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Popcorn
09.04.2007, 21:26
Das Buch Ruth – Das Leben einer bewundernswerten Frau


Ruth 1,1 Es war in den Tagen als die Richter richteten, da war Hunger im Land, so ging ein Mann aus Betlehem in Jehuda, in den Gefilden Moabs zu gasten, er und seine Frau und seine beiden Söhne.


Hier handelt es sich um eine israelitische Familie, die in einer äusserst harten Zeit keinen Ausweg mehr sehen konnte als das Land zu verlassen und sich im Ausland niederzulassen. Wer das Herz eines Israeliten kennt, der weiss, dass dies sicher gut überlegt war. Aber die nackte Not trieb sie in die Ferne. Der Mann suchte sicher ganz verzweifelt nach einer Lösung, wie er über die Runden kommen könnte mit seiner Familie. Doch in der Ferne, im Gebiet Moab, ging es dann erst richtig los. Noomi die Frau und Mutter verlor erst Mann und dann auch noch die beiden Söhne. Wie gross muss der Schmerz gewesen sein? Weit weg von der Heimat – keine Zukunft vor Augen. Wie manche schlaflose Nacht hat Noomi verbracht? Wie oft hat sie zu Gott geschrieen? Ich denke es war eine Zeit grösster Not für diese tapfere Frau. So beschloss sie wieder in die Heimat zu reisen. Noomi muss eine weise und gute Frau gewesen sein, denn ihr Verhältnis zu den Schwiegertöchtern muss gut gewesen sein - zu beiden. Beide gehen mit auf den Weg. Ich spüre den Schmerz in Orpa, sie ist jung und schon Witwe, kennt die Heimat Noomis nicht. Sie ist wohl hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Noomi, der wunderbaren Schwiegermama, und der Heimat und dem eigenen Elternhaus. So kommt der Augenblick, wo sie eine Entscheidung treffen muss – und die trifft sie für Familie und Heimat. Wer kann es ihr verdenken – ich jedenfalls nicht, ich verstehe das sehr gut.


So ziehen Noomi und Ruth gemeinsam weiter. Noomi spricht offen mit Ruth und ermutigt auch sie umzukehren. Aber Ruth hat da eine klare Antwort, diese war schon lange in ihrem Herzen, denn sonst käme sie nicht so klar und fest über ihre Lippen:


Dringe nicht in mich, dich zu verlassen und von dir mich abzukehren: denn wo du hingehst, will ich hingehen, dort wo du weilst, will ich verweilen, dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott; wo du stirbst, will ich sterben und dort begraben werden! So tue mir der Ewige an, so und noch mehr: Nur der Tod kann scheiden zwischen mir und dir! (Ruth 1,16-17)


Ich überlegte mir, was für ein Zeugnis musste Noomi für ihre Schwiegertöchter gewesen sein. Ein klares und gutes, denn sonst hätte Ruth weder den Gott noch das Volk Noomis gekannt und geschätzt. Dann hätte sie nicht so ein glasklares Bekenntnis zum Gott Israels gemacht. In diesem Zeugnis dringt erstmals durch, wie Ruth sich orientierte an der Weisheit der Noomi und wie tief sie fähig ist zu lieben. Ich denke hier kamen aufrichtiger Lebensstil und tiefe aufrichtige Liebe zusammen – die Stärke gab, eine Lebensentscheidung zu treffen. Das ganze wurde gesegnet vom Ewigen.


Als Noomi die Aufrichtigkeit und die Standfestigkeit von Ruth sah, liess sie diese gewähren. Könnte man in Noomis Herz sehen, hüpfte das sicherlich, denn Ruth wurde schon lange als Tochter angesprochen. (Ruth 1,13) Noomi hätte aus Liebe Ruth zurückgeschickt, in der Hoffnung, dass sie noch Glück im Leben erfahren darf.


Sind das nicht zwei wundervolle Frauen? So gehen sie gemeinsam weiter. Noomi übernimmt Verantwortung in Jerusalem. Es ist aber so, dass man Verantwortung nur übernehmen kann, wenn es zugelassen wird. Und Ruth liess es zu, ja sie unterordnete sich sogar und hörte auf die Worte Noomis, vertraute der Weisheit der Älteren. Ruth war sich nicht zu schade hinzuhören. Sie war auch nicht zu faul zu arbeiten und auch dann, als sie auf Boas trifft, der Vertrauen ausstrahlte, war sie es, die hinhörte und seine Worte ins Herz aufnahm. Zu Hause erzählte sie Noomi alles, sodass diese sich eine Sicht über die Dinge machen konnte und nun ihrerseits Ratschläge gab. Wow, was war das für ein Vertrauensverhältnis. Ruth war so geborgen und vertraute so, dass sie genau das ausführte was ihr gesagt wurde.


Um so vertrauen zu können, braucht es auch ein grosses Gottvertrauen, das Ruth ohne Zweifel haben musste. Sonst wäre sie nie diesen Weg gegangen. Und der Lebenswandel von Noomi musste so vertrauenswürdig gewesen sein, dass Ruth einfach wusste, was Noomi sagt das stimmt, diesen Worten kann sie vertrauen.


Später als Ruth den Rat bekam sich Boas zu nähern tat sie es in Demut. Ich könnte mir vorstellen, dass sie merkte, dass sie bevorzugt behandelt wurde, dass da eigentlich zu viel Garben herumlagen. Aber sie nahm es demütig an, prahlte nicht mit der „Bekanntschaft“ Boas, sonderm hielt sich dezent im Hintergrund bis die Zeit reif war. Sie drängte sich nicht vor, stellte sich nicht ins Rampenlicht, liess sich nicht „aus versehen beobachten“. Nein, Ruth war treu und demütig bis ins Detail. Und Gott brachte sie zu Ehre, sodass heute noch viele über das Leben von Ruth nachdenken, sich damit beschäftigen und denken wie sie es umsetzen können im eigenen Leben und sie wird sogar Oma von König Dawid.


Ruth

Ich ging dem Namen Ruth etwas nach. Der Name kommt vom Hebräischen Wort re'ut (רְעוּת), das heisst Freund oder Freundschaft, aber auch Begleiter. Meyers Lexikon sagt, der Name bedeutet „die Freundin“. Das Verhalten von Ruth ist in der Tat wahre Freundschaft und Begleiterin – in reinster Form. Jeder der im realen Leben eine Ruth hat ist reich gesegnet!!



Weitere Erkenntnisse

Als ich weiterforschte über Ruth fand ich noch weitere interessante Aussagen über Ruth. Sie ist so wichtig, dass beim Fest Schavuot das Buch Ruth gelesen wird. Ruth ist auch im messianischen Stammbaum. Wenn das nicht Segen ist.


Ich fand einen Bericht vom 28. Juni 2006 der auch auf dieses Thema eingeht:

Es geschah sieben Wochen nach dem Auszug (Pessach), im dritten Monat, „drei Tage“ nach dem 3. Siwan. An diesem Festtag wurde dem Herrn „ein neues Speiseopfer“ dargebracht: „Du sollst das Wochenfest (Schawuot) feiern, das Fest der Erstlingsfrüchte (bikkurim) von der Weizenernte, und das Fest der Lese an der Jahreswende.“ (2. Mose 34,22) Man isst die sieben Früchte, mit denen das Land Israel – das Land, in dem Milch und Honig fließen – gesegnet wurde: Weizen, Gerste, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln.


Orthodoxe Juden bleiben in dieser Nacht wach, um der „verschlafenen Nacht“ ihrer Vorfahren zu gedenken, in der Mose die Israeliten wecken und mahnen musste. Deshalb nennt man diese Nacht „Tikun“, die Korrekturnacht. Das Buch Ruth wird während dieses Festes ganz gelesen, da Ruth, die Moabiterin, bei der „Lese der Weizenernte“ – das heißt zu Schawuot – ihrer Schwiegermutter Naomi half. Ruth, die sagte: „Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott“, wurde wegen ihres Glaubens und ihrer Taten reich gesegnet: Sie wurde in den messianischen Stammbaum hineingepfropft, dank der Ehe mit Boas, dem „Spross des Jesse“, und „Ben David“, dem Urgroßvater Davids.


Genau das geschieht, wenn ein gläubiger Nichtjude in Tat und Glauben das Volk Israel segnet und unterstützt, durch den einen, der dies verbinden kann, Jeschua der Messias, der „Sohn Davids“. Dann erhält der wahre Christ den Segen, den auch Ruth erhielt: „Der HErr vergelte dir dein Tun, und voller Lohn möge dir zuteil werden vom HErn, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln du Schutz zu suchen hergekommen bist!“ (Ruth 2,12)
(Quelle Israel heute)



Ist das nicht wunderbar? Ruth war keine Jüdin und wurde so gesegnet vom Gott Israels. Sich mit aufrichtigem Herz und in Tat und Glauben mit dem Ewigen zu beschäftigen und seinem Volk, ist der Weg, der es ermöglicht, dass die Einpfropfung in den Baum geschehen kann.


Schlussfolgerung für mich

Ich möchte von Ruth lernen, möchte demütig sein und Lehre annehmen dort wo ich sie erhalte. Ich möchte das Volk Israel lieben. Möchte dem Ewigen treu sein, meinen Gott lieben und erheben. Mit Ruth sagen: Wohin du gehst, da gehe ich auch hin – und – dein Gott ist auch mein Gott. Ja, ich möchte mit Ruth gehen – Hand in Hand auf dem Weg sein – an’s Ziel, Hand in Hand mit Ruth eingepfropft werden in den Baum. Hand in Hand mit Ruth vor Gott stehen und IHN anbeten.


Gedanken von

Popcorn

Popcorn
09.04.2007, 21:34
Gedicht über Ruth

Ruth, dein Herz ist weit und warm
wer dich kennt ist reich und nicht arm

Ruth, deine Liebe ist mir Vorbild
deine Gradlinigkeit wie ein Schild

Ruth, deine Demut ist wie eine Krone
die Heiligkeit in dir wohne

Ruth, du bist standfest und klar
deine Worte sind ohne zagen und wahr

Ruth, deine Freundschaft ist tief wie ein See
deine Entscheidung tat dir sicher sehr weh

Ruth, dein Weg ist nicht einfach doch du bist mutig
über Steine ging’s wohl auch, die Füsse blutig

Ruth, aufwärts schaust du ohne zagen
willst den Weg zum Volk Israel wagen

Ruth, es schmilzt dein liebendes Herz
wie oft empfindest du Schmerz

Ruth, am Schluss von deinen Wegen
wartet ein liebender Vater mit Segen!!!

Popcorn 9.4.07



Es gibt auch heute noch Ruth's - und dieses Gedicht ist einer solchen gewidmet. Einer Frau der ich in tiefer Freundschaft verbunden bin und deren Lebenstil mich überzeugt und beeindruckt. Mit der ich den Gott Israels anbete und mit der ich eingepfropt werden möchte in den Baum Israels.


Ja, liebe Fischi, dich meine ich :P

Sei gesegnet auf allen deinen Wegen - du und deine Familie!


Deine Popcorn

Gabriel2
09.04.2007, 21:43
AMEN und JUHUUU !!!

Lorchen
10.04.2007, 00:04
Wunderschön geschrieben Popcörnchen,seufz
Shalom
Lorchen