch dann, wenn du heute die Trinität ablehnst. Zu vieles wurde durch Einführung alleine dieser eine Idee verändert.

Sicherlich könnte man anfangen, von den ursprünglichen Texten sich erneut ein anderes Christentum zu erschliessen, aber bislang habe ich davon nur in Annäherung bei den Adventisten erfahren.

Saniana
11.01.2010, 16:35
Erst einmal soll "Ähnerung" wohl Annäherung heissen ;-)

Und ich meine damit, dass in der Entwicklung des Christentums dieses recht schnell sich vom Judentum entfernte, bspw. durch Festlegung der Trinität. Wenn diese Idee später wieder aufgegeben wurden, fand aber meistens eben keine Rückbesinnung auf das Judentum bzw. dass was in der Tora offenbart wurde statt.

In diesem Sinne stimmt meine Aussage eben auch dann, wenn du heute die Trinität ablehnst. Zu vieles wurde durch Einführung alleine dieser eine Idee verändert.

Sicherlich könnte man anfangen, von den ursprünglichen Texten sich erneut ein anderes Christentum zu erschliessen, aber bislang habe ich davon nur in Annäherung bei den Adventisten erfahren.

Lieber Jakow,

es ist wohl so, dass ich mich als Christin bezeichne.
Ich gehöre aber keiner Gemeinde an, wofür es eben auch Gründe gibt.
Ich persönlich lehne nicht nur die Trinitätslehre ab, sondern auch viele andere Irrlehren die in christlichen Kreisen zu finden sind, sei es in der katholischen, evangelischen Kirche oder in den sogenannten Freikirchen.
So z.B. auch den Torontosegen und alles was in solchen Richtungen läuft.
Was für mich relevant ist, ist was in der Bibel steht.
Für mich zählt einzig und allein G"tt.
Jeder Mensch hat eine ganz persönliche Beziehung zum himmlischen Vater.
In wie weit ich mich persönlich an der jüdischen Lehre annähere weiß ich nicht.

Fakt ist aber dass du natürlich Recht hast mit deine Aussage:

dass in der Entwicklung des Christentums dieses recht schnell sich vom Judentum entfernte,

Leider ist es so, ich denke aber auch, dass viele Christen umdenken.
Viele Menschen sind auf der Suche nach ihren Wurzeln ( Ursprungslehren )
Ich hoffe nur, dass viele Menschen auch finden, erkennen und umdenken.

anonym002
11.01.2010, 17:04
Hallo Saniana

Willkommen im Club der Nicht-Trianer :-)
&luftballon

Lehit

Alef

Isaak
11.01.2010, 17:11
Hallo Saniana,

im Grossen und Ganzem stimme ich hier in diesem Therad den Usern Alef und Jakow zu.

Des Weiteren ist es Dir und uns allen Usern selbsterklärend gestatten auch seinen eigenen Glauben hier und anderswo zu erklären und zu bekennen.

Du bist also Christin und erklärst, sicher nur grob umrissen, in welcher Weise Du Christin bist.

Bei der Frage und zwar wo denn der Unterschied zwischen Judentum und Christentum bestünde spielt aber, nach meiner Ansicht, weniger eine Rolle, wo man selbst im eigenen Glauben steht.

Christen sehen sich mit dem Judentum verbunden.

Wir Juden sehen das Christentum als völlig getrennt vom Judentum und als Eigen- und Selbstständig an. Im Jüdischen entspricht aber diese absolute Getrenntheit und zwar zwischen Jüdischem und Christlichem keine Wertigkeit, wie besseren oder schlechteren Glauben, bei G“tt näheren oder ferneren Glauben.

Im Christlichen wird aber nur eine Nachfolge und ein Glauben an und über Jesus als recht, richtig unb bei G“tt besser angenommen erglaubt.

Es gibt noch viele viele weitere Unterschiede und ich selbst suche nicht nach Unterschieden, sondern versuche zu leben was unser jüdischer Glaube uns zu lehren sucht und zwar mehr zu handeln als zu glauben und den Glauben im Handeln zu verbessern, als unendlich lange darüber zu philosophieren und zu theologisieren.

Wer an was glaubt, solange es sich nicht um G“tt handelt, ist uns meisten Juden unwichtig und unbedeutend.

lehit

Isaak

Saniana
11.01.2010, 17:24
@Isaak & Alef

Hmm,überlege gerade ob ich hier richtig bin.


Hallo Saniana

Willkommen im Club der Nicht-Trianer :-)

??????


Wer an was glaubt, solange es sich nicht um G“tt handelt, ist uns meisten Juden unwichtig und unbedeutend.

Bin etwas irritiert.


Christen sehen sich mit dem Judentum verbunden.

Verbunden sehe ich mich eher nicht, aber ich suche gern nach Antworten gerade bei den Juden.


Im Christlichen wird aber nur eine Nachfolge und ein Glauben an und über Jesus als recht, richtig unb bei G“tt besser angenommen erglaubt.

Da hast du wohl recht.
Leider ist es so, was wahr und was nicht wahr ist, würde mich ehrlich interessieren.

anonym002
11.01.2010, 17:43
Hallo Saniana

Nun, du sagtest doch, dass du die Trinität ablehnst. Deshalb Trianer (Eigenkration). Und es gibt hier ein paar Personen (mich mit einbezogen), die dies eben auch nicht so nach der gängigen vorgegeben dogmatischen Lehre sehen.


Aber ich hoffe, dass du das nicht falsch verstanden hast.


Alef

Saniana
11.01.2010, 17:48
Hallo Saniana

Nun, du sagtest doch, dass du die Trinität ablehnst. Deshalb Trianer (Eigenkration). Und es gibt hier ein paar Personen (mich mit einbezogen), die dies eben auch nicht so nach der gängigen vorgegeben dogmatischen Lehre sehen.


Aber ich hoffe, dass du das nicht falsch verstanden hast.


Alef

Achso, ok ich war etwas verwirrt.
Bin ja noch nicht lange hier.
Bin aber gespannt wie es hier weiter geht.
Unterschiede zwischen jüdischen - und christlichen Glauben wir sicher interessant.

Isaak
11.01.2010, 18:05
… Hmm,überlege gerade ob ich hier richtig bin. ...

Hallo Saniana

Willkommen im Club der Nicht-Trianer :-) …
Liebe Saniana, unser lieber User Alef ist kein Jude und er erklärt Dir sicher gerne was er glaubt und wer er sei und was er weiss und auch was er mit „Willkommen im Club der Nicht-Trianer.“ meint

… ?????? ...

… Wer an was glaubt, solange es sich nicht um G“tt handelt, ist uns meisten Juden unwichtig und unbedeutend. ...

… Bin etwas irritiert. ...
Verwirrtheit kann man zumeist im gemeinsamen Gespräch und im schreibenden Austausch etwas auflösen.

… Christen sehen sich mit dem Judentum verbunden. ...

… Verbunden sehe ich mich eher nicht, aber ich suche gern nach Antworten gerade bei den Juden. ...
Nun zwischen Christen und Dir liebe Saniana, so als einzelne Christin, sind selbsterklärend Unterschiede, dennoch sehen sich Christen oft als Nachfolger oder auch Erfüllte dessen an was sie in Jisrael als Erbe erkennen und zu verstehen glauben, daher nennen sie nicht umsonst ihre Bibel „Neues Testament“ und setzen die Tora als erfülltes und überholtes „Altes testament“ ein.

… Im Christlichen wird aber nur eine Nachfolge und ein Glauben an und über Jesus als recht, richtig unb bei G“tt besser angenommen erglaubt. ...

… Da hast du wohl recht.
Leider ist es so, was wahr und was nicht wahr ist, würde mich ehrlich interessieren. ...
Haj jaj jaj … so so so, leider ist es so und zwar dass für Christen es nur über Jesus zu G“tt ginge und Du möchtest gerne wissen was wahr sei und was nicht.
Das passt aber zusammen wie zwei linke Schuhe an zwei rechten Füssen.
Glauben ist kein Wissen und Wissen kein Glaube. Genauso ist unsere menschliche Wahrheit immer ein Teil der gesamten Wahrheit, so wie die Lüge auch ein teil der Wahrheit ist, eben nur in Umkehrung. Jesus ist nicht der Erlöser der Juden und auch nicht König von Israel. Ob Schriften über ihn, den Jesus wahr sind beantworten ebenfalls Juden anders als Christen. Und wir Juden wollen keine christlichen Fragen beantworten. Wozu auch? Wir können nur sagen was wir von Jesus halten und was wir vom Christlichen halten. Aber über Wahrheit sprechen wir nicht.

Shalom

Isaak

anonym002
11.01.2010, 18:05
Nun, etwas wesentliches erscheint mir noch folgendes:

http://www.juedisches-recht.de/lex_erg_christentum.php
6. Die unterscheidenden Lehren zwischen Judentum und Christentum


c) Der Mittler zwischen Gott und Mensch ist Jesus Christus bzw. das in seinem Namen geübte Sakrament.
Das Judentum ist die Lehre der Gotteskindschaft ohne Mittler und ohne Sakrament; Gottes Gnade wird dem Menschen unmittelbar als Wirkung der göttlichen Vaterliebe zuteil.


d) Die Gnade der Erlösung von der Sünde (Gnadenwahl), die vom Glaubensbekenntnis und der Fürbitte der Heiligen (im Katholizismus) abhängig ist, findet ihre Begründung und Vollendung im Sühnesterben Jesu Christi.
Das Judentum lehrt die Rückkehr zu Gott, die Umkehr zum Guten als Willenstat und die Selbstverantwortlichkeit des Menschen. Jes. 55, 7: "Der Frevler verlasse seinen Weg und der Sünder seine Gesinnung und kehre zu Gott um, denn er erbarmt sich seiner, und zu unserem Gotte, denn er verzeiht ihm alles." Die Sünde wird durch Reue (sittliches Wollen und Buße (sittliche Tat) getilgt, die die Versöhnung mit Gott erwirken.


Lehit

Alef

Saniana
11.01.2010, 18:11
Lieber Isaak,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.


Wir können nur sagen was wir von Jesus halten und was wir vom Christlichen halten. Aber über Wahrheit sprechen wir nicht.

Shalom

Isaak

Ok, was haltet ihr denn von Jesus und damit eben auch vom christlichen ?????

Saniana
11.01.2010, 18:24
Nun, etwas wesentliches erscheint mir noch folgendes:

http://www.juedisches-recht.de/lex_erg_christentum.php
6. Die unterscheidenden Lehren zwischen Judentum und Christentum

c) Der Mittler zwischen Gott und Mensch ist Jesus Christus bzw. das in seinem Namen geübte Sakrament.
Das Judentum ist die Lehre der Gotteskindschaft ohne Mittler und ohne Sakrament; Gottes Gnade wird dem Menschen unmittelbar als Wirkung der göttlichen Vaterliebe zuteil.

Ok, christlicher Glaube baut sich tatsächlich auf Jesus als Mittler auf.
Allerdings habe ich mich oft gefragt, warum wir nicht den direkten Weg gehen, den Weg zum Vater, ohne Zwischenstation.




d) Die Gnade der Erlösung von der Sünde (Gnadenwahl), die vom Glaubensbekenntnis und der Fürbitte der Heiligen (im Katholizismus) abhängig ist, findet ihre Begründung und Vollendung im Sühnesterben Jesu Christi.
Das Judentum lehrt die Rückkehr zu Gott, die Umkehr zum Guten als Willenstat und die Selbstverantwortlichkeit des Menschen. Jes. 55, 7: "Der Frevler verlasse seinen Weg und der Sünder seine Gesinnung und kehre zu Gott um, denn er erbarmt sich seiner, und zu unserem Gotte, denn er verzeiht ihm alles." Die Sünde wird durch Reue (sittliches Wollen und Buße (sittliche Tat) getilgt, die die Versöhnung mit Gott erwirken.


Lehit

Alef

Von der Logik her, würde ich der jüdischen Lehre zustimmen.
Was nutzt es, wenn jemand anderes für meine Sünden in den Tod geht und ich sündige fleißig weiter ?
Wichtiger ist doch Erkenntnis, Reue und Buße (allerdings nicht wie in der katholischen Kirche ).
Wozu brauchte G"tt Jesus ? G"tt ist doch Liebe, wie wir gern mal sagen.
G"tt it derjenige der Vergebung aussprich, aber eben nicht Jesus.

Bin echt am grübeln.

Isaak
11.01.2010, 18:30
... was haltet ihr denn von Jesus und damit eben auch vom christlichen ????? ...

Da bin ich überfordert und zwar für DAS Judentum zu Antworten.
Jesus ist für ein Teil Juden eine reine Erfindung der Christen und diesen gab es, für einige Juden, niemals. Andere Juden glauben, dass es den Nazarener gab und dass dieser tatsächlich vielleicht Jeshua geheissen haben könnte, dass dieser nicht in Bethlehem geboren, sondern in Nazaret zur Welt kam und eines ist 100% sicher, er wurde nie zum König Isreals gesalbt, er kann kein Nachfahre Davids sein, da es keine Nachfahren mehr gab von David, als er, der Nazarener lebte.
Vom Christlichen sind die meisten gebildeten Juden erstaunt und zwar wie wenig sie, selbst gebildete Christen, oft vom Jüdischen wissen und wie wenig sie wissen und zwar wie weit sich das Christliche vom Jüdischen entfernt hat und fast 0 Komme Nichts mehr mit ihm, den Jüdischen zu tun hat.

lehit

Isaak

Saniana
11.01.2010, 18:35
Da bin ich überfordert und zwar für DAS Judentum zu Antworten.
Jesus ist für ein Teil Juden eine reine Erfindung der Christen und diesen gab es, für einige Juden, niemals. Andere Juden glauben, dass es den Nazarener gab und dass dieser tatsächlich vielleicht Jeshua geheissen haben könnte, dass dieser nicht in Bethlehem geboren, sondern in Nazaret zur Welt kam und eines ist 100% sicher, er wurde nie zum König Isreals gesalbt, er kann kein Nachfahre Davids sein, da es keine Nachfahren mehr gab von David, als er, der Nazarener lebte.
Vom Christlichen sind die meisten gebildeten Juden erstaunt und zwar wie wenig sie, selbst gebildete Christen, oft vom Jüdischen wissen und wie wenig sie wissen und zwar wie weit sich das Christliche vom Jüdischen entfernt hat und fast 0 Komme Nichts mehr mit ihm, den Jüdischen zu tun hat.

lehit

Isaak

hmm ich denke ich sollte mich mehr mit dem jüdischen Lehre beschäftigen.
Vor allem wohl erst mal mit der Geschichte.
Scheint sehr interessant zu werden.
Außer der Bibel fällt mir aber keine Quelle ein.

Isaak
11.01.2010, 18:39
... Was nutzt es, wenn jemand anderes für meine Sünden in den Tod geht und ich sündige fleißig weiter ? ...
Das ist eine christliche Fragestellung und kann nicht jüdisch beantwortet werden.
Solche Fragen kann Dir sicher Alef besser beantworten.


... Wichtiger ist doch Erkenntnis, Reue und Buße (allerdings nicht wie in der katholischen Kirche ).
Wozu brauchte G"tt Jesus ? G"tt ist doch Liebe, wie wir gern mal sagen.
G"tt it derjenige der Vergebung aussprich, aber eben nicht Jesus.

Bin echt am grübeln.

Auch das sind christliche Fragen und können ebenfalls nicht jüdisch beantwortet werden. Zumal das Judentum kein Interesse hat andere Glauben und Religionen aufzuklären oder gar für den jüdischen Glauben zu werben, bzw. zu missionieren.

Shalom

Isaak

Saniana
11.01.2010, 18:46
Das ist eine christliche Fragestellung und kann nicht jüdisch beantwortet werden.
Solche Fragen kann Dir sicher Alef besser beantworten.



Auch das sind christliche Fragen und können ebenfalls nicht jüdisch beantwortet werden. Zumal das Judentum kein Interesse hat andere Glauben und religionen aufzuklären oder gar für en jüdischen Glauben zu werben, bzw. zu missionieren.

Shalom

Isaak

Ja lieber Isaak, die Fragen waren auch an Alef gerichtet.
Es ist mir durchaus bewusst, dass du nicht für den jüdischen Glauben wirbst oder missionierst.
In missionieren sind ja die Christen Profis, ist wohl auch ihr Revier, sorry.

Isaak
11.01.2010, 18:48
hmm ich denke ich sollte mich mehr mit dem jüdischen Lehre beschäftigen.
Vor allem wohl erst mal mit der Geschichte.
Scheint sehr interessant zu werden.
Außer der Bibel fällt mir aber keine Quelle ein.

Das Judentum hat keine Lehre, wie z.B. das Christentum, sondern wir haben die Tora, die mündlichen Überlieferungen, den Talmud, die Auslegung.

Die Tora nennt zwar Geschichtliches entspricht aber keinem Geschichtsbuch.

Ich empfehle Dir die deutsprachige Tora von W. Günter Plaut und dessen Kommentaren, Verlag: Gütersloher Verlagshaus.

lehit

Isaak

Saniana
11.01.2010, 18:50
Das Judentum hat keine Lehre, wie z.B. das Christentum, sondern wir haben die Tora, die mündlichen Überlieferungen, den Talmud, die Auslegung.

Die Tora nennt zwar Geschichtliches entspricht aber keinem Geschichtsbuch.

Ich empfehle Dir die deutsprachige Tora von W. Günter Plaut und dessen Kommentaren, Verlag: Gütersloher Verlagshaus.

lehit

Isaak

Danke lieber Isaak !!

anonym002
11.01.2010, 19:07
Hallo Saniana

Nun, auf etliches habe ich auch keine Antwort, und worauf ich eine Antwort habe, ist Stand meines heutigen Wissens, der morgen selber schon wieder weiter sein kann.

Mittler: Betrachtet man die Gleichnisse Jesu, so wird nirgends irgendwo eine Mittlerrolle benötigt. Der Zöllner und der Pharisäer gehen in den Tempel beten. Ebenso das „Unser Vater ...“. Jesus lehrte schon den direkten „Kontakt“ zum Ewigen.

Abgesehen vom JohEV, wo einzelne Aussagen ganz Zeitkritisch betrachtet werden müssen, denn dieses Evangelium ist schon sehr hellenistisch geprägt, und nimmt die Hauptgedanken von Philon von Alexandrien auf, einem Juden, der das jüdische dem hellenistischen (Philosophie) verbinden wollte. Was Philon als Logos dachte, wurde im JohEv noch personifiziert.


Warum Jesus gestorben ist, ist Wirkung seines Seins und Wirkens. Jesus trat offen als Messias auf und das Volk wollte Jesus ja zum König machen, aber er wusste, dass dies unter der römischen Herrschaft nur Blut bedeuten würde, und so konnte er fast nichts mehr anders, als sich selber für diese Situation hinzugeben. Wesentliche Merkmale eines Königs-Messiach erfüllte Jesus ja nicht. Aber aus dem historischen Jesus wurde dann ein geistlicher Jesus gemacht, mit entsprechender Ideologie.


Wozu Jesus Gott brauchte? Nun, eines der Hauptanliegen Jesu war die Mitmenschlichkeit und ein anderes: „zurück“ zur Torah.



Alef

Isaak
11.01.2010, 19:22
Viel Inspiration liebe Saniana beim Lesen und Lernen.

Hier noch links für Literatur von Juden für Christen:

https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=atr%3D118800795+OR+nid%3D118800795+ OR+swRef%3D118800795&method=simpleSearch

http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/nph-kvk2.cgi?maske=kvk-last&title=UB+Karlsruhe%3A+KVK+Ergebnisanzeige&header=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-header_neu_de_28_09_05.html&spacer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-spacer.html&footer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-footer_neu_de_04_02_04.html&css=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-neu2.css&input-charset=utf-8&kvk-session=X7YZ1GHU&TI=&PY=&AU=Lapide%2C+Pinchas&SB=&CI=&SS=&ST=&PU=&VERBUENDE=&kataloge=SWB&kataloge=BVB&kataloge=NRW&kataloge=HEBIS&kataloge=KOBV&kataloge=GBV&kataloge=DDB&target=_blank&Timeout=120

Oder Bücher:


Kennen Sie Adam, den Schwächling? Kreuz Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7831-2224-4
Kennen Sie Jakob, den Starkoch? Kreuz Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7831-2320-8
Was glaubte Jesus? (mit Henning Röhl), Kreuz Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7831-2589-4
Der Prophet von San Nicandro; Berlin: Vogt, 1963; Mainz: Grünewald, 1986; ISBN 3-7867-1249-2
Rom und die Juden; Ulm: Gerhard Hess, 1967 (19973, 20053); ISBN 3-87336-241-4
Nach der Gottesfinsternis; Gladbeck: Schriftenmissions-Verlag, 1970
Auferstehung; Stuttgart: Calwer, 1977 (19916); ISBN 3-7668-0545-2
Die Verwendung des Hebräischen in den christlichen Religionsgemeinschaften mit besonderer Berücksichtigung des Landes Israel; Diss.; Köln: Kleikamp, 1971
Er predigte in ihren Synagogen; Gütersloh: Mohn, 1980 (20048); ISBN 3-579-01400-5
Am Scheitern hoffen lernen; Gütersloh: Mohn, 1985 (19882); ISBN 3-579-01413-7
Wer war schuld an Jesu Tod? Gütersloh: Mohn, 1987 (20004); ISBN 3-579-01419-6
Ist das nicht Josephs Sohn? Jesus im heutigen Judentum; Gütersloh: Mohn, 1988; ISBN 3-579-014080
Ist die Bibel richtig übersetzt?, 2 Bände; Gütersloh: Mohn, 2004; ISBN 3-579-05460-0
Der Jude Jesus; Düsseldorf: Patmos, 1979 (20033); ISBN 3-491-69405-1
Paulus zwischen Damaskus und Qumran; Gütersloh: Mohn, 1993 (19952, 20013); ISBN 3-579-01425-0

Isaak
11.01.2010, 19:30
... Wozu Jesus Gott brauchte? Nun, eines der Hauptanliegen Jesu war die Mitmenschlichkeit und ein anderes: „zurück“ zur Torah. ...

Lieber Alef und Saniana,

solche und ähnliche Fragestellungen und Antworten sind Christliche, bzw. vom christlichem ausgehend und könnten sicher ebenso gut in hiesigen christlichen Threads behandelt werden, nur der Ordnung halber. Das ist aber nur eine Bitte an welche sich keiner halten muss.

Vielen Dank und bitte einen weiteren ungestörten Austausch.

Shalom

Isaak

anonym002
11.01.2010, 19:45
Lieber Isaak

Ich denke, die Frage war nicht in dem Sinn eine christliche, und auch die Antwort darauf war nicht in dem Sinn eine christliche, sondern eher eine historische. Dazu gibt es aber keinen Thread, und da es hier unter anderem die Entwicklung der Diskussion ist, ist das hier schon richtig und so in Ordnung. Und stören tut/tat es doch nicht.. Man kann auch zuviel der „Ordnung“ haben, welche du ja sehr liebst, aber es lässt sich nicht alles in schwarz – weiss trennen. Den jüdischen Satz hier, und den christlichen Satz dort ....


Lehit

Alef

Isaak
11.01.2010, 19:58
Lieber Alef, Antwort folgt mit der Funktion „Private Nachricht“ ansonsten fühle Dich frei und beachte meine Bitten nur dann und zwar wenn sie Dir zusagen und sinnreich erscheinen.

Ansonsten begebe ich mich selbst zurück und zwar zur Frage, was der Unterschied zwischen Jüdischem und Christlichem sei.

Dir alle Freiheiten

lehit

Isaak

anonym002
11.01.2010, 20:02
Lieber Isaak

offene Post dürfen auch offen beantwortet werden, da besteht keien Vorschrift oder Pflicht.


Aber sicher darfst du mit einem neuen Anlauf zurück zum Thema, und meine Antwort #30 hatte doch mit dem Thema zu tun ....


Jedem seine Freiheiten

Lehit

Alef

Isaak
11.01.2010, 20:31
Lieber Alef, selbst erlaubte ich mir wiederholt, ohne Dir etwas vorzuschreiben, ebenfalls auf Dein Post #35 über die Funktion "Private Nachrichten" zu antworten.

Saniana
11.01.2010, 20:33
L was der Unterschied zwischen Jüdischem und Christlichem sei.

Dir alle Freiheiten

lehit

Isaak

Habe hier einen interessanten link gefunden:

http://www.hagalil.com/archiv/2001/04/christentum.htm

Was sagt ihr dazu ?

anonym002
11.01.2010, 21:02
Hmm... Saniana

Was ich dazu sage soll, oder was im Artikel nun der Unterschied vom jüdischen und christlichem ist? Was ist nun wirklich jüdisch, und was ist wirklich christlich? Tradition hat ja in beiden Religionen ein breites Spektrum.

Der Artikel beschreibt es ja, und es ist ihre Meinung zu meinen, was ihre berechtigte Freiheit ist. Eine absolute Wahrheit wirst du weder noch kaum finden.

Nur hat alles auch einen gewissen Spielraum.
Aber über welchen Punkt möchtest du konkret sprechen?


Lehit

Alef

Saniana
11.01.2010, 21:08
Liebe Saniana,

hagalil.com empfinde ich oft als gelungen und zwar um einen Einblick auf deutschsprachiges jüdisches Leben (werfen) lesen zu können.

In den von Dir gesetzten Link geht es um "Juden bekehren" was ja eher weniger mit dem Thema "Unterschied zwischen Juden und Christen" zu tun hat, ausser dass wir Juden nicht missionieren und Christen aber doch. Dieses Thema wäre sicher auch einen neuen Thread wehrt.

lehit

Isaak


Das Judentum und der Messias

Es gibt drei Hauptforderungen im Hinblick auf Jesus, die Christen erheben und die Juden kategorisch zurückweisen:

1. Der Märtyrertod, den Jesus erlitten hat, führt Sühne für kollektive Sünden der Menschheit oder Sünden des Individuums herbei.

2. Wir weisen die Idee zurück, daß G'tt sich in irgendeiner menschlichen Form inkarniert hat, daß irgendein menschliches Wesen ein Objekt der Anbetung sein könnte.

3. Wir weisen zurück, was Paulus in seinen Briefen behauptet - nämlich daß das Leben und der Tod von Jesus das jüdische Religionsgesetz und seine Einhaltung nutzlos machen.

Wer mit e i n e r dieser Forderungen übereinstimmt, mag Christ sein - Jude ist er jedenfalls nicht.

Unterschiede zwischen beiden Lehren wurden hier sehr gut beschrieben.

Isaak
11.01.2010, 21:22
Liebe Saniana,

hagalil.com empfinde ich oft als gelungen und zwar um einen Einblick auf deutschsprachiges jüdisches Leben (werfen) lesen zu können.

In den von Dir gesetzten Link geht es um "Juden bekehren" was ja eher weniger mit dem Thema "Unterschied zwischen Juden und Christen" zu tun hat, ausser dass wir Juden nicht missionieren und Christen aber doch. Dieses Thema wäre sicher auch einen neuen Thread wehrt.

Da wir Juden nicht missionieren und nicht bekehren ist das Thema aus jüdischer Sicht uninteressant und irrelevant.
Wir missionieren nicht, weil einerseits man durch die mütterliche Geburt Jude wird und es nicht notwendig ist wahres zu erklären oder dafür zu werben. Der Ewige wird jedem Menschen den entsprechenden Verstand gegeben haben wahres und G"tt erkennen zu können.
Juden hingegen christlich, islamisch oder buddhistisch zu missionieren ist nicht verboten, aber wird zumeist von uns abgelehnt und nicht geachtet. Zuhören und lesen, dass tun aber viele Juden und zwar überall wo es interessantes und etwas über G"tt und wie man in IHM lebt lernen kann.

Christen hingegen glauben zur Mission aufgerufen zu sein, da die meisten gelehrt bekamen, dass Jesus das einzig Wahre sei und G"tt allein über ihn und den Glauben an Jesus erreichbar sei.

Natürlich wird auf der von Dir hier verlinkten hagalil.com Seite noch darauf hingewiesen was wir im Allgemeinen, gegenüber dem Christlichen, ablehnen. Nach meiner Ansicht geht es aber hier thematisch eher um Unterschiede und weniger um die Benennung von gegenseitigen Ablehnungen oder Bekenntnissen für einen der beiden Glauben.

lehit

Isaak

Jakow
12.01.2010, 09:43
Leider ist es so, ich denke aber auch, dass viele Christen umdenken.
Viele Menschen sind auf der Suche nach ihren Wurzeln ( Ursprungslehren )
Ich hoffe nur, dass viele Menschen auch finden, erkennen und umdenken.Nur, was macht sie dann noch zu Christen?

Wenn man aus meiner Sicht Jesus wieder zu einem Wanderprediger macht, muss man zu dem Schluss kommen, dass er sich dabei alleine auf die jüdische Lehre bezog und daran orientieren. Hierzu bedarf es aber Jesus nicht mehr unbedingt. Er ist dann nur noch einer von vielen, welche die Tora kommentiert haben.

Was dann bleibt, sind die Ansprüche der Bibel an die Nichtjuden, die noachidischen Gebote, erweitert um vieles und hier kann man dann auch die "Lehren" und Geschichten von Jesus einbauen.

Aber das ist dabei nur meine Sicht. Was also, macht hierbei für dich Jesus noch aus? War er der Moschiach? Wenn ja, warum kam die kommende Welt nicht? Warum traten die Prophezeihungen aus der Tora alle nicht ein?

Jakow
12.01.2010, 09:50
Unterschiede zwischen jüdischen - und christlichen Glauben wir sicher interessant.Wahrscheinlich hat es schon jemand geschrieben, aber was die jüdische Lehre ausmacht ist:

- G'tt ist der Schöpfer von allem (in allem)
- G'tt ist der Vater der ganzen Menschheit
- G'tt offenbarte sich dem Menschen
- G'tt wählte das jüdische Volk aus und gab ihm die Tora
- G'tt will uns Menschen als Partner sehen (darum die Offenbarungen und die Tora)
- Die Juden haben hierbei die ganze Tora als "Handlungsanweisung"
- Nichtjuden die darin enthaltende Teile, auch noachidischen Gebote genannt

"Ziel" dabei ist, dass wir Menschen als Partner von G'tt auftreten und die Welt wieder reparieren (den Schaden durch unsere Sünden), so dass die Welt einen Zustand erreicht, welchen sie zur Schöpfung hatte vor der Sünde von Adam. Sollten wir dieses Ziel einmal erreichen, bricht die Kommende Welt an. Eine Welt des umfassenden Friedens, bei G'tt seins. Diese Zeit wird durch den Moschiach eingeleitet.

In dieser Lehre hat also jeder seinen Platz, auch der Nichtjuden. Ob der Nichtjude dabei an eine Verschiedenenheit von G'tt glaubt, wie er zu ihm betet, welche Riten er dabei ausführt, ist eigentlich erst einmal offen. Allerdings gilt auch hier die Tora als Hinweis.

Jakow
12.01.2010, 10:03
Ok, was haltet ihr denn von Jesus und damit eben auch vom christlichen ?????Jesus ist für mich einfach nur ein frommer Jude seiner Zeit, welcher die Menschen mehr zur einhaltung der jüdischen Lehre aufforderte. Vieles was er lehrte und von Christen als jesus-eigen angesehen wird, haben viele Weisen und Rabbiner vor und nach ihm ebenso gelehrt.

Problem dabei ist, dass seine Lehren erst lange nach seiner Zeit aufgeschrieben wurden und dann von Menschen, welche die jüdische Lehre und die Zustände damals kaum kannten. Dieses sieht man an vielen Missverständnissen oder Ungenauigkeiten bspw. beim Ablauf seiner Verhaftung und Verurteilung.

Hierdurch sind aber auch viele seiner Aussprüche daran angepasst, was zur Zeit der Fixierung über ihn geglaubt wurde. So kann ich mir kaum vorstellen, dass er je sagte: "Alleine durch mich kommt ihr zum Vater" (frei wiedergegeben). Kein Jude und damit auch seine Zuhörer damals, hätten dieses verstanden, aber die Reaktion ist eine ganz andere. Somit ist es schwer, hier noch herauszulesen, was er wirklich meinte.

Für mich persönlich ist dieses aber auch nicht von Bedeutung, da die jüdische Lehre voll an solchen Lehrpersönlichkeiten ist und viele mir hier deutlich mehr sagen und geben und dabei wesentlich präzisser sind, als Jesus.

Jakow
12.01.2010, 10:06
Allerdings habe ich mich oft gefragt, warum wir nicht den direkten Weg gehen, den Weg zum Vater, ohne Zwischenstation.Wir alle sind Kinder von Adam und dieser wurde von G'tt gefragt: "Wo bist du?" Er fragt uns hier ganz direkt, wie wir zu ihm stehen. Auch die ganze Tora zeigt uns Wege direkt zu G'tt. Er will unsere direkte Ansprache.

Mittler gab es vor Jesus auch schon u.a.: Das goldene Kalb. Und wie G'tt dieses auffasste zeigte sich ja dann deutlich.

Aber auch Jesus sah das aus meiner Sicht nicht anders. Nimm nur das Vater-Unser. Dieses ist sicherlich eben kein Gebet, welches wir an Jesus richten sollten, sondern direkt an G'tt. Auch sonst im NT findet sich eigentlich keine Stelle, wo Jesus in Handlungen als Vermittler auftritt. Stattdessen spornt er die Menschen zu einem direkten und guten Verhältnis zu G'tt auf.

Jakow
12.01.2010, 10:17
Außer der Bibel fällt mir aber keine Quelle ein.Wenn ich es richtig sehe, wäre eine Bibel nun auch erst einmal die falsche Quelle. Dir geht es ja eher um filosofische Fragen.

Der Kusari (http://www.morascha.ch/detail.php?productid=61) ist so ein Werk, welches sich aus meiner Sicht mit deinen Fragen beschäftigt, aber auch kein leichtes Werk und schon etwas "veraltet" im Zugang und Ausdruck.

Aber vielleicht helfen auch erst einmal allgemeine Bücher über das Judentum, wenn du diese noch nicht kennst:
- Rabb. Donin: "Jüdisches Leben - Heute"
- Rabb. Hirsch: "Chorew - Ein Versuch über Israels Pflichten"
- Rabb. Lau: "Wie Juden leben"

Zwischen Filosofie und Einführung in das Judentum steht:
- Avichail Eliahu: "Judentum. Eine Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens und Gesetzes"

Einige dieser Bücher bekommst du sogar in öffentlichen Bibliotheken. Ansonsten sind gute Addressen für jüdische Bücher:
- Literaturhandlung (http://literaturhandlung.com/)
- Doronia (http://www.doronia-shop.de/index.php/cPath/119_122)
- Morascha (http://www.morascha.ch/shop.php)

Und ansonsten hast du ja noch uns ;-)

Saniana
12.01.2010, 11:39
Nur, was macht sie dann noch zu Christen?

Wenn man aus meiner Sicht Jesus wieder zu einem Wanderprediger macht, muss man zu dem Schluss kommen, dass er sich dabei alleine auf die jüdische Lehre bezog und daran orientieren. Hierzu bedarf es aber Jesus nicht mehr unbedingt. Er ist dann nur noch einer von vielen, welche die Tora kommentiert haben.

Was dann bleibt, sind die Ansprüche der Bibel an die Nichtjuden, die noachidischen Gebote, erweitert um vieles und hier kann man dann auch die "Lehren" und Geschichten von Jesus einbauen.

Aber das ist dabei nur meine Sicht. Was also, macht hierbei für dich Jesus noch aus? War er der Moschiach? Wenn ja, warum kam die kommende Welt nicht? Warum traten die Prophezeihungen aus der Tora alle nicht ein?

Lieber Isaak,

was macht dann Christen noch zu Christen ?
Hmm ich würde sagen, es macht uns zu Christen zu "Kinder G"ttes".


Was dann bleibt, sind die Ansprüche der Bibel an die Nichtjuden, die noachidischen Gebote, erweitert um vieles und hier kann man dann auch die "Lehren" und Geschichten von Jesus einbauen.

Interessanter Gedanke, vielleicht wird es mal Realität.

Saniana
12.01.2010, 11:47
Wir alle sind Kinder von Adam und dieser wurde von G'tt gefragt: "Wo bist du?" Er fragt uns hier ganz direkt, wie wir zu ihm stehen. Auch die ganze Tora zeigt uns Wege direkt zu G'tt. Er will unsere direkte Ansprache.

Mittler gab es vor Jesus auch schon u.a.: Das goldene Kalb. Und wie G'tt dieses auffasste zeigte sich ja dann deutlich.

Aber auch Jesus sah das aus meiner Sicht nicht anders. Nimm nur das Vater-Unser. Dieses ist sicherlich eben kein Gebet, welches wir an Jesus richten sollten, sondern direkt an G'tt. Auch sonst im NT findet sich eigentlich keine Stelle, wo Jesus in Handlungen als Vermittler auftritt. Stattdessen spornt er die Menschen zu einem direkten und guten Verhältnis zu G'tt auf.

Ehrlich gesagt, darüber habe ich auch schon oft gebrütet.
Was hält uns davon ab den direktenb Weg zu gehen ?
Eine Antwort habe ich bis heute nicht gefunden ?

Jesus als Vermittler, hmm viele Christen benutzen als Beweis:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14.6

luxdei
12.01.2010, 12:28
Jesus als Vermittler, hmm viele Christen benutzen als Beweis:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Johannes 14.6

Daran sieht man, daß man auch verstanden haben sollte, was man zitiert.

;-)
LD

Saniana
12.01.2010, 12:49
Daran sieht man, daß man auch verstanden haben sollte, was man zitiert.

;-)
LD

?????

Vielleicht gefällt dir der besser !!

Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll
Joh 12,49

ändert aber nichts an der tatsache, dass ich oft den ersten Bibelvers an den Kopf geknallt bekommen habe.

luxdei
12.01.2010, 13:05
Liebe Saniana,

das Johannesevangelium ist deutlich gnostisch beeinflußt. Um es zu verstehen muß man schon etwas von dieser Denk- und Sichtweise, diesem Weltbild verstehen.
Und viele, die aus diesem Evangelium zitieren - so behaupte ich mal - tuen das nicht.

Gruß
LD

Saniana
12.01.2010, 13:12
Liebe Saniana,

das Johannesevangelium ist deutlich gnostisch beeinflußt. Um es zu verstehen muß man schon etwas von dieser Denk- und Sichtweise, diesem Weltbild verstehen.
Und viele, die aus diesem Evangelium zitieren - so behaupte ich mal - tuen das nicht.

Gruß
LD

Was verstehe ich falsch ?

Laut Bibel:

Niemand kommt zum Vater als durch mich

Über Jesus also führt der Weg zum Vater, wie bekanntlich alle Christen glauben.

Also Jesus der Draht zum Vater, der Mittler oder wie du es eben nennen magst.

Genau das lehnt die jüdische Lehre ab, und nur darum geht es hier.

Irgendwie verstehe ich dich nicht, oder habe ich was übersehen ?

&schmoll

Isaak
12.01.2010, 16:04
Nun liebe Saniana was Christen ausmacht können zwar auch Nichtchristen umschreiben, weil z.B. auch ein Flachländer ein besserer Bergkletterer sein kann als ein Bergbauer. Dennoch wird ein Bergbauer immer besser die Gesamtheit der Bergwelt begreifen können und das weil er länger mit den Bergen leben muss als der flachländische Bergkletterprofi.

So auch ist es hier mit den Posts, von Nichtjuden, welche das Jüdische erklären. Sie mögen gute Kenner sein, aber in der Gesamtheit spiegeln sie eher ihr eigens, oft christlich vorgeprägtes, Verständnis wieder und nicht wirklich das autentische Jüdische.

Dennoch freue ich mich wenn hier Christen, Juden und anders Denkende und anders Glaubende sich miteinander austauschen und das ohne Wertigkeit untereinander.

Wenn ich als Jude schreibe, dass Christen sich im wesentlichen darin vom Jüdischen unterscheiden, dass sie in Jesus den Erlöser der Juden und der Menschheit erkennen, verstehen und daran glauben, dann ist das keine Christliche Aussage, sondern meine und somit eine Jüdische, selbst wenn diese für viele Christen so stimmen würde.

Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Juden sei, geht dass ja noch an, wenngleich da schon innerchristliche Streitereien voll im Gang sind.

Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Menschheit sei, sondern er, also Jesus, nur ein jüdischer Rabbe gewesen ist, dann würde das Christentum in sich selbst zusammenfallen, so es die Mehrheit der Christen so annehmen wollte.

Lieber User Jakow, das Vater Unser, wird zwar Jesus zugeschrieben, aber kommt sehr wahrscheinlich nicht von ihm, da dieses Gebet ein deutlichen Mix von Jütischem und Hellenistischem widerspiegelt, so zumindest aus jüdischer Sicht.

Man muss nicht als Nichtjude zum jüdischen Glauben konvertieren um G“tt näher kommen zu wollen. Der Bund Israel ist ein Weg neben vielen. Es reicht aus, wenn man Gutes dem Nächsten tut, keine Mehrfachg“tter verehrt und anbetet und Israel anerkennt. Wenn man gänzlich ohne eine Einzigkeit G“ttes auf G“tt zugehen wolle, so ist es auch recht und gut über mehrere G“tter auf ihn zuzugehen. Keiner, weder wir das Israel, noch irgendeine Religion oder Glauben kennt G“tt allumfassend.

Christen haben es etwas schwer, in gewisser Weise, weil sie glauben, bzw. gewohnt sind dass es einen wahren Glauben gibt, bzw. geben soll. Diesen gibt es aber nicht. Es gibt den Bund G“ttes mit Israel, und dieser Bund ist aber nicht das „A“ und das „O“ (Z) der Wahrheit G“ttes, welche wir Menschen verstehen könnten. Dieser Bund gehört den Juden und keinem Anderen Volk. Man kann und darf aber unserem Volk und dem damit verknüpften Glauben folgen, entweder wenn man die noachischen Gebote einhält, oder sogar sich dem Gesamten der Tora verpflichtet fühlt, wie zum Beispiel die Sameritaner, oder man konvertiert zum Judentum.
G“tt aber ist in Allem und in Allen und Israel ist nicht der Einzige Weg zu G“tt und Israel ist auch nicht die allumfassende Wahrheit, welche, also die Wahrheit, aber viele und die meisten Christen für sich beanspruchen und diese fälschlicherweise aus dem Jüdischen ableiten wollen. Man kann aber von G“tt keine allumfassende Wahrheit ableiten, abzwacken, sich darin einpfropfen und annehmen dass man nur als Christ oder nur als Jude oder als sonst Wehr der Wahrheit Vertreter sein könnte und die allumfassende Wahrheit verstehen könnte.

Wahren glauben gibt es nicht. Den Bund Israel schon. Dies zu verstehen ist aber nicht einfach, auch für uns Juden nicht.

Shalom

Isaak

Saniana
12.01.2010, 16:13
Wenn ich als Jude schreibe, dass Christen sich im wesentlichen darin vom Jüdischen unterscheiden, dass sie in Jesus den Erlöser der Juden und der Menschheit erkennen, verstehen und daran glauben, dann ist das keine Christliche Aussage, sondern meine und somit eine Jüdische, selbst wenn diese für viele Christen so stimmen würde.

Es geht doch hier um Unterschiede des jüdischen und christlichen Glaubens.
Nun ein wesentlicher Unterschied ist eben, dass Christen glauben, dass Jesus der Erlöser ist, im Gegensatz zu den Juden, die in Jesus nicht als den Erlöser sehen, oder ?


Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Juden sei, geht dass ja noch an, wenngleich da schon innerchristliche Streitereien voll im Gang sind.

Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Menschheit sei, sondern er, also Jesus, nur ein jüdischer Rabbe gewesen ist, dann würde das Christentum in sich selbst zusammenfallen, so es die Mehrheit der Christen so annehmen wollte.

Sicher würde dann das Christentum in sich zusammen fallen.
Das Fundament wäre dann ja weg !!




Man muss nicht als Nichtjude zum jüdischen Glauben konvertieren um G“tt näher kommen zu wollen. Der Bund Israel ist ein Weg neben vielen. Es reicht aus, wenn man Gutes dem Nächsten tut, keine Mehrfachg“tter verehrt und anbetet und Israel anerkennt. Wenn man gänzlich ohne eine Einzigkeit G“ttes auf G“tt zugehen wolle, so ist es auch recht und gut über mehrere G“tter auf ihn zuzugehen. Keiner, weder wir das Israel, noch irgendeine Religion oder Glauben kennt G“tt allumfassend.

Christen haben es etwas schwer, in gewisser Weise, weil sie glauben, bzw. gewohnt sind dass es einen wahren Glauben gibt, bzw. geben soll. Diesen gibt es aber nicht. Es gibt den Bund G“ttes mit Israel, und dieser Bund ist aber nicht das „A“ und das „O“ (Z) der Wahrheit G“ttes, welche wir Menschen verstehen könnten. Dieser Bund gehört den Juden und keinem Anderen Volk. Man kann und darf aber unserem Volk und dem damit verknüpften Glauben folgen, entweder wenn man die noachischen Gebote einhält, oder sogar sich im Gesamten der Tora verpflichtet fühlt, wie zum Beispiel die Sameritaner, oder man konvertiert zum Judentum.
G“tt aber ist in allem und in Allen und Israel ist nicht der Einzige Weg zu G“tt und auch die allumfassende Wahrheit, welche aber viele und die meisten Christen für ich beanspruchen und diese fälschlicherweise aus dem Jüdischen ableiten wollen. Man kann aber von G“tt keine allumfassende Wahrheit ableiten, abzwacken, sich darin einpfropfen und annehmen dass man nur als Christ oder nur als Jude oder als sonst Wehr der Wahrheit Vertreter sein könnte und die allumfassende Wahrheit verstehen könnte.

Wahren glauben gibt es nicht. Den Bund Israel schon. Dies zu verstehen ist aber nicht einfach, auch für uns Juden nicht.

Shalom

Isaak

Lieber Isaak,

ich denke dass es wahren Glauben gibt.
Schwierig ist nur die Erkenntnis zur Wahrheit, die nicht immer leicht zu erkennen ist.
Für uns Menschen ist es nicht immer leicht zu erkennen, was Lüge / Erfunden / Irrlehre ist, und was wirklich von G"tt kommt.
Dennoch gibt es neben der Irrlehre und neben Lügen immer eine reine Wahrheit, so auch im Glauben.
Uns fehlt oft nur die Erkenntnis, und anstatt an der Quelle zu suchen, suchen wir diese oft an den falschen Stellen.

Ich nehme an, dass G"tt nicht alles in einem Topf schmeißt und eine Religionsbrühe kocht, sondern dass G"tt klare Linien setzt und nur G"tt
sollte unsere Richtlinie sein in unserem denken und tun.
Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Isaak
12.01.2010, 17:43
... Es geht doch hier um Unterschiede des jüdischen und christlichen Glaubens.
Nun ein wesentlicher Unterschied ist eben, dass Christen glauben, dass Jesus der Erlöser ist, im Gegensatz zu den Juden, die in Jesus nicht als den Erlöser sehen, oder ? ...

So ist es scheinbar liebe Saniana.


... ich denke dass es wahren Glauben gibt. ...

Das darf jeder, meine Wenigkeit und auch Du so denken. Selbst denke und glaube ich nicht so.


... Schwierig ist nur die Erkenntnis zur Wahrheit, die nicht immer leicht zu erkennen ist. ...

Natürlich existiert Wahrheit, aber es gibt keinen Wahren Glauben. Glauben ist Annahme und Zwar dass es so sei wie man es versteht und man überzeugt ist, dass es so sei.


... Für uns Menschen ist es nicht immer leicht zu erkennen, was Lüge / Erfunden / Irrlehre ist, und was wirklich von G"tt kommt. ...

Lüge ist absichtliches und nicht unwissendliches Verdrehen von Tatsachen. erfunden entspricht einem so nicht bekanntem zusammenfügen von etwas was aber schon längst vorhanden ist, somit kann niemand wirklich etwas erfinden, Irrlehre ist jede lehre die absolutes und g"ttliches lehren will oder vorgibt zu lehren. G"tt ist wahrnehmbar aber in SEINER Gesamtheit us Menschen unverständlich. Letztenendes kommt alles von IHM, selbst unsere Lügen sind ohne IHN und unsere Erfindungen sind ohne IHN und selbst unsere Irrleeren sind ohne IHN unmöglich.


... Dennoch gibt es neben der Irrlehre und neben Lügen immer eine reine Wahrheit, so auch im Glauben.
Uns fehlt oft nur die Erkenntnis, und anstatt an der Quelle zu suchen, suchen wir diese oft an den falschen Stellen. ...

Und die reine Wahrheit ist allein G"tt verständlich und uns Menschen nie so verständlich genug, als dass wir von "rein" und "absolut g"ttlich wahr" sprechen können, selbst wenn uns das erlaubt ist. So gibt es auch keinen reinen wahren Glauben, selbst wenn das schön und hilfreich für uns Menschen wäre.


... Ich nehme an, dass G"tt nicht alles in einem Topf schmeißt und eine Religionsbrühe kocht, sondern dass G"tt klare Linien setzt und nur G"tt sollte unsere Richtlinie sein in unserem denken und tun.
Ich hoffe du verstehst was ich meine. ...

Meine Wenigkeit glaubt zu verstehen was Du meinst, dennoch kann ich Dir nicht zustimmen, selbst wenn ich das gerne wollte.
Töpfe haben wir Menschen hergestellt und uns auch eine Vorstellung erworben, welche uns ein Verstehen von G"tt ermöglicht. Religion und Glaube haben wir Menschen uns angeeignet und ob G"tt einer klaren Line entspricht, oder ob ER diese uns Menschen zeigen wollte, das entspricht eher unserem Wunsch, als dass uns dies ausreichend und eideutig vesrtändlich sein könnte und zwar was G"tt sei und will, viel mehr ist ER gewiss mehr als die klarste Linie in seiner eigenen Schöpfung. Ob G"tt etwas für uns sein sollte entspringt ebenfalls unseren Hoffnungen und unseren Wünschen. ER aber ist was ER ist und nicht das was wir von IHM verstehen oder glauben was ER sei und was Er uns zeigen wollte oder uns vorenthält. G"tt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unsere Richtlinie, sondern wir sind ganz und gar SEIN Werk, bestehen aus SEINEM Stoff und würden gar nicht sein ohne IHN. Wozu eine Richtlinie, wenn wir schon mitten in IHM sind?

Christen aber glauben, dass es eine menschlich völlig verständliche g"ttliche Wahrheit gäbe und dass G"tt die Absicht hätte, dass wir Menschen IHN vollkommen verstehen sollen. Wäre es so, dann verstünden wir IHN sehr wahrscheinlich schon längst vollkommen.
Christen erklären aber zumeist und unbeabsichtigt, dass man IHN durch Jesus vollkommen vesrtehen könnte und es nichts anderes gibt.

Shalom

Isaak

Saniana
12.01.2010, 18:39
Lieber Isaak,

das muss ich erst mal alles verdauen :-)
Danke für deinen inhaltsreichen Beitrag. #54

Shalom

Saniana

luxdei
12.01.2010, 19:01
@ Saniana

Es ging mir um den "Beweis", den, wie Du sagst, Christen oft anführen, um zu belegen, daß ihr Heiland als Mittler zwischen Mensch und Gott notwendig sei.
Ich bin der Meinung, daß da oft Stellen zitiert werden, die man nicht aus ihrem weltbildlichen Kontext reißen kann, ohne sie inhaltlich zu verkürzen.
Wie bei allen heiligen Schriften sollte man immer den Entstehungskontext beachten. Manchmal erschließt sich dann ein anderer Sinn.

Und vielleicht sind wirda auch - evtl nur teilweise - bei der Ausgangsfrage. Die Gnosis ist meines Wissens nach dem jüdischen Denken fern. (Stimmt das, Isaak??)

Gruß
LD

Isaak
12.01.2010, 19:08
gerne liebe Saniana ...

Vergiss aber nicht, dass es im Jüdischen keine Einheiliche Meinung und einheitlichen Glauen gibt, dass es nur die Tora, das Tanach und den Talmud gibt, an welches wir Juden uns Täglich, und wenn nicht Täglich, dann so oft wie möglich orientieren.

Daher ist jede jüdische Meinung und Erkärung die dessen welcher sie Erklärt hat und diese so nahe, bzw. so vern vom Jüdischen, wie dieser sich der Kernaussage der Tora nähert, bzw entfernt hat. G"tt selbt kann sich keiner entziehen.

Shalom

Isaak

Isaak
12.01.2010, 19:25
Hallo lieber luxdei,

Gnosis, wie Er-Kenntnis, oder ein alles umschreibendes Wissen, wie wahres göttliches Wissen gibt es im Jüdischen nur bei und mit G“tt und dies ist uns Menschen zwar als wahrnehmbar gegeben, aber nie völlig verständlich und nicht in Anspruch nehmbar und erst recht nicht lehrbar. Lehrbar ist im Jüdischen, „ER ist“ und wir sind in IHM SEIN Teil, viel mehr nicht. Glauben dürfen wir der Tora, oder auch nicht. Besser ist es sich der Schöpfung anzupassen und sich mit einzubringen und zwar im Fluss mit ihr und somit höchstwahrscheinlich mit IHM. Die Weisung und das Gebot der Tora sind Erfahrungen der Alten, warum sollten wir diese nicht prüfen und wenn gut erachtet folgen? Der Bund Israel ist ein überlieferter Bund, welchen man einhalten darf, aber nicht muss. Das heißt füreinander und zusammen zu sein.

Und nicht wie im Christlichen, zu glauben, dass nur Jesus … nur die Christen … und so weiter und so weiter

lehit

Isaak

luxdei
13.01.2010, 09:58
Hall Isaak,

ich meinte jetzt auch eher das Weltbild, das unter gnostischen Strömungen (oft) anzutreffen war. Die starke Trennung zwischen der Welt des Lichts und der der Finsternis, diese von einem faschen, unvollkommenen Gott geschaffene Welt etc.

Gruß
LD

Saniana
13.01.2010, 10:37
Hall Isaak,

ich meinte jetzt auch eher das Weltbild, das unter gnostischen Strömungen (oft) anzutreffen war. Die starke Trennung zwischen der Welt des Lichts und der der Finsternis, diese von einem faschen, unvollkommenen Gott geschaffene Welt etc.

Gruß
LD

Von einem falschen unvollkommenden G"tt ?
Bisher dachte ich immer es gibt nur den einen G"tt,
und der ist vollkommen.

luxdei
13.01.2010, 12:19
Bisher dachte ich immer es gibt nur den einen G"tt,
und der ist vollkommen.

Tja, liebe Saniana, dazu gab es im Laufe der Geschichte und in verschiedenen religiösen Strömungen/Kulten verschiedene Auffassungen. Und da das Christentum nicht im luftleeren Raum entstanden ist ...
Aber das wäre ein anderes Thema. Vielleicht halten wir in diesem Thread einfach fest, daß Bibelzitate relativ sind. Und der direkte Weg zu Gott nicht verbaut sein muß, nur weil bei Johannes die Aussage xyz steht. Man kann es glauben, muß es aber nicht.

Deine Aussage
Über Jesus also führt der Weg zum Vater, wie bekanntlich alle Christen glauben.

Also Jesus der Draht zum Vater, der Mittler oder wie du es eben nennen magst.
würden wahrscheinlich auch nicht alle Christen unterschreiben. Soweit ich mich im Christentum auskenne, wurde und wird dieser Punkt durchaus kontrovers gesehen.

Gruß
LD

Isaak
13.01.2010, 12:52
Lieber luxdei,

meine Wenigkeit schlägt vor, dass wir hier im Thread die Unterschiede zwischen Juden und Christen und das nahe am Thema gehalten behandeln.

Die sich daraus natürlich ableitenden Themen wie z.B., "starke Trennung zwischen der Welt des Lichts und der der Finsternis, diese von einem faschen, unvollkommenen Gott geschaffene Welt etc." würde ich eher als eigenes und interessantes Thema bewerten und dieses wegen der Fülle dieses Themas auch dieses in einem neuen Thread unter „Rund um den christlichen Glauben“ behandeln wollen.

So auch die Vergleiche zwischen der Ansicht G“ttes aus jüdischer und Christlicher Sicht. Diese hier angestoßenen und abgeleiteten, aber neue Themen könnte dann sowohl unter „Rund um den christlichen Glauben“ als auch unter „Alles was mit dem jüdischen Volk zu tun hat“ behandelt und unter Umständen in einem neuen Thread behandelt werden.

Das Selbe sehe ich auch hier liebe Saniana ...


Von einem falschen unvollkommenden G"tt ?
Bisher dachte ich immer es gibt nur den einen G"tt,
und der ist vollkommen.

Das ist sicher auch einen interessanten Thread wert.

Danke

Isaak

luxdei
13.01.2010, 14:10
Lieber Isaak,

Randbemerkungen haben zuweilen die Tendenz eine Eigendynamik zu entwickeln.

Gruß
LD

Isaak
13.01.2010, 14:35
... Randbemerkungen haben zuweilen die Tendenz eine Eigendynamik zu entwickeln. ...

Natürlich lieber luxdei ... vielleicht blöde Frage ... muss aber solch dynamischer Schub verleihen und alle Überschriften dabei vergessen werden?

Keiner muss meinem Ordnungssinn folgeleisten, mich interessieren hier mehr und das thematisch die Unterschiede zwischen Juden und Christen und selbst würde ich Themen die sich eigendynamisch daraus ableiten dann in neue Threads eröffnen. Was wäre daran so schlimm?

Shalom

Isaak

poetry
13.01.2010, 14:50
Was wäre daran so schlimm?


Das Forum würde bei jedem kleinen Abzweig als neues Thema irgendwann unübersichtlich aus den Nähten platzen ;-)

Viele Grüße,

der poe

Isaak
13.01.2010, 15:17
click it ►Antwort in/auf "Grundlegendes (Forum)" ( http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?p=70197#post70197)◄ click it

Saniana
13.01.2010, 16:26
Ich habe gerade einen interessanten Satz in einem Buch gelesen.

Darin heißt es:
Das Judentum gilt als Religion des tuns, das Christentum dagegen als Religion des Glaubens.

Isaak
13.01.2010, 16:34
Ich habe gerade einen interessanten Satz in einem Buch gelesen.

Darin heißt es:
Das Judentum gilt als Religion des tuns, das Christentum dagegen als Religion des Glaubens.

Dem stimme ich zu liebe Saniana.

Shalom

Isaak

Fisch
13.01.2010, 19:22
Ich habe gerade einen interessanten Satz in einem Buch gelesen.

Darin heißt es:
Das Judentum gilt als Religion des tuns, das Christentum dagegen als Religion des Glaubens.


Dem stimme ich nur zum Teil zu, denn ich erlebte Christentum auch als Glaube, der darauf gegründet ist anderen zu helfen in ihren Nöten. Ich möchte dies erwähnt haben, denn langsam schiebt man dem Christentum viele schlechte Eigenschaften zu und das entspricht nicht ganz den Gegebenheiten.

Gruß
Fisch