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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist das Christentum



Gerhardt
15.01.2007, 10:04
Kuerzlich habe ich den Thread "Zukunft des Christentum" eroeffnet. Ich habe den Eindruck, dass der Begriff "Christentum" unklar ist. Andernfalls verstehe ich manchen Streit nicht.

Christen berufen sich, wie der Name sagt, auf einen Christos, das griechische Wort fuer Messias. Das typisch christliche scheint mir aber woanders zu liegen.

Fuer Christen ist die Rechtglaeubigkeit eine wesentliche Sache. Es genuegt nicht, die verschiedenen Glaubensinhalte zu glauben, sondern man muss sie auch mit Ueberzeugung glauben. Wer nur einen Glaubensartikel ablehnt, ist im konventionellen Sinn kein Christ mehr.

Ein anderer Zug des Christentums ist, dass man Vernunft und Glaube in Uebereinstimmung bringen will. Dies fuehrte und fuehrt zu manchen Wunderlichkeiten. Auch oder gerade deshalb, weil das Christentum zahlreiche Widersprueche enthaelt.

Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:
- wer bin ich?
- wann bin ich Christ?
- wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
- wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
- wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

Die Tatsache, dass man immer wieder einander den Glauben abspricht und sich gar Gotteslaesterung vorwirft zeigt mir, wie wichtig die Frage ist.

Falls man mir jetzt Relativismus oder falsche Toleranz vorwirft, so will ich mich diesem Vorwurf gerne Stellen. Deshalb bitte ich um Eure Ansichten. Dass man in diesem Portal ernsthaft streiten kann, zeigen verschiedene Thraed. (Der positive Aspekt von Streit ist, dass man den Anderen ernst nimmt und sich seinen Ansichten stellt.)

Gruss Gerd
Edit: Rechtschreibung

rudi
15.01.2007, 16:29
..... der misslungene Versuch, Glauben zu organisieren ...

Shomer
18.01.2007, 06:15
Ich war 40 Jahre lang Christ - und dann habe ich mich bekehrt.

Mir ist nur aufgefallen, dass abgesehen von der einen Stelle in Antiochien, der Ausdruck "Christen" nirgends in der Bibel steht. Da nie eine Doktrin auf einem einzigen Bibelvers aufgebaut werden darf, kann bei der Definition also nicht auf biblische Fakten abgestellt werden. Man muss demnach "christliche" Quellen heranziehen, welche auch immer dies sind. Die Jünger Jesu haben sich selbst jedenfalls nie als "Christen" bezeichnet, sie nannten sich "Talmidim", "Schüler" also. Und so definiere ich mich heute auch.

Es gibt eine Definition von "Christen", bei der wird jeder als "Christ" bezeichnet, der den Pass eines christlichen Landes hat. Mit dieser Definition kann das Christentum auf unglaubliche 1,3 Milliarden Gläubige festgeschrieben werden und dies, obwohl der Weg schmal und die Pforte eng ist.

"Wer's glaubt wird selig". Wie das Christentum dieses "es" allerdings formuliert, das zu glauben sei - hmm, da gehen die Meinungen bei Lutheranern, Katholiken oder Orthodoxen, bei Methodisten, Baptisten oder Anglikanern, bei Mormonen, Zeugen Jehovas oder Christlichen Wissenschaftern (nur z. B.) ziemlich weit auseinander.
wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?Röm 3: 12 Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer.

Also ist es realistisch, wenn jeder sich einmal selbst fragt, ob er nicht selber der "Glaubensabweichler" ist. - Wenn Freikirchler sich als "Christen" bezeichnen, identifizieren sie sich nicht unwissend mit allen anderen Christen - ja auch mit denen, die im Namen des Christentums Kreuzzüge und Zwangschristianisierungen durchgeführt haben?

Vor diesem geschichtlichen religionspolitischen Hintergrund dürfte die erschöpfende Beantwortung des Themas dieses Diskussionsfadens wohl noch lange andauern. Etwas möchte ich aber doch noch in die Runde werfen - nicht zum provozieren, nein, nur zum nachdenken:

Mat 24: 23 So alsdann jemand zu euch wird sagen: Siehe, hier ist Christus! oder: da! so sollt ihr's nicht glauben. 24 Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten.

Euer früher-mal-christlich-geglaubt-habender Shomer

vielleicht
18.01.2007, 10:45
Namensgebung Christ:

Ich frage mich gerade, warum ich bei meiner Hochzeit den Familiennamen meines Mannes annahm.
Für mich persönlich war es die Entscheidung der Welt zu zeigen, mein Mann und ich gehören zusammen.
Ich habe dadurch aber nicht die geheiratet, die seinen Namen tragen. Denn laut Schrift sagte ich Ja zu meinem Mann und nicht Ja, zu seiner Mutter, seinem Vater, seinen Geschwister, all den Onkels und Tanten und ihren angeheirateten Flohzirkus.
Als Zeichen ein Fleisch zu sein, übernahm ich seinen Namen.

Was ist so schlimm daran, wenn es ein Mensch in ähnlicher Form tut, wenn er den Namen Christ annimmt?

Was bedeutet eigentlich das Wort Christus?

Im schlauen Wikipedia steht:

Der Begriff Christus ist ursprünglich ein Titel, der verschiedentlich zum Nachnamen werden konnte. Er bezeichnet:
· die lateinische Form des griechischen Christos, das seit der Septuaginta – der griechischen Übersetzung des hebräischen Tanach – das hebräische Wort Maschiach (dt.: „der Gesalbte“) übersetzt. Er ist damit der griechisch-lateinische Ausdruck für Messias,

Wenn ich mir nun anmaße zu sagen, dass ich zu Jesus Christus gehören möchte.
Dass ich bildlich gesehen auch mit ihm „EINS“ werden möchte.
Was spricht dagegen, dass ich seinen Namen annehme?
Oder ist er doch nicht Christus? Hm

Jedenfalls, allein die Tatsache, dass der Name bedeutet der Gesalbte, und die Schrift mir erzählt, dass ich durch ihn gesalbt werde.

Steht nicht sogar in der Schrift:

Galater 2,20
Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

2 Kor. 1,21
Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat...



Mir gefällt es nicht, wie man alles in einen Topf wirft.
Man kann nicht sagen, jeder der sich Moslem, Jude, Christ, Buddist ... nennt, auch diesen Glauben lebt und auf dem Weg des Glaubens seiner Weltreligion geht. Er übernimmt vermutlich aus gelebter Traditon viele Formen des Glaubens, wie z.b. kein Schweinefleisch essen, Sabbat einhalten, an Weihnachten in die Kirche gehen. Aber viele tun es, weil sie es so gewohnt sind und es auch manchmal schön ist.
Gibt es nicht auch die Studien, dass es innerhalb der christlichen Weltreligion nur etwa 2% wiedergeborene Christen gibt?

Und dann frage ich mich noch, wie wichtig es Gott ist, wie man sich nennt. Ob es ihm so wichtig ist, ob man sich Jünger, Christ, Frommi, Baptist und was weiss ich nennt. Ob es ihm nicht wichtiger ist, wie man lebt, wie viel man Gutes sät. Wie seine Nachfolger ihren Auftrag erfüllen, die gute Botschaft zu lehren, damit alle Menschen die Salbung von Jesus erfahren dürfen.

Wie nenne ich mich?
Gute Frage, ich weiss es nicht.
Denn die Titulierung ist mir relativ egal.
In die Schemas der Religiosität passe ich eh nicht rein.
Ich weiss dennoch was ich bin.
Ein Mensch, der zu Gott gehört, der durch die Gnade errettet ist und durch das Blut des Gekreuzigten gesalbt wurde.


PS
Was ist eigentlich mit Paulus, desssen Lieblingswort irgendwie Christus war, wenn er von der Beziehung zwischen Menschen, der Gemeinden und ihm erzählte?


Socke

vielleicht
18.01.2007, 11:00
Ha, ich revidiere.
Ich habe eben einen Namen für mich gefunden.
Ich werde mich nicht Christ, Nachfolger und was weiss ich mehr nennen.
Ich gebe mir den Namen Maranathanerin.

Für die, die das Wort nicht kennen:
Maranatha >Unser Herr kommt!<

:D :D Socke

Shomer
18.01.2007, 13:16
Das Thema dieses Fadens ist nicht, wie jeder einzelne Christ sein Christsein definiert, sondern wie "man" das "Christentum" definiert.

LG Shomer

vielleicht
18.01.2007, 13:43
Ja Shomer, ich weiss welches Thema hier behandelt wird.

Doch du selber schreibst ja:


Ich war 40 Jahre lang Christ - und dann habe ich mich bekehrt.

Ist ein Christ das Christentum?
Ist etwas christliches das Christentum?

Ich denke, ein einzelner Christ, hat vielleicht gar nicht so viel mit dem Christentum am Hut.

Shomer, könntest Du mir jedoch bitte einmal erklären, wohin du dich jetzt bekehrt hast?
Im Grunde hört es sich eben so an, du hast 40 Jahre den falschen Glauben gelebt, hast dich dann von diesem Glauben abgewandt und dich zum (vielleicht) richtigen Glauben bekehrt.

Socke

vielleicht
18.01.2007, 14:17
Sorry, hab ganz vergessen hier noch einmal den Faden des Threads in den Mittelpunkt zu stellen, damit wir nicht zu sehr von der Disskusion abweichen

Gerhardts Thematik liegt in den Fragen:




Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:
- wer bin ich?
- wann bin ich Christ?
- wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
- wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
- wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

Die Tatsache, dass man immer wieder einander den Glauben abspricht und sich gar Gotteslaesterung vorwirft zeigt mir, wie wichtig die Frage ist.



Alles Liebe
Socke

Shomer
18.01.2007, 14:20
Als die ersten Jünger wirkten, da gab es das Christentum noch gar nicht. Dies wurde erst offiziell beim Konzil von Nicäa anno 325 installiert. Man frage einmal einen Juden, z. B. den samu, ob das, was die ersten Jünger waren, lehrten, taten oder glaubten auch nur annähernd etwas mit dem zu tun hatte, was heute unter "Christentum" verstanden wird.


hast dich dann von diesem Glauben abgewandt und dich zum (vielleicht) richtigen Glauben bekehrt.
Ich bin froh darüber, dass ich jemanden kenne, der den "richtigen Glauben" abschliessend definiert. Wenn ich von "bekehrt" spreche, dann meine ich damit eine Abkehr von Traditionen hin zu IHM, der schlussendlich das Sagen hat.

Dann hört das Lesen der Bibel durch eine Denominationsbrille auf. Wahrlich: Am Ziel angekommen bin ich noch nicht - ich bin aber auch nicht mehr dort, wo ich einmal war - ganz anders, als in den vorangegangenen 40 Jahren. Wer das "Christentum" einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet hat - und nicht etwa nur von innen - der muss (es geht nicht anders) zum Schluss kommen, dass das, was sich der HEILIGE unter Jesusnachfolge vorstellt und das, was in registrierten Organisationen abläuft nicht identisch sein kann. Aber das ist vom Standpunkt eines jeden einzelnen abhängig, ob er das sieht. Wer in dem System drin steckt, der betrachtet die draussen als Abweichler, wer draussen steht, diejenigen drinnen. Das ist ganz normal. Das kann nicht anders sein. Wie ich mit denen drinnen umgehe, das ist ja hinlänglich bekannt: falsch nämlich ;).

LG Shomer

Samu
18.01.2007, 14:47
Fragt den Samu bitte nicht! :wink:

Samu, der hat da ganz andere Sorgen, nämlich wie er Milchglas so polieren könnte, dass man trotz Milchglasbrille trotzdem einen guten Durchblick bekommt, um diese dann absetzen zu können, weil man merkt, Gott wollte nie, das wir Glaubensbrillen tragen.

Ja, ein Einwand bei Brille, bei den Mormonen gabs das ja, "die göttliche" Brille, die goldene des Verführers. Naja, dazu muss man aber dann auch nichts mehr sagen, siehe Buch Mamon - ach nein, es heißt doch Mormon, ja, ja immer diese Namen. :mrgreen:

Samu der Rabenvogelbaumsitzer!

:roll:

vielleicht
18.01.2007, 14:57
um gerhardts fragen endlich gerecht zu werden:

Mir geht es mit diesem Thread nicht um eine "akademische" Definition des Christentums. (Damit waere ich bei Wikipedia besser aufgehoben.) Mir geht es um so wichtige Fragen wie:





- wer bin ich?

das frage ich mich selber oft.
wie oben noch lächelnd ausgesprochen, fühle ich mich irgendwie doch mit dem wort maranatha verwurzelt.
ich weiss gar nicht, ob ich mich christ nennen kann - darf, weil meine wurzeln nicht im christentum liegen. und dennoch gefällt mir der name christ, weil es für mich eine art namensübernahme, wie bei der hochzeit, bedeutet.

- wann bin ich Christ?

in meinen augen, wenn das eintritt, was die schrift sagt: "wer glaubt und getauft ist."

- wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
so, wie es mich meine grosseltern lehrten.
der andere soll durch sein leben beweisen, ob sein weg der wahre ist.
die taten und die früchte seines seins, werden die antwort geben.

- wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?

da mein sein, durch mein älterwerden sich mitverändert, werde ich nie diejenige sein, die ich einmal war und nicht diejenige, die einmal sein werde, sondern immer diejenige, die ich gerade bin.
und somit kann mein glauben von den erfahrungen meines alten glaubens geprägt sein. doch wie bei einem laubbaum, sind die blätter meines jetztigen glaubens immer einzigartig, verschieden, wenn auch vom selben baum.
und laut schrift heisst es ja, ich bin der anfang und das ende. solange ich dazwischen bin, ist es für mich gut

- wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?

da für mich die heilsnotwendigen aussagen keinerlei widersprüche in sich tragen, kann ich mit den kleinen widersprüchen der schrift gut leben.
und wo ist das gesetz gottes hineingeschrieben?
in das herz.
und dann vertraue ich noch darauf, dass der geist der wahrheit selbst iin den widersprüchen für wahrheit sorgt.

gruss socke

tanuki
18.01.2007, 15:57
Off-Topic!
@ Samu ...Rabenvogelbaum??? :22
Hast du jetzt ne Weltesche im Garten und Wotans' Raben dazu...Kopfkratz... :?:
Nun ist Tanuki aber neugierig... :mrgreen:

Samu
18.01.2007, 17:57
Also mit Wotan habe ich wirklich nichts am Hut Tanuki, ich kenne den zwar ganz gut, aber ne, dass ist mir dann doch etwas zuviel Unterwelt! Ich sitze doch oben! :wink:

Eine Esche ist gut, aber ich bevorzuge doch dann eher den Mamutbaum, der ist schön groß!

Wenn ich an Rabe denke, da denke ich doch eher an Noach und sein Rabe!

Samu

tanuki
18.01.2007, 20:52
Lach, lieber Samu... :22

Wenn ich an Rabe denke, da denke ich doch eher an Noach und sein Rabe
...da ist Tanuki aber glücklich!!!

Aber zu Raben nochmal - off topic - die eindrucksvollsten und zugleich fast legendären Exemplare habe ich im Tower gesehen...Sie sammeln sich dort noch nach wie vor um die sog. Scaffold Site, auf der ja z. B. Anne Boleyn ihr Leben ließ...es ist dort wirklich eine gruselige Atmosphäre...ich werde diesen schaurigen Eindruck von dort nie ganz loswerden ...immer wenn ich Raben höre kommt mir das in den Sinn... :(

Shomer
19.01.2007, 15:17
[align=justify:8cb030b3b0]Du, Samu, Du hast da ja was von der Milchglasbrille geschrieben und mir damit einen ausgezeichneten Tipp für eine Allegorie gegeben. Ich versuche jetzt einmal, das gestellte Thema aus diesem Milchglasbrillenblickwinkel zu betrachten:

Ist es da nicht so, dass viele dasselbe Milchglas auf der Nase haben, sich aber ausschliesslich über den Hersteller und das Modell der Fassung definieren? Und um seinesgleichen wiederzufinden und weil man ja mit Milchglas auf der Nase nichts sieht, da fühlt man halt. So also entsteht das bekannte Zusammengehörigkeits-gefühl. [/align:8cb030b3b0]

:29 [align=justify:8cb030b3b0]

Kommen einem dann doch einmal Zweifel an diesem und jenem Detail der Fassung, dann wechselt man einfach die Brille. Eine andere Fassung muss her. In der alten Begrenzung fühlt man sich plötzlich nicht mehr wohl und schon definiert man sich über eine neue Fassung mit einem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl. Aber Milchglas muss sein, da käme man ja auf's Ungewohnte.

...kenne ich einen, der hat doch die Frechheit besessen, seine Milchglasbrille abzulegen um besser sehen zu können. Und eine noch grössere Frechheit hat der auch besessen: Er hat denen, bei denen er Milchglasbrillen auf der Nase sah gesagt, dass sie ja eine Milchglasbrille auf der Nase haben. Ich hätte den umbringen können. Wieso hat der das Recht, mir zu sagen, dass ich eine Milchglasbrille trage? Der war so selbstgerecht! Der war so gesetzlich! Der hat nicht nur die Frechheit besessen, mir meine Heilsgewissheit zu hinterfragen, nein, der hat sie mir sogar abgesprochen. "Abweichler" hat mich der genannt - dabei ist er selbst doch einer - ohne Milchglasbrille, wie er behauptet. Ich konnte zwar nicht sehen, dass der keine Brille mehr trug, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass meine Milchglasbrille die einzig wahre ist - na, ja, bis auf die Fassung, bis auf den Rahmen halt. Aber Kompromisse muss man ja irgendwo eingehen.

Eines Tages hatte ich den Eindruck, dass da jemand war, der mehr sah. Der sagte so was ähnliches wie: "Der Weg ist das Ziel". Der sah also einen Weg, den ich nicht sah - aber es schien der richtige zu sein. Er nannte sich "Lichtträger". Und so entschloss ich mich, dieser Stimme zu folgen. Alle Milchglasbrillenträger folgten dieser Stimme. Wenn man nichts sieht, dann muss man sich ja wenigsten auf jemanden verlassen können, der 'was sieht. Dann kam der Tag, da sprach er mir so richtig aus der Seele: "Alle Leute ohne Milchglasbrille bringe ich um". Ja, der Typ hatte den Durchblick! Dem kann man wirklich vertrauen! Und allen Milchglasbrillenträgern versprach der eine neue Milchglasbrille - rosarot getönt. Samu, du glaubst nicht, wie ich mich schon auf den Tag freue, wenn ich meine rosarote Milchglasbrille bekomme! Es wird alles immer besser! Positiv Denken ist angesagt!

Und da soll es noch Leute geben, die haben angeblich tiefschwarze Sonnenbrillen auf der Nase. Die sehen angeblich genau so wenig wie ich. Ich weiss ja nicht - kann sein. Kümmert mich auch nicht. Die sollen sehen, wo sie bleiben. Ich hörte, dass der Typ mit dem Durchblick, dem ich jetzt nachfolge, denen auch neue Sonnenbrillen versprochen hat - rosarot getönt. Aber ich frage mich - wozu? Wenn die ja schon weniger als nichts sehen - wozu dann noch rosarot? Nur gut, sehe ich wenigstens das helle Licht...

Aber Shomer fragt sich, warum er diese belanglose, dumme Geschichte hier schreibt. Ich weiss: ich falle von einem Extrem ins andere: Entweder ich bin zu aggressiv oder ich schreibe langweilige, dumme Geschichten. Mal sehen - vielleicht lösche ich die auch wieder...

Shomer[/align:8cb030b3b0]

poetry
19.01.2007, 15:25
Nun mal kein Selbstmitleid, lieber Shomer und Deine Geschichte ist schön *find* auch wenn ich die Milchglasbrille immer anders empfunden habe. Als etwas, was mir die Sicht versperrt. Ein Blick über den Brillenrand ist meist schmerzlich aber doch befreiend und obwohl ich mit meiner Brille noch rumlaufe, so verliere ich doch langsam die Angst und schaue immer öfter über die Fassung, ab und an setz ich das Ding dann sogar ab, was aber zur Folge hat, dass viele gleich brüllen "Ey, der Typ hat kleine Brille auf".

Shalom,

der Poe

poetry
19.01.2007, 15:55
Und um den Thread zu beantworten:

"Das Christentum" ist zu einem Wirtschaftsunternehmen verkommen. Geld spielt in den Gemeinden eine immer größere Rolle, die Pastoren haben mehr mit Verwaltungskram und Bettelbriefschreiben zu tun, als wie mit eigentlichen Aufgaben. Burnout ist bei Bediensteten der Kirche keine Seltenheit mehr.

Zu Gerhardt's Fragen:

- wer bin ich?
der Poetry *lacht - kleiner Scherz* Tja, wer bin ich? Oder besser was bin ich? Ich bezeichne mich als gläubig, denn ich glaube an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.

- wann bin ich Christ?
Wenn ich Kirchensteuer zahle? Wenn ich mich bekehrt habe? Ich weiß es nicht.

- wie gehe ich mit Glaubensabweichlern um?
Genauso wie mit allen anderen Menschen.

- wie gehe ich mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?
Indem ich jeden Tag Gott um sein Erbarmen und Seine Gnade bitte.

- wie gehe ich mit den Widerspruechen der Bibel um?
Erforschen, erklären und vielleicht auch mal drüber beten. Manchmal kommt einem auch da die Erkenntnis.

Poetry

Samu
19.01.2007, 15:58
Lieber Shomer, tolle Geschichte!!! Sie entspricht doch glatt vielen Erfahrungen von Leuten, die nicht mehr nur durch das Milchglas glotzen wollten, sondern einen klaren Blick nicht scheuen. Lass die Geschichte ruhig mal stehen, dass sind nämlich tiefe Einblicke in die Welt der Milchbrillengesellschaft!

Poetry, na dann ab mit dem Monokel! Achtung! Es besteht dringende Lebensgefahr! Es könnte sich doch dann glatt meines Meisters Worte erfüllen! Jeschua: Wer sein Leben gewinnen will…..

Na ja, davon weißt du ja selbst mittlerweile genug!

Samu, der wohl mal seine Vision der Milchbrillengesellschaft hier schreiben wird, damit die Außenstehenden auch wissen, wieso plötzlich diese Milchbrille so zum Thema wird!

Gerhardt
19.01.2007, 20:05
Mich plagt die Sorge, dass ich Diesen Thread meine Frage unverstaendlich formuliert habe, ist doch bisher nur ein Teilnehmer auf meine Fragen eingegangen.

Die Rechtglaeubigkeit ist fuer Christen eine sehr wichtige Sache. In diesem Portal gibt es Einige, ich gehoere auch dazu, die die Trinitaet ablehnen. Wer diese tut. ist im konventionellen Sinn kein Christ. Wer eine solche Meinung in einer christlichen Gemeinde oeffentlich vertritt, bekommt massive Probleme. Umgekehrt kann einem Trinitaetsverweigerer das staendige Betonen eben dieser Trinitaet Probleme bereiten. (Mir geht es jedenfalls so.)

In diesem Portal gibt es etliche, wahrscheinlich die Mehrheit, die die Trinitaet fuer richtig halten. Meine Frage "Wie gehe gehe ich mit Glaubensabweichlern um?" richtet sich bewusst an Trinitarier und Unitarier. Daraus ergibt sich dann hoffentlich auch die Antwort auf die Frage "Wie gehe ich mit mit meinen eigenen Glaubensabweichungen um?"

Mit der Frage "Wann bin ich Christ?" moechte ich wissen, ob Glaubensabweichler noch Christen sind oder sich so nenen duerfen. Konventionelle Christen wuerden einen Glaubensabweichler als "der kann kein Christ sein" bezeichen.

ich hoffe, dass ich mich verstaendlicher machen konnte, ohne hier einen Streit ueber zentrale Glaubensfragen loszutreten.

Gruss Gerd

Shomer
20.01.2007, 12:27
Lieber Gerd

Danke für Deine Differenzierung. Ich möchte vielleicht einmal an einem Beispiel verdeutlichen, was ich mit Blick auf die Trinität, die Du als Beispiel erwähnt hattest, aber auch auf andere Lehren wie Weihnachten, Ostern, Kindertaufe u. a. sehe.

Da haben wir vielleicht einen Unitarier, der die sogenannten christlichen Feste feiert und glaubt, dass es heute noch Zeichen und Wunder, dass es noch Weissagung gibt.

Wir nehmen einmal an, jemand anders hat die Erkenntnis der Dreieinigkeit, lehnt aber die heidnischen Feste ab, wie auch die Charsimen.

Ein Dritter ist vielleicht Trinitarier, akzeptiert für sich die erwähnten Feste und verneint kategorisch übernatürliche biblische Phänomene.

So vielschichtig, wie die Denominationen sind, so vielschichtig, wie die Denominationsüberdrüssigen sind, so vielschichtig sind auch ihre Anschauungen. Für mich ergibt sich da die Frage: Wer darf da überhaupt wen einen "Abweichler" nennen? In der katholischen Kirche ist das einfach. Da wird gelehrt, dass sie die einzig wahre Kirche ist und alles, was nicht zu ihr gehört, das sind Abweichler, das sind Sekten. Bedenklich in diesem Zusammenhang erscheint mir allerdings der ökumenische Brückenschlag zu den Abweichlern.

In der Wirtschaft gibt es einige wenige Organisationen, die zum Ziel haben, alles zu normen. Die "Deutsche Industrie-Norm" (DIN) oder die "International Standardisation Organisation" (ISO) sind da wohl die bekanntesten. Leider (oder Gott sei Dank) gibt es keine Norm, die klar definiert, was man glauben muss, um sich "Christ" nennen zu dürfen.

Als vor Jahren mein Arbeitgeber ISO-zertifiziert wurde, da wurde ein Katalog von Arbeitsabläufen und -prozessen zusammengestellt. Jede Arbeit von jedem Arbeitsplatz wurde systematisch katalogmässig erfasst und dies der Reihenfolge nach. Bei einem Audit wurde dann geprüft, ob die Arbeitsabläufe auch den erfassten Prozessen entsprachen. Was aber nicht geprüft wurde war, ob das, was in den Dienstvorschriften vorgegeben war, auch in der Praxis im Geist des Auftraggebers so umgesetzt wurde.

So hat unsere Gesellschaft eine Vorstellung von einer christlichen Norm. Alles Christliche wird an dieser Norm geprüft, allerdings sehr, sehr subjektiv. Das Christentum ist ja noch nie ISO-zertifiziert worden. Und so wissen gewisse Kreise in unserer Gesellschaft genau, was ein "Christ" darf und was nicht. Allerdings interessiert dies die erwähnten Kreise nur aus einem Grund: Sie wollen sich rechtfertigen mit den Fehlern der "Christen". Aber es interessiert kaum jemanden, ob das, was in den biblischen Büchern vorgegeben ist auch in der Praxis im Geist des HEILIGEN so umgesetzt wird.

Ich persönlich meine: Das Wort, die Bezeichnung "Christ" ist nur ein Label, so ein Feigenblatt, mit dem sich jeder dekorieren kann, der etwas zu vertuschen hat, der gewisse Lehren nicht als Irrlehren anerkennen will, der sich nicht von Traditionen lösen will. Dieses Label dient nur dazu, in der Masse der "Christen" nicht aufzufallen.

Sind Samu oder Tomex z. B. Abweichler? Viele Juden lernen Jeshua als ihren Meshiach kennen, ohne jemals Christen gewesen zu sein, ohne jemals Mitglied in einer christlichen Kirche gewesen zu sein. Andere erleben oder erlebten ein christliches Intermezzo. Sie besinnen oder besannen sich auf ihre jüdischen Wurzeln. Die heutige Trennung zwischen Juden und Christen ist für mich augenfällig. Ein messianischer Jude würde sich nie als "Judenchrist" bezeichnen, weil "Jude" und "Christ" krasse Gegensätze sind. Sind diese messianischen Juden darum Abweichler? Dann war der Messias auch ein Abweichler, denn der war auch Jude.

Innerhalb der christlichen Labelgesellschaft gibt es dann auch noch "Unterlabels". So lehren der Bund Freier evang. Gemeinden und der Bund Evang. freikirchl. Gemeinden beide die Glaubenstaufe. Aber beide unterscheiden sich in Details der Tauffrage vehement. Während die eine Gemeinschaft eine Gemeindemitgliedschaft ohne Taufe - nur auf das Bekenntnis des Glaubens ermöglicht (gewisse Gemeindeglieder lassen sich z. B. nach jahrzehnten der Gemeindemitgliedschaft taufen - wenn überhaupt), so ist bei der anderen Denomination die Taufe gleichzeitig die Aufnahme in die Gemeinde.

Dies sind aber nur feine Unterschiede, die offenbar die Notwendigkeit einer eigenständigen Organisation rechtfertigen. Und die Lehren und Sonderlehren und Irrlehren u.s.w. werden immer kleinkarrierter. Wo bleibt unsere Norm? Es ist so paradox: Da werden sogar in ein und derselben Freikirche zwei verschiedene Taufpraxen geübt - Kinder- und Glaubenstaufe, als ob es zwei diametral entgegengesetzte Wahrheiten gäbe. Und zwischen den (Frei-)Kirchen gibt es dann auch noch kleinere und grössere Unterschiede in der Definition der Wahrheit. Aber da weiss man sich ja Rat: man toleriert einfach das, was bei Licht betrachtet eine Irrlehre sein muss der jeweils anderen Gemeinschaft, um das Label "Evang. Allianz" tragen zu dürfen. Auf dieser Ebene wird natürlich sehr humanistisch tolerant mit Abweichlern umgegangen; denn jeder nimmt ja die eigene Lehre als Massstab für Wahrheit.

Shomer sieht in diesem christlichen Brei ein Gemisch und ein Durcheinander, weil es keine Norm gibt. Es gäbe ja eine Norm, aber wenn ein Geistlicher diese predigen würde, dann würde ihm im besten Fall die Einnahmequelle davonlaufen, im schlechtesten erhielte er die Kündigung. Beides käme für ihn auf dasselbe heraus. In diesem christlichen Brei kann man eigentlich alles glauben - und alles tun und lassen wonach das Herz begehrt. Hauptsache, man trägt das "richtige" Label.

Ich selbst habe mir im Laufe der Zeit auch verschiedene Labels zugelegt, habe mich "Pietist" genannt, "evangelikal", "Baptist", "Charismatiker", "Pfingstler". Was trage ich heute für ein Label? "Unchrist"? "Messianischer Heide"? "Talmid Jeshuas"? Nun, mit diesen Labels kann wohl niemand etwas anfangen. Wie gehe ich selbst damit um, dass ich ein Abweichler bin? Ich versuche, im Forum meine Erkenntnisse zu verarbeiten - zum Leidwesen derer, die von sich meinen, keine Abweichler zu sein.

Shabbat Shalom vom Shomer

anonym002
21.01.2007, 19:27
Shalom Shomer
Ja, das sind gute Gedanken die du das treffend formuliert hast.

Shalom auch die andern, die das lesen.

Gibt es denn eine Rechtsgläubigkeit? Oder ist das wie du schreibst, eben eine „ISO- zertifizierte Norm“? Ich denke schon, etliches ist niedergeschrieben durch die Konzile, und vieles ist ungeschrieben. Und nach dieser Norm falle ich auch durch, ich kann auch kein Label tragen, ausser dem einen: Exkommuniziert!

Zu Beginn schockte mich das schon, als ich da am Umdenken war, oder als ich bereit war, den Weg nicht mehr als Ziel zu sehen oder diese Milchglasbrille wegzulegen. Nicht mal Fragen konnte ich in „christlichen“ Kreisen stellen, ohne dass man meine Frage missverstand und man mir ketzerische und sogar diabolische Absichten unterstellt. Ich werde als ein Abgefallener vom „wahren“ Glauben gesehen, und habe somit die Rettung verwirkt. Da will man dann mit einem einzigen Bibelzitat mich zurechtweisen und ermahnen. Nach „DIN-Norm“ bin ich kein Christ. Ich spreche dabei jetzt nicht von Menschen hier im Forum, die ich hier ein bisschen kennen gelernt habe.

Ich will damit nicht sagen, dass diese meine lange Zeit in freien christlichen Gemeinden falsch oder irrig waren. Es kommt ja darauf an, wie man lebt, wie man mit den Nächsten umgeht, und weniger, wessen Fahne ich da hochhalte.

In der Zwischenzeit, ja, was ist da geworden? Es wurde mir eine neue „Welt“ aufgetan. Eine „Welt“ in der ich immer mehr staune, wie gross und wunderbar unser ewiger und einziger Gott ist. Einmal den Tenach oder auch Teile des NT mit jüdischem Verständnis und jüdischer Theologie zu betrachten und versuchen zu verstehen. Mal alle Vorurteile abzulegen, die der christlichen abendländischen Theologie gegen andere Sichtweisen vorherrschen, ja ihnen sogar Erkenntnis aberkennen.


Ja, und je mehr ich über die Anfänge des Christentums weiss, bis zu der Zeit, da es zur Staatsreligion erklärt wurde, je weniger kann ich diesen Konzilen, diesen Normen noch eine allgemeine Berechtigung und Gültigkeit geben.


Will ich denn überhaupt Christ sein? Oder muss man überhaupt Christ sein? Ich würde es so sagen, dass ich ein Gotteskind sein will, und ich weiss auch, dass ich es bin. Und diesen Vater will ich lieben, so wie er mich geschaffen hatte, mit dem Herzen und dem Verstand(!) und meiner Kraft. Meine Seele kommt aus einer andern Welt, und muss sich nun in und mit dieser Welt auseinander setzen, eine Welt, die mir so nicht behagt, in die sie vielleicht auch nicht hineinwollte. Ja, und sie sehnt sich wieder nah dem Jenseitigen.

Setzt der Glaube Normen, damit man „Abweichungen“ festlegen oder feststellen kann? Wenn es „Normen“ oder besser gesagt Weisungen für ein gutes Leben gibt, dann hat sie der Ewige in der Torah kundgetan. Auch Jeshua lehrte dieses und ermahnte dabei, dass nichts anderes gelehrt werden soll. Und trotzdem lebt die Christenheit nicht das, was Jeshua gelebt hat (wie zB. den Sabbath)?


Gibt es Widersprüche in der Bibel? Wenn ich die Torah und den Tenach betrachte, so gibt es vielleicht Ungereimtheiten, welche man/ich vielleicht auch noch einfach ganz verstehe. Aber im NT gibt es schon Widersprüche. Aber weshalb sollte sie es nicht geben? Sicher, nach der Norm darf es keine geben, da alles von Gott inspiriert sein soll. Aber wenn nun die Norm sich irrt? Und da sind wir wieder bei diesen unrühmlichen Konzilen wie zum Beispiel in Nicäa 325. Oder auch die Aussagen der so genannten Kirchenväter. Und weshalb sollte man die Schriften des Paulus nicht ebenso prüfen wie er selber dazu auffordert?


So genug geschrieben.


Gruss Alef

Samu
22.01.2007, 12:27
Shalom Alef, Respekt und Anerkennung für deine Wegbeschreibung, mehr noch für deinen Werdegang.

Was mich jedoch noch wesentlich mehr erstaunt ist, wie du von dir aus diese Weggehung eingeschlagen hast. Hier sehe ich mehr als deutlich die Handschrift diese unaussprechlichen und Einzigen Gottes!

Ich kann dich nur ermutigen diesen Weg weiter zu beschreiten, denn es ist nicht nur eine Reise zu DEINEN Wurzeln im Glauben, sondern auch eine Reise zur Nachfolge des Rabbi Jeshua und eine Nachfolge gleich seiner Talmidim.

Ich weis, Gott wird Schritt für Schritt, den ganzen Ballast der über Jahrhunderte der einstigen Urgemeinde aufgelastet wurde und sie dadurch zu Fremde am eigenen Baum werden lies, Hinwegnehmen durch die Erkenntnis des Ruach und zurück zu den Wurzeln, in die Glaubensheimat führen.

Es ist noch ein weiter Weg, dass weis ich, doch Gott geht diesen Weg schon längst mit Menschen und du bist für mich so ein lebendiges Zeugnis, dieses Neubeginns Gottes. Und ich weis auch, dann, wenn die Äste ihren Platz eingenommen haben werden, wird dieser Baum zur vollen Blüte kommen und die Kinder Israels werden gleich denen die eingepflanzt wurden, den Messias willkommen heißen, in aller Ehre und mit aller Freude, die Braut wird für ihren Bräutigam dann geschmückt sein.


Samu

vielleicht
22.01.2007, 12:33
Samu, der wohl mal seine Vision der Milchbrillengesellschaft hier schreiben wird, damit die Außenstehenden auch wissen, wieso plötzlich diese Milchbrille so zum Thema wird!

samu, wo bleibt deine erklärung?

denn nun stehe ich da und frage mich, was du mit milchglasbrillengläser so meinst.

denn so weit ich weiss, bekommt man so ein tolles milchglasbrillchen, wenn man schielt und die augenfehlstellung korrigiert werden soll.
oder dann gibt es noch blinde menschen, die solche gläser oder ganz dunkle sonnengläser tragen, die eh nichts sehen.

ich kenne dann noch brillengläser, die den zweck haben sehschwächen auszugleichen, damit man besser sehen kann.
diesen personen würde ich nie raten ihre brille abzunehmen, geschweige denn über ihren brillenrand zu schauen, ihre sicht wäre sehr verschwommen.

hm hm hm

also irgendwie verstehe ich es gerade nicht ...

:cry: :roll: :shock:

sockengruss

Samu
22.01.2007, 13:31
Ja, danke liebe Socke, dass du mich daran erinnerst, der Text kommt!

:22

Samu

Gerhardt
22.01.2007, 14:38
Lieber Shomer,
<Ironiemodus ein>
Dein Beitrag enttaescht mich, da Du keines meiner Vorurteile bestaetigst. Nun bin ich verwirrt....
<Ironiemodus aus>
Es gibt sehr wohl Normen, die das Christsein definieren, bekannter sind sie als Glaubensbekenntnisse oder Dogmen. Im Vatikan gibt es dafuer Die Glaubenskonkrgation, die lange Zeit von Joseph Ratzinger geleitet wurde.

Wie es auf protestantischer Seite aussieht, weiß ich nicht. Im Freikirchenraum beruft man sich gerne auf das Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz.

Auch Du besitzt eine Glaubensnorm. Du schreibst "als ob es zwei diametral entgegengesetzte Wahrheiten gäbe". Also kommst auch Du nicht ohne Glaubensnorm oder Rechtglaeubigkeit aus. Nun interessierte mich, wie diese aussieht oder definiert ist.

Die Rechtglaeubigkeit ist solange kein Problem, solange man allein ist. Begibt man sich in irgend eine Gemeinschaft, stellt sich diese Frage sehr schnell. Auch zu dieser Frage habe ich noch keine befriedigende Antwort gefunden.
Gruss Gerd

Popcorn
22.01.2007, 15:18
Lieber Alef

Danke für deinen Einblick den du uns hier gibst. Ist sehr interessant. Ich freue mich immer mehr darüber, dass ich dich und Helo persönlich kennen darf :wink:

Wein ist da, Knabberzeugs ist, alles aus dem Heiligen Land :P muss nur noch das Datum wissen - dann kann es losgehen mit unseren Gesprächabend über unseren hochgelobten Gott Israels, den Schöpfer von Himmel und Erde, unsren Abba.

Shalom

Popcorn

vielleicht
22.01.2007, 16:57
mich würde am rande eins interessieren,

gehört für euch die dreieinigkeitslehre nun in den alleinigen bereich "christentum", wobei ich nicht weiss, welcher art christ nun ins christentum gehört und welcher nicht.

oder kann es nicht auch sein, dass es menschen gibt, die sich nicht christen nennen und dennoch an die dreieinigkeitslehre glauben?
was sind die dann?
dreieinigkeitsnachfolger?

weil, da gibt es eine gemeinde, die schreibt auf ihrer hp den satz:

Wir glauben an den lebendigen, einzigen, wahrhaftigen und ewigen Gott, der sich in drei Personen offenbart hat: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist (Mt 28,19; 2.Kor 13,14). Der Vater ist Gott (1.Kor 8,6); der Sohn ist Gott (Jes 9,6); Joh 1,1 – 14); der Heilige Geist ist Gott (Apg 5,3 – 4). Wir glauben, dass jeder Wiedergeborene den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist hat (2.Joh 1,9; 1.Joh 2,23; 1.Kor 3,16).


was sind dass denn für welche?

gruss socke

Samu
22.01.2007, 17:43
Was ist das für eine Gemeinde Socke?

Samu

vielleicht
22.01.2007, 19:26
@samu

sie heisst adon jeschua

gruss, socke

Samu
23.01.2007, 12:47
Hallo Socke, habe die Seite im Net gefunden und nun Frage ich mich, warum stellst du so eine Frage? Denn die Seite beantwortet alles ganz offen selbst!

Dazu hier folgender Auszug:
1993 in einer freievangelischen Gemeinde in Stuttgart-Feuerbach hat sich eine Gruppe von Juden herauskristallisiert, die zum Glauben an Jeschua den Messias Israels kamen. Sie versammelten sich mit einigen russischsprechenden Deutschen mit langer Glaubenserfahrung in einem Bibelhauskreis.

- Also Tatsache ist, dass es sich hier um eine Freievangelische Gemeinde handelt, die als „jüdisch – russisch“ geprägte Gruppe noch immer der Hauptgemeinde also der Freievangelischen Gemeinde angeschlossen ist. Dies wurde mir auf Nachfrage so auch heute bestätigt! Es handelt sich demnach um nichts weiter als eine christliche Gemeinde, die dem zur Folge auch ein typisch christliches Bekenntnis in sich trägt.
Die Besonderheit, dass sich dort Russlanddeutsche und Russlandjuden zu einer eigenen Gruppe formiert, die ihre Gottesdienste auch in der deutschen oder gelegentlich in russischen Sprache hält, ist eigentlich mehrfach in freien Kirchen zu finden.

Mit dem geistlichen Wachstum verspürten die jüdischen Gläubigen das
Bedürfnis, über ihren Glauben mit ihrem Volk zu sprechen.

- Dieser Satz verdeutlicht ganz klar die Unterschiedlichkeit zum eigentlich jüdischen Glauben, denn über was für einen Glauben wollen diese russischen Christenjuden sprechen, natürlich über ihren christlichen Glauben.


Die Gemeinde bewahrt das traditionelle Erbe des jüdischen Volkes. Wir feiern biblische und traditionelle Feste, bereiten immer wieder gern nationale jüdische Gerichte zu.

- Nun und hier ist es dann ganz klar, man achtet und bewahrt das traditionelle Erbe.

Socke natürlich gibt es auch Juden, die Christen sind und hier vor allem aus Russland. Es gibt auch Juden die Moslems, Hindus oder Buddhisten sind.
Doch sie sind dann eben Juden christlichen Glaubens, so wie es z.B. auch Franzosen christlichen Glaubens gibt aber auch Franzosen gibt, die moslemischen Glaubens sind, etc. .

Tatsache ist, dass diese Menschen soviel mit dem Judentum zu tun haben wie ich mit dem traditionellen Christentum. Man beschäftigt sich damit, übernimmt sogar manche Dinge und ist kulturell interessiert, doch dass heißt eben noch lange nicht, dass ich deshalb ein traditioneller Christ bin. Wenn sie jüdischer Herkunft sind und manche biblischen Feste feiern und traditionelle jüdische Gerichte kochen, heißt es eben noch nicht, dass sie jüdischen Glaubens sind. Sie sind christlichen Glaubens. Das sagt diese Gruppierung auch deutlich in ihrem Bekenntnis!

Was ich allerdings schade finde, dass auch hier wieder der Begriff messianisch Missbräuchlich verwendet wird! Denn messianisch Gläubige nennen sich deshalb eigentlich so, weil sie eben dem christlichen Verständnis widersprechen und auf dem Boden des jüdischen Glaubens bleiben, so wie einst die Urgemeinde. Doch es darf sich ja jeder so nennen wie er will, deshalb sind Namen eben auch nur bedingt Aussagefähig und sagen nicht unbedingt aus, was dahinter steht. Aber es soll ja auch Christen geben, die dem Konzilären Christentum und ihren Lehren abgeschworen haben und dem „Neuen – also eigentlich Alten Weg“ der Urgemeinde wieder folgen, doch aus Protest dem Namen behalten wollen, so zusagen in Opposition zur allgemein Konzilslehre.

Ich habe mich übrigens deshalb zur Namenlosigkeit entschieden! Ich bin was ich bin, durch Gott – Menschenkind und Gotteskind!

Samu

vielleicht
23.01.2007, 13:12
Lieber Samu,

mir war schon klar, um was es sich in der Gemeinde handelt.

Aber was für einen Glauben, soll ein Jude ausleben, der Jesus Christus als seinen Erlöser angenommen hat?

Kann er sich dann so sehr, vom "christlichen" Glaubensleben unterscheiden?

Mir persönlich gefällt dieses Gruppierungsdenken nicht.

Mir persönlich gefällt eh eine Art Hauskirche besser.
Aber das ist meine Lebensauffassung.
Und diese Form von Glaubensleben möchte ich niemanden aufzwingen.

Doch es tut mir weh, wenn man Dinge liest, wo dann die Weltkirchen als Hure bezeichnet wird. Wo anderen Menschen, der Glaubensleben man nicht verstehen und vielleicht auch nicht akzeptieren kann, verurteilt und sich über sie stellt.

Meine Frage hier bezüglich der Dreieinigkeit war es, warum es unbedingt in das Schema "Christentum" gesteckt wird. Warum soll ein Jude, der nun Jesus als seinen Erlöser angenommen hat, nicht an die Dreieinigkeit glauben dürfen, ohne dass ihm der jüdische Glauben abgesprochen wird?
Denn dann muss ich auch Jesus sein Judentum absprechen.
Und das von allen Aposteln.

Ich weiss persönlich nicht, ob man Namenslos leben kann.
Vorallem, wenn man sich von allen Richtung loslöst, in welcher Art Gemeinschaft kann man dann noch leben?
Muss man sich in einer Gemeinschaft nicht auch auf den Weg von einem gemeinsamen Nenner machen, damit alle dort glücklich sind?

Sei behütet, Socke

Gerhardt
23.01.2007, 13:17
@Socke
Die Dreieinigkeit ist ein zentraler Gedanke des Christentums. Wer an die Trinitaet nicht glaubt, ist im konventionellen Sinn kein Christ. Und gekehrt, wer an die Trinitaet glaubt, kann fuer mich kein Jude mehr sein.

Dass man Jesus fuer den Messias haelt, ist doch unabhaengig von der Trinitatslehre. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruss Gerd

poetry
23.01.2007, 13:18
Ich frag mal andersrum, socke:

Ist es für einen Christen notwendig an die Dreieinigkeit zu glauben?

Liebe Grüße,

der poetry

vielleicht
23.01.2007, 14:25
Lieber Poetry,

Du kennst meine persönliche Meinung.
Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Denn jeder muss sich für seine Lebensweisen, Glaubensformen, Ansichten ... verantworten.

Aber somit bin ich ja wieder an meiner Ausgangsfrage.

Passt jeder Christ in das Schema Christentum?

Wenn wir hier vom Christentum reden, haben wir das Recht von "den Christen" zu reden?

Nach meiner Ansicht Nein.
Denn wie wir ja sehen, gibt es sehr viele bunte Christen.
Und ich frage mich, wer gehört nun in das Schema F namens Christentum.

Sei behütet,
Socke

poetry
23.01.2007, 14:44
Siehste, genau das meine ich, Christ ist nicht gleich Christ.

Zur Dreieinigkeit kann ich mittlerweile ein Buch schreiben, wen es interessiert, der sollte sich mal ein Buch über Kirchengeschichte schnappen. Ich habe echt gestaunt, als ich lesen mußte, was da alles und nach welchen Maßstäben festgelegt wurde, was wir heute als gemeinsamen Nenner betrachten.

Weißt Du , liebes Söckchen , Glaube oder besser gesagt gelebter Glaube ist für mich das, was ich nach meinem Wissen und Gewissen vor Gott verantworten kann. Und so unterschiedlich das Gewissen, das Wissen und auch das Interesse der Menschen ist, so unterschiedlich ist deren Glaube. Aber es sollte bei allem immer einen gemeinsam Nenner geben: Gott.

Liebe Grüße,
Poetry

vielleicht
23.01.2007, 14:53
Ja mein liebes Poetrychen :D ,

das mit dem gemeinsamen Nenner ist ja auch richtig.

Doch nun muss ich mich fragen,
kann man immernoch den gemeinsamen Nenner Gott benennen,
wenn der eine Gott -Jesus, - Heiliger Geist
und ein anderer aber Gott + Jesus, + Heiliger Geist

Wie findet man dann noch den Weg hin zum gemeinsamen Nenner Gott?

Bevor ich jetzt mathematische Antworten bekomme, die ich eh nicht verstehen werde.

Aber verstehst Du was ich meine?

Weil im Grunde glaubt ein Moslem ja auch an Gott, oder nicht?
Und dennoch hat er nicht denselben Nenner wie ein Christ.

Ich finde das sehr kompliziert.

Sei behütet, Socke

poetry
23.01.2007, 15:11
Liebes Söckchen,

mit gemeinsamer Nenner meine ich nicht nur den puren Glauben sondern auch die Werke die daraus resultieren sollten. Wie schrieb schon Paulus an Tomotheus: "Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken ...."
Es gibt unter Christen noch soviel mehr was sie verbindet, da ist die Trinität nur ein Bruchteil. Auch wenn ich das Glaubensbekenntnis lese, da steht nichts von Trinität.

Ich kann gut mit Menschen zusammenleben, die die Trinität für bare Münze halten. Ich verurteile sie nicht, warum auch? Wie gesagt, jeder nach seinem Gewissen und nach seiner Verantwortung.

Poetry

vielleicht
23.01.2007, 15:11
@Socke
Die Dreieinigkeit ist ein zentraler Gedanke des Christentums. Wer an die Trinitaet nicht glaubt, ist im konventionellen Sinn kein Christ. Und gekehrt, wer an die Trinitaet glaubt, kann fuer mich kein Jude mehr sein.

Dass man Jesus fuer den Messias haelt, ist doch unabhaengig von der Trinitatslehre. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruss Gerd

öhm, kleiner gedanke meinerseits.

man wird nicht jude weil man glaubt,
man ist jude, weil man als jude geboren wird.

kann man dieses geburtsrecht wegnehmen, weil man seinen eigenen glaubensweg geht?

eine nachdenkliche socke

Samu
23.01.2007, 17:06
Ich würde es nicht Geburtsrecht nennen, sondern Abstammungsrecht und dieses bleibt, man ist ja auch nicht römischer Staatsbürger, wenn man römisch katholisch ist oder?

Man kann, wie ich schon sagte auch Jude und Hindu oder eben auch Christ sein, warum nicht?
Allerdings ist es eben auch so, dass dann dieser Jude nicht mehr jüdischen - sprich - mosaischen Glaubens ist.

Also ein Jude kann auch Christ sein, er stellt sich allerdings mit einen trinitarischen Konzilsbekenntnis außerhalb des jüdisch - mosaischen Glaubens und hat damit auch kein Anrecht mehr auf die Bundesverheißungen für Israel. Denn ein solches Bekenntnis ist nach jüdischer Überzeugung unvereinbar mit dem Glauben Israels.

Insofern hat Gerd Recht, er wird zum Fremden des eigenen Volkes, den Glaube und Volk wollte Gott zu einer Einheit verstanden wissen und diese ist nun einmal Grundlage der Bundesschlüsse. Übrigens war es einst auch ein Paulus, der das ganz klar betonte!

Natürlich hat auch Socke Recht, weil dass Abstammungsrecht bleibt ja erhalten.

Im Klartext heißt das für mich, Juden die dieses Bekenntnis für sich annehmen sind natürlich noch Juden, doch nicht mehr Brüder im Sinne meines Glaubens! Menschenbrüder bleiben sie alle mal!

Samu

vielleicht
25.01.2007, 15:23
Auch wenn ich das Glaubensbekenntnis lese, da steht nichts von Trinität.



Poetry

@poetry,

heisst das für dich persönlich, dass du voll und ganz zum glaubensbekenntnis der ev. kirche ja sagen kannst?

gruss socke

poetry
25.01.2007, 15:59
:) Auf die Frage habe ich gewartet.

Ja, kann ich - bis auf einen Punkt: Die heilige christliche Kirche. An die kann man nicht glauben, man kann ihr beitreten, sie gut finden, sie ablehnen. Aber an sie glauben? Ich weiß nicht.

Poetry

PS: Und schau Dir mal das Glaubensbekenntnis an, das ist total untrinitarisch:
Er sitzt zur Rechten Gottes ;)

vielleicht
26.01.2007, 09:24
Du hast recht Poetry,
da steht in der Schrift, dass er zur Rechten Gottes sitzt.

Doch steht da nicht auch:
"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alles wurde durch ihn, und ohne ihn hatte nichts Erschaffenes seinen Sinn..
Das Wort wurde ein menschliches Wesen und lebte bei uns, und wir sahen seine Schechinah (>Einwohnung Gottes<, Gottes herrliche Gegenwart)...

Ich persönlich werde nie das Gestreite um die Dreieinigkeit verstehen.
Was spricht denn dagegen, dass die Drei sich einig sind?
Und was spricht dagegen, dass Jesus dennoch Gott ist?

Sind wir mit unseren menschlichen Gedanken nicht immer wieder bei dieser Thematik dabei uns ein Bild von Gott zu machen, wie er zu sein hat?
Wollen wir kleine Würmchen, namens Mensch, denn wirklich wissen, dass ein so grosser Gott nicht in sich zwei, drei sein kann und dennoch in seiner Gesamtheit wieder eins ist?

Ich lese aus dem Wort Dreieinigkeit nur, dass die Drei sich einig sind.
Sonst würde es ja Dreieinheit heissen.

Ich lass mich mal überrasschen, spätestens im Himmel werde ich es sehen.

Seid behütet,
Socke

poetry
26.01.2007, 09:47
Ich persönlich werde nie das Gestreite um die Dreieinigkeit verstehen.
Was spricht denn dagegen, dass die Drei sich einig sind?
Und was spricht dagegen, dass Jesus dennoch Gott ist?

Ich versteh das Gestreite auch nicht, denn ich streite mich nicht.
Was spricht dagegen, dass die Drei eins sind? Ganz einfach: Um Trinität zu erklären und hinzunehmen, muss ich das erste Gebot mißachten.

Auf dem Konzil von Nicäa , wo die Trinität festgelegt wurde, entbrannte damals ein riesen Streit um das Wort "gleich" oder "wesensgleich". Konstantin benutzte seine Macht um die Trinität faktisch per Gesetz festzulegen.

Nach dem Konzil schrieb ihm einer der Befürworter, Eusebius:
"Wir handelten sündig, o Fürst, als wir aus Furcht vor Euch einer Blasphemie zustimmten."

Liebe Grüße,

Dein Poetrychen

Shomer
26.01.2007, 16:35
Wie ich sehe, scheint sich das Christentum über die Dreieinigkeit zu definieren. Wer an die Dreieinigkeit glaubt, das ist ein Christ - wer nicht, ist ein Ketzer.

Es ist doch so, dass in den heidnischen Religionen sehr viele an drei Götter glauben: Brahman-Vishnu-Shiva im Hinduismus oder Isis-Horus-Schemesch im alten Ägypten oder Nimrod-Semiramis-Thammuz im alten Babylon. Die einzige heidnische Religion, die drei Gottheiten verehrt und die nicht heidnisch ist - das ist eben die christliche. Mit der mathematischen Lüge, aus "drei" "eins" zu machen, hat die den Dreh hingekriegt.

Isis-Horus-Schemesch? Ihre Initialen sind I-H-S. Und welche drei Buchstaben stehen bitteschön auf der Oblate der grossen christlichen Kirche? Sag mir da noch jemand, die Dreieinigkeit sei in der Bibel verankert!

Da ich nicht mehr an die Trinität glauben kann, kann ich mich auch nicht mehr als "Christ" bezeichnen. Für mich ist das Christentum nichts anderes als eine heidnische Religion, die sich mit dem Namen "Christus" ein "christliches" Deckmäntelchen übergehängt hat, unter welchem das Blut von unzähligen Gerechten zum Himmel schreit.

Shalom vom Shomer

poetry
26.01.2007, 16:44
Na na na, Shomer, nciht alles wieder pber einen Kamm scheren.

Ich glaube auch nicht an die Trinität und nenn mich trotzdem Christ. Oder bin ich jetzt ein christlicher Ketzer? Ketzerischer Christ?

Samu
26.01.2007, 17:12
Also was ich mich immer wieder Frage ist, wie kann man davon ausgehen, das die Urgemeinde und deren direkte Nachfolger fast 250 Jahre nichts von einer Trinität = Dreieinigkeit wussten. Das finde ich erstaunlich! Zumal wir ja sehr genau wissen, was diese "Nachfolger" glaubten und dessen Glaube später von führenden Kirchenfürsten als naiv, jüdisch und einfältig bezeichnet wurde. So z.B: Origenes oder auch und besonders ein Augustinus.

Woran das wohl gelegen haben mag, dass sie einen so naiven jüdischen Glauben anhingen, die Nachfolger Jesu?

Samu

Shomer
27.01.2007, 07:18
Du, poetry, ich glaube, das "Christentum" gleicht einem Cocktail, bei dem sich jeder selbst bestimmt, welche Zutaten er dort mit hineinmixen will. Der eine nimmt einen Portion Weihnachten und Ostern, verzichtet aber auf Trinität, der andere nimmt Kindertaufe und Trinität und Weihnachten, verzichtet aber auf den Sonntag, weil er die Bedeutung des Sabbats erkannt hat usw. usf. Ich glaube, eine ISO-Zertifizierung wäre dringend vonnöten, damit wenigstens minimale Qualitätsanforderungen an den wahren Glauben sichergestellt wären.

Nein, ich berichtige mich: eine ISO-Zertifizierung ist nicht mehr nötig. Wir haben eine bestechende Alternativlösung gefunden: Die Toleranz. Und zwar geht das im Christentum so: Ich toleriere Deine Irrlehren, Du tolerierst meine Irrlehren - und dann sind wir alle eins. Es gäbe ja eine Norm - wer die aber anmahnt, der wird als "gesetzlich" abgestempelt. Wächter dürfen nur lieb sein mit christlichen Irrlehren, dann sind sie akzeptiert. Armes Christentum!!! Du hast dir deinen schmalen Weg so breit gemacht, dass sogar alle Sünden und Irrlehren darauf Platz haben.

Babylon oder Jerushalajim - das ist hier die Frage. Diese Frage aber kann nur beantworten, wer den Schlüssel kennt.

Den Babyloniern wünsche ich einen schönen Sonntag "im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes", den Jerusalämmern ein Shabbat Shalom vom Gott Avrahams, dem Gott Jitzchaks und dem Gott Jisjaels.

Euer aus Babel ausgewanderter Shomer

Gerhardt
27.01.2007, 07:56
Wie in meinem Eröffnungsbetrag geschrieben, halte ich zwei Dinge für typisch christlich
1. Die Rechtgläubigkeit
2. Die Ansicht, dass Glaube und Vernunft in Übereinstimmung stehen.

In diesem Sinne ist auch Shomer ein Christ, auch wenn er alles Christliche von sich weist, denn Shomer hält sich für einen rechtgläubigen Menschen, wie man aus vielen seiner Beiträge lesen kann.

Was das Streiten über die Trinität angeht, so weiß ich den Grund und weiß ihn wieder nicht. Ich halte die Trinität für falsch, da für mich Jesus nicht Gott ist. Diese Erkenntnis löste bei mir einen Sckock aus, denn ich bis heute nicht verwunden habe. Die Aussage "Jesus ist nicht Gott" verursacht wahrscheinlich bei allen Rechtgläubigen einen Schock. Das könnte das heftige Streiten erklären.
Gruss Gerd
Edit: Rechtschreibung

Popcorn
27.01.2007, 11:08
Lieber Shomer

Ich möchte keine Stellung nehmen ob du recht hast oder nicht. Aber ich möchte dir sagen, dass alles was man sagt, in Liebe gesagt werden sollte. Und die vermisse ich in deinem Posting.


Nein, ich berichtige mich: eine ISO-Zertifizierung ist nicht mehr nötig. Wir haben eine bestechende Alternativlösung gefunden: Die Toleranz. Und zwar geht das im Christentum so: Ich toleriere Deine Irrlehren, Du tolerierst meine Irrlehren - und dann sind wir alle eins. Es gäbe ja eine Norm - wer die aber anmahnt, der wird als "gesetzlich" abgestempelt. Wächter dürfen nur lieb sein mit christlichen Irrlehren, dann sind sie akzeptiert. Armes Christentum!!!


Hier schlucke abermals leer. Ich nahm mal Stellung zu Poetry und nehme ich sie nochmals. Poetry so etwas zu sagen macht micht traurig und auch wütend. Ich weiss wie er ist und aus meiner Sicht ist er ganz sicher nicht auf dem breiten Weg.


Du hast dir deinen schmalen Weg so breit gemacht, dass sogar alle Sünden und Irrlehren darauf Platz haben.


Wieso müssen wir hier verlezten und angreifen? Du bist ein Wächter, ja, ich denke sogar ein guter und ich kenne auch dich und schätze dich sehr. Aber bitte sei doch nicht sarkastisch. Wir sind hier auf dem Forum sehr offen für die Meinungen, weil wir der Meinung sind, hier sind alles mündige User, die sich zutrauen - alles zu prüfen und das Gute (das liegt im Entscheidungsbereich von jedem selber) zu behalten. Wir melden uns aber dort, wo die Liebe fehlt, wo das Gegenüber verletzt wird.



Den Babyloniern wünsche ich einen schönen Sonntag "im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes", den Jerusalämmern ein Shabbat Shalom vom Gott Avrahams, dem Gott Jitzchaks und dem Gott Jisjaels.

Euer aus Babel ausgewanderter Shomer
Auch hier wieder lieber Shomer, wo ist die Liebe in diesem Satz. Oder ist es Ironie?

Und ich werde nicht müde damit auf diesen Thread hinzuweisen: http://gnadenkinder.de/viewtopic.php?t=1345


Ich hoffe lieber Shomer, dass aus meinen Zeilen die Liebe spricht. Ich wünsche mir hier ein Miteinander das sich achtet und wir sind zur Liebe aufgerufen. Meine grössten Einsichten die ich in den vergangen Monaten bekam, habe ich einzig und allein erfassen können, weil aus einem Zoff heraus, mein Gegenüber und ich, beschlossen haben uns in Liebe zu begegnen. Glaube mir, es war für mich der schwerste Schritt gewesen im Letzten Jahr. Aber ..... und jetzt kommt es ..... kaum konnten wir uns in Liebe unterhalten, kam genau die Botschaft die ich brauchte in Liebe rüber und ich war dann bereit zu prüfen. Unsere Grundlage für dieses Gespräch war nicht uns gegenseitig den Glauben absprechen zu wollen, sondern uns verstehen zu wollen. Und das, lieber Shomer, machte unsere Herzen auf für einen wahrlich segensreichen Dialog. Und der Segen fliesst noch mehr ......

Ich wünsche dir lieber Shomer, dass du die Menschen in Liebe erreichst.

Sei gesegnet am heutigen Shabatt

Liebe Grüsse

Popcorn

Popcorn
27.01.2007, 11:10
Lieber Gerhard

Ja, das könnte sein.


Was das Streiten über die Trinität angeht, so weiß ich den Grund und weiß ihn wieder nicht. Ich halte die Trinität für falsch, da für mich Jesus nicht Gott ist. Diese Erkenntnis löste bei mir einen Sckock aus, denn ich bis heute nicht verwunden habe. Die Aussage "Jesus ist nicht Gott" verursacht wahrscheinlich bei allen Rechtgläubigen einen Schock. Das könnte das heftige Streiten erklären.



Sei gesegnet Gerhard

Liebe Grüsse

Popcorn

poetry
27.01.2007, 12:43
Und wieder herrscht bei mir Ruhe, wenn ich Shomers Beiitrag lese.

Liebe Popcorn,

Du mußt mich nicht verteidigen, weil solche Reden mich nicht treffen. wie auch, sind sie doch nichts weiter als pure Spekulation.

In diesem Sinne mögen die weiter spekulieren, denen ich ein Dorn im Auge und ein Stachel im Hintern bin, dem Rest wünsche ich einen spekulationsfreien und ruhigen Sonntag.

Poe

Shomer
27.01.2007, 14:16
Ich möchte Euch bitten, nichts in das hineinzulesen, was ich geschrieben habe. Was ich geschrieben habe ist eins - was Ihr dort hineininterpretiert etwas anderes.

Darf in diesem Forum berechtigte Kritik angebracht werden oder wird sie unter dem Vorwurf der Lieblosigkeit abgeblockt?

Etwas positives jedenfalls muss ich diesem Forum lassen: Hier werden keine missliebigen Meinungen zensuriert und von Admins editiert!

LG Shomer

Popcorn
27.01.2007, 14:39
Lieber Shomer, probiers mit liebevoller Kritik, wenn du wirklich meinst Kritik ist angebracht. :wink:

Ich möchte einfach nicht zulassen, dass wir einander den Glauben messen.

Gott wird am Schluss selber entscheiden - zum Glück.

Ich möchte nichts hineininterpretieren, wirklich nicht. Aber ich kann als Admin auch nicht zulassen, dass wir uns gegenseitig erniedriegen. Das bezieht sich jetzt nicht explizit auf deinen Thread, sondern das meine ich generell.

Gott soll auf diesem Forum sein! Ihm gebührt die Ehre!

Shalom lieber Shomer

Popcorn

poetry
27.01.2007, 15:22
Du hast dir deinen schmalen Weg so breit gemacht, dass sogar alle Sünden und Irrlehren darauf Platz haben.

Shomer, da Du mich mit "Du" direkt ansprichst , brauche ich nix hinein zu interpretieren.

Ich weiß, dass ich Du mich nicht magst, damit muss ich leben. Wogegen ich mich aber wehre ist, dass Du hier Menschen in einen Sack schmeißt uind drau rum haust, dass Du alle die nicht Deiner (heiligen) Meinung sind als ungläubig hinstellst.

Das was Du mir mit der "Verbeiterung meines Weges" unterstellst ist Unglaube meinerseits, denk mal drüber nach.

Poetry

Shomer
27.01.2007, 18:16
Poetry, genau das meine ich, wenn ich sage, dass mir hier etwas unterstellt wird, das ich nie so geschrieben habe:


Armes Christentum!!! Du hast dir deinen schmalen Weg so breit gemacht, dass sogar alle Sünden und Irrlehren darauf Platz haben.

poetry
27.01.2007, 18:19
Shomer - ICH gehöre zum Christentum.

Egal, ich werde meine Schlüsse ziehen und irgendwie fühle ich mich gescheitert in meinem Auftrag.

Poe

vielleicht
28.01.2007, 10:27
Die Aussage "Jesus ist nicht Gott" verursacht wahrscheinlich bei allen Rechtgläubigen einen Schock. Das könnte das heftige Streiten erklären.
Gruss Gerd
Edit: Rechtschreibung

Irgendwie bekomme ich immer eine allergische Reaktion, wenn ich von Rechtgläubigen lese.

Können wir nicht damit warten, bis wir vom Ewigen im Gerichtssaal die Urkunde erhalten, ob unser Glaube wirklich so 100%tig richtig war und wir durch und durch rechtgläubig waren?

Sobald wir Menschen beginnen mit Recht und Unrecht, bilden wir ein Urteil.
Und haben wir wirklich das Recht zu urteilen und zu richten?

Eine nachdenkliche Socke

rudi
29.01.2007, 07:37
1.Kor. 13, 8ff auszugsweise:


Die Liebe hört niemals auf, wo doch ... und die Erkenntnis aufhören wird. 9Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. .... 12Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.

13Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Rechtgläubigkeit? Wie könnte ich mich für "rechtgläubig" halten, und über die andere Erkenntnis des Bruders/ der Schwester urteilen?

Weiter aus Römer 14:



5Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiß. 6Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer ißt, der ißt im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht ißt, der ißt im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch. 7Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. b 9Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebende Herr sei.

Mein lieber Shomer,

es ist kein Verrat, oder Wischi-Waschi - Christentum, wenn ich die Erkenntnis des anderen stehen lasse, ohne ihn zu verurteilen, ja sogar ohne ihn zu beurteilen. Gott hat mir in meinem Leben oft meine Unvollkommenheit vor Augen geführt und mir neue Erkenntnisse geschenkt, neue Einsichten verliehen, je nach dem Maß meines "geistigen" Wachstums zu ihm hin. Aus diesem Grunde bin ich sicher, daß auch meine heutige "Erkenntnis" keinesfalls das Maß aller Dinge oder irgendeine "höchste Stufe" einer Leiter sei. Wie kAnn ich dann von einem anderen Menschen verlangen, daß er diese meine Erkenntnis übernehmen sollte? Selbstverständlich werde ich meiner Meinung "gewiss" sein, wenn ich in der "Nachfolge Jesu Christi" oder in der "Heiligung" lebe, und diese auch vertreten. Aber eingebunden in der Liebe Gottes und stets bereit, auch durch die Erkenntnis des Anderen selbst hinzuzulernen. Jetzt bitte nicht wieder über diese Begriffe streiten. Oft streiten Christen viel mehr um Worte, Begriffe oder Definitionen wie um Inhalte.

Gott hat mit jedem seiner Kinder seinen eigenen, individuellen Weg. Auch was das "Erkennen" oder das "Wissen" angeht.
Und ich will als Lernender und stets Umdenkender in meinen Lebensweg in der Gnade Gottes beenden.
"Rechtgläubigkeit" in dem in diesem Thread definierten absoluten Sinne werde ich auf dieser Erde nie erlangen.

Kann ich auch nicht, denn hätte ich alle Erkenntnis, dann wäre ich selbst wie Gott.

Nein, ich toleriere KEINE Irrlehren, wie Du es in Deinem Beitrag annimmst. Aber ich lasse die Erkenntnis des anderen stehen. (Siehe auch das Römerzitat oben).

Shalom und Gottes Segen

Rudi

rudi
29.01.2007, 08:21
In den Überlieferungen von der ersten Christenheit wird auch die Geschichte der ersten großen Spaltung der Urgemeinde, vielleicht
das erste Schisma des Christentums überhaupt berichtet.
Vielleicht ist diese Geschichte ein Stückchen weit Sinnbild für alle Streitereien, Verirrungen, Spaltungen und Anfeindungen
innerhalb des christentums der Nachfolgenden Jahrtausende.

Vo den beiden Hauptakteuren selbst wird allerdings auch in der Schrift berichtet.

Vom einen in Joh. 9, 1-7

1Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war.
2Und seine Jünger fragten ihn und sprachen:
Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist?
3Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.
4Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist;
des kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
5Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
6Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden.
7Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah (das heißt übersetzt: gesandt) und wasche dich!
Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.

und vom anderen wird uns in Lukas 18, 35ff berichtet:

Es begab sich aber, als er in die Nähe von Jericho kam, daß ein Blinder am Wege saß und bettelte.
36Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre.
37Da berichteten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorbei.
38Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
39Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
40Jesus aber blieb stehen und ließ ihn zu sich führen. Als er aber näher kam, fragte er ihn:
41Was willst du, daß ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehen kann.
42Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! aDein Glaube hat dir geholfen.
43Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott.
Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.


Beide wurden überzeugte Nachfolger Jesu Christi und reisten als begnadete Evangelisten durch die Lande.
Irgendwann begegneten sie sich dann, vielen sich um den Hals, lobten Gott priesen ihn und dankten Gott dafür,
einem solch begnadeten Bruder im Glauben begegnen zu dürfen. Da fragte der zweite, der Blinde aus Jericho:
"Erzähl mir doch, geliebter Bruder, wie Du dem Herrn begegnet bist, und seid wann Du so gewaltig das Wort Gottes verkündigst. "

Der erste erzählte daraufhin von seiner Blindheit, von dem Brei, den Jesus ihm auf die Augen gestrichen hatte und von der Waschung im Teiche Siloah mit nachfolgender Heilung.

Daraufhin wandte sich der erste entsetzt ab und schrie:

"Weiche von mir, Du Satan, Du Irrlehrer! Alleine der Glaube ists, und das intensive Gebet und Flehen, durch das der Herr heilt! Deine Waschungen erinnern an Hexentum, Zauberei und Satanismus! Weiche von mir Du Irrlehrer und verderbe nicht die armen Seelen der uns anvertrauten Gläubigen!"

Daraufhin trennten sich die beiden im Zorn und wetterten gegeneinander in ihren Ansprachen.

Daraufhin trennte sich die junge Gemeinde in zwei Gruppen, einmal die soganennten "Matschchristen", und zum
anderen in die sogenannten "Rechtgläubigen"

.......


(Bitte nicht ganz wörtlich nehmen).

Ein nachdenklicher

Rudi


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Mein Gott ist größer.

IMMER!

Popcorn
29.01.2007, 09:27
Danke Rudi für deine Worte :P

Liebe Grüsse

Popcorn

Gabriel2
29.01.2007, 10:36
Habe mal folgendes gehört:
"Jesus ist der Weg, es gibt nur EINEN Weg! und es gibt ca. 6 Milliarden Wege zu diesem EINEN Weg hin.

Viele liebe Grüße.

Gabriel