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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Mann namens Rockefeller



Asko
16.01.2007, 10:56
Als junger Mann war John Rockefeller sehr stark und muskulös, wie ein Bauernbursche. Nach Eintritt ins Geschäftsleben trieb er sich selbst zu größeren Leistungen an als ein Sklavenhalter seine Leibeigenen.
Als er 33 Jahre alt war, hatte er bereits die erste Million Dollar erarbeitet. Jeden wachen Augenblick widmete er seinem Werk. Im Alter von 43 Jahren beherrschte er das größte Geschäftsunternehmen der Welt. Im Alter von 53 war er der reichste Mann der Erde und der bis dahin erste Milliardär.
Diesen Erfolg hatte er mit seinem Glück und mit seiner Gesundheit bezahlt. Es entwickelte sich eine Alopäzie. Die Krankheit ließ nicht nur das Kopfhaar, sondern auch die Wimpern und Augenbrauen ausfallen.
Einer seiner Biographen schreibt, dass er ausgesehen habe wie eine Mumie. Sein wöchentliches Einkommen betrug 1 Million Dollar, aber seine Verdauung war so schlecht, dass er nur trockenen Zwieback und Milch vertrug.
Wie Scrooge, die Hauptperson in einem Roman von Dickens, war Rockefeller so einsam wie eine Auster.
Einmal bekannte er, das er "immer den Wunsch gehabt hätte, geliebt zu werden", aber es fehlte ihm die Erkenntnis, dass Menschen nur solche lieb haben, die Wärme ausstrahlen.
Ohne Rücksicht auf andere hat er oft Schwächere in den Dreck gestoßen, um nur größeren Profit zu machen. Auf den Ölfeldern von Pennsylvania war er so verhasst, dass die Leute, die durch ihn um ihr Vermögen gekommen waren, ein Bild von ihm an einem Galgen erhängten. Tag und Nacht war er von Leibwächtern umgeben.
Der ungeheure Reichtum, den er angesammelt hatte, gab ihm weder Frieden noch Glück. In der Tat, je mehr er versuchte, seinen Reichtum zu behalten und zu vergrößern, umso mehr spürte er, dass das Geld ihn erwürgte. Er konnte nicht mehr schlafen. Er konnte sich über nichts mehr freuen.
Als er 53 wurde, schrieb Ida Tarbell über ihn: "Sein Gesichtsausdruck ist wie der eines ganz alten Mannes. Er ist der älteste Mensch, den ich je gesehen habe."
Zwiebacke und Milch, die er mit Widerwillen schluckte, konnten seinen ausgemergelten Körper und seine ruhelose Seele nicht mehr zusammenhalten. Alle waren sich darüber einig, dass er keine zwölf Monate mehr leben würde. Die Zeitungsschreiber hatten seinen Nachruf bereits geschrieben und in ihrem Archiv griffbereit liegen.

In den langen Nächten lag er wach und dachte nach. In einer Nacht machte er eine merkwürdige Entdeckung: Er stellte fest, dass er nicht einen einzigen seiner verdienten Dollars in die jenseitige Welt würde mitnehmen können. Es packten ihn Verzweiflung und Hilflosigkeit, wie sie bei kleinen Jungen vorkommen, die sehen, wie ihre Sandburg von der herankommenden Flut zerstört und hinweg gespült wird.
Zum ersten Mal in seinem Leben ging ihm auf, dass Geld nicht dafür gemacht wurde, es aufzuhäufen. Es soll den Menschen dienen und Segen bringen.
Wie Scrooge in dem Roman begann er am nächsten Morgen, sein Geld für andere zu verwenden. Erstmalig unterstützte er gemeinnützige Wohltätigkeitswerke. Er gründete die Rockefellerstiftung. Sein Reichtum wurde in Notstandsgebiete der Welt weitergeleitet.
Man müsste ein ganzes Buch schreiben, um den Segen zu schildern, der von den vielen hundert Millionen Dollar ausging, die er an Universitäten, Krankenhäuser, Missionsgesellschaften und Millionen armer Menschen weitergab.
Seine Hilfe gab den Ausschlag, die Südstaaten von der furchtbaren Plage des Hakenwurms zu befreien. Jedes Mal, wenn das Leben unserer Kinder durch eine Penicillinspritze gerettet wird, verdanken wir es John D. Rockefeller. Seine Geldspenden beeinflussten entscheidend die Entdeckung dieses Wundermittels.
Seine Dollars halfen der Forschung und helfen auch heute noch, Menschen von Malaria, Tuberkulose und anderen Krankheiten zu retten.
Es ist nicht meine Aufgabe, die Segnungen zu schildern, die die Welt empfing, als Rockefeller sein Denken änderte. Ich möchte nur herausstellen, dass ein Wunder geschah, als er anfing, nach den Nöten anderer Ausschau zu halten.
Er konnte wieder schlafen, konnte wieder alles essen und Freude am Leben empfinden. Bitterkeit, Groll, Lustlosigkeit und Egoismus wichen aus seinem Leben. Das Herz Rockefellers füllte sich mit Liebe und Dankbarkeit. Der Mann, der vorher abstoßend wirkte und kalt, war auf einmal voller Aktivität und Wärme.

Als Rockefeller 53 Jahre alt war, schien es, dass er keinen weiteren Geburtstag erleben würde. Als er anfing, auf Gottes Wort zu hören, erntete er reichen Segen. ".... Gebet, so wird euch gegeben, ein voll gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben."
Diese Verheißung erfüllte sich in seinem Leben. Er feierte nicht nur seinen 54. und 55. Geburtstag, sondern er erfuhr ein "voll und überfließend Maß". 98 Jahre wurde er alt.

(Heinz Schäfer, aus: Mach ein Fenster dran)

Fisch
16.01.2007, 16:38
Liebe Asko

eine tolle Geschichte....davon wusste ich noch nicht, dass Rockefeller so einen gravierenden Wandel in seinem Leben vollzog. Da kann man sehen wie Gott einen auch ehrt, wenn wir mit unserem Geld gute Verwalter sind.

Herzlichen Dank fürs einstellen dieses Zeugnisses von dem berühmten Herrn Rockefeller.

Liebs Grüßle
Fischi

Popcorn
18.01.2007, 07:55
Liebe Asko

Herzlichen Dank für deine Besuche immer wieder hier bei uns und für die mitgebrachten Geschichten. Du bist ein wunderbarer Teil von Gnadenkinder und so eine Bereicherung.

Sei gesegnet liebe Asko!

Liebe Grüsse
Popcorn