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märki
12.02.2007, 16:34
Katzenbegräbnis oder unsere Unfähigkeit Gottes Vergebung anzunehmen


Ein befreundeter Missionar hielt vor einigen Jahren an einem Sonntag eine Predigt.
Er erzählte ein Erlebnis, das er während seiner Missionarszeit in Gambia erlebt hatte.

Sie hatten dort eine Katze als Haustier. Eines Tages starb die Katze aus irgend einem Grund.
Seine Kinder fragten ihn:“ Papi, dürfen wir die Katze begraben ?“
Er erlaubte es ihnen und die Kinder gingen sofort daran eine grosse Beerdigung zu veranstalten.
Etwas später konnte der Vater sogar das Grab besichtigen.
Aber ooohaaa! Da ragte doch tatsächlich noch der Schwanz der Katze aus dem Boden.
Er sagte seinen Kindern:“ Hey, ihr müsst alles mit Erde gut zudecken. Da müsst ihr noch mal ran.“
Seine Kinder antworteten: „ Aber das muss doch so sein. Wie sollen wir sie denn wieder hervorziehen? Sonst können wir sie nicht noch einmal begraben!“
Die Kinder hatten so Spass daran gehabt, dass sie die Katze noch etliche male begraben wollten.


Wie oft hat Gott der Herr uns Sünden vergeben, sie begraben und wir meinen nach irgendwas zu suchen, woran wir sie wieder hervorzerren können.
Wie oft hat Satan uns eingeflüstert dass wir gewisse Sünden gar nicht richtig bekannt hätten, oder dass Gott uns die Sünden gar nicht vergeben habe.
Und wir glauben ihm das dann noch.

Wenn wir Gott mit aufrichtiger Reue um Vergebung bitten, dann vergibt er uns und dann sind diese Sünden bei Gott gelöscht und er will nicht dass wir ihn damit noch weiter bemühen!

So ist es doch auch mit Vergehen von Verwandten. Wir sind nicht verantwortlich für deren Sünden.
Im Hesekiel 18 sagt der Ewige selbst, dass jeder für seine Sünden selbst verantwortlich ist, und dass der Sohn nicht für die Sünden seiner Vorfahren büssen muss.

Gott vergräbt die Katze ganz. Macht es ebenso.

Märki

Sonnenwende
12.02.2007, 17:01
Lieber Märki!

Dazu fällt mir nur ein ganz großes Amen ein!
wie schön wäre es, die frohe Botschaft würde endlich angenommen werden! Aber nein, die Menschen fühlen sich lieber schuldig!
Alles Liebe
Kirsten (Sonnenwende)

Gabriel2
12.02.2007, 17:50
Lieber Märki,

vielen vielen Dank!

AMEN ! AMEN ! Ja, lassen wir die Katze ganz vergraben sein, für immer !!!

Viele liebe Grüße.

Gabriel

Lorchen
12.02.2007, 18:58
Ich schliess mich an AMEN!und nochmals AMEN!
Danke Märki
Lorchen

Shomer
13.02.2007, 07:45
Ja, Märki,

1. Vergeben ist vergeben und vergessen. Da kann und will ich Dir nicht widersprechen. Aber ich möchte differenzieren. Im Wort finde ich Begebenheiten, die uns davor warnen, allzu leichtsinnig mit der eigenen Vergebung aber auch mit dem grosszügigen Vergeben bei anderen trotz Unbussfertigkeit umzugehen. So finden wir im Wort ein Gleichnis von Jeshua, da war auch einem seine Sünde vergeben worden, eine Schuld nämlich, die er in seinem ganzen Leben nie mehr hätte zurückzahlen können:

Mat 18: 23-35 Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. 24 Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehntausend Pfund schuldig. 25 Da er's nun nicht hatte, zu bezahlen, hieß der Herr verkaufen ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, und bezahlen. 26 Da fiel der Knecht nieder und betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, ich will dir's alles bezahlen. 27 Da jammerte den Herrn des Knechtes, und er ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch. 28 Da ging derselbe Knecht hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Groschen schuldig; und er griff ihn an und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist! 29 Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen. 30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war. 31 Da aber seine Mitknechte solches sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was sich begeben hatte. 32 Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du Schalksknecht, alle diese Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; 33 solltest du denn dich nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? 34 Und sein Herr ward sehr zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war. 35 Also wird euch mein himmlischer Vater auch tun, so ihr nicht vergebt von eurem Herzen, ein jeglicher seinem Bruder seine Fehler.

Und plötzlich war die ganze Schuld wieder da. Ich habe nicht den Eindruck, dass man leichtfertig mit der Vergebung umgehen darf. Ein relativ kleiner Fehler, ein wenig nicht gewacht haben über die eigenen Verhaltensweisen und das Gefängnis ist sicher, die Vergebung ist futsch.

2. Aber jetzt kommt der Hammer: Jesus gebietet seinen Jüngern, von Fall zu Fall sogar Sünden zu behalten:

Joh 20: 22-23 Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Ohne den heiligen Geist von Jesus geht da gar nichts. Da ist jeder überfordert. Denken wir noch an Ananias und Saphira, deren Sünde behalten blieb. Ihnen war alles vergeben worden - und dennoch fuhren sie wegen einer "kleinen" Lüge in die Hölle! Wachsamkeit wäre angezeigt gewesen - aber diese Zeiten kommen wieder!

3. finden wir aber auch Menschen, die nicht mehr sündigen können. Vergebung ist eins - aber Busse ist etwas völlig anderes. In der Busse wird die geistliche "Genetik" umgestaltet: Heute denke ich in "Sünde" und nach der Busse denke ich in "Heiligung".

1Jo 3: 6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt.

Haben wir uns schon mal Gedanken darüber gemacht, wie das wäre, wenn Gewohnheitssünden von oben abgestellt werden könnten? Und dies nicht nur bei einer Sünde sondern bei allen? Stellen wir uns doch einmal vor, der Geist Gottes zeigt uns unsere Liebe zum Mammon! Wir dachten, wir können Gott lieben und das mit der Mammonliebe nicht so eng sehen. Der EWIGE und HEILIGE aber sieht es so eng.

4. Ach, und wie war das noch mit 70 Mal 7 Mal? Dem Gleichnis vom "Schalksknecht" in Matth. 18 ging ja eine Frage von Shimon Kefa (Petrus) voraus:

Mat 18: 21-22 Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug siebenmal? 22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.

Zum ersten müssen wir sehen, dass es hier um das Vergeben in Bezug auf einen Bruder geht. Zum zweiten müssen wir sehen, dass dieser Bruder Reue zeigt und sich demütigt. Es ist also unmöglich, jemandem zu vergeben, der seine Sünde gar nicht einsehen will.

5. Und nun kommen wir zum Haupthindernis für Sündenvergebung: Hochmut, Stolz! Und wir kommen zur Grundvoraussetzung für Vergebung: Demut und werden wie ein Kind:

Jak 4: 6 Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: "Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade."

Der verlorene Sohn kam demütig zum VATER - ihm wurde vergeben, er wurde gereinigt, er bekam geistliche Speise (gemästetes Kalb) und nach sehr guter Vorbereitung bekam er die Autorität. Der ist wahrlich treu mit seiner Vergebung umgegangen. Der VATER hatte ihm den Teil der Güter mitgegeben, die ihm zustanden. Dies waren geistliche Gaben - so auch die Vergebung. Aber was hat er damit gemacht? Er hat sie mit Sünden im allgemeinen und mit Götzendienst (geistl. Hurerei) im besonderen wieder verprasst. Ohne Demut, ohne Reue, ohne Busse wurden leider allzu viele Christen gelehrt, könnten sie dennoch Sündenvergebung haben - aber eben: weit gefehlt; leider!

Genau diesen Punkt hattest Du ja wunderbar zum Ausdruck gebracht:

Wenn wir Gott mit aufrichtiger Reue um Vergebung bitten, dann vergibt er uns und dann sind diese Sünden bei Gott gelöscht und er will nicht dass wir ihn damit noch weiter bemühen!

6. Da war doch mal ein Christ, der hatte gesündigt - seine "Gewohnheitssünde". Dann bat er Gott um Vergebung - und er bekam sie auch. Dann, am nächsten Tag, tappte er wieder in die Versuchungsfalle und bat nochmals Gott um Vergebung: "Oh Gott, ich habe schon wieder gesündigt - bitte vergib mir!" - Alsbald ertönte eine Stimme vom Himmel: "Entschuldigung wenn ich störe - aber was meinst du mit 'schon wieder'"?

7. Wir können unser Fehlverhalten nicht gut im stillen Kämmerlein im Gebet Gott bekennen. Bekennen ist ja ein wesentlicher Bestandteil zwischen Reue und Busse. Der Jakobus ermahnt uns in seinem Brief:

Jak 5: 16 Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Deshalb ist tägliche Gemeinschaft der Heiligen so wichtig! Einander bekennen - nicht alle ein und demselben, der die Lizenz erworben hat, die Beichte zu hören. Was verborgen ist muss zwingend ans Licht kommen. So ein klammheimliches Gebet im stillen Kämmerlein, wo wir vor den Menschen unser Gesicht nicht verlieren - ich nehme einmal an: Das hat mit Demut nicht viel zu tun. Ich rede aus eigener Erfahrung. Meine eigenen Schweinereien konnte ich nur von meinem Gewissen los werden, wenn ich sie vor Menschen meines Vertrauens bekannt habe. Der Geist Gottes mahnte. Aber ich Dummkopf hatte es vorgezogen, diese Dinge auf die lange Bank zu schieben (auch bekannt als des Teufels beliebtestes Möbelstück). Bis ich mich selbst überwand. Nun, da sie einmal bekannt waren, habe ich sie natürlich auch nicht mehr hervorgeholt, wie unsere tote Katze. Weg ist weg.

Shalom vom Shomer