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Samu
01.08.2006, 12:52
Zeugnis einer Zwangstaufe aus dem Mittelalter!

Ich möchte hiermit einmal ein typisches Zeugnis einer Zwangstaufe, wie sie gegenüber Juden praktiziert wurde, vorstellen.
Text, den ein jüdischer Täufling sagen musste:
"Hiermit widersage ich jedem Ritus und Beobachtung der jüdischen Religion, indem ich all ihre Zeremonien verachte, die ich früher gehalten habe. Ich werde in der Zukunft keines dieser Riten oder Feiern einhalten, noch irgendeine Gewohnheit meiner früheren Verirrungen... Ich verspreche nie wieder zurückzukehren zum Erbrochenen des jüdischen Aberglaubens. Ich werde allen Umgang mit anderen Juden meiden und meinen Freundeskreis nur unter Christen haben.
Wir werden nichts zu tun haben mit den unter einem Fluch stehenden Juden, die ungetauft bleiben. Wir werden keine Beschneidung am Fleisch praktizieren, noch das Passah-Fest oder den Sabbat oder irgendein anderes Fest feiern, das mit der jüdischen Religion zu tun hat... Was Schweinefleisch angeht versprechen die Regel einzuhalten, dass wir, wenn wir durch lange Gewohnheit kaum fähig sind, es zu essen, nicht weil wir wählerisch sind oder durch einen Irrtum die Dinge zu essen verweigern, die mit demselben gekocht sind... Und wenn man uns dabei antrifft, irgendeiner dieser Regeln, die wir jetzt erwähnt haben, zu brechen... dann soll der, der bei dieser Übertretung gefunden wird, entweder zugrunde gehen durch die Hand eines unserer Kameraden, indem er verbrannt oder gesteinigt wird, oder [falls unser Leben geschont bleiben soll], wir sollen unsere Freiheit verlieren und du wirst uns mitsamt unserem Besitztum wem auch immer übergeben in die ewige Sklaverei.
Ich widersage dem gesamten Gottesdienst (engl. worship) der Hebräer, der Beschneidung, ungesäuertem Brot, allen hebräischen Festen, ihre Opfer, Gebete, Speisen. Und ich widersage absolut jedem Brauch und Einrichtung des jüdischen Gesetzes, in anderen Worten, ich widersage absolut allem Jüdischen.
Ich verfluche den Oberrabiner und alle neuen bösen Doktoren der Juden und ich glaube und bekenne die gesegnete heilige Jungfrau Maria, die Ihn geboren hat nach dem Fleisch, und die eine Jungfrau geblieben ist, dass sie wirklich und tatsächlich die Mutter Gottes ist, und ich ehre und verehre sie wahrhaftig als die Mutter des ins Fleisch gekommenen Gottes, und als die Dame und Herrin aller Schöpfung.
Wenn ich vom geraden Weg abweiche in irgendeiner Weise den heiligen Glauben beschmutze, und versuche, irgendwelche Riten der jüdischen Sekte zu halten oder sonst irgendwie das, was ich jetzt geschworen habe, breche... so sollen alle Flüche des Gesetzes auf mich fallen... Mögen auf mich und auf mein Haus und alle meine Kinder all die Plagen fallen, die Ägypten heimgesucht haben, und zur Erschreckung anderer möge mich zusätzlich das Schicksal von Dathan und Abiram treffen, so dass die Erde mich lebendig verschluckt, und nachdem ich dieses Leben verlassen habe, werde ich dem ewigen Feuer übergeben werden, in der Gemeinschaft mit dem Teufel und seinen Engeln; und wenn ich ankommen werde vor dem Gericht des furchtbaren und herrlichen Richters, unseres Herrn Jesus Christus, möge ich zu der Gemeinschaft derer gezählt werden, denen der herrliche und schreckliche Richter sagen wird: "Geht weg von mir, ihr Übeltäter, in das ewige Feuer das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist." (James Parkes, The Conflict of the Church and the Synagoge, S.394-399 zit. in Brown Our Hands S.95)

Fisch
01.08.2006, 16:30
das ist ja schrecklich :cry:

Victor
02.08.2006, 22:10
Bin geschockt.

Victor
05.08.2006, 09:02
Ja, ich bin geschockt, denn dieser Bericht ist ein Schlag ins Angesicht eines jeden wahren Christen.
Weil . . . wahre Christen können sich so nicht verhalten.

Samu, Du weißt selbst am besten, was unter dem Deckmantel Christ alles so zu finden ist.

Darum, noch einmal - ein wahrer Christ hätte sich so nicht verhalten . . . und ein halber Christ ist bekanntlich ein ganzer Mist!

Shalom.

Victor

Samu
05.08.2006, 12:15
Ja, das stimmt Victor! Doch es ist geschehen und achten wir alle darauf und beten dafür, dass sich der Widersacher Gottes nie wieder der "Gläubigen" Menschen so bemächtigen kann. Sie taten es ja aus ihrem Glauben heraus. Menschenglauben, der wirklich nichts mit Gott zu tun hat.

Geschichte ist nicht dazu da, die nachfolgenden Generationen für die Sünden der Vorväter zu verurteilen, sondern das wir aus ihrer Geschichte unsere Erfahrungen für die Zukunft gewinnen!

Verurteilungen bringen niemanden etwas, wohl aber die Erkenntnisse, aus dem Geschehenen!!!

Samu

Fisch
05.08.2006, 12:18
ohhh victor,

samu hatte nicht vor die christen zu denunzieren, sondern sicherlich möchte er uns nur aufzeigen, was in der vergangenheit alles an verbrechen geschehen konnte auch unter dem deckmäntelchen der sogenannten damaligen christen.

doch auch heute finden noch immer verbrechen statt unter den christen...victor die verbrechen sind vielleicht anders als die geschichte, die uns samu hier postete, aber nicht minder grausam. heute zielen sie auf die seele der menschen ab und nicht mehr unbedingt auf das fleisch.

schau dir doch mal den kampf an der herrscht und die uneinigkeit untereinander, und dann denke mal darüber nach, ob das nicht nahe an das heran kommt was oben gepostet ist.

gerade in den letzen wochen, habe ich spüren und erfahren müssen, dass unter den christen immern noch dieses gesetz herrscht - bist du nicht für uns dann bist du mein gegner und ich muss dich mit aller macht bekämpfen. das sind oft die wahren gesichter der heutigen christen - ist das denn ok?

genau diesen deckmantel den du ansprichst, der sollte aufgedeckt werden, damit alle erkennen können wer ein wahrer gläubiger ist.

nicht der name christ zeigt was, in einem menschen ist, sondern sein handeln und seine liebe die er in sich trägt. doch wie oft wird vordergründig eine show abgezogen, die doch sooo gut aussieht auf den ersten blick.

mich erschreckt diese geschichte auch, ich bin geschockt was geschehen konnte, auch wie du, ziehe ich mir den schuh nicht an, da ich nicht daran beteiligt war. doch in unsere zeit heißt es aufzupassen und aufzudecken, wer sich wieder unter solch ein deckmäntelchen verstecken könnte.

also seid wachsam, denn der feind geht um wie ein brüllender löwe.

fischi

Naomi
08.08.2006, 07:49
Furchtbar. Auch ich bin über diese Geschichte mehr als geschockt. :cry: :x Aber dürfen wir samu deshalb verurteilen?! Nein! Ich gebe hier voll und ganz fisch Recht, dass wir hier wachsam sein müssen. Wir sollen auch aus der Vergangenheit lernen wie auch samu schon gesagt hat.

Victor
08.08.2006, 09:14
Hallo PaceDomnului,
ich habe Samu nicht verurteilt. Wofür denn auch?
Dafür, dass er aufzeigt/e, wie es unter dem christlichen (Deck)Mantel wirklich aussehen kann?
Nene, Samu hat schon Recht. Leider hat er Recht, muss ich sagen.



Shalom.

Victor

anonym002
17.12.2006, 17:56
Bin so beim Durchforsten der Foren hier her gestossen und habe mir da auch Gedanken gemacht.

Wo beginnt denn das WAHRE Christentum?

War Augustinus ein wahrer Christ? War Luther ein wahrer Christ? Vielleicht, wenn man seine Hetzschriften gegen die Juden nicht kennt und zum Glück die Regierenden der damaligen Zeit seine Ratschläge nicht befolgten, welche aber für das 3. Reich dann sehr gelegen kamen. Sie alle waren Eiferer für Gott, wessen Gott?


Wo beginnt das wahre Christentum? Ist nicht das ganze ein Resultat heute die Frucht des Christentums? Oder hat es versagt?


Kann man sich so herausreden, dass man die andern, die Fehler machen, als unwahre Christen darstellt? Oder zeigt die Frucht nicht auch die Gefahr dieses Eiferns nach Gottes Wille auf? Oder kann man Früchte vergleichen, die des Christentums und des Judentums? Ist dieses Verhalten nicht besonders auch in der christlichen Struktur festgelegt?


Wo beginnt das wahre Christentum, oder sollten wir nicht besser, wie Fisch schon gesagt hat, von wahren Gläubigen reden? Dem wahren Glauben an den einzigen Gott vom Volke Israel, von Noah, Abraham, Isaak, Jakob bis hin zum Messiach bis in unsere Zeit hinein.


Gruss Alef

Popcorn
17.12.2006, 18:35
Schön Alef, dass du diesen Thread nochmals zum Leben erweckt hast.


Wo beginnt das wahre Christentum, oder sollten wir nicht besser, wie Fisch schon gesagt hat, von wahren Gläubigen reden? Dem wahren Glauben an den einzigen Gott vom Volke Israel, von Noah, Abraham, Isaak, Jakob bis hin zum Messiach bis in unsere Zeit hinein.
Dazu sage ich nur Amen!


Ich habe in den Rabbinischen Weisheiten noch etwas interessantes gefunden, das dazu passt:

"Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben": Dieses Gebot hat die Denker jahrhundertelang beschäftigt. Wenn die Liebe ein Gefühl ist, eine Emotion, die nicht der menschlichen Kontrolle unterliegt, wie kann sie dann zum Gegenstand einer Weisung der Torah werden? Wie soll man Gefühle lenken? Der Befehl zu lieben wirkt widersinnig. Aus dem ausdrücklichen Gebot der Torah, den Ewigen zu lieben, können wir schliessen, dass die Gottesliebe dem Menschen eingeboren ist. Diese Liebe ist in den Tiefen der Seele zu Hause. Wir müssen sie nur erwecken.
Darauf bezieht sich dieses Gebot der Liebe, das in Wahrheit besagen will: "Tu alles, was in deiner Macht steht, um die in dir wohnende Gotteslieb wachzurufen."
Sefat Emet

Ich glaube der wahre Glaube ist der, der dem Gott Israels die Ehre gibt. Gemeinde oder Kirche macht nicht selig, sondern nur der wahre Glaube an den Schöpfer, der Himmel und Erde gemacht hat.

poetry
18.12.2006, 08:48
Wo beginnt das wahre Christentum? Ist nicht das ganze ein Resultat heute die Frucht des Christentums? Oder hat es versagt?

Kann man sich so herausreden, dass man die andern, die Fehler machen, als unwahre Christen darstellt? Oder zeigt die Frucht nicht auch die Gefahr dieses Eiferns nach Gottes Wille auf? Oder kann man Früchte vergleichen, die des Christentums und des Judentums? Ist dieses Verhalten nicht besonders auch in der christlichen Struktur festgelegt?


Das mit dem herausreden finde ich etwas gewagt, lieber Alef - ich lerne aus der Geschichte und wenn früher Christen zwangstauften, dann ist es heute Aufgabe aller darüber zu wachen, dass sowas nicht wieder passiert. Auch zu Luther gibt es nicht nur positive Stimmen und wer seine Aufsätze bzgl. des Judentums kennt, wird diese auch verurteilen.

Das Christentum hat sich in vielen Epochen auch selber geschadet, weil es selber auch Christen peinigte - altes Beispiel, sind die Täufer, eine urchristliche Gemeinschaft, die verfolgt und ermordet wurden.
In gut sortierten Bibliotheken findet man auch den bis in die heutige Zeit als historisches Buch aufeglegten Leitfaden zur Inquisition, da geht es auch den eigenen Leuten und Glaubensgeschwistern an den Kragen.

Jüngeres Beispiel wäre ein Bonnhoefer, den ich sehr schätze, der auch heute noch in der christlichen Kritik steht, dass er sich an dem Attentat an Hitler beteiligt hat. Man soll ja nicht töten...

Weißt Du Alef, jede Religion hat etwas vergleichendes, das würde ich dem Christentum nicht als Dogma zuschreiben. Und jede Reiligion hat irgendwann mal versagt, weil sie sich von Gott entfernt hat.

Liebe Grüße,
Poetry

anonym002
18.12.2006, 20:28
Lieber Poetry

Da gebe ich dir recht, alle machen Fehler und deshalb sollte man ja das Christsein, resp. das Gläubigsein nicht an den Fehlern und am Denken des andern messen und dem andern dann das "Wahrsein" absprechen, denn wie schon gefragt, wo beginnt das "Wahrsein"?

Ist nicht auch die Gewissenhaftigkeit, das Wahrhaben etwas subjektives, welches durch Kultur und Tradition geprägt ist?


Gruss

Alef