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Naomi
28.03.2007, 16:22
1. Sie hatten diese Kraft noch nicht

Diese Feststellung mag seltsam erscheinen, da doch die Jünger schon Werke der Kraft getan hatten (vgl. z. B. Lk. 10, 17-19). Da Jesus jedoch erklärte, dass es um eine noch nicht erfüllte Verheißung ging, konnten die Jünger sie noch nicht erfahren haben.
Was hatten sie denn bereits erfahren? Bisher waren sie durch eine zeitlich begrenzte Salbung von Gott für eine konkrete Situation bevollmächtigt worden. Diese Salbung oder Bevollmächtigung unterschied sich nicht von anderen Salbungen im Alten Testament, welche Menschen zu speziellen Aufgaben befähigte.

Ri. 11, 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Ri. 14, 6 Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Und sagte es nicht an seinem Vater noch seiner Mutter, was er getan hatte.

Auch im NT bevollmächtigte Jesus die Jünger für eine spezielle Aufgabe zu einer bestimmten Zeit:

Matth. 10, 1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unsauberen Geister, daß sie sie austrieben und heilten allerlei Seuche und allerlei Krankheit.
Lk. 9, 1 Er forderte aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und daß sie Seuchen heilen konnten, 2 und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.

Erst als sie diese spezielle Ausrüstung erhalten hatten, konnten sie handeln. Ihre Befähigung beruhte auf der Freisetzung von Kraft und Vollmacht für eine spezifische Aufgabe zu einer ganz bestimmten Zeit.
Die Jünger handelten nicht jeden Tag aus dieser Kraft, sondern immer nur dann, wenn sie in dieser Weise bevollmächtigt wurden. Das sollte jedoch nicht so bleiben.

Naomi
28.03.2007, 16:26
2. Wir sollten nicht ohne sie losgehen

Jesus hatte gesagt: "Bleibt in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe" (Lk. 24, 49)
Um welche Kraft es sich dabei auch handelte - Jesus gab den Jüngern zu verstehen, dass sie für ihren zukünftigen Lebensweg und Auftrag von entscheidender Bedeutung war.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jesus die Jünger selbst bevollmächtigt und ausgerüstet, und nun stand er im Begriff, sie zu verlassen und zu seinem Vater in den Himmel aufzufahren. Daher betonte er nun die Notwendigkeit einer anderen Quelle der Bevollmächtigung, ohne die sie auf keinen Fall handeln sollten.
Viele haben den Fehler gemacht, unabhängig von Gottes Kraft zu handeln.
In Apg. 19, 13-16 wird berichtet, wie eine Gruppe von Juden - die sieben Söhne Skevas - versuchten, Dämonen aus dem Leben verschiedener Menschen zu vertreiben. Sie mussten mit Schrecken feststellen, dass sie nicht die nötige Kraft und Vollmacht dazu besaßen.

Apg. 19, 15 Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich wohl; wer seid ihr aber? 16 Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie und ward ihrer mächtig und warf sie unter sich, also daß sie nackt und verwundet aus demselben Hause entflohen.

In Ri. 16, 4-21 steht die Geschichte von Simson, der eigenmächtig zu handeln versuchte, aber feststellen musste, dass er die Kraft des Geistes gar nicht mehr besaß. Leider wurde er dann natürlich von seinen Feinden überwältigt.

Ri. 16, 20 Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da er nun aus seinem Schlaf erwachte, gedachte er: Ich will ausgehen, wie ich mehrmals getan habe, ich will mich losreißen; und wußte nicht, daß der HERR von ihm gewichen war.
Als Jesus seine Jünger anwies, in Jerusalem zu bleiben, bis sie die verheißene Kraft empfangen hatten, zwang er ihnen keine Einschränkung auf, sondern schützte sie vielmehr vor Niederlagen, die sie ohne die Bevollmächtigung und Salbung durch Gott zwangsläufig erlitten haben würden. Genau betrachtet erklärte ihnen Jesus einfach, dass sie ihren Dienst in derselben Weise beginnen sollten, wie er es getan hatte:

Lk. 4, 14 Und Jesus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa; und das Gerücht erscholl von ihm durch alle umliegenden Orte.

Bevor Jesus seinen Dienst begann, war der Heilige Geist ihm begegnet.
(Mk. 1, 9-11) und hatte ihn bevollmächtigt, seinen Dienst zu erfüllen.
Jesus war nicht bereit gewesen, seinen Dienst ohne diese Vollmacht anzutreten, und auch seine Jünger warteten, bis sie sie empfangen hatten. Warum sollte es bei uns anders sein?

Naomi
28.03.2007, 16:28
3. Eine einzigartige, lebensverändernde Erfahrung

Diese Bevollmächtigung unterscheidet sich jedoch in zweifacher Hinsicht. Es handelte sich um:

a. Die konkrete Erfüllung einer lange erwarteten Verheißung
Um welche Verheißung ging es? Gott hatte sie zuerst Joel mitgeteilt:

Joel 3, 1 Und nach diesem wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen;
2 und auch über die Knechte und über die Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen;

Dieselbe Verheißung wurde in anderer Form von Johannes dem Täufer ausgesprochen, aber noch wesentlich spezifischer:

Mt. 3, 11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so daß ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.

Auch Jesus nahm auf die Verheißung Bezug, als er sagte:

Lk. 24, 49 und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch]. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr bekleidet werdet mit Kraft aus der Höhe!

Später wiederholte Jesus diese Verheißung unmittelbar vor seiner Himmelfahrt. Er deutete auch an, wie nahe ihre Erfüllung bevorstand:

Apg. 1,4 Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [– so sprach er –] von mir vernommen habt,
5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht
lange nach diesen Tagen.

Aus unserer heutigen Sicht können wir im Rückblick ohne weiteres erkennen, wie die einzelnen Teile sich ineinanderfügten. Für die Menschen jener Zeit muss es jedoch sehr verwirrend gewesen sein. Es gab keine offensichtliche Verbindung zwischen der Erklärung von Johannes dem Täufer in Matthäus 3, 11 und der alttestamentlichen Prophezeiung Joels.
Als die Verheißung sich erfüllte, wurde auch erklärt, was sie bedeutete und dass es sich tatsächlich um die lang erwartete Verheißung handelte:

Apg. 2, 16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

Jetzt war das Bild vollständig geworden, so dass alle es klar erkennen konnten.

Naomi
28.03.2007, 16:29
b. Eine einzigartige Erfahrung

Was in Apostelgeschichte 2 geschah, war einzigartig und mit keiner der bisherigen Begegnungen mit dem Heiligen Geist zu vergleichen. Jetzt war der Heilige Geist bleibend gegeben worden, und um sein Bleiben zu bestätigen, lernte jeder Empfänger dieser Verheißung zwei anhaltende Auswirkungen kennen: Kraft und Sprachen.

Naomi
28.03.2007, 16:30
1. Kraft

Während zuvor - wie wir gesehen haben - nur zu bestimmten Zeiten und für spezifische Aufgaben Kraft verliehen wurde, empfingen die Jünger - in Erfüllung der Prophezeihung Jesu in Apg. 1, 8 "Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist" - diese Kraft nun alle und verloren sie nicht wieder. Nach Pfingsten lesen wir an keiner Stelle der Apostelgeschichte, dass die Jünger um Kraft gebetet hätten. Statt dessen finden wir eine ganze Serie von Berichten über Manifestationen der Kraft durch Menschen, die wussten, dass diese Kraft in ihnen wohnte.
Es ist der Unterschied zwischen einem Auto, das ich gelegentlich ausleihe, und einem Auto, das ich besitze und jederzeit benutzen kann.
Seit Pfingsten brauchten die Jünger nie irgendeine andere Quelle der Kraft, denn nun wohnte in jedem von ihnen eine Kraft, aus der sie ständig schöpfen konnten. Gewiss beteten sie zu Gott um Zeichen und Wunder:

Apg. 4, 30 indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!

Aber sie waren diejenigen, die die Wunder ausführten:

Apg. 5, 12 Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomos.

Naomi
28.03.2007, 16:31
2. Sprachen

Sprachen waren - und sind - ein einzigartiges und fortwährendes Zeichen der Taufe im Heiligen Geist.
Sie waren einzigartig, weil einfach niemand vor dem Pfingstgeschehen je in Sprachen gesprochen hatte. Und sie waren ein Zeichen, weil sie auf die Erfüllung der Verheißung des Heiligen Geistes hindeuteten.
Weshalb Sprachen? Alle anderen Manifestationen, die in 1. Kor. 12, 7-11 aufgezählt werden, kommen im AT vor, außer der Sprachenrede und ihre Auslegung.
Hätte Gott irgendeine andere Manifestation des Geistes gegeben, dann hätte jene dramatische Ausgießung zu Pfingsten kaum einen Unterschied erkennen lassen.
Gott hielt die Gabe der Sprachen aus souveräner Entscheidung zurück, da er von Ewigkeit her einen Tag vorgesehen hatte, an dem er auf einzigartige Weise seinen Geist auf alles Fleisch ausgießen würde. Er wusste auch, dass er mit dieser einzigartigen Ausgießung ein ebenso einzigartiges Zeichen verbinden würde.
Das Wunder der Sprachen erzielte den gewünschten Effekt (Apg. 2, 5-12) und ließ die erstaunten und bestürzten Passanten ausrufen: "Was mag dies wohl sein?" (V. 12), worauf Petrus es ihnen bereitwillig erklärte (V. 14 ff). Und das Ergebnis? An jenem Tag wurden 3000 Menschen von neuem geboren. Preis sei Gott!
Die Tatsache, dass Sprachen ein Zeichen darstellen, wird auch von Paulus betont:

1. Kor. 14, 22 Darum dienen die Sprachen als ein Zeichen, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.

Für den Nicht-Christen ist die Sprachenrede ein übernatürliches Zeichen, das ihn zu verschiedenen Schlussfolgerungen veranlasst. Er folgert vielleicht sogar, dass die so Redenden verrückt sein müssen!

1. Kor. 14, 23 Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme, und alle würden in Sprachen reden, und es kämen Unkundige oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid?

Sie beschuldigten Petrus und die anderen am Pfingsttag, sie seien betrunken, doch stellten sie auch die Frage: "Was mag dies wohl sein?" Es kam nicht darauf an, welche Schlussfolgerungen diese Menschen zogen. Auf jeden Fall konnten sie nicht leugnen, dass es etwas zu bedeuten hatte - es war ein Zeichen, das auf etwas noch Bedeutenderes hinwies.
Die Sprachenrede half den Aposteln auch festzustellen, ob jemand im Heiligen Geist getauft war (vgl. z. B. Apg. 10, 1-48). Im Haus von Kornelius musste Petrus, als der Heilige Geist seine Zuhörer noch während seiner Predigt erfüllte, die Schlussfolgerung ziehen, dass das Unglaubliche tatsächlich eingetreten war: Die Heiden hatten den Geist genauso empfangen wie die jüdischen Gläubigen. Aber diesen Schluss konnte Petrus nur aufgrund der Tatsache ziehen, dass er sie in Sprachen reden hörte.

Apg. 10, 45 Und alle Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen, daß die Gabe des Heiligen Gei-stes auch über die Heiden ausgegossen wurde.
46 Denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott hoch preisen. Da ergriff Petrus das Wort:

Die Kraft, auf die sie im Auftrag Jesu warten sollten, war nun gekommen. Sie waren tatsächlich mit Kraft aus der Höhe "angetan" worden (Lk. 24, 49), und zum ersten Mal in ihrem Leben waren sie völlig vom Heiligen Geist und mit Kraft erfüllt. Gott hatte sie mit Vollmacht gekleidet, und diesmal war das Gewand keine Leihgabe für eine begrenzte Zeit; es gehörte ihnen ganz.
Jeden Tag aufs neue erfreuten sie sich an den Auswirkungen dieser Versorgung. Die Bevollmächtigung aus der Höhe war das Tor zu einem Leben in der Salbung geworden.

anonym002
28.03.2007, 21:20
Joel 3,1: da seht ... und DANACH .....

wann ist das danach, was ist dazu die Vorbedingung, was muss vorher geschehen?

Joel 2,25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben, mein großes Heer, das ich gegen euch gesandt habe. 26 Und ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen JHWH, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden 27 Und ihr werdet erkennen, daß ich in Israels Mitte bin und daß ich, JHWH, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden.


Also VORHER wird die Rückführung und das Instandstellen Israels sein, wenn das Volk Israel NIE MEHR zu schanden werden wird, und es wird wiederholt, das heisst, eine absolute Bedingung für dieses danach.

Ja, und das ist nun noch nicht geschehen. So bleibt die Frage, wie diese Verse aus der Prophezeihung, aus dem Kontext heraus gerissen, frei benutz werden können. Und zudem bezieht es sich auf das Volk, welchem der Ewige die "verlorenen" Jahre des Galus, der Zerstreuung zurückerstatten will. Und damit ist einzig das Volk Israel gemeint.


Gruss Alef