PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Nürnberger Kriegsverbrecherprozess und Martin Luther



Samu
01.08.2006, 13:59
Der Nürnberger Kriegsverbrecherprozess und Martin Luther


Julius Streicher, Herausgeber des antisemitischen Hetzblattes "Der Stürmer", sagte beim Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof in Nürnberg: "Dr. Martin Luther säße heute an meiner Stelle auf der Anklagebank, wenn dies Buch von der Anklagevertretung in Betracht gezogen würde. In dem Buch 'Die Juden und ihre Lügen' schreibt Dr. Martin Luther, die Juden seien ein Schlangengezüchte, man solle ihre Synagogen niederbrennen, man solle sie vernichten ... Genau das haben wir getan! "Die Reichspogromnacht (sog. "Reichskristallnacht"; Verbrennung der Synagogen) fand in der Nacht zu Luthers 455. Geburtstag statt. (Geschichte des christlichen Antisemitismus / Clarence Wagner)

Hier nun besagte Texte Luthers, auf die sich Streicher bezog:

1542 schrieb er: "Juden sind rituelle Mörder, Wucherer. Sie sind schlimmer als der Teufel. Sie sind zur Hölle verdammt." In "Von den Juden und ihren Lügen" (1543) schrieb er: "Was sollen wir Christen denn nun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden tun? Ich will euch meinen treuen Rat geben: Verbrennt ihre Synagogen und Schulen, und was nicht brennen will, begrabt mit Erde, so dass kein Stein mit Trümmern übrig bleibt. Zum anderen, dass man auch ihre Häuser und desgleichen zerbreche und zerstöre und ihre Bücher sollen verboten werden, sie sollen von den Fürsten aus ihren Gebieten verjagt werden. Denn Gottes Zorn ist groß über sie, darum immer weg mit ihnen!" In seiner letzten Sonntagspredigt (14. Februar 1546), drei Tage vor seinem Tod, erteilte Luther im Anschluss an die Predigt eine "Vermahnung wider die Juden". Darin bezeichnete er die Juden als "der Christen öffentliche Feinde", die von den Regierenden aus ganz Deutschland vertrieben werden sollten.

Fisch
01.08.2006, 17:23
:cry:

es ist alles so traurig unsere ganze vergangenheit....

wieso konnte ein mann wie luther so verführt werden in seinen gedanken? das alles möchte mir nicht recht in meinen kopf rein.

ich kann immer nur sagen, stellvertretend für meine vorfahren - entschuldigung. aber auch dieses eine wort klingt so leer gegenüber diesem abscheulischem verbrechen seit jahrhunderten.

es ist einfach nicht wieder gut zu machen, und das macht mich so hilflos so niedergeschlagen und so beschämt.

:cry: Fischi

royal
21.05.2010, 19:50
Ich denke und hoffe, das Christen sich nie wieder so benutzen lassen vom Staat. Darum ist es gut im denken autark zu sein. Auch wenn es viele Probleme und Krisen gibt, nicht deswegen ein Feindbild aufbauen und verfolgen.

anonym002
21.05.2010, 21:49
"Christen" lassen sich fast alle von der Gruppendynamik benutzen....


Alef

Fisch
22.05.2010, 07:26
"Christen" lassen sich fast alle von der Gruppendynamik benutzen....


Alef
Das stimmt leider, das habe ich früher oft genug bemerkt.

Ingo
22.05.2010, 10:30
"Christen" lassen sich fast alle von der Gruppendynamik benutzen....


Alef

Nicht nur Christen, lieber Alef

sondern Anhänger aller Relogionen und auch religionsfreie Menschen! Gruppendynamik ist aber nicht etwas grundsätzlich Schlechtes, denn ohne sie wäre Deutschland wohl immer noch geteilt.

Shabbat Shalom
Ingo

anonym002
22.05.2010, 22:26
Sicher herrscht Gruppendynamik oft in X-welchen Gruppen, ob religiös oder nicht.

Vielleicht kann im „Resultat“ auch etwas gutes sein, aber wer weiss schon, wie es anderes gewesen wäre? Oder was ist wann nun gut oder schlecht?

Aber wie ist es beim einzelnen? Kommt das noch aus Überzeugung, weil man es will, oder war nun „Zwang“, um Gruppenkonform zu sein?



Alef

Fisch
22.05.2010, 22:29
Ich geb mal ein Beispiel für Gruppendynamik.....in der Kirche stehen alle beim singen auf - wer getraut sich da schon sitzen zu bleiben?

anonym002
22.05.2010, 22:34
ich ....

als wir noch den GD besuchten, machten wir oft sitzstreick ....

oder wenn es hiess, dass alle Mitarbeiter wieder mal aufstenen sollen (dass alle ja wissen), nee, das machte ich nicht mehr mit


Oder wenn es um die Wahl eines neuen Predigers ging, so 3 Stimmen gegen 200 (der Prediger entpuppte sich später auch als Kämäleon), da brauchte es doch etwas "Mut"....

usw.

Alef

luxdei
22.05.2010, 23:19
Ich geb mal ein Beispiel für Gruppendynamik.....in der Kirche stehen alle beim singen auf - wer getraut sich da schon sitzen zu bleiben?

Wenn ich mal seltenerweise einen christlichen (kath.) Gottesdienst besuche, bleibe ich beim Abendmahl sitzen. Und eigentlich ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, weil dort dann alle gehen. Dennoch muß man seinen Überzeugungen treu bleiben. Und am Abendmahl teil zu nehmen, käme mir fremd vor.
Anders sieht es aus, wenn die Gruppendynamik meine Überzeugungen trifft. Wie zum Beispiel bei meiner Initiation in den Yoga. Auch da gingen alle nach vorne. Ähnliche Situation, anderer Inhalt. Und siehe da, es war ein angenehmes Gefühl, der Gruppendynaik zu folgen. Tief im Menschen scheint sich das Gruppentier hartnäckig zu halten ;-)

Gerhardt
25.05.2010, 22:06
Dass Luther 400 Jahre vor Hitler die Vernichtung der Juden forderte ist eine traurige Tatsache. Nicht minder traurig ist, dass dies nur wenigen bekannt ist.

Dass die "Reichsprogromnacht" mit Luthers Geburtstag zusammenfaellt ist bemerkenswert. Ich denke aber nicht, dass die Nazis den 9. November wegen Luther gewaehlt haben. Ich vermute, man wollte 20 Jahre nach Kriegsende, 15 Jahre nach dem missratenen Putsch mit den "Novemberverbrechern" abrechnen.

Man könnte aber auch behaupten, dass der 9. November der Schicksalstag der Deutschen sei.
Gruss Gerd

Obertonmusik
26.05.2010, 00:20
... daß mein "geliebter" Luther so gegen die Juden gehetzt hat
macht mich echt fertisch !
Die Welt und Menschen sind offensichtlich nicht zu retten
in ihrer Verblendung

absalom
27.05.2010, 15:40
Man muß sich doch die Frage stellen, wie kommt ein Herr Luther zu solchen Thesen? Hier muß man letztlich ansetzen und den Faden zu seinen Anfängen zurückverfolgen. Man wird dann nicht umhin kommen um klar und deutlich zu sagen, des Wurzel’ Übel liegt in der Boshaftigkeit einer Religion, die sich aller Boshaftigkeiten anderer Religionen und Kulturen bedient hat, um selbst Mächtig zu sein und in aller Boshaftigkeit diese Macht zu erhalten. Luther war ein Kind dieser Religion und er spricht nur aus, was andere "Heilige" vor ihm schon sagten und taten. Warum sollte er mit dieser Traditionslehre brechen? Bekannte er doch selbst, nimmt man nur ein Dogma weg, dann nimmt man einer Religion seine "Wahrheiten" weg. Hass und Feindschaft gehört zu einer solchen Dogmenlehre dieser Religion. Das ist nun einmal ein Tatbestand und ganz sicher vom einstigen Auslöser (Jesus) so nicht beabsichtigt gewesen. Aber beabsichtigt war auch nicht eine "Neue" Religion oder gar Weltmacht, eher ganz das Gegenteil. Wie gehen nun aber die Erben dieser Religion mit ihrer Religion um? Schafft man diesen Spagat all das Boshafte aus den Lehren zu verbannen und gleichzeitig Religion zu bleiben? Ich wage es zu bezweifeln, denn nicht die Früchte sind nur Faul, sondern die Wurzeln sind vergiftet.

Absalom

Hans-Lobgeist
27.05.2010, 15:42
Herr Luther war ein elender Ketzer und ein Menschendämon dazu.
Mehr gibt es nicht zu sagen.
Hans Lobgeist

Fisch
27.05.2010, 20:57
Du schon wieder, du langweilst einfach nur noch.

Geh und such dir eine andere Spielwiese. Hier bekommst keinen Stich...

Ingo
28.05.2010, 09:39
Man muß sich doch die Frage stellen, wie kommt ein Herr Luther zu solchen Thesen? Hier muß man letztlich ansetzen und den Faden zu seinen Anfängen zurückverfolgen. Man wird dann nicht umhin kommen um klar und deutlich zu sagen, des Wurzel’ Übel liegt in der Boshaftigkeit einer Religion, die sich aller Boshaftigkeiten anderer Religionen und Kulturen bedient hat, um selbst Mächtig zu sein und in aller Boshaftigkeit diese Macht zu erhalten.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen . . .

Zeuge
05.06.2010, 09:32
Luther wie auch Hitler ging es vor allem um das deutsche Volk. Darum haben sie auch bei diesem Volk Gehör gefunden.

Luther:
Die Not und Beschwerung, die alle Stände der Christenheit, zuvor die deutschen Lande, drückt, hat nicht allein mich, sondern jedermann bewegt, vielmals zu schreien und Hilfe zu begehren, hat mich auch jetzt gezwungen, zu schreien und rufen, ob Gott jemand den Geist geben wollte, seine Hand der elenden deutschen Nation zu reichen.http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1712&kapitel=1#gb_found

Hitler:
Sozialismus ist eine Frage der Lebenshaltung, der ethischen Einstellung zum Leben, und zwar nicht nur zum Leben der eigenen Person, sondern zum Leben aller, die in einem gemeinsamen völkischen oder staatlichen Lebensraum zusammenwohnen. Sozialismus ist eine Weltanschauung! Aber diese Weltanschauung ist eigentlich nicht neu. Ich wundere mich immer, wenn ich die Evangelien des Neuen Testamentes und auch die Offenbarungen mancher Propheten lese und mich dabei in die damalige Epoche der römischen und der spät-hellenistischen, sowie der orientalischen Welt hineinversetze, was man alles aus dieser so klaren und in ihrer Begebenheit so einzigartigen, ins Religiöse gesteigerten Lehre dieser gottbegnadeten Männer, besonders Jesu Christi gemacht hat. Sie haben diese neue Weltanschauung, die wir jetzt Sozialismus nennen, geschaffen, aus der Taufe gehoben, gelehrt und gelebt! Aber die Gemeinschaften, die sich dann christliche Kirchen nannten, haben sie nicht verstanden! Oder taten sie es, dann haben sie Christus verleugnet und verraten! Denn sie haben die heilige Idee des christlichen Sozialismus ins Gegenteil verkehrt! Sie haben sie getötet, wie die Juden damals Christus ans Kreuz geschlagen haben; sie haben sie begraben, wie der Leichnam Christi begraben worden ist. Aber sie ließen Christus auferstehen, um glauben zu machen, auch seine Lehre sei wieder auferstanden! Da liegt das ungeheuerliche Verbrechen dieser Gegner des christlichen Sozialismus! In niederster Heuchelei tragen sie das Kreuz voraus, das Instrument jener Mordtat, die sie in Gedanken selber dauernd wiederholen, als ein neues heiliges Zeichen der christlichen Erkenntnis, - und lassen die Menschheit vor ihm niederknien. Sie geben sogar vor, die Lehre Christi zu predigen. Aber ihr Leben und ihr Tun ist ein dauernder Faustschlag gegen diese Lehre und ihren Schöpfer und eine Verleumdung Gottes! Wir erst graben diese Lehre wieder aus! Durch uns erst feiert diese Lehre ihre Auferstehung! Maria und Magdalena standen am leeren Grab. Denn sie suchten den Toten! Wir aber wollen die Schätze des lebendigen Christus heben!

Hier liegt das Wesentliche unserer Aufgabe: wir müssen unserem deutschen Volk die Erkenntnis jener Lehre wiederbringen!http://www.nonkonformist.net/forum/index.php?topic=2166.0

Und weil es den Beiden nur um das deutsche Volk ging, konnten sie sich an ihre eigene Thesen nicht halten.
Beide, nach dem sie sich im Volk etabliert haben, Luther als Reformator und Hitler als Kanzler, sind bereit jeden Wiederstand mit Gewalt zu bekämpfen. Luther ruft zum blutigen Niederschlag des Bauernaufstandes auf, und Hitler beginnt ein Terror gegen die Regimegegner aus eigenem Volk.

Wenn sie Gewalt gegen ihr eigenes Volk in Kauf nahmen, warum sollten sie es auch nicht gegen die Juden tun, die sowieso nicht zum deutschen Volk gehören?

Das Wort der Schrift aber lautet: "Ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu einem neuen Menschen geworden, der sich nach dem Bild seiners Schöpfers erneuet wird, um ihn zu erkennen. Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremden Skythen, Sklaven oder Freihe, sondern Christus ist alles und in allem." (Kol. 3:9-11.)

Wer also in der Christenheit etwas positives bewirken will, muß den ganzen Leib Christi in Betracht ziehen, und nicht nur ein Volk. Sonnst kommt es raus wie immer.

Regina
05.07.2010, 01:05
Luther bereute später und tat Buße.
Man sollte sich nicht auf Lorbeeren anderer zur Nachahmung hinreißen lassen. Selbst auslöffeln ist angesagt.