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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Loki Schmidt ist verstorben



Ingo
21.10.2010, 16:15
Die Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist tot. Sie starb in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 91 Jahren in Hamburg.

Die international bekannte Botanikerin war seit 1942 mit dem SPD-Politiker verheiratet und hatte mit ihm eine Tochter. Loki Schmidt musste bereits im September am Fuß operiert werden, nachdem sie sich bei einem Sturz verletzt hatte. mehr (http://linkpin.de/1yt0zs)

mako
24.10.2010, 14:18
Es tut mir für unseren Altbundeskanzler sehr leid. Wenn man an Seelenverwandtschaft glaubt, hat sie bei diesen beiden sicher vorgelegen. 80 Jahre Seite an Seite durch Höhen und Tiefen. Absolut Respekt.

Hoffen wir, dass unser Altkanzler ihr nicht zu schnell folgt, was aber nichts ungewöhnliches wäre.

Ruhe in Frieden Loki.

In memoriam,
Mako

Blood_Raven
24.10.2010, 15:16
Ich persönlich finde es etwas fragwürdig, dass um den Tod oder auch Krankheiten von Prominenten von den Medien so ein Rummel gemacht wird. Für mich ist jeder Mensch gleich viel wert. Hinzu kommt ja noch, dass die Medien dabei letztlich auch nur an ihre Quoten bzw. Auflagen denken und sie das Schicksal des Betroffenen somit im Grunde sogar als Glücksfall für sich betrachten. Wenn ein Promi stirbt, wird tage-, wenn nicht wochenlang darüber berichtet. Wenn der Bauer Huber mit seinem Traktor tödlich verunglückt und eine Ehefrau und vier minderjährige Kinder hinterlässt, wird das auf Seite 8 der Lokalzeitung zwischen zwei Inseraten in zwei Sätzen berichtet. Loki Schmidt ist nicht die einzige Frau, die in der Nacht auf Donnerstag gestorben ist. Viele Menschen haben in diesen Stunden Angehörige verloren, aber dafür interessiert sich niemand. Ich finde es irgendwie respektlos gegenüber den anderen Verstorbenen und deren Angehörigen, dass ausgerechnet um die Frau eines ehemaligen Bundeskanzlers so ein Wirbel gemacht wird, als wäre sie als Mensch mehr wert gewesen als Frau Huber oder Frau Schulz oder Frau Meier, die niemand kannte. Man denke auch z. B. an Michael Douglas: Dass er Kehlkopfkrebs hat, ist für ihn und seine Angehörigen natürlich tragisch - aber auch nicht tragischer als für jeden anderen Krebspatienten, für den sich die Medien aber nicht interessieren.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass gar nicht darüber berichtet werden sollte. Immerhin war sie die Frau eines Bundeskanzlers und hat durchaus auch eigenes geleistet, insofern ist ihr Tod selbstverständlich eine Nachricht wert. Aber dieses ganze Betroffenheitsgetue der Medien, vor allem auch vor einem Jahr beim Selbstmord Robert Enkes, finde ich reichlich überzogen.

mako
24.10.2010, 15:32
Hey Raven,

ich geb dir recht, jeder Mensch hat seinen Platz, seine Aufgabe, seinen Wert.....

Fakt ist aber auch, dass bei Personen des öffentlichen Lebens mehr Notiz von derem Handeln, Leben und Ableben genommen wird, als von Bauer Huber. Natürlich wird das kommerzielle Ausschlachten des Todes irgendwann eckelhaft, aber Leid, Not, Unglück verkauft sich halt. Den Sendern ist dabei der kleinste Vorwurf zu machen, denn sie verkaufen das Produkt, das die Menschen wollen.

Eins ist aber auch Fakt. Der Verlust meines Gemeindebruders Alfred vor wenigen Wochen, ging mir persönlich näher als der von Loki. Aber da ich unseren Altkanzler sehr mag, ebenso wie ich seine Frau mochte, lass ich mir meine Anteilnahme von bzw wegen der medialen Reizüberflutung nicht nehmen.

Liebe Grüße,
Mako

Blood_Raven
24.10.2010, 15:51
Aber da ich unseren Altkanzler sehr mag, ebenso wie ich seine Frau mochte, lass ich mir meine Anteilnahme von bzw wegen der medialen Reizüberflutung nicht nehmen.
Sollst Du ja auch nicht. Selbstverständlich steht es Dir frei, um die Verstorbene zu trauern, wenn es Dir ein ehrliches Bedürfnis ist. Meine Kritik richtete sich nur gegen die medial inszenierte Trauer.

mako
27.10.2010, 00:58
Hey Raven,

dass hatte ich auch so verstanden und gehe da, wie gesagt, absolut konform.

Liebe Grüße
Mako