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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Andachten von C. H. Spurgeon



Gabriel2
12.05.2007, 08:41
Lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf dass der Herr von
dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit
und erbarme sich deiner und mehre dich, wie er deinen Vätern geschworen hat.
5. Mose 13,18.

Das Volk sollte götzendienerische Städte erobern, alle Beute zerstören und
alles, was durch Götzendienst verunreinigt war, als etwas Verbanntes
betrachten, das mit Feuer zu verbrennen war.

Gegen Sünde aller Art müssen Christen in derselben Weise vorgehen.
Wir dürfen keine einzige böse Gewohnheit bestehen lassen. Wir müssen Krieg
führen bis aufs Messer mit Sünden aller Art und Größe, ob es Sünden des
Leibes, der Seele oder des Geistes sind.

Wir sehen dies Aufgeben des Bösen nicht als etwas an, womit wir uns
Barmherzigkeit verdienen, sondern betrachten es als eine Frucht der Gnade
Gottes, die wir um keinen Preis entbehren möchten.

Wenn Gott uns hilft, kein Erbarmen mit unseren Sünden zu haben, so hat er
doch großes Erbarmen mit uns. Wenn wir dem Bösen gram sind, so ist Gott
uns nicht mehr gram. Wenn wir unsere Anstrengungen gegen die Sünde
verdoppeln, so vervielfältigt der Herr unsere Segnungen.

Der Weg des Friedens, des Wachstums, der Sicherhit, der Freude in Christus
Jesus wird gefunden, indem man den Worten folgt:

„Lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen!“

Herr, reinige mich heute! Erbarmen, Gedeihen, Wachstum und Freude wird
sicher denen zuteil werden, die mit Ernst die Sünde abtun.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
12.05.2007, 08:47
Wer seinen Feigenbaum bewahrt, der isst Früchte davon; uns wer seinen Herrn
bewahrt, wird geehrt. Spr. 27,18.

Wer einen Feigenbaum zieht, hat Feigen für seine Mühe, und wer einem guten
Herrn dient, hat Ehre zum Lohn.

Wahrlich, der Herr Jesus ist der beste aller Herren, und es ist eine Ehre, die
geringste Handreichung für ihn tun zu dürfen.

Es gibt Herren, deren Dienst ist, als wenn man einen Holzapfelbaum bewachte
und Holzäpfel zum Lohn äße; aber meinem Herrn Jesus diesen heißt, einen
Feigenbaum mit den süßesten Feigen zu bewahren. Sein Dienst ist aus sich
Freude, das Beharren darin ist Förderung, der Erfolg ist Segen, und sein Lohn
ist die Herrlichkeit droben.

Unsere größten Ehren werden wir ernten, wenn die Feigen reif sind, nämlich in
der künftigen Welt. Engel, die jetzt unsere Diener sind, werden uns heimtragen,
wenn unser Werk getan ist.

Der Himmel, wo Jesus ist, wird unsere ehrenvolle Wohnung sein, die ewige
Seligkeit unser herrliches Teil und der Herr Jesus selbst unsere beglückende
Gesellschaft.

Wer kann sich die volle Bedeutung dieser Verheißung vorstellen:

„Wer seinem Herrn dient der wird geehrt werden!“?

Gott hilf mir, meinem Herrn zu dienen! Lass mich jeden Gedanken an Ehre
aufgeben bis zu der Stunde, wo du selbst mich ehren wirst!

Möge der Heilige Geist mich zu einem demütigen und geduldigen Arbeiter und
Diener machen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
13.05.2007, 09:03
Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen
wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren. Apg. 1,11.

Das erste Kommen unseres Herrn feiern wir jedes Mal zu Weihnachten;
lasst uns heute unsere Gedanken auf die Verheißung seines zweiten Kommens
richten!

Dieses ist so gewiss wie sein erstes Kommen, von dem es einen großen Teil
seiner Gewissheit erhält. Er, der in Niedrigkeit kam, um zu dienen, wird ganz
gewiss wiederkommen, um den Lohn seines Dienstes in Empfang zu nehmen.

Er, der kam, um zu leiden, wird nicht zaudern zu kommen, um zu herrschen.

Diese unsere Hoffnung macht uns froh, denn wir sollen seine Freude teilen.

Heute leben wir in der Verborgenheit und Erniedrigung, wie er auf Erden lebte;
aber wenn er kommt, werden wir offenbar werden, wie er offenbar werden wird.
Tote Heilige sollen bei seinem Erscheinen lebendig werden.

Die Verleumdeten und Verachteten sollen leuchten wie die Sonne in ihres
Vaters Reich. Dann sollen die Heiligen als Könige und Priester erscheinen, und
die Tage ihres Trauerns sollen ein Ende haben. Die lange Ruhe und der
unbegreifliche Glanz des Tausendjährigen Reiches werden ein reichlicher Lohn
sein für die Jahrhunderte des Zeugens und Kämpfens.

O, dass der Herr käme! Er kommt! Er ist auf dem Weg und naht schnell.

Das Geräusch seines Kommens sollte unseren Herzen wie Musik klingen.


C. H. Spurgeon

rivka
13.05.2007, 21:21
Schiwiti ADONAI Lenegdi Tamid....

Ich habe den EWIGEN allezeit vor Augen
denn ist ER zu meiner Rechten,
wanke ich nicht.... (Psalm 16,8 )

shalom...
rivka

Gabriel2
14.05.2007, 09:01
Kommt, wir wollen wieder zum Herrn; denn er hat uns zerrissen, er wird uns
auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden. Hos. 6,1

Es ist des Herrn Art zu zerreißen, ehe er heilt. Darin zeigt sich die aufrichtige
Liebe seines Herzens und die sichere Heilkunst seiner Hand.

Er schlägt auch, ehe er verbindet, sonst wäre es ein ungewisses Werk.
Das Gesetz kommt vor dem Evangelium, das Gefühl der Bedürftigkeit vor der
Erfüllung unseres Verlangens.

Lebst du unter der überführenden, zermalmenden Hand des Geistes? Hast du
den knechtischen Geist empfangen, dass du dich aufs neue fürchten musst?

Das wäre eine heilsame Vorbereitung auf das wirkliche Heilen und Verbinden
des Evangeliums.

Verzweifle nicht, liebes Herz, sondern komm zum Herrn mit all deinen offenen
Wunden, deinen Schmerzen und Krankheiten.

Er allein kann heilen, und er freut sich, es tun zu dürfen.
Es ist unseres Herrn Amt, die zerbrochenen Herzen zu verbinden.

Lasst uns nicht zögern, sondern sofort wieder zum Herrn kommen, von dem
wir uns entfernt haben! Lasst uns ihm unsere offenen Wunden zeigen und ihn
bitten, Hand ans Werk zu legen und es zu vollenden!

Wird ein Arzt schneiden und dann seinen Kranken verbluten lassen?
Wird der Herr unser altes Haus niederreißen und sich dann weigern, uns ein
besseres zu bauen? Vermehrt er je unnötigerweise das Elend armer,
geängsteter Seelen?

Das sei fern von dir!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
15.05.2007, 22:57
Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. Ps. 91, 14

Sagt der Herr das zu mir? Wenn ich seinen Namen kenne, ja!

Gelobt sei der Herr, ich bin ihm nicht fremd! Ich habe ihn versucht und ihn
erprobt und ihn erkannt, und deshalb vertraue ich ihm.

Ich kenne seinen Namen als den eines Gottes, der die Sünde hasst; denn die
überführende Macht seines Geistes hat mich gelehrt, dass er nie das Böse
übersehen will. Aber ich kenn ihn auch als den Gott, der Sünde vergibt in
Jesus Christus; denn er hat mir alle meine Übertretungen vergeben.

Sein Name ist treue, das weiß ich; denn er hat mich nie verlassen, wenn auch
die Leiden sich auf mich gehäuft hatten.

Dieses Wissen ist eine Gabe der Gnade, und der Herr macht sie zum Grund für
die Gewährung einer anderen Gnadengabe, für das Erhöhen. Das ist Gnade auf
Gnade.

Beachtet, dass es gefährlich sein kann, in die Höhe zu klimmen; aber wenn der
Herr uns erhöht, ist unsere Stellung sicher. Er kann uns erhöhen zu großer
Wirksamkeit, zu außerordentlicher Erfahrung, zu Erfolgen in seinem Dienst,
zur Führung seiner Arbeiter, zum Pflegevater der Kleinen.

Wenn er das nicht tut, erhöht er uns vielleicht durch nahe Gemeinschaft,
tiefe Einsicht, heiligen Triumph und das Vorgefühl ewiger Herrlichkeit.

Wenn Gott uns hochstellt, kann der Satan uns nicht herabziehen.

Wenn es doch diesen ganzen Tag lang so um uns bestellt wäre!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
16.05.2007, 10:38
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Matth. 5,7.

Es ist nicht recht, dass dem, der nicht vergeben will, vergeben wird, und dem,
der den Armen nicht helfen will, soll auch nicht geholfen werden.

Gott wird uns mit unserem eigenen Maß messen, und alle, die harte Herren und
harte Gläubiger gewesen sind, werden sehen, dass der Herr hart mit ihnen
verfahren wird. „Es wird aber ein unbarmherziges Gericht über den ergehen,
der nicht Barmherzigkeit getan hat.“

Lasst uns heute versuchen zu vergeben!
Lasst uns tragen und ertragen!
Lasst uns freundlich, sanft und milde sein!
Lasst uns das Tun anderer nicht zu streng beurteilen,
nicht beim Kaufen zu sehr feilschen,
nicht alberne Zänkereien anfangen,
nicht so verdrießlich sein, dass niemand es uns rechtmachen kann!

Sicher möchten wir gesegnet werden und wollen gern Barmherzigkeit
erlangen; lasst uns barmherzig sein, damit uns Barmherzigkeit zuteil werde!

Lasst uns die Bedingung erfüllen, damit wir die Seligpreisung für uns in
Anspruch nehmen können!

Ist es nicht eine angenehme Pflicht, freundlich zu sein? Ist das nicht schöner,
als zornig und unverträglich zu sein? Wie viel Seligkeit steckt darin!

Außerdem ist es ein reicher Lohn, Barmherzigkeit zu empfangen. Wer anders
als die unumschränkte Gnade konnte eine solche Verheißung geben?

Wir sind gegen unsere Mitsterblichen so oft nur in Pfennigen barmherzig, während der Herr uns „alle unsere Schuld“ erlässt.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
17.05.2007, 12:18
Die Frommen werden Gutes besitzen. Spr. 28,10.

Das Buch der Sprüche ist auch ein Buch der Verheißungen.
Verheißungen sollten unter dem Volk Gottes Sprichwörter sein.
Hier haben wir eine sehr gnadenvolle Verheißung vor uns.

Wir sind gewohnt, zu denken, dass viel Gutes für uns aufbewahrt ist;
aber hier wird uns gesagt, dass wir es schon jetzt besitzen sollen.

Keine Bosheit und List der Feinde kann unser Verderben bewirken;
sie werden in die Grube fallen, die sie gegraben haben.

Unser Erbe ist uns so sicher zugesagt, dass es uns nicht vorenthalten
werden kann und dass wir auch nicht so vom Wege abirren können,
dass wir es verfehlen.

Also was besitzen wir schon jetzt? Wir haben ein ruhiges Gewissen durch das
kostbare Blut Jesu. Wir haben die Liebe Gotte, die uns gehört, was immer
eintreten mag.

Unser Gebet hat Macht bei Gott in den Zeiten der Not. Wir haben die Vorsehung
Gottes, die über uns wacht, die Engel Gottes, die uns dienen, und vor allem
den Geist Gottes, der in uns wohnt.

Das alles ist tatsächlich unser!

„Es sei das Gegenwärtige oder das Zukünftige, alles ist euer!“
Jesus ist unser. Gott sei gelobt!

Lasst uns nicht jammern und wimmern, knausern und uns plagen, obwohl wir
so viel Gutes besitzen! Lasst uns von unserm Gott leben und uns den ganzen
Tag seiner freuen!

Hilf uns, Heiliger Geist!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
22.05.2007, 11:55
Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich und streckst
deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner
Rechten. Ps. 138,7.

Elendes Wandeln mitten im Leid? Nein, gesegnetes Wandeln, weil eine
besondere Verheissung darauf steht.

Gebt mir eine Verheissung, und was ist dann das Leid? Was lehrt mein
Herr mich hier sprechen? „Du willst mich wieder lebendig machen.“

Ich werde mehr Leben, mehr Kraft, mehr Glauben haben. Ist es nicht oft
so, dass das Leid uns wieder belebt wie ein Hauch kalter Luft, wenn wir
einer Ohnmacht nahe sind?

Wie zornig sind meine Feinde und besonders der Erzfeind? Soll ich meine
Hand ausstrecken und gegen meine Feinde kämpfen?

Nein meine Hand ist besser beschäftigt im Dienst meines Herrn.

Ausserdem besteht keine Notwendigkeit dazu, denn mein Gott will seinen
weitreichenden Arm gebrauchen, und er wird mit den Feinden weit besser
fertig werden als ich, wenn ich es auch versuchte.

„Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr.“
Er will mich mit seiner Macht und Weisheit retten.
Was könnte ich mehr wünschen?

Komm, mein Herz, rede mit dir selber über diese Verheissung, bis sie zum
Lied deiner Zuversicht, zum Trost deiner Einsamkeit wird!

Bete, dass du selbst wieder lebendig werdest, und überlass das andere
dem Herrn, der alles für dich vollbringt.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
25.05.2007, 09:41
Der Herr wird dir seinen Schatz auftun. 5. Mose 28,12.

Diese Verheissung bezog sich, als sie gegeben wurde, auf den Regen.
Der Herr wird ihn zu seiner Zeit geben. Aber der Regen ist nur ein Sinnbild
all der himmlischen Erquickungen, die Gott seinem Volk schenken will.

Wenn doch ein reichlicher Schauer käme, des Herrn Erbteil zu erfrischen!

Wir denken offenbar, Gottes Schatz könne nur durch einen
Propheten aufgetan werden; aber das stimmt nicht, denn diese
Verheissung gilt allen Treuen in seinem Volk, sie gilt jedem einzelnen von
uns.

Mein gläubiger Freund, „der Herr wird dir seinen guten Schatz auftun“!

Auch du kannst den Himmel aufgetan sehen und mit deiner Hand
hineingreifen und deinen Teil herausnehmen, dazu noch einen Teil für alle
deine Brüder um dich her.

Bitte, was du willst, und es soll dir nicht versagt werden, wenn du in
Christus bleibst und seine Worte in dir bleiben.

Bisher kennst du noch nicht alle Schätze deines Herrn, aber er wird sie dir
zeigen. Sicherlich hast du noch nicht die Fülle seiner Reichtümer
genossen, aber er wird dein Herz in seine Liebe hineinführen und Jesus in
dir offenbaren.

Nur der Herr selbst kann das für dich tun; aber hier ist seine Verheissung,
und wenn du fleissig auf seine Stimme achtest und seinem Willen
gehorchst, sollen seine geistlichen Reichtümer durch Jesus Christus dir
gehören.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
30.05.2007, 08:34
Ich will Hornissen vor dir her senden. 2. Mose 23,28.

Was die Hornissen waren, brauchen wir nicht zu erörtern.
Sie waren Gottes Heer, das er vor seinem Volk herschickte, um ihm den
Sieg leicht zu machen.

Unser Gott hat seine eigenen Mittel, für sein Volk zu streiten und den
Feinden Schaden zuzufügen, noch ehe der Kampf wirklich beginnt.

Oft verwirrt er die Gegner der Wahrheit, ohne dass die Verteidiger der
Wahrheit selbst etwas dazu tun. Die Luft ist voll von geheimnisvollen
Kräften, die die Feinde des Volkes Gottes plagen. Wir lesen in der
Offenbarung des Johannes, dass „die Erde dem Weib half“.

Wir wollen uns niemals fürchten. Die Sterne auf ihrer Bahn streiten gegen
die Feinde unserer Seele.

Oft finden wir, wenn wir zum Kampf ausziehen, kein Heer, das sich uns
entgegenstellt. „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.“

Gottes Hornissen können mehr tun als unsere Waffen. Wir hätten uns nie
träumen lassen, dass der Sieg durch solche Mittel, wie er sie gebraucht,
gewonnen werden könnte. Wir müssen unserem Marschbefehl gehorchen
und ausziehen zur Eroberung der Völker für Jesus, und dann werden wir
sehen, dass der Herr vor uns hergegangen ist und den Weg bereitet hat,
so dass wir am Ende nur fröhlich bekennen werden:

„Er siegt mit seiner Rechten und seinem heiligen Arm.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
01.06.2007, 11:55
Lass dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit. Pred. 11,1.

Wir dürfen nicht erwarten, für das Gute, das wir tun, sofort Lohn zu
empfangen; ebenso wenig dürfen wir unsere Bemühungen auf Orte und
Menschen beschränken, von denen wir annehmen können, dass sie es uns
lohnen.

Der Ägypter wirft seinen Samen auf das Wasser des Nils, was wie eine
schiere Vergeudung des Kornes aussehen könnte. Aber zur gegebenen
Zeit geht die Flut zurück, der Reis, oder um was es sich sonst handelt,
sinkt in den fruchtbaren Schlamm, und rasch spriesst eine Ernte hervor.

Lasst uns heute den Bösen und den Undankbaren Gutes tun! Lasst uns die
Sorglosen und die Hartnäckigen lehren! Trübes Wasser mag
hoffnungsvollen Boden bedecken. Nirgends soll unsere Arbeit in dem Herrn vergeblich sein.

An uns ist es, unser Brot auf das Wasser zu werfen; Gott bleibt es
überlassen, die Verheissung zu erfüllen: „Du wirst es finden.“ Er wird nicht
zögern, sein Wort zu halten.

Das gute Wort Gottes, das wir gesprochen haben, soll leben, soll gefunden werden.

Vielleicht nicht gerade heute; aber eines Tages werden wir ernten, was wir gesät haben.

Wir müssten uns in Geduld üben, denn dann wir der Herr uns Geduld
erweisen. „Nach vielen Tagen“, sagt die Schrift, und in vielen Fällen
werden diese Tage zu Monaten und Jahren werden,

und doch bleibt das Wort wahr, Gottes Verheissung ist JA und AMEN.

Lasst uns dafür sorgen, dass wir dieses Gebot in Ehren halten.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
04.06.2007, 07:37
Sie sollen mein sein, spricht der Herr Zebaoth, an jenem Tag, da ich meine
Juwelen voll machen will. Mal. 3,17.

Es kommt ein Tag, an dem die Kronjuwelen unseres großen Königs gezählt
werden sollen, um zu sehen, ob sie mit dem Verzeichnis, das sein Vater ihm
gegeben hat, übereinstimmen.

Meine Seele, wirst du unter den Kleinoden Jesu sein?

Du bist ihm kostbar, wenn er dir kostbar ist, und du sollt „an jenem Tag“ sein
Eigentum sein, wenn er an diesem Tag dein ist.

Zur Zeit Maleachis pflegten die Erwählten des Herrn so miteinander zu reden,
dass ihr Gott selber ihnen zuhörte. Ihre Gespräche gefielen Gott so, dass er sie
aufzeichnete; ja er machte sogar ein Buch daraus und bewahrte es auf. Da ihre
Gespräche ihm gefielen, gefielen sie selber ihm auch.

Halt inne, meine Seele, und frage dich: Wenn Jesus deinem Reden zuhörte,
würde es ihm gefallen? Ist es zu seiner Ehre und zur Erbauung der Brüder?
Antworte, meine Seele, und sprich die reine Wahrheit!

Welch eine Ehre wird es für uns arme Geschöpfe sein, wenn der Herr uns als
seine Kornjuwelen anspricht! Diese Ehre haben alle Heiligen. Jesus sagt nicht
nur: „Sie sind mein!“, sondern: „ Sie sollen mein sein!“

Er erkaufte uns, er suchte uns, er brachte uns in sein Reich, er hat uns so weit
in sein Bild gestaltet, dass er uns mit all seiner Kraft verteidigen wird.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
05.06.2007, 07:44
Des Abends heulen sei wiederum wie die Hunde. … Ich aber will von deiner
Macht singen und des Morgens rühmen deiner Güte. Ps. 59,15.17.

Hat Gott macht über die Zungen der Hunde? Kann er Hunde vom Bellen
abhalten? Ja, so ist es! Lest nach, was 2. Mose 11,7 geschrieben steht. Wenn
Gott Hunde und hündische Menschen und den großen Hund am Höllentor zum
Schweigen bringt, dann lasst uns ohne Furcht unseren Weg gehen!

Und wenn er den Hunden gestattet, ihre Zungen zu bewegen, so kann er doch
ihre Zähne zurückhalten.

Sie mögen einen furchtbaren Lärm machen und uns trotzdem keinen
wirklichen schaden zufügen. Obwohl sie bellen, können wir Gottes Macht und
Güte rühmen.

Doch wie schön ist die Stille!

Wie wunderbar ist es, sich unter Feinden zu bewegen und wahrzunehmen,
dass Gott sie zum Frieden mit uns zwingt! Wenn dieses Wort des Herrn heute
auch für mich wahr wäre!

Macht mir der Hund bange? Ich will es meinem Herrn sagen. Herr, er reagiert
nicht auf meine Beruhigungsversuche; sprich ein ernstes Wort, und er muss
sich niederlegen!

Gib mir Frieden, o mein Gott, und lass mich deine Hand so deutlich darin
sehen, dass ich klar den Unterschied erkenne, den deine Gnade zwischen mir
und den Ungöttlichen gemacht hat!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
06.06.2007, 07:34
Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an. Ps. 6,10.

Das stimmt!

Das ist auch meine Erfahrung. Ich kann mein Siegel daunter setzen, dass Gott
wahrhaftig ist. Auf wunderbare Weise hat er viele, viele Male die Gebet seines
Knechts erhört. Auch jetzt hört er mein Flehen; er wendet sein Ohr nicht von
mir ab.

Gelobt sei sein Name!

Soviel steht fest: Die Verheißung, die in des Psalmisten gläubiger Zuversicht
liegt, gehört mir. Ich ergreife sie mit der Hand des Glaubens.

Der Herr nimmt mein Gebet an. Er wird es nicht vergessen und wird es erhören
in der Art und zu der Zeit, die seine liebevolle Weisheit als die beste erkennt.

Ich bringe mein armes Gebet vor den großen König; er schenkt mir Gehör und
nimmt meine Bitte gnädig an.

Meine Feinde wollen mich nicht anhören, aber mein Herr tut es. Sie verlachen
meine tränenvollen Gebete, aber mein Herr tut es nicht; er lässt mein Gebet in
sein Ohr und in sein Herz dringen.

Welch ein Empfang ist das für einen armen Sünder! Wir nehmen Jesus an, und
dann nimmt der Herr uns und unsere Gebete an um seines Namens willen.

Gelobt sei dieser teure Name, der unsere Gebete freimacht, so dass sie sogar
durch die goldenen Tore ungehindert eingehen können.

Herr, lehre mich bete, weil du meine Gebete hörst!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
07.06.2007, 17:38
Ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen,
und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Joh. 10,28

Wir glauben an die ewige Sicherheit der Heiligen, einmal, weil sie Christi
Eigentum sind und er niemals die Schafe verlieren wird, die er mit seinem Blut
erkauft und von seinem Vater empfangen hat; ferner, weil er ihnen das ewige
Leben gibt.

Wenn es nämlich ewig ist, nun, dann kann es keine Ende haben, wie ja auch
Hölle, Himmel und Gott kein Ende haben können. Könnte das geistliche Leben
aufhören, so wäre es offensichtlich nicht ewiges, sondern zeitliches Leben.

Aber der Herr spricht von ewigem Leben, und das schließt die Möglichkeit
eines Endes aus. Beachtet ferner, dass der Herr ausdrücklich sagt:

„Sie werden nimmermehr umkommen.“

Solange Worte einen Sinn haben, sichert dies den Gläubigen zu, dass sie nicht
verloren gehen werden. Der hartnäckigste Unglaube kann den Sinn dieser
Worte nicht leugnen.

Um schließlich die Sache vollständig zu machen, erklärt er, dass die Seinen in
seiner Hand sind, und fordert alle ihre Feinde heraus, die meinen, sie ihm
entreißen zu können. Das ist etwas schlechthin Unmögliches, selbst für den
Fürsten der Hölle.

Wir dürfen sicher sein in der Rechten eines allmächtigen Heilands.

So liegt es an uns, fleischliche Furcht und fleischliches Vertrauen fahren
zulassen und friedlich in der starken Hand des Erlösers zu ruhen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
08.06.2007, 07:30
So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt
einfältig jedermann und rücket’s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.
Jak. 1,5.

„So aber jemand unter euch Weisheit mangelt…“

Es gibt kein „So“ in der Sache, denn ich bin gewiss, dass mir Weisheit
mangelt. Was weiß ich denn? Wie kann ich meinen eigenen Weg gehen?
Wie kann ich andere führen?

Herr, ich bin eine Masse von Torheit, und Weisheit besitze ich nicht.

Du sprichst: „… der bitte Gott!“ Herr, so bitte ich jetzt! Hier zu deinen Füßen
bitte ich, mich mit himmlischer Weisheit auszurüsten für die schwierigen Dinge
dieses Tages und für die einfachen ebenfalls; den ich weiß, ich kann sehr
Albernes tun, sogar in sehr einfachen Dingen, wenn du mich nicht vor Schaden
behütest.

Ich danke dir, dass das Bitten alles ist, was ich zu tun habe.

Wie gnädig von dir, dass ich nur im Glauben zu beten brauche, und dass du
mir dann Weisheit geben willst! Du sagst mir eine gute Erziehung zu und dazu
eine ohne einen zornigen Lehrer und einen scheltenden Schulmeister. Du willst
sie auch ohne Bezahlung gewähren – sie einem Toren gewähren, dem es an
Weisheit mangelt.

Herr, ich danke dir für dieses bestimmte und ausdrückliche Wort:

„So wird sie ihm gegeben werden.“

Ich glaube, du willst dein Kind heute die verborgene Weisheit erkennen lassen,
die die fleischlich Klugen niemals lernen.

Du willst mich nach deinem Wort leiten und mich endlich mit Ehren annehmen
(Ps. 73,24).


C. H. Spurgeon

Gabriel2
09.06.2007, 09:27
Ich will in dir lassen übrig bleiben ein armes, geringes Volk; die werden auf
des Herrn Namen trauen. Zeph. 3,12.

Wenn wahrer Glaube im Begriff ist, unter den Reichen auszusterben, so findet
er eine Heimat unter den Armen dieser Welt, die an Glauben reich sind.

Der Herr hat auch heute noch seine treuen Übriggebliebenen.

Bin ich einer von ihnen?

Vielleicht lernen die Menschen auf den Namen des Herrn vertrauen, weil sie
arm und gering sind. Wer kein Geld hat, muss sehen, was er mit Kredit
ausrichten kann. Wer von seinem eigenen Namen nichts hält, tut klug daran,
sich auf einen anderen Namen zu verlassen,

und zwar auf den besten aller Namen, den Namen des Herrn.

Gott wird immer ein Volk haben, das ihm vertraut und das wir immer ein armes
und geringes Volk sein. So gering die Welt auch von seinen Kindern denken
mag, ihr Übrigbleiben kann einer ganzen Nation zu unermesslichem Segen
gereichen.

Hier haben wir das bewahrende Salz, das dem Verderben wehrt, das durch die
Sünde in der Welt ist.

Wieder tritt die Frage an jeden von uns heran: Bin ich einer von ihnen?

Betrübt mich die Sünde in mir und um mich her? Bin ich arm im Geist, geistlich
arm nach meinem eigenen Urteil?

Vertraue ich dem Herrn?

Das ist die Hauptsche. Jesus offenbart den Namen, das Wesen, die Person
Gottes; vertraue ich ihm?

Wenn ja, bin ich zu einem Dienst in dieser Welt übrig geblieben.

Herr, hilf mir, ihn zu tun!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
10.06.2007, 08:47
Sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht. Zeph. 3,13.

Gestern dachten wir an das betrübte und arme Volk, das der Herr als
lebendigen Samen in einer toten Welt lässt.

Der Prophet sagt von diesen Menschen, dass sie kein Böses tun und nicht
falsch reden werden, so dass sie, die weder Rang noch Reichtum schützte,
zugleich ganz unfähig waren, Waffen zu gebrauchen, auf die die Gottlosen so
großes Vertrauen setzen; sie konnten sich weder durch Sünde noch durch
Schlauheit verteidigen.

Was nun? Sollten sie vernichtet werden? Keineswegs!

Sie sollten sowohl weiden als auch ruhen und nicht nur frei von Gefahr sein,
sondern sogar frei von der Furcht vor dem Übel.

Schafe sind sehr schwache Geschöpfe, und Wölfe sind schreckliche Feinde;
doch sind zu dieser Stunde die Schafe weit zahlreicher als die Wölfe.

Außerdem gewinnt die Sache der Schafe ständig, während die Sache der Wölfe
immer mehr zurückgeht. Eines Tages werden Herden von Schafen die Ebene
bedecken, und kein Wolf wird mehr übrig sein.

Tatsche ist, dass die Schafe einen Hirten haben, der ihnen Nahrung, Schutz
und Frieden gibt. Keiner, das heißt nicht einer ob er in menschlicher oder
höllischer Gestalt erscheint, soll sie schrecken.

Wer könnte die Herde des Herrn in Schrecken versetzen, wenn er nahe ist?

Wir legen uns nieder auf grüne Weiden, denn Jesus selbst ist Ruhe und
Erquickung für unsere Seelen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
17.06.2007, 08:25
Der Herr wird dich segnen aus Zion, dass du sehest das Glück
Jerusalems dein Leben lang. Ps. 128,5

Das ist eine Verheißung für den gottesfürchtigen Menschen, der gewissenhaft
auf dem Weg des Herrn bleibt. Sein Haus wird gesegnet sein; seine Frau und
seine Kinder werden ihm eine Quelle großen Glücks sein.

Aber als Glied der Gemeinde möchte er auch diese gedeihen sehen, denn ihm
liegt das Haus des Herrn ebenso sehr am herzen wie sein eigenes. Wenn der
Herr unser Haus baut, dann ist es nur recht und billig, wenn wir sehen
möchten, dass das Haus des Herrn gebaut wird.

Unsere Güter sind nicht wahrhaft gut, wenn wir nicht mit ihnen der Gemeinde
der Erwählten des Herrn Gutes tun.

Ja, du sollst gesegnet werden, wenn du hinaufgehst in das Haus Gottes;
wie ein grüner Ölbaum sollst du sein, wo Gebet und Lobpreisung aufsteigen
und das große Opfer Jesu Christi bezahlt wird.

Der Herr wird dich segnen aus Zion, seinem Heiligtum.

Und nicht dir allein soll das zugute kommen; auch die Gemeinde soll gedeihen;
die Zahl der Gläubigen soll vermehrt werden und ihr heiliges Werk mit Erfolg
gekrönt werden.

An manchen begnadeten Menschen erfüllt sich die Verheißung, solange sie
leben. Wenn sie aber sterben, leidet die Sache.

Lasst uns zu denen gehören, die Gutes im Hause Gottes schaffen ihr Leben lang.

Herr mache mich nach deiner Barmherzigkeit zu einem solchen Menschen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
18.06.2007, 05:55
Nun will ich mich aufmachen, spricht der Herr; nun will ich mich emporrichten,
nun will ich mich erheben. Jes. 33,10.

Als die Zerstörer das Land verwüstet hatten, als sei es von Heuschrecken
verheert worden, und als die Krieger, die das Land verteidigt hatten, sich
hinsetzten und wie Frauen weinten, da kam der Herr zur Hilfe.

Als niemand mehr in die Stadt Gottes reiste und Basan und Karmel wie
Weinberge waren, die keine Frucht mehr trugen, da stand der Herr auf.

Gott wird erhöht in einem betrübten Volk, denn die Trauernden suchen sein
Angesicht und vertrauen ihm. Er wird noch mehr erhöht, wenn er auf die Rufen
hin aufsteht, um sie zu befreien und ihre Feinde zu stürzen.

Ist dieser Tag für uns ein Tag des Leides, so lasst uns erwarten, dass wir den
Herrn in unserer Befreiung verherrlicht sehen werden.

Drängt es uns, aus tiefstem Herzen zu beten? Rufen wir ihn Tag und Nacht an?
Dann ist die für seine Gnade bestimmte Zeit nah.

Gott wird sich zur rechten Stunde erheben. Er wird aufstehen, wenn es am
meisten zu seiner Ehre dient. Uns liegt an seiner Ehre mehr als an unserer
eigenen Befreiung. Wird der Herr erhöht, so ist unser Hauptwunsch erfüllt.

Herr, hilf uns erkennen, dass du am Werk bist! Dann wollen wir dich erheben.

Lass alle um uns her erkennen, was für ein großer und guter Gott du bist!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
30.06.2007, 22:42
Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir gemacht habe zur Zeit
deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Hesek. 16,60.

Trotz unserer Sünden liebt der Herr uns treu wie eh und je.

Er schaut zurück. Seht, wie er an die Tage denkt, als er einen Bund mit uns
schloss und wir uns ihm übergaben! Was waren das für glückliche Tage!

Der Herr wirft sie uns nicht vor und klagt uns nicht der Unaufrichtigkeit an.
Nein, er schaut mehr auf seinen Bund mit uns als auf unseren Bund mit ihm.
Auf seiner Seite war darin auch nicht die leiseste Spur von Falschheit.
Wie gnädig ist der Herr, so in Liebe zurückzuschauen!

Er schaut auch voraus. Er hat beschlossen, dass der Bund nie aufhören soll.

Wenn wir uns nicht an ihn halten, er tut es. Er erklärt feierlich:

„Ich will mit dir einen ewigen Bund aufrichten.“

Es kommt ihm nicht in den Sinn, seine Verheißungen zurückzunehmen.
Gelobt sei sein Name! Er sieht das heilige Siegel, „das Blut des ewigen
Bundes“, und er denkt an unseren Bürgen, in dem er diesen Bund bestätigte,
seinen eingeborenen lieben Sohn, und deshalb hält er an seinem
Bundesverpflichtungen fest.

„Er bleibt treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.“

Herr, lege mir dieses kostbare Wort ans Herz und hilf mir, mich den ganzen Tag
daran zu laben!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
01.07.2007, 08:55
Gott wird mit euch sein. 1. Mose 48,21.

Der alte Vater konnte nicht bei seinem Sohn bleiben, dann seine Sterbestunde
war gekommen; aber er verließ den Sohn ohne Sorge, denn er konnte
zuversichtlich sagen:

„Gott wird mit euch sein.“

Wenn der Tod unsere nächsten Verwandten oder unsere hilfreichsten Freunde
abruft, müssen wir uns mit dem Gedanken trösten, dass der Herr nicht von uns
getrennt ist, sondern für uns lebt und immer bei uns bleibt.

Wenn Gott bei uns ist, befinden wir uns in edler Gesellschaft, wenn wir selbst
auch arm und verachtet sind. Wenn Gott bei uns ist, kann es uns an Kraft nicht
fehlen, denn für den Herrn ist nichts zu schwer.

Wenn Gott bei uns ist, sind wir immer sicher; denn niemand kann denen
schaden, die unter seinem Schatten wandeln.

Wie froh können wir sein!

Gott ist nicht nur bei uns, er will auch bei uns sein, bei jedem einzelnen, bei
uns als Familie, bei uns als Gemeinden. Lautet nicht sogar der Name Jesu
„Immanuel“, Gott mit uns?

Ist das nicht das Beste von allem, dass Gott bei uns ist? Lasst uns tapfer sein
und fröhlich hoffen! Unsere Sache muss gut vorangehen, die Wahrheit muss
gewinnen, denn der Herr ist bei denen, die für ihn sind.

Mögen alle Leser sich über diesen tröstlichen Zuspruch freuen!
Ein größeres Glück werden sie nirgends finden.


C. H. Spurgeon

Popcorn
01.07.2007, 10:52
Lieber Gabriel

Ich erlaube mir mal diese Andachten zu unterbrechen und dir dafür zu danken. Wie oft holte ich mir hier schon gute Gedanken ab und Nahrung. Gerade heute wieder!



Wenn Gott bei uns ist, befinden wir uns in edler Gesellschaft, wenn wir selbst
auch arm und verachtet sind. Wenn Gott bei uns ist, kann es uns an Kraft nicht
fehlen, denn für den Herrn ist nichts zu schwer.

Wenn Gott bei uns ist, sind wir immer sicher; denn niemand kann denen
schaden, die unter seinem Schatten wandeln.

Wie froh können wir sein!


Gerade in schweren Stunden, Wochen, Monaten oder sogar Jahren ist es wichtig, dass man sich immer wieder klar macht, dass Gott da ist. Es können Jahre der Dürre sein, in welcher Beziehung auch immer - aber Gott ist da, auch wenn man es nicht spürt. Oft sieht man die Segensspur durch diese Zeiten erst im Rückblick auf diese Zeiten oder sogar noch später, wenn man Rückblick auf sein Leben macht.

Ich wünsche an diesem schönen Sonntagmorgen allen Lesern, diese Gewissheit die froh macht, dass Gott auch bei ihnen ist. Niemand ist alleine. ER hat alles im Griff!


Liebe Grüsse

Popcorn

Gabriel2
02.07.2007, 07:29
Seinen Freuden gibt er’s schlafend. Ps. 127,2.

Wir führen unser Leben nicht in ängstlicher Sorge, sondern in fröhlichem
Glauben.

Unser himmlischer Vater will für die Bedürfnisse seiner Kinder sorgen, und er
weiß, was wir nötig haben, ehe wir ihn bitten. Wir können uns deshalb zur
rechten Zeit schlafen legen und brauchen uns nicht kaputt zu machen mit
spätem Aufsitzen, um zu planen und zu überlegen.

Wenn wir gelernt haben, unserem Gott zu vertrauen, werden wir nicht wach
liegen, weil die Furcht an unseren Herzen nagt, sondern alle Sorgen dem Herrn
überlassen; unser Nachdenken über ihn wird tröstlich sein, und er wird uns
erquickenden Schlaf schenken.

Dass der Herr uns liebt, ist die höchste Ehre, die man sich denken kann, und
wem die zuteil wird, der wird das Gefühl haben, dass selbst der Ehrgeiz sich
nicht mehr wünschen könnte und jeder selbstsüchtige Wunsch sich daher
schlafen legen kann.

Gibt es etwas Größeres im Himmel als die Liebe Gottes?

Darum sei ruhig, meine Seele, den du hast, was du brauchst!

Trotzdem wälzen wir uns hin und her, bis der Herr selbst uns nicht nur Grund
zur Ruhe, sonder auch die Ruhe selbst gibt. Und das tut er, Jesus ist unser
Friede, unsere Ruhe, unser alles.

An seiner Brust schlafen wir in vollkommener Geborgenheit,
im Leben wie im Tode.

Mit diesem Blut aufs neu besprengt, schlaf ich nun ruhig ein, es ist dein Arm,
der mich umfängt; drum wer’ ich sicher sein.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
03.07.2007, 07:33
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem
Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn
in die Ferse stechen. 1. Mose 3,15.

Das ist die erste Verheißung, die dem gefallenen Menschen gegeben wurde.
Sie enthält das ganze Evangelium und den Kern des Gnadenbundes.

Zum Großen Teil ist sie bereits erfüllt worden. Der Same des Weibes, unser
Herr Jesus, wurde in die Ferse gestochen, und das war ein schrecklicher Stich!

Wie schrecklich wird es sein, wenn einmal der Kopf der Schlange zertreten
wird. Der Wirkung nach geschah das schon, als Jesus die Macht Satans brach;
aber es wird noch vollständiger geschehen, wenn unser Herr am Tag des
Gerichts wiederkommt.

Uns sagt diese Verheißung voraus, dass wir durch die Mächte des Bösen in
unserer niederen Natur leiden und so in die Ferse gestochen werden sollen;

aber in Christus werden wir triumphieren, weil er den Fuß auf den Kopf der
alten Schlange setzt. Es mag sein, dass wir durch die Versuchungen des
Teufels und die Bosheit der Gottlosen, die sein Same sind, jahrelang an dem
ersten Teil der Verheißung zu lernen haben. Sie mögen uns so stechen, dass
wir mit unserer verwundeten Ferse hinken:

aber wir wollen uns an den zweiten Teil des Spruches halten, dann werden wir
unverzagt sein.

Im Glauben wollen wir uns freuen, dass wir trotz allem in Jesus Christus,
dem Samen des Weibes, herrschen sollen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
04.07.2007, 07:26
Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem.
Röm. 16,20.

Diese Verheißung schließt sich gut an die gestrige an. Wir sollen offenbar
unserem großen Herrn gleich werden, nicht nur durch den Stich in die Ferse,
sonder auch im Sieg über den Bösen.

Selbst unter unsere soll der alte Drache getreten werden. Die Gläubigen in Rom
waren traurig über den Streit innerhalb der Gemeinde,

aber ihr Gott war „der Gott des Friedens“ und gab ihnen Ruhe.

Der Erzfeind überlistete die, die nicht auf ihrer Hut waren und verführte die
Herzen der Einfältigen; aber er selbst sollte am schlimmsten dabei
wegkommen und von denen niedergetreten werden, die er geplagt hatte.

Dieser Sieg sollte den Kindern Gottes nicht durch ihre eigene Gewandtheit
oder Kraft zuteil werden, sondern Gott selbst wollte Satan zertreten.

Unter ihre Füße, aber durch Gott allein sollte das Zertreten geschehen.

Lasst uns beherzt den Fuß auf den Versucher setzen! Nicht nur Geister
niederen Ranges, sondern der Fürst der Finsternis selbst muss vor uns
niederfallen.

In unwandelbarem Vertrauen auf Gott wollen wir auf den baldigen Sieg hoffen.
„in kurzem.“ – Herrliches Wort!

In kurzem sollen wir unseren Fuß auf die alte Schlange setzen. Was für eine
Freude wird es sein, das Böse zu zermalmen! Was für eine Schmach für den
Satan, wenn sein Kopf von menschlichen Füßen zertreten wird!

Lasst uns im Glauben an Jesus den Versucher niederwerfen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
05.07.2007, 07:25
Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der Herr, und du sollst den
Leuten nicht zuteil werden, vor welchen du dich fürchtest. Jer. 39,17

Wenn die Getreuen des Herrn für ihn leiden, wird Gott ihnen tröstliche
Botschaften der Liebe schicken und ihnen zuweilen frohe Nachrichten für
diejenigen geben, die Mitleid mit ihnen haben und ihnen helfen.

Ebed-Melech war nur ein verachteter Mohr, aber er war freundlich gegen
Jeremia, und darum gab ihm der Herr diese Verheißung durch den Mund
seines Propheten.

Lasst uns die verfolgen Diener Gottes nicht vergessen, und er wird es uns lohnen!

Ebed-Melech sollte von den Leuten befreit werden, deren Rache er fürchtete.
Er war nur ein armer Schwarzer, aber der Herr wollte für ihn sorgen. Tausende
wurden von den Chaldäern erschlagen, aber diesen armen Mann konnten sie
nicht verletzen.

Auch wir fürchten uns vielleicht vor mächtigen Leuten, die uns nicht
wohlwollen. Wenn wir aber in der Stunde der Verfolgung der Sache des Herrn
treu geblieben sind, wird er auch uns treu sein.

Was können Menschen im Grunde tun, ohne dass der Herr es zulässt? Er legt
einen Zaum in den Mund der Wurt und einen Zügel um den Kopf der Macht.

Lasst uns den Herrn fürchten, dann werden wir niemand anders zu fürchten haben!

Kein Becher Wasser, der einem verachteten Propheten gegeben wird, soll ohne
Lohn bleiben; und wenn wir treu für Jesus einstehen, will er treu für uns einstehen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
06.07.2007, 07:24
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeboren Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben
haben. Joh. 3,16.

Von allen Sternen am Himmel nütze der Polarstern dem Seemann am meisten.

Dieses Wort ist ein Polarstern, denn es hat mehr Menschen zum Heil geführt
als irgendein anderes Schriftwort. Es ist unter den Verheißungen, was der
Große Bär unter den Sternbildern ist.

Mehrere Worte darin leuchten mit einem ganz besonderen Glanz.

Hier haben wir Gottes Liebe und dabei ein Also, das ihre unermessliche Größe
anzeigt. Und dann haben wir Gottes Gabe in all ihrer freien Zugänglichkeit und Größe.

Zugleich auch Gottes Sohn, die einzigartige und unschätzbare Gabe einer
Liebe, die nie ganz offenbar werden konnte, bis der eingeborene Sohn kam, um
für die Menschen zu leben und zu sterben. Diese drei Punkte sind voller Licht.

Aber mehr noch: Da ist die einfache Forderung zu glauben, die gnädig auf eine
Heilsweg deutet, der für schuldige Menschen geschaffen ist. Diese Forderung
ist in einen weiten Rahmen gefasst – „alle, die an ihn glauben“.

Viele haben in diesem „alle“ Raum gefunden, die sich durch ein engeres Wort
ausgeschlossen gefühlt hätten.

Und daran schließt sich die große Verheißung, dass alle, die an Jesus glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leen haben.

Wir glauben an den Herrn Jesus, und wir haben das ewige Leben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
07.07.2007, 20:47
Petrus aber antworte und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir
ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. Matth. 26,33.

„Ja“, ruft jemand, „aber das ist doch keine Verheißung Gottes!“

Ganz recht, es war die Verheißung eines Menschen, und deshalb wurde nichts daraus.

Petrus meinte, er würde sicherlich ausführen können, was er sagte; aber jede
Verheißung, die keine bessere Grundlage hat als einen menschlichen
Entschluss, bleibt leer. Kaum war die Versuchung da, verleugnete Petrus
seinen Meister und bekräftigte seine Verleugnung mit einem Eid.

Was ist eines Menschen Wort?

Ein irdener Topf, der mit einem Schlag zerbrochen wird. Was ist ein eigener
Entschluss? Eine Blüte, die durch Gottes Sorgfalt zur Frucht werden kann, die
aber, sich selbst überlassen, auf den Boden fallen wird beim ersten Wind, der
den Zweig bewegt.

An eines Menschen Wort hänge nur das, was es tragen kann.
Auf deinen eigenen Entschluss verlasse dich überhaupt nicht!

An die Verheißungen deines Gottes hänge Zeit und Ewigkeit, diese und die
zukünftige Welt, dein alles und all deiner Lieben alles!

Dieses Bändchen ist ein Scheckbuch für Gläubige, und diese Seite will sie
warnen, achtzugeben, auf welche Bank sie ziehen und wessen Unterschrift sie
annehmen.

Baue auf Jesus ohne Einschränkung!

Traue dir selbst oder irgendeinem anderen Menschen nicht über Gebühr,
sondern vertraue einzig und völlig deinem Herrn!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
08.07.2007, 07:59
Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Ps. 34,8.

Wir können die Engel nicht sehen, aber es genügt, dass sie uns sehen können.

Der Engel des Herrn ist der Heiland, den wir nicht gesehen haben und doch
lieben, und sein Auge ist Tag und Nacht auf uns gerichtet.

Er hat ein Heer von Engeln unter sich, und er schickt sie aus, um seine
Heiligen zu bewachen und sie vor allem Übel zu behüten. Wenn Teufel uns
schaden, so dienen uns die Engel.

Beachtet, dass der Herr der Engel nicht kommt und geht und uns nur
vorübergehend besucht, sondern dass er und seine Heere sich um uns lagern.

Das Hauptquartier der Armee des Heils ist dort, wo Menschen leben, die dem
lebendigen Gott vertrauen.

Dieses Lager umgibt die Gläubigen, so dass sie von keiner Seite angegriffen
werden können, es sei denn, der Gegner durchbricht die Verschanzungen des
Herrn der Heerscharen.

Wir haben einen festen Schutz, eine ständige Wache. Von den Boten Gottes
bewacht, sollen wir nicht durch plötzliche Angriffe überrascht oder durch
gewaltige Übermacht verschlungen werden.

Befreiung ist uns zugesagt, Befreiung durch den großen Herzog unserer Seligkeit,

und diese Befreiung soll uns immer wieder zuteil werden, bis unser Krieg
beendet ist und wir den Kampfplatz mit der Ruhe der Heimtat vertauschen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
09.07.2007, 07:43
Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, dass sie bei mir wohnen;
und habe gerne fromme Diener. Ps. 101,6.

Wenn der Psalm sagt, dass Gott die Treuen sucht, dann dürfen wir gewiss sein,
das der Sohn Gottes ebenso denkt.

Jesus schaut aus nach treuen Menschen, um sie voranzubringen, sie zu
ermutigen und zu belohnen. Kein Treuer soll denken, dass er übersehen wird!

Der König selbst hat sein Augenmerk auf ihn gerichtet.

Es werden zwei Folgen dieser königlichen Bekanntmachung genannt. Zuerst
lesen wir: „dass sie bei mir wohnen“. Jesus bringt die Treuen in sein Haus,
lässt sie in seinem Palast wohnen, macht sie zu seinen Gefährten, erfreut sich
an ihrer Gesellschaft.

Wir müssen unserem Herrn treu sein, dann wird er sich uns offenbaren. Wenn
unsere Treue uns am meisten kostest, wird sie am besten belohnt werden; je
wütender die Menschen uns verwerfen, desto freudiger wird der Herr uns
aufnehmen.

Und dann sagt er von dem Aufrichtigen: „ Der soll mir dienen.“

Jesus wird die zu seiner Verherrlichung gebrauchen, die kluge Tricks verachten
und ihm, seinem Wort und seinem Kreuz treu sind. Die sollen als geehrte Diener
seiner Majestät in dem königlichen Gefolge sein.

Gemeinschaft mit Gott und Fruchtbarkeit sind der Lohn der Treue.

Herr, mache mich treu, damit ich bei dir wohne und dir diene!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
10.07.2007, 07:23
Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen,
und siehe gnädig an dein Heiligtum… Denn wir liegen vor dir mit unserem
Gebet, nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.
Dan. 9,17.18.

Unsere Gebete für die Gemeinde werden erhört werden. Die festgesetzte Zeit ist da.

Wir lieben die Gebetsgemeinschaft und die Sonntagsschule und alle
Versammlungen im Haus des Herrn. Wir sind dem ganzen Volke Gottes von
Herzen verbunden und können wahrhaftig sagen:

Wie gut ist’s Christi Schäflein werden
und in der Hut des treusten Hirten stehen!
Kein höh’rer Stand ist auf der Erden,
als unverrückt dem Freunde nachzugehen.

Wenn dies das allgemeine Gefühl ist, werden wir bald Zeiten der Erquickung
vor Gottes Angesicht genießen.

Unsere Versammlungen werden voll sein, Heilige werden neu belebt und
Sünder bekehrt werden.

Das kann nur durch die Barmherzigkeit des Herrn geschehen: aber es wird
eintreten, und wir werden aufgerufen, es zu erwarten.

Lasst uns tätig sein! Lasst uns ausharren im Gebet für Gottes Volk! Lasst uns
die geringste Wahrheit, den geringsten Auftrag, den geringsten Gläubigen
achten, auch wenn andere sie gering schätzen!

Wenn wir die Gemeinde lieben wird Gott sie bald sehr gnädig ansehen
Wenn wir Freude am Werk des Herrn haben, wird der Herr der Herren noch viel
wohlwollender darauf blicken.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
11.07.2007, 07:11
Wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?
Joh. 11,26.

Ja, Herr, wir glauben es; wir werden nimmermehr sterben.

Unsere Seele mag von unserem Leib getrennt werden, und das ist eine Art von
Tod; aber unser Seele soll nie von Gott getrennt werden, was der wahre Tod
wäre – der Tod, der das Urteil über die Sünde war, die schlimmste Strafe, die
verhängt werden kann.

Wir glauben das ganz gewiss; denn wer kann uns scheiden von der Liebe
Gottes, die in Jesus Christus, unserem Herrn, ist?

Wir sind Glieder des Leibes Christi; wird Jesus Teile seines Leibes verlieren?
Wir sind mit Christus vermählt; kann er seine Braut verlieren und verwitwet werden?

Unmöglich!

Es ist ein Leben in uns, das unmöglich von Gott geschieden werden kann.

Der Heilige Geist wohnt in uns, wie könnten wir sterben? Jesus selbst in unser
Leben, und deshalb gibt es für uns kein Sterben, denn er kann nicht noch
einmal sterben.

In ihm sterben wir der Sünde einmal, und das Todesurteil kann nicht zum
zweiten Mal vollstreckt werden.

Nun leben wir und werden ewig Leben, und wir haben nichts Geringeres als die
Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und können deshalb die höchste Auszeichnung
beanspruchen.

Wir haben das Leben und haben den Glauben und sind gewiss, dass ewiges
Leben und himmlische Freude vor uns liegen; deshalb drängt alles in uns
vorwärts, bis wir ohne Unterlass den schauen, an den wir hier geglaubt haben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
12.07.2007, 07:33
Der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten
aber zu behalten zum Tage des Gerichts, sie zu peinigen. 2.Petr. 2,9.

Die Frommen werden versucht und geprüft. Das ist kein wahrer Glaube,
der nie auf die Probe gestellt wurde.

Aber die Gläubigen werden aus ihren Versuchungen erlöst, und das nicht
durch Zufall oder irgendwelche Hilfsorgane, sondern durch den Herrn selbst.

Er übernimmt persönlich das Amt, diejenigen zu erlösen, die ihm vertrauen.

Gott liebt die Frommen und Gottesfürchtigen. Er weiß genau, wo sie sind und
wie es ihnen geht.

Zuweilen scheint ihr Weg ein Labyrinth zu sein, und sie können sich nicht
vorstellen, wie sie der drohenden Gefahr entgehen werden.

Aber was sie nicht wissen, weiß ihr Herr. Er weiß, wen er zu erlösen hat, wann
er zu erlösen hat und wie er zu erlösen hat. Er erlöst so, wie es für seine Kinder
am heilsamsten ist, für den Versucher am schmachvollsten und für ihn selbst
am glorreichsten.

Das Wie wollen wir dem Herrn überlassen und zufrieden sein, wenn wir uns
darüber freuen dürfen, dass er die Seinen auf die eine oder andere Art durch
alle Gefahren, Leiden und Versuchungen dieses armen Lebens hindurch zu
seiner Rechten in der Herrlichkeit bringen wird.

Heute ist es nicht meine Sache, in die Geheimnisse meines Herrn
hineinzugucken, sonder geduldig auf seine Zeit zu warten:

„Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl.“


C. H. Spurgeon

Gabriel2
13.07.2007, 07:32
Denn ich will dich sicherlich erretten, dass du nicht durchs Schwert fallest,
sondern sollst dein Leben wie eine Beute davon bringen, darum dass du mir
vertraut hast, spricht der Herr. Jer. 39,18.

Seht, welch eine schützende Macht das Vertrauen zu Gott ist!

Die großen Männer der Stadt fielen durch das Schwert, aber der arme
Ebed-Melech war geborgen, denn er vertraute dem Herrn.

Wem anders sollte ein Mensch vertrauen als dem der ihn geschaffen hat?

Wir sind töricht, wenn wir das Geschöpf dem Schöpfer vorziehen. Wenn wir
doch in allen Dingen durch den Glauben leben könnten, dann würden wir zu
allen Zeiten der Gefahr enthoben sein!

Niemand hat je dem Herrn vergeblich vertraut, und niemand wird das je tun.

Der Herr spricht: „Ich will dich sicherlich erretten!“

Achtet auf das göttliche „sicherlich“! Was sonst auch ungewiss sein mag,
Gottes Fürsorge für die Gläubigen ist gewiss.

Gott selbst ist der Hüter für die Frommen. Unter seinen heiligen Flügeln ist
Sicherheit, wenn überall Gefahr droht. Können wir diese Verheißung als gewiss
annehmen? Dann werden wir in jeder Not finden, dass sie fest steht.

Wir hoffen vielleicht, erlöst zu werden, weil wir gute Freunde haben, oder weil
wir klug sind oder weil wir viel versprechende Zeichen sehen; aber nichts von
alledem ist halb so gut wie Gottes einfaches:

„Darum, dass du mir vertraut hast.“

Lieber Leser, versuche es auf diese Weise, und wenn du das tust, wirst du dein
Leben lang dabei bleiben. Gottes Weise ist so tröstlich wie gewiss.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
14.07.2007, 19:48
Wirf deine Last auf den Herrn, der wird dich stärken, er wird den
Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Ps. 55,23.

Drückt dich eine schwere Last?

Wälze sie auf den Allmächtigen!

Jetzt ist es deine Last, und sie drückt dich nieder; wenn der Herr sie auf
sich nimmt, wird sie für ihn eine Kleinigkeit sein!

Bist du aber berufen, sie weiter zu tragen, so will er dich stärken. Die Last
wird auf dir liegen und doch nicht auf dir. Er wird dich stützen, dass die
Last dir zum Segen wird.

Halte dich an den Herrn, und du wirst aufrecht stehen unter dem, was
dich sonst erdrücken würde!

Unsere schlimmste Furcht ist die, dass unser Leid uns vom Weg der Pflicht
abbringen könnte; aber das wird der Herr nie zugeben. Wenn wir vor ihm
gerecht sind, wird er nicht zulassen, dass die Trübsal unser Verhältnis zu
ihm ändert.

In Jesus nimmt er uns als gerecht an, und in Jesus will er uns gerecht erhalten.

Wie steht es nun in diesem Augenblick?

Gehst du allein in die Prüfungen dieses Tages hinein? Sollen deine armen
Schultern wieder von der schweren Last niedergedrückt werden?

Sei nicht töricht! Bring all deinen Kummer zum Herrn und lass ihn damit
fertig werden! Wirf deine Last nicht nieder, ums sie dann wieder
aufzunehmen, sonder wälze sie auf den Herrn und lass sie da liegen!

Dann sollst du frei umhergehen, ein fröhlicher, entlasteter Christ, der das
Lob seines grossen Lastenträgers singt!


C.H. Spurgeon

Gabriel2
16.07.2007, 22:15
Ich will den Hinkenden helfen. Zeph. 3,19.

Es gibt viele von diesen Lahmen, männliche und weibliche. Ihr könnt
zwanzigmal in einer Stunde einem Hinkenden begegnen.

Sie sind auf der rechten Straße und bemühen sich, sorgsam darauf zu gehen;
aber sie sind lahm, und ihr Gang ist kümmerlich.

Auf der Himmelsstraße gibt es viele Krüppel. es mag sein, dass sie in ihren
Herzen sprechen:

Was wird aus uns werden? Die Sünde wird uns überrumpeln, Satan wird uns
umwerfen; wir sind von Natur aus „zum Hinken geeignet“; der Herr kann nie
gute Krieger aus uns machen, nicht einmal schnelle Boten, um seine Aufträge
eilig auszurichten.

Aber trotzt alledem: Er will uns erretten, und das ist nichts Geringes.

Er sagt: „Ich will den Hinkenden helfen.“ Indem er uns rettet, verherrlicht er
sich selbst. Jeder wird fragen: Wie kam dieser Lahme dazu, den Lauf zu
vollenden und die Krone zu gewinnen?

Und dann wir alles Lob der allmächtigen Gnade gelten.

Herr, ich hinke zwar im Glauben, im Gebet, im Loben im Dienst und in der
Geduld, aber errette mich, ich bitte dich!

Du allein kannst Krüppel retten, wie ich einer bin!

Herr, lass mich nicht umkommen, weil ich unter den Letzten bin, sondern führe
durch deine Gnade mich, den langsamten deiner Pilger, heim!

Er hat gesagt, es soll so sein, und darum halte ich Gott fest im Gebet und
marschiere weiter, wenn auch das Gelenk meiner Hüfte verrenkt ist!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
17.07.2007, 07:33
Die vom Volk, so ihren Gott kennen, werden sich ermannen und es ausrichten.
Dan. 11, 32.

„Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name.“ Wer sich unter seine Fahne
stellt, soll einen Feldherrn haben, der ihn für den Kampf ausbilden und ihm
Kraft und Mut geben wird.

Die Zeiten, von denen der Prophet schrieb, waren allerschlimmster Art.
Da kam die Verheißung, dass das Volk Gottes sich von der besten Seite zeigen
sollte: Es sollte stark und mutig dem mächtigen Gegner entgegentreten.

Wenn wir unseren Gott doch recht kennen würden, seine Macht, seine Treue,
seine unveränderliche Liebe, und dann bereit wären, alles um seinetwillen zu wagen!

Seine Vollkommenheit begeistert uns und macht uns willig, für ihn zu leben
und für ihn zu sterben. Wenn wir doch in inniger Gemeinschaft mit unserm
Gott lebten; denn dann sollen wir ihm gleich werden und die Kraft haben, die
Wahrheit und Gerechtigkeit zu verteidigen!

Wer eben das Angesicht Gottes geschaut hat, wird nie das Angesicht der
Menschen fürchten.

Wenn wir in ihm blieben, werden wir Mut fassen, und eine Welt von Feinden
wird uns nur wie ein Tropfen am Eimer erscheinen.

Ein zahlloses Heer von Menschen oder auch Teufeln wird uns so gering
erscheinen, wie die Völker es vor Gott sind, der sie nur wie Heuschrecken betrachtet.

Möchten wir doch tapfer sein für die Wahrheit in diesen Tagen der Falschheit!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
18.07.2007, 07:31
Ich will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Hos. 2,16.

Die Güte Gottes sieht, dass die Sünde uns lockt und beschließt die
mächtigeren Lockungen der Liebe an uns zu versuchen.

Erinnern wir uns nicht, welche Anziehungskraft der Freund unserer Seele
zuerst auf uns ausübte und wie er uns von den Bezauberungen der Welt
weglockte?

Das will er immer wieder tun, wenn er uns in Gefahr sieht, vom Bösen
umstrickt zu werden.

Er verheißt, uns beiseite zu nehmen; denn so kann er am besten auf uns
einwirken, und der Ort, an den er uns führt, soll nicht ein Paradies sein,
sondern eine Wüste.

Weil dort nichts ist was unsere Aufmerksamkeit von Gott ablenkt.

In der Wüste der Trübsal wird die Gegenwart des Herrn alles für uns. Dann liegt
uns sehr viel mehr an der Gemeinschaft mit ihm als in Zeiten, in denen wir
unter unserm eigenen Weinstock und Feigenbaum in der Gesellschaft unserer
Gefährten saßen. Einsamkeit und Leiden bringen mehr Menschen zu sich
selber und zu Gott als irgendwelche anderen Mittel.

Wenn wir so angelockt und in die Einsamkeit geführt sind, hat der Herr uns
köstliche Dinge zu unserm Trost zu sagen.

„Er redet zu unserm Herzen“, heißt es im Original.

Wenn uns doch heute diese Verheißung durch unsere eigene Erfahrung
ausgelegt würde!

Gelockt durch Liebe, abgesondert durch Leiden und getröstet durch den Geist
der Wahrheit, das ist der Weg, den Herrn zu erkennen und neue Freudenlieder
anzustimmen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
19.07.2007, 07:31
Deine Schuhe sollen Eisen und Erz sein, und wie deine Tage soll deine Kraft
sein. 5. Mose 33,25.

Hier stehen zwei Dinge für den Pilger bereit: Schuhe und Kraft.

Zuerst die Schuhe: Sie sind sehr nötig, um auf rauen Wegen wandern und
tödliche Feinde niedertretet zu können. Wir sollen nicht barfuss gehen; das
schickt sich nicht für Fürsten aus königlichem Geblüt.

Unsere Schuhe sollen auch nicht von gewöhnlicher Art sein, sondern Sohlen
von dauerhaftem Metall haben, das sich nicht abnutzt, auch wenn die Reise
lang und schwierig ist.

Unser Schutz soll den Bedürfnissen des Weges und des Kampes angemessen sein.

Lasst und darum mutig voranschreiten und kein Übel fürchten, auch wenn wir
auf Schlangen treten oder unser Fuß auf den Drachen setzen müssen.

Zweitens die Kraft: Sie soll ausreichen, solange wir leben, und sie soll der
Arbeit und Last jedes Tages angemessen sein.

Es sind nur ein paar Worte: „Wie deine Tage deine Kraft“, aber sie enthalten viel.

Leiden und Arbeit mögen heute auf uns warten, die viel Kraft erfordern, aber
wir können zuversichtlich die entsprechende Kraft erwarten.

Dieses Wort der Verheißung ist allen gegeben, die Glauben haben, es sich anzueignen.

Lasst uns in heiliger Kühnheit zugreifen und seine Wahrheit erleben!


C. H. Spurgeon

Popcorn
19.07.2007, 20:59
Lieber Gabriel


Zweitens die Kraft: Sie soll ausreichen, solange wir leben, und sie soll der
Arbeit und Last jedes Tages angemessen sein.

Du konntest heute keinen bessern Text für mich reinsetzen. Er hat mich heute irgendewie auf den Beinen gehalten. Ich halte mich daran fest, dass ich die Kraft bekomme die ich brauche, genauso wie du sie bekommen wirst. Immer wieder mal las ich heute diesen Text und bewegte es vor Gott, du weiss ja schon ....


Auch andere Dinge halfen mir heute über den Tag, halfen mir mich einfach in die Arme Gottes fallen zu lassen, zu hoffen, zu wagen, auszuhalten, wieder aufzustehen dort wo ich denke es geht nicht mehr. Danke darf ich das alles mit dir teilen.

Shalom lieber Gabriel und danke für deine Treue die du hier an den Tag legst mit deiner Arbeit wo du hier tust.


Deine Popcorn

Gabriel2
20.07.2007, 07:29
Zum andernmal wir er ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten,
zur Seligkeit. Hebr. 9,28.

Das ist unsere Hoffnung. Er, der zuerst kam, „wegzunehmen vieler Sünden“,
wird ein zweites Mal den Menschenkindern erscheinen.

Das ist an sich schon eine köstliche Aussicht!
Aber diese zweite Erscheinung hat gewisse Kennzeichen, die sie noch
besonders herrlich machen.

Unser Herr wird dann der Sünde ein Ende gemacht haben.

Er hat sie so vollkommen von seinem Volk weggenommen und so wirksam
ihre Strafe getragen, dass er bei seinem zweiten Kommen nichts mehr mit
ihr zu tun haben wird.

Er wird kein Sündopfer bringen, die Sünde wird dann ganz abgetan sein.

Dann wird der Herr das Heil seines Volkes vollenden.

Die Seinen werden endgültig und vollkommen gerettet sein und in jeder
Hinsicht die Fülle des Heils genießen.

Er kommt nicht, um die Folgen unserer Übertretungen zu tragen, sondern um
die Früchte seines Gehorsams einzubringen; nicht

um unsere Verdammung wegzunehmen, sondern um unsere Seligkeit zu vollenden.

So erscheint unser Herr aber nur denen, die auf ihn warten. Bei diesem
Erscheinen werden ihn die Menschen nicht sehen, deren Augen durch Sünde
und Selbstsucht blind geworden sind.

Ihnen wir er am Jüngsten Tag ein furchtbarer Richter sein, nichts weiter.

Wir müssen auf ihn blicken und nach ihm ausschauen, und jedes Mal wird
unser Blick Leben bedeuten.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
28.07.2007, 10:08
So demütigtet euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, dass er euch erhöhe
zu seiner Zeit. 1. Petr. 5,6.

Das kommt einer Verheißung gleich; beugen wir uns, so wird der Herr uns erheben.

Demut führt zur Ehre; Unterwerfung ist der Weg zur Erhöhung. Dieselbe Hand
Gottes, die uns niederbeugt, wartet drauf, und zu erheben, sobald wir den
Segen tragen können. Wir bücken uns, um zu siegen.

Viele kriechen vor Menschen, ohne dass ihnen die Gunst zuteil wird, die sie
begehren; wer sich aber unter der Hand Gottes demütigt, wird reich gemacht,
erhöht, gestärkt und getröstet von dem, dessen Gnade kein Ende hat.

Es ist Gottes Weise, die Stolzen niederzuwerfen und die Niedrigen zu erhöhen.

Aber der Herr tut alles zu seiner Zeit.

Wir sollten uns heute, ja, in diesem Augenblick demütigen und das immer
wieder tun, ob nun der Herr seine züchtigende Hand auf uns legt oder nicht.

Wenn der Herr zuschlägt, ist es unsere besondere Pflicht, die Züchtigung
demütigen Herzens anzunehmen. Aber unsere Erhöhung durch den Herrn kann
nur „zu seiner Zeit“ geschehen.

Gott selbst weiß am besten, wann die rechte Stunde da ist.

Bitten wir ungeduldig um Gottes Segen? Wollen wir vorzeitig geehrt werden?
Was fällt uns ein! Sicher sind wir noch nicht wahrhaft demütig, sonst würden

wir ehrfürchtig und still auf Gottes Segen warten. Das wollen wir tun!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
29.07.2007, 09:12
Er hat deinen Feind hinausgeworfen. Zeph. 3,15.

Was war das für ein Hinauswerfen! Satan hat seinen Thron in unseren Herzen
verloren, wie ihm sein Sitz im Himmel verloren ging.

Unser Herr Jesus hat dem Feind die Herrschaft über uns entrissen. Er kann
uns plagen, aber er kann uns nicht als sein Eigentum beanspruchen.

Seine Bande fesseln unsere Seele nicht mehr; der Sohn hat uns frei gemacht,
und wir sind recht frei.

Noch verklagt der Erzfeind unsere Brüder; aber auch dem hat der Herr ein
Ende gemacht. Unser Anwalt bringt den Verkläger zum Schweigen.

Der Herr weist unsere Feinde zurecht und tritt für uns ein, so dass uns aus all
den Schmähungen des Teufels kein Schade entsteht.

Als Versucher greift der böse Geist uns immer noch an uns schleicht sich in
unsere Herzen ein; aber auch da hat er viel von seinem früheren Einfluss
verloren. Er windet sich wie eine Schlange, aber er kann nicht regieren wie ein
Herrscher. Er schleudert schreckliche Gedanken in unsere Herzen, wo er nur
Gelegenheit hat.

Wie erleichtert sind wir, wenn Gott ihm gebietet zu schweigen und er sich
davonstehlen muss wie ein geprügelter Hund!

Herr, tue das für alle, die heute durch sein Bellen geplagt und geängstigt
werden! Wirf ihren Feind hinaus und zeige dich ihnen in deiner Herrlichkeit!

O, das du ihn ganz aus dieser Welt verbannen möchtest!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
30.07.2007, 07:16
Ich will eich wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen. Joh. 16,22.

Ja, er wird wiederkommen, und wenn er uns dann sieht und wir ihn sehen,
wird große Freude herrschen.

Was wird das für eine frohe Wiederkehr sein!

Aber diese Verheißung wird Tag für Tag in einem anderen Sinn erfüllt.
Es gibt viele „wieder“ im Umgang des Herrn mit uns. Er gab uns Vergebung,
und er „kommt wieder“, um das freisprechende Wort zu wiederholen, wenn
neue Sünden uns Kummer machen.

Er hat uns geoffenbart, dass wir vor Gott angenommen sind, und wenn unser
Glaube daran ein wenig schwach wird kommt er wieder und wieder zu uns und
spricht:

„Friede sei mit euch!“, und unsere Herzen sind froh.

Alle Segnungen der Vergangenheit sind ein Unterpfand der zukünftigen.

Wenn Jesus bei uns war, so wird er wieder zu uns kommen. Seht keine frühere
Gunst als etwas Totes und Begrabenes an, dem man nachtrauern muss,
sondern als einen Samen, der wachsen, Früchte bringen und so die
Verheißung bestätigen wird: „ich will euch wieder sehen!“

Sind die Zeiten dunkel, weil Jesus nicht bei uns ist, wie er es einmal war?
Lasst uns Mut fassen, er wird nicht lange fortbleiben!

Seine Füße, flink wie die eines Rehes oder jungen Hirsches, werden ihn bald
wieder zu uns bringen.

Wir wollen deshalb heute schon beginnen, fröhlich zu sein, weil er uns sagt:

„ich will euch wieder sehen!“


C. H. Spurgeon

Gabriel2
31.07.2007, 07:17
Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.
Ps. 50,15.

Das ist in der Tat eine Verheißung!

Hier ist eine dringende Angelegenheit – „der Tag der Not“. An einem solchen
Tag ist es um die Mittagszeit dunkel, und jede Stunde scheint schwärzer als die
vorhergehende.

Das ist die gegebene Zeit für die Verheißung; sie ist geschrieben für den
wolkigen Tag.

Hier ist ein leutseliger Rat: „Rufe mich an!“

Wir sollten diese Ermahnung nicht nötig haben; wir sollten Gott immer und alle
Tage anrufen. Welche Gnade, dass es uns freisteht, Gott anzurufen!

Wie viel Weisheit gehört dazu, guten Gebrauch von diesem Vorrecht zu
machen. Wie töricht, hinter Menschen herzulaufen!

Der Herr fordert uns auf, unsere Sachen vor ihn zu bringen.
Lasst uns nicht zögern, das zu tun.

Hier ist die ermutigende Zusicherung: „Ich will dich erretten.“

Wie die Not auch aussehen mag, der Herr macht keine Ausnahmen,
sondern verheißt völlige, sichere, fröhliche Errettung.

Er will mit eigener Hand unsere Rettung herbeiführen.
Wir glauben es, und der Herr ehrt den Glauben.

Der Schluss darf nicht vergessen werden:

„Du sollst mich preisen!“

Sollten wir das nicht von ganzem Herzen tun?

Wenn er uns gerettet hat, wollen wir ihn dankbar preisen: und da er es
sicherlich tun wir, lasst uns gleich damit beginnen, ihn zu verherrlichen!


C. H. Spurgeon

Popcorn
31.07.2007, 07:52
Danke lieber Gabriel, genau das ist für heute der richtige Text für mich, ich werde ihn mit in meinen Alltag nehmen und ihn auf dem Herzen tragen und umsetzen.

Ja, das Preisen möchte ich nie vergessen - und doch, wie oft vergesse ich es, wie oft vergesse ich zu danken für das Gute, das ich immer wieder erleben darf.


- Aber, ich darf es ja jeden Tag neu versuchen besser zu machen.


Herzlichen Dank für diese Worte!


Ich wünsche allen Lesern hier Gottes Durchtragen, seinen Segen und Hilfe in der Not.


Popcorn

Gabriel2
01.08.2007, 07:20
Ich will aufreichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen
nach dir, bei ihren Nachkommen, dass es ein ewiger Bund sei, also dass ich
dein Gott sei und deines Samens nach dir. 1. Mose 17,7.

Herr, du hast mit mir, deinem Knecht in Jesus Christus, meinem Herrn,
einen Bund gemacht; und nun bitte ich dich, lass meine Kinder in seine
gnädigen Verheißungen eingeschlossen sein!

Lass mich glauben, dass diese Verheißung mir genauso wie ihrem ersten
Empfänger gilt! Ich weiß, dass meine Kinder in Sünde geboren sind wie die
anderer Menschen auch; deshalb bitte ich nichts für sie um ihrer Geburt willen;
ich weiß ja, „was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch“, weiter nichts.

Aber lass sie unter deinem Gnadenbund durch deinen Heiligen Geist von
neuem geboren werden!

Ich bitte für meine Kinder und Kindeskinder. Sei du ihr Gott, wie du der meine bist!

Meine höchste Ehre ist die, dass du mir erlaubt hast, dir zu dienen. Mögen es
meine Nachkommen in allen künftigen Zeiten ebenso tun!

Oh, du Gott unserer Väter, sei du der Gott unserer Kinder!

Wenn du, Herr, mich in meiner Familie begnadigt hast, so bitte ich dich, nimm
dich der Häuser deiner Kinder an, die bisher ungesegnet blieben.

Sei der Gott aller Familien deines Volkes.

Um deines Sohnes Jesus Christus willen erspare allen, die deinen Namen
fürchten, den Kummer, gottlose und böse Kinder zu haben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
02.08.2007, 07:22
So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren,
was du sagen sollst. 2. Mose 4,12.

Mancher wahre Diener Gottes hat eine schwere Zunge, und wenn er berufen
wird, für seinen Herrn zu reden, ist er ganz ratlos aus Furcht, eine gute Sache
dadurch zu verderben, dass er sie schlecht vertritt.

In solchem Fall sollten wir uns daran erinnern, dass der Herr die Zunge
gemacht hat, die so schwer ist, und dass wir uns hüten müssen, unseren
Schöpfer zu tadeln.

Eine schwere Zunge ist vielleicht kein so großes Übel wie eine schnelle Zunge;
und wenige Worte können mehr Segen stiften als ein großer Wortschwall.

Ganz gewiss liegt rettende Macht auch nicht in menschlicher Beredsamkeit mit
ihren Phrasen und großen Worten. Der Mangel an Redefluss ist kein so
schmerzlicher Mangel, wie manche meinen.

Wenn Gott mit unserem Mund und unserm Geist ist, werden wir etwas
Besseres haben als das tönende Erz der Beredsamkeit oder die klingende
Schelle der Überredungskunst.

Gottes Unterweisung bedeutet Klugheit, seine Gegenwart bedeutet Macht.

Pharao hatte mehr Grund, sich vor dem stotternden Mose zu fürchten als vor
dem gewandtesten Redner in Ägypten; denn in dem, was er sagte, lag Kraft; er
sprach von Plagen und Tod.

Wenn der Herr in unserer natürlichen Schwachheit mit uns ist, werden wir mit
übernatürlicher Kraft umgürtet.

Darum lasst uns freimütig von Jesus reden, wie es uns aufgetragen ist!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
07.08.2007, 07:30
Sei nur getrost und sehr freudig, dass du haltest und tust allerdings nach dem
Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder
zur Rechten noch zur Linken, auf dass du weise handeln mögest in allem was
du tun sollst. Jos. 1,7.

Ja, der Herr wird mit uns sein in seinem heiligen Krieg, aber er verlangt von
uns, dass wir seine Gebote genau befolgen.

Unsere Siege werden davon abhängen, dass wir ihm von ganzem Herzen
gehorchen und Mut und Kraft in die Taten unseres Glaubens hineinlegen.

Wenn wir mit halbem Herzen handeln, können wir nicht mehr als einen halben
Sieg erwarten.

Wir müssen dem Herrn mit Aufmerksamkeit und Überlegung gehorchen.
Das gilt für jeden Teil des göttlichen Willens. Wir müssen in voller Bereitschaft
gehorchen.

Gottes Anweisung lautet: In allen Dingen nach dem Gesetz zu handeln.

Wir dürfen nicht auslesen und auswählen, sondern müssen die Gebote des
Herrn nehmen, wie sie kommen, eins wie das andere.

Bei alledem müssen wir genau und beständig vorgehen. Unser Weg führt
geradeaus, wir dürfen weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.

Wir dürfen nicht strenger sein als das Gesetz und auch nicht leichtsinnig einen
freieren und bequemeren Weg einschlagen.

Diese Art von Gehorsam wird uns geistlich wachsen lassen.

O Herr, hilf uns, klar zu erkennen, wenn es nicht so ist!

Wir möchten deine Verheißung nicht vergeblich auf die Probe stellen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
08.08.2007, 07:35
Gott der Herr hilft mir. Jes. 50,7.

Diese Worte reden in prophetischer Vorrauschau vom Leiden unseres
Heilandes am Tag seines Gehorsams bis zum Tode, als er seinen Rücken
denen dar hielt, die ihn schlugen, und seine Wange denen, die ihn
misshandelten. An diesem Tage hat er den göttlichen Beistand erfahren.

Meine Seele, deine Leiden sind wie ein Stäubchen auf der Waage im Vergleich
mit denen deines Heilands!

Kannst du nicht glauben, dass der Herr dir helfen wird?

Dein Heiland war in einer seltsamen Lage: Weil er an der Stelle der sündigen
Menschen stand – als ihr Stellvertreter und Opfer -, musste der Vater sich ihm
entziehen, und seine Seele musste unter dem Gefühl der Gottverlassenheit leiden.

Dir wird keine solche Last auferlegt; du bist nicht gezwungen zu rufen:
„Warum hast du mich verlassen?“

Aber selbst da noch vertraute dein Heiland auf Gott, und du kannst es nicht?

Er starb für dich und machte es dadurch unmöglich, dass du allein gelassen
würdest; deshalb sei getrost!

Sage auch du bei den Mühen und Leiden deines Tages:

„Der Herr wird mir helfen!“

Gehe mutig voran! Wappne dich mit Zuversicht und nimm dir vor, dass keine
Schwäche und Furcht dir nachkommen soll!

Wenn Gott dir hilft, wer kann dich hindern?

Wenn du des allmächtigen Beistands gewiss bist, was kann zu schwer für dich sein!

Beginne den Tag freudig und lass keinen Schatten von Zweifel zwischen
dich und den ewigen Sonnenschein fallen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
09.08.2007, 07:23
Eine jegliche Rebe an mir, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr
Frucht bringe. Joh. 15,2.

Das ist eine köstliche Verheißung für jemand, der um jeden Preis Frucht
bringen möchte.

Zuerst freilich scheint sie ein sehr ernstes Gesicht zu zeigen. Muss auch die
fruchtbare Rebe gereinigt werden? Müssen selbst die besten und nützlichsten
beschnitten werden?

Zweifellos ist es so, denn oft bewirkt der Herr die Reinigung durch Leiden der
einen oder anderen Art. Nicht den Bösen, sondern den Guten gilt die
Verheißung der Trübsal in diesem Leben.

Aber der Erfolg wiegt die schmerzhaften Mittel mehr als reichlich auf.
Wenn wir unserem Herrn mehr Frucht bringen können, wollen wir uns gerne
die Reinigung und den Verlust der Blätter gefallen lassen.

Manchmal geschieht die Reinigung aber auch ohne Leiden nur durch das Wort,
und das hebt alles auf, was an der Verheißung zunächst so herb erschien.

Wir sollen durch das Wort frommer und nützlicher werden.

Der Herr, der uns ein gewisses Maß von Fruchtbarkeit gegeben hat, wird an
uns arbeiten, bis wir noch weit fruchtbarer werden.

Ist das kein Grund zu großer Freunde? Es liegt wahrhaftig mehr Trost in einer
Verheißung der Fruchtbarkeit, als wenn uns Reichtum, Gesundheit und Ehre
versprochen wären.

Herr Jesus, erfülle bald dein gnädiges Wort an mir und lass mich reichlich
Frucht bringen zu deiner Ehre!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
10.08.2007, 07:11
Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 1. Sam. 2,7.

Alle Veränderungen in meinem Leben kommen von ihm, der sich nie ändert.

Wäre ich reich geworden, so hätte ich seine Hand darin gesehen und ihn
gelobt; und wenn ich arm gemacht werde, möchte ich ebenso seine Hand darin
sehen und ihn dann ebenso herzlich loben.

Wenn es in der Welt mit uns abwärts geht, so ist es vom Herrn, und wir dürfen
es geduldig hinnehmen; wenn wir in der Welt vorankommen, ist es vom Herrn,
und wir dürfen es dankbar annehmen. In jedem Fall hat der Herr es getan, und
es ist gut so.

Es ist offenbar des Herrn Art, die zu erniedrigen, die er erhöhen will, und die zu
entkleiden, die er zu bekleiden gedenkt. Wenn es aber seine Art ist, so ist es
die weiseste und beste Art.

Wenn ich also jetzt Erniedrigung erdulde, so habe ich Grund, mich zu freuen,
denn ich sehe darin die Vorbereitung für eine Erhöhung.

Je mehr wir durch die Gnade gedemütigt werden, desto mehr sollen wir in der
Herrlichkeit erhöht werden. Diese Art der Verarmung, die schließlich zu unserer
Bereicherung dienen wird, muss uns willkommen sein.

Herr, du hast mich in letzter Zeit abwärts geführt und mir gezeigt, wie
unvollkommen und sündhaft ich bin.

Das ist keine angenehme Erfahrung, aber ich bitte dich, lass sie zu meinem
Besten dienen.

Mache mich durch sie fähig, dir freudiger zu dienen und brauchbarer zu
werden; schenke es mir um Christi willen. Amen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
11.08.2007, 11:33
Meine Seele harrt auf Gott; von ihm kommt meine Errettung. Ps. 62,2.

Wahrhaft und einzig auf den Herrn zu harren, das ist eine gesegneter Zustand.
Möchten wir das den ganzen Tag und alle Tage tun!

Harren auf seine Zeit, harren in seinem Dienst, harren in freudiger Erwartung,
harren in Gebet und Zufriedenheit.

Wenn unsere Seele so harrt, dann nimmt sie die Stellung ein, die einem
Geschöpf vor seinem Schöpfer, einem Knecht vor seinem Herrn, einem Kind
vor seinem Vater an meisten zukommt.

Wir erlauben uns nicht, Gott etwas vorzuschreiben oder über ihn zu klagen;
wir erlauben uns keine Verdrießlichkeit und kein Misstrauen gegen ihn.

Aber wir laufen auch nicht der Wolke voraus und suchen keine Hilfe bei
anderen; all das wäre kein Harren auf Gott, Gott und Gott allein ist die
Hoffnung unserer Herzen.

Eine gesegnete Zusicherung wird hier gegeben. Von ihm kommt Errettung.

Sie ist unterwegs. Sie wird von ihm kommen und von keinem anderen.

Ihm allein gebührt der Ruh, denn er allein kann und will sie schaffen. Und er
wird es ganz gewiss zu seiner Zeit und in seiner Weise tun.

Er wird uns aus Zweifeln und Leiden, aus Verleumdung und Not retten.

Wenn wir auch noch nichts davon sehen, begnügen wir und damit, in seinem
Willen zu bleiben, denn wir hegen keinen Argwohn gegen seine Liebe und Treue.

Er wird es in kurzer Zeit ganz gewiss tun, und wir wollen ihn schon jetzt für
seine Gnade loben.


C. H. Spurgeon

Popcorn
11.08.2007, 12:49
Er wird es in kurzer Zeit ganz gewiss tun, und wir wollen ihn schon jetzt für
seine Gnade loben.


Amen!

sunflowertanja
11.08.2007, 17:09
Welch wunderbare Verheißungen!!!

Gabriel2
12.08.2007, 09:13
Denn du, Herr, bist meine Leuchte; der Herr macht meine Finsternis licht.
2. Sam. 22,29.

Bin ich im Licht? Dann bist du, Herr, meine Leuchte.

Zögst du dich zurück, wäre meine Freude dahin. Aber solange du bei mir bist,
kann ich ohne die Fackeln der Zeit und ohne die Kerzen menschlichen Trostes leben.

Was für ein Licht wirft die Gegenwart Gottes auf alle Dinge!

Wir hörten von einem Leuchtturm, dessen Schein zwanzig Meilen weit zu
sehen war; aber unser Herr ist nicht nur ein naher Gott, er wird auch in weiter
Ferne gesehen, sogar im Land des Feindes.

Herr, ich bin glücklich wie ein Engel, wenn deine Liebe mein Herz erfüllt.
Du bist alles, was ich wünsche.

Bin ich im Finstern? Dann wirst du, Herr, meine Finsternis licht machen.

Bald wird sich alles wenden. Die Verhältnisse mögen immer trauriger werden.
Wolke mag sich auf Wolke türmen; aber wenn es so finster wird, dass ich die
Hand nicht vor Augen sehen kann, so kann ich doch die Hand des Herrn noch sehen.

Wenn ich kein Licht in mir selber oder unter meinen Freunden oder in der
ganzen Welt zu finden vermag, so kann doch der Herr, der einmal sprach:

„Es werde licht!“, dasselbe wieder sagen. Er wird noch einmal im Sonneschein
mit mir reden. Ich werde nicht sterben, sondern leben. Der Tag bricht schon an.

Dieser tröstliche Spruch leuchtet wie ein Morgenstern.

Es wird gar nicht lange dauern, dann werde ich vor Freude in die Hände klatschen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
13.08.2007, 07:24
Es soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden,
will ich hören. Jes. 65,24.

Welch schnelle Rettung!

Der Herr hört uns, ehe wir rufen, und genauso schnell antwortet er uns oft.

Da er unsere Nöte und unsere Gebete vorhersieht, ordnet er die Dinge so, dass
schon für Hilfe gesorgt ist, noch ehe die Not wirklich eintrifft, und dass wir
gewappnet sind, ehe die Prüfung über uns kommt.

Das ist die Pünktlichkeit der Allwissenheit, wie wir sie oft erlebt haben.
Ehe wir noch das heraufziehende Leiden ahnten, kam schon der starke Trost,
der uns aufrechterhalten sollte.

Wie gut erhört doch unser Gott Gebete!

Der zweite Satz lässt uns an ein Telefon denken. Obwohl Gott im Himmel ist
und wir auf der Erde sind, sorgt er dafür, dass unser Wort schnell sein Ziel
erreicht, so wie es sein eigenes tut.

Wenn wir auf die rechte Weise beten, sprechen wir in das Ohr Gottes.

Unser gnädiger Mittler bringt unsere Bitten unverzüglich vor, und unser großer
Vater hört sie und hat Wohlgefallen an ihnen. Wie leicht betet es sich dann!

Wer wollte nicht anhalten am Gebet, wenn er weiß, dass er das Ohr des Königs der Könige hat!

So will ich heute im Glauben beten und nicht nur glauben, dass ich gehört
werden soll, sondern dass ich gehört worden bin; nicht nur, dass ich Antwort
erhalten werde, sondern dass ich die Antwort schon habe.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
14.08.2007, 07:16
So spricht der Herr: Das ganze Land soll wüst werden und ich will’s doch nicht
gar aus machen. Jer. 4,27.

Im Haushalt Gottes herrscht Zucht, und diese Zucht ist streng genug, um das
Sündigen zu einer schlimmen und bitteren Angelegenheit zu machen!

Jeremia musste dem Volk Gottes mit großem Ernst das Gericht verkündigen,
weil es gesündigt hatte. Die Felder sollten zur Wüste werden, die keine Frucht
trägt, und die Städte sollten in Trümmer gelegt werden.

Ganz deutlicht kam die Züchtigung vom Herrn als Straf für die Sünde.
Gott deckt die Verfehlungen seiner Heiligen nicht zu; er wird seine liebsten
Knechte am empfindlichsten züchtigen, wenn sie aufhören, seinen Gesetzen
uneingeschränkt zu gehorchen.

Vielleicht befinden wir uns in eben dieser Stunde unter einer solchen Züchtigung.

Dann lasst uns demütig rufen: „Herr, zeige mir, warum du mit mir haderst!“

Achtet aber auch auf den tröstlichen Zusatz: „Ich will’s nicht gar aus machen!“

Die Strafe für die Sünde ist ewig, aber Gott züchtigt seine Kinder nur für eine
kurze Zeit. Krankheit, Armut und Niedergeschlagenheit werden verschwinden,
wenn sie ihre beabsichtige Wirkung gehabt haben.

Wir sind ja nicht unter dem Gesetz, sonder unter der Gnade. Die Rute mag uns
schlagen, aber das Schwert soll uns nicht töten.

Unser gegenwärtiges Leiden will uns zur Buße führen, damit wir nicht mit den
Gottlosen umkommen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
15.08.2007, 07:19
Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater
geehrt werde in dem Sohn. Joh. 14,13.

Nicht jeder Gläubige hat gelernt, in Jesu Namen zu beten.

Das Bitten nicht nur um seinetwillen, sondern in seinem Namen, mit seiner
Vollmacht, das ist ein Gebet höherer Ordnung.

Wir würden es nicht wagen, gewisse Dinge in diesem heiligen Namen zu
erbitten, denn das wäre eine elende Entweihung; aber wenn es sich so
eindeutig um eine rechte Bitte handelt, dass wir es wagen können, den Namen
Jesu hinzuzufügen, dann muss sie gewährt werden.

Das Gebet wird umso gewisser Erfolg haben, als der Vater dadurch in dem
Sohn geehrt wird. Es verherrlicht seine Wahrheit, seine Treue, seine Macht,
seine Gnade.

Die Erhörung des Gebets in Jesu Namen offenbart die Liebe des Vaters zu ihm
und die Ehre, die er ihm gegeben hat.

Die Ehre Jesu und die des Vaters sind so eng miteinander verbunden, dass die
Gnade, die die eine verherrlicht, auch die andere erhöht. Dem Strom wird durch
die Fülle der Quelle sein Ruhm zuteil, und die Quelle wird geehrt durch den
Strom, der aus ihr fließt.

Wenn die Erhörung unserer Gebete unserem Herrn Unehre brächte, würden wir
nicht beten; da er aber durch sie geehrt wird, wollen wir ohne Unterlass beten
in dem teuren Namen, an dem Gott und sei Volk gemeinsam ihre Freude haben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
16.08.2007, 07:29
Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt
und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. Spr. 28,13.

Das ist der Weg zur Barmherzigkeit für einen Schuldigen und Bußfertigen
Sünder. Er muss aufhören, seine Sünde zu leugnen.

Der eine leugnet durch Falschheit, die die Sünde verkleinert; der andere durch
Heuchelei, die sie verhehlt; der eine durch Prahlerei, die sie rechtfertigt; der
andere durch auffällig lautes Bekenntnis; mit dem er die Sünde wettmachen will.

Bekennen und von der Sünde lassen, diese zwei gehören zusammen.

Zum ehrlichen Bekenntnis vor dem Herrn gehört das Anerkennen des
Unrechts, das Bewusstsein seiner Sündhaftigkeit und der Abscheu vor ihm.

Wir dürfen nie die Schuld auf andere schieben, die Umstände verantwortlich
machen oder uns mit unserer natürlichen Schwachheit entschuldigen.

Wir müssen alles geradeheraus sagen und als schuldig bekennen.
Bevor das getan ist, kann uns keine Barmherzigkeit widerfahren.

Und dann müssen wir das Böse lassen und uns ein für allemal von unserer
Sünde lossagen.

Wir können nicht gegen den König rebellieren und doch in seiner Nähe bleiben wollen.

Wir müssen nicht nur die sündige Gewohnheit aufgeben, sondern fortan auch
alle Orte, Gefährten, Beschäftigungen und Bücher meiden, die uns irreführen könnten.

Nicht wegen des Bekenntnisses noch wegen der Besserung, aber in
Verbindung damit erfahren wir Vergebung durch den Glauben an das Blut Jesu.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
17.08.2007, 07:25
Wirst Du ihn suchen, so wirst du ihn finden. 1. Chron. 28,9.

Wir haben unseren Gott nötig, und er ist für uns da, wenn wir ihn brauchen;

er wird sich vor keinem von uns verbergen, wenn wir persönlich sein
Angesicht suchen.

Das heißt nicht: „Wirst du ihn verdienen oder seine Gunst erkaufen“,
sondern nur: „Wirst du ihn suchen“.

Die Menschen, die den Herrn schon kennen, dürfen nicht aufhören, sein
Angesicht durch Gebet, durch völlige Hingabe und durch heilige Dankbarkeit
zu suchen.

ER wird ihnen seine Huld und seine Gemeinschaft nicht vorenthalten.

Diejenigen, die ihn bis jetzt noch nicht so kennen, dass ihre Seele Frieden bei
ihm gefunden hat, sollten unverzüglich mit dem Suchen beginnen und nicht
aufhören, bis sie ihn als ihren Heiland, ihren Freund, ihren Herrn und ihren Gott
erkannt haben.

Welch starke Zusicherung gibt diese Verheißung dem Suchenden!

„Wer da sucht, der wird finden.“
Du, ja, du sollst deinen Gott finden, wenn du ihn suchst.

Wenn du ihn findest, hast du Leben, Vergebung, Bewahrung und Heiligung gefunden.

Willst du nicht suchen und immer weiter suchen, da du nicht vergeblich suchen sollst?

Lieber Freund, suche den Herrn jetzt!

Hier ist der Ort, und jetzt ist die Zeit. Beuge das steife Knie, ja, beuge den
steifen Nacken und schreie nach Gott, nach dem lebendigen Gott.

Im Namen Jesu suche Vergebung und Rechtfertigung.
Sie wird dir nicht verweigert werden.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
20.08.2007, 07:14
Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein
Übel rühren. Hiob 5,19.

Darin sagt Eliphas die Wahrheit. Wir mögen so viele Sorgen und Nöte haben,
wie Werktage in der Woche sind, aber der Gott, der an all diesen sechs Tagen
wirkte, wird auch für uns wirken bis unsere Rettung abgeschlossen ist.

An unserem Sabbat werden wir mit ihm und in ihm ruhen.

Es gehört zu den schlimmsten Glaubensproben, wenn Trübsale rasch
aufeinander folgen. Ehe wir uns von einem Schlag erholt haben, folgt ein
anderer und wieder ein anderer, bis wir fast zusammenbrechen.

Aber die ebenso rasche Aufeinanderfolge von Rettungen macht uns über alle Maßen froh.

Der Hammer der Trübsal entlockt dem Amboss neue Lieder. Mögen sechs
Trübsale über uns hereinbrechen, wir sind gewiss, dass es nicht eine mehr
sein wird, als der Herr uns schicken will.

Es mag sogar sein, dass wir keinen Ruhetag haben, dass sieben Trübsale über
uns kommen. Was dann? „In der siebenten wird dich kein Übel rühren.“

Das Übel mag uns anbrüllen, aber es soll um mehr als Armeslänge von uns
ferngehalten werden und wird uns nicht einmal anrühren. Sein heißer Atem
mag uns quälen, aber sein kleiner Finger kann uns nicht antasten.

So wollen wir unsere Lenden umgürten und den sechs oder sieben Trübsalen
kühn entgegentreten!

Die Furcht überlassen wir denen, die keinen Vater, keinen Heiland und keinen
Heiligen Geist haben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
21.08.2007, 07:18
Denn sein Zorn währt einen Augenblick, und lebenslang seine Gnade;
den Abend lang währt das Weinen, aber des Morgens ist Freude. Ps. 30,6.

Ein Augenblick unter dem Zorn unseres Vaters scheint sehr lang, und doch ist
es in Wirklichkeit nur ein Augenblick.

Wenn wir seinen Geist betrüben, können wir nicht erwarten, ihn lächeln zu
sehen; aber er ist ein Gott, der bereit ist, zu vergeben und bald jede Erinnerung
an unsere Fehler auszulöschen. Wenn sein Missfallen uns sterbenselend
macht, flößt seine Güte uns neues Leben ein.

In diesem Vers schwingt noch ein anderer Ton mit. Die Nacht unseres Weinens
verkehrt sich bald in freudigen Tag.

Die Barmherzigkeit zeigt sich darin, dass die Züchtigung der Gläubigen nur
kurz ist. Der Herr gebraucht nur ungern die Rute bei seinen Erwählten. Er gibt
einen oder zwei Schläge, und alles ist vorüber; und dann wiegen die Gnade
und die Freude, die dem Zorn und dem Weinen folgen, allen Schmerz auf.

Komm, mein Herz, stimme dein Halleluja an!

Weine nicht die ganze Nacht hindurch, sondern trockne deine Tränen im
Vorgefühl des Morgens.

Diese Tränen sind Tautropfen, die ebenso viel Gutes bedeuten, wie die
Sonnestrahlen am Morgen.

Tränen machen das Auge klar für den Anblick Gottes in seiner Gnade und
lassen uns seine Gunst umso kostbarer erscheinen.

Eine Nacht des Leides erzeugt jene Schatten, die die lichten Stellen auf einem
Gemälde deutlicher hervortreten lassen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
22.08.2007, 07:12
Wenn Menschen wider dich wüten, so legst du Ehre ein; und wenn sie noch
mehr wüten, bist du auch noch gerüstet. Ps. 76,11.

Gottlose Menschen werden immer wüten. Wir müssen ihren Zorn als das
Merkmal unserer Berufung tragen.

Wären wir von der Welt, würde die Welt uns lieben; nun aber hasst sie uns,
weil wir nicht zu ihr gehören.

Unser Trost ist jedoch, dass das Wüten der Menschen Gott zur Ehre gereichen soll.

Als die Gottlosen in ihrer Wut den Sohn Gottes kreuzigten, erfüllten sie, ohne
es zu wissen, den göttlichen Ratschluss, und in tausend Fällen tut die Willkür
der Gottfernen heute noch das gleiche. Sie wähnen sich frei und führen doch
wie Verbrecher in Ketten unbewusst die Ratschläge des Allmächtigen aus.

Die Anschläge der Gottlosen werden in Niederlagen verwandelt. Sie handeln
selbstmörderisch und vereiteln ihre eigenen Pläne. Ihre Wut wird nichts
ausrichten, was uns wirklich schaden kann. Als sie die Märtyrer verbrannten,
erregte der Rauch, der von ihren Scheiterhaufen aufstieg mehr Widerwillen
gegen das Papsttum als irgendetwas anderes.

Inzwischen hat der Herr einen Maulkorb und eine Kette für jeden Bären.
Er hält die grimmigste Wut des Feindes zurück.

Er ist wie ein Müller, der den größten Teil des Wassers im Strom zurückhält
und das wenige, was er fließen lässt, benutzt, um sein Rad in Gang zu halten.

Lasst uns nicht seufzen, sondern singen! Alles ist gut, und wenn der Sturm
auch noch so sehr heult.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
23.08.2007, 07:07
Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich. Spr. 8,17.

Die Weisheit liebt, die sie lieben, und sucht, die sie suchen.

Der ist schon weise, der sich bemüht weise zu sein, und wer fleißig nach
Weisheit sucht, hat sie beinahe schon gefunden.

Was von der Weisheit im Allgemeinen gilt, das gilt ganz besonders von der in
unserm Herrn Jesus verkörperten Weisheit. Ihn sollen wir lieben und suchen,
und dafür sollen wir seine Liebe genießen und ihn selber finden.

Unsere Sache ist es, Jesus früh im Leben zu suchen. Glücklich sind die jungen
Menschen, die den Morgen ihres Lebens mit Jesus verbringen.

Es ist nie zu früh, den Herrn Jesus zu suchen. Frühe Sucher werden sichere
Finder. Wir sollen ihn früh mit Fleiß suchen.

Erfolgreiche Kaufleute sind meist Frühaufsteher, und erfolgreiche Heilige
suchen Jesus früh. Wer den Reichtum gefunden hat, den wird in Christus
besitzen, der hat ihn mit ganzem Herzen gesucht.

Wir müssen ihn zuerst, das heißt, vor allem andern suchen. Jesus steht an
erster Stelle, und niemand und nichts kann sich mit ihm vergleichen!

Das Gute dabei ist, dass er sich finden lässt. Er offenbart sich dem Suchenden
immer klarer. ER zieht uns immer mehr in seine Gemeinschaft hinein.

Glücklich sind die Menschen, die den suchen, der immer bei ihnen bleibt,
wenn sie ihn einmal gefunden haben.

Herr Jesus, ich habe dich gefunden; lass mich immer mehr von dir erkennen,
bis meine Freude unaussprechlich wird!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
24.08.2007, 07:08
Denn es steht geschrieben: „Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen,
und den Versand der Verständigen will ich verwerfen.“ 1. Kor. 1,19.

Dieser Vers ist eine Drohung, was die weltlich Klugen anlangt, aber für den
einfachen Gläubigen ist er eine Verheißung.

Leute, die sich für gelehrt ausgeben, versuchen immer wieder, den Glauben
schlichter Gotteskinder zunichte zu machen, aber ihre Versuche schlagen fehl,
ihre Beweise halten nicht Stich, ihre Theorien versinken unter ihrem eigenen
Gewicht, ihre versteckten Pläne treten zutage, ehe ihr Zweck erfüllt ist.

Das alte Evangelium ist nicht ausgestorben und wird nicht aussterben,
solange der Herr lebt. Wenn es ausgerottet werden könnte, wäre es schon
längst von der Erde verschwunden.

Wir können die Weisheit der Weisen nicht zunichte machen und brauchen es
auch gar nicht zu versuchen, denn diese Aufgabe liegt in viel besseren Händen.

Der Herr selbst spricht: „Ich will“, und er fasst nie einen Entschluss vergeblich.
Zweimal erklärt er in diesem Vers sein Vorhaben, und wir können versichert
sein, dass er es nicht aufgeben wird.

Wenn der Herr einmal seine Hand an die Philosophie und Weltweisheit legt,
leistet er ganze Arbeit!

Nichts bleibt von ihrem schönen Schein; er rottet sie aus mit Stumpf und Stiel.

Es steht geschrieben, dass es so sein wird, und darum wird es auch so sein.

Herr, tue es bald! Amen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
01.09.2007, 21:43
So ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe. Joh. 15,10.

Man darf diese beiden Stücke nicht trennen, das Bleiben im Gehorsam und das
Bleiben in der Liebe Jesus.

Nur ein Leben unter der Herrschaft Christi kann beweisen, das wir zu denen
gehören, an denen der Herr Freude hat. Wir müssen die Gebote unseres Herrn
halten, wenn wir uns in seiner Liebe sonnen wollen.

Wenn wir in Sünde leben, können wir nicht in der Liebe Christi leben.
Ohne Herzensfrömmigkeit können wir Jesus nicht gefallen.
Wer nicht nach Heiligung strebt, weiß nichts von Jesu Liebe.

Die bewusste Erfahrung der Liebe unseres Herrn ist etwas sehr Zartes.

Sie ist weit empfindlicher für Sünde und Gnade als das Quecksilber für Kälte
und Hitze. Wenn wir gütig sind und darauf bedacht, in unserm Denken, Reden
und Leben unsern Herrn Jesus zu ehren, empfangen wir Zeichen seiner Liebe
ohne Zahl.

Wenn wir solche Seligkeit festhalten wollen, müssen wir in der Heiligung
bleiben. Der Herr Jesus wird sein Angesicht nicht vor uns verbergen, wenn wir
unser Angesicht nicht vor ihm verbergen.

Die Sünde verdunkelt unsere Sonne wie eine Wolke; wenn wir wachsam und
gehorsam und ganz Gott geweiht sind, können wir im Licht wandeln, wie Gott
im Licht ist, und ebenso sicher in der Liebe Jesu bleiben, wie Jesus in der
Liebe des Vaters bleibt.

Hier wird eine tröstliche Verheißung mit einem ernsten „So“ eingeleitet.

Herr, gib mir dieses „So“ in die Hand, denn wie ein Schlüssel öffnet es dieses
Juwelenkästchen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
02.09.2007, 09:05
Dann werden wir Acht darauf haben und fleißig sein, dass wir den Herrn
erkennen. Hos. 6,3.

Nicht auf einmal, sondern allmählich werden wir zu heiliger Erkenntnis
gelangen, und es ist unsere Aufgabe, beharrlich Stück für Stück zu lernen.

Wir brauchen nicht zu verzweifeln, auch wenn es langsam vorangeht, denn
einmal werden wir erkennen. Der Herr, der unser Lehrer geworden ist, will uns
nicht aufgeben, wenn wir auch noch so langsame Schüler sind; denn es würde
ihm nicht zur Ehre gereichen, wenn seine Geschicklichkeit an menschlicher
Torheit scheitern würde.

Der Herr hat Freude daran, die Einfältigen weise zu machen.

Unsere Pflicht ist es, uns an das Wichtigste zu halten und uns nicht um diese
oder jeden ausgefallene Lehre, sondern um die Erkenntnis unseres Herrn
selbst zu bemühen.

Vater, Sohn und Geist, den dreieinigen Gott, zu erkennen, das ist das ewige
Leben. Darum sollen wir uns bemühen, denn auf diese Weise wird uns volle
Erkenntnis zuteil.

Wenn wir danach trachten, den Herrn zu erkennen, wird uns Heilung zuteil,
nachdem wir verletzt wurden, werden wir verbunden, wo man uns geschlagen
hatte, und empfangen wir Leben, nachdem wir tot waren.

Die Erfahrung wird vollendet, wenn das Herz dem Weg des allmächtigen Gottes folgt.

Meine Seele, halte dich nach zu Jesus, bemühe dich, Gott in Jesus zu
erkennen, dann wird dir Erkenntnis Christi zuteil werden, die vorzüglichste
aller Wissenschaften.

Der heilige Geist wird dich in alle Wahrheit leiten.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
21.09.2007, 20:12
Wir wissen, dass Trübsal Geduld bringt. Röm. 5,3.

Das ist, zwar nicht der Form, aber doch dem Wesen nach eine Verheißung.

Wir haben Geduld nötig, und hier sehen wir den Weg, sie zu erlangen.
Nur durch Erdulden lernen wir erdulden, wie man nur durch Schwimmen
schwimmen lernen kann. Auf trockenem Land lernt niemand schwimmen,
und niemand lernt leiden ohne Geduld.

Ist es nicht der Mühe wert, Trübsal zu haben, um den schönen Gleichmut der
Seele zu gewinnen, der sich ruhig in den Willen Gottes ergibt?

Dennoch spricht unser Text eine einzigartige Tatsache aus, die nicht natürlich,
sondern übernatürlich ist. Die Trübsal wirkt an sich Ungeduld, Unglauben und Empörung.

Nur durch die heilige Kunst der Gnade wirkt sie Geduld in uns.

Wir dreschen den Weizen nicht, um den Staub zu binden, und doch tut der
Flegel der Trübsal das auf Gottes Tenne. Wir schütteln einen Menschen nicht,
um ihm Ruhe zu geben, und doch verfährt der Herr mit seinen Kindern so.

Das ist wahrlich nicht der Menschen Art, sondern gereicht unserem
alleinweisen Gott zur höchsten Ehre.

Wenn ich doch die Gnade hätte, mir meine Prüfungen zum Segen werden zu lassen.

Warum sollte ich mir wünschen, mich ihrer gnadenvollen Wirkung zu entziehen?

Herr, ich bitte dich, meinem Leiden ein Ende zu machen, aber ich bitte dich
zehnmal mehr, mich von meiner Ungeduld zu erlösen!

Teurer Herr Jesus, grabe mir dein Kreuz, das Bild deiner Geduld, tief ins Herz!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
22.09.2007, 10:19
Der Herr wird mächtig daselbst bei euch sein, gleich als wären da weite
Wassergräben, darüber kein Schiff mit Rudern fahren noch Galeeren schiffen
können. Jes. 33,21.

Der Herr will unser höchstes Gut sein ohne einen der Nachteile, die notwendig
mit den besten irdischen Dingen verbunden scheinen.

Wenn eine Stadt breite Flüsse hat, kann sie leicht durch Galeeren mit Rudern
und andere Kriegsschiffe angegriffen werden. Aber wenn der Herr das
Übermaß seiner Güte mit diesem Bild darstellt, bannt er ausdrücklich die
Furcht, die dieses Bild einflößen könnte.

Gesegnet sei seine Vollkommene Liebe!

Herr, wenn du mir einen Strom von Reichtum schickst, lass nicht eine Galeere
mit Rudern herauf kommen in Gestalt von Weltlichkeit oder Stolz.

Wenn du mir volle Gesundheit und ein fröhliches Gemüt schenkst, lass nicht
das stattliche Schiff fleischlicher Bequemlichkeit die steigende Flut hinaufsegeln.

Wenn meinem Dienst in der Gemeinde Erfolg zuteil wird, breit wie der stolze
Rhein, lass mich nie der Galeere des Dünkels und des Selbstvertrauens auf
den Wellen meiner Wirksamkeit begegnen.

Sollte mir das große Glück beschieden sein, Jahr für Jahr dein Angesicht zu
schauen, so lass mich doch nie deine schwächeren Heiligen verachten.

Lass auch nie zu, dass eitler Stolz über meine Vollkommenheit die breiten
Ströme meiner Heilsgewissheit hinaufsegelt!

Herr, gib mir den Segen, der reich macht und weder Schmerz zufügt noch
Sünde fördert.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
23.09.2007, 09:27
Der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie den Weizen;
ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Luk. 22,31.32.

Das Sichten dauert immer noch an.

Wo wir auch hingehen, wir werden geworfelt und gesichtet. In allen Ländern
wird Gottes Volk geprüft, wie man das Korn mit einem Sieb sichtet.

Zuweilen hält der Teufel das Sieb und schüttelt uns gewaltig in dem
ernsthaften Verlangen, uns für immer zu vernichten.

Der Unglaube ist nicht faul, unser Herz und Gemüt mit seinen ruhelosen
Befürchtungen hin und her zu werfen. Die Welt leiht eine willige Hand dazu und
schüttelt uns mit großer Kraft nach rechts und links.

Das Schlimmste ist, dass die Kirche, die zum großen Teil vom Herrn abgefallen
ist, sich mit Macht an diesem Prozess der Sichtung beteiligt.

Nun gut! Mag es nur weitergehen! So wird die Spreu vom Weizen getrennt.
Der Weizen wird von Staub und Spreu befreit.

Und wie groß ist die Barmherzigkeit, die unser Wort uns zusagt:

„Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“

Alles soll bewahrt werden, was gut und wahr und anmutig ist.

Nicht einer der geringsten Gläubigen soll verloren gehen, und ebenso wenig
soll ein Christ etwas verlieren, was wirklich den Namen Verlust verdient.

Wir sollen beim Sichten so bewahrt bleiben, dass es durch Jesus Christus zu
einem echten Gewinn für uns wird.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
24.09.2007, 07:16
Ja, alles, was darin lebt und webt, dahin diese Ströme kommen, das soll leben.
Hesek. 47,9

Das lebendige Wasser in der Weissagung des Propheten floss ins Tote Meer
und brachte Leben selbst in diesen stehenden See.

Wo die Gnade hinkommt, da ist geistliches Leben die unmittelbare und nie
aufhörende Folge.

Die Gnade strömt ungehindert nach Gottes Willen, wie ein Fluss in allen seinen
Windungen seinem eigenen Willen folgt; und wo sie hinkommt, da wartet sie
nicht darauf, dass das Leben zu ihr kommt, sondern sie schafft Leben durch
ihren eigenen belebenden Strom.

Wenn sie doch durch unsere Straßen fließen und die kleinsten Gassen
überfluten wollte!

Wenn sie doch jetzt in mein Haus käme und stiege, bis sie jede Kammer
überschwemmt!

Herr, lass das lebendige Wasser zu meiner Familie und zu meinen Freunden
fließen, und lass es nicht an mir vorübergehen!

Ich glaube ja, dass ich schon davon getrunken habe; aber ich wünsche mir,
darin zu baden, ja, darin zu schwimmen.

Mein Heiland, ich habe reichlicheres Leben nötig! Komm zu mir, ich bitte dich,
bis jeder Teil meines Wesens mit aller Kraft tätig ist!

Herr, mein Gott, ich bitte dich, fülle mich mit Leben von dir!

Ich bin ein armer, dürrer Stab, komm und mach mich so lebendig, dass ich
grüne, blühe und Frucht trage zu deiner Ehre!

Belebe mich um meines Herrn Jesus willen! Amen.


C. H. Spurgeon

Popcorn
24.09.2007, 07:34
Die Gnade strömt ungehindert nach Gottes Willen, wie ein Fluss in allen seinen
Windungen seinem eigenen Willen folgt; und wo sie hinkommt, da wartet sie
nicht darauf, dass das Leben zu ihr kommt, sondern sie schafft Leben durch
ihren eigenen belebenden Strom.

Ich wünsche mir so, endlich wenigstens ansatzweise zu begreifen was Gnade ist.

Danke Gabriel für diese Postings immer wieder, wie oft kann ich mir da etwas mit in den Tag nehmen.

Sei gesegnet!

Popcorn

Gabriel2
25.09.2007, 07:20
Wenn der Herr Lust hätte, uns zu töten, so hätte er das Brandopfer und
Speisopfer nicht genommen von unsern Händen; er hätte uns auch nicht
solches alles erzeigt. Richt. 13,23.

Ja, so muss man Gottes Handeln verstehen und deuten!

Hier wird aus sicheren Tatsachen ein richtiger Schluss gezogen.

Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Herr zu Manoah und seiner Frau von
einem Sohn gesprochen hätte, wenn er entschlossen gewesen wäre, sie zu
verderben. Die Frau folgerte richtig, und wir werden gut daran tun, von ihrer Art
der Beweisführung zu lernen.

So hat unser himmlischer Vater das große Opfer von Golgatha angenommen
und sein Wohlgefallen, daran erklärt; wie könnte es ihm jetzt gefallen, uns zu töten?

Warum ein Stellvertreter, wenn der Sünder doch noch umkommen müsste!
Nein, das angenommene Opfer Jesu macht der Furcht ein Ende.

Der Herr hat uns unsere Erwählung, unsere Kindschaft, unsere Gemeinschaft
mit Christus, unsere Vermählung mit seinem geliebten Sohn gezeigt:

Wie kann er uns jetzt verderben?

Die Verheißungen sind so voller Segen, dass wir notwendigerweise für das
ewige Leben bewahrt werden müssen. Der Herr kann uns unmöglich verwerfen
und dennoch seinen Bund halten.

Die Vergangenheit macht uns dessen gewiss, und die Zukunft bestätigt es.

Wir werden nicht sterben, sondern leben, denn wir haben Jesus gesehen und,
vom Heiligen Geist erleuchtet, haben wir in ihm den Vater gesehen.

Um dieses lebendig machenden Anblicks willen müssen wir leben.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
26.09.2007, 07:39
Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet
werden. 4. Mose 23,9.

Wer möchte wohl unter den Heiden wohnen und zu ihnen gezählt werden?

Aber auch wir, die wir unter lauter „Christen“ wohnen, fühlen uns oft so
unverstanden, dass wir am liebsten in die Wüste ziehen würden.

Der Herr will, dass sein Volk einen anderen Weg gehen soll als die Welt und
sich entschieden und deutlich von ihr unterscheiden soll; das ist klar!

Wir sind durch Gottes Ratschluss ausgesondert. Er hat uns erkauft und
berufen, und unser inneres Erleben unterscheidet uns wesentlich von den
Menschen der Welt.

Deshalb ist unser Platz nicht auf dem Markt der Eitelkeit und auch nicht in der
Stadt des Verderbens, sondern auf dem schmalen Pfad, auf dem alle wahren
Pilger ihrem Herrn folgen müssen.

Das mag uns nicht nur mit der Kälte und dem Hohn der Welt aussöhnen,
sondern sie uns sogar mit Freuden ertragen lassen als etwas, das zu unserem
Bundesanteil gehört.

Unsere Namen stehen nicht in demselben Buch, wir sind nicht von demselben
Samen, wir wohnen nicht, wo sie wohnen, wir dienen auch nicht demselben
Gesetz; deshalb ist es gut, dass die Welt uns verachtet und hasst und uns
nicht zu den Ihren rechnet.

Solange wir nur zu den Erlösten gezählt werden, sind wir zufrieden,
Außenseiter und Einsame zu sein.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
27.09.2007, 07:10
Denn du wirst mein Licht anzünden. Ps. 18,29.

Es kann sein, dass meine Seele im Finstern sitzt; und wenn diese Finsternis
geistlicher Art ist, kann keine menschliche Macht mir Licht bringen.

Gelobt aber sei Gott!

Er kann meine Finsternis erleuchten und mein Licht anzünden.

Selbst wenn mich Finsternis umgäbe, die man mit Händen greifen kann, kann
er doch das Dunkel durchbrechen und es gleich hell um mich her machen.

Das Gute ist, dass niemand das Licht ausblasen kann, wenn er es anzündet,
und dass es auch nicht aus Mangel an Öl erlöschen oder im Laufe der Zeit von
selber ausgehen wird.

Die Lichter, die der Herr am Anfang der Welt anzündete, scheinen noch heute.
Die Lampen des Herrn müssen vielleicht einmal gereinigt werden, aber er
löscht sie niemals aus.

So lasst mich also wie die Nachtigall im Dunkeln singen!

Die Erwartung wird mir eine Melodie schenken, und die Hoffnung soll den
Grundton angeben.

Bald werde ich mich über ein Licht freuen, das Gott angezündet hat.

Im Augenblick bin ich in trüber Stimmung und verzagt. Vielleicht liegt es am
Wetter oder an körperlicher Schwachheit oder an der Bestürzung, in die ein
plötzliches Unglück mich versetzt hat; aber was die Finsternis auch verursacht hat:

Gott allein kann Licht hineinbringen. Meine Augen schauen nur auf ihn.

Bald wird das Licht des Herrn mich erleuchten;

und später, zu der von ihm festgesetzten Zeit, werde ich dort sein, wo man
keine Lampe und kein Sonnenlicht mehr nötig hat.


C. H. Spurgeon

Popcorn
28.09.2007, 07:02
Diese Andacht hat mich gestern durch den Tag getragen. Dadrin liegt soviel Hoffnung.

Danke Gabriel!

Gabriel2
28.09.2007, 07:32
Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. Hebr. 4,9.

Gott hat eine Ruhe bereitet, und einige sollen in sei eingehen.

Diejenigen, denen sie zuerst verkündigt wurde, konnten um ihres Unglaubens
willen nicht hineinkommen, deshalb ist diese Ruhe für das Volk Gottes aufgehoben.

Der Psalmist sang davon: aber er musste es leise tun, denn sein Volk verwarf
die Ruhe Gottes, Josua konnte sie nicht geben und Kanaan sie nicht
gewähren; sie ist den Gläubigen vorbehalten.

Kommt also, wir wollen uns nach dieser Ruhe ausstrecken.

Lasst uns aufhören, uns mit der Sünde und dem Ich zu plagen.

Lasst uns kein Vertrauen auf irgendwelche Werke setzen, nicht einmal auf die,
von denen man sagen könnte: „Sie sind sehr gut!“

Haben wir solche Werke aufzuweisen? Lasst uns trotzdem ruhen von unseren
Werken wie Gott von den seinen!

Lasst uns nur in dem vollendeten Werk unseres Herrn Jesus Trost finden!

Es ist alles vollbracht: die Gerechtigkeit verlangt nicht mehr.
In Jesus Christus wird uns großer Friede zuteil.

Was nun das Gandenwerk in der eigenen Seele und das Wirken Gottes in den
Seelen anderer betrifft, so wollen wir diese Last auf den Herrn werfen und in
ihm ruhen.

Wenn der Herr uns ein Joch zu tragen gibt, so tut er es, damit wir unter diesem
Joche Ruhe finden.

Im Glauben bemühen wir uns, in die Ruhe Gottes einzugehen und entsagen
aller Ruhe der Selbstzufriedenheit und der Trägheit.

Jesus selbst ist die vollkommene Ruhe, in ihm werden wir mit Ruhe erfüllt.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
29.09.2007, 10:04
Derselbe wird mich verklären; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und
euch verkündigen. Joh. 16,14.

Der Heilige Geist kann den Herrn Jesus nicht besser verklären als damit, dass
er uns zeigt, wer Christus ist. Jesus ist die beste Empfehlung für sich selbst.

Der Tröster zeigt und das, was er von unserem Herrn Jesus empfangen hat.

Wir sehen nie etwas richtig, bevor er es offenbart.

Er hat die Fähigkeit, unseren Geist zu öffnen und die Schrift aufzutun, und auf
diesem zweifachen Wege stellt er uns den Herrn vor Augen.

Es gehört viel Kunst dazu, eine Sache richtig darzustellen, und diese Kunst
beherrscht der Geist der Wahrheit in höchstem Maße.

Er zeigt uns, wie die Dinge wirklich sind. Das ist ein großes Vorrecht, wie alle
wissen, denen diese heilige Schau zuteil geworden ist.

Lasst uns nach der Erleuchtung des Geistes streben, nicht um unsere
Neugierde zu befriedigen, auch nicht, um uns persönlich Trost zu holen,

sondern um den Herrn Jesus verklärt zu sehen.

Wenn doch unsere Gedanken seiner würdig wären!

Niedrige Vorstellungen entehren unseren teuren Herrn.

Wenn uns doch seine Gestalt, sein Werk und seine Herrlichkeit so lebendig
würden, dass Herz und Geist vor Freude jauchzen müssten.

Wo ein Herz durch die Unterweisung des Heiligen Geistes reich geworden ist,
da wird auch der Heiland auf unbeschreibliche Weise verklärt.

Komm, heiliger Geist, himmlisches Licht, zeige du uns Jesus, unsern Herrn.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
30.09.2007, 10:09
Tue deinen Mund weit auf, lass mich ihn füllen! Ps. 81,11.

Welch eine Aufforderung zum Gebet!

Von unseren menschlichen Vorstellungen her würden wir um geringe Dinge
bitten, weil wir so wenig vorzuweisen haben.

Aber der Herr will, dass wir um großen Segen bitten.

Beten sollte für uns so einfach sein, wie den Mund auftun; das Gebet sollte
natürlich und ungezwungen über unsere Lippen kommen.

Wenn es einem Menschen ernst ist, tut er seinen Mund weit auf, und unser Text
drängt uns, von ganzem Herzen zu bitten und zu flehen.

Zugleich sagt er uns aber auch, dass wir kühn vor Gott hintreten und viele und
große Segnungen von ihm erbitten sollen.

Lest den ganzen Vers und seht, wie das begründet wird:

„Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat.
Tue deinen Mund weit auf, lass mich ihn füllen.“

Weil der Herr uns so viel gegeben hat, fordert er uns auf, um mehr zu bitten
und mehr zu erwarten.

Seht euch die jungen Vögel in ihren Nestern an: Sie scheinen ganz und gar
Schnabel zu sein, wenn die Mutter kommt, sie zu füttern.

Bei uns soll es genauso sein! Wir wollen die Gnade durch alle Türen
hereinholen. Wir wollen sie trinken, wie ein Schwamm das Wasser aufsaugt,
in dem er liegt.

Gott ist bereit, uns zu füllen, wenn wir nur bereit sind, uns füllen zu lassen.

Unsere Bedürfnisse sollen uns zwingen, den Mund weit aufzutun; unsere
Schwäche soll uns anspornen, laut um Hilfe zu rufen, unsere Angst soll uns
bewegen, wie ein Kind zu Gott zu schreien.

Gott selbst wird unseren Mund füllen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
01.10.2007, 07:30
Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewiglich an seinen Bund.
Ps. 131,5.

Wer Gott fürchtet, braucht keinen Mangel zu fürchten.

All die langen Jahre hindurch hat der Herr immer Speise für seine Kinder
gefunden, ob sie in der Wüste waren oder am Bach Krith, ob sie gefangen
waren oder Teuerung über sie hereinbrach.

Auch uns hat der Herr bisher täglich unser Brot gegeben, und wir zweifeln
nicht daran, dass er es tun wird, bis wir keine Speise mehr nötig haben.

Niemals aber wird er aufhören, uns mit den höheren und größeren Segnungen
des Gnadenbundes zu versorgen, wir sie nötig haben.

Er denkt daran, dass er einen Bund mit uns geschlossen hat, und handelt nie,
als bereue er das.

Er vergisst den Bund auch dann nicht, wenn wir ihn reizen, uns zu verderben.

Er vergisst nicht, uns zu lieben, zu schützen und zu trösten, wie er es uns
zugesagt hat.

Er hält sich an jeden Strich und jedes Pünktchen seiner Verpflichtungen und
lässt keins seiner Worte auf die Erde fallen.

Wir denken leider wenig an unseren Gott, aber er denkt gnädig an uns.

Er kann weder seinen Sohn vergessen, der Bürge des Bundes ist, noch seinen
Heiligen Geist, durch dessen Wirken der Bund geschlossen wurde, noch seine
Ehre, die eng mit dem Bund verknüpft ist.

Deshalb steht der Grund Gottes fest, und keinem Glaubenden geht das
göttliche Erbteil verloren, das ihm durch einen solchen Bund verbürgt ist.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
02.10.2007, 07:23
Ich sterbe, und Gott wird euch heimsuchen und aus diesem Land führen.
1. Mose 50,24.

Menschen die wir lieb haben, und die für unsere Entwicklung viel bedeuteten, sterben.

Und mit ihnen sterben tausend Freuden, die unserem Leben Glanz und
Schönheit gaben.

Ägypten war nach Josephs Tod für seine Brüder nie wieder das, was es früher
gewesen war.

Und die Welt kann für manche von uns nie wieder das sein, was sie war, als
unsere Lieben noch lebten.

Aber seht, wie Gott den Schmerz über diesen traurigen Tod linderte!

Die Brüder Josephs hatten die Verheißung, dass der lebendige Gott sie
besuchen, sie „heimsuchen“ würde. Eine Heimsuchung des Herrn - welch ein
Vorrecht, welch ein Trost welch ein Himmel auf Erden!

Herr suche uns heute heim, wenn wir gewiss auch nicht würdig sind, dass du
in unser Haus kommst.

Aber noch mehr war ihnen verheißen: Der Herr wollte sie ausführen.

In Ägypten würde man sie schlecht behandeln, ja das Land würde ein Haus der
Knechtschaft für sie werden. Aber das sollte nicht immer so bleiben:

Gott würde sie befreien und in das verheißene Land führen.

Wir werden hier nicht immer weinen.

Wir sollen heimgeführt werden in das Land der Herrlichkeit und dort mit
unseren Lieben vereint sein.

So tröstet einander nun mit diesen Worten!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
03.10.2007, 11:24
Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn
ich erwache, an deinem Bilde. Ps. 17,15.

Der Besitz gewöhnlicher Menschen dient ihren irdischen Bedürfnissen und
bereichert ihre Kinder, aber der Reichtum der Glaubenden ist anderer Art.

Die Menschen dieser Welt haben ihren Schatz in der Welt, aber die Menschen
der künftigen Welt schauen höher und weiter.

Unser Besitz ist ein zweifacher. Wir erfreuen uns hier der Gegenwart Gottes
und werden dort in sein Bild hineingestaltet.

Hier schauen wir das Antlitz des Herrn in Gerechtigkeit, denn wir sind in Jesus
Christus gerecht gemacht. Welch eine Freude, das Antlitz eines versöhnten
Gottes zu schauen!

Die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi macht uns die Erde zum
Himmel und wird uns droben der Himmel des Himmels sein.

Aber mit dem Sehen endet es nicht:
Wir sollen in das verwandelt werden, was wir anschauen.

Wir sollen eine Weile schlafen und dann aufwachen als Spiegel, der die
Schönheiten unseres Herrn zurückstrahlt.

Der Glaube schaut Gott mit einem verklärten Blick. Das Herz nimmt das Bild
Jesu in sich auf, bis Jesu Wesen auf seinem Grunde eingeprägt ist.

Das ist tiefste Befriedigung: Gott sehen und ihm gleich werden – was könnte
ich mehr wünschen!

Die feste Zuversicht des Psalmisten wird hier durch den Heiligen Geist zur
Verheißung des Herrn. Ihr glaube ich. Was sie verheißt, erwarte ich.

Herr, gewähre es mir! Amen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
04.10.2007, 07:18
Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.
Joh. 12,32.

Kommt, ihr Boten Gottes, lasst euch Mut machen.

Ihr fürchtet, ihr könntet keine Hörer anziehen. Versucht es mit der Predigt vom gekreuzigten,
auferstandenen und zum Himmel aufgefahrenen Heiland:

Sie „zieht“ mehr als alles andere, was je unter den Menschen verkündigt wurde.

Was zog euch zu Christus als Christus? Wenn irgendetwas anders euch zum
Glauben gezogen hat, werden ihr bald wieder von ihm weggezogen werden;
aber Jesus hat euch gehalten und wird euch bis ans Ende halten.

Warum zweifelt ihr dann daran, dass er andere zu sich ziehen kann?

Geht mit dem Namen Jesus zu denen, die bisher widerspenstig waren, und
seht, ob er sie nicht zu sich ziehen wird.

Kein Mensch kann dieser ziehenden Macht widerstehen Alte und Junge, Reiche
und Arme, Unwissende und Gelehrte, Verdorbene und Liebenswürdige – alle
Menschen werden diese Anziehungskraft spüren.

Jesus ist der große Magnet. Wir wollen uns nach keinem anderen umschauen.

Musik wird ebenso wenig zu Jesus ziehen wie Beredsamkeit, Logik,
Ausstattung oder laute Reklame.

Jesus selber muss die Menschen zu sich ziehen, und er kann das in jedem
Falle tun. Lasst euch nicht durch die Werbetricks der Gegenwart verführen,
sondern arbeitet als Boten des Herrn auf seine Weise und zieht mit des Herrn Seilen.

Zieht zu Christus und zieht durch Christus, dann wird Christus durch euch ziehen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
05.10.2007, 07:19
Es werden die übrigen aus Jakob unter vielen Völkern sein wie ein Tau vom
Herrn und wie die Tröpflein aufs Gras, das auf niemand harrt noch auf
Menschen wartet. Micha. 5,6.

Wir haben hier eine Verheißung, die dem gläubigen Volk Gottes eine hohe,
ehrenvolle Stellung anweist und es zu einer Wohltat für seine Umgebung macht.

Wenn Heilige das sind, was sie sein sollen, werden sie zu unermesslichem
Segen für die, unter denen sie leben.

Sie sind wie der Tau; denn auf eine ruhige unaufdringliche Weise erfrischen sie
alle, die in ihrer Nähe sind.

Still aber wirksam dienen sie dem Leben im Wachstum und der Freude derer,
die mit ihnen zusammenwohnen.

Frisch vom Himmel kommend und wie Diamanten in der Sonne schimmern,
kümmern sich gütige Männer und Frauen um die Armen und Geringen, bis
jeder Grashalm seinen Tautropfen hat.

Schwach als einzelne, sind sie doch gemeinsam stark genug, das auszuführen,
was Gottes Liebe durch sie wirken will.

Unscheinbare Tautropfen erfrischen weite Äcker.

Herr, lass uns werden wie der Tau!

Gottes Kinder können auch wie Schauer sein, die auf Gottes Geheiß kommen,
ohne den Menschen um Erlaubnis zu fragen. Sie wirken für Gott, ob Menschen
es wünschen oder nicht; sie fragen ebenso wenig nach Erlaubnis, wie der
Regen es tut.

Herr, mache uns kühn und schnell in deinem Dienst, wo du uns auch hinstellst!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
06.10.2007, 11:31
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle
Wahrheit leiten. Joh. 16,13.

Die Wahrheit ist wie ein weites Schloss, in das wir hineingehen möchten,
obwohl wir nicht imstande sind, es ohne Führer zu durchwandern.

Am Eingang ist noch alles klar und hell, aber wenn wir weitergehen und die
innersten Räume durchforschen wollen, brauchen wir jemand, der uns leitet,
sonst verirren wir uns.

Der Heilige Geist, der alle Wahrheit vollkommen kennt, will allen Glaubenden
diesen Dienst tun.

Er führt sie je nach ihrem Fassungsvermögen von einer Kammer in die andere,
so dass sie die „Tiefen Gottes“ (1. Kor. 2.10.) sehen und seine Geheimnisse
erforschen können.

Welch eine köstliche Verheißung für den demütig suchenden Geist!

Wir möchten die Wahrheit kennen und in sie eindringen.

Wir wissen, wie leicht wir irregehen, und spüren, wie dringend notwendig wir
einen Berater brauchen. Wir freuen uns, dass der Heilige Geist gekommen ist
und bei uns bleibt.

Er ist bereit, uns voranzugehen, und wir vertrauen uns dankbar seiner Führung an.

Wir möchten alle Wahrheit kennenlernen, damit wir nicht einseitig werden und das
Gleichgewicht verlieren.

Wenn uns irgendein Teil der göttlichen Offenbarung unbekannt bliebe, könnten wir
einen Segen verfehlen oder eine Sünde auf uns laden.

Der Geist Gottes ist gekommen, um uns in alle Wahrheit zu leiten.

Lasst uns gehorsamen Herzens auf seine Worte achten und seiner Führung folgen!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
07.10.2007, 10:21
Sagt es seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa;
da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Mark. 16,7.

Jesus wollte rechtzeitig an dem Ort sein, den er für die Zusammenkunft mit seinen
Jüngern bestimmt hatte.

Er hält sein Versprechen.

Wenn er verheißt, uns am Gnadenthron, im Gottesdienst oder bei den Sakramenten
zu begegnen, können wir uns darauf verlassen, dass er dort sein wird.

Wir mögen böswillig von dem vereinbarten Treffpunkt fernbleiben, er tut das
niemals. Er sagt: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich
mitten unter ihnen“ – er sagt nicht: „Da will ich sein“, sondern: „Ich bin schon da.“

Jesus ist immer der erste in der Gemeinschaft: „Er geht vor euch hin.“

Sein Herz ist bei den Seinen, er hat Freude an ihnen, er zögert nie, ihnen zu begegnen.

Er geht immer vor uns hin.

Und dann offenbart er sich denen, die nach ihm kommen. „Da werdet ihr ihn sehen.“

Freudiger Anblick! Uns liegt nichts daran, berühmte Menschen zu sehen, aber ihn
sehen heißt, mit Freude und Frieden erfüllt werden, und wir werden ihn sehen, denn
er verheißt , zu denen zu kommen, die an ihn glauben, und sich ihnen zu offenbaren.

Seid gewiss, dass es geschehen wird, denn er tut alles nach seinem
Verheißungswort: „Wie er euch gesagt hat.“

Haltet dieses Wort fest und seid überzeugt, dass er bis ans Ende an euch tun wird,

„wie er euch gesagt hat“.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
20.10.2007, 22:36
Er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. Matth. 1.21.

Herr, rette mich von meinen Sünden!

Dein Name Herr Jesus, macht mir Mut, so zu beten.

Errette mich von meinen vergangenen Sünden, damit mich sündige Gewohnheit
nicht gefangen hält! Errette mich von meinen Temperamentssünden, dass ich nicht
Sklave meiner Schwachheiten werde! Errette mich von den Sünden, die beständig
unter meinen Augen geschehen, damit ich nicht das Grauen vor ihnen verliere!

Errette mich von verborgenen Sünden, die ich aus Mangel an Licht nicht
wahrnehme! Errette mich von plötzlichen und überraschenden Sünden; lass mich
nicht in einem ungestümen Anlauf der Versuchung den Boden unter den Füssen verlieren!

Errette mich, Herr, von jeder Sünde! Lass kein Unrecht die Herrschaft über mich haben!

Du allein kannst das tun. Ich kann meine inneren Ketten nicht zerbrechen und meine
inneren Feinde nicht erschlagen.

Du kennst die Versuchung, denn du wurdest versucht. Du kennst die Sünde, denn
du trugst ihre Last.

Du weißt mir zu helfen in der Stunde meines Kampfes. Du kannst mich vor der
Sünde bewahren und mir zurechthelfen, wenn ich gesündigt habe.

Schon durch deinen Namen ist verheißen, dass du es tun willst, und ich bitte dich,
lass mich heute die Wahrheit dieser Weissagung erfahren!

Lass mich nicht dem Jähzorn, dem Stolz, der Verzagtheit oder irgendeiner anderen
Form des Bösen nachgeben sondern errette mich für ein geheiligtes Leben damit

dein Name in mir verherrlicht werde!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
21.10.2007, 13:03
Aus dem Kleinsten sollen tausend werden und aus dem Geringsten ein mächtiges
Volk. Ich, der Herr, will solches zu seiner Zeit eilend ausrichten. Jes. 60, 22.

Gottes Taten beginnen oft mit kleinen Dingen und sind darum doch nicht gering.

Schwachheit lehrt glauben, treibt in Gottes Nähe und gewinnt Ehre für seinen Namen.

Schätzt die Verheißung des Wachstums hoch ein! Das Senfkorn ist das kleinste
unter den Samen, und doch wird es zu einer baumähnlichen Pflanze mit Zweigen, in
denen die Vögel des Himmels wohnen.

Wir mögen mit einem, noch dazu mit „dem Kleinsten“ beginnen, und doch sollen
tausend aus ihm werden. Der Herr beherrscht das Einmaleins. Wir oft hat er seinem
einsamen Diener gesagt: „Ich will dich vermehren!“

Vertraut dem Herrn, ihr, die ihr allein oder zu zweit seid; denn er will unter euch
sein, wenn ihr in seinem Namen zusammenkommt.

„Ein Kleiner.“
Was könnte verächtlicher sein in den Augen derjenigen, die Köpfe zählen und Kräfte
wägen. Doch ist dieser eine der Kern eines Volkes. Zunächst leuchtet nur ein
Sternchen am Abend, aber bald ist der Himmel mit unzähligen Sternen besät.

Wir brauchen auch nicht zu glauben, dass die Zunahme in weiter Ferne liegt,
denn die Verheißung lautet:

„Ich, der Herr, will solches zu seiner Zeit eilend ausrichten.“

Es wird keine hastige Eile sein, wie wir sie in aufgeregten Versammlungen
beobachten; es wird alles zur rechten Zeit geschehen.


C. H. Spurgeon

Gabriel2
03.11.2007, 21:15
Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit und wird endlich frei
an den Tag kommen und nicht ausbleiben. Ob sie aber verzieht, so harre ihrer:
sie wird gewiss kommen und nicht verziehen. Hab. 2,3.

Es mag so aussehen, als ließe die Barmherzigkeit lange auf sich warten, aber
sie kommt gewiss.

Gott hat in unfehlbarer Weisheit eine Zeit für sein gnädiges Eingreifen gesetzt,
und Gottes Zeit ist die beste Zeit.

Wir haben es eilig; der Gedanke an den kommenden Segen vertieft unser
Verlangen und erhört unsere Ungeduld; aber der Herr ist pünktlich.

Er kommt nie zu früh und nie zu spät.

Hier ist vom Wort Gottes als von etwas Lebendigem die Rede, das sprechen
kann und kommen wird. Es ist niemals ein toter Buchstabe, wie wir versuchten
zu glauben, wenn wir lange auf seine Erfüllung warten müssen.

Das lebendige Wort ist unterwegs von dem lebendigen Gott, und es hält sich
nicht auf, wenn es manchmal auch so scheint.

Gottes Zug hat keine Verspätung.

Mit ein wenig Geduld werden wir uns bald von der Treue des Herrn überzeugen
können. Keine seiner Verheißungen soll unerfüllt bleiben. Keine soll im
Schweigen untergehen; sie soll sprechen.

Wie viel Trost wird sie dem Gläubigen zusprechen! Gott wird keine seiner
Verheißungen erneuern müssen wie einen Wechsel, der nicht am Fälligkeitstag
bezahlt werden konnte.

Kannst du nicht auf deinen Gott warten, meine Seele?

Ruhe in ihm und sei stille in unaussprechlichem Frieden!


C. H. Spurgeon

Gabriel2
04.11.2007, 12:41
So spricht der Herr: Macht hier und da Gräben an diesem Bach!
Denn so spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen;
dennoch soll der Bach voll Wasser werden, dass ihr und euer Gesinde und
euer Vieh trinket. 2. Kön. 3,16.17.

Drei Heere waren nahe daran zu verdursten; da griff der Herr ein.

Er schickte weder Wolken noch Regen und versorgte sie doch reichlich mit
Wasser. Er ist nicht von gewöhnlichen Mitteln abhängig, sondern kann sein
Volk durch neue Wege der Weisheit und Macht überraschen.

Auf diese Weise sehen wir das Eingreifen Gottes deutlicher, als es bei dem
gewöhnlichen Hergang der Fall gewesen wäre. Wenn der Herr uns auch nicht
so erscheint, wie wir es erwarten oder wünschen oder voraussetzten, will er
doch auf die eine oder andere Art für uns sorgen.

Es ist ein großer Segen für uns, wenn unsere Blicke von den natürlichen
Ursachen abgelenkt und auf das Angesicht des großen ersten Urhebers
gerichtet wird.

Haben wir heute die Gnade, Gräben zu ziehen, in denen der göttliche Segen
fließen kann? Allzu oft legen wir keinen wahren und praktischen Glauben an den Tag!

Lasst uns heute nach Gebetserhörungen Ausschau halten!

Wie das Kind, das einen Regenschirm zur Versammlung mitnahm, in der um
Regen gebetet werden sollte, so lasst uns wahrhaft und praktisch erwarten,
dass der Herr uns segnen wird.

Lasst uns viele Gräben ziehen, damit sie alle gefüllt werden!


C. H. Spurgeon