PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sünder



Midoria
17.10.2007, 12:09
Hallo Ihr Lieben!

Ich presche gleich mal vor und stelle kritische :?: Fragen.

Wie geht ein gläubiger Christ mit Homosexuellen um? Versucht man ihn zur Umkehr zu bringen? Läßt man ihn einfach so leben im Vertrauen darauf, dass er es "sich noch mal überlegt". Wartet man, wie Christus über ihn richtet?

Was ist mit Ehebrechern? Ich habe täglich mit ihnen zu tun :oops: ich arbeit bei einem Scheidungs-Anwalt. Mache ich mich da mitschuldig? Manche lassen sich in 2. oder sogar 3. Ehe scheiden. :shock: Wie tritt man solchen Leuten entgegen.

Sünder sind wir ja wohl alle, und es steht uns nicht zu, zu richten, richtig? Würdet ihr einen befreundeten Mann darauf ansprechen, wenn er Euch sagen würde: Hey, ich hab einen Freund und wir wollen heiraten... Wie würdet ihr damit umgehen? Spricht man das offen an, betet man für den offensichtlichen Sünder, oder freut man sich für ihn, dass er Liebe gefunden hat und glücklich ist.

Liebe Grüße

Midoria

celavie
17.10.2007, 12:52
oh Midora ,
da stellst du ja gleich eine schwierige Frage!
Nicht daß es nicht klar wäre was Gott möchte.......aber wie und Wen spreche ich darauf an?
1.Zuerst einmal müssen wir klar sehen, daß Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat, die gehören zusammen und sollen Familie gründen. So ist es Gottes Plan für uns.

2. In der heutigen Gesellchaft herrscht Sünde und vieles wird verkehrt und schon kleine Kinder werden tief verletzt, abgelehnt, und gedehmütigt.
Oft sind das die Ursachen für eine Fehlentwicklung im Alter.
Mann kann nicht einfach hingehen und wegen etwas verurteilen.
Solche Menschen müssen an die Wahrheit Gottes herangeführt werden, damit sie den eigentlichen Plan Gottes erkennen für Ihr Leben, dann müssen die Wurzeln gesucht werden und es braucht viel Liebe und Gebet, damit solche Menschen in die Freiheit und in den Plan Gottes kommen.

Ich denke, Gott führt uns alle, und führt uns auch bestimmte Menschen über den Weg denen wir helfen dürfen.
Aber hilft es ihnen, wenn wir ihnen sagen, was sie falsch machen?
Vielleicht ist es besser, ihnen zuerst einmal zu zeigen, daß Gott sie als Mensch liebt. Wenn sie ihn dann annehmen, wird Gott den WEg zur Heilung und wiederherstellung bereiten, das glaub ich ganz fest.

JC-Freak
17.10.2007, 14:21
Hallo!

Also ich versuche eigentlich, soweit ich es hinkrieg mit allen Menschen respektvoll umzugehen.

Ich denke, es bringt ja nix, auf einen Homosexuellen oder einen Ehebrecher zu zu gehen und zu sagen: "He, Gott findet das nicht gut". Was interessiert das denjenigen schon?
Und selbst wenn: Angenommen, derjenige würde dann betroffen seinen Lebenswandel ändern. Er wäre ja trotzdem noch ein Sünder.

Zunächst muss man doch den Kern des Problems lösen: Dass die Menschen nicht in Beziehung zu Gott leben. DAS ist doch die Sünde an sich.
Erst wenn jemand sich zu Gott bekehrt hat, kommt die Zeit, wo es einen Sinn macht, vielleicht mal mit ihm über seinen Lebenswandel zu reden. Doch wahrscheinlich wird derjenige beim Lesen der Bibel und ihm Gebet dann ohnehin selbst auf Fragen kommen, auf die er Antworten sucht.

Mein Freund hat mal mit einem schwulen Bekannten (nicht gläubig) gesprochen. Ich weiß nicht genau, wie sie drauf kamen, aber irgendwie war das Thema Christsein und Schwulsein auf dem Tisch. Und mein Freund sagte:
"Ich weiß, dass Gott es nicht gut findet, wenn Mann und Mann oder Frau und Frau sich in sexuelle Beziehungen begeben. Aber deswegen hab ich nichts gegen dich, denn das ist nicht schlimmer oder besser, als die Sünden, die mir Schwierigkeiten bereiten."

Midoria
19.10.2007, 09:26
Hallo!

Ich bin sehr erleichtert, dass ich das richtig beurteilt habe. Denn leider habe ich in anderen christl. Foren/Seiten Dinge gelesen, die mich bestürzt haben. Da war jemand, der überlegte, ob er überhaupt mit einem schwulen Mann zusammen arbeiten könnte, weil der doch so ein großer Sünder sei und es nicht mal einsehen wollte, nachdem er mit ihm darüber gesprochen hatte :shock: oder ein Familienmitglied, das seine Schwester nicht mehr treffen wollte, weil die nun ihre 2. Ehe vorbereitete, die Scheidung hätte sie ja schon bestürzt, aber nun heiratet sie zum 2. mal, das geht ja nicht... :|

Das hat mich echt traurig gemacht. Wir können wohl eine Meinung dazu haben, aber richten und verurteilen, das obliegt uns doch nun wirklich nicht.

Ich drücke Euch ganz feste!

Midoria

Kerze
20.10.2007, 01:06
Wenn wir mit einem Schwulen nicht arbeiten würden, würden wir uns über ihn erheben, aber Gott möchte nicht, dass wir das tun.

Ich kenne einen wunderbaren und aussergewohnlich begabten schwulen Mann und bin hingerissen über seine Phantasie und seine Lebensfreude und seinen Glauben.
Was soll ich ihn richten, das ist Gottes Angelegenheit, ob oder nicht. Dieser Mann hat viel nachgedacht darüber und auch mit seinem Pastor und engen Freunden und mir gesprochen.

Ich bin erstaunt, wie Du JC-Freak weise bemerkst


Und selbst wenn: Angenommen, derjenige würde dann betroffen seinen Lebenswandel ändern. Er wäre ja trotzdem noch ein Sünder.

das habe ich so noch nie überlegt, ein wahrer Satz.

@celavie, es wäre schlimm, wenn wir richten müssten, die Massstäbe wären wie beim Empfinden so verschieden.


Ich denke, Gott führt uns alle, und führt uns auch bestimmte Menschen über den Weg denen wir helfen dürfen.
Aber hilft es ihnen, wenn wir ihnen sagen, was sie falsch machen?
Vielleicht ist es besser, ihnen zuerst einmal zu zeigen, daß Gott sie als Mensch liebt. Wenn sie ihn dann annehmen, wird Gott den WEg zur Heilung und wiederherstellung bereiten, das glaub ich ganz fest.

liebe Midoria, danke für das Thema,


Das hat mich echt traurig gemacht. Wir können wohl eine Meinung dazu haben, aber richten und verurteilen, das obliegt uns doch nun wirklich nicht.

das seh ich auch so.

Gottes Segen Euch. Kerze(Harfe)

Stella
20.10.2007, 12:39
Vor Gott sind alle Menschen gleich. :)

Stella

Kleinearche
21.10.2007, 20:18
Hallo ihr lieben,

hmm, muß hier sozusagen ein Jein einwerfen. Ich glaube nicht, das es richtig wäre, Menschen nicht darauf hinzuweisen, das es falsch ist was sie tun. Wenn wir immer nur sagen "das ist okay, ich kann nichts dabei finden" wo unterscheiden wir uns dann von den anderen? Aber wichtig ist WIE wir es sagen. Wir können mit Menschen befreundet sein, sollen wir sogar, wir sollen ihnen sagen, das wir und auch Gott sie lieben, so oder so. ABER wir dürfen die Aussagen der Bibel nicht völlig unter den Teppich kehren. Das ist nicht immer angenehm. Als ich meiner Schwester nach ihrer Trennung von ihrem ersten Mann sagte, daß ich es schade finde und nicht so ganz verstehen kann, warum man so plötzlich (wegen eines anderen) seine Ehe wegwirft und das ihre Ehe doch vielleicht noch Zukunft gehabt hätte, hat sie gute zwei Jahre ! nicht oder doch kaum mit mir gesprochen. Das tat mir auch sehr weh. Aber ich erinnere mich an eine kleine Geschichte in der ein Mann der in Nachbarschaft zu vielen Christen lebte, bei einer Predigt das erstemal von der Hölle hörte und daraufhin den Pastor fragte, ob er das glaube. Als dieser das bejahte, sagte er Christen wären wohl die kältesten und herzlosesten Menschen die es gäbe. Jahrelang hätte er neben ihnen gewohnt, mit ihnen in Freundschaft gelebt und nie hätte ihn jemand auf diese Gefahr hingewiesen! Ich glaube , wir sollten einfach echt sein. Wir sollten Jesu Liebe weitergeben, von der Liebe erzählen, von Vergebung, aber auch von Umkehr. Denn es heißt ja auch "gehet fort und sündigt nicht mehr...". Sich von solchen Menschen abzuwenden wäre ein Verrat an der Liebe Christi, sie nicht darüber aufzuklären, was Jesus sagt , aber auch.

Kleinearche
21.10.2007, 20:21
Hey ich sehe hier gerade wieso steht mein Beitrag unter dem Namen OdinsDiener? Ich habe mich mit dem Namen KleineArche eingetragen. Was stimmt hier denn nicht?

Kerze
21.10.2007, 21:42
Liebe Little Ark

Ich sehe das schon auch so, dass wir von Geschwistern gesagt bekommen sollen, wo wir in Sünde leben.

Nur werde ich die Hinweise von Freunden und Gemeindemitgliedern leichter akzeptieren und das als liebend gesagt verstehen als von anderen.

Gerade bei intimen Situationen. Dieser Freund, von dem ich schrieb, weiß das sehr wohl, wie Gott über sein Leben denkt, er hat sich schließlich informiert und mit uns gesprochen. Er ist also 'aufgeklärt' über diese Sache.
Es steht mir aber nicht zu, ihn ständig zu verurteilen und weiter zu bearbeiten.

Ich kann für ihn beten und Gott bitten mir das richtige Verhalten zu schenken in solch einer Situation.

Kerze

KindGottes
15.02.2009, 13:21
Sünder sind wir ja wohl alle, und es steht uns nicht zu, zu richten, richtig?

Das ist korrekt.
Es steht uns nicht zu, zu richten.
Dies ist eine der zentralen Aussagen Jesus.
Nur leider auch eine der am meisten ignorierten Aussagen.
Es wird auch oft missverstanden, und man erhält die Antwort: "und wenn ein Gericht alle freisprechen würde?"
Aber das ist nicht mit dem Verbot des Richtens gemeint.
Es geht darum, Andere nicht innerlich zu verurteilen.

Wenn sich also nur die Christen bezeichnen dürften, die innerlich nicht verurteilen, dann wäre die Christenheit wohl nur noch eine winzige Minderheit auf dieser Erde.

Gerade vom Christentum geht viel Verurteilung aus:
Verurteilung gegen Homosexuelle.
Verurteilung gegen Menschen, die eine sogenannte Blasphemie begehen.
Was soll das den?
Gehen die denn davon aus, Gott wäre beleidigbar?
Ich glaube nicht, dass Gott sich jeden Schuh anzieht.
So viele Füße hätte Er/Sie gar nicht.
Auch der Satanismus darf letztlich nicht verurteilt werden.
Lass ihnen das ihre, solange sie keine Menschen oder Tiere quälen ist doch nichts schlimmes dabei.

Statt einen Menschen zu verurteilen ist es besser, sich darüber Gedanken zu machen, was diesen Menschen zu einem Verhalten führt, das wir nicht billigen.
Zuvor aber sollten wir nach uns selbst schauen, warum wir dieses Verhalten nicht billigen, und ob unsere Nichtbilligung überhaupt gerechtfertigt ist.