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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verantwortung!



Vanessa
04.09.2011, 22:13
Vor 100 Jahren erklärte Friedrich Nietzsche: “Gott ist tot, und der Mensch ist frei.” Und im nächsten Satz schrieb er: „Jetzt kannst du alles tun, was du willst. Es gibt keine Verantwortung. Gott ist tot, der Mensch ist frei und es gibt keine Verantwortung.“

Damit hatte er ganz und gar Unrecht. Wenn es keinen Gott gibt, trägst du eine ungeheure Verantwortung auf deinen Schultern. Wenn es einen Gott gibt, dann kann er deine Verantwortung teilen. Du kannst deine Verantwortung auf ihn schieben; du kannst sagen: ” Du bist es, der die Welt geschaffen hat, du hast mich so geschaffen, wie ich bin. Letztendlich bist du verantwortlich, nicht ich. Wie kann ich denn verantwortlich sein? Ich bin nur ein Geschöpf und du bist der Schöpfer. Warum hast du von Anfang an die Saat der Korruption und die Saat der Sünde in mich gelegt? Du bist verantwortlich. Ich bin frei.“

Tatsächlich ist der Mensch, wenn es keinen Gott gibt, absolut verantwortlich für seine Handlungen, weil es keine Möglichkeit gibt, die Verantwortung auf irgend jemand anderen zu werfen. Du bist allein. Und alles, was du tust, ist dein Tun. Du kannst nicht sagen, jemand anders habe dich dazu gezwungen – denn du bist frei; niemand kann dich zwingen! Weil du frei bist, ist es deine Entscheidung, etwas zu tun oder nicht zu tun.

Mit Freiheit geht Verantwortung einher. Freiheit ist Verantwortung. Aber der Verstand ist sehr gerissen, der Verstand interpretiert es auf seine Weise. Es hört immer nur das, was er hören will. Er interpretiert die Dinge auf seine Art. Der Verstand versucht nie zu verstehen, was wirklich wahr ist. Er hat seine Entscheidung bereits getroffen.

Ich habe gehört…
“Ich bin ein anständiger Mann, Doktor, doch in letzter Zeit ist mein Leben wegen meiner Schuldgefühle und Selbstvorwürfe unerträglich geworden.” Der Patient schluckte unglücklich, ehe er fortfuhr: „Sehen Sie, ich bin seit kurzem das Opfer eines unkontrollierbaren Verlangens geworden, Mädchen in der U-Bahn zu kneifen und zu befummeln.
“Nur Mut,” meinte der Psychiater aufmunternd, “wir werden Ihnen sicherlich helfen dieses unglückselige Verlangen loszuwerden. Ich kann gut verstehen, wie unangenehm… ” Der Patient unterbrach ihn besorgt: „Es ist nicht so sehr das Verlangen, das ich loswerden will, Doktor, es ist das Schuldgefühl.”

Die Leute reden über Freiheit, aber sie wollen eigentlich nicht Freiheit sondern Verantwortungslosigkeit. Sie verlangen Freiheit, aber tief im Unterbewussten, wollen sie Verantwortungslosigkeit, Zügellosigkeit. Freiheit ist Reife, Zügellosigkeit ist sehr kindisch. Freiheit ist nur möglich, wenn du so integriert bist, dass du die Verantwortung übernehmen kannst, frei zu sein. Die Welt ist nicht frei, weil die Menschen nicht reif sind.



http://positivesfuehlen.org/was-ist-freiheit/

Was halter ihr davon?

Miss_Wings
05.09.2011, 08:53
Es stimmt schon ein wenig was da steht. Freiheit wird von vielen Menschen falsch interpretiert. Die Freiheit des einzelnen hört da auf, wo sie die Freiheit eines anderen einschränkt. Mädchen in der U-Bahn zu kneifen schränkt ganz bestimmt die Freiheit der Mädchen ein.

Für wahre Freiheit muss man Verantwortung übernehmen, das stimmt. Wenn man wahre Freiheit will, muss man auch tolerant sein, den anderen anders sein lassen, ihm seine Freiheit zugestehen. Sich z. B. an die Hausordnung halten und nicht die Musik so laut aufdrehen, dass der Nachbar keine Möglichkeit hat, seine Musik ungestört zu hören.

Jedoch entbindet uns die Existenz Gottes nicht von unserer Verantwortung für unser Verhalten. Gott gab uns den freien Willen, und damit die Freiheit über unsere Handlungen zu entscheiden. Gott zwingt niemanden, etwas Gutes oder etwas Schlechtes zu tun.

Shomer
05.09.2011, 10:39
Joh 8:31-34 Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger 32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. 33 Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Samen, sind niemals jemandes Knecht gewesen; wie sprichst du denn: "Ihr sollt frei werden"? 34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

Beginnen wir doch mal bitte ganz hinten: "Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht." Diese Aussage steht allerdings im krassen Widerspruch zum Kirchenvater Augustinus, der definierte, dass der Mensch bereits von seiner Geburt an, ja, sogar von seiner Empfängnis an ein Sünder ist. Seit Augustinus wissen wir, dass wir in die Hölle verdammt sind, weil wir gezeugt wurden. Die Empfängnis an sich ist die Sünde - gemäß Augustinus. Und dazu zieht er einen Vers aus den Psalmen heran und deutet ihn um, einen Vers, der eigentlich etwas völlig anderes aussagt:


Psa 51:5 Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.

Dieses Dogma ist bekannt als das Dogma der Erbsünde. Ich kann von mir sagen, dass ich nie wirklich frei war, so lange ich daran glaubte. In gewissen protestantischen Kreisen glaubt man, dass man der Verdammnis dadurch entkommen kann, dass man Jesus annimmt und/oder sich gemäß "Matthäi am Letzten" auf den Namen des Vaters und so weiter taufen lässt. Andere christliche Kreise verlangen eine Babytaufe zu demselben Zweck und Ziel. Da sind andere Religionen in diesem Punkt unwidersprochen freier. Das Androhen einer ewigen Verdammnis hat mit Freiheit nichts zu tun und mit Wahrheit schon gar nicht. Wer den Vorteil hat, die Wahrheit zu erkennen, der lässt sich nicht mehr von Kirchendogmen knechten und dies selbst dann nicht, wenn die Kirche ihre Dogmen nachträglich ins "NeueTestament" hinein geschrieben hat. Wir können glauben, dass wir die Erbsünde von Augustinus in uns tragen, wir können es auch bleiben lassen. Entweder wir sind unfrei oder wir sind frei.

Zudem steht das "jüdische" Sündenverständnis von Mose bis Jeshua im krassen Widerspruch zum katholischen, orthodoxen, evangelischen oder freikirchlichen Sündenverständnis. Ein Jude, der gegen die Torah handelt, der sündigt; ein Christ aber muss gegen die Torah handeln, um nicht gesetzlich zu sein.

Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht - wie kann ein Baby Sünde tun? Der reiche Jüngling sagte zu Jeshua, dass er die fraglichen Torah-Gebote gehalten habe von seiner Jugend auf - aber niemals vom Babyalter an - dieser Jüngling wusste, dass man erst nach der BarMitzvah für seine Sünden zur Verantwortung gezogen werden kann.

Ein Richter erkennt bei der Wahrheitsfindung Widersprüche. Er nennt sie "Widersprüche", "Schutzbehauptungen" oder bezeichnet Aussagen als "frei erfunden" u. ä. In Wahrheit sind die Aussagen aber erstunken und erlogen, nur sagt er das nicht so. Der Delinquent will nämlich nicht, dass seine Untat heraus kommt und deshalb greift er zum Mittel der Lüge. Wenn ich nun im "NT" Widersprüche erkenne, dann handelt es sich dabei zweifelsohne um Lügen. Man sagt das aber nicht so, sondern man nennt das "Widersprüche". Dass man von Lügen frei würde, lese ich im eingangs erwähnten Bibelvers aber nicht. Lügen versklaven, ob sie im "NT" stehen oder aber von Herrn Nietzsche kommen. Die Wahrheit wird uns frei machen.

Kommen wir zum Abschieben der Verantwortung: Da hat angeblich der Satan die Eva verführt, einen Apfel zu essen und deshalb stehen wir alle unter der Erbsünde. Nur lese ich in der ganzen Geschichte nirgends etwas von einem Apfel, von einem Satan oder von einem Sündenfall - dies ist alles frei erfunden (s. o.). Schuld ist dort also der Satan - eigentlich, aber wir kommen alle in die Hölle, wenn wir der Kirche nicht gefügig sind und wir (die Opfer Satans) werden mit der ewigen Hölle bestraft als wären wir die Täter - angeblich. Und der Satan reibt sich angeblich die Hände; denn ihm kann ja nichts passieren.

In 1Kor 5 lese ich nun von einem Mann, der gegen die Torah verstoßen hat (er hatte eine Frau seines Vaters begattet) und den Paulus, wiewohl abwesend, dem Satan übergibt, damit sein Geist selig wird. Da stimmt doch 'was nicht! Ich erlebe es immer mehr, dass die Verantwortung auf einen fiktiven Feind (Satan, Teufel, Dämonen) abgeschoben wird. Selbstverständlich kann man auch (Beispiel Adam: Das Weib, das du [du!] mir gegeben hast....) die Verantwortung auf einen fiktiven Gott abschieben. Das Abschieben ist unwidersprochen ein bequemer Weg, um die Konsequenzen aus Fehlentscheidungen nicht tragen zu müssen. Irgendwann einmal wird aber jeder von seinen Fehlentscheidungen eingeholt. Es gab sogar einen Augenblick in meinem Leben, dass ich erkennen musste, dass meine "Entscheidung für Jesus" ein Fehlentscheid war und meine Mitgliedschaft in Freikirchen ebenso.

Sekten bauen ihre Autorität auf dem Umstand auf, dass der Sektenführer sagt, wo es lang geht und alle folgen. Man kann dann den Sektenführer für seine Entscheidungen verantwortlich machen. Bei den Sonnentemplern in Kanada und der Schweiz oder zuvor bei Jim Jones in Südamerika ging das aber gründlich in die Hose: Ein Massen-(selbst-)mord war in beiden Fällen die Folge dafür, dass Menschen ihre persönliche Verantwortung auf einen Sektenführer übertragen haben. Das bequeme Leben der Fremdverantwortung war vorzeitig zu Ende. So wird jedes Leben "mit Gott" vorzeitig zu Ende gehen und jedes Leben "ohne Gott" ebenso. Die Frage lautet nämlich, um welchen Gott es sich dabei eigentlich handelt.

Von Hindus kann nämlich nicht behauptet werden, dass sie gottlos seien, dass sie nicht an Gott glauben; dem Vernehmen nach beten die über 900 Mill. Hindus über 300 Mill. Gottheiten an. Und ganz oben steht eine Dreieinigkeit aus Brahma, Vishnu und Shiva. Andere Hindu-Traditionen verehren Krishna oder wen auch immer. Ob ich Hindu bin und an "Gott" glaube oder Christ bin und an "Gott" glaube - wo ist da der Unterschied? Und wenn ich südafrikanischer Zulu bin und an Unkulunkulu glaube, dann glaube ich auch an "Gott" - die Frage ist nur: "An welchen?" Als Europäer würde ich niemals Unkulunkulu irgendeine Verantwortung zuschieben, für Zulus gibt es aber keinen anderen Gott. In der Zulu-Bibel wurde "Gott" durchwegs mit "Unkulunkulu" übersetzt. Folglich hätte in einer indischen Bibel "Gott" mit Krishna oder Brahma übersetzt werden müssen oder in deutschen Bibeln mit "Wotan". Welchen Gott hat Nietzsche eigentlich gemeint, als er von "Gott" sprach? Ob er wohl auch christliche Scheuklappen anhatte und einen fiktiven christlichen "Gott" meinte, den es so sowieso gar nicht geben kann? Wie wollen wir die Wahrheit erkennen, wenn unser Gottesbild sich auf heidnische Erkenntnis stützt und ehrlichkeitshalber als Mix aus griechisch-römischer Mythologie und Philosophie, aus historischen Gottesbildern aus verschiedenen Kulturen und noch etwas Hebraismus bezeichnet werden müsste, als Synkretismus nämlich? Welchen "Gott" meinte Nietzsche überhaupt?


5Mo 6:4: Höre Israel: JAHWEH, unser ELOHIM, JAHWEH [ist] EINER!

Wenn der jüdische Rabbi Jeshua BarJosef über "Gott" sprach, dann meinte er niemals "Gott", "Theos", "Unkulunkulu" oder sonst ein heidnisches Konstrukt, sondern er meinte genau IHN, den Mose auch meinte. Auf dieser Basis können wir neu beginnen, über "Gott" zu sinnieren, ja, und dann sind wir der Wahrheit ein kleines Schrittchen näher gekommen, die uns frei macht.

Vanessa
05.09.2011, 14:03
man kann nicht nur auf Gott die verantwortung abladen...
man kann auf vielerlei arten verantwortung abgeben, in dem ich zb. meine eltern für meine situation verantwortlich mache ...meine eltern haben mir dies und das bei gebracht oder mich so und so behandelt, deswegen mache dies und das so und denke auf diese oder jene Weise. Diese und jene Leute haben mich verletzt oder hintergangen, deswegen mach ich das und das so. So und so ist meine Situation, deswegen mach ich das so. Etc. Es läßt sich da beim weitergraben sicherlich eine ganz schöne Liste finden.


Durch das Übertragen von Schuld hab ich die Macht und Fähigkeit abgegeben, etwas zu verbessern. Schließlich haben ja die anderen gemacht und nicht ich. Also kann ich nicht ändern, sondern die anderen müssen das. Ich drehte mich in dieser Schleife weiter, ohne einen Weg, da rauszukommen.
Aber dann kapiert, wenn ich Eigenverantwortung übernehme, übernehme ich auch die Fähigkeit, Dinge zu ändern und zu verbessern. Dadurch bin ich Kreatorin - Schöpferin - Gestalterin.
Ich meine das so: Natürlich werden viele Dinge von außen ausgelöst. Aber wenn ich das so stehen lasse, passiert nichts. Ich kann aber sagen: Okay.. so und so ist das gelaufen, aber dadurch bin ich so und so. Ich will aber anders sein, also hole ich mir meine Verantwortung zurück, indem ich aufhöre, Schuld zuzuweisen.
Solange ich die Schuld (Verantwortung) bei den anderen lasse, spreche ich mir selbst die Fähigkeit ab, etwas ändern und gestalten zu können. Hole ich mir die Verantwortung zurück, kann ich selbst schaffen und verändern.


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Der Durchschnittsmensch schiebt die Schuld immer auf jemand anderen. Immer ist jemand anders daran schuld, dass du leidest. Deine Ehefrau lässt dich leiden, dein Ehemann lässt sich leiden, deine Eltern, deine Kinder gehen dir auf die Nerven. Oder das ökonomische System deiner Gesellschaft, ob Sozialismus, Kapitalismus oder Faschismus, die herrschende politische Ideologie, die Gesellschaftsstruktur. Oder das Schicksal, Kismet, Gott... irgendwer halt.

Die Leute kennen Millionen von Tricks, um sich der Verantwortung zu entziehen.

Osho

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Shomer
05.09.2011, 14:31
Die Leute kennen Millionen von Tricks, um sich der Verantwortung zu entziehen.

Völlig korrekt! Im Religiösen habe ich jedoch gelernt, für meinen "Glauben" selbst Verantwortung zu übernehmen und keinem Pastor mehr zu glauben. Rate doch bitte mal, was ich falsch gemacht habe! Wenn du nicht drauf kommst, verrate ich es dir: Ich bin falsch und alle anderen sind richtig.

Ein Freund von mir war katholischer Priester. Als der las, was wirklich in der Bibel steht und als er das dann auch umsetzte, was er gelesen hatte, da wurde er von einem Augenblick auf den anderen exkommuniziert. Und das bedeutet für einen Katholiken: "Jetz bisse auf ewich vadammt!" Er wurde Pastor einer Freikirche und was er dort erleben musste, hat all das in den Schatten gestellt, was er in der "Mutterkirche" durchleiden musste. Dieser Held hat Verantwortung wahrgenommen und dadurch Verleumdungen, Demütigungen, Beschimpfungen und erlitten sogar einen Mordversuch, von mehreren Morddrohungen einmal abgesehen. Und er las weiter in der Bibel und stellte fest, dass die ewige Verdammnis nichts weiter ist, als christliche Hirnwindungsakrobatik. Und als er das lehrte, wurde er auch in Freikirchen als Allversöhner verschrien und behandelt, als sei er der Ratgeber Satans. Dann lehrte er, dass die Jungfrauengeburt eine heidnische Erfindung ist - und noch mehr Freunde verließen ihn. Dieser Freund hat Verantwortung für seine Lehre übernommen und sich nicht mehr auf Leute gestützt, die ihm vorgaben, was er als Wahrheit zu bezeichnen habe. Wer seiner Verantwortung gerecht wird, der wird ausgegrenzt, wer aber seine Verantwortung auf Gott oder den Satan oder auf einen Pastor abschiebt, oder auf die Eltern oder die Umstände oder die Gesellschaft, der ist "in".

anonym002
05.09.2011, 15:15
Die Leute reden über Freiheit, aber sie wollen eigentlich nicht Freiheit sondern Verantwortungslosigkeit. Sie verlangen Freiheit, aber tief im Unterbewussten, wollen sie Verantwortungslosigkeit, Zügellosigkeit.



Sehr gut getroffen... hat was an sich. Vielleicht etwas zu pauschal, aber doch Kern der Sache.


Alef

Nachdenklich
09.09.2011, 08:05
Und als er das lehrte, wurde er auch in Freikirchen als Allversöhner verschrien und behandelt, als sei er der Ratgeber Satans. Dann lehrte er, dass die Jungfrauengeburt eine heidnische Erfindung ist - und noch mehr Freunde verließen ihn. Dieser Freund hat Verantwortung für seine Lehre übernommen und sich nicht mehr auf Leute gestützt, die ihm vorgaben, was er als Wahrheit zu bezeichnen habe.

Ich frage mich: Hat dieser Freund Shomer's Verantwortung für sich übernommen, oder glaubte er Verantwortung zu übernehmen, indem er nun seinerseits von den Leuten erwartete, dass sie sich auf seine Vorgaben stützen, die er nun seinerseits als Wahrheit bezeichnete?

Hat dieser Freund nicht einfach die Dinge "in seinem Verstande" umgedreht, tritt aber voll die Mühle, die Vanessa oben sehr deutlich beschrieben hat? - Also einer von den Millionen Tricks, sich der Verantwortung für sein eigenes Leben zu entziehen! Es sind die anderen: Die haben das zu lernen, was ich erkenne!

Ist das gleichbedeutend mit Verantwortung übernehmen für sein Leben / seinen Glauben?

Seleiah
09.09.2011, 17:15
Die Kernfrage der Verantwortung ist genau der Nihilismus den Nietzsche angesprochen hat; verantwortung ist bedeutungslos da verantwortung kein physikalisches gesetz ist und somit ein moralkonstrukt ist welches der Mensch nicht braucht um zu leben, es kann nur in gewissen situationen ganz nuetzlich sein. Ein mensch ist fuer gar nichts verantwortlich, nur die gesellschaftliche erziehung zwingt den menschen zur verantwortung. Der Link der da gepostet ist, der Autor hat Nietzsche nicht verstanden, weder noch den propagierten Nihilismus, oder gar, dass Nietzsche der Antnihilist schlechthin war

Nachdenklich
10.09.2011, 16:59
Der Link der da gepostet ist, der Autor hat Nietzsche nicht verstanden, weder noch den propagierten Nihilismus, oder gar, dass Nietzsche der Antnihilist schlechthin war

Ob einer wirklich für sich in Anspruch nehmen kann, er hätte Nietzsche verstanden? - So geht's mir auch mit anderen Schriften - und ich komme immer wieder in Bescheidenheit zum Schluss: Ehe ich mich nicht selber durch und durch verstanden habe, wie könnte ich da andere wirklich verstehen?

Zur Verantwortung: Meinen Erfahrungen entsprechend finde ich es für mich persönlich von Belang, dass ich (zumindest) mir selber gegenüber verantwortlich bin. Wenn ich diese Verantwortung nicht trage(n will), dann kann es ganz schön unangenehm werden. Ob Nietzsche das auch nihiliert hatte / hätte? - Ich mag übrigens Nietzsche, er regt zum Denken an, er führt in die Tiefen und Abgründe menschlichen Seins...

Seleiah
11.09.2011, 17:59
Nietzsche erklaert doch immer alles bis man den scheiss nicht mehr lesen will weil es zuviel blabla wird