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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe ich liebe eine Christin



lupus
30.09.2011, 20:55
Hallo liebe Gemeinde,

Ich weis nicht an wen ich mich wenden soll. Seit einem halben Jahr bin ich unsterbilch in eine junge Frau verliebt und sie in mich. Das Problem ich bin Wicca. Wir sprechen nicht darüber es scheint als stände dieses Thema zwischen uns und stellt eine unüberbrückbare Hürde dar. Hinzu kommt das ich noch einen Blog zu dem Thema http://wiccawelt.blogspot.com/
betreibe. Sie sagt zwar sie hat ihn noch nie gelesen. Aber das kann ich nicht recht glauben. Ich vermute sie kann ihn nicht leiden. Meine Frage ist wie lösen wir das Problem. Muss einer von uns konvertieren oder gibt es eine Möglichkeit, das unter einen Hut zu bringen. Ich würde wirklich fast alles für diese Frau tun. Aber keiner von uns würde vom anderen Verlangen seinen Glauben auf zugeben. Ich bin prinzipiell für alles offen. Aber was würde das denn für mich bedeuten. Welchen Weg müsste ich gehen. Gibt es irgendeinen Weg?

Sunigol
30.09.2011, 23:10
keiner von uns würde vom anderen Verlangen seinen Glauben auf zugeben
Das ist schon mal gut. Das wäre nämlich sehr viel verlangt.

Ihr müsst bereit sein, den anderen vorbehaltlos anzunehmen, wie alle Paare. Dass ihr verschiedene Weltanschauungen habt, macht die Sache vielleicht schwieriger, aber nicht unmöglich. Ihr müsst hinnehmen, dass euer Partner religiöse Dinge tut oder sagt, die euch selbst völlig fremd sind, und ihr dürft darin keine Abwertung eures eigenen Glaubens sehen. Wenn ihr das könnt, dann wünsche ich euch alles Gute.

Irgendwann werdet ihr vermutlich über euren Glauben reden. Aber ob ihr das jetzt macht oder später, das könnt ihr eurem Gefühl überlassen, wann die Zeit reif dafür ist. Zum Beispiel dann, wenn du neugierig bist: "warum macht ihr Christen das so?" Aber ihr solltet euch nicht unter Druck setzen mit "muss ich mit ihr reden? will sie mit mir reden? oder will sie auf keinen Fall?" Wenigstens das solltet ihr kurz abklären, denn dann wisst ihr, ob das Thema "zwischen euch steht" oder nicht.

KindGottes
01.10.2011, 03:12
Ich selbst glaube nicht an einen manifestierten Teufel.
Wohl tragen wir jenes kleine Teufelchen in uns, das man auch als Ego bezeichnet.
Ich glaube auch nicht, dass Satanisten durch und durch schlechte Menschen sind.
Es ist doch meist eher eine Protestbewegung, die dem dogmatischen Kirchenglauben entgegen gerichtet ist.
Wobei wenn ich an Teufel denke, dann kommt mir in diesen Zusammenhang meist Mephisto aus Goethe's Faust in den Sinn:
"Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
Schön gesagt, denn ohne das Dunkel zu kennen, könnten wir das Licht nicht schätzen.
Und ohne den Egoismus zu kennen, könnten wir den Idealismus nicht schätzen.

Wenn sich zwei Menschen lieben, dann sollten ihre Glaubensbekenntnisse ihnen nicht im Wege stehen.
Denn wenn man einen Menschen liebt, dann liebt man ihn mit samt seinen Ansichten.
Andernfalls wäre es keine Liebe.
Man kann aneinander wachsen.
Es geht darum, was einen anderen Menschen an seinen Glauben reizt.

Ich sage bezüglich Glauben nur eines:
Gott steht darüber, was immer wir glauben und was nicht.
Denn Gott schaut nicht ins Hirn, sondern aufs Herz.
Und ich wüsste keinen Grund, warum ein Satanist nicht ein gutes Herz haben könnte.
Ebenso wenig wüsste ich einen Grund, warum ein glaubender Mensch nicht viel Egoismus ein seinem Herz haben könnte.
Und noch eines fällt mir ein:
Lukas, Kap 6, Vers 35: Ihr aber sollt eure Feinde lieben ...
Steht hier irgendwo, dass es eine Ausnahme gäbe, auch eine Ausnahme vor jenem (imaginären) Feind, den man Teufel nennt?
Bringe ein Licht in die Finsternis und die Finsternis muss zurückweichen.
Aber man kann keine Finsternis ins Licht bringen, weil das schlichtweg nicht geht.

anonym004
01.10.2011, 10:16
moin :)

du bist nich zufällig mit der hier zusammen?^^ http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?26710-Kann-eine-Christin-einen-Heiden-heiraten &hyänen das wär jetz lustig.

bb lily



Hallo liebe Gemeinde,

Ich weis nicht an wen ich mich wenden soll. Seit einem halben Jahr bin ich unsterbilch in eine junge Frau verliebt und sie in mich. Das Problem ich bin Wicca. Wir sprechen nicht darüber es scheint als stände dieses Thema zwischen uns und stellt eine unüberbrückbare Hürde dar. Hinzu kommt das ich noch einen Blog zu dem Thema http://wiccawelt.blogspot.com/
betreibe. Sie sagt zwar sie hat ihn noch nie gelesen. Aber das kann ich nicht recht glauben. Ich vermute sie kann ihn nicht leiden. Meine Frage ist wie lösen wir das Problem. Muss einer von uns konvertieren oder gibt es eine Möglichkeit, das unter einen Hut zu bringen. Ich würde wirklich fast alles für diese Frau tun. Aber keiner von uns würde vom anderen Verlangen seinen Glauben auf zugeben. Ich bin prinzipiell für alles offen. Aber was würde das denn für mich bedeuten. Welchen Weg müsste ich gehen. Gibt es irgendeinen Weg?

Bitschubser
01.10.2011, 10:50
Aus Deinem Blog:
Die Wicca sind viel älter als das Christentum und damit auch als Satan.

Aus christlich/theologisch/historischer Sicht ist das sachlich falsch. Den Widersacher gab es ziemlich kurz nach Erschaffung der Welt in vorchristichen Zeiten des alten Bundes. (Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Satan)

Wicca und Christentum sind aber sowas von konträr und wer sein Leben nach Jesus ausrichtet, hat für solche irdischen Irrlehren keinen Platz im Leben.

Es gibt da ganz klare Ansagen.
1.) Wir sollen neben Jahwe keine anderen Götter haben. (Exodus 20 und Deuteronomium 5, auch 10 Gebote genannt.)
2.) Wir sollen Gott und unseren nächsten lieben wie uns selbst. (Markus, 12, 29-31)
3.) Es führt kein Weg zum Vater außer durch Jesus Christus. (Joh. 14,6)

Ich habe mich früher sehr viel mit "okkulten Dingen" beschäftigt und lebe ergebnisorientiert. Wahren inneren Frieden habe ich erst, seit dem ich weiß, dass Jesus sein Leben für mich gegeben und Gott mich völlig unverdientermaßen als sein Kind angenommen hat.

Bevor da jetzt ein Buch draus wird: Christentum und Wicca sind nicht kompatibel. Welches "System" jetzt das mit den besseren Zukunftsaussichten ist, sei Deiner Entscheidung überlassen.

Möge der Herr Dir in seiner Gnade den Weg zeigen.

Alles Gute für Eure Zukunft...

der Bitschubser.

lupus
01.10.2011, 11:49
Ich möchte euch für eure anregungen danken. Es wird wohl auch noch ne weile dauern, bis ich damit durch. Denn eigentlich bin ich jetzt vewirrter als zuvor. Aber ihr habt mir ne Menge mitgegeben über das ich jetzt nachdenken kann. Falls noch jemand etwas einfällt, dann last es mich wissen.

Ich möchte euch sagen, dass ich sehr dankbar und überrascht über eure Reaktionen war. Es hat mich doch ein wenig Überwindung gekostet mich an dieses Forum zu wenden. Ich hatte mich mental auf heftige Reaktionen eingestellt. Dem war nicht so. Was mich ebenfalls zum nachdenken anregt.

Ps: Lily: nein sie ist es nicht. Und in der Tat es wäre nicht nur irgendwie lustig, sondern das hätte ich als Zeichen deuten können. Von wem auch immer, aber es käme von weiter oben.

Grüße

anonym004
01.10.2011, 13:36
Ich möchte euch sagen, dass ich sehr dankbar und überrascht über eure Reaktionen war. Es hat mich doch ein wenig Überwindung gekostet mich an dieses Forum zu wenden. Ich hatte mich mental auf heftige Reaktionen eingestellt. Dem war nicht so. Was mich ebenfalls zum nachdenken anregt.

weisst du, hier in dem forum is es anders als in anderen foren, wo nur fundichristen sind die einen sofort zwangsmissionieren wenn sie spitz kriegen das du an was anderes glaubst als sie^^
hier tummelt sich echt alles, christen, fundichristen, atheisten, wicca (ja, du bist nich der erste^^), buddhisten, neugierige...
:) ich mag das an diesem forum und ich hoffe das du dich hier auch wohl fühlst.


Ps: Lily: nein sie ist es nicht. Und in der Tat es wäre nicht nur irgendwie lustig, sondern das hätte ich als Zeichen deuten können. Von wem auch immer, aber es käme von weiter oben.

Grüße


wer weiss^^ alles gute dir

luxdei
01.10.2011, 14:59
wer sein Leben nach Jesus ausrichtet, hat für solche irdischen Irrlehren keinen Platz im Leben.

Und das Christentum ist keine Irrlehre? Es hat eine lange und tief verwurzelte Tradition in Deiner Religion, Anderes Glaubende der Irrungen zu bezichtigen. Aber wer im Glashaus sitzt sollte besser nicht mit Steinen schmeißen.

luxdei
01.10.2011, 15:03
@ Lupus

Das zeitliche Zusammentreffen der beiden Threads ist schon bemerkenswert :-)

Seleiah
01.10.2011, 15:41
Natuerlich ist das Christentum eine Irrlehre, so voller missverstaednisse und ignoranz dass man darueber wiederum buecher fuellen koennte die wahrer als das buch der buecher waeren. Zum thema: wenn man sich liebt, ist das relativ egal was der partner eigentlich glaubt, man nimmt es einfach so hin. Solange es keine sache ist die andere beleidigt, verletzt, oder gar schaden zufuegt sollte man es eigentlich akzeptieren, schliesslich gehts in der liebe darum den partner so zu nehmen wie er ist. Wenn jetzt konvertierung der einzige weg ist die beziehung aufrecht zu erhalten dann ist es das nicht wert

Bitschubser
01.10.2011, 15:44
Und das Christentum ist keine Irrlehre? Es hat eine lange und tief verwurzelte Tradition in Deiner Religion, Anderes Glaubende der Irrungen zu bezichtigen. Aber wer im Glashaus sitzt sollte besser nicht mit Steinen schmeißen.

Dass Jesus Christus nichts von leeren Traditionen hielt, ist hinlänglich bekannt. Wahres Christentum lebt von der Liebe zu Gott und von der Liebe zum Nächsten. Dass magische oder okkulte Praktiken inferior sind, ist q.e.d.

Es ist auch nicht möglich, einen Menschen "zu bekehren". Man kann nur veranlassen, dass sich ein Mensch bekehrt, in dem man aufgrund der eigenen Lebensführung mit gutem Beispiel vorangeht. Wir sind hier ja nicht bei Scientology.

Lior
01.10.2011, 17:41
Grüß dich Lupus,

tja.... meinem Vorschreiber kann ich eigentlich nur in einem Punkt zustimmen - und der bezieht sich auf die Bemerkung zu deinem Blog, was aber überhaupt nichts mit deiner Frage zu tun hatte. So unterschiedlich sind die Ansichten hier. Ich musste ebenfalls ein wenig schmunzeln - nicht über dein Problem, aber über den umstand auf den Lily schon hingewiesen hat, dass wir nämliuch ein ähnliches Thema zur Zeit parallel am laufen haben.
Zu deiner Frage, da nehme ich eine ambivalente Haltung ein. Ich denke nicht, dass es ein Problem sein muss, aus deiner Position heraus mit einer Christin eine Beziehung zu führen. Ich kenne einige Partnerschaften, die auch diesen scheinbaren Spagat ganz gut hinbekommen. Und ihnen gelingt es, weil sie Respekt vor dem Glauben des anderen haben - auch dann, wenn sie glauben dass er falsch liegt und sie die Hoffnung haben, dass er das irgendwann erkennt. (Und manchmal kam es tatsächlich dazu, dass der eine den anderen für seinen Glauben gewinnen konnte).
Allerdings gelingt das natürlich nur, sofern man die religiösen Ansichten des anderen respektieren kann. Ob das dir gelingen würde, wirst du selbst für dich entscheiden müssen, bleibt also die Frage, ob sie als Christin das kann. Und hier gibt es eben auch jene, die andere Glaubensansichten nicht tolerieren können oder aber nur zeitweise, währenddessen sie die Hoffnung haben, dass der Partner irgendwann vor der unausweichliche Entscheidung "Ich oder dein Glaube" stehend, sich gegen seinen Glauben entscheidet. Inwiefern deine Freundin zu diesen Christen gehört, weiß ich nun nicht zu beurteilen. Aber mit Blick auf den Respekt vor ihrem Glauben würde ich dir raten es dir gut zu überlegen, ob du dem ganzen einfach eine Chance geben möchtest. Denn wo du vielleicht die Möglichkeit hast zu sagen, "wir schauen ob es klappt oder wir uns wieder trennen müssen", geht sie aus ihrem Glauben wohlmöglich eine sehr viel umfassendere Verpflichtung ein. Letztlich liegt die Entscheidung bei dir und keiner von uns wird dir hier vermeintliche Sicherheiten geben können. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich dir nur sagen, es kann funktionieren.... aber es ist wahrscheinlich eher die Ausnahme.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für deine Zukunft
Herzlichen Gruß
Kaspar

Lior
01.10.2011, 17:45
P.S.: Da ich irgendwie nicht in die Bearbeitung meines Post komme hier ein Nachtrag. Der "Vorschreiber" auf den ich mich beziehe, war Post Nummer 5 von Bitschubser. Die danach stattfindende Entwicklung habe ich wegen Offlinebetrieb verpasst. Ich hoffe es entsteht damit keine Verwirrung. ^^

luxdei
01.10.2011, 19:39
Dass Jesus Christus nichts von leeren Traditionen hielt, ist hinlänglich bekannt.

Davon schrieb ich nicht. Ich bezog mich nicht auf "leere Traditionen"; was immer Du damit meinen magst. Ich schrieb von der lange und tief verwurzelte Tradition in Deiner Religion, an Anderes Glaubende der Irrungen zu bezichtigen. Wohl vergessend, dass das Christentum selbst auch nur ein Sammelsurium jüdischer und "heidnischer" Elemente ist.
Jesus war übrigens Jude und stand fest in seinen jüdischen Traditionen.


Wahres Christentum lebt von der Liebe zu Gott und von der Liebe zum Nächsten.

Mir ist nicht klar, was Du mit "wahrem" Christentum meinst. Die Liebe zu etwas Göttlichem und zu den Nächsten ist jedenfalls kein Alleinstellungsmerkmal des Christentums.


Dass magische oder okkulte Praktiken inferior sind, ist q.e.d.
Abendmahl, Taufe ...

Es stört mich nicht, dass Du Christ bist. Versteh mich da bitte nicht falsch. Aber ich mag es nicht, wenn man andere Glaubensüberzeugungen abwertet.

absalom
02.10.2011, 20:56
Hallo lupus,

erst einmal danke für deine Offenheit und auch dein Infoblock ist interessant. Doch dazu später mehr.

Zu deiner Grundfrage:

• Religionen und dazugehörige Glaubensansichten trennen seit jahrtausenden die Menschheit, haben unsägliches Blutvergießen, Elend und Leid über diese Menschheit gebracht. Ob das wirklich Gottes Wille für uns Menschen ist? Ich glaube das nicht! Einzig die Liebe vermag solche unnatürlichen – rein menschlichen Grenzen zu überwinden. Und hier sei ein Pauluswort genau das richtige zu sein: "Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf." 1. Korintherbrief 13,7 Und schon das Buch Ruth lehrte zu was Liebe fähig sein kann: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Ruth 1,16

Letztlich ist es wichtig, dass ihr beide zusammen eine Ebene findet den Glauben dem anderen Gegenüber nicht abzusprechen. Wenn ihr das schafft, werdet ihr feststellen, dass alle „zivilisierten“ Religionen ein Wesensmerkmal in sich trägt, die Liebe!

• Nun zu deinem Block, ich werde mich noch darin weiter einlesen müssen, doch ich denke, einiges, was du darin schreibst ist so nicht religionswissenschaftlich korrekt.
Zum Thema des angesprochenen Satan / Teufels.

Der heutige religionshistorische Satan / Teufel entstammt aus Babylon und kam nach langer Gestaltungsphase durch den Hellenismus nach Griechenland, Ägypten bis ins römische Reich. Auch im Frühjudentum wurde er in den biblischen Kanon aufgenommen, jedoch als Sohn Gottes / als Werkzeug Gottes und eben nicht als Widersacher Gottes. Diese Interpretation entstammt dem Hellenismus und fand durch den Hellenismus seinen Eingang in das Christentum, das ja ganz streng genommen eine rein hellenistische Religion ist. Kennzeichnend dafür ist jedoch nicht nur die Satansgestalt, sondern auch mystische Geburt eines Erlösers, Erlöserkult, Mysterienmahl, Mysterientaufe, etc, etc.
Dahingehend ist sich das Judentum und Wiccakult sehr ähnlich, die zwar das Böse nicht ausschließt allerdings eine Personifizierung des Bösen als göttliche Gestalt ausschleißt. Darüber hinaus kann ich dir versichern, dass der Wiccakult weit aus mehr mit dem Judentum gemeinsam hat, als das Christentum und hier ganz besonders in der Ritualpraxis, Symbolen, Feiertagsverständnis, etc. (Insbesondere der Kabbalismus ist ein wichtiger Punkt)
Was das Thema der Gottheit / Gottheiten betrifft, so beschränken sich die Mehrheiten der Wicca auf den weiblichen und männlichen Part / Aspekt Gottes (ob mit oder ohne Namen) und auch das ist ein Fakt, der schon im hebräischen Tanach und der Kabbala gang und gebe ist.
Aber es sei auch hinzugefügt, es gibt ebenso manches trennendes und doch nicht unüberwindliches. Nicht zuletzt, um einmal Historisches anzuführen, wurden in Früh- und Spätmittelalter Juden und Hexen von sog. Christen in einen „Topf“ geschmissen, weil man doch frappierende Ähnlichkeiten bei ihnen fand aber auch erfand.

Mit einem Irrtum muß man allerdings aufräumen! Wicca ist eine relativ junge religiöse Bewegung, welche sich zwar auf alte Naturreligionen berufen tut und doch in ganz vielen Bereichen dem Wissensgut verschiedener alten / moderneren Religionen bedient. Allein die Praxis der Kreisziehung, der Benutzung des Pentagramms und Hexagramms, Altaraufbau, etc, etc sind Elemente Antiker und Frühmittelalterlicher Religionspraxis. Das ist ein religionshistorischer Fakt. Das sollte man nicht unerwähnt lassen.

Ich wünsche dir viel Glück bei euerer Liebe und wünsche dir den Segen von Gott /Göttin

Absalom

Bitschubser
03.10.2011, 07:52
Guten Tag, Luxdei!

Es ist interessant, sich mit Dir zu unterhalten. Leider kenne ich Deinen Erfahrungshintergrund in Glaubensdingen nicht wirklich. Nach meiner vorsichtigen Einschätzung scheinst Du diesem Thema aber eher skeptisch gegenüber zu stehen. Das ist aber besser, sich mit etwas kritisch auseinander zu setzen als dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und Dinge, die man nicht versteht, einfach zu ignorieren.

Zum Thema Christus und Tradition:
Sicherlich hat Jesus sich an die Vorganben seines Vaters gehalten. Aber im Sinne von "Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat", siehe Markus 2:27-28, hat er also am "befohlenen Ruhetag" munter Kranke geheilt und hatte auch nichts dagegen, dass Leute notwendige Arbeiten auch am Sabbat vornahmen, obwohl da ja "Nichtstun" Tradition hatte. Die Heilung des Samariters, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel - all dies deutet darauf hin, dass Jesus die damaligen Traditonen ziemlich "entmufft" hat.

Zum Thema Alleinstellungsmerkmal:
Die Liebe zu Jahwe, der durch seinen Sohn Jesus unter uns weilte so wie die Erlösung durch seinen Tod und die Wiederauferstehung sind aber sowas von exclusiv. Die "Liebe zu etwas göttlichem" ist ja allen Religionen zu eigen wie die Tatsache, dass ein Auto Räder hat.

Zum Thema "Okkulte Praktiken":
Ich habe in das Thema Okkultismus einige Jahre investiert, weil es ich interessiert hat, wie das funktioniert. Taufe und Abendmahl haben mit Okkultismus nichts gemeinsam. Wenn sich bei uns in der Gemeinde jamend taufen lässt, zeigt das neue Mitglied damit an, dass in seinem Leben ein Paradigmenwechsel statt findet und es sich auf ein Leben im Sionne von Jesus einlässt. Nicht mehr, nicht weniger. Auch unser Abendmahl ist lediglich ein Gedenken der Gemeinschaft und der totalen Hingabe Christi an sein Volk.

Dass Du, Luxdei, hier bist und Dich mit solchen Themen befasst, ist ein gutes Zeichen. Ich muss zugeben, dass wir Christen ein Problem haben: Es gibt so viele Leute, die sich als Christen ausgeben, aber letztlich in Formalismen und Traditionen erstarren, gebetsmühlenartig Floskeln herunterleiern und sinnentleerte Rituale abhalten, "weil man das halt so macht". Nichts gegen Tradition, solange es sich nicht um das Aufbewahren der Asche, sondern um das Weitergeben des Feuers handelt.

Sicherlich lehne ich mich weit aus dem Fenster, wenn ich vom "wahren Christentum" schreibe. Dass ich kein Amtskirchenmitglied bin, sollte ja mittlerweile zwischen den Zeilen klar erkennbar sein. Sicherlich gibt es auch bei freien Christengemeinden Hierarchien, aber die beziehen sich bei gut funktionierenden Gemeinden auf säkular-organisatorische Angelegenheiten. Aber wir dienen nur einem Herrn. Sicherlich gibt es Gefälle zwischen Leuten, die schon viel Erfahrung haben und Neueinsteigern, doch da helfen wir uns gegenseitig im Verständnis und viele persönliche Entwicklungen sind wirklich verblüffend und einigartig, so wie jeder Mensch einzigartig ist.

Einen herzlichen Gruß an alle Mitleser -

Bitschubser

Lior
03.10.2011, 11:54
Hallo lupus
Ich habe es mir ja eigentlich verkniffen, aber wenn nun Abs doch mit einem Kommentar zur Satansvorstellung reagiert, dann will ich ihn noch in einem Punkt ergänzen ... das predigen des Satans als Gehörntem von der Kanzel muss man etwas relativiert betrachten. Im Volk vorherrschend war zu dieser Zeit meines Wissens nach die Vorstellung eines gestaltlosen Teufels, der - sofern er einen Körper annimmt - am ehesten als Schwarzer Hahn oder Katze erscheint. ^^
Zudem - das aber nur als kleiner Rat am Rande - würde ich dir empfehlen deine Formulierung bezüglich des Satzes "im gleichen Atemzug" zu ergänzen, da hier irrtümlich der Eindruck entstehen könnte, die "große" Hexenverfolgung sei ein Phänomen des Mittelalters und diene dazu, die angeblichen Anhängern des Alten Weges zu vernichten.
Lieben Gruß nochmal von mir
Kasper

Lior
03.10.2011, 11:56
Dass Jesus Christus nichts von leeren Traditionen hielt, ist hinlänglich bekannt. Wahres Christentum lebt von der Liebe zu Gott und von der Liebe zum Nächsten. Dass magische oder okkulte Praktiken inferior sind, ist q.e.d.

Lieber bitschubser,
nur so aus Neugier.... darf ich fragen, wie du aus diesem Zusammenhang auf die Aussage "Dass magische oder okkulte Praktiken inferior sind, ist q.e.d" kommst?
Herzliche Grüße
Kasper

luxdei
03.10.2011, 13:03
scheinst Du diesem Thema aber eher skeptisch gegenüber zu stehen. Das ist aber besser, sich mit etwas kritisch auseinander zu setzen als dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und Dinge, die man nicht versteht, einfach zu ignorieren.

Dass Du, Luxdei, hier bist und Dich mit solchen Themen befasst, ist ein gutes Zeichen.

Du scheinst mich für unwissend zu halten. Ich darf Dir versichern, dass ich Deine Religion durchaus kenne. Aber gerade weil ich ihre Theologie und ihre Ursprünge kenne, sehe ich sie als eine Religion wie alle anderen.


Zum Thema Christus und Tradition:
Sicherlich hat Jesus sich an die Vorganben seines Vaters gehalten. Aber im Sinne von "Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat", siehe Markus 2:27-28, hat er also am "befohlenen Ruhetag" munter Kranke geheilt und hatte auch nichts dagegen, dass Leute notwendige Arbeiten auch am Sabbat vornahmen, obwohl da ja "Nichtstun" Tradition hatte. Die Heilung des Samariters, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel - all dies deutet darauf hin, dass Jesus die damaligen Traditonen ziemlich "entmufft" hat.

Dein Wissen über das Judentum und dessen Gedankengut zu Jesu Zeit scheint recht spärlich zu sein.


Zum Thema Alleinstellungsmerkmal:
Die Liebe zu Jahwe, der durch seinen Sohn Jesus unter uns weilte so wie die Erlösung durch seinen Tod und die Wiederauferstehung sind aber sowas von exclusiv.
Am Holz/Kreuz gestorben, am dritten Tage auferstanden, das Essen und Trinken von Leib und Blut etc gab es in vielen "heidnischen" Kulten. Denen Paulus diese Opfertodmythologie dann entnommen zu haben scheint.


Taufe und Abendmahl haben mit Okkultismus nichts gemeinsam. Wenn sich bei uns in der Gemeinde jamend taufen lässt, zeigt das neue Mitglied damit an, dass in seinem Leben ein Paradigmenwechsel statt findet und es sich auf ein Leben im Sionne von Jesus einlässt. Nicht mehr, nicht weniger. Auch unser Abendmahl ist lediglich ein Gedenken der Gemeinschaft und der totalen Hingabe Christi an sein Volk.
Durch die Taufe soll ein heiliger Geist auf den Täufling übergehen; durch das Essen und Trinken des Leibes und des Blutes Jesu sollen Sünden vergeben sein ... Ich sehe da keinen Unterschied.



Ich muss zugeben, dass wir Christen ein Problem haben: Es gibt so viele Leute, die sich als Christen ausgeben, aber letztlich in Formalismen und Traditionen erstarren, gebetsmühlenartig Floskeln herunterleiern und sinnentleerte Rituale abhalten, "weil man das halt so macht".

Das Problem des Christentums (und manch anderer Religion) besteht darin, dass die eigene Enstehungsgeschichte ausgeblendet wird.

Gruß
LD

Sunigol
03.10.2011, 14:51
Zum Thema Alleinstellungsmerkmal:
Die Liebe zu Jahwe, der durch seinen Sohn Jesus unter uns weilte so wie die Erlösung durch seinen Tod und die Wiederauferstehung sind aber sowas von exclusiv.
Weiter oben hast du aber geschrieben "Wahres Christentum lebt von der Liebe zu Gott und von der Liebe zum Nächsten", was zwar stimmt, aber nicht einzigartig für Christen ist. Lieben tun mehr oder weniger alle.


Taufe und Abendmahl haben mit Okkultismus nichts gemeinsam.
Für dich, weil du weißt, was bei Taufe und Abendmahl passiert. Für Außenstehende ist das unter Umständen nicht so deutlich erkennbar. Das Wort "okkult" bedeutet ja wörtlich nur "verborgen" oder "geheim". Was okkult ist und was nicht, ist daher eine Frage des Standpunkts.


Ich muss zugeben, dass wir Christen ein Problem haben: Es gibt so viele Leute, die sich als Christen ausgeben, aber letztlich in Formalismen und Traditionen erstarren, gebetsmühlenartig Floskeln herunterleiern und sinnentleerte Rituale abhalten, "weil man das halt so macht".
Auch das ist deine Interpretation dessen, was du siehst. Oder die Interpretation deiner Kirche. Man müsste die Leute selbst fragen.


Sicherlich lehne ich mich weit aus dem Fenster, wenn ich vom "wahren Christentum" schreibe.
Und ob. Eigentlich lehnt sich jeder zu weit aus dem Fenster, der behauptet, Glauben in wahr und falsch klassifizieren zu können. Damit meine ich natürlich auch die entsprechenden Leute in meiner eigenen Kirche. Was wirklich wahr oder falsch ist, werden wir wohl erst am Ende wissen.

Gruß,
Sunigol

Bernardo
15.11.2011, 06:04
Hilfe ich liebe eine Christin


Und was ist jetzt schlimm daran?

Ich liebe auch eine Christin!

Pamela
19.11.2011, 07:34
Hallo liebe Gemeinde,

Ich weis nicht an wen ich mich wenden soll. Seit einem halben Jahr bin ich unsterbilch in eine junge Frau verliebt und sie in mich. Das Problem ich bin Wicca. Wir sprechen nicht darüber es scheint als stände dieses Thema zwischen uns und stellt eine unüberbrückbare Hürde dar.
Wie sieht es heute bei euch beiden aus? Könnt ihr nun über euren Glauben (sie Christin, du Wicca) reden?

Bernardo
26.11.2011, 14:28
Hallo liebe Gemeinde,

Ich weis nicht an wen ich mich wenden soll. Seit einem halben Jahr bin ich unsterbilch in eine junge Frau verliebt und sie in mich. Das Problem ich bin Wicca. Wir sprechen nicht darüber es scheint als stände dieses Thema zwischen uns und stellt eine unüberbrückbare Hürde dar. Hinzu kommt das ich noch einen Blog zu dem Thema http://wiccawelt.blogspot.com/
betreibe. Sie sagt zwar sie hat ihn noch nie gelesen. Aber das kann ich nicht recht glauben. Ich vermute sie kann ihn nicht leiden. Meine Frage ist wie lösen wir das Problem. Muss einer von uns konvertieren oder gibt es eine Möglichkeit, das unter einen Hut zu bringen. Ich würde wirklich fast alles für diese Frau tun. Aber keiner von uns würde vom anderen Verlangen seinen Glauben auf zugeben. Ich bin prinzipiell für alles offen. Aber was würde das denn für mich bedeuten. Welchen Weg müsste ich gehen. Gibt es irgendeinen Weg?

Und was ist da schlimm dran?