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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbst die Gottlosen in Moskau sind erschüttert



Origenes
10.09.2007, 09:35
Die folgende Geschichte soll sich in den frühen sechziger Jahren in Moskau zugetragen haben. Als ich sie vor kurzem las, liefen mir wahre Schauer über den Rücken. Man kann sehen, welche positive Wirkung die heilige Schrift sogar bei Ungläubigen haben kann...

"dmt. Moskau.
Das Moskauer Staatstheater wollte vor kurzem eine neue, geschmacklose Posse, "Christus im Frack", zur Uraufführung bringen. Gottlose Lästerungen sollten die Religion verhöhnen. Das Stück sollte den Sommer über während der ganzen Theatersaison aufgeführt werden. Alle Schulen, Jungarbeiter und Komsomolzen [Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbandes in der UdSSR] wurden aufgefordert, den Besuch dieses Machwerkes in das Programm ihrer Kulturveranstaltungen und Diskussionen aufzunehmen.

Doch plötzlich setzte man weitere Aufführungen ab. "Verschuldet" hat dies der berühmte Schauspieler Alexander Rostowzew. Bis zur Premiere galt er in Chruschtschows Machtbereich als Bühnenstar und geeichter Marxist. Was an der Premiere mit ihm los war, wusste niemand. Sein Name verschwand jetzt in der Versenkung.

Die Hauptrolle, Christus, war dem vielgenannten Darsteller sowjetischer Theaterkunst zugedacht. Zuschauerraum und Balkone waren bis auf den letzten Platz mit Menschen gefüllt. Im ersten Akt sollte mehr das Drum und Dran als wirkliche Dialoge die Besucher zum Lachen und Spotten reizen.

Auf der Bühne stand ein "Altar" in der Art, wie er in den russisch-orthodoxen Kirchen zu stehen pflegt. Bier-, Wein- und Schnapsflaschen waren in Form eines Altarkreuzes aufeinandergeschichtet. Der Altarstein war übersät mit Wodkaflaschen und Scherben zerschlagener Gläser und machte den Eindruck einer vulgären Bar-Theke. Beleibte "Popen" und "Mönche" umtänzelten den Altar, offensichtlich bemüht, durch ihr versoffenes Gegröle und ihre Mimik abgeleierte Gebete und pharisäische Posen nachzuäffen und durch hysterisches Augenschielen zum Himmel das religiöse Gefühl lächerlich zu machen. Auf dem Boden wälzten sich dicke "Nonnen", die sich Wodka in die Kehle gossen, Karten spielten und dabei ordinäre Redensarten führten.

Im zweiten Akt betritt Rostowzew in der Rolle Christi die Bühne. Angetan mit Tunika und Überwurf, wie sie zur Zeit Christi im Vorderen Orient getragen wurden. In der Hand hält er eine grosse Gesamtausgabe des Neuen Testaments. Daraus soll er die ersten zwei Verse aus der Bergpredigt rezitieren, dann Buch und Gewand wegschleudern und in den Ruf ausbrechen: "Reicht mir Frack und Zylinder."

Es kommt aber anders: Alexander Rostowzew liest würdig und ernst die ersten Verse: "Selig sind die Armen im Geiste, die nicht dem Geld, der Materie und dem Besitz anhängen, denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen."

Wenn es nach der Rolle ginge, müsste er jetzt Buch und Gewand wegwerfen und nach Frack und Zylinder schreien. Statt dessen liest er ruhig weiter: "Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden." Der Souffleur wird ratlos und erblasst, als Rostowzew nach dem dritten Vers plötzlich schweigt. Das Publikum spürt sofort, dass mit Rostowzew etwas vorgeht, das nicht seiner Rolle entspricht. Grabesstille erfüllt das ganze Haus.

Nach einer Pause tiefer Besinnung und unheimlicher Spannung beugt der Schauspieler wieder sein Haupt zum Buch und fährt fort, mit lauter Stimme die weiteren fünf Seligpreisungen des Herrn vorzutragen: "Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden." Ergriffen liest er die letzte Seligpreisung jener vor, die um des Namens Jesu willen Schmach und Verfolgung leiden. Er fährt unbeirrt fort, bis er alle 48 Verse aus dem fünften Kapitel des Matthäus-Evangeliums vorgetragen hat.

Im grossen Saal des Moskauer Staatstheaters herrscht eine solche Stille, dass man eine Mücke hätte summen hören. Niemand protestiert, alle horchen gespannt und warten, was jetzt geschehen würde. Kaum hat er das fünfte Kapitel nach Matthäus fertig gelesen, schlägt er andächtig das Kreuzzeichen über Kopf und Brust, wie es bei den Orthodoxen Sitte ist, und bricht in den erschütternden Ruf aus: "Herr, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!"

Dieser Tatsachenbericht eines Augenzeugen aus Moskau, dessen Glaubwürdigkeit geprüft wurde, erschien erstmals in der Zeitschrift "Arizona News" und wurde am 17. Juli 1963 in der Kreiszeitung der Grafschaft Hoya Nr. 163 abgedruckt."

Artikel von Werner Schiebeler erschienen in der Zeitschrift 'Wegbegleiter' Nr. 1/2004, S. 28+29.

Über Eure Gedanken und Empfindungen würde ich mich sehr freuen!

GOTTES Segen begleite Euch!

Victor
15.03.2008, 15:18
Wenn es sich auch um einen schon älteren Beitrag handelt, hier sehen wir mal wieder, Gott läßt seiner nicht spotten und Gottes Geist überführt.

Victor