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Fisch
14.07.2007, 16:26
Manche Menschen denken, dass sie - wenn sie gestern, vergangene Woche oder gar vor einigen Jahren etwas Gutes getan haben - ihren Teil geleistet hätten und Gott sie dafür bis an ihr Lebensende belohnen sollte. Das ist so, als ob man Geld verleiht: Wir haben jemanden im letzten Jahr Geld geliehen und ziehen heute noch Profit daraus. Das Problem dabei ist: Die Thora verbietet, Zinsen zu erheben - auch von Gott. Wenn du gestern etwas Gutes getan hast, tue heute das Doppelte.

Gib keine mildtätigen Gaben. Wohltätigkeit bedeutet, nett zu sein und dein Geld wegzugeben. Wer sagt dir aber, dass es überhaupt dein Geld ist? Es ist Geld, das in deine Obhut gegeben wurde, um es für gute Dinge und für Menschen, die es benötigen, auszugeben.

Ändere deine Einstellung und tue statt dessen, was richtig ist. Tue, was recht ist und gib das Geld dorthin, wo es hingehört. Das nennen wir Tzedaka.

Fisch
14.07.2007, 16:32
Da sicher einige von euch nicht wissen was Tzedaka ist, goggelte ich nach einer guten Erklärung und hoffe, dass es eure Fragen beantwortet.

Eure Fischi



Maimonides acht Grade der Wohltätigkeit

Maimonides: Mishnah Torah*, Hilchot Matanot Ani’im

1) Wir sind dazu aufgerufen, mehr auf das Gebot der Wohltätigkeit (tzedaka) zu achten als auf jedes andere. Denn das Gebot der Wohltätigkeit ist das Zeichen der rechtmäßigen Nachkommen unseres Vaters Abraham, nachdem "Gott ihm mitgeteilt hat, er solle seinen Söhnen gebieten, wohltätig zu sein" (Genesis XVIII: 19). Der Thron Israels besteht nicht, noch besteht wahrer Glaube außer durch Wohltätigkeit, denn "durch Wohltätigkeit werde ich errichtet werden" (Isaiah LIV: 14). Und Israel will nur durch Wohltätigkeit entschädigt werden, denn "Zion wird durch Urteil geplündert und durch Wohltätigkeit entschädigt werden". (Isaiah I: 27)

[...]

7) Es gibt acht Grade der Wohltätigkeit, jeder höher als der nächste.

Der höchste Grad, über dem es keinen anderen gibt, ist, den Namen eines anderen Juden zu stärken, indem man ihm etwas schenkt oder leiht, mit ihm eine Partnerschaft eingeht oder ihm Arbeit beschafft, um ihm zu helfen, bis er keine Hilfe mehr braucht. Denn es wurde gesagt "Du sollst den Fremden stärken und den, der bei Dir wohnt und mit ihm leben," (Leviticus XXV:35) d. h. ihn stärken, bis er keinen Mangel mehr leidet.

8 ) Darunter ist der, der den Armen gibt ohne zu wissen wem und ohne, dass der Beschenkte seinen Gönner kennt. Denn dies ist um des Himmels Willen wohltätig sein. Das ist wie der geheime Dienst im Tempel. Dort gaben die Gerechten heimlich und die guten Armen erhielten heimlich. Das ist wie durch die Wohltätigkeits-Büchse geben. Man sollte nur geben, wenn man weiß, dass der für die Büchse Zuständige verlässlich und weise und ein guter Führer wie Rabbi Hananya ben Teradyon ist.

9) Darunter ist jener, der weiß, wem er gibt, während dieser nicht weiß, wer sein Gönner ist. Die größten Weisen gingen umher und legten Münzen in die Türen der Armen. Es ist ehrenwert und wirklich gut, dies zu tun, wenn die für die Büchsen-Sammlung Zuständigen nicht vertrauenswürdig sind.

10) Darunter ist der, der nicht weiß wem er gibt, doch der Arme kennt seinen Wohltäter. Die größten Weisen füllten ihren Schal mit Münzen und hingen ihn über die Schulter, sodass die Armen kommen und nehmen konnten, ohne sich schämen zu müssen.

11) Darunter ist der dem Armen gibt, bevor dieser bittet.

12) Darunter ist der dem Armen gibt, nachdem dieser ihn gebeten hat.

13) Darunter ist der dem Armen gerne und lächelnd gibt.

14) Darunter ist der dem Armen widerwillig gibt.

Quelle: http://www.fundraising.co.at/wissen/achtgrade.htm

engelchen
14.07.2007, 18:53
Ganz richtig meine Liebe, da stimme ich voll zu.

Aber: (es gibt ja immer ein aber)

keiner von uns kann die Not der ganzen Welt lindern. Wieder ein aber: man braucht nur vor die Türe zu schauen, da gibt es genug zu tun.

Auf das keiner seine Augen verschließt vor der Not seiner Nachbarn.

Bin nicht so sicher in den Bibeltexten "seine freunde zu lieben ist einfach"....

Lebe hier in einem sozialen Brennpunkt, wir haben hier eine sog. "Pennerbank", die (wir) sind schon happy, wenn sie ´ne Zigarette oder ein Bier ausgegeben bekommen. Viele dort helfen sich untereinander, obwohl eigentlich keiner was zum abgeben hat. Das ist auch ein bißchen Samariter. Find ich schön und schäm mich nicht, wenn ich nicht Brot für die Welt verteile.

So, wollte nur mal meinen Senf zum Thema dazugeben, ist auch ´ne Gabe...

Bis bald, engelchen