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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Armut



Bernd
01.10.2007, 11:28
Hi @ll

Erschreckende Korruptionen, Zweiklassen-Gesellschaft, Unterschiede in der Bildung, eine Gesundheitsreform wo das Leben des Einzelnen an der Kassenzugehörigkeit hängt.

Eine völlig vermurkste Ausländerintegration, Politiker die sich nicht mehr verantwortlich fühlen, hartz4 (er will es gar nicht gewesen sein) und und und,

eine ellenlange Liste von Unglaublichkeiten der Ungerechtigkeit. Unser Land ereifert sich "Little Amerika" zu werden. Doch zu welchen Preis?

Haben wir Christen diesen Zug schon bemerkt, sind unsere Gemeinden offen für diese Thematik? Oder wird allseits immernoch "Gott macht schon" gelebt?

Was mir persönlich dabei auf dem Herzen brennt, ist die Tatsache der fehlenden Fürsorge für unseren nächsten Glaubensbruder/Schwester. Das Glaube hier oft missverstanden wird und Geschwistern in Not oft Sünden unterstellt werden oder auch fehlender Segen weil sie ihr Geld nicht opfern.

Ganz oft findet Hilfe auch statt, aber vorrangig muss man leider sagen, fehlt es an verantwortlichen Einsatz.

Würde mich gerne über eure Erfahrungen damit austauschen.

Bernd

Samu
01.10.2007, 13:17
Hallo Bernd, ich finde deine Anmerkungen für Gut, Richtig und Wichtig, doch ich frage mich, war es je anders?

Zeig mir ein „christliches Land“, welches seinen Anspruch „christlich“ zu sein auch nur annähernd gerecht wird. Ich kenne keins, ich kenne nicht einmal eine solche Kirchengemeinde, welche sich dazu verpflichtet fühlen würde, den Wegweisungen der Bibel zu folgen. Beim Geldbeutel fängt es an und beim stillschweigenden Mitmachen an politischen Ungerechtigkeiten geht es doch weiter.

Du sagst es doch selbst: „Oder wird allseits immer noch "Gott macht schon" gelebt?“
Ich schaue in die Gesellschaft und vermisse die zündende Kraft der Botschaft vom Sinai, vermisse die revolutionäre Kraft der Berglehre eines Jesus, welche eigentlich nichts so belassen dürfte wie es schon immer ist. Was hat sich nach 2000 Jahren geändert? Viel, es ist schlimmer denn je und das lässt alle Wegweisungen Gottes ins Leere verpuffen. Leider.

Wenn Christen wirklich die Botschaft von Sinai und der Berglehre ernst nehmen würden, wäre zumindest auf einem Teil der Welt das Paradies eine gegenwärtige Realität. Ein Stück der Himmelreiche wäre auf Erden sichtbar und vor allem erfahrbar. Es könnte jedoch auch sein, dass das Christentum einen absolute Minderheit wäre, welche überall auf Erden Verfolgung zu erdulden hätte, um der Himmelreiche Willen, um der Botschaft Willen und vor allem weil es dem Ansinnen der Welt nach eigennützigen Wohlstand, Ausbeutung und Machtgelüsten gänzlich widerspricht.

Wie dem auch sei, an den Früchten wird man alles erkennen und messen werden und nicht an Bekenntnisformeln und Glaubensaussagen. Der Welt mangelt es nicht an guten Worten und doch versinkt sie im Blut unserer Taten. Das ist das Resultat unserer Bekenntnisse und die Folge unseres gelebten Glaubensverständnisses.

Mal etwas provokant.

Samu

Bernd
01.10.2007, 17:35
Hallo Samu,

die Christenheit hat sicher viele Fehler, aber sie ist dennoch eine Kraft die von Gott als Gemeinde eingesetzt ist. Ich wollte mit meinem Beitrag nicht verurteilen, sondern zum Nachdenken anregen und für die Thematik sensibilisieren.

Ich rechne auch mit der Bibel die uns für die Endzeit viele Irrlehrer und falsche Christen vorausgesagt hat. Dennoch ist es reine Gnade, wenn man diesen Glauben finden durfte und auch bewahren kann.

Wir leben ja in der Postmoderne und man kann sicher so manches in berechtigte Zweifel ziehen. Viele Programme nützen eben nicht viel, wenn die Basics nicht stimmen oder gar unglaubwürdig sind.

Die Botschaft ist da und wird auch gepredigt und viele liebe Geschwister sind sehr aufrichtig in ihrem Glauben. Und es gibt auch ganz sicher sehr viel Hilfe untereinander.

Aber die Grundtendenz vergangener Jahre, also die fetten Jahre des Wohlstandes sind eindeutig vorbei. Und wie gehen Christen mit diesen Wechsel der Gezeiten um?

Mir ist wichtig anzuregen, Glaubensdruck zu nehmen und mit real existierender Not ehrlich umzugehen.

Davon mal abgesehen, denke ich das jeder Christ aufgefordert ist sein Platz einzunehmen.

Dies kann sogar ein Krankenbett sein...

Gruß
Bernd

anonym002
01.10.2007, 20:41
..... Dennoch ist es reine Gnade, wenn man diesen Glauben finden durfte und auch bewahren kann .....

grübel .... wenn alles Gnade ist und nicht aus eigenem Anteil, was können jene dazu, die diesen Glauben nicht finden konnten, resp. dieser Gnade nicht zu Teil geworden sind?


Gruss

Alef

Bernd
02.10.2007, 19:04
grübel .... wenn alles Gnade ist und nicht aus eigenem Anteil, was können jene dazu, die diesen Glauben nicht finden konnten, resp. dieser Gnade nicht zu Teil geworden sind?

Irgendwie verstehe ich Deine Anmerkung nicht?

Gnade ist für mich das Geschenk Gottes in Jesus, welches ich aber auch annehmen muss.

Glauben zu finden, bedeutet für mich Gnade zu erhalten die mir aufgrund meiner Entscheidung zu Jesus zuteil wird. Den Glauben anschließend zu bewahren, bzw. zu reifen und zu wachsen ist ebenfalls Gnade.

Der Eigenanteil besteht für mich darin, dass ich mich entscheiden muss, auch später bereits im Glauben, muss ich mich dazu entscheiden Jesus nachzufolgen.

Und Nachfolge ist nicht unbedingt "Gute Werke" tun, sondern auch Heiligung und Arbeit an sich selbst.

Menschen die den Glauben nicht finden können, bzw. nicht erfassen oder erkennen können, sind entweder noch nicht soweit und bekommen noch Ihre Chancen. Oder aber sie haben die Botschaft des Evangeliums abgelehnt, und wie wir ja wissen wird niemand gezwungen.

Gruß
Bernd

Samu
03.10.2007, 19:00
Ich wollte mit meinem Beitrag nicht verurteilen, sondern zum Nachdenken anregen und für die Thematik sensibilisieren.

Nichts anderes habe ich auch getan und darüber hinaus ein kleines Resümee gezogen. Es geht nicht um Verurteilung, sondern um das nüchterne Fazit einer existenten Realität. Ist Realität gleichbedeutend mit Verurteilung?


Die Botschaft ist da und wird auch gepredigt und viele liebe Geschwister sind sehr aufrichtig in ihrem Glauben. Und es gibt auch ganz sicher sehr viel Hilfe untereinander.

Ohne Zweifel, es wird viel gepredigt, ich frage mich nur, wenn man 20 Jahre predigten lauscht, was gibt es dann noch Neues zu predigen? Irgendwann wiederholt sich doch das gesagte oder nicht? Wo bleibt die gesellschaftliche Resonanz des gepredigten?
Wenn ich mir überlege das „wir“ in 5 Jahren – ca. 260 Predigtsonntage haben mit ca. 1 Stunde Predigt, so hat man also 260 Stunden gehört was man tun oder lassen sollte, 260 mal gehört was Gott will und was nicht, warum muss man dann noch predigten für seinen Glauben hören und Anweisungen zu richtigen und falschen Tun und vor allem setzt man dann auch das Gehörte um? Mit Verlaub, ernsthafte Zweifel habe ich daran schon. Bei 1700 Jahren Christentum sind 88400 Predigtsonntage vergangen, welche unzählige Menschen gehört haben und was hat sich dadurchauf dieser Erde zum Besseren verändert? Ca. 243 Jahre zum Hören und das Resultat???


Aber die Grundtendenz vergangener Jahre, also die fetten Jahre des Wohlstandes sind eindeutig vorbei. Und wie gehen Christen mit diesen Wechsel der Gezeiten um?

Genau das ist doch der Punkt, auf wessen Kosten hatte man den die fetten Jahre?


Mir ist wichtig anzuregen, Glaubensdruck zu nehmen und mit real existierender Not ehrlich umzugehen.

Mir auch!


Davon mal abgesehen, denke ich das jeder Christ aufgefordert ist sein Platz einzunehmen.

Das denke ich auch, die Frage ist nur wo er diesen Platz einnehmen will? Da halte ich mich doch mal an ganz biblische Fakten und ich wüsste nichts davon, dass sich die Urgemeinde in einer selbstgefälligen Gemeinde verschanzt hätte und Jesus schon gar nicht, sondern sich der Welt, in der sie lebten stellten. Und das mit aller Konsequenz! Um es einmal ganz praktisch zu formulieren, wie viele gläubige Christen gibt es in Deutschland? 10 Millionen wenn überhaupt? Wo sind die 10 Millionen, die sich gegen Krieg, Ausbeutung, Armut und soziales Unrecht, etc, was auch von diesem Land hier betrieben wird, zu Wort melden? Wo sind sie, die Frieden-Schaffenden, die, welche Barmherzig sind (mit den Notleidenden), womit ich bewusst nicht die Spendenfreude zwecks Selbstberuhigung meine, sondern diese die das Übel an der Wurzel bekämpfen!, wo sind die Recht-Schaffenden, die nämlich das Recht Gottes Schaffen und nicht nur predigen oder gar glauben, etc, etc. Alle zu gerne vergisst man doch immer wieder folgende Worte: nach Matth.: 5.13. Ihr seid das Salz der Erde! Wenn aber das Salz schal wird, womit soll man es salzen? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen, und auf den Strassen zertreten zu werden. 5.14. Ihr seid das Licht der Welt! Eine Stadt, hoch auf dem Berge, sie kann nicht verborgen bleiben. 5.15. Auch zündet man nicht eine Leuchte an, und stellt sie unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, und nur so leuchtet sie für alle im Haus. 5.16. So lasst auch eurer Licht vor den Menschen aufleuchten, auf das sie sehen eure gerechten und guten Taten und euren Vater in den Himmeln preisen.

Ich sage, kein Wunder das man heute einen Gläubigen von einem Ungläubigen nicht mehr unterscheiden kann, zumal es bei Ungläubigen oft friedlicher zugeht, als unter Gläubigen, wenn man sich die vielen Kirchen untereinander anschaut, welche sich sogar das Heil gegenseitig nicht zusprechen können.

Auch hier mit Verlaub aber an diesem Satz habe ich doch sehr ernsthafte Zweifel: „….aber sie ist dennoch eine Kraft die von Gott als Gemeinde eingesetzt ist“.


Dies kann sogar ein Krankenbett sein...

Ja das stimmt, doch tun das die Heiden nicht auch? Was ist daran so Glaubensstarkes?

Die Frage ist, gibt es überhaupt noch unterschiede, außer der sonntägliche Gang zum Hören, Singen und Gleichgesinntentreffen?

Mal kritisch und nüchtern hinterfragt! Ich frage mich oft, wann wird man anfangen die Worte der Bibel ernst zu nehmen?


Nachtrag: Das gesagte gilt auch mir!!!

Samu

Bernd
04.10.2007, 14:41
Was wäre denn, wenn es die Gemeinden nicht geben würde? Keine Hölle mehr oder gar mehr Frieden?

Schaut man auf die Fehlerqouten sieht man sicherlich eine Menge an Versagen und falschen Verhalten. Und was machen die vielen Predigten mit uns?

Da hier ein Kommen und Gehen herrscht, müssen sich Predigten wiederholen, damit das Wachstum des Geistes, bzw. des Christen gewährleistet ist. Reife Christen die Predigten als erfüllt ansehen, sind aufgefordert Ihrem Leben die Fülle mit Gott zu geben.

Mt. 16,18
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Ich denke man sollte zwischen Kirchengeschichte einerseits und dem was Kirchengemeinden dennoch Gutes hervorgebracht haben unterscheiden.

Letztlich darf man auch nicht vergessen, dass Glauben immer angefochten sein wird. Wir sind auch nicht zu Feldzügen gegen das Böse aufgerufen, sondern sind zum Beten und zum Segnen berufen.

Jesus war mitten im Leben und mitten unter den Sündern, aber er hat Ihnen Heilung und Vergebung gebracht. Was anderes tun viele Gemeinden auch nicht, wenn Sie die Botschaft verkündigen, bzw. Predigen.

Auch glaube ich, dass es ein Unterschied ist ob eine Gemeinde einen Platz ausfüllt oder ein Einzelner. Es braucht erstmal Mut und Glauben sich dem zu stellen und nicht zuletzt viel segensreiche Gemeinschaft die auf Liebe fundiert ist.

Man darf auch nicht vergessen, dass viele Leute bis zum umfallen arbeiten müssen, kein Geld mehr haben und sich dennoch unerschütterlich für Ihre Gemeinde einsetzen.

Es fängt beim Einzelnen an und bildet dann ein Ganzes, die Gemeinde. Und die ist unvollkommen!

Deine Kritik geht in eine globale Kritik über und birgt die Gefahr alle Gemeinden mit Ihrem Tun und so auch mit Ihren Menschen zu Richten. Ich möchte mit der Diskussion nicht in eine grundsätzlich ablehnende Haltung geraten, sondern dazu anregen Missstände zu sehen und anzusprechen und sich in lebensbejahender Weise zu engagieren.

Ermutigen, Zusprechen und Segnen ist die richtige Haltung um dann u. U. auch mal (wenns angebracht ist) mit Prioritäten zu reagieren. Wenn man sich aber von Gott senden und gebrauchen lässt, wird er aber auch alle Dinge führen.

Gruß
Bernd

jürgen
06.10.2007, 20:50
Ja das stimmt, doch tun das die Heiden nicht auch? Was ist daran so Glaubensstarkes?

Die Frage ist, gibt es überhaupt noch unterschiede, außer der sonntägliche Gang zum Hören, Singen und Gleichgesinntentreffen?

Samu

Das Frag ich mich manchmal auch. Es kann doch nicht allein die persönliche Weltsicht sein? Wo ist die Front?

Jürgen

jürgen
06.10.2007, 21:57
Hab mich gerade etwas im Forum umgeschaut.
Die Front ist wohl dort, wo der Messias Jeschuah in Israel bezeugt wird.
Ich wünsche mir eine weitergehende sachliche Diskussion.
Ich hoffe daß diese zur Versöhnung in IHM beiträgt.
Jürgen

Bernd
08.10.2007, 09:18
Die Front kann schon Dein Nachbar sein...

Bernd

Laezar
17.10.2007, 18:36
Diese Diskussion führt für mich am Kern vorbei. Gott ist Liebe und der kann meines Erachtens nach kein Mangel anhaften. Unsere Gedanken sind Gebete und uns geschieht nach unserem Glauben. Wie soll Gott uns Überfluss schenken, wenn wir schon voller Sorge zum Briefkasten gehen, weil wieder Rechnungen reingekommen sein könnten (ganz abgesehen davon, dass man für Rechnungen dankbar sein sollte, weil man durch das Bezahlen von Rechnungen das Gleichgewicht wieder herstellt zwischen schon erhaltenen Segnungen und unserem Beitrag dazu.) Wie können wir erhalten, woran wir nicht glauben.

Wenn es darum geht, uns jenen zuzuwenden, denen "es nicht so gut geht", denke ich, dass es vor allem darum geht, vorzuleben, wie man GLAUBEN lebt. Etwas Besseres und Wertvolleres kann es in dieser Hinsicht nicht geben. Wenn jemand finanziell angeschlagen ist, hat dies seine Ursachen. Einem solchen Menschen Geld zu geben, ist vergleichbar mit den Perlen und den Schweinen. Ein solcher Mensch, wenn er nicht lernt, was Glauben und Vertrauen heisst, wird immer wieder Unterstützung materieller Art brauchen. Besser, wir sind ein Zeugnis, dafür, was Glauben alles zu bewirken vermag. Ein Beweis dafür zu sein, dass die Bibel recht hat, mit allem was sie über den Glauben und das Vertrauen sagt.

Bernd, Du schreibst:
"Haben wir Christen diesen Zug schon bemerkt, sind unsere Gemeinden offen für diese Thematik? Oder wird allseits immernoch "Gott macht schon" gelebt?"
Genau darum geht es doch: Anzunehmen und bedingungslos zu glauben, "das Gott das schon macht". Und dies auch vorzuleben. Anstattdessen sinnieren wir darüber, wo wir unseren Beitrag leisten können, wo Gott es offenbar nicht kann/tut.

Weiter schreibst Du:
"Erschreckende Korruptionen, Zweiklassen-Gesellschaft, Unterschiede in der Bildung, eine Gesundheitsreform wo das Leben des Einzelnen an der Kassenzugehörigkeit hängt. Eine völlig vermurkste Ausländerintegration, Politiker die sich nicht mehr verantwortlich fühlen, hartz4 (er will es gar nicht gewesen sein) und und und, eine ellenlange Liste von Unglaublichkeiten der Ungerechtigkeit. (...) Aber die Grundtendenz vergangener Jahre, also die fetten Jahre des Wohlstandes sind eindeutig vorbei."
Uns geschieht nach unserem Glaube. Denkst Du, dass dies nur im Positiven der Fall ist?

Natürlich hat die Fürsorge einen wichtigen Stellenwert. Dabei geht es aber nicht um das Helfen um eines Resultates Willen, sondern um das Helfen des Helfens Willen. Das Denken von sich selbst weg und dem Leben zu zu wenden. Ich kann mir selbst nichts besseres tun, als anderen bedingungslos zu helfen. Dies hat durchaus etwas Paradoxes an sich: Man segnet sich selbst, indem man anderen hilft. Und dahinter steht durchaus auch Eigennützigkeit. Ich weiss, dass ich mir selbst vielleicht mehr helfe, als dem, dem ich helfe, wenn ich ihm helfe und trotzdem geht es mir nur darum, zu helfen. Aber die Tatsache, dass ich mich selbst damit segne, für andere da zu sein, lässt sich nun mal nicht verleugnen.

"Ich möchte mit der Diskussion nicht in eine grundsätzlich ablehnende Haltung geraten, sondern dazu anregen Missstände zu sehen und anzusprechen und sich in lebensbejahender Weise zu engagieren."

Das geht mir ebenso. Aber wenn Du ansprichst, "Missstände zu sehen", gehen mir all die Dinge durch den Kopf, bei denen man die Misstände sah und gegen sie vorging: Kampf gegen Aids - Resultat mehr Aids, Kampf gegen Krieg - Resultat mehr Krieg, Kampf gegen Terror - Resultat mehr Terror, Kampf gegen Armut - Resultat mehr Armut, usw. Deshalb sehe ich eine lebensbejahende Haltung darin, diese Missstände nicht zu beachten, sondern uns dem Schönen und Guten zuzuwenden und dies zu vermehren. Mutter Theresa sagte einmal: "Ich werde nie an einer Anti-Kriegs-Demo teilnehmen. Aber an eine Friedensdemonstration können Sie mich gerne einladen."

Selbstlose Hilfe gegenüber anderen ist etwas vom Schönsten und Wertvollsten was es gibt. Aber ich denke, dass es auf das Motiv ankommt, auf unser Denken und unseren Glauben.