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Batya-Tikvah
16.06.2007, 12:31
"Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede!"
(1. Korinther 14, 1)


Gebet ist Kommunikation mit Gott. Ein Gespräch besteht aber nicht nur reden sondern auch aus hören:


"Alle Morgen weckt er mir das Ohr, daß ich höre, wie Jünger hören. Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet."
(Jesaja 50, 4)


Bei vielen Christen kommt der Aspekt des Hörens leider oft zu kurz. Sie nehmen sich keine bzw kaum Zeit zum Hören oder rechnen vieleicht gar nicht damit, dass Gott wirklich konkret antwortet.
Sie haben den Eindruck, dass ihr Gebet "an der Decke hängen" bleibt und nichts bewirkt. Andere fragen ständig nach Gottes Willen eben darum um ihn nicht tun zu müssen.

Die Form des hörenden Betens will einen Raum schaffen in dem Gott reden kann und der Mensch bereit ist zu hören.

Die Bibel berichtet in vielfältiger Weise dass und wie Gott redet.
Immer wieder fordert sie uns auf zuzuhören.
Das Reden Gottes ist nicht einfach nur etwas Dahingesagtes.
Gottes Reden veränderrt, schafft, richtet, belebt.

Wie wir zum Beispiel im 1. Mose 1, 3 sehen können, liegt im Hören auf das Reden Gottes ein Schlüssel zum Leben:

"Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht."

Nun ergibt sich daraus die Frage, wie Gott denn redet...
Die Bibel zeigt uns hierzu verschiedene Redeweisen.

Direkte akustische Ansprache, Gedanken und Träume, andere Menschen, Engel... Gott redet also indiviuduell! Gott redet durch das, was wir lesen in der Schrift oder Büchern von ihm inspirierter Menschen, in der Predigt, er redet in unseren Gedanken.

Gottes Geist ist in uns und so geschieht auch das Reden des Geistes in uns.

Gott redet durch schauen, durch Träume die wir haben, durch Bilder, sowohl in unserem Kopf als auch an der Wand, durch die Natur... Er redet in dem was wir tun, wenn wir etwas gestalten, bauen, modelieren, Gedanke und Gedichte aufschreiben, in Liedern, im Gesang. Gott redet!

Doch was, wenn Gott nicht redet?

Der Verstand hindert häufig das hörende Gebet, weil er die aufkommenden Gefühle kontrolliert. Gefühle zulassen heißt aber, sie wahrzunehmen ohne sofort die emotionale Spannung aufzulösen.

Es kann also sein, dass Gott redet, wir uns aber verschließen, weil wir Gott vorzuschreiben wollen, wie er zu reden hat und was er zu sagen hat. Es kann sein, dass er erst dann redet, wenn wir wirklich bereit sind, wirklich zu hören, was er zu sagen hat.

Sünde kann uns trennen von ihm, es kann sein, dass Gott uns aufforderte Sünde zu bekennen und Buße zu tun und wir das nicht getan haben. So wartet Gott möglicherweise auf diesen entscheidenden Schritt, damit er das Weitere mit uns besprechen kann.

Womöglich gestatten wir widergöttlichen Mächten Raum in uns einzunehmen, Raum der Jesus gehört. Auch da gilt das vorher gesagte, vielleicht muss erst etwas in unserem Leben gelöst werden, bevor neues hineingesprochen werden kann.

Womöglich wollen wir Dinge wissen, die nicht gut für uns sind - beispielsweise weil es dafür zu früh ist. Oder wir wollen von ihm Entscheidungen, wo unsere Entscheidung angefragt ist. Gottes Reden nimmt uns nicht unsere Handlungsfreiheit und auch nicht die Eigenverantwortlichkeit für unser Leben.

Wie kann hörend beten in der Kleingruppe aussehen?

Hörendes Gebet braucht Schutz.
Die Form, wie hörendes Gebet gestaltet wird, liegt in der Eigenverantwortlichkeit der Gruppe, also Fragen wie: Sagt der, für den gebetet wird, wofür er hören möchte oder nicht, Handauflegen, hinknien, etc. ... Also die Dinge, die die Form betreffen.


"Den Geist dämpft nicht. 20Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt."
(1. Thessalonicher 5, 19 - 22)


Mutmachende, aufbauende Inhalte könne weitergegeben werden in der Form, wie der Gruppenleiter es handhabt.
Schwierige oder unklare Eindrücke sind gegebenfalls zweifach zu prüfen.

Einmal kann der Hörende Gott fragen, was er mit dem Eindruck machen soll. Weitergeben, für sich behalten und beten... etc.

Sagt Gott ihm nicht, was damit zu tun ist, oder soll er den Eindruck weitergebenist es wichtig, das vorher noch mal kurz mit dem Leiter abzuklären, gegebenfalls ihm es zu überlassen, den Eindruck weiter zu geben.

Grundsätzlich liegt es aber in der Eigenverantwortung des Empfangenden, die Eindrücke zu prüfen und Gott um Auslegung zu bitten, falls in der Gruppe noch keine Auslegung der Eindrücke dabei war.

Zum Schluss ist es wichtig, den Segen Gottes zuzusprechen, den Schutz des Herrn auszurufen, damit das Gesagte und Gehörte in gutem Boden Wurzeln schlagen und Frucht bringen kann.

Fisch
16.06.2007, 12:59
Ich danke dir vorweg für diesen Beitrag liebe Batya-Tikvah.

Wenn du mir erlaubst würde ich doch gerne kleine Einwürfe hereinbringen.


Bei vielen Christen kommt der Aspekt des Hörens leider oft zu kurz. Sie nehmen sich keine bzw kaum Zeit zum Hören oder rechnen vieleicht gar nicht damit, dass Gott wirklich konkret antwortet.
Sie haben den Eindruck, dass ihr Gebet "an der Decke hängen" bleibt und nichts bewirkt. Andere fragen ständig nach Gottes Willen eben darum um ihn nicht tun zu müssen.

Wie kommst du auf diese Aussage?



Mutmachende, aufbauende Inhalte könne weitergegeben werden in der Form, wie der Gruppenleiter es handhabt.
Schwierige oder unklare Eindrücke sind gegebenfalls zweifach zu prüfen.


Weißt du, wie oft Mutmachende Eindrücke an Menschen weiter gegeben werden die nicht von Gott sind. Ich habe mir angewöhnt nicht auf Menschen zu hören in erster Linie, sondern ich höre selber hin was Gott mir sagen möchte. Wieso sollte Gott wenn es um mein Leben geht mich nicht selber ansprechen? Wenn es um Korrektur meines Wesens geht, dann nehme ich von Menschen Korrekturvorschläge an wenn sie an mir Fehlerhaftigkeit erkennen. Aber ich höre genau hin wenn sie sagen "Gott hat mir dies und das gesagt" und ich betrachte mir genau in diesem Moment ihr Leben!


Sagt Gott ihm nicht, was damit zu tun ist, oder soll er den Eindruck weitergebenist es wichtig, das vorher noch mal kurz mit dem Leiter abzuklären, gegebenfalls ihm es zu überlassen, den Eindruck weiter zu geben.


Oweia nun kommen immer mehr Menschen mit ins Spiel...hmm ich stehe dem ganzen sehr kritisch gegenüber. Wieso sollte Gott zwei, drei, vier und mehr Menschen mit hineinziehen um über Probs oder Eindrücke mit anderen zu reden? Ist Gott denn nicht in der Lage selber sein Kind mal Stille zu bekommen um ihn/sie zu erreichen?

Mir stellen sich immer meine Nackenhaare wenn Gruppendynamiken entstehen bei solchen Geschichten. Sorry du liebe, aber wenn Gott möchte dass ich mein Wesen ändere dann wird er mir das selber sagen und wenn Gott mir was mitteilen möchte über mein Leben, dann vertraue ich darauf das er mir das in mein Herz legt und nicht in "Meister Eders" Herz der dann bei ganz vielen damit hausieren geht.

Eine nachdenkliche Fischi wünscht dir ein schönes Wochenende.