PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und noch einer



Fragender
23.11.2010, 00:24
Hallo,

ich wollte mich hier auch mal kurz vorstellen. Warum ich ausgerechnet heute Abend nach einem christlichen Forum gesucht habe Weiß ich eigentlich nicht, was ich aber weiß ist, dass ich mich schon lange mit dem Thema „Glauben“ beschäftigt habe. Ich bin mehr oder weniger Evangelisch erzogen, jedoch glaubte ich nie wirklich. Meine Eltern wollten mir absichtlich keinen Glauben vorleben, deswegen schaute ich links und rechts was es denn alles so gibt. Geben tut es ja viel, nur habe ich „meinen Glauben“ nicht finden können.

Ich bin nun in einem Alter (fast 30) in dem man sich langsam entscheiden möchte:-). Entscheiden ist wohl auch eher der falsche Ausdruck, eher bin ich auf der Suche, nicht wirklich auf der Suche nach einer Religion, eher auf der Suche nach dem Menschen.
Ich bin sehr interessiert an der Geschichte der christlichen Religion bzw. an der ganzen Weltgeschichte. Ich habe zig Fragen die mir hier oder wo anders bestimmt keiner beantworten kann, aber evtl. hilft mir ja schon der eine oder andere Gedankengang des einzelnen.

Ich bin ein sehr praktischer Mensch, einer dem es nicht leicht gemacht wurde einfach zu glauben. Was ich nicht sehe glaube ich nicht. Was sich nicht berechnen lässt, gibt es nicht. Vielleicht sehe ich ja durch die eine oder andere diskusion mehr, oder etwas mehr.(bitte nicht zu verallgemeinern, mir ist sehr wohl bewusst, dass es Sachen gibt die man sieht, welche sich aber (noch)-nicht berechnen lassen o.ä.)
Ich bin kein gläubiger Mensch, was nicht heißt dass ich ein schlechter Mensch bin, oder anderen Menschen schaden möchte, im gegenteil. Mir ist die Humanität, Toleranz, Vernunft im Leben sehr wichtig, auch wenn man da für manche Menschen ein leichtes opfer ist, aber ich arbeite daran, mir diese/n wert/e selbst zu rechtfertigen und mich nicht davon abbringen zu lassen an das Gute im Menschen zu glauben. Glaube ich jetzt doch:-)?

So, bin jetzt vielleicht bisschen weit abgedriftet, deswegen ist hier schluss:-). Ich freue mich auf Diskusionen/Erfahrungsaustausch/Meinungsaustausch mit euch.

Beste Grüße

Blood_Raven
23.11.2010, 01:10
Hallo und herzlich willkommen hier!

Deine Gedankengänge kann ich durchaus nachvollziehen, da ich auch eher ein Kopfmensch mit wissenschaftsorientiertem Zugang bin, der nicht so leicht glaubt und alles infrage stellt. Deine Lebenseinstellung teile ich im Wesentlichen auch.

Also beginne am besten einmal zu fragen!

Fisch
23.11.2010, 07:05
Hallo Fragender,

schön, dass du dich bei uns angemeldet hast. Hier kannst du jede Frage stellen, wir nehmen nichts krumm - im Gegenteil, wir empfinden es als sehr wichtig die Fragen auszusprechen, die man sich kaum getraut Menschen gegenüber anzusprechen (aus Scheu oder Angst vor Reaktionen).

Das Gnaki-Team wünscht dir eine gute Zeit.

&willkommen

luxdei
23.11.2010, 09:09
&willkommen!

Bin ja mal gespannt auf Deine Fragen.

godelind
23.11.2010, 11:13
&willkommen2 bei den Gnakis
LG
Gode

Fragender
23.11.2010, 17:16
Vielen Dank für die netten Wort.

Vielleicht ist das ein bisschen falsch rüber gekommen, oder ich hab mich falsch ausgedrückt, ich hab nicht vor hier jemanden direkt zu fragen, was ist dies und das. Eher möchte ich durch Gespräche mir meine eigenen Antworten geben können:-).

mfg

godelind
23.11.2010, 18:03
Vielen Dank für die netten Wort.

Vielleicht ist das ein bisschen falsch rüber gekommen, oder ich hab mich falsch ausgedrückt, ich hab nicht vor hier jemanden direkt zu fragen, was ist dies und das. Eher möchte ich durch Gespräche mir meine eigenen Antworten geben können:-).

mfg

Ja,ich geb mir auch am liebsten selbst die Antwort,gemäß §1 gode hat immer recht,§2 wenn gode mal nicht recht hat,tritt automatisch §1 in Kraft&schaemen

LG
Gode
PS: War nicht bös gemeint,ich hoffe Du kannst ein wenig Spass vertragen&rosarot

Sapientia
26.11.2010, 18:51
Hallo Fragender!

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Ich denke wir sind uns nicht so unähnlich - daher kann ich Deinen Zweifel bzw. Deine Suche sehr gut nachvollziehen.

Auch ich möchte erfahren und kann nicht (blind) glauben, bloß weil etwas in einem alten Buch steht oder eine ehrwürdige Person mir das so sagt. Mir fehlt im christlichen Glauben ein wenig die Wege, wie man diese Erfahrungen selbst machen kann.

Liebe Grüße,
Sapientia :-)

Martin
26.11.2010, 22:57
Hallo Fragender, liebe Sapienta,
glauben ist eines der wenigen "Dinge" was nicht vermittelt werden kann. Ich denke, was dafür getan werden kann ist, dass ein wenig erzählt wird von der Liebe die uns jemand schenken will und von dem was für uns getan wurde und dem Geschenk welches uns gemacht wird und wurde. Warum das erzählt wird, von irgend jemanden, einfach nur deswegen weil ein Fülle da ist, wie eine Quelle die nicht von uns selbst gespeist wird sondern von jemanden der es unglaublich gut mit uns meint und dem wir uns anvertrauen können. Vielleicht wird der eine oder andere dadurch angestoßen einen Versuch zu wagen. Einen Versuch einen Kontakt zu wagen, ganz vorsichtig, wie ein sich-vortasten nur um zunächst der Neugier nachzugehen. Ohne genau zu wissen welche Erwartung erfüllt wird und was passieren kann. Vielleicht nur mit der Hoffnung endlich dem Gesuchten gegenüberzustehen damit etwas ganz bestimmtes passiert. Vielleicht ein Echo in dir von der Stimme die ohne Angst auch in dir spricht und zwar ein leises "Ich bin da" und ein "immer bei dir".
Allerliebster Segen für eure Seelen
lg. Martin

luxdei
27.11.2010, 10:35
glauben ist eines der wenigen "Dinge" was nicht vermittelt werden kann. Ich denke, was dafür getan werden kann ist, dass ein wenig erzählt [...]

Lieber Martin,

Deiner Aussage möchte ich widersprechen. Auch in der christlichen Religion gab es eine Tradition, die es anders sah. Von Dogmen kann man erzählen; auch von Erfahrungen. Religion als Rückbindung an das Göttliche muß "systematisch" erfahrbar sein, wenn sie denn Realität sein soll. Christen wie Clemens, Eusebius und andere entwickelten zumindest im Ansatz Disziplinen für diesen Weg. Die Crux des Christentums liegt unter anderem darin, daß diese auf Erfahrung abstellenden Wege blutig verfolgt wurden. Eine Pflege und Fortentwicklung dieses Wissen war damit praktisch unmöglich.

Gruß
LD

Martin
27.11.2010, 22:26
Lieber Martin,

Deiner Aussage möchte ich widersprechen. Auch in der christlichen Religion gab es eine Tradition, die es anders sah. Von Dogmen kann man erzählen; auch von Erfahrungen. Religion als Rückbindung an das Göttliche muß "systematisch" erfahrbar sein, wenn sie denn Realität sein soll. Christen wie Clemens, Eusebius und andere entwickelten zumindest im Ansatz Disziplinen für diesen Weg. Die Crux des Christentums liegt unter anderem darin, daß diese auf Erfahrung abstellenden Wege blutig verfolgt wurden. Eine Pflege und Fortentwicklung dieses Wissen war damit praktisch unmöglich.

Gruß
LD

Liebe(r) Luxdei,
deine Sichtweise ist für mich aus bestimmten Perspektiven richtig. Ist es dir möglich meine nachvollziehen? Ich meinte "glauben" als Verb, deswegen steht es auch klein geschrieben dort.

Meiner Meinung nach vermischt du einiges aus der Geschichte mit der Christenheit und den Religionen. Selbst die Christenheit, wenn sie denn als solches überhaupt zusammenfassend benannt werden kann ist sehr vielfältig mit ihren unterschiedlichen Strömungen und dem so häufigen Wechsel der Grundsätze für das was zu tun ist um in der Religion etwas zu erfüllen. Ich kenne deinen Weg nicht, doch wünsche ich dir, dass dich Freude, Glück und Frieden begleitet.

Mein Beitrag ging weiter mit den Worten
"von der Liebe die uns jemand schenken will und von dem was für uns getan wurde und dem Geschenk welches uns gemacht wird und wurde. Warum das erzählt wird, von irgend jemanden, einfach nur deswegen weil ein Fülle da ist, wie eine Quelle die nicht von uns selbst gespeist wird sondern von jemanden der es unglaublich gut mit uns meint und dem wir uns anvertrauen können. Vielleicht wird der eine oder andere dadurch angestoßen einen Versuch zu wagen. ...."
Die Intention die ich damit verfolgte war, dass ich eine rhetorische Zärtlichkeit darstellen wollte, für das Bild, dass ich mit meinen Worten gemalt hatte. Mein Motiv war nicht die systematische Erfahrbarkeit oder eine strukturierte Darstellung wie ein Handbuch zum Glauben lernen.

Darf ich dich Fragen welches Motiv du hattest bei deiner Darstellung?

Herzlich martin

luxdei
28.11.2010, 00:22
Lieber Martin,

mir ging es um Deine Aussage, daß "glauben" (und die Kleinschreibung ist mir keineswegs entgangen) nur auf dem Wege der Narration vermittelt werden könne. Diese Aussage ist so nicht haltbar. Und da vermische ich auch nichts in der Religionsgeschichte. Das Kirchenchristentum (einschließlich der "Freien Kirchen") oder ein "Christentum des Erzählens" ist halt nur eine Spielart des Christentums. Wer sich darin wohlfühlt, möge dabei bleiben! Habe ich kein Problem mit. Aber dem, der nach eigener Erfahrung jenseits von Büchern und Erzählungen strebt, dem sollte das andere nicht vorenthalten werden.

Gruß
LD

Martin
28.11.2010, 10:07
Lieber Luxdei,
schön, dass du antwortest. Ich versteh dich auch in Bezug auf Narration. Ich wollte keine wissenschaftliche Arbeit schreiben und ich hoffe du erkennst diese auch nicht aus meinem Beitrag.
Glauben beruht auf einen Willen, zumindest im religiösen Bereich und u.a. für die Annahme einer Existenz die wie auch immer eine produzierten Wahrheit darstellt. Für mich stellen glauben und Religion zwei Dinge dar.
Deine Aussage "Religion als Rückbindung an das Göttliche muss "systematisch" erfahrbar sein, wenn sie denn Realität sein soll" bringst du zur Fixierung in historischen belegbare Zusammenhänge. Das stellt für mich ein ganz anderes Thema dar. Gleichzeitig sehe ich aber meinen gewollten Ausdruckszusammenhang dadurch auf ein vollkommen anderes thematisches Gebiet gestellt.
Das habe ich nicht bezweckt. Mir ging es nicht um eine von mehreren Seiten beleuchtete Aussage, keinesfalls.
Danke für das mitteilen deines Motivs und einen schönen ersten Advent wünsche ich dir und deinen Lieben
Herzlich Martin

luxdei
28.11.2010, 11:04
Lieber Martin,

die Unterschiede in unseren Auffassungen scheinen mir so groß zu sein, daß ein Nicht-Verstehen der Aussagen des Anderen Bestandteil unserer Kommunukation zu sein scheint.
In diesem Sinne verstehe ich folgende Aussage von Dir nicht.

Deine Aussage "Religion als Rückbindung an das Göttliche muss "systematisch" erfahrbar sein, wenn sie denn Realität sein soll" bringst du zur Fixierung in historischen belegbare Zusammenhänge.

Gruß
LD

Martin
29.11.2010, 07:31
Lieber Martin,

die Unterschiede in unseren Auffassungen scheinen mir so groß zu sein, daß ein Nicht-Verstehen der Aussagen des Anderen Bestandteil unserer Kommunukation zu sein scheint.
In diesem Sinne verstehe ich folgende Aussage von Dir nicht.


Gruß
LD

Liebe(r) Luxdei,
korrigiere mich bitte wenn ich von meinem Verständnis daneben liege. Deine Aussage, dass du historisch fixierst, basiert auf der folgenden Aussage: "Christen wie Clemens, Eusebius und andere entwickelten zumindest im Ansatz Disziplinen für diesen Weg." Dieses bezieht sich für mich auf den Satz davor. Letzlich verstehe ich das so, dass du darauf die "Rückbindung an das Göttliche" als systematisch erfahrbar darstellst.
Hast du das anders gemeint?
lg Martin

luxdei
29.11.2010, 13:45
Hallo Martin,

es lebe doch die Metakommunikation :-)

Ja, ich bin der Meinung, daß das Göttliche systematisch erfahrbar ist. Eusebius, Clemens etc dienten lediglich als Beleg, daß dies auch im Christentum zumindest in Ansätzen Tradition hat / hatte.

Gruß
LD

Martin
29.11.2010, 20:09
Hallo Luxdei,
ja,aah hurra - Metakommunikation :-) find ich auch toll.....
Ich habe noch eine Bitte, ich würde gerne wissen wie du selbst meinst wie das geht mit der systematischen Erfahrbarkeit. Praktizierst du das irgendwie oder / und hast du Erfahrungen und persönliches Vorankommen in dem bereich gemacht?
LG martin

luxdei
29.11.2010, 22:42
Ich habe noch eine Bitte, ich würde gerne wissen wie du selbst meinst wie das geht mit der systematischen Erfahrbarkeit. Praktizierst du das irgendwie oder / und hast du Erfahrungen und persönliches Vorankommen in dem bereich gemacht?

Meinst Du jetzt wirklich meine Meinung, oder das, was ich über das Christentum weiß?

Martin
30.11.2010, 19:50
Hallo Luxdei,
nein ich würde wirklich gerne wissen wie du selbst das meinst mit der systematischen Erfahrbarkeit und ob du das irgendwie praktizierst oder auch schon Erfahrungen gesammelt hast.
:-) Martin

luxdei
30.11.2010, 22:57
Hallo Martin,

grob beschrieben oder angedeutet hatte ich es schon mal in in Sapientias Thread "Glauben - wie geht das?" (http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=19838&page=4#34)
Gerne werde ich es noch mal genauer ausführen. Wird wahrscheinlich ein paar Tage dauern. Da wir noch im Vorstellungsthread von Fragender sind, werde ich einen gesonderten Thread aufmachen.

Gruß
LD

Martin
02.12.2010, 21:20
Hallo Luxdei,
ja die Erfahrungen mit der Meditation und dem weiteren Fokussieren. Da ich das noch nicht so richtig verbinden kann mit der Aussage "Religion als Rückbindung an das Göttliche muss "systematisch" erfahrbar sein, wenn sie denn Realität sein soll" würde es mich sehr interessieren wie die Verbindung dazu aussieht. Gerne lese ich darüber in einen extra Thread.
lg Martin