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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das NT



JC-Freak
29.04.2007, 21:59
Hallo!

Mich kitzelt es schon lange in den Fingern, dieses Thema mal anzusprechen.

Für viele hier hat ja das NT im Grunde gar nix zu sagen.
Die Thora, ja, die ist von Gott, auf die muss man hören, die ist noch so gültig.
Aber das NT? Ach, alles Menschenwerk, Jesus hat ja auch nur die Thora gelehrt, Paulus hatte keine Ahnung und vom geist eingegeben ist da ja auch nix.

Hm.

Ich werde nun keinen wissenschaftlich-historischen beitrag posten. Ich stelle dazu nur mal ein paar Fragen:

- Wenn Jesus der ist, der uns zu Gott führt, wenn er so radikal war und auf sovieles hinwies, was nicht richtig lief, wenn er buchstäblich der Höhepunkt in der Geschichte war: aus welchem Grund sollte Gott 400 Jahre VOR diesem Höhepunkt seine Schriften an uns beenden?
Wenn wir Jesus als den Erlöser sehen, der den Weg zu Gott freimacht, warum sollte Gott 400 Jahre vorher aufhören, sich offiziell zu offenbaren?

- Was ist mit der Offenbarung an Johannes? Alles Einbildung?

- Warum ist das NT Menschenwerk, völlig verändert, die Thora aber göttlich und richtig so? Wie kommt man auf diese unterschiedliche Bewertung?

LG,
JCF

anonym002
29.04.2007, 22:28
Weshalb kitzelt es dich denn so in den Fingern?

Das NT hat sehr wohl etwas zu sagen, kommt nur darauf, wie man es versteht.

Historisch-wissenschaftlichen Beitrag, ja, kommt darauf an, aus welcher Ecke dieser kommt. Wie sollte man was gewichten? Ist das nicht immer Interpretation? Und wenn man weiss, dass einige der Paulusbriefe nicht von Paulus sind, und .... , naja, lassen wir das. Es kommt einfach diese Unglaubwürdigkeit der Kirche, die das so zusammengestellt hatte und die fragwürdigkeit, in welchem geiste dies alles war. Inzwischen gibt es ja einige Threads, wo darüber geschrieben wird.


Hat Gott wirklich 400 Jahre geschwiegen?
Naja, dann schweigt er jetzt ja schon 2000 Jahre.
Kommt immer darauf an, wie man hören will.


Gruss

Alef

PS. Unter Torah ist eigentlich nur der Pentateuch (5 Mosebücher) zu verstehen. Die Schriften und selbst die Propheten haben schon nicht mehr den gleichen Status als das gesprochene „Gottes-Wort“.

Samu
30.04.2007, 10:59
Ich möchte dazu einmal folgenden Gedanken einwerfen.

Als die Kirchenväter die Bibel festlegten – angeblich – nach Gottes Willen und auch die Schriften revidierten und überarbeiteten, da wurden auch folgende Schriften – durch Wirken des Heiligen Geistes – für heilig und inspiriert angesehen: Jesus Sirach, Tobit, Judith, Makkabäerbücher, Weisheit.
Martin Luther erklärte jedoch, Kraft des heiligen Geistes diese Bücher für nicht inspiriert und als Pseudoepigraph und schloss sich der Meinung des Judentums, über die Gewichtung dieses Schriftgutes an. Zudem nannte Luther den Hebräerbrief eine strohende Epistel, Jakobus eine üble Fälschung und die Berglehre Jesu bezeichnete er sogar als gefährlich. Zumindest hat sich der Großteil der Evangelikalen dazu durchgerungen, dem Ansinnen Luthers zu folgen die Pseudoepigraphen als nicht inspiriert aus der Bibel zu verweisen, man schloss sich ihm nicht an, bei dem Hebräerbrief und dem Jakobusbrief, den er ebenso raus warf, man drängte zudem die damaligen Christen dazu, die Berglehre Jesu nicht ohne kirchliche Unterweisung zu lesen.

Nun entstand aus Luthers Reform jedoch ein ernsthaftes Problem, er bestritt durch seine Neufestlegung des Bibelkanons, dass die Kirchenväter eine echte Autorität von Gott hatten, die Bibel nach seinem Willen festzulegen. Es bedurfte erst der Reformation durch Luther, diese Fehler zu beseitigen. Die katholische Kirche hingegen bestritt ihrerseits, dass Luther die Autorität hat, den Kanon zu verändern. Dieser Streit um die Autorität geht bis heute. Denn nur wer die ganze „Heilige Schrift“ anerkennt, erkennt auch Gottes Wort an, so die kath. Seite, hingegen die Evangelikalen erklären, dass diese Schriften zwar gut zur Lehre sind, aber keinen besonderen Status genießen und sich die Kirchenväter diesbezüglich irrten.

Was für eine Bibel benutzen nun Evangelikale? Eine Schrift, die durch die Reformation von bestimmten „heiligen Schriften“ losgelöst wurden, so könnte ich jetzt als Katholik argumentieren. Oder um kath. Theologen zu Wort kommen zu lassen, die Evangelikalen haben sich ihren Kanon selbst zusammengeschustert, sie lehnen einen Teil des Wortes Gottes ab. Damit greifen sie die von Gott gegebene Autorität der Kirchenväter an und unterstellen Gott, er hätte es zugelassen, dass sich die Kirchenväter beim Bibelkanon hätten irren können.

Bis heute schweigt wohlweislich die evangelische Kirche zu diesem Sachverhalt, weil er in der Tat sie in eine theologische Zwickmühle bringt. Denn wenn man schon hier den Kirchenvätern einen Irrtum unterstellt und sich am Judentum orientiert, also dessen Autorität über die Kirchenväter stellt, wieso dann nur so halbherzig und übernimmt nicht gleich die hebräische Bibel? Wieso folgte man Luther nur zum Teil bei seiner Revidierung des Kanons?

Doch noch ein Problem zeigt sich hier, es gibt gar keinen einheitlichen christlichen Bibelkanon. Denn die Orthodoxie hat zudem noch ganz andere Bücher in ihrer Bibel und lehnt nicht nur vehement und ganz radikal Luthers Bibel ab, sondern auch die lateinische Bibelversion der katholischen Kirche. Hier wird also ebenso die Autorität, nämlich der lateinischen Kirchenväter angegriffen, einen echten Auftrag von Gott bekommen zu haben.

Da stellt sich dem „Außenstehenden“ schon die Frage, wer hat nun Recht? Hatten die Kirchenväter, egal ob griechisch, alexandrienisch oder lateinisch wirklich die Autorität und hatte ein Luther die Autorität und die spätere Evangelische Kirche die Autorität???
Wenn sich die Kirchen schon untereinander diese Autorität absprechen, was gilt dann? Wenn gestritten wird, was nun von Gott sein soll und was nicht, wer hat dann recht, die Evangelikalen, die Katholiken, die Orthodoxen?

Was sich allein schon am Bibelkanon abspielt, findet dann noch wesentlich andere Gewichtung beim interpretieren des Schriftgutes selbst. Ich denke da nur an den ganzen Streit um den Sakramentalismus. Was kann man nicht alles in die Bibel hineinlesen und was weglesen? Das geht dann hin bis zum gegenseitigen Absprechen der Heilsgewissheit – leider!

Sollte das wirklich alles im Willen Gottes gewesen sein?


Warum ist das NT Menschenwerk, völlig verändert, die Thora aber göttlich und richtig so? Wie kommt man auf diese unterschiedliche Bewertung?

Eine Antwort dazu findet man in meinen Ausführungen. Doch zugleich ist auch eins ganz klar, Gottes Wegweisungen in Menschenhand haben im Judentum eine etwas andere Gewichtung wie im Christentum. Trotz aller „Gesetzlichkeit“ fehlen nämlich im Judentum die „Gesetzlichkeit“ und der Dogmatismus zum Schriftgut. Es kann über alles Gestritten und wenn nötig den Bedürfnissen angepasst werden, OHNE dass dabei die Schrift ihre Autorität verliert! Weil nämlich die Quintessenz immer die gleiche bleibt Gott! Der Mensch lebt nicht durch die Schrift, die Schrift lebt durch den Menschen, denn wir sind es, die diese Schrift lebendig halten, indem wir sie erfüllen und mit Gottes Ratschluss auffüllen! Das ist der Maßstab.


Samu

united
05.08.2007, 20:44
Hmm ich denke das neue testament hat einen bestimmte zweck zu erfüllen. Wenn man bestimmte Passagen liest dan wirken sie Verse mehrdeutig. ich würde fast meinen das neue testament bietet "zwei" wege an. Für welchen weg man sich entscheidet das hängt im stark mit dem ethischen und moralischen Aspekten zusammen. Und das nicht nur auf die Bibel begrenzt sondern auf das "ganze" weltgeschehen und unserer eigenen Weltgeschichte... mehr infos auf meiner Page:

www.polizzi.ch

Gerhardt
06.08.2007, 00:47
Leider entdecke ich diesen Thread erst heute.

Die Frage, die JCF anspricht, beschaeftigt mich auch. Oder soll man wie "united" das NT verwerfen und zum Judentum konvertieren? Fuer mich sehe ich das nicht als gangbar an.

Die Bibel spielt bei Glaubensfragen auch deshalb eine so grosse Rolle, weil sie fuer viele Glaeubige einen Gottesbeweis darstellt. Ich bekomme wegen dieser Haltung grosse Probleme, da sich mein Glauben nicht auf die Bibel gruendet.

Mir stellt sich wieder einmal die Frage, wie Bibelglaeubige und Nicht-Bibelglaeubige miteinander umgehen koennen oder sollen.

Gruss Gerd

BlackBird
06.08.2007, 09:24
Mir stellt sich wieder einmal die Frage, wie Bibelglaeubige und Nicht-Bibelglaeubige miteinander umgehen koennen oder sollen.

Gruss Gerd

Wie alle Menschen miteinander umgehen sollten: In Liebe! ;)

Für mich persönlich hat das neue Testament eine große Bedeutung. Weil ich glaube, dass Jesus die Brücke ist zwischen Mensch und Gott. Da ja das Leben und Wirken von Jesus im neuen Testament steht, ist es halt für mich wichtig.

Habe im übrigen vor einer Weile begonnen, mal wieder die Bibel systematisch zu lesen. Es ist interessant ich entdeck immer wieder neues in der Bibel. Was ich vorher vermutich überlesen habe, oder wo ich anders darüber gedacht habe. Nur Mut: Bibelesen macht Spass und ist interessant!

united
06.08.2007, 19:50
Ich sagte nichts "konvertieren" und von "verwerfen" wie ich schon sagte das neue testament lässt sich mehrdeutig interpretieren. jedoch lese ich in der Offenbarung ganz klar wo sich dieses "Ereigniss" abspielt.

Es gibt stellen im Korinther die ich persönlich sehr schön geschrieben finde...

Die Frage ist nur.... wieviel Einfluss hatte der Teufel auf Jesus.... Wieviel G-tt? Wo landete Jesus am Schluss wirklich? Wieso sagt er in der Offenbarung er träge die Schlüssel des Todes und der Hölle?

Ich sage nicht dass das neue Testament ein "Menschenwerk" ist. Ich sage nur man soll das neue Testament mit "bedacht" lesen. Vieleicht hat das "Schweigen" G-ttes einen bestimmten Sinn ;-)

JC-Freak
06.08.2007, 20:38
wieviel Einfluss hatte der Teufel auf Jesus.... Wieviel G-tt? Wo landete Jesus am Schluss wirklich? Wieso sagt er in der Offenbarung er träge die Schlüssel des Todes und der Hölle?

:shock: :shock: :shock:
Geht's noch???

poetry
06.08.2007, 21:35
United, solche Behauptungen finde ich mehr als niveaulos und unbedacht. Sorry, disqualifiziert in diesem Thread.

Josias
06.08.2007, 23:06
Hallo JC-Freak,

ich weiss nicht ob es dich interessiert..aber ich sage es mal frei heraus..

Ich selber lehne alles ab was sich dogmatisiert und sich auf Religiöse Institutionen bezieht, alles was mit *.tum endet einschliesslich das Judentum als Glaubensorientierung für mich!

Das NT sowie das AT, Tenach und die Torah beinhalten für mich nur Inspirationen gesammelter Werke von Propheten welche vor 2000 Jahren und früher lebten.

Ich vertrete aber immer noch die Meinung, dass alles in uns gegeben ist und wir kein Buch finden werden welches uns zu Gott führt sondern nur unser inneres "Herz" führt uns zu Gott.

Glaube an (tue) was du willst, aber füge keinen anderen Wesen schaden dabei zu.

lg jo

tanuki
06.08.2007, 23:57
Ja, lieber Josias, da hast du wohl Recht.

Jeschuah selbst hinterließ nichts Schriftliches ... er schrieb bekanntlich in den Sand ;)

:22


Tanuki

united
07.08.2007, 00:09
hmm als ich in der synagoge war hatte ich auch schon ein gespräch diesbezüglich... es ist auch "dort" ein heikles Thema... und eben ich bin schon hier etwas zu weit gegangen und möchte keinen seinen glauben irgendwie ins schlechte licht rücken.... für mich sind der "vater" und G-tt nicht dieselben.... sorry leute. Dasich will niemanden bekehren oder zum judentum überreden... ich habe nur meine "bedenken" des neuen testaments bezüglich... und ich merke einfach das Jesus sicher G-ttes Wille vollbracht hat. ich merke aber auch das er einen Konflikt in sich hatte.

Diskrepanzen diesbezüglich gibt es in der Offfenbarung zuhauf:

Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.

G-tt kann man nicht durch das Griechische Alphabet realtivieren. Eigentlich ein Wiederspruch zur Unendlichkeit G-ttes.

Aich die Beschreibung von Johannes klngt hier für mich eher ansgteinflössend:

Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme 15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen;

Zudem wiederspricht sich Jesus im Johannes:

Nikodemus wirkt sehr fasziniert und bekommt von Jesus einige Erläuterungen zum Thema Wiedergeburt:

Zeitpunkt A : Wahrlich Wahrlich, ich sage Dir: Es sei denn, dass jemand von neuen wiedergeboren werde, so kann er das Reich G-ttes nicht sehen.

Nikodemus fragt dann weiter um das Prinzip der Wiedergeburt zu erfahren um nicht in dass Reich G-ttes zu kommen. Jesus antwortet ihm darauf wieder mit einer fast identischen Verneinung:

Zeipunkt B : Es sei denn dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich G-ttes kommen.

Das Gespräch geht auf einer verwirrendes Basis weiter, da ja Nikodemus immer das gleiche fragt,

Jesus aber ihm die ganze Zeit beibringen will es nicht zu tun. Plötzlich scheint er seine Meinung radikal geändert zu haben un meint:

Zeitpunkt C : Wundere Dich nicht, dass ich Dir gesagt habe:Ihr müsst von neuem geboren werden.

Aus einer Verneinung es sein zu lassen wird plötzlich eine Forderung es doch zu tun da man sich nicht wundern soll wenn es einem nicht gesagt wurde. Jesus gibt hier im Prinzip zwei negative Aussagen und eine positive.

Aussage in Zeitpunkt A: Negativ - Es wäre nicht gut! Lass es.
Aussage in Zeitpunkt B: Negativ - Es wäre nicht gut! Lass es.
Aussage in Zeitpunkt C: Positiv - Mach es! Es wird verlangt!

Es eher der Widerspruch zum alten testament der mir hier etwas kopfzerbrechen bereitet. G-tt wirkt im alten Testament eher autoritär im zeiten jedoch scheint sich seine Persönlichkeit grundgelegen geändert zu haben.

Ich muss hier Josias beistimmen. schlussendlich ist es immer noch das herz das nach g-tt sehnt. Und wir glauben alle noch an dem selben G-tt.

JC-Freak
07.08.2007, 01:28
Aussage in Zeitpunkt A: Negativ - Es wäre nicht gut! Lass es.
Aussage in Zeitpunkt B: Negativ - Es wäre nicht gut! Lass es.
Aussage in Zeitpunkt C: Positiv - Mach es! Es wird verlangt!

Nee, sorry.
Ich fürchte, du kommst hier einfach mit der etwas verdrehten Satzstruktur nicht ganz zurecht...

united
07.08.2007, 02:44
Kannst mir dann den verdrehten Satz vereinfachen ;-) Wieso spricht überhaupt Jesus verdreht wenn er es einfacher ausdrücken könnte ;-)

Wahrlich Wahrlich, ich sage Dir: Es sei denn, dass jemand von neuen wiedergeboren werde, so kann er das Reich G-ttes nicht sehen.

WENN: neu wiedergeboren DANN: "Reich" nicht sehen.

poetry
07.08.2007, 09:23
und möchte keinen seinen glauben irgendwie ins schlechte licht rücken.... für mich sind der "vater" und G-tt nicht dieselben.... sorry leute. Dasich will niemanden bekehren oder zum judentum überreden... ich habe nur meine "bedenken" des neuen testaments bezüglich... und ich merke einfach das Jesus sicher G-ttes Wille vollbracht hat. ich merke aber auch das er einen Konflikt in sich hatte.

Schlimm schlimm, lieber united. Soll ich mich in die Torah begeben und alles was mir unverständlich scheint als teuflisch ausgeben? Der Vater und Gott sind nicht eins? Das Vatergebet ist also "ungläubig" oder gar "unjüdisch"?

Du tust das, was viele Christen in den letzten Jahrhunderten erfolgreich gemacht haben: den Juden Jeshua aus seinem Volk zu schmeißen.

Ich empfehle Dir die Literatur von Klausner(Jesus von Nazareth und von Jesus zu Paulus), Lapide (Er predigte in ihren Synagogen) und Baeck (Das Evangelium als Urkunde der jüdischen Glaubensgeschichte) , die sich mit der Person Jesu beschäftigt.

poe

JC-Freak
07.08.2007, 10:33
Wieso spricht überhaupt Jesus verdreht wenn er es einfacher ausdrücken könnte ;-)

Äh, ja. Jesus sprach ja auch deutsch, ne.
Nur weil ein Übersetzer vor langer Zeit es in unserer komplizierten Sprache nicht besser auszudrücken wusste heißt das nicht, dass Jesus zu dumm war, 3 sich nicht widersprechende Sätze zu äußern!

Aber gut:



Wahrlich Wahrlich, ich sage Dir: Es sei denn, dass jemand von neuen wiedergeboren werde, so kann er das Reich G-ttes nicht sehen.

WENN: neu wiedergeboren DANN: "Reich" nicht sehen.

Du übersiehst einen wesentlichen Teil:


Es sei denn, dass jemand von neuen wiedergeboren werde

= Außer wenn jemand von neuem geboren wird, kommt er nicht in den Himmel. Oder anders rum: Der Mensch kommt nicht in den Himmel, außer wenn er von neuem geboren wurde.

Josias
07.08.2007, 14:51
@hey lieber Poetry,

wenn wir schon grade bei Büchertips sind.. empfehle ich dir mal das Friedensevengelium der Essener, da gibts auch ein wunderschönes Muttererde gebet... und ein schönes urjüdisches Vater gebet :-D

lg Jo



und möchte keinen seinen glauben irgendwie ins schlechte licht rücken.... für mich sind der "vater" und G-tt nicht dieselben.... sorry leute. Dasich will niemanden bekehren oder zum judentum überreden... ich habe nur meine "bedenken" des neuen testaments bezüglich... und ich merke einfach das Jesus sicher G-ttes Wille vollbracht hat. ich merke aber auch das er einen Konflikt in sich hatte.

Schlimm schlimm, lieber united. Soll ich mich in die Torah begeben und alles was mir unverständlich scheint als teuflisch ausgeben? Der Vater und Gott sind nicht eins? Das Vatergebet ist also "ungläubig" oder gar "unjüdisch"?

Du tust das, was viele Christen in den letzten Jahrhunderten erfolgreich gemacht haben: den Juden Jeshua aus seinem Volk zu schmeißen.

Ich empfehle Dir die Literatur von Klausner(Jesus von Nazareth und von Jesus zu Paulus), Lapide (Er predigte in ihren Synagogen) und Baeck (Das Evangelium als Urkunde der jüdischen Glaubensgeschichte) , die sich mit der Person Jesu beschäftigt.

poe

united
07.08.2007, 15:54
hehe... ok. ich sehe schon wier haben hier ein no-go ;-) gut... nehmen wir an Jesus spricht wirklich aus G-tt. Er tat alles im Willen G-ttes für die Menschen. Was ist den die Hauptmotivation der Juden gerade nicht an das neue testament zu glauben? In der synagoge sagt man mir es hätte etwas mit dem "Vater" zu tun... es sei ein tabuthema unter den juden und christen.. naja ich wage nun den versuch und breche dieses tabuthema aber werft mich nicht gerade auf dem scheiterhaufen :-) ich versuche nur alle "möglichkeiten" einzubeziehen...

Zitat:

Äh, ja. Jesus sprach ja auch deutsch, ne.
Nur weil ein Übersetzer vor langer Zeit es in unserer komplizierten Sprache nicht besser auszudrücken wusste heißt das nicht, dass Jesus zu dumm war, 3 sich nicht widersprechende Sätze zu äußern!

Vieleicht sprach der Übersetzer nicht deutsch ;-) oder gar nur baseldütsch ;-) ich hab eben nur die Luther und die Thompson... hat jemand den eine andere übersetzung.... vieleicht ist es wirklich nur ein "übersetzungsfehler"

poetry
07.08.2007, 16:06
united, in der Synagoge sagt man Dir.... glaubst Du alles was Du dort hörst? Ich glaube als Evangele auch nicht alles, was mir in der Kirche erzählt wird, ich kann selber lesen, denken, forschen. Lies meine Buchempfehlungen und Du wirst sehen, wie unverkrampft Juden mit den Schriften des NT und der Person Jeshua umgehen können.

Josias, danke lieber bruder, wird bestelt ;) - wer es noch haben will: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3890601278/

poe

tanuki
07.08.2007, 16:11
Hi, United
so ganz verstehe ich noch nicht, auf was du hinaus möchtest. Vielleicht kannst du deine Vorstellung bzw. klare Kritikpunkte mal transparenter darlegen. Ich bin immer offen für die Gottesvorstellung anderer Menschen - so lange diese nicht für sich beanspruchen, die einzig-seligmachende zu besitzen. ;)
Liebe Grüße,
Tanuki


Dieser hier :22 ist für meine "Essener-Brüder" Josias und Poetry :D ... ähm, also nicht dass ihr 2 aus Essen wäret, ihr lest die Essener und auch nicht die Essener aus Essen sondern die anderen halt, also die alten von damals mit den Tontöpfen und so...ach ist das alles kompliziert :mrgreen:

poetry
07.08.2007, 16:36
*hust* Also wenn Du mich zum Essen einladen willst, gern, dafür würde ich sogar nach Essen zum essen fahren und ich kenne auch eine Essenerin *G*

tanuki
07.08.2007, 16:56
GGG Na ja, man sieht aber wiedermal, wie komplex das alles ist...die Essenerin spricht über ihrem selbst gekochten Essen das Muttererde-Gebet der Essener... :idea:

Samu
07.08.2007, 17:11
Hier mal zur Hilfe drei verschieden Texte aus drei verschiedenen griechischen Textquellen. Sinaticus, Vaticanus, Alexandrinus
Eventuell hilft es ja beim Verständnis zu besagter Thematik.

Vers 3. Textversion 1: (Es) antwortete Jesus und sprach zu ihm: Amen, Amen, ich sage dir, wenn nicht einer geboren wird von oben, nicht kann er sehen das Königtum Gottes.

Vers 3. Textversion 2: (Es) antwortete Jesus und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn nicht jemand geboren wird aus neuem, nicht kann er sehen das Reich Gottes.

Vers 3. Textversion 3: Jesus hob an und sprach zu ihm: Wahr, ja wahr ist (es), ich sage dir: Wenn einer nicht neu geboren wird, kann er das Königtum Gottes nicht sehen.

Vers 4. Textversion 1: (Es) sagte Nikodemos: Wie kann ein Mensch von oben geboren werden, der ein Greis ist? Kann er etwa in den Leib seiner Mutter zum zweiten hineinkommen und dann geboren werden?

Vers 4. Textversion 2: (Es) sagte zu ihm Nikodemos: Wie kann ein Mensch geboren werden, der ein Gries ist? Etwa kann er in den Leib einer Mutter zum zweiten hineingehen und dann geboren werden?

Vers 4. Textversion 3: Sagt Nikodemos zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, er ist alt? Er kann doch nicht zum zweiten in den Leib seiner Mutter eingehen, um geboren zu werden?

Vers 5. Textversion 1: (Es) antwortete Jesus: Amen, Amen, ich sage dir, wenn nicht einer geboren wird aus Wasser und Geist, nicht kann er hineinkommen ins Königtum Gottes.

Vers 5. Textversion 2: (Es) antwortete Jesus: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn nicht jemand geboren wird aus Wasser und Geist, nicht kann er hineingehen das Reich Gottes.

Vers 5. Textversion 3. Antwortete Jesus: Wahr, ja wahr ist (es), ich sage dir: Wird einer nicht aus Wasser und Geist geboren, so kann er nicht in das Königtum Gottes kommen.


Viel Freude beim erforschen

Samu

tanuki
07.08.2007, 18:10
Sorry, Ihr Lieben,
ich verstehe mittlerweile die ganze Problematik hierbei nicht mehr.

In meinen Augen liegt das Problem beim Dialog Jesus-Nikodemus primär darin:
Jesus spricht von spirituellen Vorgängen wogegen Nikodemus es zunächst wörtlich nimmt.
Auch die Taufe durch Wasser und Geist ist wohl eine Anspielung auf das eigene Tauferlebnis, welches Jesus selbst widerfuhr und das jedem Menschensohn widerfahren kann.
Je mehr bei Übersetzungen die spirituelle Komponente aufgeweicht wird, um so mehr entstehen reale Fehlinterpretationen und um so merkwürdiger wirds.
Liebe Grüße,
Tanuki

united
08.08.2007, 00:27
@all

hehe ja tanuki hat recht wir drehen uns im prinzip im kreis...mir gings anfänglich nur eure meinungen zwischen Nikodemus und Jesus gespräch "herauszuhören" und ob ihr das auch so wiedersprüchlich findet. Ich kann da nur sagen - George Lucas:

Kennt Ihr Indiana Jones und der letzte Kreuzug Indiana Jones Vater wird von den bösen Nazis erpresst indem sein vater absichtlich verwundet wird. Kurzerhand wird er in die Lage geführt den "heiligen Gral" aufzugabeln... als er verschiedenen "Fallen" ausgewichen ist.. (wie das so in Indiana Jones halt so immer ist) kommt er an einem Abgrund... er schlägt das tagebuch seines vaters auf um vieleicht eine Andeutung zu bekommen wir er über den Abgrund kann. Aber da steht nur: es ist ein sprung des glaubens. Indiana verschliesst die Augen und springt. kurzerhand entblösst sich unter seinen Füssen eine "versteckte" Brücke die er vorher nie gesehen hat...

Womöglich ist es ein Glaubenssprung den man machen muss ;-) Aber die Frage ist nur... wieso ist da keine Brücke? Und wieso soll ich glauben das da eine sein sollte? Intuition contra Rationalität?

@samu

Vielen Dank für Deine Mühe.... jetzt wirds zwar noch verwirrender als vorher.. aber... ja es scheint ja wirklich ein übersetzungsfehler zu sein. ich kann auch italienisch ist mir dabei grad eingefallen ;-) und ich habe in der italienischen Bibel natürlich auch grad nachgeguckt... dort sind auch alle drei verse mit einer positiven aussage beschrieben.. schon komisch das ganze...

tanuki
08.08.2007, 11:44
Hi, United
zum Indi Jones:
Eine Brücke verbindet 2 Punkte. Mythologisch stehen Brücken sehr oft für den Weg vom Menschen zu Gott/Göttern und ebendieser zu den Menschen (Noach mit dem Regenbogen, die Regenbogenbrücke der Kelten und und und).
Rationalität und Intuition 8) – nun – persönlich denke ich, das Problem beginnt dort, wenn Mensch diese Brücke außerhalb von sich selbst sucht. Es gibt diese Brücke, welche das Herz mit Gott verbindet…und dann findest du auch den "Gral", den Holzbecher eines Zimmermanns beim Indi Jones …lach***
Tanuki