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Lorchen
21.03.2007, 23:50
Befiehl du deine Wege

Befiehl du deine Wege
Und was dein Herze kränkt,
Der allertreusten Pflege
Des, der den Himmel lenkt!
Der Wolken, Luft und Winden,
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.

Dem Herren mußt du trauen,
Wenn dir’s soll wohlergehn;
Auf sein Werk must du schauen,
Wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
Und mit selbsteigner Pein
Läßt Gott sich gar nichts nehmen,
Es muß erbeten sein.

Dein’ ew’ge Treu’ und Gnade,
O Vater, weiß und sieht,
Was gut sei oder schade
Dem sterblichen Geblüt;
Und was du dann erlesen,
Das treibst du, starker Held,
Und bringst zum Stand und Wesen,
Was deinem Rat gefällt.

Weg’ hast du allerwegen,
An Mitteln fehlt dir’s nicht;
Dein Tun ist lauter Segen,
Dein Gang ist lauter Licht,
Dein Werk kann niemand hindern,
Dein’ Arbeit darf nicht ruhn,
Wenn du, was deinen Kindern
Ersprießlich ist, willst tun.

Und ob gleich alle Teufel
Hier wollten widerstehn,
So wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurückegehn;
Was er sich vorgenommen,
Und was er haben will,
Das muß doch endlich kommen
Zu seinem Zweck und Ziel.

Hoff, o du arme Seele,
Hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich aus der Höhle,
Da dich der Kummer plagt,
Mit großen Gnaden rücken;
Erwarte nur die Zeit,
So wirst du schon erblicken
Die Sonn’ der schönsten Freud’.

Auf, auf, gib deinem Schmerze
Und Sorgen gute Nacht!
Laß fahren, was dein Herze
Betrübt und traurig macht!
Bist du doch nicht Regente
Der alles führen soll;
Gott sitzt im Regimente
Und führet alles wohl.

Ihn, ihn laß tun und walten,
Er ist ein weiser Fürst
Und wird sich so verhalten,
Daß du dich wundern wirst,
Wenn er, wie ihm gebühret,
Mit wunderbarem Rat
Die Sach’ hinausgeführet,
Die dich bekümmert hat.

Er wird zwar eine Weile
Mit seinem Trost verziehn
Und tun an seinem Teile,
Als hätt’ in seinem Sinn
Er deiner sich begeben,
Und sollt’st du für und für
In Angst und Nöten schweben,
Frag’ er doch nichts nach dir.

Wird’s aber sich befinden,
Daß du ihm treu verbleibst
So wird er dich entbinden,
Da du’s am mind’sten gläubst;
Er wird dein Herze lösen
Von der so schweren Last,
Die du zu keinem Bösen
Bisher getragen hast.

Wohl dir, du Kind der Treue!
Du hast und trägst davon
Mit Ruhm und Dankgeschreie
Den Sieg und Ehrenkron’.
Gott gibt dir selbst die Palmen
In deine rechte Hand,
Und du singst Freudenpsalmen
Dem, der dein Leid gewandt.

Mach End’, o Herr, mach Ende
An aller unsrer Not,
Stärk unsre Füß’ und Hände
Und laß bis in den Tod
Uns allzeit deiner Pflege
Und Treu’ empfohlen sein,
So gehen unsre Wege
Gewiß zum Himmel ein.

Hier der ganze Text :wink:

Gerhardt
22.03.2007, 08:58
@Lorchen
Warum hast Du gerade diese Strophen ausgewaehlt?
Gruss Gerd

Sonnenwende
22.03.2007, 09:02
Hallo Lorchen!

Dieses GEdicht von Paul Gerhardt hat mich durch die schwersten Zeiten meines Lebens jeweils wunderbar begleitet. Es gab mir Mut und Kraft und die kraftvollen Worte haben viel bewirkt!

Dir alles Liebe
Kirsten (Sonnenwende)

Lorchen
22.03.2007, 12:12
@Gerhard,ich hatte gestern getüdelt,wollte ursprünglich auch den ganzen Text reinsetzen und bin auf der falschen Seite gelandet.War also keine Absicht
@Kerstin,ja es sind wirklch kraftvolle Worte,die ich hin und wieder einfach mal brauche,in vielen Lebenslagen
Seid lieb gegrüßt
Lorchen

Gerhardt
22.03.2007, 13:43
@Lorchen
Alles klar. Du weisst, dass im diesem Gedicht ein Steilvers entahlten ist? Deshalb ist ein Kuerzung bei diesem Lied problematisch.

Ansonten kann ich nur sagen, dass fuer mich die Gedichte Paul Gerhardts praktische Theologie und angewandte Seelsorge sind.
Gruss Gerd

Lorchen
22.03.2007, 18:10
Lieber Gerhard,jetzt weiss ich`s :mrgreen:
Beim Googlen fand ich dann glatt einen Verweis auf die Gnakis,und :oops: was mussten meine entzündeten Augen sehen?
Kirsten hat das gleiche schon mal im Januar gepostet :shock:
Sorry,ich werd besser aufpassen künftig,versprochen :D
Dat tüddelige Lorchen