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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : katholischer Glaube



Schwester
28.01.2007, 10:59
So ich hoffe ich hetzt jetzt keine Löwen auf mich.
Mich würde nur mal interessieren was ihr so vom katholischen Glauben denkt, damit ich mal weiß, wie ich hier dran bin.....
Eins muss ich auch noch sagen, ich bin von ganzen Herzen katholische, und ich habe meinen Glauben bei einem der 7 Sakramente gefunden, also ihr könnt es ja versuchen aber ich kann euch gleich sagen, ihr werdet mich nicht vom katholsichen Glauben abbrigen können.
Und wie ihr euch denken könnt sagt mein Nick auch etwas über meinen Berufs oder besser gesagt Berufungswunsch aus.
Liebe Grüße
Schwester

Popcorn
28.01.2007, 11:30
Liebe Schwester

Ich kenne dich aus dem Chat ein ganz klein wenig.


So ich hoffe ich hetzt jetzt keine Löwen auf mich.
:roll: ich hoffe, dass diese schönen Tiere in der freien Wildbahn zu finden sind und nicht hier im Forum :roll: :wink:



Mich würde nur mal interessieren was ihr so vom katholischen Glauben denkt, damit ich mal weiß, wie ich hier dran bin.....
Du fragst, was "ihr" vom katholischen Glauben denkt. Ich kann dir nicht sagen, was "wir" sondern nur was ich denke. Hier auf dem Forum sind viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Hintergründen. Für mich kommt in erster Linie der Mensch. Ich beurteile ihn nicht nach seiner Kirche. Meine Erfahrung zeigte mir, dass wir viel voneinander lernen können, wenn wir uns trauen auch mal den Blick etwas über den eigenen Glaubenstellerrand hinaus zu richten.

Meinen Glaube definiere ich in erster Linie an der Verbindung zu meinem Gott und Schöpfer, dem Gott Israels. Ich gehe zwar in eine Freikirche, trotzdem ist mein Glaube losgelöst davon, d.h. mein Glaube an Gott würde der gleiche bleiben, auch wenn ich keinen Zugang mehr zu einer Gemeinde hätte.

Meine Mutter war katholisch, mein Vater evangelisch. Ich bekam dadurch die Spannungen mit, die das zur damaligen Zeit (ca. 1960) mit sich brachte. Meine katholische Verwandtschaft achte ich, schätze ich, wir können auch gut über den Glauben reden, auch wenn wir nicht die selbe Glaubensgrundlage haben.


Eins muss ich auch noch sagen, ich bin von ganzen Herzen katholische, und ich habe meinen Glauben bei einem der 7 Sakramente gefunden, also ihr könnt es ja versuchen aber ich kann euch gleich sagen, ihr werdet mich nicht vom katholsichen Glauben abbrigen können.

Du verwendest hier wieder das Wort "wir". Auf diese Community ist eine Ansammlung von indiviudellen Menschen, die sich gefunden haben und sich mögen oder manchmal auch nicht so mögen, die teilweise mit sehr viel Engangement diskutieren. Hier kann ich dir nur empfehlen, lies was du in den Foren findest, prüfe es für DICH und behalte das Gute und werde dabei beschenkt.


Liebe Schwester ich wünsche dir gute Gespräche hier :P

Sei gesegnet

Popcorn

JC-Freak
28.01.2007, 15:14
Hallo schwester!

Erstmal Hallo :-)
Zu deiner Frage habe ich an anderer Stelle in einem ähnlichen Thread schonmal ein paar Gedanken geschrieben: http://www.gnadenkinder.de/viewtopic.php?t=724&highlight=
(das zweite Posting im Thread).

Nun möchte ich aber noch ein paar Dinge sagen:
Ich respektiere jeden Katholiken, der die Dinge, die in der katholischen Kirche üblich sind wirklich glaubt und sie auch anhand der Bibel erklären kann und der ebenso Gläubige anderer Richtungen respektiert.

Ich muss - wie bei vielem - nicht mit allem einverstanden sein, kann Dinge kontrovers diskutieren. Aber dir meinen Glauben aufzwängen muss ich nicht. Schließlich bist du ein Individuum, das offensichtlich auch lesen kann und wenn du alles für dich geprüft und für gut befundem hast, sei das ganz einfach deine Entscheidung und dein gutes Recht.

Leider hatte ich mit Katholiken auch schon sehr schlechte Erfahrungen, die alle darauf hinausliefen, dass nichtkatholische Christen irgendwo noch nicht den rechten Weg gefunden haben usw. Sowas find ich sehr schade.
Aber da mir klar ist, dass jeder Mensch anders ist, bin ich einfach mal gespannt darauf, was du hier für Gedanken mit einbringst und freue mich auf den Dialog mit dir!

Liebe Grüße,
Tamara

Gerhardt
29.01.2007, 10:35
@Schwester
Deine Sorge, dass man "Loewen auf Dich hetzt" ist leider nicht unbegruendet. Verschiedentlich habe ich den Eindruck, dass die Ablehnung unserer katholischen Geschwister das Verbindende der Protestanten ist.
Gruss Gerd
Edit: Was ich von der kath. Kirche halte, kann man unter obigem Link nachlesen.

Regenbogen
29.01.2007, 10:41
...

Gabriel2
29.01.2007, 10:48
Liebe Schwester,

sei herzlichst gegrüßt und willkommen!!!!!!!!!!!

Gabriel

Gerhardt
29.01.2007, 10:48
@Regenbogen
Die Wirklichkeit ist leider so - zumindest im Freikirchenraum. Im vergangenen Jahr haette man mich fast der Bibelstunde verwiesen, weil ich den Begriff "unsere katholischen Geschwister" benutzt habe.
Gruss Gerd

Regenbogen
29.01.2007, 10:59
...

rudi
29.01.2007, 11:26
http://www.world-of-smilies.com/wos_tiere/smilie_loewe0.gifhttp://www.world-of-smilies.com/wos_armee/Smiley-msn-com-Animes-87027.gif

So, jetzt ist er da, der böse Löwe, und wird sofort bekämpft. :mrgreen:


Liebe Schwester!

Man kann Trennendes suchen und in den Vordergrund stellen, oder aber Vereinendes.

Wenn ich an den katholischen Glauben denke, dann denke ich an eins meiner Andachtbücher.

Thomas von Kempen, Die Nachfolge Christi.

Ich vermute mal, das vereint.


Gottes Segen für Deinen Auftrag

Rudi

Lorchen
29.01.2007, 11:37
Herzlich willkommen liebe Schwester,und sei sicher,ich werde nicht versuchen Dich vom katholischen Glauben abzubringen :mrgreen: .
LG
Lorchen

JC-Freak
29.01.2007, 15:18
Leider muss ich Gerhard zustimmen.
Auch wenn sich die Freikirchen in vielem nicht einig sind, den gemeinsamen Feind katholische Kirche haben leider viele Christen.

Wirklich übel, zumal es in den eigenen Reihen wirklich mehr als genug gibt, woran man arbeiten sollte. Will heißen: auch wenn ich bei den Katholiken mit dem ein oder anderen nicht einverstanden bin, wir sind auch nicht besser. Denn wir alle sind Menschen...

Eispickel
29.01.2007, 20:15
Liebe JC-Freak, lieber Gerhard,

Ich habe es aber auch schon umgekehrt erlebt, daß Katholiken als Anhänger der "einzig wahren Kirche" alle Freikirchen pauschal als Sekten abstempeln.
Aber lasst uns hier nicht über trennendes reden, sondern eher darüber, welchen Beitrag jeder von uns dazu leisten kann, diese Grabenkämpfe bei sich vor Ort zu beenden. Und zwar in der eigenen Gemeinde ;)

Denn für den Heiden in Deiner Stadt ergibt sich folgendes Bild:

Gibt es einen Gott? Schauen wir doch mal nach ... katholische Kirche, die einzig wahre Kirche ... hm, wieso gibt es dann die Protestanten? und wieso gibt es neben der evangelischen Kirche noch so viele kleine Freikirchen?
Also eigentlich gefällt mir Gemeinde XY ganz gut, aber alle anderen sagen: "Die glauben falsch!" Aber wer hat denn nun recht? Ist mit dem Glauben wohl doch nicht anders als mit dem Fußball: Jeder Verein will der beste, der einzig wahre sein? Naja, dann bleib ich lieber bei meinem Fußballverein, pilgere jeden Sonntag ins Stadion und trällere mit zigtausenden meine Vereinshymne, anstatt mit 50 Leuten Liederchen zu singen. Im Stadion ist die Stimmung eh besser ... und ich glaube, wir werden Deutscher Meister!

Du kannst nicht beeinflussen, wie andere über Deine Gemeinde reden. Aber Du kannst beeinflussen, wie in Deiner Gemeinde über andere gesprochen wird. ;)

@Schwester

Herzlich Willkommen :)

Schwester
29.01.2007, 21:08
Also ich bin euch dankbar für eure Antworten und ich finde wir sind ja alle in einem gewissen Sinn verbunden , denn wir sind alle Kinder Gottes, egal welcher Konfession wir angehören oder welcher Religion.
Hauptsache wir respektieren einander und haben Jesus in unseren Herzen, und versuchen so zu leben wie er, und Jesus hat den Menschen ja auch nicht den Glauben aufgezwungen sondern den Glauben uns geschenkt, und wen wir wollen können wir dieses Geschenk, dieses wunderbare und unbezahlbare Geschenk annehmen.
Ich finde immer die ärmsten Menschen sind die, die keinen Glauben haben, leider ist es auch so in meiner Familie.
Diese Leute tun mir wirklich leid, der Glaube stellt auch manchmal ein ziemlich Problem dar, vor allem wenn man nicht respektiert wir, weil man eben an Gott glaubt, aber der Glaube ist auch immer wieder eine Stärkung in solchen Zeiten.
Mich persönlich begleitet der Glaube jetzt seit gut 2 Jahren, da hat das ganze angefangen und seit diesem Zeitpunkt bin ich Christ und noch immer mit dem Menschen in enger Verbindung, der in mir eine kleine Flamme des Glaubens entzündet hat.

Gabriel2
29.01.2007, 21:12
Hallo liebe Schwester,

ja das Wichtigste is Jesus in unserem Herzen !!!! JUHUUUU!!!! AMEN !!!!

Sei gesegnet und behütet vom Herrn, unserm Gott, aus seiner Herrlichkeit!

Schön, dass Du bei uns bist!

Viele liebe Grüße.

Gabriel

Bernardo
27.05.2011, 22:12
Verschiedentlich habe ich den Eindruck, dass die Ablehnung unserer katholischen Geschwister das Verbindende der Protestanten ist.



Da ist sicher was Wahres dran.

Jungtroll
29.05.2011, 23:15
Da ist sicher was Wahres dran.

ich kan da nur für mich sprechen und ich hab mit katoliken kein problem und hof auch das komt nie so rüber was ich halt habe sind fragen oder gibt halt vieles das ich nicht versteh aber das is ja nicht nur bei katholiken so ich versteh auch vieles nicht von juden oder von den vilen freikirchen und das is ja nie böse gemeint wen man was nicht versteht oder für sich anders sieht gott ist vielfältig und wir alle glauben an gott und jeder geht dabei halt einen anderen weg

Stella
30.05.2011, 05:19
Hallo Schwester, ich kenne katholische Menschen, die insgesamt toleranter sind als die anderer Konfessionen. Einige Dinge sind mir sogar vertraut, wie z.B. der Rosenkranz.

Verbunden in Gott

Stella

Pamela
07.06.2011, 17:33
betest du den rosenkranz? kannst du mir deine erfahrungen dazu schildern?

Blood_Raven
07.06.2011, 19:03
Leider muss ich Gerhard zustimmen.
Auch wenn sich die Freikirchen in vielem nicht einig sind, den gemeinsamen Feind katholische Kirche haben leider viele Christen.
Den Eindruck habe ich auch sehr oft - leider auch in diesem Forum. Seit ich im Internet unterwegs bin und somit Kontakt zu vielen Protestanten verschiedenster Coleur, konfessionell Ungebundenen und Atheisten habe, habe ich schon öfters festgestellt, dass viele davon zwar überaus tolerant (oft schon zu tolerant im Sinne von nicht sehen wollend oder aus Gründen der political correctness ängstlich) sind, wenn es um andere protestantische Richtungen oder auch Moslems, Buddhisten und Juden geht, aber wenn es um Katholiken geht, ist Schluss damit. Katholiken wird (natürlich nicht von allen, ich will hier nicht pauschalieren, aber von vielen) deutlich signalisiert, dass man sie für geistig etwas minderbemittelte dubiose halbheidnische Ewiggestrige hält. Dazu kommen auch noch etliche Vorurteile, die entweder noch nie gestimmt haben oder zumindest schon lange nicht mehr stimmen, und eine Menge Halbwissen, Vereinfachungen und Verfälschungen, nur um die katholische Kirche schlecht zu machen. (Nur ein Beispiel: Die Hexenverfolgung wird von Gegnern der katholischen Kirche gerne als genuin katholisches Phänomen hingestellt, mit dem sie freidenkende Frauen ausrotten wollte. Dabei wird u. a. ignoriert, dass es einerseits im deutschen Raum auch in den protestantischen Gebieten Hexenverfolgungen gab, andererseits aber in etlichen durch und durch katholischen Gebieten wie Spanien und Italien fast gar nicht. Generell gab es Hexenverfolgungen vor allem in germanischen Ländern, in romanischen aber kaum.) (Weitere Beispiele: Die Heiligenverehrung wird fast immer als rein katholisches Phänomen und als Beweis für die Beschränktheit der Katholiken hingestellt, obwohl es sie auch in den orthodoxen Kirchen gibt, worauf ich auch in diesem Forum schon öfters hingewiesen habe, nur um bei der nächsten Gelegenheit wieder lesen zu müssen, wie jemand den Kopf über die blöden Katholiken mit ihrer Heiligenverehrung schüttelt. Und das Unfehlbarkeitsdogma wird auch gerne in dem Sinne fehlinterpretiert, dass die Katholiken behaupten würden, der Papst würde nie Fehler machen. Und die Behauptung, die Kirche habe im Mittelalter behauptet, dass die Erde eine Scheibe sei, und alle verbrannt, die etwas anderes behaupteten, ist, obwohl leicht widerlegbar, auch nicht wegzubekommen.) Generell ist es so, dass "Kirche" gerne als Synonym für die natürlich böse katholische Kirche verwendet wird, wenn es darum geht, bestimmte Haltungen und Eigenschaften anzuprangern - und zwar auch dann, wenn sie auch bei anderen Konfessionen anzutreffen sind. Seltsam auch, dass der Papst gerne kritisiert und der Dalai Lama verehrt wird, wobei man beim Papst vor allem seine Ablehnung des Auslebens der Homosexualität und sein Eintreten für den Zölibat kritisiert, nicht aber beim Dalai Lama, obwohl er in beiden Punkten dieselben Ansichten vertritt. Und wenn es um das Dritte Reich geht, wird die katholische Kirche gerne als Komplize hingestellt, die protestantischen "Deutschen Christen" und sonstige protestantische Kollaborateure aber gerne vergessen.
Ich bin keineswegs in allem mit den Lehren der katholischen Kirche einverstanden (Vom Heiligenkult halte ich z. B. auch nichts, aber nicht, weil er eine Art Quasipolytheismus wäre, das ist nämlich auch so ein auf Halbwissen beruhendes Vorurteil, sondern aus anderen Gründen.), auch nicht mit allen Zügen ihres Auftretens und ihrer Organisation, fühle mich ihr aber grundsätzlich verbunden. Daher bin ich leider permanent in der Defensive, habe aber keine Lust mehr, meine Kirche (und somit indirekt auch mich) permanent gegen Anfeindungen und Lächerlichmachungen verteidigen zu müssen, zumal die Gegner oft gar nicht gewillt sind, sich aufklären zu lassen oder zu differenzieren, sondern lieber bei ihrem einfachen antikatholischen Weltbild bleiben, das ist einfach nur frustrierend. Das ist auch der Hauptgrund, wieso ich in den letzten Monaten hier nur noch sehr sporadisch aktiv bin.

nitro2018
09.06.2011, 16:43
Den Eindruck habe ich auch sehr oft - leider auch in diesem Forum. Seit ich im Internet unterwegs bin und somit Kontakt zu vielen Protestanten verschiedenster Coleur, konfessionell Ungebundenen und Atheisten habe, habe ich schon öfters festgestellt, dass viele davon zwar überaus tolerant (oft schon zu tolerant im Sinne von nicht sehen wollend oder aus Gründen der political correctness ängstlich) sind, wenn es um andere protestantische Richtungen oder auch Moslems, Buddhisten und Juden geht, aber wenn es um Katholiken geht, ist Schluss damit. Katholiken wird (natürlich nicht von allen, ich will hier nicht pauschalieren, aber von vielen) deutlich signalisiert, dass man sie für geistig etwas minderbemittelte dubiose halbheidnische Ewiggestrige hält. Dazu kommen auch noch etliche Vorurteile, die entweder noch nie gestimmt haben oder zumindest schon lange nicht mehr stimmen, und eine Menge Halbwissen, Vereinfachungen und Verfälschungen, nur um die katholische Kirche schlecht zu machen. (Nur ein Beispiel: Die Hexenverfolgung wird von Gegnern der katholischen Kirche gerne als genuin katholisches Phänomen hingestellt, mit dem sie freidenkende Frauen ausrotten wollte. Dabei wird u. a. ignoriert, dass es einerseits im deutschen Raum auch in den protestantischen Gebieten Hexenverfolgungen gab, andererseits aber in etlichen durch und durch katholischen Gebieten wie Spanien und Italien fast gar nicht. Generell gab es Hexenverfolgungen vor allem in germanischen Ländern, in romanischen aber kaum.) (Weitere Beispiele: Die Heiligenverehrung wird fast immer als rein katholisches Phänomen und als Beweis für die Beschränktheit der Katholiken hingestellt, obwohl es sie auch in den orthodoxen Kirchen gibt, worauf ich auch in diesem Forum schon öfters hingewiesen habe, nur um bei der nächsten Gelegenheit wieder lesen zu müssen, wie jemand den Kopf über die blöden Katholiken mit ihrer Heiligenverehrung schüttelt. Und das Unfehlbarkeitsdogma wird auch gerne in dem Sinne fehlinterpretiert, dass die Katholiken behaupten würden, der Papst würde nie Fehler machen. Und die Behauptung, die Kirche habe im Mittelalter behauptet, dass die Erde eine Scheibe sei, und alle verbrannt, die etwas anderes behaupteten, ist, obwohl leicht widerlegbar, auch nicht wegzubekommen.) Generell ist es so, dass "Kirche" gerne als Synonym für die natürlich böse katholische Kirche verwendet wird, wenn es darum geht, bestimmte Haltungen und Eigenschaften anzuprangern - und zwar auch dann, wenn sie auch bei anderen Konfessionen anzutreffen sind. Seltsam auch, dass der Papst gerne kritisiert und der Dalai Lama verehrt wird, wobei man beim Papst vor allem seine Ablehnung des Auslebens der Homosexualität und sein Eintreten für den Zölibat kritisiert, nicht aber beim Dalai Lama, obwohl er in beiden Punkten dieselben Ansichten vertritt. Und wenn es um das Dritte Reich geht, wird die katholische Kirche gerne als Komplize hingestellt, die protestantischen "Deutschen Christen" und sonstige protestantische Kollaborateure aber gerne vergessen.
Ich bin keineswegs in allem mit den Lehren der katholischen Kirche einverstanden (Vom Heiligenkult halte ich z. B. auch nichts, aber nicht, weil er eine Art Quasipolytheismus wäre, das ist nämlich auch so ein auf Halbwissen beruhendes Vorurteil, sondern aus anderen Gründen.), auch nicht mit allen Zügen ihres Auftretens und ihrer Organisation, fühle mich ihr aber grundsätzlich verbunden. Daher bin ich leider permanent in der Defensive, habe aber keine Lust mehr, meine Kirche (und somit indirekt auch mich) permanent gegen Anfeindungen und Lächerlichmachungen verteidigen zu müssen, zumal die Gegner oft gar nicht gewillt sind, sich aufklären zu lassen oder zu differenzieren, sondern lieber bei ihrem einfachen antikatholischen Weltbild bleiben, das ist einfach nur frustrierend. Das ist auch der Hauptgrund, wieso ich in den letzten Monaten hier nur noch sehr sporadisch aktiv bin.

Du sprichst mir aus der Seele.
Mir geht es exakt genauso wie dir. Hier sind oft User, denen ich aufgrund der Wortwahl und einer sehr guten Schreibstruktur ein hohes Maß an Intelligenz unterstelle, und dennoch wird mit Halbwahrheiten operiert um ihre Vorurteile einseitig auf die katholische Kirche umzumünzen.
Für mich sind Halbwahrheiten aber die perfideste Form der Lüge, vorallem wenn sie bewusst eingesetzt werden.

poetry
09.06.2011, 16:59
Es wäre mal schön, wenn ihr konkret würdet.

Lyko
09.06.2011, 19:04
So dann will ich mal den Löwen spielen...
http://www.clv-server.de/pdf/255122.pdf
Dieses Buch hab ich mal über die röm. katholische Kirche gelesen. Es ist eine Zusammenfassung der fragwürdigen Lehren dieser Kirche. Man kann es da kostenlos herunterladen als PDF.
Und jedes Kapitel hat auch eine Zusammenfassung, wenn man nicht alles Lesen will.
MfG Lyko

luxdei
09.06.2011, 19:47
Für mich sind Halbwahrheiten aber die perfideste Form der Lüge, vorallem wenn sie bewusst eingesetzt werden.

So so!

nitro2018
10.06.2011, 01:17
So dann will ich mal den Löwen spielen...
http://www.clv-server.de/pdf/255122.pdf
Dieses Buch hab ich mal über die röm. katholische Kirche gelesen. Es ist eine Zusammenfassung der fragwürdigen Lehren dieser Kirche. Man kann es da kostenlos herunterladen als PDF.
Und jedes Kapitel hat auch eine Zusammenfassung, wenn man nicht alles Lesen will.
MfG Lyko

Darum ging es weder Blood Raven noch mir.
Man kann die katolische Kirche in alles verknüpfen, so zum Beispiel in eine Weltverschwörung gesteuert durch die Macht der Jesuiten, zur Erlangung einer NWO, einer Einheitsreligion unter der Führung des Papstes und das Gesetzbuch sollen die Menschenrechte sein, bye bye Gottes Gebote, bye bye Jesus. Es finden sich viele Anhaltspunkte dafür, so dass man sich zwangsläufig fragt, ob es eine Innenlehre(für die Eingeweihten) und eine Aussenlehre(für das Fußvolk) gibt.
Ist es nun die Hure Babylon oder nicht, ist das der Mitraskult oder nicht, was hat die franz. Revolution mit dem Mitraskult zu tun? Fragen über Fragen.. Sind nun aber gleichzeitig die Katholiken Anhänger eines Satanskultes? Mitnichten.

Wertet das die anderen Weltreligionen aber auf?
Seh ich nun wirklich nicht.
Denn die Heilsbotschaft Christi unterscheidet das Christentum eklatant von anderen Religionen, dass aber eine Ökumene unter den verschiedensten Religionen auch noch von der katholischen Kirche gefördert wird, lässt mich ins Grübeln kommen.
Ebenso wie viele Dinge im Buddhismus, Judentum, der Islam macht es ganz offen und ganz perfide und versteckt gehen die Bahai zu Werke.
Nein ich lasse mir Jesus Christus weder von der katolischen Kirche noch von den anderen mal militanten mal sehr weltoffenen Religionen rauben.
So könnt ihr mich gerne als Fundamentalist bezeichnen.
Aber bitte verwechselt mich nicht mit Fundamentalisten anderer Religionen die ihr Heil darin suchen, andere Menschen mit in den Tod zu reissen um ihr Seelenheil zu erlangen.

LG
nitro

absalom
10.06.2011, 11:11
Nein, es ist nicht alles schlecht, was sich in der kath. Kirche zuträgt und zugetragen hat. Es ist auch nicht alles schlecht, was sich im Protestantismus zuträgt oder zugetragen hat. Es ist auch nicht alles schlecht, was sich im Islam, Judentum, Hinduismus, Buddhismus zuträgt oder zugetragen hat. Jede Religion hat seine guten und seine schlechten Zeiten und Seiten.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Menschen aus der kath. Kirche in Deutschland sind zu weit über 90% rein positiv. Das sage ich ganz ehrlich und offen und dies im Bewusstsein, dass ich in kath. Bildungszentren über viele Jahre hinweg religionswissenschaftliche Vorträge gehalten habe, sehr gut mit einem Franziskaner befreundet bin und letztlich sogar mich dafür entschied unsere Tochter in einen kath. Kindergarten betreuen zu lassen. Bedingt dadurch habe ich erneut auch Kontakt zur kath. Kirche und ich weiß darum, wie bemüht man zumindest im hiesigen Kindergarten ist auf gewisse Dinge Rücksichten zu nehmen. Es kommt mir natürlich da sehr entgegen, dass viele muslimische Kinder auch in diesem Kindergarten sind und damit eine gewisse Sensibilität und Selbstverständlichkeit für andere Kulturen und Religionen bei dem Kindergartenpersonal vorhanden ist.

Vor drei Wochen waren wir in einem Kindergartengottesdienst in einer kath. Kirche und ich war leicht erstaunt, mit welcher Inbrunst unsere Tochter sich am Kindergartenchor begeistert und lautstark mit singt. Die Lieder sind in soweit akzeptabel, dass sie nicht wesentlich spezifische konfessionelle Inhalte vermitteln (z.B. Marienkult), sondern „Gott“ zum Grundthema haben. Der Kindergottesdienst drehte sich im Wesentlichen um die Bewahrung der Schöpfung, was spielerisch anschaulich von den Kindern mitgestaltet wurde. Ich war doch davon sehr angetan. Als dann der sog. liturgische Teil begann wurde es freundlicher Weise allen Gottesdienstbesuchern frei gestellt zu gehen, was ich wirklich als eine freundliche Geste empfand, da zudem doch relativ viele islamisch geprägte Mütter mit ihren Kindern anwesend waren (die dazugehörigen Männer suchte man vergebens).

Ich führe deshalb diese Geschichte an, weil ich aufzeigen will, wie sich im Alltag Teile der kath. Kirche verändert haben, sich Entwicklungsprozesse abzeichnen, die durchaus positiv und begrüßenswert sind. Es geht dabei, wie im Beispiel aufgezeigt, nicht nur um Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen, sondern um Respekt gegenüber diesen. Und hier kann ich eigentlich nur Danke sagen, denn es war einst ganz anders.

Ich bin mir darüber hinaus allerdings auch bewusst, dass meine Tochter mit religiösen Gedankengut konfrontiert wird, dass mir eventuell nicht gefallen könnte. Doch es liegt letztlich in meiner Verantwortung Aufklärung zu tätigen und mein Kind dahingehend zu fördern in mündiger und selbstverantwortlicher Weise selbst für sich zu prüfen, was an Religionsinhalten für die weitere Zukunft bestand haben kann und was nicht.

Das eine jede Religion ihre religiösen Ansichten bewahrt, ihren Traditionen treu bleiben möchte, an ihrem kulturellen Erbe festhalten will, ja oft muß, ist ein Tatbestand, der in allen Konfessionen und Religionen gang und gebe ist. Allein die Anhänger dieser Religionen können auf diese Religionsinhalte Einfluss nehmen und diese dem Zeitgeist und neueren Erkenntnissen anpassen oder eben auch nicht.
Kirchen, Moscheen, Synagogen, etc sind Orte des Lebens, gefüllt von Menschen, die gemeinschaftlich Anteil an ihrem religiösen- und traditionellen Erbe und ihren kulturellen Errungenschaften nehmen wollen. Das ist erste einmal ein Fakt, denn wir bei aller Religionskritik sehen müssen. Sprechen wir von „Kirchen“, „Moscheen“ und „Synagogen“ etc., dann sprechen wir in erster Linie von Menschen und nicht von Institutionen. Eine andere Sache ist, wenn wir über das religiöse und kulturelle Erbe und Dasein einer Religion sprechen und hier dann explizit über Theologien, Philosophien und andere Religionsinhalte (z.B. Traditionen) und deren Auslebung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und genau hier sind die Institutionen gefragt, die eben diese Dinge verantwortlich verwalten, gestalten und wegweisend und bestimmend formulieren. Und natürlich, die jeweiligen Anhänger einer Religion sitzen mit ihrer Institution auch in einem Boot, ob konform oder nicht, und werden letztlich von Außenstehenden mit den Aussagen und Handlungen ihrer Institutionen identifiziert. Das ist zwar immer eine sehr oberflächliche Sichtweise aber es ist die menschliche Herangehensweise.

Ich weiß z.B., dass sehr viele Christen, die der kath. Konfession angehören nicht mit allen Entscheidungen ihrer Religionsinstitution zufrieden sind, ja sogar offen Protest erheben und doch werden sie letztlich als Bestandteil dieser Religion von Außenstehenden wahrgenommen und gelten als Repräsentanten dieser Religion. Und ich weiß auch, dass viele Muslime überhaupt nicht mit Ansichten und Handlungsweisen gewisser Islamischer Kreise konform sind, ja diese sogar als Verunglimpfer ihrer Religion verstehen und doch werden diese sog. gemäßigten Moslems zumeist mit den „Verunglimpfern“ in einen Topf geworfen.

Abhilfe aus diesem Dilemma schafft letztlich nur die Sichtweise, dass wir es in erster Linie nicht mit einem katholischen Menschen, moslemischen Menschen, protestantischen Menschen, etc, etc, zutun haben, sondern mit einem Geschöpf Gottes – einem Menschen und in dritter Linie erst die Religions- oder Volkszugehörigkeit beachtenswert ist.
Eventuell mag man gegenüber so mancher Religion oder auch Konfession feindlich gesinnt sein, doch dann sollte man deutlich zwischen Religionsaussagen und den Menschen als Geschöpf Gottes unterscheiden. Ich weiß, es ist oftmals nicht möglich, weil wir Menschen sind und uns nur all zu gern über und durch Ideologien, Theologien und Philosophien identifizieren wollen. Welch ein Dilemma.

Absalom

Pamela
12.06.2011, 09:55
Abhilfe aus diesem Dilemma schafft letztlich nur die Sichtweise, dass wir es in erster Linie nicht mit einem katholischen Menschen, moslemischen Menschen, protestantischen Menschen, etc, etc, zutun haben, sondern mit einem Geschöpf Gottes – einem Menschen und in dritter Linie erst die Religions- oder Volkszugehörigkeit beachtenswert ist.
genau so würde ein miteinander gut laufen.


Welch ein Dilemma.

Absalom
in der tat.