Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Shabbat Shalom.....
Das jüd.Textwort zum morgigen Shabbat:
( Chaje Sarah=das Leben Sarah's...)
1.Moses 23,1-25,18 // 1.Könige 1,1-31 //
< Abraham's Erdbegräbnis.Erben Jizchak & Rifka // Davids Erbe Salomo >
SHABBAT SHALOM ihr Lieben alle.....
rachel
Shabbat Shalom liebe Rachel.
Der Einzige, Warhaftige und Lebendige Gott, der Gott Israels, segne Dich reich.
Märki
„Wajakhel – Und er versammelte“,
2. Mose 35,1-38,20
Haftara-Prophetenlesung: 1. Könige 7,40-50
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Dieser Schabbat ist der zweite Tag von Rosch Chodesh (Neumond) des Monats Adar B des jüdischen Kalenders und auch Schabbat Schkalim, weshalb spezielle Lesungen anliegen. In noch zwei Wochen wird das Purimfest gefeiert.
„Pikudei – Zählungen“,
2. Mose 38,21-40,38
und 4. Mose 28,9-15 Haftara-Prophetenlesung: 2. Könige 12,1-17
Schabbat-Lesung
„Kedoschim – Heilige“,
3. Mose 19,1 20,27
Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 22,1-16
Euch allen ein herzliches
Shabbat Shalom!
Eure Natuki
&doing
Shabbat Shalom auch von mir &party1
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Shabbat Shalom wünscht auch Fischi.
Schabbat-Lesung
„Beha´alotcha – Wenn du anzündest“,
4. Mose 8,1 12,16
Haftara-Prophetenlesung: Sacharja 2,14-4,7
Auszug aus dem Wochenabschnitt:
Und der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit Aaron und sprich zu ihm: Wenn du Lampen aufsetzt, sollst du sie also setzen, daß alle sieben vorwärts von dem Leuchter scheinen. Und Aaron tat also und setzte die Lampen auf, vorwärts von dem Leuchter zu scheinen, wie der HERR dem Mose geboten hatte. Der Leuchter aber war getriebenes Gold, beide, sein Schaft und seine Blumen; nach dem Gesicht, das der HERR dem Mose gezeigt hatte, also machte er den Leuchter. Und der HERR redete mit Mose und sprach: Nimm die Leviten aus den Kindern Israel und reinige sie. Also sollst du aber mit ihnen tun, daß du sie reinigst: du sollst Sündwasser auf sie sprengen, und sie sollen alle ihre Haare rein abscheren und ihre Kleider waschen, so sind sie rein. Dann sollen sie nehmen einen jungen Farren und sein Speisopfer, Semmelmehl, mit Öl gemengt; und einen andern jungen Farren sollst du zum Sündopfer nehmen. Und sollst die Leviten vor die Hütte des Stifts bringen und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammeln und die Leviten vor den HERRN bringen; und die Kinder Israel sollen ihre Hände auf die Leviten legen, und Aaron soll die Leviten vor dem HERRN weben als Webeopfer von den Kindern Israel, auf daß sie dienen mögen in dem Amt des HERRN. Und die Leviten sollen ihre Hände aufs Haupt der Farren legen, und einer soll zum Sündopfer, der andere zum Brandopfer dem HERRN gemacht werden, die Leviten zu versöhnen. Und sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen und vor dem HERRN weben, und sollst sie also aussondern von den Kindern Israel, daß sie mein seien. Darnach sollen sie hineingehen, daß sie dienen in der Hütte des Stifts. Also sollst du sie reinigen und weben; denn sie sind mein Geschenk von den Kindern Israel, und ich habe sie mir genommen für alles, was die Mutter bricht, nämlich für die Erstgeburt aller Kinder Israel.
Shabbat Shalom uns allen
Victor
„Schlach – Sende“,
4. Mose 13,1-15,41
Haftara-Prophetenlesung: Josua 2,1-24
Kommentar:
Unsere Parascha, Schabbatlesung, dieser Woche handelt von den Zwölf Kundschaftern. Das selbe Wort für Kundschafter in der Ursprache der Bibel heißt „méragel“, was heute für Spion benutzt wird - d.h. Mose sandte den „Mossad“, um das versprochene Land auszuspionieren: Ob es bewohnt ist, ob es militärisch stark ist, ob die Städte ummauert sind oder es nur Zeltstädte gibt und ob es fruchtbar oder bodenarm sei.(13,18-20). Das sind legitime Fragen, die verantwortliche Menschen gerne wissen wollen und sollen.
Zwar bestätigten die verängstigten Kundschafter, als sie zurückkehrten, dass sie ein „Land, wo Milch und Honig fließen“ fanden (13,27) – doch was zehn von ihnen mit den menschlichen Augen sahen, waren die Riesen (anakim).
Das flößte ihnen Angst sowie Un- und Kleinglauben ein! Darum endet diese Parascha mit dem Gebot der Zizzit, die Quasten/Schaufäden am Oberkleid: „...ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote des HERRN denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen...“ (Kapitel 15,39) Von nun an sollen eure Augen auf Gottes Wort, d.h. auf Ihn gerichtet und fokussiert sein, und nicht was um euch her passiert.
(Übrigens, vom Vers 23 in Kapitel 13 stammt das heutige Touristiksymbol Israels: eine Weinranke, die von zwei Personen an einer Stange getragen wird.)
Das Volk hörte auf die Mehrheit, auf die Zehn Kundschafter und deren hoffnugslosen Bericht. Ganz demokratisch. Aber Gott ist nicht immer demokratisch, Gott wählt oft die „Minderheit“, ja, die Übriggebliebenen, die auf Seiner Seite treu und vertrauend auch durch tiefe Täler gehen.
Der negative Bericht zog ein harte Strafe nach sich: „Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn Ich mich abwende!“ (Kapitel 14,34). Das war ein riesiger Schock für das Volk, das sich so sehr auf das Gelobte Land freute. Die Generation des Auszuges würde in der Wüste sterben, nur ihre Kinder sowie Josua und Kaleb würden des Verheißene Land sehen.
Josua und Kaleb sahen, wie das Murren Mose beeinflusste, deshalb brachten sie es zum Schweigen: „Laßt uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir können es sicherlich überwältigen!“ und anschließend: „Es ist ein sehr sehr gutes Land. Wenn der HERR Gefallen an uns hat (wörtlich ‘chen’: Gnade gibt), so wird Er uns in dieses Land bringen und es uns geben...“ (14,7-8). Das sind Worte des Glaubens.
Aber die Mehrheit der Kundschafter entmutigten das Volk und sagten: „Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir.“ Daraufhin wollte Gott das Volk vernichten, hatten sie bislang nicht schon genügend Groß- und Wundertaten Gottes erlebt? Waren diese Wunder schon vergessen? Dann flehte Mose vor Gott, der „langsam zum Zorn und groß an Gnade“ ist, um Vergebung. Er trat wieder in den Riß für sein Volk, was darin resultierte, dass Gott „nach seinem (Moses) Wort“ vergab. Diese Eigenschaft eines echten Fürbeter von Mose ehrte auch König David später im Lobpsalm 106: „Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht Mose gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor ihn, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden.“ (Vers 23) Möge es uns ermutigen, genau so für unser Volk in den Riß zu treten wie einst Mose!
Das Wort für „kundschaften“ hier in unserem Kontext lautet „tar“ oder „latur“, wovon heute das hebräische Wort für Tourist abgeleitet wird: tajar. Möge der im Ausland lebende Bibelgläubige Israel heute so sehen, wie einst Josua und Kaleb, durch Gottes verheißene Augen und im Glauben, und sich nicht von den Gefahren abschrecken lassen.
Nachdem die Strafe vorüber war, d.h. nach 40 Jahren, schickte Josua selbst Kundschafter, aber diesmal nur zwei, (vielleicht wollte hier Josua eine Wiederholung des vorigen Falles verhindern?) – darüber lesen wir in unserer Haftara, dem Prophetenabschnitt dieser Woche, in Josua 2.
- Michael Schneider –
Schabbat-Lesung
„Mattot – Stämme“,
4. Mose 30,2 32,42
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 1,1-2,3
Auszug aus dem Wochenabschnitt:
Und Mose redete mit den Fürsten der Stämme der Kinder Israel und sprach: das ist's, was der HERR geboten hat: Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, daß er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht aufheben, sondern alles tun, wie es zu seinem Munde ist ausgegangen. Wenn ein Weib dem HERRN ein Gelübde tut und sich verbindet, solange sie in ihres Vaters Hause und ledig ist, und ihr Gelübde und Verbündnis, das sie nimmt auf ihre Seele, kommt vor ihren Vater, und er schweigt dazu, so gilt all ihr Gelübde und all ihr Verbündnis, das sie ihrer Seele aufgelegt hat. Wo aber ihr Vater ihr wehrt des Tages, wenn er's hört, so gilt kein Gelübde noch Verbündnis, das sie auf ihre Seele gelegt hat; und der HERR wird ihr gnädig sein, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. Wird sie aber eines Mannes und hat ein Gelübde auf sich oder ist ihr aus ihren Lippen ein Verbündnis entfahren über ihre Seele, und der Mann hört es, und schweigt desselben Tages, wenn er's hört, so gilt ihr Gelübde und Verbündnis, das sie auf ihre Seele genommen hat. Wo aber ihr Mann ihr wehrt des Tages, wenn er's hört, so ist ihr Gelübde los, das sie auf sich hat, und das Verbündnis, das ihr aus den Lippen entfahren ist über ihre Seele; und der HERR wird ihr gnädig sein. Das Gelübde einer Witwe und Verstoßenen, alles Verbündnis, das sie nimmt auf ihre Seele, das gilt auf ihr. Wenn eine in ihres Mannes Hause gelobt oder sich mit einem Eide verbindet über ihre Seele, und ihr Mann hört es, und schweigt dazu und wehrt es nicht, so gilt all dasselbe Gelübde und alles Verbündnis, das sie auflegt ihrer Seele.
Schabbat-Lesung
„Massei – Wanderungen“,
4. Mose 33,1 36,13
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 2,4-28; 3,4 und 4, 1-2
Auszug aus dem Wochenabschnitt:
Das sind die Reisen der Kinder Israel, da sie aus Ägyptenland gezogen sind mit ihrem Heer durch Mose und Aaron. Und Mose beschrieb ihren Auszug, wie sie zogen nach dem Befehl des HERRN, und dies sind die Reisen ihres Zuges. Sie zogen aus von Raemses am fünfzehnten Tag des ersten Monats, dem zweiten Tage der Ostern, durch eine hohe Hand, daß es alle Ägypter sahen, als sie eben die Erstgeburt begruben, die der HERR unter ihnen geschlagen hatte; denn der HERR hatte auch an ihren Göttern Gericht geübt. Als sie nun von Raemses auszogen, lagerten sie sich in Sukkoth. Und zogen aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham, welches liegt an dem Ende der Wüste. Von Etham zogen sie aus und blieben in Pihachiroth, welches liegt gegen Baal-Zephon, und lagerten sich gegen Migdol. Von Hachiroth zogen sie aus und gingen mitten durchs Meer in die Wüste und reisten drei Tagereisen in der Wüste Etham und lagerten sich in Mara. Von Mara zogen sie aus und kamen gen Elim; da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig Palmen; und lagerten sich daselbst. Von Elim zogen sie aus und lagerten sich an das Schilfmeer. Von dem Schilfmeer zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sin. Von der Wüste Sin zogen sie aus und lagerten sich in Dophka. Von Dophka zogen sie aus und lagerten sich in Alus. Von Alus zogen sie aus und lagerten sich in Raphidim, daselbst hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Von Raphidim zogen sie aus und lagerten sich in der Wüste Sinai. Von Sinai zogen sie aus und lagerten sich bei den Lustgräbern
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Shabbat Shalom uns allen!
Victor
„Massei – Wanderungen“,
4. Mose 33,1 36,13
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 2,4-28; 3,4 und 4, 1-2
Kommentar:
Unser Wochenabschnitt ist die letzte und abschließende Lesung im 4. Buch Mose der Thora, auf Hebräisch Bamidbar (dt. In der Wüste). Dieser Abschnitt wird immer während der „drei Bedrängniswochen“, wo der Jude um die Zerstörung des Jerusalemer Tempel trauert, gelesen.
In Kapitel 33 werden alle Stationen in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten benannt, da wo die Kinder Israel sich niederließen und ein Lager errichten, wie von Raamses nach Sukkota u.s.w. Ja, die ganze Route der Wüstenwanderung wird hier gegeben. Wir finden Orte wie Jotvata, die heute nach über 3300 Jahren wieder benannt und aufgebaut wurden. Auch in unserem persönlichen Wandel mit Gott erleben wir viele Stationen, bis wir das eigentliche Ziel erreicht haben. Die Geschichte Israels während der Wüste als "Vorbild" hat schon Paulus in 1. Korinther 10 aufgegriffen.
Ferner wird der Tod Aarons auf dem Berg Hor genau im 40. Jahr des Auszuges aus Ägypten erwähnt und schließt mit dem göttlichen Auftrag, alle Bewohner des Landes Kanaans zu vertreiben und die Relikte fremden Kultes vollständig zu beseitigen. Es wird vorhergesagt, dass Überbleibsel ‚zum Dorn im Auge’ und und ‚zu Stacheln in euren Seiten’ werden müssen. Diese Vorhersage hat sich, wie man bis heute sehen kann, bestätigt.
Kapitel 34 zeichnet die Grenzen Israels und nennt die von Gott bestimmten Stammesführer, die an der Aufteilung des Landes mitwirken sollen. „Mit Moses Worten DIES IST DAS LAND beginnt die Realität. ... Für manche ist Israel ein Minderheiten diskriminierendes Monster, für andere ein Vorzimmer zum Himmel. Beides entspricht nicht der Realität. Daher ist es wichtig, über Israel nicht Inspirationen, sondern Informationen zu bekommen. Dies ist das Land! Ein anderes Israel gibt es nicht.“
Im 35. Kapitel lesen wir von den 48 Städten (inkl. den sechs Zufluchtsorte) für die Leviten, die verantwortlich sind für den Gottesdienst. Mit einem ganz gerechtem Prinzip: „Von dem [Stamm], der viel hat, sollt ihr viel nehmen, und von dem, der wenig hat, sollt ihr wenig nehmen; jeder [Stamm] soll entsprechend dem Erbteil, das er erben wird, [einige] von seinen Städten den Leviten geben.“ (Vers 8).
Unsere angepasste Haftara, der Prophetenabschnitt dieser Woche aus Jeremia 2, spricht davon, wie das Volk Israel unhorsam war in Sachen der genau angegebenen Vorschriften Gottes bei der Einnahme des Landes: „So spricht der HERR: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie sich von mir entfernt haben und dem Nichts nachgelaufen und [selber] zu Nichts geworden sind?“ (Vers 5)
Oder der Vers, der auch für heute leider noch gilt: „Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, rissige Zisternen, die das Wasser nicht halten.“ (Vers 13) Ja, man sucht auch heute Antworten an falschen Plätzen, anstelle das „lebendige Wasser“ des HERRN nachzufragen, die in Jesus dem Messias gefunden kann.
„Ich hatte dich (Israel) gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete [Reben] eines fremdartigen Weinstocks!“ (Vers 21)
Doch Gott sei dank, dass der HERR dem Bund weiter treu unabgesehen Israels Untaten und diese Hoffnung steht noch am Kapitelsanfang:
„Geh und rufe in die Ohren Jerusalems: So spricht der HERR: Ich erinnere mich - dir [zugute] - an die Gnade/Treue deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir hergingst in der Wüste, im unbesäten Land.“ (Jer. 2,2)
Da liegt unser Vertrauen, auf dem Felsen Israels, das „Wasser des Leben“ schenkt.
- Michael Schneider –
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Schabbat-Lesung und Kommentar
„Dewarim - Worte“,
5. Mose 1,1 – 3,22
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 1,1-27
Kommentar:
Die Parascha eröffnet die Lesung des Fünften Buches Mose und gibt dem ganzen Buch seinen hebräischen Namen. Die Besonderheit des Buches zeigt sich an folgender Gegenüberstellung: 4. Mose 1,1: „Und der HERR redete zu Mose...“ 5. Mose 1,1: „Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat...“ Im Deuteronomium begegnet uns ein Mose, der aus dem Eigenen redet und dessen Worte letztlich durch Gott selbst autorisiert sind. Der unbeholfene Sprecher (vgl. 2. Mose 4,10) hat sich gewandelt zu einem, der sagen kann: „Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes! (5. Mose 32,1)“, dessen Lied seinen Platz neben dem Lied des Lammes hat (Offenbarung 15,3).
Der Text bringt in gewaltiger Exposition einen Abriss der Wüstenzeit. Es findet keine verklärende Geschichtsschreibung statt, sondern ohne beschönigende Schnörkel wird Schuld und daraus folgendes Gericht benannt. Der falsche Rat der zehn Kundschafter wird ebenso erwähnt wie eigenmächtige Eroberungszüge ohne Gottes Auftrag. „Der heutige Wochenabschnitt ist aktueller denn je, denn auf die Frage, warum die Kinder Israel 40 Jahre durch die Wüste irren mussten, nennt Mose unverhohlen die Dinge beim Namen. Es scheint, als wiederhole sich dieses Drama, denn erneut wehrt sich Israel, die Verheißung Gottes zu realisieren. Israel war 1967 so dicht am Ziel; es hätte nur das durch ein Wunder in nur sechs Tagen eroberte Eretz Israel mit Jerusalems Altstadt annektieren sollen. Weil Israel dies nicht tat, rückte alles wieder in weite Ferne.“
Der Weg wird nicht nur mit dem Schwert gebahnt, sondern auch mit Diplomatie gesucht. Es wird nicht nur Beute gemacht, sondern auch um Geld Nahrung gekauft. Denn das Gebirge Se’ir gehört Esau, und Moab gehört Lot. Resümee: „Diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. (5. Mose 2,7)“
„Damals wie auch heute führte Gott sein Volk nicht in ein unbewohntes, leeres Land, sondern in ein von Fremden/Heiden bewohntes Land. Selbst Jerusalem, von Gott zu seiner Wohnstatt erkoren und auf ewig zur Hauptstadt Israels ernannt, existierte schon vorher als bevölkerte Jebusiterstadt.
Gottes Wille läuft oft unserer Vernunft zuwider... Israels Landnahme, damals und heute, kann man eben nur göttlich verstehen. Was Israel heute braucht, sind nicht Rhetoriker, die viel Worte und unbrauchbare Abkommen machen, sondern Menschen wie Mose, die sich als Täter, als Ausführer der Verheißungen qualifizieren.“
Die Könige Sihon und Og wurden zum Zeichen des Siegeszugs der Gesalbten (Psalm 105,15) Gottes: „Und dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Königen getan hat. So wird der HERR allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehst. Fürchtet sie nicht! Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der für euch kämpft! (5. Mose 3,22)“
Das – Gott sei Lob – macht Er auch noch heute!
– Michael Schneider –
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Ein herzliches Shabbat Shalom uns allen!
Victor
Schabbat-Lesung
„Re´eh - Siehe“,
5. Mose 11,26 – 16,17
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,11-55,5
Auszug aus der Lesung:
Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen so ihr gehorchet den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweichet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, daß ihr andern Göttern nachwandelt, die ihr nicht kennt. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, da du hineinkommst, daß du es einnehmest, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal, welche sind jenseit des Jordans, der Straße nach gegen der Sonne Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen, Gilgal gegenüber, bei dem Hain More. Denn ihr werdet über den Jordan gehen, daß ihr hineinkommet, das Land einzunehmen, das euch der HERR, euer Gott, gegeben hat, daß ihr's einnehmet und darin wohnet. So haltet nun, daß ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom!
Victor
„Schoftim – Richter“,
5. Mose 16,18 bis 21,9
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 51,12 – 52,12
Wir befinden uns im jüdischen Monat Elul, der Selichot-Monat, während dem der Jude früh morgens aufsteht und Vergebungsgebete spricht. Ein Monat der Umkehr und Buße, in dem wir unser Herz vor dem großen Gerichtstag des Neujahrs vorbereiten, was am Versöhnungstag, Jom Kippur (d.J. 9.Okt.) zum Höhepunkt und Abschluß kommt. Während dieser Tage sollte man besonders vorsichtig sein – so die jüdischen Weisen – jemanden zu richten, denn Gott – wie es auch im Neuen Testament steht – wird uns mit demselben Maß richten. Darum seid barmherzig, so dass der HErr auch euch gegenüber gnädig sein kann. Kommentar:
Unser Schabbatabschnitt beginnt mit der Warnung an die Richter (Schoftim) und die „Aufseher“ (Schotrim, das ist der heutige Begriff für Polizisten). Damals wie auch heute sind Menschen in diesen beiden staatlichen Ämtern anfällig für Korruption und Bestechung. Darum lesen wir die warnenden Worte Moses in seiner Abschiedsrede: „Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache der Gerechten. Der Gerechtigkeit [und nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen... “
Mose wußte, wie leicht es Richter und Polizisten aufgrund ihrer Autorität haben, das Zepter auf Druck von Menschen verlockend zugunsten des Stärkeren zu richten, darum der Aufruf: Richte Dein Auge auf die Gerechtigkeit, die göttliche, und jage ihr nach!
Da wir, wie es auch Paulus in 1. Korinther 10 vergleicht, Gottes Handeln an Israel als Vorbild für unser Glaubensleben sehen, sind diese harten Straffälle im 5. Mose 17 auch heute geistlich zu sehen. „Wenn einer in deiner Mitte, in einem deiner Tore,... was Böses in den Augen des HERRN, deines Gottes, tut und indem er seinen Bund übertritt“, der soll „draußen getötet werden“. Wie es schon David in Psalm 139 sagt: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist...“ Ja, das wir es dann herausschneiden und es „außerhalb des Lagers verbrennen oder steinigen“.
Erschaffe in uns ein reines Herz, sollen wir täglich verlangen.
Wie Ihr seht, kann man auch diese „alttestamentlichen“ Thoratexte im geistlichen Sinne heute verstehen. Alles Unreine soll aus unserer Mitte entfernt werden.
Und wiederholt wird vom Volk Gottes verlangt, dass es: „von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner Königsherrschaft verlängert...“ Wie können wir von der Thora, Gottes Wegweisung, abweichen? Wenn sich unser Herz über unsere Brüder erhebt – lesen wir. Wenn Hochmut und Ergeiz an die Stelle von Demut treten, die der HERR von uns verlangt.
Dennoch finden wir unseren Trost in den Versen unseres Prophetenabschnittes, in Jesaja 51,12:
„Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt...“
und die Hoffnung in den kommenden Erlöser, der Messias, den jeder sehen wird: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der [frohe] Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft bringt, der Heil verkündet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König! ... Denn Auge in Auge sehen sie, wie der HERR nach Zion zurückkehrt. Brecht [in Jubel] aus, jubelt allesamt, ihr Trümmerstätten Jerusalems! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, hat Jerusalem erlöst! Der HERR hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes. „Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir (Israel) weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer.“
- Michael Schneider -
Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Victor
Schabbatlesung
„Ki Teze – Wenn du ausziehst", 5. Mose 21,10 – 25,19;
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 54,1 –10
Auszug aus der Lesung:
Wenn du in einen Streit ziehst wider deine Feinde, und der HERR, dein Gott, gibt sie dir in deine Hände, daß du ihre Gefangenen wegführst, und siehst unter den Gefangenen ein schönes Weib und hast Lust zu ihr, daß du sie zum Weibe nehmest, so führe sie in dein Haus und laß sie ihr Haar abscheren und ihre Nägel beschneiden und die Kleider ablegen, darin sie gefangen ist, und laß sie sitzen in deinem Hause und beweinen einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter; darnach gehe zu ihr und nimm sie zur Ehe und laß sie dein Weib sein. Wenn du aber nicht mehr Lust zu ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will, und nicht um Geld verkaufen noch versetzen, darum daß du sie gedemütigt hast. Wenn jemand zwei Weiber hat, eine, die er liebhat, und eine, die er haßt, und sie ihm Kinder gebären, beide, die liebe und die unwerte, daß der Erstgeborene von der unwerten ist, und die Zeit kommt, daß er seinen Kindern das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der liebsten zum erstgeborenen Sohn machen für den erstgeborenen Sohn der unwerten, sondern er soll den Sohn der unwerten für den ersten Sohn erkennen, daß er ihm zwiefältig gebe von allem, was vorhanden ist; denn derselbe ist der Erstling seiner Kraft, und der Erstgeburt Recht ist sein.
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Shabbat Shalom
von Victor
PS. Seht hierzu auch den Forenbeitrag von watch:
http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=3694
Schabbat-Lesung und Kommentar
„Ki Tawo – Wenn du kommst“,
5. Mose 26,1 29,8
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 60,1 22
Kommentar
Die Betonung in der Schabbat-Lesung dieser Woche liegt auf den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens, „wenn du ins Land kommst, das der HErr, dein Gott, dir als Erbteil gibt“ (26,1-2). Es handelt sich also um ein Gebot, das mit dem Land Eretz Israel verknüpft ist! Jedesmal als die Person die Erstlingsfrüchte dem HErrn brachte, betonte er seine Dankbarkeit und Verbundenheit mit dem Land und Volk. Dies ist hier das Thema.
Nachdem Mose abermals die Großtaten und Wunder Gottes aufgezählt hat, dass Gott aus Jakob eine starke und zahlreiche Nation machte, führt Gott sie ins verheißene Land, in dem Milch und Honig fließen.
Und nun danke, und freue Dich! „Und du sollst dich an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat...“ (Vers 11)
Hier finden wir das Prinzip: Wahre Freude kommt von Geben! Man brachte dem Herrn die Erstlinge der Frucht, also sein Bestes (wie es Abel tat!), und dies führte zu vollkommener innerer Freude.
Ich sehe es so: wie eine Interaktion, Wechselwirkung, eine Hand erhält dankbar vom HERRN und die andere Hand schenkt aus und gibt, wo es gebraucht wird und zum Segen sein kann. Wie ein Gefäß Gottes Ihm zum Dienste. Niemals die Hände voll lassen (denn so können sie nicht neu gefüllt werden). Immer in Bewegung bleiben, eine Hand nimmt und die andere gibt.
König Salomo fügt hier seine Weisheit hinzu: „Ehre den HERRN mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages! Dann füllen deine Speicher sich mit Vorrat, und von Most fließen über deine Keltern.“ (Sprüche 3,9 10)
Salomo kannte das Geheimnis.
Das Darbringen der Erstlinge wird mit Gebet begleitet (Vers 26,15): „Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben...“, und folgt mit der Erinnerung, die Gebote mit Herz und Seele zu bewahren (Vers 16).
Im Kapitel 27 lesen wir, dass ihnen befohlen war, die Thora auf Stein niederzuschreiben, sobald die Kinder Israel ‘den Jordan überquert hatten’. Wenn man die Situation mit dem persönlichen Wandel und der Nachfolge vergleicht, und das Verheißene Land das Himmelreich Gottes ist, sehen wir die Verheißung des Neuen Bundes aus Jeremia 31: „Ich werde ihnen das Gesetz (die Thora) aufs Herz schreiben“.
Im Vers 8 finden wir eine interessante Endung, sie lautet im Hebräischen: „ba’er hetev - gut deutlich und erklärbar machen.“ Daraus lesen die orthodoxen Juden, und sie folgen darin der jüdischen Tradition, dass zu dieser Zeit nicht nur die schriftliche Thora, sondern auch die mündliche Thora gegeben wurde – die später im Kernwerk Mischna ihre gültige Gestalt gefunden hat.
Mose setzt seine Anweisungen fort, bevor sie (ohne ihn) den Jordan überquerten. Sechs Stämme werden auf dem Segensberg Garizim versammelt, und die anderen sechs auf dem Berg des Fluches, dem Ebal, worauf eine lange Liste von „Verflucht sei, wer” folgt (Verse 15-26).
Kapitel 28 beginnt mit einer Aufstellung des Segens, der über das Volk kommen soll, wenn es der Stimme des HERRN, seines Gottes, gehorchen würde.
„Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang.“ (28,6) Dies gebraucht man bis heute als Formel für einen wohlgemeinten Wunsch. „Der HERR wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun...“ lesen wir.
Aber Mose kannte seine Leute und darum folgt eine viel längere Liste von „wenn Du aber nicht auf die Stimme des Herrn hörst, ...”. Da werden im Folgenden alle Verse von „Gesegnet-bist-du (hebr. baruch ata)’ zu ‘Verflucht-bist-du (hebr. arur ata)‘ umgewandelt. In dieser Liste vom 16. bis zum 69. Vers wird alles erwähnt, was man sich und keinem anderen wünscht. Wir lesen in Vers 28,28: „Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Geistesverwirrung.“ Auch Vers 53 hat sich leider verwirklicht in der Geschichte des jüdischen Volkes, als die Stadt Jerusalem über ein Jahr belagert war – wir erfahren es aus den Propheten und von Nehemia.
Und warum wird all dies Schlimme eintreffen? „Dafür, dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast...“
Nach diesen harten Worten und Warnungen finden wir jedoch in unserem messianischen Kapitel in Jesaja 60 Trost. Nach den vielen Leiden in der jüdischen Geschichte, die sich leider alle erfüllt haben, wird es einmal doch zu den Verheißungen ‘Gesegnet bist du’ kommen – aber erst wenn die Verheißung:
„Steh auf, werde Licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen“ sich im Messias Jeschua erfüllt hat!
- Michael Schneider -
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Victor
Shabbat-Lesung und Kommentar
„Nitzavim – Ihr steht“,
5. Mose 29,9 30,20
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 61,10 63,9
Kommentar
Wir nähern uns dem Ende der Abschiedsrede des Mose, die an das gesamte Volk gerichtet war, von den Stammesoberhäuptern an bis hin zum ‘Holzhauer und Wasserschöpfer’. In unserer Lesung finden wir abermals eine Bestätigung der Gültigkeit und Ewigkeit der Worte der Verheißungen, die Mose, der demütige Knecht Gottes, sprach. Nehmen wir als Beispiel Vers 13f: „Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund ..., sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, ... als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist.“
Ein ewiger Bund!
Die in den Versen 17 bis 19 beschriebenen Leute, die ihr Herz von dem HErrn abwenden, lassen leider auch an neuzeitliche Gemeindemitglieder denken, die im Neuen Testament ‘lau’ genannt werden. Doch der HErr wird solches nicht dulden.
Im Kapitel 30 sehen wir eine bevorstehende Diasporazeit der Juden, eine Vertreibung und Verstreuung unter die Völker, angedeutet. Aber das wird nicht für immer sein: „... dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat.“ (Vers 3)
Im selben Kapitel sagt uns der HErr Zebaoth, dass Seine Gebote gegenwärtig sind und daher auch gehalten werden können! Die Verse 11 bis 14 sprechen es klar aus. Vielleicht sagen uns diese Verse aber auch das: Gottes Gebot ist nicht außer Reichweite! Man muss nicht in andere Länder oder gar Kontinente zu irgendeiner Erweckungs-Konferenz reisen, um dort Gott zu erleben, denn ‘das Wort ist ganz nahe’ – in Mund und Herzen, um es zu tun!
Vers 15: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse!“ Klar und eindeutig drängt sich der Vers auf. Jeder darf und sollte ihn persönlich hören. Es ist auch heute noch des HErrns Ruf an den Menschen, den der Prophet Jesaja so ausdrückt: „Ich (der HErr) habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk ...“
(Jesaja 65,2; vgl. 59,1 und im NT 2. Petrus 3,9)
Mose fleht und ist der Hoffnung, dass seine Leute, das Volk, das er nun 40 Jahre gut kennt, doch zwischen ‘Leben und Tod, Segen und Fluch, die er ihnen vorgelegt hat sich für das Leben und den Segen entscheidet! „So wähle das Leben, damit du lebst...“ (Vers 19).
Im Prophetenabschnitt aus Jesaja 61 finden wir das schöne messianische Lied „Sos asis ba-Adonai...“ (Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils...; Vers 10)
Darum, laßt uns das Leben wählen und fröhlich in dem HERRN sein!
- Michael Schneider -
Shabbatlesungen und Kommentar
„WaJelech – Ihr steht / Und er ging“,
5. Mose 31,1–30
Haftara-Prophetenlesung: Hosea 14,2-10 und Micha 7,18 20
Kommentar
Wir befinden uns in Mitten den Zehn Buß- und Umkehrtage (Teschuwa-Tage) zwischen dem Gerichts- und Neujahrstag, Rosch HaSchana, und dem großen Jom Kippur-Versöhnungstag. Darum nennt sich auch dieser Schabbat, Schabbat-Schuwa, d.h. der Schabbat des Umkehrs, wo der Mensch solange die „Bücher des Lebens“ vor Gott noch offenstehen, Reue und Buße gegenüber Gott und Mensch tun und sein Schicksal ändern und bestimmen kann.
In unserer Parascha ‘WaJelech’ werden wir Zeuge des letzten Tages im Leben des Mose, er war genau 120 Jahre alt. Gemäß jüdischer Tradition fallen sein Geburtstag und sein Todestag gleichermaßen auf den 7. Tag des Monats Adar. 120 Jahre sind das Lebensalter eines Gerechten. Heute wird an diesem Datum der Verstorbenen gedacht, deren Todestag und –ort (wie einst bei Mose) unbekannt ist.
Josua obliegt es von nun an, den Jordan zu überschreiten und das Volk ins Gelobte Land hineinzuführen. Als Mose dem Volk sagte, dass er an diesem Gang nicht mehr teilnehmen würde, herrschte sicher Unsicherheit und Furcht, denn ‘der Gottesmann verlässt uns nun’.
Darum die wiederkehrenden Verheißungen: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.“ (31,6; auch Vers 8)
Als Letztes schrieb Mose die Thora nieder und überreichte sie den Priestern, den Leviten. So ist denn das Schreiben der Thora auch das letzte Thoragebot. Im Vers 22 lesen wir über das „Lied Mose“ (hebr. Schirat Mosche), das er schrieb und lehrte, was im folgenden Kapitel abgedruckt wird. Im neutestamentlichen Endzeitbuch die „Offenbarung“ finden wir im 15. Kapitel diesbezüglich eine Bestätigung, dass das Volk Israel und die Gemeinde Jesu, d.h. der Erste Bund und der Neue Bund, sich ergänzen und nicht anstelle des anderen kommen!
„Und sie singen das Lied Mose, des Knecht Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: ‘Groß und wunderbar sind Deine Werke, HErr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, o König der Nationen’“. (Vers 3) Dazu kann man nur Amen! sagen. Ja, Er ist König der Juden und König der Nationen.
Im Vers 10 finden wir ein Hinweis warum die Abschließung der Thoralesung auf das Fest Sukkoth fällt, was auch heute noch getan wird. Sukkot, das Laubhüttenfest, d.J. 14.-20. Oktober, wird vollendet mit Simchat Thora, dem Fest der Freude an der Thora. An Simchat Thora wird der einjährliche Lesezyklus der Fünf Bücher Mose vollendet und zugleich neu eröffnet.
Mose betonte die ‘Beschneidung des Herzens’ (30,6), weil er etwas vom menschlichen Herzen seines Volkes wusste (31,27): „Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute [schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!“
Wir dürfen unser Vertrauen nicht auf Menschen gründen, sondern auf den HErrn allein!
An diesem Schabbat-Schuwa wird aus den Propheten die Verse aus Hosea 14 gelesen: „Schuwa, Israel, ... Kehrt um, o Israel, bis zum HERRN, deinem Gott! Denn du bist gestürzt durch deine Schuld... Sagt zu Ihm: ‘Vergib alle Schuld und nimm an, was gut ist!’“.
Und mit den Versen aus Micha 7 endet man die Schabbatlesung: „Wer ist ein Gott wie Du, der Schuld vergibt und Vergehen verzeiht dem Überrest Seines Erbteils! Nicht für ewig behält Er Sein Zorn, denn Er hat Gefallen an Gnade. Er wird sich wieder uns erbarmen...“ (Verse 18-20)
Das wünschen wir dem Volk Israel besonders jetzt zu den Bußetagen, wo es in den Synagogen sitz und um Sühne und Vergebung bittet.
- Michael Schneider -
„BERESCHIT – Am Anfang“, 1.Mose 1,1-6,8
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 42,5 – 43,10
Kommentar
Mit den Worten „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ beginnt das Schreiben Gottes an die Menschen. Auch beginnt die jährliche Thoralesung erneut von vorn. Die Rabbiner sagen hier, jedes Jahr wird der Gläubige aufs Neue mit Neuem aus dem selben Text von Gott erleuchtert und inspiriert. Ich füge hinzu, der Mensch ist auch jedes zusätzliche Jahr auf einer anderen geistlichen Stufe in seinem Glaubensleben mit Gott, heute sind ihm eben andere Sachen wichtiger oder anderes spricht das Herz an, was man im vorigem Jahr gar nicht so berücksichtigt und daher überlesen hatte. Darum sollte man nie in Bezug auf Gottes Wort sagen: „Das habe ich ja schon ’mal gelesen!“
Die Thora fängt mit dem Buchstaben „Beth“ an und endet mit dem Buchstabe „Lamed“, was wiederum das Wort „Lew“ ergibt, das Herz heißt. Ja, man soll sich die Thora ins Herz schreiben, wie es einst – laut Jeremia 31 – und es einmal wird! Das Herz soll der Schwerpunkt der Thora sein.
In unserer Parascha, dem Schabbatabschnitt, geht es um die Schöpfung der Welt bis hin zur Zeit Noahs. D.h. vom Erschaffen bis hin zum Vernichten durch die Sintflut. Innerhalb von knapp sechs Kapiteln bündeln sich über 1500 Jahre! In dieser Zeitspanne lebten zehn Generation von Adam bis Noah. Was für eine kurze Berichterstattung für eine lange Zeit des Geschehens!
Eins muss uns jedoch im Schöpfungskapitel 1 auffallen, wie kommt es, dass es vom ersten Tag an Licht war, Gott jedoch erst am vierten Tag die Sonne und den Mond schuf? Was für ein Licht war es? Es war das Licht und die Herrlichkeit Gottes, die schien, so wie es wieder in der Endzeit geschehen wird.
Am dritten Schöpfungstag fällt auf, dass dort zweimal „Und es ward gut“ steht. Das wird so erklärt: Weil an diesem Tag das Trockene (Erde) und das Meer sowie die Samen der Frucht erschaffen worden sind. Darum wurde es ein Begriff im Volksmund unter den Juden, dass alles Dritte „doppel-gut“ ist (hebr. „pa’amaim ki tov!“). Aus diesem Grund wird auch bevorzugt am „dritten Tag“ der Woche geheiratet, für die Frau ein „gut“ und für den Mann ein „gut“!
Der Mensch wurde als letztes geschaffen, am sechsten Tag, danach ruhte Gott „von all seinen Werken“. Auffallend jedoch ist, dass Gott den sechsten Schöpfungstag nicht wie bei der Erschaffung seiner anderen Werke mit „Und es ward gut“ abschloss! Oft wird gelehrt, dass Gott nach der Erschaffung des Menschen gesagt hat: „Und es ward sehr gut!“. Diesen Satz hat Gott jedoch nicht direkt nach der Erschaffung des Menschen gesprochen, sondern erst, als er ALLES ansah, was Er gemacht hatte (1.Mose 1,31). Die Juden legen das so aus: Dem Menschen gab Gott die freie Wahl, Ihm zu folgen oder gegen Ihn zu rebellieren, d.h. gut oder böse zu sein. Es liegt also in unseren Händen, ob am Ende Gott sagen kann: „Und es ward gut!“
Übrigens, der Name des ersten Menschen Adam, stamm von dem hebräischem Wort „Adama“ was für Erde steht – „da bildet Gott, der HERR, den Menschen (adam), aus Staub vom Erdboden (adama)...“ (Vers 2,7)
Die ersten drei Verse im zweiten Kapitel sind der Schabbatspruch vor dem Wein- und Brotsegen, in denen die Heiligung und die Ruhe des siebten Tag zum Ausdruck kommt.
Dann lesen wir von der perfekten Gemeinschaft, die der Mensch mit seinem Schöpfer im Garten Eden (Gan Eden) hatte, die einzige Aufgabe des ersten Menschen war die Namensgebung der Tiere. Was für ein Job! Doch dann, als Adam wahrscheinlich gerade dabei war, die Tierpaare zu benennen, sah Gott: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei!“ So schuf Er aus Adams Rippe die Frau. Danach aber kam die Versuchung, und die Sünde kam in die Welt und Schamloses wurde zu Scham. Adam und Eva versteckten sich hinter einem Baum, Jeschua dagegen, das sündenfreie Lamm Gottes, hing offen entblößt – nackt – VOR dem Baum (dem Kreuz)!
Hier finden wir auch schon in der ersten Parascha die (Er)Lösung zu der Schlange / Satan, wir lesen in Kapitel 3,15 was hinterher in Offenbarung 12,9 bestätigt wird: „Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt...“
Die Verlockung und verführerischen Versuchungen des Teufels – bis heute bietet er uns die sündvolle giftige Frucht an, wie die verführerischen Wege der Hure in Sprüche 7 deren Wege „zum Scheol hinabführen zu den Kammern des Todes“. Man verspricht uns den Himmel, wie man sagt, so tat es die Schlange, sie versprach ihnen „wie Gott zu sein“ (Vers 5).
In unserer Parascha finden wir nicht nur den ersten sterblichen Menschen, sondern auch den ersten Entrückten: Hennoch (eigentlich Hannoch – was „einweihen“ bedeutet, da er hier den Begriff der großen künftigen Entrückung einweihte; 1. Mose 5,24). Zum ersten Mal findet sich der Begriff „entrückt“, auf Hebräisch lakach. Im Alter von 365 wurde er entrückt – er war so alt wie die Tage des solarischen Jahres!
Warum gab man eigentlich nicht den Namen der Frucht bekannt? Sei es Apfel, Trauben oder eine Feige? Dies geschah, damit kein Schandmal über dieser Frucht stehe und der Mensch sie trotzdem essen darf. Diese Frucht würde sonst bis heute verflucht sein.
Ende Kapitel 2 lesen wir von dem wichtigsten Dreier-Prinzip der Ehe:
1. Vater und Mutter zu verlassen
2. seiner Frau anhängen („dawak“, der hebräische Begriff für „kleben“) und
3. zu einem Fleisch werden.
Das heisst wörtlich, wie es in anderen Bibelstellen bestätigt wird, der Mann soll seine Frau mehr und mehr kennenlernen, das ist seine Lebensaufgabe. Dies bedeutet laut Bibel wahre Liebe – die nicht immer eine Sache von Gefühlen ist!
In Kapitel 4 lesen wir vom ersten Mord in der Weltgeschichte, der nur aus reinem Neid gegenüber dem eigenen Bruder geschah. So wurde Neid der Urgrund und die Wurzel jedes Mordens und allen Übels – bestätigt auch das Neue Testament.
Eine Erklärung, warum die ersten Menschen hunderte von Jahre gelebt haben (Beispiel: Methusalem wurde 969 Jahre), bezieht sich darauf, dass sie den nachfolgenden Generationen noch aus erster Hand alles erzählen und Wichtiges weitergeben konnten, so dass es dann später niedergeschrieben werden konnte. Viele erklären sich die lange Lebenszeit mit gesundem Essen. Die eben erwähnte Auslegung meint aber, dass Gott die wenigen Gerechten mit Absicht so lange am Leben erhielt, weil mehr und mehr die Sünde sowie bösartige Menschen die Erde bevölkerten.
In unserem Prophetenabschnitt, Haftara, aus Jesaja 42 lesen wir von Lob und Preis über die Weltschöpfung Gottes, aber mit einem Atemzug zieht der Prophet den Faden zur Erwählung Israels als Volk Gottes. Von ihm soll das „Licht zu den Nation“ kommen, oder wie Jeschua es der Nichtjüdin am Jakobsbrunnen sagte: das Heil kommt von den Juden!
- Michael Schneider -
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„NOACH – Noah“, 1. Mose 6,9 bis 11,32
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja Jesaja 54,1 – 55,5
Kommentar
In diesem Schabbat-Wochenabschnitt begegnen wir einem der ersten Gerechten (hebr.: Zaddik) dieser Zeit – Noah, wo die Gerechtigkeit einer einzelne Person die Menschheit rettete. So ging es durch die ganze Geschichte hindurch, durch Wenige und „Überreste“ war Gott gnädig und hat Israel nicht ausrotten lassen. Es war eine Ära des Bösen wo „gefallene Engel“ unter den Menschen auf Erden herrschten. Es kam sogar so weit, dass es „den HERRn reute, dass er den Menschen auf Erden geschaffen hatte und es machte Sein Herz traurig!“ (6,6), denn alles „war verdorben, denn alles Fleisch hat Sein Weg verdorben auf Erden!“ (6,12).
Doch Noah „fand Gnade in den Augen Gottes“. Er und seine Familie waren es letztendlich, die die Menschheit vor einer kompletten Vernichtung retteten. Das rettende Mittel dazu war eine Arche, die „innen und außen mit Pech“ zum Schutz „verpicht“ wurde. Das biblische Wort für Pech ist „Kopher“, daraus leitet sich das Wort für Sühne „KAPPARA“ ab. Ja, die Sühne durch das Lamm Gottes, Jeschua, ist unser Schutz vor dem Gericht Gottes und Seinem „verzehrenden Feuer“. Interessant ist auch, dass „von innen und außen“, Gottes Schutz also nicht nur über unser Innerstes (bzw. Herz) sondern auch über unser Äußeres herrschen soll.
Das Bauen an der Arche, bzw. am Himmelreich Gottes, wurde allen angeboten, und die Tür ist weit offen (Jeschua ist unsere Tür heute). Der Bau der Arche dauerte damals 120 Jahre – viel Zeit zur Umkehr! Doch dann war es so weit, nachdem zwischendurch sicher Zweifel in der Familie auftauchte, begleitet vom Spott der Vorbeikommenden („Wie kannst du nur an so etwas glauben!“). In Kapitel Sieben steht, wie sich die Tür der Arche dann schloss und das Gericht vom Himmel „in Strömen“ fiel.
In der Endzeit werden die Tage wie die zu Zeiten Noahs sein, man „wird trinken und heiraten, dann aber wird die Flut kommen! (Lukas 17, 26-27; 1. Thess. 5,3) Sieben Tage waren Noahs Familie in der „geschützten“ Arche, bis die Flut am 17. Tag des zweiten Monats (Ijar) begann. Gibt es hier eine Parallele zur Endzeit?
Wieder sind hier bedeutsame Daten: 17.Ijar, dann 40 Tage Regen, nach 150 Tagen „schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels“, am 17. Tischri ließ sich die Arche auf dem Berg Ararat nieder, dann eine weitere Zeit bis dem 1. Tag des zehnten Monats, „bis die Berggipfel sichtbar wurden“ und dann eine Wartezeit von 40 Tagen, bis Noah das Fenster der Arche öffnete. Dann schickte Noah drei Mal für je sieben Tage einen Vogel hinaus, erst den Raaben, dann die Taube. Am 1. Nissan (1. Monat) „entfernte Noah die Decke von der Arche“ und am 27. Ijar „war die Erde wieder trocken“ und sie verließen die Arche! (8,14-16). Sie waren somit genau 365 (ein biblisches Jahr sind 355 Tage) Tage in der Arche.
Gott schloss Seinen ersten Bund mit Noah und seinen Nachkommen, der bis heute noch sichtbar ist, denn sobald wir einen Regenbogen sehen, sollen wir uns an diesen Eid Gottes erinnern, dass Er nie wieder solch eine Flut über die Erde bringen wird. Dennoch war sich Gott bewußt, dass „das Sinnen des menschlichen Herzens böse von seiner Jugend an ist“. (8,21; vgl. 6,5) Das bestätigt auch der Prophet Jeremia: „Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es“ (17,9).
Mit acht Seelen begann Gott mit der Menschheit von vorn. Nach der Sinflut (ab Kap. 9) kamen die ersten Gebote Gottes, wie z.B. das Vermehrungsgebot in Vers 7, doch schon davor lesen wir vom Verbot des Genußes von Blut in Vers 4. Im selben Kapitel lesen wir noch von dem Fluch Noahs über seinen Sohn Ham, dem Vater Kanaans, und damit wurde Kanaan dreimal als „Sklave seiner Brüder“ verflucht!
Kapitel 10 listet die 70 Völker-Tafel auf, Nachkommen der drei Söhne Noahs. Jafet wurde der Vorvater der europäischen Völker, Ham ist der Vorvater der afrikanischen Völker und Sem (Schem) wurde zum Vater der semitischen Völker inkl. Ismaels Nachkommen d.h. den arabischen Völkern. Kanaaniter und Philister sind jedoch keine Semiten, sondern Hamiten.
Ca. 300 Jahre nach der Sintflut taucht eine Person mit Namen Nimrod auf, der erste Herrscher, der es wagte, Gott zu widerstehen. (Nimrod kommt von mered – Aufstand, wörtl. „wir werden rebellieren“.) Er wollte Gott ersetzen und dafür einen großen Turm bauen. U.a. errichtete Nimrod Babel/Babylon und Ninive. Die Strafe war Verwirrung aufgrund der vielen Sprachen, so dass sie sich gegenseitig nicht mehr verstanden haben (11,9). Bis heute tragen wir diese Strafe! In der Endzeit jedoch wird es wieder zu einer verständlichen Sprache unter allen kommen, denn Zefanja 3,9 sagt: „Dann aber werde ich den Völkern andere, klare/verständliche Sprache (das ist die genaue Übersetzung!) geben, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und Ihm einmütig dienen.“
In unsere Haftara, Prophetenabschnitt, in Jesaja 54 lesen wir von der Verstreuung des Volkes Israel unter alle Völkern, aber zum Trost finden wir die Worte des HERRN: „Einen kleinen Augenblick habe Ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen werde Ich dich sammeln. Im aufwallenden Zorn habe Ich einen Augenblick Mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade werde Ich mich über dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.“ (7-8)
Interessant, dann anschliessend der erste ewige Bund mit Gott! So auch mit uns als Gotteskinder. Ein Wort zu „Brith“: als Gott sagte, ich liebe euch, glaubt an mich... bis ich schöre in Meinem Name. Stärker geht es nicht! Er schwor auf Seinen Name! So fest sind in Augen Gottes geschlossene Bunde!! Ein Beispiel: einer der schlimmsten Bunde Israels mit den GIVONIM... die Betrüger, etc. Und trotzdem musste der Bund von Josua eingehalten werden... dann wurde diese Söhne des Todes, GIVONIM, angegriffen. Menschlich gesehen hätten wir gesagt: das ist die Gelegenheit, lass sie jetzt sterben!! Doch Gott war sogar bereit um des Einhalten des Bundes die Naturregeln, das Kosmos, zu ändern!! Liess die Sonne länger scheinen.... Unglaublich! So aber auch wir, als Volk und als Individuellen. Wir sind von Geburt an Todeskinder, doch im Moment wo wir im Bund eingeschlossen sind... ist es hier Chefsache!!
- Michael Schneider -
„LECH-LECHA – Ziehe hin!“, 1. Mose 12,1 bis 17,27
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 40,27 – 41,16
Kommentar
In dieser Schabbatlesung begegnen wir dem ersten der drei Erzväter, Abraham. Abram wagte hier einen drastischen Glaubensschritt, den viele von uns nicht wagen: Er riskierte alles, nur um Gott zu gehorchen.
„Geh hin ... in das Land, das ich dir zeigen werde!“ (siehe auch Apg. 7,2-3) Ohne zu wissen wohin (Hebräerbrief 11,8), war Abram gehorsam. Wir hingegen sind oft noch nicht einmal bei einem genau vorgelegten Plan bereit zu handeln! Es bleibt immer ein Akt des Glaubens.
Den Dreischritt „aus deinem Land, aus deiner Heimat und aus deinem Vatershaus...“ finden wir später im Kapitel 22 wieder, als Gott ihm befiehlt: „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast.“ Ja, Gott will dein Ganzes, dein Geliebtes, an dem du hängst – denn nur dann kann Er eingreifen und wirken (wie bei Hannas Flehen um ein Kind).
Der Segen folgte unmittelbar: „Und Ich will dich zu einer großen Nation machen, und Ich will dich segnen, und Ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein!“ Was für ein gewaltiger Segen! Warum sind wir dann so kleingläubig, wenn der HERR uns ruft?
Dann folgt ein weiterer wichtiger Segen, der später speziell auf die Nachkommen Jakob d.h. Israel zutrifft (4. Mose 24,9): „Ich (der HERR) werde die segnen, die dich segnen; und wer dir flucht, den werde ich verfluchen...“ (12,3) Behaltet dies in Erinnerung!
Abram zog aus Ur (im heutigen Irak), der Stadt, die Nimrod, die der erste Widersacher Gottes nach der Sintflut erbaut hatte und war der erste „Wandernde Jude“. Er war bereits 75 Jahre alt, als Gott ihn herausrief. Man ist nie zu alt, um seine Berufung zu empfangen. Hier schließt auch der Prophetenabschnitt aus Jesaja 40 an, wo das Alter keine Rolle spielt für die, die ‘auf den HERRN hoffen’ (29-31).
Abram und seine Frau Sarai erlebten zahlreiche Glaubensprüfungen. Dann kam es zur Trennung zwischen Lot und Abram, wieder eine Trennung von der Familie. Abram war demütig und sagte: „Willst du nach links, dann gehe ich nach rechts, und willst du nach rechts, dann gehe ich nach links“ (13,9). Rechts war die westliche Hemisphäre, hebr. jamin, in Richtung des Meeres (jam). Lot wählte nach dem äußeren Anschein das wasserreiche Gebiet im Osten von Sodom und Gomorra. Es führte zum Bösen. Abram hat auch diesen Glaubenstest bestanden! (Heute liegt Sodom auf israelischem Gebiet und Gomorrah auf jordanischem.)
Lot fand trotzdem nicht die Gelegenheit zur Buße, da er diese verpaßte, als er sich nicht seinem gottesfürchtigen Onkel anschloß und nicht so handelte wie später Ruth, die Moabiterin, die sich zu Naomi hielt. Auch nachdem Abram seinen Verwandten aus der Gefangenschaft, nachdem fünf Könige Sodom geplündert hatten, rettete, ließ dieser eine zweite Chance zur Buße verstreichen.
Dann lesen wir von dem gerechten König Malki-Zedek (Melchisedek), dem Abram in Salem (Jerusalem) begegnete. Weiter heißt es, er sei der Priester des Hohen Gottes (El Eljion), dessen Ursprung unbekannt ist. Messianische Juden sehen hier die Gegenwart Jesu in Malki-Zedek. Zum ersten Mal lesen wir in der Begrüßungszeremonie von den Elementen Brot und Wein, was bis heute bei Staatsempfängen in Israel üblich ist.
Abram Lebensalter schritt fort und fort, und noch immer war er ohne eigenen Sohn. Dennoch sprach Gott zu ihm: „Blicke doch auf zum Himmel, und zähle die Sterne... So zahlreich wird dein Nachkommenschaft sein! (15,5)“ Doch wo blieb der versprochene Sohn? An Verheißungen mangelte es nicht, aber Nachwuchs wollte sich einfach nicht einstellen! Ist es bei uns nicht ähnlich, wenn uns etwas von Gott gezeigt wurde, und wir werden ungeduldig und verlieren fast den Glauben? Sarai veranlasst ihren vielleicht frustrierten Mann, zu ihrer ägyptischen Magd Hagar einzugehen. Kapitel 16 berichtet nun von der Geburt Ismaels, Abram ist 86 Jahre alt.
Als Abram 99 Jahre alt ist (Kapitel 17), 13 Jahre nach der Geburt Ismaels, nach menschlichen Gesichtspunkten ohne Aussicht auf Nachwuchs, und die einzige Hoffnung wäre ein übernatürliches Eingreifen Gottes, gab es eine weitere Verheißung und einen neuen Namen: Abraham. Der HERR offenbart sich zum ersten Mal als ‘El-Schaddai’: „... und ich will dich sehr, sehr mehren... und zum Vater einer Menge von Nationen werden.“ (17,2-5). Der ewige Bund erhält als Zeichen die Beschneidung (brit mila) am Fleisch eines jeden acht Tage alten Jungen. So tritt er in den ‘Bund Abrahams’ ein. Übrigens beschneiden die Araber gemäß Ismael ihre Jungen im Alter von 13 Jahren, darum sind sie auch die Nachkommen Abrahams – was wiederum die erwähnten künftige Grenzen ‘vom Nil bis zum Euphrat’ erklären könnte!
Abram wurde zu Abraham, Sarai wurde zu Sarah, beide erhielten den Buchstaben ‘He’, der wie das ’jod’ eine Kurzform des Gottesnamens JHWH ist. Namensänderung durch Gott hat immer etwas mit neuer Berufung zu tun – wie einst Jakob und Josua.
Abraham konnte die Verheißungen für Sarah nicht mehr glauben. Er war es, der zuerst darüber lachte (17,17), später erst Sarah. Wir werden noch sehen, dass es nicht die letzte Glaubensprüfung Abrahams ist. Die größte steht ihm noch bevor!
- Michael Schneider -
Es wäre schön, wenn der User Vico sein Posting #23 unter http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=2773&page=3 und Vorhergehende Autorisieren würde. Damit meine ich zu benennen wer der Autor Michael Schneider ist. Ein Rabbinner, ein Christ, oder wer auch immer?
Ansonsten, ein Danke für Vico's Bemühen.
Einen lieben Gruß
Isaak
Lieber Isaak,
ich kann Dir nicht sagen, ob Herr Michael Schneider Jude oder Christ ist, er ist Israel Heute- Redakteuer. Der Herausgeber von Israel Heute aber, Herr Ludwig Schneider, hält am 14 November bei uns in 56457 Westerburg einen Israel- Vortrag in einer evangelischen Gemeinde. Ich werde auch dort sein und wenn es sich ergibt, mit ihm sprechen - dann kann ich Dir evtl mehr über Herrn Michael Schneider erzählen.
Lieben Gruß
Vico
Lieber Vico,
danke für deine vorläufige Antwort. Es würde mich sehr freuen vielleicht etwas mehr über den Herren Michael Schneider erfahren zu können.
Dir einen freundlichen Gruß
Isaak
„VA’JERA – Und Er erschien“, 1. Mose 18,1 bis 22,24
Haftara-Prophetenlesung: 2. Könige 4,1-37
Kommentar
Unsere Wochenlesung beginnt mit der Gastfreundschaft Abrahams und Sarahs. Sie „eilten“ in Vorbereitung des Mahls für die drei Gottesmänner in der Hitze des Tages bei Alon Mamre. Das Beste war gerade gut genug. (Auffallend ist, dass Rindfleisch zusammen mit Milch verzehrt wurde, ganz unkoscher im Sinne des heutigen religiösen Judentums - doch es geschah ja bevor die Thora gegeben wurde!)
Solche „klassische“ Gastfreundschaft ist heute noch unter den Arabern, Beduinen und besonders bei den sephardischen Juden zu finden. Auch das Neue Testament hebt die Wichtigkeit der Gastfreundschaft hervor, „denn wer weiß, wen er gerade zu Gast hat, vielleicht wie bei Abraham einen Gesandten Gottes?“ Weise keinen Gast ab, wenn er auch unerwünscht sei – vielleicht hat er ein Wort von Gott für Dich.
Es folgt eine weitere Glaubensprüfung, und Sarah lacht (18,12-15). Sie, die 90 Jährige, blickt auf ihre menschlich-biologische Befindlichkeit. Gerade da geschieht das Übernatürliche, Gottes Eingreifen. Das sind oft die Punkte, an die uns Gott führen muss, denn dann kommt uns der Zuruf: „Ist etwa für den HERRN etwas unmöglich?“ (18,14) Ja, erst muss in uns das Fleisch und der Eigenwille tot sein, dann kann der HERR wirken.
Nachdem die Männer Abraham die hoffnungsvolle Lebensbotschaft kundgaben, blickten sie in Richtung der wasserreichen und von Lot geliebten Stadt, Sodom, und richteten an sie eine Todesbotschaft!
Abraham, als der erste Fürbitter überhaupt, handelte mit allen Mitteln. 50, 45, 30, 20, ja bis herab auf zehn Gerechte, um derer willen diese Sündenstadt verschont werden sollte. Wäre die Mindestzahl vorhanden gewesen - Gott hätte es verhindert. Weiter herab als bis auf zehn ging Abrahams Flehen nicht. Im Neuen Testament werden die Zeiten Lots mit der künftigen Endzeit verglichen. So sollten wir bei Abrahams Gerechtensuche aufmerken. Abrahams Handeln mit Gott war demütig und zurückhaltend: „Ich bin ja nur Staub und Asche (18,27)“. Nicht mit Hochmut! Die Zahl von mindestens zehn Betern während eines Gottesdienstes in einer Synagoge, genannt Minjan, hat hier ihren Ursprung. Kapitel 19 spricht von der Zerstörung Sodoms und Gomorrahs, doch zuvor rettet Gott, durch seine Gesandten, Lots Familie – denn er war ein Gerechter (Zaddik) seiner Generation, siehe 2. Petrus 2,7. Gott ruft uns aus der Welt heraus, doch warnt er uns: „Gedenke an Lots Weib!“ (Lukas 17,32), denn ihr Herz hing an der Welt. „Viele sind die Gerufenen, aber wenige die Erwählten!“ (Matthäus 22,14)
Interessante Ähnlichkeit: Noah und Lot; beide Gerechte ihrer Zeiten, herausgerettet und -gerufen, dann aber enden beide in Trunkenheit und es führte sogar in beiden Fällen zu sexueller Unzucht innerhalb der Familie – darauf aber auch folgten zwei Flüche!!
Wir sehen im Absatz von den Töchtern Lots, wie der Geist Sodoms, ein Geist der Unzucht, noch in ihnen war (ab Vers 31). Oder war es ein Racheakt an ihrem Vater, der die Jungfrauen dem zügellosen Mob hingeben wollte? Beide Völker, Moab und Ammon, wurden verflucht und befinden sich heute wie damals auf der östlichen Seite des Jordans, genannt Jordanien. Amman, die Hauptstadt Jordaniens, trägt den Namen bis heute.
Im Kapitel 21 wird über die Geburt Isaaks berichtet, sein hebräischer Name „Jitzchak“ bedeutet: „Er wird lachen“. Am achten Tag wurde er beschnitten. Jitzchak ist die - langversprochene – Erfüllung der Verheißung Gottes! Sein Lachen ist auch so zu verstehen: Das Unmögliche, das Gott möglich macht, ist (nur) scheinbar lächerlich. (Vers 6)
In Kapitel 22 lesen wir von der größten Glaubensprüfung in Abrahams Leben. Er soll seinen geliebten Sohn, auf den er so lange gewartet hat, auf dem Berg Morija opfern. Abraham zögert nicht. Frühmorgens macht er sich auf den Weg, ganz gehorsam im Glauben war er bereit, es zu vollziehen – ja, das Schlachtmesser war schon erhoben. Da kam die Stimme Gottes: „Abraham, Abraham! ... Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest.“ (22,12) Danach überschüttete der HERR ihn mit Segen. Es hat sich gelohnt, Gott zu gehorchen! Die vergleichbare Szene von der Opferung eines geliebten und einzigen Sohnes wird viele Jahre später am Berg Golgatha geschehen. Das soll Abraham – laut messianischem Glauben – schon damals in einer Vision gesehen haben, denn er nannte die Stätte: Der HERR sieht. (Vers 14)
- Michael Schneider -
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Lieber Isaak,
und wen sonst es noch interessiert, Herr Michael Schneider ist Jude (messianisch).
Ludwig Schneider ist sein Vater.
Shabbat Shalom
Vico
Hallo lieber Vico,
vielen Dank für deine Antwort.
Ludwig Schneider ist mir natürlich eher ein Begriff. Schließlich reiste Ludwig Schneider, mitte der 60er Jahre und frisch verheiratet, mit seiner christlichen Frau nach Israel und lebte dort im Kibbuz. Das Leben im Kibbuz sagte ihm scheinbar jedoch nicht zu. Möglicherweise waren die Unterschiede zwischen dem luxuriösen Leben, in Deutschland und dem Leben im Kibbuz zu groß gewesen. Sie, Ludwig und seine Frau beschlossen, 1968 nach Deutschland zurückzukehren, wo sie sich in Düsseldorf einer kleinen abgespaltenen Gemeinde, von 20 Christen, widmeten. Da nun Seine Frau keine Jüdin ist sind auch seine Kinder keine Juden.
Die sehr unterschiedlich religiös ausgerichteten Glaubensgemeinden der „Messianische(n) Juden“ werden sowohl von Glaubensbrüdern und –Schwestern jüdischer Herkunft und auch nichtjüdischer Herkunft belebt und aber leben im Besonderen einen bedeutende Abweichung, in Glaubensauslegungen und Glaubensfragen, gegenüber dem jüdischen Glauben und aber auch dem christlichen Glauben.
Damit Leser nicht lange suchen und nachdenken müssen, empfhilt es sich, meiner Meinung nach, deutlich zu erklären, zu nennen, aus welcher religiösen Richtung, Shabbatlesungen und Kommentare kommen und interpretiert werden. Bei dieser freiwilligen Erklärung, geht es nicht um Religionen, sondern um die Leser und einer Hilfelsellung zur Orientierung für diese.
Der messianisch jüdische Glaube, der messianischen Juden, entspricht einer wertvollen Bereicherung der Glaubenswelt und ich bitte deshalb und wiederholt, einerseits deutlich zu nennen, zu welcher religiösen Richtung Texte, Interpretationen und Kommentaren jeweilige Postings gehören.
Und um ein gemeinsames Bemühen und zwar um ein nicht gegenseitiges Überhöhen des eigenen Glaubens gegenüber anderen Glauben und Religionen. Oder um ein, im Namen DER Wahrheit G“ttes, zur Seite drücken anderer Religionen, bzw. andere Verstehensweisen des Lebens.
Damit beziehe ich auch mit ein, die meist unausgesprochenen Bemühungen des messianischen Glaubens, der messianischen Juden, welche sehr oft vertreten, die zu sein, welche Jesus, also Jeshua, allein und wahrhaftig, gegenüber uns Juden und den Christen verstehen würden. Entspricht nicht eher das Erkennen und Glauben, der messianischen Juden, einer Möglichkeit von mehreren und zwar G"tt und Jeshua glaubend zu verstehen?
Ich würde mich freuen, wenn du Vico, weiterhin Shabbatlesungen und Kommentare, aus jüdisch Messianischer Sicht und Zitate von messianischen Juden Posten würdest und diese aber als jüdisch messianisch kennzeichnen würdest, damit der Leser zwischen jüdischen und messianisch jüdischen unterscheiden kann.
Vielen Dank
Isaak
Interessierten Lesern, welche vergleichend und paralell, neben dem messianisch jüdischem, das jüdisch lesen der Bibel nachgehen möchten empfehle ich folgenden Linkpfad: http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=4014
Ich würde mich freuen, wenn du Vico, weiterhin Shabbatlesungen und Kommentare, aus jüdisch Messianischer Sicht und Zitate von messianischen Juden Posten würdest und diese aber als jüdisch messianisch kennzeichnen würdest, damit der Leser zwischen jüdischen und messianisch jüdischen unterscheiden kann.
Vielen Dank
Isaak
Lieber Isaak,
das mach ich gerne!
Shalom
Vico
PS. Herr Ludwig Schneider wohnt mit seiner Familie (5 Kinder, 21 Enkelkinder) inzwischen wieder in Jerusalem.
Lieber Isaak,
das mach ich gerne!
Shalom
Vico
PS. Herr Ludwig Schneider wohnt mit seiner Familie (5 Kinder, 21 Enkelkinder) inzwischen wieder in Jerusalem.
Deine Antwort freut mich sehr.
Ich weiss, dass Herr Ludwig Schneider, mit einem Grosteil, seiner Familie wieder in Isreal wohnt und wirkt.
lehit
Isaak
„CHAJE SARAH – Saras Lebensalter“, 1. Mose 23,1 bis 25,18
Haftara-Prophetenlesung: 1. Könige 1,1 31
Kommentar
Unsere Schabbat-Lesung beginnt mit Sarahs Tod und endet mit Abrahams Tod. Eine Auslegung sagt, dass Abraham seine Jugendliebe, Sarah, tot fand, als er mit Isaak gesegnet vom Berg Moriah zurückkehrte. Sarah konnte es wohl nicht verkraften, die Möglichkeit, dass die bittere Botschaft vom tatsächlichen Opferung Isaaks komme!? Sarah stirbt im Alter von 127 Jahren. Abraham führt nun mit Efron dem Hetiter um das Grundstück, in dem er „seine Tote“ bestatten will, eine Verhandlung, die alle Züge echten orientalischen Feilschens trägt. Rhetorische Floskeln und Höflichkeitsformeln werden in großer Fülle ausgetauscht. Nicht jedes „Ja!“ und nicht jedes „Nein!“ sind ganz wörtlich gemeint, und geschmückt mit Lobsprüchen wie: „Abraham, du bist ein Fürst Gottes unter uns...“ kommt man endlich zur Sache, als Efrons Augen das Geld sah (Vers 13), schlug er ihm den vollen Preis auf: 400 Silbershekel.
Heute, im Angesicht der politischen Lage, wissen wir Gott Dank, dass wir die Beurkundung dieses Immobiliengeschäfts schriftlich überliefert bekommen haben. Es ist juristisch unangreifbar, dass das Eigentum einwandfrei auf Abraham übergegangen ist. Neben dieser heiligen Stätte Hebron trifft dies auch für den Tempelberg in Jerusalem zu (2. Samuel 24,24) und auch für die Grabstätte Josefs in Sichem, dem heutigen Nablus (Josua 24,32).
Kapitel 24 berichtet von dem Auftrag, den der alte Abraham seinem treuen Diener Elieser, dem „Herrscher über sein Haus“, erteilt. Früher, in seiner scheinbar endgültigen Kinderlosigkeit, war er sogar einmal bereit, ihm alles zu vererben (siehe Kapitel 15,2). Jetzt soll er seinem geliebten Sohn Isaak (Jitzchak) eine Frau aus Abrahams Vaterhaus nehmen. Bevor Abraham, der Vielgeprüfte und an Erfahrung Reiche, stirbt, will er sicher sein, dass die Linie des verheißenen Segens weitergeführt wird. Da kam eine kanaanitische Frau nicht in Frage (vergleiche 1. Mose 9,25). Abraham weigerte jede Vermischung mit einem Fremdvolk bzw. dem Weltlichem, sondern war seiner Erwählung und Segen treu. Volle Unabhängigkeit und Absonderung, denn er sah die Gefahr von Assimilation!
Der Knecht erfleht ein klares Zeichen, und es trifft ein: Rebekka (Rivka), die Enkelin von Abrahams Bruder Nahor, aus Aram (24,15), spendet nicht nur ihm selbst, sondern darüber hinaus allen seinen Kamelen Wasser. Elieser schaut zu und fragt sich prüfend, ob sie die von Gott Bestimmte sei oder nicht (24,21). Wenn vor unseren Augen sich die Verheißung erfüllt, sollten wir über das skeptische Prüfen hinausgelangen!
Jakob und auch Mose trafen ihre Frauen am Brunnen!!!
Hier finden wir auch u.a. die bis heute im Judentum praktizierte Sitte von einem Trauerschleier bei der Braut während der Trauung unterm Baldachin (Chuppa), wie eins Rebekka es tat: „... Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich“. (24,65b)
Wussten Sie, dass gerade an diesem Schabbat von der Lesung „Chaje Sarah“ Tausende jüdische Besucher diesen in Hebron verbringen und die Machpela Höhle?
Dann begegnen wir zum ersten Mal Rebbekas Bruder Laban. Er sieht auf die vielen Geschenke. Streben nach Gewinn und Reichtum prägen seinen Charakter. Später wird Rebekkas Sohn Jakob über 20 Jahre für ihn arbeiten.
In Kapitel 25 lesen wir, dass Abraham in seinem Alter nochmals heiratet und sechs weitere Söhne von Ketura bekommt. Dann stirbt Abraham im „guten Alter“: 175 Jahre! Seine Söhne Isaak und Ismael begraben den Vater in der Machpela in Hebron (25,9). So sind dort die drei Erzväter und ihre Frauen beigesetzt: Abraham und Sarah, Isaak und Rebekka, Jakob und Lea. Nur Rahel nicht, Jakobs geliebte Frau. Ihr Grab befindet sich ‘am Wege gen Bethlehem’. Ferner, erzählt die jüdische Überlieferung/Tradition, dass auch Adam und Eva in der Machpela-Höhle beerdigt sind – da zwei Doppel-Höhlen dort entdeckt wurden (Mechpela = doppel).
Der Prophetenabschnitt, die Haftara, aus 1. Könige 1 spricht von den letzten Tagen König Davids und dessen Nachfolgeregelung- und -vorsorge, die leicht hätte scheitern können. Wie schon bei Abraham sorgte die Mutter dafür, dass der richtige Sohn seinen Platz einnahm.
- Michael Schneider -
Shabbat Shalom!
Herzlichst,Vico
„TOLDOTH – Geschlechtsregister“, 1. Mose 25,19 bis 28,9
Haftara-Prophetenlesung: Maleachi 1,1 bis 2,7
Kommentar
In unserer Schabbat-Lesung Toldoth begegnen wir abermals einem kinderlosen Ehepaar: Isaak (hebr. Jitzchak) und Rebekka (Rivka) (25,21). Auffallend viele Gottesmänner teilen dieses Los, wie gerade zuvor Abraham und später die Eltern Josefs, Samuels, Simsons und auch Johannes der Täufer.
Endlich, nach zwanzig Jahren innigen Betens, gibt der HERR Rebekka die Gnade einer Schwangerschaft, als Isaak 60 (!) Jahre alt ist. Im Vers 22 lesen wir, dass zwei Kinder sich in Rivkas Leib „stoßen“, genauer übersetzt meint das hebräische Wort mitrozez: „drängeln“. Gott gab ihr die Deutung im folgenden Vers: „Zwei Völker sind in deinem Leibe ... und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Das Prinzip „der Ältere diene dem Jüngeren“ kommt in der Bibel öfter vor. Betrachten wir nur die Söhne der Erzväter oder König David. Rebekka bewahrt die Verheißung und trägt später selbst dazu bei, sie zu erfüllen.
------------ Jüdischer Auslegung nach: Warum kochte Jakob eine Linsensuppe? Sie sagen, weil es gerade die sieben Trauertage (Shivah) über den verstorbenen Abraham gehalten wurden. Es sollte Sitte sein, Linsensuppe in Zeit von Trauer zu essen. Wie alt waren Jakob und Esau als ihr Großvater Abraham verstarb? Sie waren 15 Jahre alt. D.h., die drei Erzväter, Abraham, Isaak und Jakob lebten gleichzeitig fünfzehn Jahre! -------------
So, der Jüngere erhielt den Bundessegen der Verheißung! So geschah es wiederholend später bei der Segnung Jakobs über Josefs jüngsten Sohn Ephraim. Josef wie schon Isaak bevorzugten dennoch den Älteren, menschlich gesehen nur allzu verständlich. Hier müssen wir Väter vorsichtig sein, denn Gott sieht nicht mit menschlichen Augen!
Auf die Frage „Warum Jakob und nicht Esau?“ finden wir zu Beginn unseres Prophetenabschnitts aus Maleachi 1 eine Antwort. Hier knüpft der Apostel Paulus an und erklärt in Römer 9, dass es im Mutterleib entschieden werden musste, so dass eben kein eigenes Tun oder irgendein Werk die Wahl Gottes bestimme. „Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten ... damit der Ratschluss Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl, nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade ... wie geschrieben steht: ‘Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst’.“ (Römer 9,11 ff).
Warum hasste Gott Esau? Er brachte dem Segen Gottes keine Wertschätzung entgegen und war sogar bereit, für einen Teller Linsensuppe darauf zu verzichten. Kapitel 25, Vers 34: „Esau verachtete das Erstgeburtsrecht“. Der Hebräerbrief nennt Esau einen Hurer und Gottlosen (12,16). Ein Hurer gibt auch seinen Körper preis, der doch ein Tempel Gottes ist. Für eine momentane Befriedigung des Fleisches war er bereit, auf die Ewigkeit des Segens zu verzichten – wie ein Hurer! Das hasste Gott.
Der Name Jakob, hebr. Ja’akov, wird üblicherweise vom Wort Akev, „an der Ferse“ (25,26), hergeleitet. Doch gibt es eine tiefere Bedeutung des Namens. „Akov“ heißt zu deutsch „trügerisch“, vergleiche das in Jeremia 17,9 über das menschliche Herz gesagte. Ja, Jakob war – auch wenn es um den Segen Gottes ging – ein Betrüger, heute würde man es Manipulator nennen. Dieser Charakterzug, es aus eigener Kraft zu schaffen, zog sich durch Jakobs Leben und gipfelte in Peniel, wo er von „Angesicht zu Angesicht“ mit dem Engel Gottes kämpfte. Von da an aber wurde er genannt: „Isra-El – Gott streitet (für dich)“. So wird es auch den ‘Söhnen Jakobs’ als Nation geschehen, Israel wird ihren Erlöser erkennen und sie werden es nicht mehr notwendig haben ‘Kleider aufzuziehen um jemanden zu sein, den sie nicht sind’!
Esau (hebr. essav) war, modern ausgedrückt, ein Macho, ein echter Mann – welcher Vater würde das nicht gern sehen! Wieder einmal treten menschlich gesehen interessante Eigenschaften hervor: ein Mann des Feldes, ein Jäger! Jakob hingegen ist ein „Muttersöhnchen“, so hätten wir ihn heute genannt. Die Bibel jedoch nennt ihn einen gesitteten Mann, wörtlich aber: im „Zelte Sitzender“ (joschew Ohalim).
Wieder finden wir Parallelen in den Geschichten der Erzväter: zu Abrahams Lebensgeschichte, zum Beispiel in Zeiten des Hungers oder Isaak und Rebekka vor Abimelech, dem Philisterkönig (26,7) zeigen: Wieder wurde gelogen! Die Lektion war nicht gelernt worden.
Esau bereitete den Eltern „Herzeleid“, indem er sich zwei Hetiterinnen als Frauen nahm, nicht aus dem von Gott erwählten Vaterhaus Abrahams. „Nimm ja nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans!” war Isaaks Befehl, doch Esau tat es absichtlich. Nicht so Jakob, er gehorchte dem Willen seines Vaters (28,6-7).
Jakob gewann schließlich durch Betrug, Lüge und die Hilfe der Mutter den Segen Isaaks. Doch es hatte einen hohen Preis. Obwohl Rebekka den Fluch auf sich nahm (27,13) musste der Junge des Zeltes sich von seiner Mutter 20 Jahre trennen und vor seinem zornigen Bruder fliehen. Seine Flucht gab ihn in die Hände eines noch größeren Betrügers, Laban. Auch so handelt Gott.
Manchmal muss Er das stolze Herz eines Menschen mit einem noch stärkeren Sünder brechen.
„Wenn ihr nicht hört und wenn ihr [es euch] nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben, spricht der HERR der Heerscharen, dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben; ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt.“ (Maleachi 2,2; aus unserem Prophetenabschnitt)
- Michael Schneider -
Ein herzliches Shabbat Shalom
von Ingo
„WA’JEZE – Und er zog aus / hinweg“, 1. Mose 28,10 bis 32,3
Haftara-Prophetenlesung: Hosea 12,13 bis 14,10
Kommentar:
Jakob beginnt seine Wanderschaft, die am Anfang nicht leicht war. Darum wird das „Er zog aus...“ (wa-jeze) betont. In die Fremde, nach Haran, weit weg vom Vaterhaus. Um so wichtiger war es, dass ihn der von Gott zugesprochene Segen der Verheißung auf dem Weg begleitete: „Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst.“ (28,15) Dem fliehenden Jakob wurde durch einen Traum offenbart: Eine Leiter, die Erde und Himmel verbindet und die Engel Gottes steigen auf und ab. Es war Jakobs erste persönliche Begegnung mit dem Gott seiner Väter. So neu war dies für ihn, dass er sprach: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte!“ Und so spricht einer, der bereits reich gesegnet wurde! Aber, so geht es doch vielen Gläubigen ...
Er nannte den Ort das Haus Gottes, hebräisch Beth-El, hier öffnen sich die „Pforte des Himmels“. An diesem Ort tat Jakob sein Gelübde: „Wenn Gott mit mir ist ...“ will er unter anderem den Zehnten all seiner Güter Ihm geben. (Interessant: die hebräischen Wörter für Zehnter und für Reichtum haben die selben drei Buchstaben!) Zum ersten Mal erscheint der Begriff „der Zehnte – ma’asser“. Hier liegt das Geheimnis des Erfolgs des Jakob!
In Kapitel 29 sehen wir abermals eine Begegnung eines Mannes mit seiner künftigen Ehefrau, die an einem Brunnen stattfindet. (Den unverheirateten Männern sei gesagt: Hört nicht auf, nach Brunnen Ausschau zu halten, vielleicht findet Ihr dort eure Frau!)
Er verliebt sich auf der Stelle in seine Cousine Rahel, die Tochter seines Onkel Laban – eine Hirtin wie er! (29,10) Jetzt ist es an ihm, einem aus dem Hause Abrahams, die Tiere Labans zu tränken, nicht wie damals bei Rebekka und dem Knecht Abrahams.
Es heißt: „Laban rannte auf Jakob zu“ (29,13) – erwartete er wieder Geschenke wie bei Elieser?
Die Wege des HERRN sind unbeschreiblich. Er zahlt Jakob mit gleicher Münze heim. Worin besteht der Betrug Labans? Die Braut ist Lea, die Ältere. Die Geliebte Rahel wird zunächst vorenthalten. Ob Jakob wohl an sein eigenes Leben denken muss? Wie er vor sieben Jahren seinen halbblinden Vater Isaak täuschte? Nun empfängt er Lea, deren „Augen matt waren“ (29,17). So arbeitet Jakob weitere 7 Jahre für Rahel. Er liebt sie so sehr, dass die lange Zeit ihm vorkommt wie wenige Tage. (29,20)
Als Jakob Laban zur Rede stellt („Warum hast du mich betrogen?“), erhält er die lapidare Antwort: „Das tut man an unserm Ort nicht, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben.“ (29,25-26) Plötzlich findet sich Jakob auf der anderen Seite wieder, diesmal ist er selbst der Betrogene, wahrhaftig eine Überführung! So arbeitet Gott.
Jakob hat nun zwei Frauen. Unausweichlich führt dies dazu, dass er die eine liebt und die andere ablehnt. Gott erbarmt sich der Verachteten und segnet sie mit Nachkommenschaft, während der Mutterleib der Geliebten verschlossen bleibt. Ähnlich geht es den beiden Frauen von Elkana, vergleiche 1. Samuel 1. Der HERR ist gerecht und gnädig!
Mit den ersten drei Söhnen wollte Lea das Herz Jakobs gewinnen (29,32).
Die leidende Rahel reagiert wie Sarah mit Hagar (30,3). Ein wunderbarer Trost für alle, die lange um etwas beten, steht dann in Vers 22: „Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib.“ Ja, Gott hört und erhört. Nach der Geburt des Josef will Jakob wieder fort, und Laban erkennt, „dass der HERR ihn um Jakobs willen gesegnet hat“ (30,27).
- Michael Schneider -
Euch allen ein herzliches Shabbat Shalom
von Ingo
„WA’JISCHLACH – Und er sandte“, 1. Mose 32,4 bis 36,43
Haftara-Prophetenlesung: Obadja 1,1-21
Kommentar:
Der Wochenabschnitt beginnt mit der Begegnung Jakobs mit seinem Bruder Esau, der ihm über 20 Jahre nach dem Leben getrachtet hatte. Jakob verlässt im Einklang mit der Verheißung das Haus seines Schwiegervaters Laban und kehrt zurück zu seinen Eltern Isaak und Rebekka.
Jakob hat zwar den Segen des Reichtums erworben, doch eines fehlt ihm, nämlich die Aussöhnung mit dem Bruder. Doch wieder versucht er auf seine trickreiche und manipulative Art, der Gefahr Esau auszuweichen. Er hört von den 400 Mann, die Esau eskortierten und „er bangt sehr“ (32,8). Er teilt sein Lager in zwei Hälften, eine geradezu militärische Strategie, damit wenigstens ein Lager überlebt. Solchem Taktieren geben sich auch heute noch die Söhne Jakobs, Israel, hin. Solange die Angst regiert, ist das Vertrauen auf den HERRN nicht vollständig.
Jakob erinnert Gott an seine Verheißung (32,10-11+13) und fleht: „Errette mich von der Hand meines Bruders.“ Angesichts der Gefahr die alte Zusage: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer.“ Solche Gedanken mögen auch heute den Gläubigen zuweilen beschleichen. Ja, man sollte häufiger Gott an Seinen Bund mit uns erinnern, so taten es alle unsere Erzväter und auch später Mose und die Propheten.
Jakob unternimmt nun schmeichelerische Versuche. Vieh und andere Schätze sollen Esau milde stimmen. Jakob weiß einfach noch nicht, dass der HERR seinen Bruder auch schon reichlich gesegnet hat und längst an seinem Herzen arbeitet. Frauen, Mägde und die elf Kinder bringt er sicher unter, um sich dann, mutig wie er ist, allein zu stellen.
Doch dann als alles scheint bestens geregelt, da erscheint nachts der Mann Gottes: das Ringen Jakobs mit dem Allmächtigen! „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam... Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. “ (32,27)
Dies muss jeder Gläubige persönlich erleben, sonst wird er sein Leben lang ringen und streiten. Alles los lassen, und dem HERRN die Lebensherrschaft überlassen. Zu dieser Erkenntnis gekommen, nennt Gott ihn fortan „Isra-El“, Gott streitet (nun für Dich). „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel“ (32,29). Jakob gibt das Letzte, um seinen inneren Konflikt bis zur völligen Erschöpfung auszutragen und zu stillen. Der Betrüger und Manipulierer Jakob wird zu einem Gottesfürchtigen, jedoch hinkend – zu Erinnerung. Jetzt fürchtet Jakob sich nicht mehr vor Menschen, auch nicht vor seinem Bruder Esau! (Übrigens, deshalb ißt der Jude laut Thora bis heute kein Spannader/Hüftgelenk!)
Kapitel 34 berichtet von Dina, der Tochter Jakobs, die durch den Fürsten Sichem entehrt wurde. Sichem will dann die (Misch-)Ehe mit ihr eingehen (34,9+21), aber zwei Brüder Dinas, Simeon und Levi (derselben Mutter) nehmen Rache. Sie töten alle männlichen Einwohner der Stadt Sichem zur Zeit ihrer Schmerzen wegen der Beschneidung.
Kapitel 35 spricht von der Reinigung von Götzen und Schmuck der Fremdvölker, und von dem zweiten Sohn Rachels, Benjamin, dessen Geburt sie nicht überlebt. Kurz danach stirbt auch sein Vater Isaak im Alter von 180 Jahren, und wieder sind es die Söhne, hier Esau und Jakob, die ihn in Kirjat Arba (Hebron) beerdigen.
Wie einst Abraham und Lot, müssen sich nun auch Esau und Jakob wegen der Größe der Herden trennen. Aus Esaus Nachkommen, auch „Vater Edom“ genannt und dessen Gericht in unserem Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12) Und aus Jakob wurde das Volk Israel, Benei Israel, die Söhne Israel, die wie Jakob trickreich und manipulativ bis heute um ihre Existenz streiten, doch einst die Begegnung erleben werden, Angesicht zu Angesicht (Peniel), mit dem Menschensohn Jeschua HaMaschiach (Jesus der Messias) – und dann ganz auf dem Gott Israels vertrauen.
- Michael Schneider –
Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
„WA’JESCHEW – Und er wohnte“, 1. Mose 37,1 bis 40,23
Haftara-Prophetenlesung: Amos 2,6 – 3,8
Das jüdische Volk erinnert sich in diesen Tagen an das Chanukka-Wunder, beginnend Sonntag Abend mit dem ersten Chanukka-Licht. Chanukka ist das achttägige Makkabäerfest, wo der Tempel nach dreijähriger Fremdherrschaft und Entheiligung wieder neu geweiht wurde.
Kommentar
Ab Kapitel 37 und dieser Wochenlesung, „WaJeschew“, beginnt die wunderbare Geschichte Josefs, der zum Prototyp des Messias, des „Messias Ben-Josef“, wurde. Eine Abspiegelung der Heilsgeschichte Gottes, durch Jeschua (Jesus) Seinem Sohn.
Josef der Träumer, sprach davon dass sich alle vor ihm beugen werden, elf Sterne ein Hinweis auf seine 11 Brüder, und auch Sonne und Mond (seine Eltern). Die beiden Träume werden chronologisch gegeben. Erst der Traum von den „Alumot“, den gebundenen Garben, ein Hinweis auf die Vollzahl der Nichtjuden laut Römer 11, und dann der zweite Traum, der von dem spricht, dass in der Endzeit alles, das ganze Universum, vor Ihm beugen wird!! So genau mit Jeschua bei seinem ersten Kommen.
Die Brüder haßten ihn aufgrund dessen und wollen Josef sprich Jeschua loswerden. Als geliebter Sohn seines Vaters, erhält er das bunte Rock/Gewand (37,3), wie ein König, aber es wurde zerrißen und mit Blut befleckt, wie das königliche Gewand Jesu. Dann der Verkauf, der an den Verrat mit Lohn durch Judas erinnert. Anschließend Josefs Zeit im Kerker, wie Jesus bevor er an die Seite des Vaters, Gottes, sitzt – so war es auch mit Josef.
Seine Brüder lehnen ihn ab, und in Ägyptern steigt Josef auf zur Gottheit an der Seite des Pharao (Übrigens, die Ägypter damals glaubten an eine Pharao-Trinität!!). Den Brüdern wird er so fremd, so dass sie ihn nicht erkennen, sondern in ihm einen Ägypter sehen. So ist auch Jeschua seinen Brüdern, den Juden, so fremd, nämlich „heidnisch-christlich/ägyptisch“, dass sie als ganzes Volk ihn bis heute nicht erkennen können!
Man kann noch viele Parallelen finden, ein gründliches Lesen ist sehr zu Empfehlen!
Die Geschichte Josefs hat auch Parallelen zur Davidsgeschichte (ja, der Messias kommt aus dem Hause David). Beide sind Hirten und werden von ihren Brüdern abgelehnt. Josef beginnt mit 17 Jahren zu wirken (1. Mose 37,2), David wird im selben Alter zum König gesalbt, doch vergehen noch dreizehn schwere Jahre, bis er als König den Thron einnimmt. So auch Josef: Mit 30 Jahren sitzt er ‘zur Rechten’ des Pharao – wie auch Jesus, im Alter von 30 seine Aufgabe auf Erde begonnen hat (Lukas 3,23). Josef wie David kommen von einer besonderen Mutter – manche jüdischen Ausleger erklären damit die Diskriminierung Davids seitens seiner Brüder.
Kapitel 38 unterbricht den Fluss der Geschichte und spricht von der Affäre zwischen Jehuda (Juda) und seiner betrogenen Schwiegertochter Tamar. Jehuda war im vorhergehenden Kapitel derjenige, der verhinderte, dass Josef nicht getötet wurde, sondern nur verkauft (Kapitel 37,26 27). Manche sehen darin den Grund dafür, dass er später beim Jakobsegen (Kapitel 49) belohnt wird und seine Nachkommen das Königtum erhalten. Derselbe Jehuda, von diesem Wort leitet sich der Begriff Jude – jehudi – ab, will in guter Absicht für Nachwuchs und die Fortsetzung der Segenslinie an seine Söhne sorgen. Als der erste Sohn Er stirbt, gibt er die Frau des Verstorbenen dem zweiten Sohn Onan (diese Schwagerehe nennt man Jibum): „Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest.“ (Kapitel 38,8). Als auch Onan stirbt, schickt Jehuda Tamar in ihr Vaterhaus zurück, bis der dritte Sohn, Schela, heiratsfähig würde. Doch die Jahre gehen ins Land und die Zusage gerät in Vergessenheit. Tamar will sich nun selbst ihr Recht verschaffen. Sie legt die Kleider, die sie als Witwe erkennbar machen, ab (38,14). All die Jahre war sie treu gewesen, und jene Kleider hatten sie mit einem Schutz umgeben und vor Bösem bewahrt. Dies kehrt sie nun ins Gegenteil: Sie setzt die Maskerade der Sünde auf. Aus Zorn und mit Rachegedanken verkleidet sie sich als Hure, und Jehuda geht ihr ins Garn (Sprüche 7). Als Ihr Spiel offenbar wird, sagt Jehuda: „Sie hat recht, ich bin schuldig...“. Tamar wird die Mutter von Peretz und Serach (38,25 und 26). Zwillinge wie Esau und Jakob, Jehudas Vater, und auch hier drängt sich der Jüngere (Peretz) nach vorn!
Als Tamar dem Jehuda die drei Pfandsachen vorhält und sagt: „Erkennst Du, bitte...“ (haker na; 38,25), so erinnert uns dieser Spruch an die Worte Jehudas, als er seinem Vater gegenübertrat und ihm mit denselben Worten das Kleid Josefs zeigte und sagte: „Erkennst Du, bitte...“ (1. Mose 37,32). Wie du mir, so ich dir!
Es stellt sich die Frage, warum zwei ‘legitime’ Ehen ohne Nachwuchs bleiben und durch die Unzucht des Vaters die Linie weitergeht, die dann zur Dynastie des Königs David und letztlich des Messias führt? Gott hat es zugelassen. Es hatte sicher einen Grund, warum diese Affäre gerade hier platziert wurde.
Oder will diese Zwischengeschichte uns ein näheres Bild von dem Bruder Judah geben? Er soll es ja sein, der später – im Kapitel 49,8-11 – die große Verheißung bekommen wird. Darum war es wohl wichtig, dass uns Jehudas Ernstheit und Werten der Fortsetzung des Segens vorgestellt wird.
Tamar ist sogar einst der vier ‘nicht-jüdischen’ Mütter (Rahab, Tamar, Ruth und Batsheba), die im ersten Kapitel im Matthäus-Evangelium erwähnt und aufgelistet wurden ist! Andere Mütter wurden – interessanterweise – gar nicht erwähnt!!
Kapitel 39 zeigt ein weiteres und wichtiges Prinzip/Grundlage des Glaubens. Als der junge Josef im Hause Potifars von der Frau verlockt wurde, tat er genau was jeder Mensch auch heute tun soll. Vers 12 spricht davon, dass Josef entfloh!! Ja, er versuchte nicht einmal zu diskutieren oder sich selbst zu testen, er verließ sofort den Raum! So sollen auch wir handeln. Sollen wir vor einer verführerlichen Versuchung stehen, ist der biblische Rat: Fliehe (von diesem Ort)! Salomo wußte Bescheid, er erkannte die Schwäche des Menschen hier, und empfiel dasselbe in Sprüche 5,8 und Kapitel 7. Sagt nicht, ich bin stark genug, mir wird es nie passieren – einfach, flieh!
Zum Schluß die letzten Verse uns zum Trost von unserem Prophetenabschnitt aus Amos 3: „Denn Gott der HERR wird nichts tun, Er hätte denn Seinen Ratschluß offenbart, Seinen Knechten, den Propheten. Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht weissagen?“ Verse 7 und 8
- Michael Schneider –
Shabbat Shalom
Ingo
„MIKEZ – Nach Ablauf“,1. Mose 41,1 bis 44,17
Haftara-Prophetenlesung: Sacharja 2,14 – 4,7
Kommentar
Im Kapitel 41 lesen wir, nachdem wir von der göttlichen Gabe Josefs vom Träumedeuten im vorigen Kapitel erfahren haben, von dem nächtlichen ‘erschreckenden’ Traum Pharaos. Sieben gesunde Kühe und sieben magere Kühe, gleichbedeutend sieben gute, reiche Jahre und sieben schlechte Dürrejahre. Nach zweijähriger Haft wird Josef vom Kerker in den königlichen Palast Ägyptens versetzt. Sehr kontrastreich, doch so sind die Wege und das Eingreifen Gottes, wie mit dem Auszug aus Ägypten, einen Tag zuvor waren sie noch geschlagene Sklaven und innerhalb von weniger als 24 Stunden marschierten sie triumphal als freie Menschen und als Nation aus.
So wie bei Daniel (auch ein Träumedeuter wie Josef) versuchte jedoch der Herrscher es erst noch mit allen herkömmlichen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, wie Wahrsager und Magier, bis sie einen ‘Hebräerjungen’ heran riefen. Doch „... da war keiner, der ihn deuten konnte“ (41,8 und 15).
Als Josef herangerufen wurde, gab dieser von vornherein bekannt, dass er nur ein Mund des Allmächtigen Gott Israels ist (41,25), nun mit dieser Deutung konnte sich Ägypten vorbereiten: „der Überfluß wurde zum Vorrat“ (41,34-36) So wurde der Auflöser zum Erlöser!
Die Josef-Geschichte wird als Prototyp des Messias, d.h. Maschiach Ben-Josef, angesehen. Messias Ben-Josef bezeichnet das erste Kommen des Messias Jesus, der von seinen Brüdern bzw. Juden abgelehnt wurde; und Messias Ben-David ist die Bezeichnung des regierenden Messias wie einst David, aus dem Stamm Juda, und stellt das Zweite Kommen, die Wiederkunft Jesu, dar – wenn Er als „König der Könige“ zurückkehren wird.
Kurzer Rückblick auf einige Paralellen zu Josef als Prototyp des Messias, die wir bisher schon begegnet sind:
- „und sie versammelten sich und überlegten wie sie ihn töten“ – so auch das Hohepriesterrat um Jesus zu töten;
- Kapitel 40: hier können wir das letzte Abendmahl Jesu und seine Jünger ersehen. Wem begegnet Josef hier in des „Königs Gefängnis“? Es waren zwei Kämmerer die einem Hause zugehörten (wie Jünger): den Mundschenk (sar ha-maschkim; wörtl. Weinkellner) – Symbol des Weines und der Bäcker (sar ha-ofim; wörtl. Bäckerfürst) – Symbol des Brotes!
Beide Träume dieser Kämmerer, kam in Erfüllung in drei Tagen (Träume symbolisieren immer Prophetien/ Verheißungen). Jesus kehrte nach drei Tagen, wie der Mundschenk, zurück und saß wieder an der Rechten Gottes und „überreichte Ihm wieder den Weinkelch“ (Um was bat Jesus in der letzten Nacht?) und der Bäcker, als Symbol des Jüngers Judas – wie im Traum – hing sich auf. (er war es der am Abendmahl das Brot eintauchte).
Und der richtige Mann am richtigen Ort dafür war Josef, dem der Name ‘Zephanat Paneah“ (Brot des Lebens auf alt-ägyptisch) gegeben wurde. Er rettete das ägyptische Reich, wie später auch Jeschua zur Rechten Gottes zum ‘Brot des Leben’ aller Länder wurde. Was war die (Er)rettung laut Vers 55: „Geht zu Josef; tut, was er euch sagt!“ . Das ist das Brot, Sein Wort!
Josef wurde wegen der ersten Ablehnung der Juden zuerst den Heiden zum Retter!
„... nur der Thron (Pharaos) wird größer sein als du“ (41,40), genau so war es auch mit Jeschua, eine Gottheit in den Augen der Heiden, doch in den Augen der Brüder entfremdete er sich und wurde ‘ägyptisch / heidnisch-christlich’, so dass die Brüder ihn nicht erkannten. Übrigens, die Ägypter glaubten schon damals an eine Trinität (belegbar im Buch ‘Götter und Kaiser / Antike Vorbilder Jesu’ von Rudolf Reiser – Kösel-Verlag)!
Als sie ihn erkannten, fielen die Brüder vor ihrem Bruder Josef nieder, was eigentlich viele Jahre früher vom damals verhassten Josef schon durch einen Traum vorausgesehen wurde. Josefs Kommen nach Ägypten war von Anfang an von göttlicher Hand geführt, nicht nur um das ägyptische Reich, sprich die Welt zu retten, sondern um seinen Vater Jakob (Israel) und seine Familie vor den kommenden Hungers- und Notjahren zum Retter zu werden. D.h. Heilmittel vor der Krankheit.
Jakob wie auch Josef trennten sich für ca. 20 schmerzhafte Jahre von ihrem Vaterhaus, um die göttliche Aufgabe zu erfahren. Die Trennung spürt man heute noch anhand der ca. 2000 Jahre, in der das jüdische Volk ihren Messias Jeschua nicht erkennt, da er noch wartet, bis der ‘letzte Benjamin noch heimkehrt’.
Die Parascha gibt uns die Lehre: Nichts in der Welt ist aus den Augen Gottes und alles dient dem Heilsplan. Sogar das Geld wie auch die ‘Königskelche’ in die Säcke der Brüder einzuschmuggeln und sie grundlos zu beschuldigen, waren – und sind leider noch – die antisemitischen Wellen in der Diaspora, die das Volk zum Sündenbock macht – und noch oft ‘im Namen Gottes/Jesu’. Es waren und sind alle Mittel zum Zweck, ein Mittel gegen Assimilation und Heimkehr heute ins Land der Väter, zum Tisch Josefs.
In unserer Parascha erleben wir das erste Weinen Josefs, als er ‘seine Augen erhob und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter... Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Erbarmen (rachamim) wurden gross über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort.“ (43,29-30) Auch Jeschua überkam Erbarmen und weinte über sein Volk (Matth. 15,32).
Möge der HERR uns allen ein Herz voller Erbarmenwie Jeschua und Josef geben!
Zum Schluß, ist es interessant, dass der Prophetenabschnitt (Haftara) dieser Woche, auch um den Messias handelt: „Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, Ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HErr. Und an jenem Tag werden viele Nationen sich dem HErrn anschliessen“ . (Sach. 2,14)
– Michael Schneider –
„WA’JIGASCH – Und er trat heran“, 1. Mose 44,18 bis 47,27
Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 37,15 28
Kommentar
Unsere Lesung führt uns zu dem langerwarteten Ereignis in der Josefgeschichte, einem echten Happy-End! Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen. So wird es mit Jeschua, dem Messias Ben-Josef, dereinst auch geschehen. Von Angesicht zu Angesicht erkennen sie ihn!
Doch zuvor muss noch der ‘letzte Benjamin’ zurückkehren, aber noch mehr muss zuvor geschehen: die Umkehr der Brüder, die ihre Lektion gelernt haben. Juda war jetzt bereit, sein Leben zu geben für den neuen „Lieblingssohn des Vaters“. Er hätte den Schmerz seines Vaters nicht noch einmal mitansehen können.
Jetzt, nachdem die Worte der Buße ausgesprochen sind, und zwar vom Stammvater des Königshauses Israels, kann der immer noch ägyptische Josef die so lang ersehnten Worte sagen – nachdem er alle seine Brüder um sich versammelt und alle anderen hinausgeschickt hatte: „Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.“ (45,1 4). Ich bin mir sicher, dass Jeschua sich heute auch kaum noch bezwingen kann, so sehr wünscht er sich, sich den Seinen erkennen zu geben!
Doch dies wird geschehen nach dem: „Schickt alle hinaus!“ Nur Josef und seine Brüder, kein Dolmetscher mehr und keine Verkleidung. So wird es auch mit der Wiederkunft Jesu sein: Nach der „Vollzahl der Heiden“ wird er sich seinen Brüdern, den Juden, offenbaren. „Dann werden sie ihn sehen, denn sie durchbohrt haben.“ Sacharja 12,10.
Was für ein Moment! „So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüder zu erkennen gab. Und er erhob seine Stimme mit Weinen...“
Perlen der Parascha: „Und Josef sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef ...“ Seit sie nach Ägypten gekommen waren, hatte Josef hart mit ihnen gesprochen. Sie konnten das natürlich nicht verstehen. Als aber die zwei hebräischen Worte „Ani Josef! – Ich bin Josef!“ zu ihnen gesagt wurden, war alles Fragen überflüssig. Die jüdischen Weisen in Chafez Chaim lehren, dass es so sein wird, wenn die Welt die zwei Worte hören wird „Ani Adonai! – Ich bin der HERR!“ Augenblicklich werden alle Fragen in Bezug auf die Welt und ihre Geschichte geklärt sein und ‘alles Fleisch wird wissen, dass die Hand Gottes alles uns zum Guten geführt hat.
Josef tröstet seine erschrockenen Brüder: „Seid nicht bekümmert ... Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt ... um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung ...“ Alles hatte im Heilsplan Gottes seinen Platz, ja, sogar die Ablehnung der Juden, wie es der Römerbrief im 11. Kapitel bestätigt. „Nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott ... Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht...“ (45,8-9) Das genau war und ist Jeschua heute: Herr der Welt. Hier verstummen auch die antisemitischen, falschen Lehren, die behaupten, die Juden seien selbst schuld an der Ablehnung, die sie erfahren und seien von Gott verstoßen. (die Leidengeschichte der Juden zeigt uns der Prototyp Hiob! Ich schrieb dazu eine interessante Auslegung.)
Dann nehmen wir teil an der bewegenden Versöhnung der Brüder. Sie liegen einander weinend in den Armen und küssen ihren zuvor verhassten Josef sprich Jeschua, der nun ihr Retter geworden war.
Josefs erste Frage an die Brüder war: „Od Avi Chai– Ist mein Vater noch am Leben?“ Und auch die Brüder berichteten dem Vater Jakob als erstes: „Od Josef Chai– Josef lebt noch“. So zogen sein Vater und die ganze Sippe nach Ägypten, doch zuvor erhielt er von Gott die Zusicherung, die ihm so wichtig war: „Ich selbst ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich, ich führe dich auch wieder herauf.“ (46,4) Interessant, damit zogen alle drei Erzväter für eine Weile – wegen selben Grund, sondern Hungersnot – nach Ägypten!
Der Prophetenabschnitt aus Hesekiel 37 spricht von den zwei Hölzern. Ein Holz mit der Aufschrift ‘Juda’ und ein Holz mit der Aufschrift ‘Josef / Ephraim’, und ‘wie sie zu einem Holz wurden, so dass sie eins werden in meiner Hand!‘ (Verse 15-20) Eine Verheißung, die von einem künftig geeinten Reich unter einem Herrscher, nach der Exilzeit, spricht.
„So spricht der HERR: Siehe, Ich nehme die Söhne Israel aus den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und Ich sammle sie von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. Und Ich mach sie zu EINER Nation im Land, auf den Bergen Israel (ja, da ist Judäa und Samaria gemeint; das sogenannte Westbank) und ein EINZIGER König wird für sie alle zum König sein.“ (Verse 21-22) Was für eine Verheißung, die wie bei der Josefgeschichte es zu diesem Happy End führen wird: Ein König und Erretter, Jeschua, der Messias Ben-Josef!
- Michael Schneider –
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
das passt ja gut in die diskussion. herrlich!
Ich wüsste nicht was hier zu welcher Diskussion passen sollte.
Der User Ingo postet hier messianisch- jüdische Kommentare zu Shabbatlesungen.
Diese Kommentare passen weder so richtig zu christlichen Themen noch so richtig zu jüdischen Themen.
Wer sich tiefer und intensiver, als Christ oder Jude, mit dem Glauben der Messianischen Juden beschäftigen würde, dieser stünde irgendwann vor wenigstens drei Entscheidungen.
Er kann nicht mehr Christ bleiben.
Er kann nicht mehr Jude bleiben.
Er müsste zum Messianisch Jüdischen Glauben wechseln.
Denn der Messianisch Jüdische Glauben ist weder christlich, noch jüdisch.
Entstanden ist der Messianische Jüdische Glauben aus der Zwangstaufe von Juden. Erst als man die Diskriminierungen, von den großen christlichen Kirchen aus, gegenüber den Juden-Christen aufgab entwickelten diese Juden-Christen einen neuen Glauben, welcher weder christlich ist noch jüdisch. Es ist eine neue kleine Religion und wer mag kann sich darüber informieren, sich mit dieser Religion anfreunden oder gar beitreten.
Auf jeden Fall dürfen wir Juden die Größe besitzen mit ihnen in Austausch und Begegnung zu gelangen und vielleicht sind Christen ebenfalls gerne dazu bereit.
Meine Bitte an Messianische Juden in Mitteleuropa ist, dass sie sich bei ihrer Missionsarbeit, gegenüber jüdischen Einwanderern, welche oft nicht viel vom Glauben wissen, bedeutend deutlicher als Messianische Juden zeigen und nicht wie es oft passiert als Juden bezeichnen. Etwa 36% der Messianischen Juden sind tatsächlich Juden und 64% kommen aus anderen Religionen.
Aber vielleicht haben wir ja auch einen Messianisch Jüdischen User hier im Gnadenkinder.de, welcher authentischer als ich die Situation der Messianischen Juden beschreiben kann.
lehit
Isaak
Isaak, (und der Beitrag hat sich dann "an alle" weiterentwickelt ...)
ich glaube du sprichst hier etwas ganz Wichtiges an.
Gibt es hier im Forum denn messianische Juden, dann meldet euch bitte, denn ich hätte einige Fragen an euch.
Ich hab mich mit dem Thema auch schon intensiver beschäftigt. Die Sache ist die, aus rein theologisch-christilichem Verständnis (Neues Testament) kann jemand Juden und Christ gleichzeitig sein, so wie die ersten Apostel. Nur muss man halt dazusagen, dass sich die Zeit weiterentwickelt hat und das Judentum sich ebenso weiterentwickelt hat wie das Christentum, getrennt. D.h. es ist m.E. nicht so einfach heutzutage zu sagen, man sei weiterhin Jude obwohl man an Jesus glaubt, auch theologisch nicht. (Dazu kommt natürlich noch das menschliche Drama, dass viele Juden sich davon verfolgt fühlen wie im Holocaust, aber das mal kurz ausgeblendet, sonst wird es zu umfangreich).
Also die Schwierigkeit ist für mich die, die jüdischen Gesetze werden ja in der Mischna und im Talmud präzisiert, auf die man gar nicht kommt ohne diese. Wie z.B. kommen messianische Juden darauf, eine Kippa aufzuziehen? Nur eins von vielen. Auch Jesus hat Dinge gelehrt, die im Talmud stehen z.B. über "die böse Zunge", das ist nur eins von vielen. Nur wurde dieser ja erst später aufgeschrieben (3. oder 4. Jh. glaub ich) und es stehen auch viele Dinge drin, die man halt als Christ oder messianisch Gläubiger nicht so glauben kann. Wo ziehen messianische Juden da eine Grenze? Wie entscheiden sie, was für sie (aus dem Talmud oder der jüd. Tradition) gilt? Warum z.B. gelten die jüdischen Kaschrut Gesetze nicht für die meisten, mit Trennung von milchigem und fleischigem?
Also sie können irgendwie nicht ohne diese Schriften leben, sonst würden sie die ganzen jüdischen Symbole z.B. nicht haben, Gebetsschal, Torahrolle, Kippa etc. pp. das könnte ja alles ganz "anders" aussehen, nirgends in der Bibel steht, wie das aussehen muss.
Mich würde es brennend interessieren, das mal von einem messianischen Gläubigen erklärt zu bekommen. Für mich ist gerade ehrlich gesagt Judentum und Christentum ein großes Fragezeichen, und damit auch der messinanische Glaube.
Also auf jeden Fall glaube ich nicht (mehr), dass man so einfach als jesus- und Neues Testament Gläubiger sich als jüdisch bezeichnen kann. Was denkt ihr? Warum?
+Eliza+
Hallo Eliza,
ich bin (nur) Jude und kann dir eher schlecht als recht zu Jüdisch Messianische Fragen Antworten geben.
So weit ich weiß ist der User Ingo Christ und hat scheinbar eine gewisse Sympathie für die Messianischen Juden. Ich lese hier im Forum noch einige Sympathisanten, zum Messianischen Jüdischen Glauben und auch Meinungen von diesen Usern, welche diesen Glauben glauben gut erklären zu können.
Ich selbst kann diesen Messianischen Glauben nicht gut erklären.
Nennen kann sich jeder und jede Glaubensgemeinschaft wie sie will und unsere Gesamtgesellschaft, also alle Menschen entscheiden dann mit vielfältigen Ansichten, Meinungen und entsprechendem Wissen, bzw. Unwissen, wer und was wie genannt wird.
Messianische Juden bezeichnen sich auch nicht als Christen, sondern haben eher den Konflikt sich als neue Juden zu erkennen, was sie aber nicht konfliktfrei gegenüber uns unterschiedlich geprägt glaubenden Juden sind.
Ebenso haben sie einen Konflikt mit den Christen und zwar die richtiger Verstehenden zu sein und das im Punkt der Tora und Ben Joseph Jeshua.
lehit
Isaak
„WA’JECHI – Und er lebte“, 1. Mose 47,28 bis 50,26
Haftara-Prophetenlesung: 1. Könige 2, 1-12
Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes Alter ward hundertsiebenundvierzig Jahre. Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du mir die Liebe und Treue an mir tust und begrabest mich nicht in Ägypten; sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast. Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwur ihm. Da neigte sich Israel zu Häupten des Bettes. Darnach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim. Da ward's Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette und sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete mich und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zum Haufen Volks machen und will dies Land zu eigen geben deinem Samen nach dir ewiglich. So sollen nun deine zwei Söhne, Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereingekommen bin zu dir, mein sein gleich wie Ruben und Simeon. Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil. Und da ich aus Mesopotamien kam starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Weg, da noch ein Feld Weges war gen Ephrath; und ich begrub sie daselbst an dem Wege Ephraths, das nun Bethlehem heißt. Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die?
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Euer Ingo
Hallo lieber Ingo,
du wünschst uns allen ein herzliches Shabbat Shalom?
Warum wünschst du, so als Christ, uns allen nicht einen gesegneten friedlichen Sonntag?
Shalom
Isaak
Lieber Isaak,
das fragst Du? Die Antwort liegt doch schon in der Sache des Threadtitels begründet - Shabbat Shalom eben!
Aber davon einmal abgesehen, halten viele Menschen den friedlichen Sabbat wirklich am Sonntag,
weil sie einschließlich Samstag sechs Tage arbeiten (müssen).
Shalom
Ingo
Lieber Ingo,
bist du dir sicher, dass der Schabbat am Sonntag gehalten werden kann? (lächel)
Warum hält man nicht gleich Osern zu chinesisch Neujahr? Könnte doch sein, dass man zu Ostern arbeiten muss.
Kennst du die Namen der sieben Wochentage in Hebräisch und Deutsch übersetzt?
Ich gab schon, im anderen Thread Denkanstöße und zwar in welchem man thematisierte, dass man Chanukka mit Jesus feien könnte. Ich bekräftigte dort, dass wir Juden uns freuen, wenn man mit uns feiert und wir sehr gastfreundlich sind.
Und selbst Messianische Juden feiern nicht am Sonntag Shabbat.
Am Freitag Abend, bis Samstag Abend darf jeder mit uns Shabbat feiern.
Wer will kann auch Sonntag’s Shabbat feieren, aber dann feiert man halt Ostern auch zu chinesisch Neujahr.
Erlaubt ist alles, ob es passt eher fraglich.
Eben so frage ich mich, in wie weit es passen könnte, wenn sich Christen einen friedlichen Shabbat wünschen.
Der Friede des Ewigen sei mit dir
Isaak
„Schemot – Die Namen“, 2. Mose 1,1 bis 6,1
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 27,6-28,13 und 29,22-23
Dies sind die Namen der Kinder Israel, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Sebulon, Benjamin, Dan, Naphthali, Gad, Asser. Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs gekommen waren, deren waren siebzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten. Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, wuchsen die Kinder Israel und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden sehr viel, daß ihrer das Land voll ward. Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel und mehr als wir. Wohlan, wir wollen sie mit List dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhöbe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen. Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man baute dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Vorratshäusern. Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr es sich mehrte und ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel. Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zum Dienst mit Unbarmherzigkeit und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit. Und der König in Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, deren eine hieß Siphra und die andere Pua: Wenn ihr den hebräischen Weibern helft, und auf dem Stuhl seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so laßt sie leben. Aber die Wehmütter fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. Da rief der König in Ägypten die Wehmütter und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben lasset? Die Wehmütter antworteten Pharao: Die hebräischen Weiber sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, haben sie geboren. Darum tat Gott den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrte sich und ward sehr viel.
Shabbat Shalom
Ingo
„WA'ERA – Und ich erschien", 2. Mose 6,2 bis 9,35
Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 28,25 – 29,21
Kommentar:
Die Parascha (Wochenabschnitt) für diese Woche aus 2. Mose 6 bis 9 spricht von dem Beginn des Weges in die Freiheit. Das umwälzend Neue: Der Gott JHWH offenbart sich mit Namen! Er sagt zu (Verse 6 und 7), das Volk herauszuführen, zu erretten, zu erlösen und es als SEIN Volk anzunehmen. So lautet die Reihenfolge der Befreiung, die im übertragenen Sinn auch für den Einzelnen gilt, nämlich bei der Befreiung aus der Sklaverei und Gefangenschaft der Sünde. Aharon, der Bruder, wird Moses Mund, und Mose wird Pharao ‘zum Gott’ (2. Mose 4,16; 7,1).
Dem Menschengott (Pharao) tritt Mose entgegen, von dem gesagt wird: „Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt“ (7,1). GANZ Ägypten spricht: ALLE Welt sieht die großen Gerichte (7,4). So handelt Er auch heute vor den Augen der Völker mit der Rückkehr der Juden aus der Diaspora, die laut Jeremia 23,7 den Auszug aus Ägypten bei weitem übertrifft. Erst vor kurzem hörten wir, dass nun die Bnei Menashe, Söhne Manasse, aus Nordindien kommen. Dann hören wir von Hunderttausenden zum Christentum zwangsgetauften, konvertierten Juden, die nun heimkehren wollen. Ich hörte, dass in Alaska ein Vortrag zum Thema „Rückkehr der Juden in ihr Land“ in einer Gemeinde mehr als 5000 Zuhörer fand. Allein 500 Eskimos hatten eine weite Anreise auf sich genommen. Es war und ist von großem Interesse!
Der Gott der Heerscharen will sich den Völkern auch durch das Geschehen mit Seinem Volk Israel zu erkennen geben (Hesekiel 5,8). Die Neugeburt des Staates Israel wurde für jeden, der es fassen wollte, zum Wunder des Jahrhunderts. „Wenn Ich das Haus Israel aus den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und Ich Mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise ... und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, ihr Gott.“ So schreibt Hesekiel in unserem Prophetenabschnitt, Kapitel 28,25ff.
Als die Plagen über Ägypten hereinbrechen, sieben von zehn in unserer Lesung, nehmen sie von Mal zu Mal an Härte und Strenge zu. In der Natur fängt es an, dann sind die Tiere und zuletzt der Mensch betroffen. In Kapitel 8 Vers 18 lesen von einer „besonderen Behandlung“, die Gott seinen Kindern zukommen läßt: Die Kinder Israel konnten weiter gutes Wasser in Goschen trinken, als in ganz Ägypten Blut in den Flüssen floß, auch schien dort weiterhin das Licht, als die Finsternisplage zuschlug. So wurden sie vor dem Übel bewahrt, wie heute auch Gottes Kinder in einer von Finsternis geprägten Welt bewahrt werden.
Die erste Plage war mit Absicht Blut im ägyptischen Fluß Je’or, was heute als Nil verstanden wird, da es eine klare Erinnerung an das Blut der hebräischen Babyjungen war, die nach ihrer Geburt in diesem Fluß hineingeworfen werden mussten. Ferner, wurde Aharon und nicht Mose beauftragt, diese Plage durch dem Stab auszuführen, da Mose moralisch es nicht konnte, da dieser Fluß ihn als Baby im TEVA rettete.
Vor einer jeden Plage hörte der am Herzen verhärtete Pharao den herausfordernden Befehl: „Sende mein Volk, so dass sie mir dienen!“ (hebr. schelach et ami, she-ja’awduni!) Sind wir nun Freie, oder sind wir wiederum Diener? Von der Knechtschaft der Sünde zur Knechtschaft des HERRN! Pharao trug zu Recht Sorge, er würde seine Untertanen verlieren. Wir bleiben Knechte (im Hebräischen Diener, Knecht und Sklave haben ein Wort ‘ewed’), die Frage ist nur: wessen? Das Neue Testament lehrt, dass wir nicht zwei Herren dienen können. „Lass mein Volk ziehen!“ lässt sich leicht fordern. Dazu gehört aber auch das andere: „Damit sie mir dienen.“ Es liegt also bei uns, unseren Teil zu tun, ihm zu dienen, nachdem wir errettet wurden.
Unsere Lesung schließt 9,27 mit einer Plage, die endlich, wenn auch nur vorübergehend, das verhärtete Herz Pharaos weich macht: „Diesmal habe ich gesündigt. Der HERR ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen.“ Doch das Wort „diesmal“ (hebr. ha paam) gefiel dem HERRN noch nicht. Es musste bis zum völligen Zerburch weitergehen.
Unser Prophetenabschnitt in Hesekiel 29 spricht von einer Spätstrafe auf Ägypten von 40 Jahren Einöde, Land, ‘ohne Mensch und ohne Tier’, bis es wieder bewohnt wird.
– Michael Schneider –
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Allen Lesern ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
„Bo – Komm“, 2. Mose 10,1 bis 13,16
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 46,13-28
Kommentar
Diese Lesung beschreibt die drei letzten Plagen Ägyptens; der Machtkampf zwischen dem Gott Israels und dem (Menschen-)Gott Pharao mündet in den triumphalen Auszug aus der Gefangenschaft in die Freiheit!
Doch wir lesen vor der letzten Plage, die Knock-Out Plage, der Tod der Erstgeborenen, dass das erste Pessach gefeiert wurde.
Hier sehe ich eine Verbindung zum Letzten Abendmahl Jesu, Sein letztes Pessach-Mahl, gefolgt mit Seinem Tod am Kreuz – ja, des Erstgeborenen Gottes, Jeschua.
Worauf der Auszug aus der Welt bzw. die Freiheit aus den Sklavenketten der Sünde folgte! Ja, mehr und mehr sehen wir die Ähnlichkeit des Ersten Erlöser, Mose, und dem Letzten Erlöser, Jesus!
Die Thora sagt uns zur Plage der Finsternis folgendes: „Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage (lang). Man konnte einander nicht sehen.“ (2. Mose 10,22-23). Warum benutzte die Thora diesen Zusatz ‘Man konnte einander nicht sehen’ um die Härte der Finsternis zu beschreiben?
Wir finden hier eine große Lektion. Wenn jemand nicht die Bedürfnisse und Not des Nächsten sieht, ist er mit der Plage der Finsternis geschlagen.
Die Zugeständnisse Pharaos steigern sich. Zunächst will er nur gestatten, Gott zu opfern, dann sollen nur die Männer Ägypten verlassen dürfen, später dann auch Frauen und Kinder, jedoch ohne alles Vieh. Aber Gott will das ganze Herz im Zerbruch sehen. Er lässt keine Kompromisse zu. Die Seinen sollen mit allem Hab und Gut ausziehen, wie Er schon es Abraham vorausgesagt hat!
Schon waren die Berater Pharaos so weit, dass sie dazu rieten, das Volk ziehen zu lassen. Doch das verhärtete Herz des Herrscher lenkte nicht ein. Wehe dem, der so handelt! Wer sich darin erkennt, dass er Gott widersteht, tut gut daran, sich zu ergeben. Ägypten und ‘alle, die auf ihn vertrauten’ gelangt später unter dem Babylonier Nebukadnezar unter das Gericht – der Prophetenabschnitt in Jeremia 46 berichtet davon.
Es dauerte nur drei Tage, sie aus Ägypten herauszuholen. Aber es brauchte 40 Jahre Wüstenwanderung, bis Kultur und Götzenliebe aus den Herzen der Kinder Israels verschwunden waren – eine sorgfälltige Herzoperation!
Zu Abraham wurde schon vorausgesagt, es würde 400 Jahre in Ägypten dauern, so erhielt Ägypten auf jede Generation (40 Jahre) eine Plage! So sehen es die Rabbiner.
Den künftigen Generationen wird geboten, des großen Auszugs aus Ägypten mit Opferfesten zu gedenken. Ein fehlerfreies einjähriges Lamm wird am 10. Nissan ausersehen, am 14. Nissan geschlachtet und am 15. Nissan als Passahmahl genossen.
Das wahre Sühnelamm, das Lamm Gottes, Jeschua, der Messias Israels, ist deutlich vorgeschattet. Er, sündlos, wurde für uns am Kreuz ‘geschlachtet’, an genau demselben Jahrestag!
Bei der letzten Plage fällt noch folgendes auf: Pharao wollte die Israeliten, Gottes ‘erstgeborenen Sohn’ (2. Mose 4,22) umbringen – statt dessen kam sein eigener erstgeborener Sohn, den man ‘Sohn Gottes’ nannte, um!
Wer heute die Erlösung ergreift, gleicht den Ausziehenden aus Ägypten. Er zieht sozusagen aus der Welt bzw. Weltgeist, denn nur durch das ewige Opfer Jesu ist es möglich, von der Gefangenschaft der Sünde frei zu werden. Dann fängt unser Glaubensreise mit Gott an!
– Michael Schneider –
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Uns allen ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
„JITRO – Jethro“, 2. Mose 18,1 bis 20,26
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 6,1-7; 7,1-6; 9,5-6
Kommentar
Die Lesung Jitro ist eine der sechs Wochenabschnitte, die Personennamen tragen: Noah, (Chaje) Sarah, Jitro, Korach, Balak und Pinhas. Unsere Parascha trägt den Namen eines Heiden, der noch dazu ein Priester Midians war. Allerdings war er auch Moses Schwiegervater. Dieser wichtige Thoraabschnitt, der die Grundlagen jüdischen Glaubens abhandelt, den Kern der Thora, die Gesetzgebung am Berg Sinai mit den Zehn Gebote, trägt den Namen eines Heiden!? Dies weist ein weiteres Mal – so Rabbiner – auf die Verbindlichkeit des Wortes Gottes für alle Völker hin.
Mose erzählt von aller Mühsal, lässt seine Rede enden, indem er dem HERRN Lob und Dank gibt. Lasst auch uns, wenn wir unsere Lebensstationen betrachten, immer mit Dank an Gott enden – egal wie hart sie waren! So kommt es, dass sogar der Heidenpriester Midians bekennen kann, dass „der HERR (Israels) größer ist als alle Götter!“ (18,11)
Jitro gibt nun Ratschläge, wie das Justizsystem zu verbessern sei. Der überlastete Richter (Mose) braucht Unterstützung. Die geringeren Sachen werden fortan durch redliche Leute aus dem Volk gerichtet, und Mose werden nur die schweren Sachen vorgelegt. Gott beruft oft zunächst Einzelne, doch wenn dann der Segen fließt, braucht es Hilfe. Ein Gottesmann sollte dann wie Mose so demütig sein, Kompetenzen abzugeben, wenn es auch schwer fällt.
„Und nun, wenn ihr willig auf Meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern Mein Eigentum sein; denn Mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt Mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein! “ (19,5-6)
Die Gesetzgebung im dritten Monat (Sivan) fällt laut jüdischer Zählung ins Jahr 2448 (das entspricht im gregorianischen Kalender dem Jahr 1312 vor Christus).
Die Zehn Gebote, der sogenannte Dekalog, werden auf zwei Steintafeln durch den „Finger Gottes“ eingebrannt. Fünf Gebote der rechten Tafel beinhalten Gebote zwischen dem Menschen und Gott; die linken fünf Gebote betreffen das Zwischenmenschliche. Diese Aufteilung ist vielleicht für manchen ungewohnt. Oft sagt man, es seien drei Gebote, die das Verhältnis Gott – Mensch, und sieben Gebote, die das Verhältnis Mensch - Mensch betreffen. Wieso nun aber fünf zu fünf? Laut jüdischer Auslegung sind das Vierte und Fünfte Gebot auf Gott bezogen, weil der Schabbat zum Beispiel als ewiger Bund zwischen Gott und Menschen verstanden wird und weil die Ehrung der Eltern auch mit Gott verbunden ist, weil Er daran die Verheißung eines langen Lebens geknüpft hat!
Die rechte Tafel umfasst demnach 146 Wörter, die linke nur 26 Wörter, obwohl beide Tafeln gleich groß sind. Die jüdischen Ausleger erklären dies so: Die linke Tafel, Gebote zwischen Mensch und Mensch, trägt Großbuchstaben. So wird hervorgehoben, dass es leicht geschehen kann, dass jemand zwar die Mitzvoth gegenüber Gott einhält, aber seinen Nächsten ignoriert – denn unser Verhältnis zum Nächsten wirkt sich auf unser Verhältnis zu Gott aus (vgl. Jesu Worte in Matthäus 5,23-24). Wenn zum Beispiel jemand untreu einem Menschen gegenüber ist, so ist er auch Gott gegenüber untreu!
Warum gerade Zehn Gebote? Der Talmud begründet es damit, dass Gott bei der Weltschöpfung zehn Aussagen tat. ‘Also wird durch Einhalten der Zehn Gebote die Schöpfung bewahrt!’ – denn wir müssen nicht nur Hörer des Wortes sein, sondern zuerst Täter des Wortes! (Wie das Volk Israel am Gottes Berg schwor: naasse we-nischma! Erst tun, dann hören! 2. Mose 24,7)
– Michael Schneider –
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Allen Lesern ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
„MISCHPATIM – Rechtsbestimmungen“, 2. Mose 21,1 bis 24,18
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 34,8-22; 33,25-26
Kommentar
Nachdem in der vorigen Parascha-Lesung die zehn Grundsätze/-gebote (dibroth) gelegt wurden, kommen wir zur Praxis der Alltagsgesetze, die Rechte-sätze (hebr. mischpatim). Es musste Ordnung und Regeln geschaffen werden, besonders für ein Sklavenvolk, das gerade aus der Fronschaft entlassen wurde.
Deshalb auch das erste Thema, die Freiheit des Hebräersklaven im siebten (Schabbat-)jahr, und seine Rechte. Oder er entschloß sich, für seinen Herrn ein ewiger Knecht zu sein weil ‘er seinen Herr liebte’. Als Zeichen wurde sein Ohr durchbohrt (hebr. „eved nirza“). Wieder ein Bundeszeichen am Fleische, wie mit der Beschneidung, so soll der Gläubige im geistlichen Sinn im Herzen beschnitten und am Ohr durchbohrt – da „er seinen HERR liebte“. Er gehört nun ganz dem HERRN der HERREN und allein Ihm gehorcht er!
Wie wir die drei Grundgesetze, eigentlich das Geheimnis zu erfolgreichen Ehe, in 1. Mose 2 Vers 24 finden, haben wir in unsere Parascha die drei Pflichten des Ehemanns, die während der jüdischen Trauung betont werden: „ihre Nahrung, ihre Kleidung und den ehelichen Verkehr soll er nicht verkürzen!“ (21,10-11). Wieder ein Geheimnis zu glücklichen Ehe, die auch vom Apostel Paulus in 1. Korinther 7 Vers 3 erwähnt wird.
Strafen von Gesetzbruch hatten auch bestimmte Maße, mal zahlte die Person mit dem Tod, mal mit fünfmaliger oder doppelter Zurückzahlung.
Sachen wie Eigentumsschutz, oder Schaden – wer kommt für die Unkosten auf? Fast jeder Fall wurde rechtlich gedeckt, so dass die Person nicht „das Gesetz allein in die Hände nimmt“ – wie man so sagt!
Umdenken – oder wie der neutestamentliche Begriff von Erneuerung des Sinnes - vom ägyptischen (weltlichen) Denken war hier auch im Spiel.
Man sollte sich die vielen Paragraphen gut mehrmals durchlesen, denn vieles kann ins Heutige umgesetzt werden. Sogar Fälle wie außerehelicher sexueller Verkehr (22,15) – das leider auch häufiger wird unter den Gotteskindern. Man soll einfach das Wort des HERRN, u.a. die Thora, ernst nehmen und dort Rat und Lösung finden.
Unser Verhältnis zum Fremden unter uns soll gerecht sein, „da wir selbst Fremdlinge in Ägyptenland waren“ oder wie es später heißt: „denn wir kannten das Innere des Fremden“. In diesem Fall, weil wir es „auf eigenem Leibe spürten“, wird Gott jedes Schreien und Flehen des Schwachen erhören und sofort mit dem Tode strafen (22,20-23). Denn auch unser Schreien wurde ‘in Ägyptenland’ erhört!
Kapitel 23 spricht im Großen über die drei nationalen Hauptfeste, davor aber auch über das Schemita-Jahr oder Erlaßjahr, das alle sieben Jahre stattfindet, an dem das Feld von jeder Bearbeitung ruhen soll.
„Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Worte der Gerechten“ (23,8) Darunter leidet besonders die heutige Gesellschaft in der Welt aber auch wie wir in der letzten Zeit mitlesen unsere Führung in Israel!
Interessant dass aus einem halben Vers in Kapitel 23,19 eine ganze Speiselehre des Koscheren, die Milch und Fleisch streng trennt, wurde. Denn das Urgesetz lautet ‘nur’: „Du sollst ein Böcklein (gedi= Ziege) nicht in der Milch seiner Mutter kochen!“ Wörtlich genommen, wäre nur ein in Muttermilch gekochtes Ziegenfleisch verboten – weil es damals ein Götzenritual antiker Nachbarvölker war.
Nachdem das Volk nun all diese Rechtssätze (mischpatim) hörte, war deren einmütige Antwort: „Naasse we-nischma – wir werden tun und wir werden hören!“ Das ist göttlich und die korrekte Antwort eines demütigen Knechts und Sklaven! Denn der Mensch der Welt denkt anders: erst, laß mich hören (und verstehen warum) und dann (wenn es mir passt) werde ich es tun!
Darum, laßt uns göttlich handeln und Ihm gehorchen, erst durch Tat dann das ‘Warum?’ fragen und erkennen!
– Michael Schneider –
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Allen Lesern ein herzliches Shabbat Shalom
Ingo
„Ki Tissa - Wenn du zählst“ und Shabbat Parah, 2. Mose 30,11 – 34,35 und 4. Mose 19, 1-22
Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 36,16-38
Kommentar
Unser Wochenabschnitt (Parascha) spricht von der großen Sündentat des Goldenen Kalbs und beginnt mit dem von Gott befohlenen Lösegeld (hebr. kopher nefesch) und Sühnegeld (hebr. kessef kippurim), im Wert von einem „halben Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums“, pro Person, die über 20 Jahre alt ist, egal ob reich oder arm, entrichtet werden soll (30,15).
In Kapitel 31 lesen wir von der Berufung des Künstler Bezalel aus dem Stamm Juda, der vom Geist Gottes mit Weisheit, Verstand und Können erfüllt war – denn sein Name bedeutet ‘im Schatten Gottes’. Bezalel Ben-Uri war von Gott „beim Namen“ berufen, Sein Heiligtum und die Geräte der Stiftshütte kreativ zu gestalten. Gott offenbarte ihm - ein wenig – Seiner Denkweise, Er half ihm, es aus einer göttlichen Perspektive zu sehen. Bezalel war ein inspirierter Künstler! Von Gott bekam er Kreativität – das was jede Person braucht, um Erfolg in seinem berufenen Dienst zu haben. Darum kann auch jeder, der Erfolg möchte, darum bitten, dass er mit dem Geist Gottes und Seiner Weisheit übergossen wird. „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt...“ (Jakobus 1,5).
Im selben Kapitel lesen wir vom Schabbat, als Ewiges Zeichen des Bundes zwischen Gott und Seinem Volk. „Er ist ein Zeichen zwischen Mir und den Söhnen Israel für ewig. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, am siebten Tag aber hat er geruht...“ (31,12-17)
Im Kapitel 32 lesen wir von der großen Sünde, dem Goldenen Kalb. Das geschah, als die geistliche Führung im Volk fehlte! Mose war der Vermittler zwischen Mensch und Gott, und die fehlte nun, als Mose sich 40 Tage auf dem Berg Sinai aufhielt. Auch wir können in dieser dunklen Welt ohne unseren Vermittler, dem Sohn Gottes und Messias, Jeschua (1. Tim. 2,5) sowie ohne „geistliche Autorität“ verloren gehen – und heutigen Götzen nachgehen und ‘anbeten’. Es braucht dazu nicht viel! „Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den Ich ihnen geboten habe...“ (32,8) – warnt uns Gott auch heute.
Hier kommen wir zu dem wahren Test eines Gottesmannes, nachdem Gott Mose sagte: „Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. Und nun laß Mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und Ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen“ (32,9-10). Gott wollte das Volk vernichten und aus Mose eine neue Nation gründen. Doch Mose sprach als wahrer Führer zum Herzen Gottes und flehte zugunsten seines Volkes. Erstens erinnerte Mose Gott daran, was wohl die Völker sagen würden, besonders Ägypten, dass der allmächtige Gott Israels gescheitert hat, Er zwar gewaltig beim Auszug aus Ägypten gewirkt hat, um sein Volk letztendlich jedoch „im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen“ (32,12). Zweitens erinnerte Mose Gott an den ewigen und geschworenen Bund mit den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob. Dieses Flehen Moses geschah, bevor Mose „das Kalb und die Reigentänze“ mit eigenen Augen sah und die Bundestafeln aus Zorn zerschmetterte. Dann rief er: „Her zu mir, wer für den HERRN ist!“ (32,26; übrigens, dies war wieder der Wahlslogan der heutigen Schass-Partei). Alle anderen ca. 3.000 Person wurden getötet.
Als die Strafe vorbei war, kam Mose zum dritten Mal vor Gott und flehte um Vergebung für sein Volk. Und hier finden wir die Größe Moses, er bat, dass er sein Leben um der Errettung des Volkes Willen hingeben will: (32,32) „Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus.“ (der erste Hinweis auf das Buch des Lebens im Himmel). Mose wie auch Jeschua, der Messias, und Paulus waren bereit, ihr Leben zu opfern, um andere zu retten! Genau das wollte Gott hören.
Gott sandte „Seinen Engel“, der von nun an mit diesem Volk ziehen sollte (Vers 34) – hier sagen manche messianischen Juden, handelt es sich um Jeschua. Mose bekam Angst, dass Gott ihn verlassen würde, und rief, er würde ohne das Angesicht Gottes keinen Schritt weiter gehen: „Und nun, wenn ich also Gunst / Gnade (hebr. chen) gefunden habe in deinen Augen, [dann] lass mich doch Deine Wege erkennen, so dass ich dich erkenne... Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, dass Du mit uns gehst und wir, ich und Dein Volk, [dadurch] vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet werden?“ Auch diesen Wunsch erfüllte der HErr Mose (Vers 17).
Mose ließ nicht locker, er wollte „Seine Herrlichkeit sehen!“ (Vers 18). Alles hat Gott Mose aber nicht erkennen und verstehen lassen: „Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme“ (vgl.Römer 9,15-20).
Und nur „Seinen Rücken“ zeigte Er, doch „Sein Angesicht“ nicht (Vers 23). „Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue...“ (34,6). Das ist der wahre Gott! Mose bestand hartnäckig auf seinen Wunsch, bis er von Gott die gewünschte Zusicherung bekam. „Wenn ich doch Gunst/Gnade gefunden habe in deinen Augen, Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Erbe an!“
Und die Antwort des HErrn folgte: „Siehe, ich schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will Ich Wunder tun, wie sie [bisher] nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen...“ (34,10)
Und so war es auch, bis zum heutigen Tag! Gott tut weiter Wunder durch dieses Volk vor den Augen der Erde und aller Nationen – allein die Wiedergeburt des Staates Israel 1948 nach knapp 2000 Jahren, das Wunder des Jahrhunderts!
– Michael Schneider –
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Allen Lesern in herzliches Shabbat Shalom
Ingo
Shabbatlesung mit jüdischem Kommentar
Heute Abend, 17. Adar 5769 (13. März 2009) beginnt der Sabbat wie gewohnt mit Sonnenuntergang.
Ki Tissa
Tora: Schmot 30:11-34:35, Bamidbar 19:1-22,
Haftara: Jecheskel 36:16-38
Das Hauptgeschehnis unseres Toraabschnittes ist zweifelsohne, das so genannte, „Vergehen am und mit dem goldenen Kalb“. Wenn wir die Geschichte lesen, ist es kaum vorstellbar, dass es sich hier um unser selbiges Volk handeln soll, welches grade eben die Tora erhalten hatte. Und dass es das unsrige selbige Volk war, welches G“ttes Stimme gehört hatte. Sind das dieselben jüdischen Brüder, welche die zehn Plagen und die Spaltung des Roten Meeres miterlebt hatten? Glauben wir nicht, dass wenn der Schöpfer uns heutzutage auch nur ein „Guten Morgen“ sagen würde, dass dann doch keiner von uns auch den geringsten Zweifel an seiner Existenz haben würde. Oder doch? Und damals sollen doch alle alles mit ihren eigenen Augen gesehen haben! Außerdem sagen unsere Weisen, dass zur Zeit der Übergabe der Tora unsere jüdischen Brüder eher Engeln ähnelten, als Menschen. Und letztendlich hat G“tt doch gerade diese unsrige jüdische Generation für die Übermittlung der Tora erwählt.
Zuerst scheint das alles schwer erklärbar zu sein. Wenn wir jedoch uns den Text genauer betrachten, fallen uns an manchen Stellen interessante Ungereimtheiten auf, die uns vielleicht dabei helfen können, auf die gestellten Fragen Antworten zu finden.
Schon zu Anfang der Erzählung lesen wir Folgendes: „Das Volk sah, dass Mosche zögerte vom Berg herabzusteigen...“ (Schmot 32:1). Hier wird, was in der Tora ungewöhnlich ist, das Wort „Volk“ in Verbindung mit uns Juden gebraucht. Denn eigentlich werden wir Juden von der Tora sonst immer „Bnej Israel“, „Kinder Israels“ genannt. Weiter heißt es in den Versen 3-4: „Da nahmen sich alle im Volke die goldenen Ohrringe ab und brachten sie zu Aharon. Und er nahm sie aus ihrer Hand und formte sie und machte daraus ein gegossenes Kalb; „da sprachen sie: das ist deine G“ttheit, Israel, die dich aus Ägypten geführt hat.“
Das Pronomen „deine“ hört sich an dieser Stelle sehr unpassend an. Viel logischer wäre doch zu sagen: „Das ist unsere G“ttheit, welche uns Ägypten geführt hat..“ Und im 7. Vers lesen wir etwas wirklich seltsames: „Da redete der Ewige Mosche an: gehe, steig hinab, denn ausgeartet ist dein Volk, das du heraufgeführt, aus dem Lande Ägypten..“ Jedoch widerspricht dies dem ersten Gebot, dass G“tt auf dem Berg Sinai Mosche gegeben hat: „Ich bin der Ewige, dein G“tt, der ich dich aus Ägypten, aus dem Knechthause...“ (Schmot 20:2) Wie kann denn G“tt jetzt behaupten, dass Mosche das Volk aus Ägypten geführt hat?
Es ist also ersichtlich, dass hier wohl nicht vom jüdischen Volk die Rede war und das Vergehen am und mit dem goldenen Kalb eigentlich gar nicht vom jüdischen Volk ausging. Es hat sich um mitreisende Ägypter gehandelt, welche zunächst das Kalb anfertigten, um einerseits ihre eigene Kultur und Glauben nun unter Juden aufrecht zu halten und somit unser damaliges jüdisches Volk zu Entscheidungen bewegte und zwar ob sie G“ttheiten ägyptischer Herkunft also Götzen verehren sollten oder den einzigen Ewigen G“tt Israel. Wie jedoch kam es in der Wüste, inmitten des jüdischen Lagers zu ihrer Anwesenheit unter uns Juden? Der Midrasch antwortet auf diese Frage: Diese Gruppe von Ägyptern war der „Eruw Raw“, eine zusammengewürfelter Gruppe unterschiedlichster Sklaven und pharaomüden Ägyptern, welche die Möglichkeit genutzt hatte, Ägypten zusammen mit uns Juden zu verlassen. Dieser „Eruw Raw“ war es, welcher von der Tora nur als „das Volk“ bezeichnet wird, während wir Juden „Bnej Israel“ genannt wurden und immer noch so genannt werden (z. B. in Schmot 31: 13, 16, 17).
In diesem Zusammenhang erklärt sich nun auch der Spruch „... das ist deine G“ttheit Israel“. Der Eruw Raw hat sich an uns Juden gewandt, um uns zu bewegen G“tt Israel zu vergessen und uns, aus unserer Sicht, somit zum Götzendienst zu führen. Es bleibt jedoch noch die Frage, weshalb es „Eruw Raw“ gestattet wurde, mit uns aus Ägypten zu ziehen und dies dann später Mosche vorgeworfen wurde. Der Midrasch erklärt uns auch diesen anscheinenden Widerspruch: Während des Auszuges aus Ägypten, bat Mosche um die Erlaubnis den „Eruw Raw“ mitnehmen zu dürfen. Der Ewige, hat es zwar nicht verboten, jedoch fand ER diese Idee nicht besonders gut. Also, gestattete Mosche selbst, in seiner Barmherzigkeit und in der Hoffnung, dass der „Eruw Raw“ auch zu einer geistigen, geistlichen Einsicht gegenüber G“tt Israel inspiriert werden würde, diesem mit aus Ägypten zu ziehen. Leider wurden diese Hoffnungen aber nicht erfüllt. Und von allen Krisen, die unser jüdisches Volk in der Wüste, erlebt hat, war die Errichtung des Goldenen Kalbes, dass von dem „Eruw Raw“ verschuldet wurde, die schlimmste, die fast zu der Auslöschung unseres jüdischen Glaubens geführt hätte.
Selbstverständlich ist es sehr leicht zu behaupten, dass nur der Mob an allem Schuld sei. Die jüdischen Brüder, welche nicht nur nichts unternommen haben, den „Eruw Raw“ aufzuhalten, sondern sich mit dieser Gruppe vereinigt haben, tragen ebenfalls ihren Teil der Schuld und Verwirrung. Vor diesem Hintergrund, verstehen wir, weshalb verantwortungsvolle Rabbiner einen „Giur“ (den Übertritt ins Judentum) so ernst nehmen. Mit dem Verständnis eines der traurigen Kapitel unserer Geschichte unseres jüdischen Volkes wird klar, wie sehr man sich der reinen Absicht eines Proselyten versichern sollte und wie wichtiges es scheint, dass die Menschen, die zum Judentum kommen, aus tiefster und klarer Überzeugung und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen übertreten. Und noch einen Aspekt können wir aus dieser Geschichte lernen. Es steht in Pirkej Awot (1:7): „Nittai aus Arbela sagte: „Entferne dich von einem bösen Nachbarn, wähle dir nicht einen Frevler zum Genossen und glaube nicht, dass die Strafe ausbleibt.“ Aus diesem Blickwinkel dürfen wir auch den Umgang und die guten und weniger guten Begegnungen mit anderen Glaubensrichtungen sorgsam prüfen und entsprechend pflegen, bzw. unter Umständen einschränken, oder abbrechen. Da und aus den Reihen der Nichtjuden, wo diese zum einzigen Ewigen, dem G“tt Israel gelangen möchten steht der Ewige selbst und wir Juden nicht im Weg, sondern haben die offensten Herzen.
Wenn wir nach geistigen Werten leben wollen und die Nähe zum Ewigen suchen, sollten wir versuchen, uns nicht von Menschen, die nicht die jüdischen, geistigen Aspirationen teilen wollen, gar missionierend auf uns wirken, uns nicht beeinflussen zu lassen, sondern uns in Kreisen von g“ttesfürchtigen und klugen Menschen aufhalten lassen, um sich so gegenseitig zu Menschlichkeit und geistigen G“ttesnähe zu inspirieren.
Halacha – Das jüdische Gesetz
Die 20. Melacha ist das Auftrennen von Geweben in einzelne Fäden. Ein Beispiel hierfür wäre das Entfernen von einem Ziehfaden.
Die nächste Melacha ist das Machen eines permanenten Knotens mit jeglichem Material.
Die 22. Melacha ist das Entknoten.
Die nächste Melacha ist das Nähen. Nähen ist halachisch definiert als das Verbinden von zwei Stoffen oder anderen Materialien. Beispiele hierfür wären das Nähen selber, Kleben, einen losen Knopf fest machen, oder auch Tackern.
Die 24. Melacha ist das Zerreißen. So ist es zum Beispiel verboten, Essenstüten aufzureißen. Die genauen Regeln der Speisezubereitung werden wir in einer späteren Ausgabe noch einmal genau erläutern.
Die nächste Melacha ist das Fangen von Tieren. Das Fangen von Tieren ist halachisch definiert als das Fangen von Tieren an sich und auch das Limitieren der Bewegungsfreiheit, so dass sie einfacher gefangen werden könnten. Ein Beispiel hierfür wäre das Fangen von einer Fliege mit den Händen.
„Hüte deine Zunge“
In unserem vielseitigen jüdisch geführtem Leben gibt es eine Menge von zweifelhaften, heiklen, doppelsinnigen und einfach komplizierten Situationen. Ist es üble Nachrede oder einfach ein freundschaftlicher Scherz, wenn man einen Mitmenschen unter solchen Umständen kritisieren darf? Ist es erlaubt, jemanden auszulachen oder ist es schon Laschon-Hara (Üble Nachrede)?
Für den Entschluss einer beliebigen zweifelhaften Frage oder Situation existiert eine einfache jüdische Hilfestellung: Stell dir vor, dass du vor dem höchsten Gericht stehen würdest, wo dein Leben bewertet würde und auf der Waage wäre der Fall, der einen Zweifel dartut. Wenn das Gericht beschließen würde, dass du wirklich sprechen hättest müssen, du aber geschwiegen hattest, dann wärest du für diese Schweigen entschuldigt, da du zwar nicht gemacht hast, was notwendig gewesen wäre, denn ein Verbot verletzt hättest du allerdings nicht. Aber für die Folgen, so diese durch ein Ansprechen und oder Kritisieren, negatives verhindert hätten, wärest du in aller Ewigkeit mit schuldig. Wenn ein ewiger Beschluss aber sein würde, dass das Schweigen geboten war, du aber gesprochen hattest, dann befändest du dich in einer wenig beneidenswerten Lage.
Die Schlussfolgerung wäre: Wenn du Zweifel hast, wäre das Schweigen vorerst das sicherste und das gründliche Überdenken vor dem Reden und Schreiben sehr ratsam!
Bei Interesse vergleiche diesen jüdischern Kommentar mit den sehr abweichenden messianisch jüdischen Kommentar im vorhergehenden Post.
Shabbat Shalom
Isaak
in diesem kapitel steht halsstarriges volk. es steht von einem volk, welches jhwh um der väter willen aus ägypten geführt hat. 9 Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk.
10 Und nun laß mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen.
11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast?
12 Wozu sollen die Ägypter sagen: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen? Laß ab von der Glut deines Zornes und laß dich das Unheil gereuen, das du über dein Volk bringen willst!
im zweiten artikel wird versucht, israels bosheit zu beschönigen, und es als ein heiliges volk hinzustellen, das es nie war. das mitgewanderte mischvolk ist nicht der grund der sünde, sondern die eigene vermischung israels mit den ägyptern. assimilation! das war immer wieder das problem der israeliten: so zu sein wie die nationen. das passierte ihnen auch in ägypten.israel selbst wurde zu einem geistlichen mischvolk. und jhwh musste sie da rausschmelzen. israel widersetzte sich aber dauernd diesem wirken gottes. und jetzt versucht man halt alles zu drehen und zu wenden, um gott gefällig dazustehen.
aber das ist völlig typisch für die jetzige zeit der gnade. wer will schon gerne zugeben, dass er auf die seite gestellt wurde.
anonym002
13.03.2009, 21:16
ach du armes bisschen .............................
aber trotzdem: shabbath shalom herod
ach du armes bisschen .............................
aber trotzdem: shabbath shalom herod
mach dir mal keine sorgen um meinen reichtum. im messias bin ich überreich.
anonym002
13.03.2009, 21:23
mach ich mir sorgen deinetwegen?
[QUOTE=Alef;51622]mach ich mir sorgen deinetwegen?[/QUOTE
aus respekt gegenüber des threads von ingo, führe ich diese diskussion nicht weiter.adieu.
anonym002
13.03.2009, 21:30
weshalb hast du denn überhaupt einen solchen danebenliegenden kommentar dazu gegeben? aber auch das und eine antwort darauf gehört ja nicht hier her.
so zählt man eins und eins zusammen.
free-set-child
14.03.2009, 07:44
Hallo zusammen,
könnt Ihr nicht wenigstens in diesem Thread mal nicht rumdiskutieren, sondern ihn unkommentiert lassen? Plattformen zum streiten gibt es in diesem Forum ja wohl schon genug und sehr viel genutzte.
Macht doch nicht alles mit Eurer Besserwisserei kaputt.
Liebe Grüße
Free-set-Child
Dieser Thread heißt „Shabbat Shalom“,
unser hebräisches Wort שבת „Shabbat“ bedeutet übersetzt in’s deutsche so ähnlich wie, oder so viel wie „Ruhepause“. Die Ruhepause bezieht sich zunächst auf eine Pause des Schöpfer’s im Handeln seiner Schöpfung.
Des Weiteren bezieht sich die Ruhepause auch auf die Heiligung des siebenten Tages der Woche (Gen. 2,2)
Unser Wort שלום „Shalom“ bedeutet in’s deutsche so ähnlich wie, oder so viel wie Unversehrtheit, Heil, Frieden und es ist damit nicht nur eine Befreiung von jedem Unheil und Unglück gemeint, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit und Ruhe.
In diesem Sinn erfreue ich mich immer wieder die jüdisch messianischen Kommentare zum jeweiligen Shabbat, gepostet vom freundlichen User Ingo, lesen zu können und das selbst wenn ich nicht mit den meisten Kommentaren übereinstimme und diesen zumeist nicht zustimme.
Dennoch wohlbedacht, ehrlich und von herzen, Shabbat Shalom „Ruhepause und Frieden“!
Mein Hinzustellen unseres jüdischen Kommentar’s zum Shabbat, kann zwar unter Andersglaubenden Ablehnung wecken und zum vorgeblichen Richtigstellen aufrufen. Das kann es, muss es aber nicht.
Ich sage und hier schreibe ich es, zu den Mitmenschen, welche an G“tt glauben, egal aus welcher Konfession heraus und gleichgültig wie viele Widersprüche zwischen uns stehen, mit warmen, aufrichtig liebendem Herz …
Shabbat Shalom „Ruhepause und Frieden“ in allem.
Wer dennoch den jüdisch messianischen (Post #51) und den jüdischen (Post #52) Kommentar lesen und vergleichen möchte, kann das weiter oben gerne tun.
Widersprechen und Diskutieren dürfen und sollten wir ebenfalls, bei Bedarf, aber das tatsächlich bitte in einem neuen Thread mit neuen Titeln.
Shalom
Isaak
Ich werde nun langsam den Shabbat vorbereiten und werde somit den, eventuell vom User Ingo, geposteten messianisch jüdischen Kommentar, zum heutigen Shabbat, erst nach dem Shabbat lesen.
Bist zur nächsten Woche
Shalom
Isaak
Haftarat Wajakhel
(Tenach: 1. Melachim (1. Könige) 7,40-50)
historischer Hintergrund
Sh’lomo besteigt den Thron im Jahr 2790 (970 v.d.Z.) und beginnt wenig später mit dem Bau des Tempel’s in Jeruschalajim. Dabei genießt er die unschätzbare Hilfe Chiram’s, der ihn nicht nur mit Holz aus den Wäldern des Libanon beliefert, sondern auch mit erfahrenen Arbeitskräften, welche nicht in diesem Gebiet der Baukunst in Israel zur Verfügung standen. Die Haftara ist nur im Zusammenhang mit den vorangegangenen Kapiteln zu verstehen, denn sie ist nur ein kleiner Auszug aus der Baubeschreibung des Tempel’s. Sie Schildert die Herstellung der äußeren Tempelfassade, der heiligen Gärten und anderer kleinerer Gegenstände innerhalb des Heiligtums. Ein weiterer Ausschnitt aus diesem Bericht findet sich in den Haftarot zu Teruma und Pekude. Diese Berichte stammen aus einem antiken königlichen Archiv. Die Genauigkeit der Berichte und Darstellungen ist für diese literarische Dokumentengattung typisch.
Haftara und Sidra
Sowohl die Sidra als auch die Haftara handeln vom Bau eines Heiligtumss zu Ehren des Ewigen G“ttes Jisrael’s, das eine in der Wüste, das andere in Jerushalajim. Mosche hat die Unterstützung seines Hauptarchitekten, Bezalel; Sh’lomo hat Chiram, seinen erfahrenen Handwerker.
Thema:
Aufzählung der verschiedenen Aspekte des Bauprojektes, die Erwähnungen der Materialien und Gegenstände.
Sidra Wajakhel
(Tora: Shemot (Exodus) 35,1-40,38, Shemot (Exodus)12,1-20)
Haftara: Jechezkel 45,16 – 46,18)
Historischer Hintergrund
Am Anfang der Parascha dieser Woche „Wajakhel“, übergibt G“tt durch Mosche das Gebot des Shabbat’s an uns Juden:
שֵׁשֶׁת יָמִים תֵּעָשֶׂה מְלָאכָה וּבַיּוֹם הַשְּׁבִיעִי יִהְיֶה לָכֶם קֹדֶשׁ שַׁבַּת שַׁבָּתוֹן לַיהוָה
„Sechs Tage aber darf nur Handwerksarbeit gemacht werden. Am siebenten Tage soll euch ein Heiligtum sein, ein Feiertag der ersten Klasse, dem Ewigen zu Ehren …“ (Shemot (Exodus) 35,2).
Vieles ist schon in der Tora über die Wichtigkeit dieses Gebotes gesagt worden. Und zwar dass der Shabbat G“ttes auch uns Juden, als ein „ewiges Zeichen“ gilt (Shemot (Exodus) 31,17). Die Heiligkeit des Shabbat’s übertrifft praktisch alle anderen Gebote, mit Ausnahme des Gebotes der Beschneidung, welches ebenfalls als ein „Zeichen des Bundes“ zwischen G“tt und uns Juden verstanden wird. Zur Bekanntmachung des Shabbatgebote’s versammelte Mosche alle Israeli. Das hierfür in der Tora gebrauchte Wort חל „chel“ „versammeln“, ( משה ויקחל „Und versammeln Mosche“ …) findet sich im gesamten Tanach nur noch zwei weitere Male und dies im Zusammenhang mit dem Bau des Tempels.
Dieser Umstand deutet auf eine innere Verbindung des Shabbat mit dem Heiligtum des Tempels hin. Und tatsächlich lernen wir, aus der Tatsache, dass der Abschnitt, in dem der Shabbat als Ruhetag geboten wird, unmittelbar von den Anweisungen zum Bau des Heiligtums folgt und dass das Werkverbot am Shabbat gerade die 39 Arbeitsarten umfasst, welche bei der Errichtung des Mischkan durchgeführt wurden. Doch dies ist nicht die einzige Verbindung. Im Traktat „Kelaim“ der Mischnah werden 10 Stufen der Heiligkeit aufgezählt, beginnend mit der Heiligkeit unseres Landes Israels, bis zum Allerheiligstem des Tempels. Die Heiligkeit des Shabbat’s übertrifft jedoch selbst diese höchste Stufe, da die Arbeit am Tempel während des Shabbat unterbrochen werden musste.
Es steht geschrieben:
וְעָשׂוּ לִי מִקְדָּשׁ וְשָׁכַנְתִּי בְּתוֹכָם׃
„Sie sollen mir ein Heiligtum verfertigen, so will ICH unter ihnen wohnen.“ (Shemot (Exodus) 25,8)
Damit wird nicht nur einfach ein Gebäude, an einem bestimmten Platz gemeint, in welchem die g“ttliche Präsenz sich schon befindet, als Zeichen einer bereits vorhandenen Heiligkeit, sondern der Bau eines Hauses aufgrund dessen sich diese Heiligkeit dort einfindet. Wie kann man das erreichen? Nur durch die Erfüllung g“ttlicher Gebote. Deshalb wurde der Mischkan mit freiwilligen Gaben unseres gesamten jüdischen Volke’s gebaut (Shemot (Exodus) 25,2; 53,5). Also geschah das Einfinden nicht nur durch die Hände der Arbeiter und Meister, sondern auch durch die Erfüllung der Mitzwa, der Wohltätigkeit und des freimütigen Gebens. Das Gebot aber, das all unser Handeln und alles Körperliche mit dem Geistigen verbindet ist der Shabbat.
An ihm, den Shabbattag, gedenken wir, dass „in sechs Tagen G“tt den Himmel und die Erde schuf und am siebenten Tag ruhte“ (Shemot (Exodus) 31,17). Wir identifizieren Ihn, den Shabbatschöpfer, als die Quelle allen Seins und berühren im Einhalten des Shabbats den geistigen Ursprung dieser durchgeistigten materiellen Welt und machen ihn, den Shabbat somit zu einem Zeitort, in dem wir dem Bewusstsein SEINER Gegenwart leben.
Es existieren zusätzlich viele andere Gründe der Wichtigkeit des Shabbat’s. Zum Beispiel wird das Wort קדש „kadosch“ „heilig“ als erstes Mal und in Verbindung mit Shabbat in der Tora erwähnt.
וַיְבָרֶךְ אֱלֹהִים אֶת־יוֹם הַשְּׁבִיעִי וַיְקַדֵּשׁ
„ER segnete den siebenten Tag und heiligte ihn …“. (Bereshit (Genesis) 2,3)
Außerdem wird das Shabbatgebot dreimal in der Tora erwähnt, was sich nur über sehr wenige andere Gebote feststellen lässt. In dem wir Juden den Shabbat ehren, erkennen wir G“tt als Erschaffer der Welt an und erfüllen ein fundamentales Prinzip unseres jüdischen Glaubens.
Als ein Beispiel einer am Shabbat verbotenen Arbeit, wird in unserer Tora das Anzünden des Feuers erwähnt. Rabbiner erklären, dass wir Menschen unsere Macht, über die physische Welt, auch durch die Fähigkeit erwerben Feuer zu zünden, also Energie bewegen. Dies ist eine der Fähigkeiten, welche unsere menschliche Kreativität und schöpferische Kraft aufzeigen. Und es ist diese kreative Weise solcher arbeitenden Aktivitäten, welche uns Menschen G“tt ähnlich zeigen. So wie G“tt, am Ruhetag ruhte, so gilt auch für uns das Werkverbot am Shabbat. Das ruhen lassen von schöpferischer Arbeit gilt aber nur für die physische Welt. Am Shabbat dürfen und sollen wir Juden uns mit dem Lernen und innerer Reflektion beschäftigen und dabei neue Gedanken und Ideen entwickeln. Hier sehen wir noch eine tiefere Beziehung zwischen Shabbat und dem Tempel. Laut unserem Talmud nahm die Heilige Bundeslade keinen Platz in der physischen Welt ein. Sie stand im Allerheiligsten, aber ohne dass sie eigentlich dort Platz gefunden hätte. (Diesen Rückschluss kann man aus dem Abmessungen des Tempels und der Heiligen Lade selbst ziehen.) Für die Bundestafeln galt das aber nicht, denn es heißt: „Und lege in die Lade das Zeugnis...“. Warum wurde dieses Wunder des „nicht materiell sein“ nicht auch für die Tafeln wiederholt, die zweifellos einen höheren Grad an Heiligkeit als die Lade besaßen? Rabbiner erklären, das wie folgt: Diese scheinbare Unstimmigkeit soll für uns als eine Metapher dafür dienen, dass wir Juden uns der heiligen Bundeslade gleich machen und uns mit der Tora und ihren Mitzwot füllen sollen. Dann wird solcher Jude auf der höchsten Stufe der Erkenntnis stehen und zwar so dass sein Dasein in der physischen Welt eigentlich keinen eigenen Platz einnimmt, sondern Teil der allumfassenden Einheit G’ttes ist. Aus diesem Bewusstsein wird ihm dann ein Niveau der Heiligkeit gegeben werden, ähnlich dem Allerheiligstem.
Halacha – Das jüdische Gesetz
In den folgenden Wochen bäschäftigen wir uns mit den wichtigsten Fragen zu Pessach. Viele Mitzwot von Pessach haben mit Chametz zu tun. Chametz darf man während Pessach weder essen oder besitzen. Nach der Definition unserer Tora wird jede der fünf Getreidearten, Weizen, Dinkel, Gerste, Hafer oder Roggen, nachdem sie mit Wasser in Berührung gekommen und 18 Minuten gegoren. Sogar die kleinste Menge Chametz macht die größte Menge Nicht-Chametz zu Chametz, und ist somit strikt verboten.
Um sicher zu stellen, dass man kein Chametz besitzt, müssen wir unseren gesamten Haushalt, vor Pessach, von Chametz säubern. Dieser Vorgang wird Biur Chametz (Wegschaffen des Chametz) genannt und besteht aus zwei Teilen, dem Suchen (B´dikat Chametz) und das besitzerlos Deklarieren. Dreißig Tage vor Pessach können wir schon mit dem Säubern anfangen, doch soll am Abend des 14. Nissan eine gründliche Chametzsuche vornehmen werden. Diese wird vom Hausherrn durchgeführt, kann aber auch von einer anderen Person durchgeführt werden. Die Untersuchung soll mit einem Messer oder einer Feder und einer Kerze aus reinem Wachs durchgeführt werden, mit denen alle Ecken des Hauses durchsucht werden. Davor sagt man einen speziellen Segenspruch.
Chametz können wir auf jede beliebige Weise ungenießbar machen (z.B. in öffentliche Mülltonnen werfen) oder wegschaffen. Jedoch ist es Brauch wenigstens eine Olivengröße bis zum Ende der fünften halachischen Stunde am Morgen des 14. Nissans zu verbrennen. Man kann auch einem Goj das Chametz für die Pessachtage verkaufen, mit der Absicht, dass sie einem wirklich nicht mehr gehören und sie nach Pessach wiederzurückkaufen. Danach folgt das so genannte Taschbitu, welche eine nochmalige Null- und Nichtigerklärung allen sich noch in meinem besitz befindlichem Chametz beinhaltet.
„Hüte deine Zunge“
Nehmen wir an, dass Reuven sich geweigert hat, Shimon zu helfen. Wenn Shimon darüber anderen Menschen erzählt, begeht er dadurch eine schwerwiegende Übertretung. Selbst wenn er es nicht auf Grund von Rache getan hat, so ist er schuldig daran, das Verbot des Nachtragens. Dadurch, dass Shimon sich bei anderen über Reuven beschwert, zeigt er, dass er das Verbot des Nachtragen übertritt.. Aber wenn seine Absicht zu rächen ist, ihn in den Augen von Anderen zu verleumden, so hat er auch noch zusätzlich das Verbot des Rächens gebrochen.
„Wajikra – Und er rief“, 3. Mose 1,1 – 5,26
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 43,21 – 44, 23
Kommentar
Mit unserem Wochenabschnitt WaJikra für diesen Schabbat beginnen wir das dritte Buch Mose, Leviticus, das auch „Thorat ha-Kohanim“ genannt wird (dt.: die Thora der Priester). Dieses dritte Buch der Thora beinhaltet die genauen Vorschriften und Angaben für die Priester und Leviten in Bezug auf deren Gottesdienste, besonders die verschiedenen Opferdarbringungen in der Stiftshütte (Mischkan) bzw. im Tempel.
Viele Christen überspringen diese „trockenen“ Texte aus dem Alten Testament, es gehe uns ja sowieso nichts an – der Tempel existiert doch nicht! Doch Juden rezitieren diese fundamentalen Texte jedes Jahr immer wieder neu – denn sie glauben fest an die Wiedererrichtung des Dritten Tempels in Jerusalem. Was sagt uns der Prophet Haggai: „Größer wird die Herrlichkeit dieses künftigen Hauses sein als die des früheren“ (Vers 2,9)
Laßt uns diese Texte nicht überspringen, denn auch das ist Gottes lebendiges Wort - ewig und gültig für uns heute! Man bezieht sie nur im geistlichem Sinne, ist nicht unser Leib Sein Tempel?
Ein Brandopfer soll von Rindern sein, männlich und ohne Fehler. Für die Armen, wie einst die Eltern von Jeschua, konnten laut Thoragesetz anstelle von Rindern das Brandopfer von Vögeln eingesetzt werden. Dabei waren allerdings nur Tauben erlaubt (1,14). Dann war das Speiseopfer an der Reihe, es war mehr eine Delikatesse mit Öl, Weihrauch und Gebäck (2. Kapitel).
Dann lesen wir in Vers 11: „... denn von allem Sauerteig und allem Honig sollt ihr für den HERRN nichts als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen.“
Kein Sauerteig (se’or) und kein Honig (dwasch)! Warum? Das fragten sich die jüdschen Weisen und Gelehrten und kamen zu zwei Auslegungen:
1. Sauerteig, der aufgeht, sei eine Andeutung des Hochmuts und der Arroganz. Honig symbolisiert Nahrungen, die den (bösen) Trieb des Menschen weckt. Deshalb sei kein Platz für Sauerteig und Honig im Heiligtum Gottes. 2. Rambam (Maimonides) gab als Begründung an, dass diese beiden Elemente bei Götzendiensten benutzt wurden.
Auch im Neuen Testament haben wir ein Hinweis auf Se’or (Sauerteig), der von uns entfernt werden muss – wie zu Pessach – um rein vor Gott zu stehen. (1. Kor. 5,7)
Bei solchen Texten muss man wirklich „zwischen den Zeilen lesen“. So finden wir zwei Verse weiter ein interessantes Gebot: „Alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen und sollst das Salz des Bundes deines Gottes auf deinem Speiseopfer nicht fehlen lassen; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen.“ (2,13)
Jedes Speiseopfer soll gesalzen werden! So wird auch beim Brotsegen am Schabbat immer Salz auf das gebrochene Brot gestreut oder das Brot in Salz eingetaucht. Die jüdischen Weisen begründen diese Handhabungsweise mit dem Vergleich: unser Haus soll der Tempel sein, unser Tisch der Altar und unsere Speisen die Speiseopfer, die auf der Tafel des Altars dargebracht werden. Weiter legen die Gelehrten aus, dass Salz die Nahrung konserviert, bewahrt. So soll auch das Salz auf den Opfern auf die Ewigkeit der Gültigkeit des Sühneopfers hindeuten.
Auch hier finden wir einen Hinweis im Neuen Testament, als Jeschua in der Bergpredigt die wahren Gottesfürchtigen mit „Salz der Erde“ vergleicht. Man soll es in dieser „geschmacklosen“ Welt spüren. (Matth. 5)
Dann das ewige Gebot in Kapitel 3: „...keinerlei Blut dürft ihr essen!“ (Vers 17). Denn: „...das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen“ lesen wir später in 5. Mose 12,23. Dies ist ein ernstes Verbot, das auch für den Nichtjude (Goi) gilt, darüber lesen wir in Kapitel 17: „Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich selbst habe es euch auf den Altar gegeben, Sühnung für eure Seelen zu erwirken. Denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele [in ihm].“ (3. Mose 17,10-14). Es ist einst der Sieben Noachidischen Gebote für den Nichtjuden (Apg. 15,20)!
Die drei oben erwähnte Gebote bestehen auf ewig – wie es dort steht – und sind befohlen worden, darum sollen wir sie auch heute berücksichtigen!
In unserem Prophetenabschnitt in Jesaja 43 lesen wir, wie das Volk Gott „nicht mit dem Fett deiner Schlachtopfer gesättigt“ und „die deine Schlachtopfer Mich nicht geehrt“ haben, dafür aber „vielmehr Arbeit gemacht mit seinen Sünden“ (Vers 24), doch Gott, der HERR, unser Heiliger, der Schöpfer Israels, unser König, antwortet gnadenvoll: „Ich, ich bin es, der deine Verbrechen auslöscht um Meinetwillen, und deiner Sünden will ich nicht gedenken.“ (Vers 25) Halleluja! Denn ‘so spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott!’ (Jesaja 44,6)
- Michael Schneider –
Shabbat Shalom allen Lesern
Ingo
„Zaw – Befehl“, und Schabbat HaGadol 3. Mose 6,1 – 8,36
Haftara-Prophetenlesung: Maleachi 3,4-24
Kommentar
In unserem Wochenabschnitt Zaw für diesen Schabbat lesen wir weiter über die genauen Anordnungen und Vorschriften der verschiedenen Opferdarbringungen:
• „Dies ist das Gesetz des Brandopfers“ (sot thorat ha-Ola; 6,2)
• „...dies ist das Gesetz des Speisopfers“ (sot thorat ha-Mincha; 6,7)
• „Dies ist das Gesetz des Sündopfers“ (sot thorat ha-Chatat; 6,18)
• „...dies ist das Gesetz des Schuldopfers“ (sot thorat ha-Ascham; 7,1)
• „...dies ist das Gesetz des Heilsopfers“ (sot thorat Sewach ha-Schlamim; 7,11)
Übrigens, unsere Parascha „Zaw“ hat den Zahlenwert von 96. Interessanterweise, haben wir auch in unser Wochenlesung 96 Verse!
Ohne wieder in die Einzelheiten dieser bedeutungsvollen Opferungen hineinzugehen, und den siebentägige Einweihung der Stiftshütte, möchte ich Sie auf den wöchentlichen Prophetenabschnitt, genannt Haftara, hinweisen.
Interessant ist, dass diejenigen Prophetenabschnitte (Haftara), die an Thoraabschnitte angehängt sind, welche die „Opfer-Gesetze“ betreffen, auf strikte Zurechtweisungen Gottes hinweisen.
Das Volk hatte diese „Opfer-Gesetze“ mit falscher Gesinnung und „mit Lippen und fernem Herzen“ befolgt, sie setzten den Schwerpunkt auf Äußerlichkeiten und ihre Religiösität war aufgesetzt – so dass es Gott zum Greuel wurde.
Interessanterweise wurden bei der Einteilung und Anpassung eines Prophetenabschnitts gerade die Bibelstellen aus Jesaja 43 (von letzter Woche) und der ursprüngliche Prophetenabschnitt dieser Parascha aus Jeremia 7 ausgewählt, die klar davon berichten, wie das Volk vom Wahren „abwich“.
„Denn die Söhne Juda taten, was in meinen Augen böse ist, spricht der HERR. Sie haben ihre Scheusale in das Haus (den Tempel) gestellt, über dem Mein Name ausgerufen ist, um es unrein zu machen.“ (Jer. 7,30; auch Vers 24)
An diesen Schabbat, dem „Großen Schabbat“ (hebr. Schabbat Ha-Gadol“) wird, weil er vor dem großen Erlösungs- und Befreiungsfest, dem Pessach-Fest (das mit dem Seder-Abend am 8.April d.J. beginnt), steht – ein besonderer Prophetenabschnitt aus Maleachi 3 gelesen. Warum nennt man ihn „groß“? „Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare“ (Vers 23). Ja, es ist der „große Tag des HERRN“.
Dazu kommt noch, dass es die letzte Prophetie der Prophetenbücher ist. In diesem Abschnitt sind viele Hinweise auf den wahren künftigen Pessach, Erlösung, das kommen wird. Der Tag des Herrn, die Wiederkunft Jeschuas, doch davor noch der Vorbote Elia. Als Symbol schenkt man einen weiteren Weinkelch ein, den sogenannten Elia-Kelch, am Seder-Pessachabend.
Der Prophet Maleachi (bedeutet: mein Engel / Bote) gab die Botschaft der endzeitlichen Erlösung von ganz Israel kund.
Ja, der Kreis des Heilspan Gottes schließt sich nun, angefangen mit der Erlösung / Errettung der Kinder Israel aus Ägypten und endet mit der Erlösung durch das Lamm Gottes, der Messias Israel, in der „letzten Tagen“. Die selbe Abspielung, der Prophet Micha schreibt es so: „Wie die Tage deines Auszuges aus dem Ägyptenland werden Ich die Großwunder euch zeigen“ .
Die jüdischen Weisen schreiben sogar, das wie im Monat Nissan sie damals erlöst wurden, wird Israel auch wieder im Nissan in der Endzeit erlöst werden!
Die Botschaft von der Errettung aus Ägypten wurde am Schabbat vor dem Pessach/ Auszug gegeben, gleichdiesem lesen wir zu Schabbat vor Pessach diese Erlösung Endzeitbotschaft aus Maleachi.
Denn Er – und das sollte sich jeder gut einprägen: „... Ich, der HERR, ich habe mich nicht geändert; und ihr, Söhne Jakobs (Israels), ihr habt nicht aufgehört“ .
Gott sei Dank, Er ist derselbe - damals und heute-, aber auch der zweite Teil des Verses ist ewig! Sein Volk, die „Söhne Jakobs“, werden nicht aufhören zu existieren trotz der vielfachen Versuche der Gegner dieses Volkes Israel, sie auszurotten. Mehr noch, trotz ihrer Sünden, wird Gott „das Herz der Väter zu den Söhnen wenden und das Herz der Söhne zu ihren Vätern!“
Ein Wort zu Pessach, dem Seder-Abend, mit einer festlichen Mahlzeit eingeleitet wird. An diesem Abend erinnert der Jude an den Auszug aus der Sklaverei und Gefangenschaft in Ägypten vor über 3300 Jahren. Jedoch war der physische Auszug nur der erste Schritt. Gott benötigte eine Spanne von 40 Jahren, d.h. eine Generation in der Wüste, um „Ägypten“ aus ihren Herzen und ihrem Sinn zu tilgen – bevor sie ins Gelobte Land bzw. ins gelobte Reich Gottes treten durften!
Ähnlich ist es auch in unserem ganz persönlichen Wandel mit Gott: Die Befreiung und Erlösung von Sklaverei und Gefangenschaft in der Sünde durch den Tod Jeschuas – unser Pessach-Lamm - war und ist nur der erste Schritt!
Nach der Pessach-Erlösung fängt es erst recht an: Gott möchte ein heiliges Volk, nun als „Befreite bzw. Erlöste“ vom „alten Menschen“ zum „neuen Menschen“ im geistlichen Sinn erneuert und gereinigt. Die Erlösung, die zu Pessach geschah, war und ist geschichtlich und persönlich nur der erste Schritt! Dies sollte man nie vergessen!
Mögen wir jeden „Sauerteig“ des Bösen in unserem Herzen entfernen, wie ein gründlicher Pessach-Putz, der zu diesen Tagen in jüdischen Häusern ausgeführt wird.
Ein gesegnetes Erlösungsfest!
- Michael Schneider –
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Ein herzliches Shabbat Shalom allen Lesern
Ingo
Heute beginnt für uns Juden wieder der Shabbat. Da aber hier im Gnadenkinder.de, meiner Kenntnis nach, nur noch zwei weitere Juden registriert sind und diese den Shabbat sicher auf ihre Weise und in ihrer Gemeinde halten, hinterlasse ich hier keinen Kommentar zur Shabbatlesung. Nur auf Wunsch würde ich dies dennoch hier posten.
Auch an dieser Stelle, wünsche ich allen Lesern eine frohe Ostern und einen guten Wechsel in die neue Woche, also einen guten Sonntag.
lehit
Isaak
Lieber Isaak,
klingen deine Worte hart oder täuscht es mich?
Ich habe gelernt, mir das an Schrift und "Nahrung" selbst zu suchen, doch bitte ich dich, lass dich nicht verbittern, weil du meinst, deine Kommentare lese niemand...
Ich wünsche dir einen ruhigen Shabbat in jedem Fall.
Shabbat shalom
Liebe Chawera,
nein, Härte liegen nicht hinter meinen Worten verborgen. Eher habe ich laut (öffentlich schreibend) überdacht, ob ich Shabbatkommentare hier poste, links setze, oder nicht. Mehr lag nicht dahinter und zwischen den Zeilen ebenfalls nicht.
Auch dir eine frohe Ostern und einen guten Sonntag.
lehit
Isaak
Lieber Isaak,
ich denke, ich bin nicht alleine, der Deine Kommentare hier gerne liest. Drum mache bitte weiter.
Shabbat Shalom
Ingo
Lieber Isaak, ich habe noch nicht einen Deiner Kommentare gelesen und weißt Du, warum nicht? Weil ich erschüttert bin über die Hochmütigkeit, die Du hier bis jetzt zu Schau gestellt hast. Mein Herz würde sich zu Stein formen, wenn ich zurückschaute. Doch ich tue es nicht. Ich bitte um die Gnade des Herrn, dass er mich mit Liebe erfüllt und mich fähig macht, in Zukunft Deine Texte besser annehmen zu können. Tu also das, was Du anderen verwehrst. Ich hoffe, dadurch an dem Segen des Herren, den sowohl die Christen, als auch die Juden "Abba, lieber Vater" nennen, teilhaben zu können.
Lieber Ingo,
ob wer wen und welchen Text und Beitrag gerne ließt, oder nach dem Lesen erschüttert und sein Herz rückschauend versteinert empfindet, das berührt uns alle in unserer eigenen Weise. Dich schätzen ich und ich weiß nicht warum, als etwas erfahrener ein. Vielleicht ist es deine in Jahren gezählte Reife, vielleicht ist es das, was dir nahe ging, als du aus deinen Lebenstiefen herauswuchst. Ich weiß es nicht.
Ich ärgere mich nicht, wenn wir nicht einander verstehen. Ich scheue keinen Streit und bin nicht ausschließlich gütig und gerecht. Aber ich freue mich, wenn wir trotz allem einander Begegnen und voneinander lernen.
Wenn wir ausziehen könnten, aus unseren Vorurteilen gegenüber Fremden, aus unseren Gefühl der Angegriffenheit widersprechender Glauben, wenn wir Hoffnung und Zuversicht vor unsere Befürchtungen tragen könnten, dann bewegten wir uns auf Pessach und ich lerne von Christen und Ostern. Wenn gleich ich nie Christ werde und auch denen ohne wanken, als Jude, entgegen trete, welche behaupten, dass meine Vorfahren den Nazarener ermordet hätten, so treffe ich mich gerne mit Christen welche bereit sind gemeinsam zu prüfen was möglich war und was nicht stimmen kann.
Shalom
Isaak
„Tasria-Mezora“, 3. Mose 12,1 – 15,33
Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 66,1-24
Shabbat Shalom
Ingo
„Emor - Sage“, 3. Mose 21,1 – 24,23
Haftara-Prophetenlesung: Hesekiel 44,15-31
Kommentar
Die Kapitel 21 und 22 richten sich an den Hohenpriester (Aharon) und seine Söhne mit der Anrede ‘Sprich! – Emor!’. Die folgenden Kapitel 23 und 24 sind an das ganze Volk gerichtet, die Söhne Israel (hebr. Bene Israel), aber hier mit der Anrede ‘Befiehl! – Zaw!’ Ja, oft ist die Anrede des HERRN (aber auch Verlangen) an Seiner geistlichen Führung anders als zum Volk und Gemeinde.
Den Priestern werden einige Besonderheiten für ihr Verhalten auferlegt. Ein Priester soll zum Beispiel keine Geschiedene, Hure oder Witwe zur Frau nehmen (21,14; Hes. 44,22). Priester sollen „keine Glatze auf ihrem Kopf scheren, und der Rand des Bartes soll nicht rasiert werden“. Ein Priester soll sich keiner Leiche nähern, um sich dadurch nicht zu „entheiligen“, darum befinden sich bis heute auf jüdischen Friedhöfen für Cohanim (Priester) besondere Gelände, abseits von den Gräbern. Auf Abstammung vom uralten Priestertum deuten jüdische Namen hin wie Cohen, Cohn, Kahn, Kohn, Katz (Akronym von Kohen Tzedek) oder Asulai.
Der Priester, das geistliche Haupt des Volkes, muss laut Kapitel 22 auch körperlich fehlerfrei sein (22,19), damit sein Dienst nicht zum Gespött wird. Mit anderen Worten, beim Priestertum geht es um vollständige Reinheit, denn „Ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich geheiligt werde in der Mitte der Söhne Israel...“ (22,32) Im Prophetenabschnitt in Hesekiel 44 lesen wir: „Und darin soll ihr Erbteil bestehen: Ich (der HErr) bin ihr Erbteil...“ (Vers 28). Sie und die Leviten erhielten kein Landerbteil.
Das ist es! Der Priester ist Repräsentant des heiligen Namens des HErrn. Seine ganze Lebensführung liegt offen vor den Augen des Volks und wird dieses hoffentlich anregen, ihm nachzueifern.
Ja, auf seinen Schultern liegt eine große Verantwortung!
Wir heute, die wir nach dem Neuen Testament auch Priester sind – nehmen wir sie wahr? Nehmen wir sie wirklich ernst, oder ist es nicht vielfach missverstandene „Freiheit im Messias“? Ist der Messias Jeschua nicht unser Hohepriester, und wir seine Priesterschaft?
Gott als Priester zu dienen, war ein außerordentliches Vorrecht und ist es auch immer noch! Im Neuen Testament lesen wir auch über Sonderheiten eines geistliche Authorität in den Gemeinden wie in 1. Timotheus 3. Ja, Gott verlangt anderes Benehmen von Seinem zum Dienst gerufene Knechte!!
Im Kapitel 23 finden wir den ganzen biblischen Festzyklus eines jeden Jahres. Diese Feste feiert der Jude gemäß der jüdischen Tradition. Wir sollten diese Feste jedoch nicht bloß als „jüdische Feste“ abtun! Es sind die „Feste des HErrn“, Vers 23,4. Sie sollten allen bibeltreuen Christen wichtig sein, denn sie beten ja denselben HErrn an - denn sie haben „ewige Gültigkeit“.
Jedes biblische Fest vereint in sich einen landwirtschaftlichen, einen historischen, einen messianischen und endzeitlichen Aspekt. Es beginnt mit Pessach, dem Frühlingsfest, zu Beginn der Gerstenernte. Es ist das Fest des Auszugs aus Ägypten und hat den messianischen Aspekt: Jeschua das Passahlamm, geschlachtet zur Erlösung aller. Dadurch gewinnen wir als „Erlöste“ und „Auserwählte“ die Befreiung von Sklaverei zur Sünde. Ja, es wird zu unserem persönlichen Auszug „aus der Welt“.
Der Vers 11 im 23. Kapitel hat eine interessante messianische Auslegung: „Und er soll die Garbe (Omer) vor dem HErrn schwingen zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tag NACH dem Schabbat soll der Priester sie schwingen“ .
Es geht hier um die Auferstehung der ersten Garbe (Jeschua), wann geschah sie? Einen Tag nach dem Schabbat, dem Sonntag in der Pessachwoche. Das hebräische Wort für Schwingen ist „lahanif“ und bedeutet soviel wie „gen Himmel / nach oben schwingen“: Die Handlung an der Pflanze ist eine bildliche Andeutung der Auferstehung von den Toten!
Die Feste in ihrer Reihenfolge (mit Schabbat sind es es sieben Feste!): Im ersten Monat Nissan fällt auf den 15. Tag das Pessach-Fest, das Fest des ungesäuertes Brotes, dann 50 Tage später Schawuot, das Wochenfest, dann das Fest des Posaunenschalls am ersten Tag des siebten Monats (Jom Terua, was heute als Rosch HaSchana, als Neujahrsfest, bekannt ist, jedoch keinen biblischen Hinweis hat!), der 10. Tag im siebten Monat Tischri ist der große Versöhnungstag, Jom Kippurim und dann als letztes biblisches Fest folgt Sukkot, das Laubhüttenfest, am 15. Tag im siebten Monat, zur Erinnerung an die 40 Jahre Wüstenwanderung. Der Mensch wandelt mit Gott bis zur Ankunft im verheißenen Land, damals Eretz Israel und heute, für den Gläubigen, das himmlische Reich Gottes.
Sowohl das erste wie auch das letzte Fest sind siebentägige Feiern. Im Abstand von genau einem halben Jahr, beginnen sie in der Mitte des jeweiligen Monats, das heißt bei Vollmond.
Die jüdischen Feste Purim (das Estherfest) und Chanukka (das Makkabäerfest) sind nachexilische Feste, das heißt nach der Babylonischen Gefangenschaft – und darum nicht in unserer Lesung erwähnt.
Laßt uns auch heute die „Feste des HErrn“ feiern – als Erbteil Gottes!
- Michael Schneider –
Shabbat Shalom
Ingo
„BeHar & BeChukkotai – Auf dem Berg & In meinen Gesetzen“, 3. Mose 25,1 27,34
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 16,19 17,14
Kommentar
Diesen Schabbat schließen wir die Lesung eines weiteren Buches der Thora ab, nämlich des dritten Buchs Mose, und die Lesung der drei Kapitel ist wieder eine doppelte Parascha.
Hauptthema unserer Lesung ist das Schemitta-Jahr, das Erlassjahr, an dem keine Feldarbeit getan wird, weder Säen noch Ernten. Jedes siebte Jahr soll dieses Glaubensgebot in Eretz Israel eingehalten werden. Vers 4: „Aber im siebten Jahr soll ein ganz feierlicher Sabbat für das Land sein; ein Sabbat dem HERRN. Dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden, den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht einernten… “
Es ist ein geistliches Innehalten für die Nation, wie der siebte Tag, der Schabbat, ein geistliche Pause für den Individuellen ist.
Die erste Frage drängt sich auf: „...Was sollen wir im siebten Jahr essen?“ (Vers 20) Die Antwort lautet, dass Gott im sechsten Jahr einen besonderen Segen geben wird, der den Ertrag für drei Jahre reichen lassen wird (Vers 21). So das Versprechen Gottes, warum also sollen wir uns dann sorgen? Es ist ein Akt des Glaubens, absolutes Vertrauen in Gott! Und es ist eine Erinnerung daran, dass „das Land Mir (Gott) gehört!“ (Kapitel 25, Vers 23).
Die Glaubensherausforderung geht jedoch darüber noch hinaus, denn nach 7x7 Jahren folgt ein Jobeljahr (hebr. jowel; Vers 10). Das 50. Jahr ist ein Erlassjahr, in dem Gefangene entlassen und Schulden erlassen werden sollen. Es wird am 10. Tischri, so heißt der 7. Monat, am Jom Kippur unter Posaunenschall ausgerufen. Die ursprünglichen Besitzer des Landes haben wieder alle Rechte über ihr Land! Auch im 50. Jahr soll das Feld unbearbeitet bleiben, „...denn das Jobel[jahr] soll euch heilig sein.“ (Vers 12) Das erfordert eine entsprechende Vorratshaltung: Schon im 48. Jahr muss für knapp drei Jahre vorgesorgt werden, denn erst im 51. Jahr erntet man wieder neu den Nachwuchs der Felder.
Gott verspricht, dass Er für sie sorgen wird bis zur „Sättigung“, und „das Land wird in Sicherheit wohnen“, wird mehrmals betont.
Die Nichteinhaltung dieses Gebots wird mit einer drakonischen Strafe bewehrt, nämlich der Vertreibung des Volkes aus Eretz Israel! Gott ist konsequent, für jedes nicht eingehaltene Schemitta Jahr wird ein Exiljahr verhängt, so dass Gottes geliebtes Land Israel seine Ruhe bekommt, notfalls durch Verödung. (Verse 26,33 35)
Die 70 Jahre Babylonischer Gefangenschaft folgen genau diesem Prinzip, so lehrt Raschi, denn seit Bestehen des Ersten Tempels in Jerusalem (ca. 1000 v. Chr.) wurde das Schemitta Gebot nicht beachtet. So ergaben sich genau 70 Jahre, von 586 v. Chr. bis 516 v. Chr., bis der Tempel von Nehemia wieder aufgebaut wurde. (Die eigentliche Rückkehr von Juden hatte schon früher begonnen.)
Ein weiser Rabbi vor der ottomanischen Epoche sah voraus, dass das türkische Imperium genau 8 Jobeljahre über das Land Israel herrschen würde, was denn auch eintrat: von 1517 bis 1917. Das Jahr 1917 ist in der jüdischen Geschichte bedeutsam, weil in ihm die Balfour-Deklaration den Juden nach knapp 2000 Jahren in der Diaspora wieder eine Heimat in Eretz Israel zusagte. Das darauf folgende Jobeljahr brachte 1967 die Befreiung Jerusalems von Fremdherrschaft. Andere zählen die Jobeljahre so, dass auf 1897 (erstes von Herzl initiiertes Zionistentreffen in Basel) fünfzig Jahre später die Gründungsphase Israels 1947-1948 folgt. Auch bei dieser Variante enden im gregorianischen Kalender die Jahreszahlen jeweils mit der Ziffer 7.
Hielte man doch nur diese Sonderjahre ein! Friede würde in Israel herrschen, und jeder Feind würde verjagt, sogar „fünf von euch werden hundert nachjagen, und hundert von euch werden zehntausend nachjagen...“. „Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechterhalten.“ (Verse 26,8 9) Diese wunderbare Verheißung ist genau das Gegenteil von Vertreibung und Exil. Es braucht nur Vertrauen und Glauben.
(Im Prophetenabschnitt sind die Verse Jeremia 17,7 10 und 13 besonders lesenswert.)
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom
Ingo
„BeMidbar – In der Wüste“, 4. Mose 1,1 4,20
Haftara-Prophetenlesung: Hosea 2,1 – 22 (1. Samuel 20,18-42)
Kommentar
An diesem Schabbat, immer vor dem Wallfahrtsfest Schawuoth (d.J. 29.-30. Mai), beginnt die Lesung des vierten Buches der Thora. Die eröffnenden Worte lauten „BeMidbar Sinai...“, das bedeutet In der Wüste Sinai. Man beachte: Der letzte Vers des vorangegangenen Buches endete mit „auf dem Berg Sinai – BeHar Sinai“.
Im zweitem Jahr (nach dem Exodus) und im zweitem Monat ordnet Gott die dritte Volkszählung des jüdischen Volkes in der Wüste Sinai an. Daher hat das 4. Buch in anderen Sprachen die Bezeichnung Numeri oder (im Englischen) Numbers. Dass Gott Sein Volk von Zeit zu Zeit zählen läßt, ist Ausdruck Seiner Liebe und Fürsorge. Wie ein Vater seine Kinder beim Urlaub, und der Reiseführer die Touristen beim Einsteigen des Busses, aus Sorge und Verantwortung zählt.
Die erste Volkzählung fand noch in Ägypten statt (2. Mose 12,37), eine weitere nach der Sünde mit dem Goldenen Kalb, um aufzuzeigen, wieviele noch übrig geblieben sind (2. Mose 38,26) und jetzt, als Er inmitten seines Volkes wohnen will (4. Mose 1,46). In Gottes Augen muss alles geordnet sein, Er liebt Ordnung und hasst „Tohuwawohu“. Erst wenn die Ordnung im Lager hergestellt ist, kann die Wanderung fortgesetzt werden.
Alle kampffähigen Männer über 20 Jahre wurden gezählt, und zwar nach der Ordnung der Zwölf Stämme: Reuven, Schimon, Jehuda, Isass’char, Sewulon, Efraim, Menasche, Benjamin, Dan, Ascher, Gad und Naftali (wie sie in Hebräisch ausgesprochen werden).
Nicht mitgezählt wurde der Stamm Levi, da die Leviten keinen Waffendienst leisteten, sondern nur Gottesdienst. (Kapitel 1,47 48). Die Vollzahl von zwölf Stämmen ergibt sich, indem beide Söhne Josefs, Efraim und Menasse, je für einen Stamm gerechnet werden.
Nach dem Tod der beiden sündhaften Söhne Aarons, Nadav und Avihu, befiehlt der HErr: „Und du sollst die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen geben; zu eigen sind sie ihm gegeben von den Söhnen Israel...“ (Kapitel 3,9) So wurden die Leviten Teil des priesterlichen Geschlechts und ergänzten die Nachkommenschaft Aarons. Es ist bemerkenswert, dass sich heute manche orthodoxen Juden, die keinen Militärdienst leisten, auf ihre Zugehörigkeit zum Stamm Levi berufen.
Die Summe der Gemusterten (hebr. jotze Zawa) war 603.550 Mann, interessant genau die Zahl der Zählung nach dem Golden-Kalb-Sünde, ca. sieben Monate zuvor! Zwei Jahre zuvor, beim Auszug aus Ägypten, waren es noch genau 600.000 Mann. Übrigens ist dies auch die Größenordnung der israelischen Bevölkerungszahl bei Staatsgründung 1947-48.
Zahlenmäßig stärkster Stamm war Judah mit 74.600 Mann. Der Stamm Benjamin war mit nur 35.400 Mann der kleinste! Aus Benjamin kam der erste König Israels, Saul, und aus dem Stamm Judah ging das messianische Könighaus Davids hervor.
Rings um die Stiftshütte waren die Lagerplätze aller zwölf Stämme angeordnet, und zwar jeweils drei Stämme nach einer jeden Himmelsrichtung. Im inneren Kreis, nahe des Heiligtums, ließen sich die Leviten nieder. Die Gegenwart Gottes im Zentrum war auch räumlich Mittelpunkt des Volkes. Das geistliche Herz des jüdischen Volkes!
In Kapitel 4 (Vers 3) lesen wir, dass der priesterliche Dienst im Alter von 30 Jahren beginnt. Dies lässt an Jeschua denken, unseren Messias und heutigen Hohepriester, der sein Wirken auf Erden in eben diesem Alter begonnen hat.
Dann lesen wir im Prophetenabschnitt aus Hosea 2 folgendes: „Darum: Siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden... Und dort wird sie willig sein wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten heraufzog.“ (16-17)
Zum Schluß dieses Abschnitts finden wir den Ehespruch, der noch bis heute bei der Trauung unter Juden benutzt wird: „Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in Gnade und in Erbarmen, ja in Treue will ich dich mir verloben; und du wirst den HERRN erkennen.“ (21-22; auch beim Tefillin-Riemen anlegen jeden Morgen des Juden) Was für eine Verheißung für Sein Volk.
Michael Schneider
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Shabbat Shalom
Ingo
Bereshit – Im Anfang 1. Mose 1,1-6,8.
Prophetenlesung: 1. Samuel 20,18-42.
Kommentar:
Mit den Worten „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ beginnt das Schreiben Gottes an die Menschen. Auch beginnt die jährliche Thoralesung erneut von vorn. Die Rabbiner sagen hier, jedes Jahr wird der Gläubige neu mit Neuem aus dem selben Text von Gott erleuchtert und inspiriert. Ich füge hinzu, der Mensch ist auch jedes zusätzliche Jahr auf einer anderen geistlichen Stufe in seinem Glaubensleben mit Gott, heute sind ihm eben andere Sachen wichtiger (und markiert sie gelb in der Schrift) oder anderes spricht das Herz an, was man im vorigem Jahr gar nicht so berücksichtigt und daher überlesen hatte. Darum sollte man nie in Bezug auf Gottes Wort sagen: „Das habe ich ja schon ’mal gelesen!“
Wißt Ihr, nehme man jeden 50. Buchstaben im hebräischen (Ur)text, angefangen im ersten Vers, im ersten Kapitel und im ersten Buch den Buchstaben "tav", erhält man die vier Buchstaben des hebräischen Wortes "Thora", das für die fünf Bücher Mose steht. Übrigens, Thora bedeutet genau "Wegweisung (Gottes)" und nicht wie üblich als "Gesetz" übersetzt wird!!
Die Thora fängt mit dem Buchstaben "beth" an und endet mit einem "lamed", was wiederum das hebräische Wort "Lew" ergibt, was Herz bedeutet. Ja, man soll sich die Thora ans Herz schreiben, wie es einmal – laut Jeremia 31 – für ganz Israel sein wird, und heute durch das Opfer des Messias Jeschua die "Beschneidung des Herzes" Zugang hat. So wurde auch das Herz der Schwerpunkt der Thora.
In unserer Parascha, dem Schabbatabschnitt, geht es um die Schöpfung der Welt bis hin zur Zeit Noahs. Innerhalb von knapp sechs Kapiteln bündeln sich über 1500 Jahre! In dieser Zeitspanne lebten zehn Generation von Adam bis Noah. Was für eine kurze Berichterstattung für eine lange Zeit des Geschehens!
Eins muss uns jedoch im Schöpfungskapitel 1 auffallen, wie kommt es, dass es vom ersten Tag an Licht war, Gott jedoch erst am vierten Tag die Sonne und den Mond schuf? Es war das Licht und die Herrlichkeit Gottes, die schien, und so wird es wieder in der Endzeit geschehen.
Übrigens, der Name des ersten Menschen und der heutige Begriff für Mensch, Adam, stamm von dem hebräischem Wort „Adama“ was für Erde steht – „da bildet Gott, der HERR, den Menschen (adam), aus Staub vom Erdboden (adama)...“ (Vers 2,7)
In unsere Parascha (Wochenabschnitt) finden wir nicht nur den ersten sterblichen Menschen sondern auch den ersten Entrückten: Hennoch (eigentlich "hannoch", was "einweihen" bedeutet - denn er war es hier der den Begriff der großen künftigen Entrückung einweihte)!! Das biblische Wort für "entrücken" was zum ersten Mal in unserer Parascha erwähnt wird heisst "lakach" (1. Mose 5,24), was sonst als "nehmen" benutzt wird. Interessant, das Alter von Hennoch war 365 Jahre, genau die Zahl der Tage eines Jahres!!
Hier in unserer Parascha begegnen wir schon Satan (Schlange), aber auch dessen Ende!!! Wir lesen in 1. Mose 3,15 was hinterher in Offenbarung 12,9 bestätigt wird: „Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt...“
Die Verlockung und verführerische Versuchung des Teufels (bis heute bietet er uns den sündvollen giftige Frucht an. Wie die verführerische Wege der Hure in Sprüche 7 aber ihre Wege „führen zum Scheol hinab zu den Kammern des Todes“).
Man verspricht uns den Himmel wie man sagt, so tat es die Schlange, sie versprach ihnen „wie Gott zu sein“ (Vers 5).
Am dritten Schöpfungstag fällt auf, dass dort zweimal „Und es ward gut“ steht. Das wird so erklärt: Weil an diesem Tag das Trockene (Erde) und das Meer sowie die Samen der Frucht erschaffen worden sind. Darum wurde es ein Begriff im Volksmund unter den Juden, dass alles Dritte „doppel-gut“ ist (hebr. „pa’amaim ki tov!“). Aus diesem Grund wird auch bevorzugt am „dritten Tag“ der Woche zu heiraten für die Frau ein „gut“ und für den Mann ein „gut“!
Der Mensch wurde als letztes geschaffen, am sechsten Tag, danach ruhte Gott „von all seinen Werken“. Auffallend jedoch ist, dass Gott den sechsten Schöpfungstag nicht wie bei der Erschaffung seiner anderen Werke mit „Und es ward gut“ abschloss! Oft wird gelehrt, dass Gott nach der Erschaffung des Menschen gesagt hat „Und es ward sehr gut!“. Diesen Satz hat Gott jedoch nicht direkt nach der Erschaffung des Menschen gesprochen, sondern erst, als er ALLES ansah, was Er gemacht hatte (1.Mose 1,31).
Die Juden legen das so aus: Dem Menschen gab Gott die freie Wahl, Ihm zu folgen oder gegen Ihn zu rebellieren (weder man ist für Ihn oder gegen Ihn!! D.h. es gibt kein dazwischen!), d.h. gut oder böse zu sein. Es liegt also in unseren Händen, ob am Ende Gott sagen kann: „Und es ward gut!“
Die ersten drei Verse im zweiten Kapitel sind der Schabbatspruch vor dem Wein- und Brotsegen, in denen die Heiligung und die Ruhe des siebten Tag zum Ausdruck kommt.
Dann lesen wir von der perfekten Gemeinschaft, die der Mensch mit seinem Schöpfer im Garten Eden (Gan Eden) hatte, die einzige Aufgabe des ersten Menschen war die Namensgebung der Tiere. Was für ein Job!
Doch dann, als Adam warscheinlich gerade dabei war, die Tierpaare zu benennen, sah Gott: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei!“
So schuf Er aus Adams Rippe die Frau. Danach aber kam die Versuchung, und die Sünde kam in die Welt und Schamloses wurde zu Scham. Adam und Eva versteckten sich hinter einem Baum, Jeschua dagegen, das sündenfreie Lamm Gottes, hing jedoch offen entblößt – nackt – VOR dem Baum (dem Kreuz)!!!
Habt Ihr euch mal gefragt, warum man nicht den Namen der Frucht, die zu Sünde führte, bekannt gab? Die Christen sprechen zwar von dem Apfel (interessant, New Yorks Symbol "the Big Apple"), doch dies ist nicht biblisch. Der Grund laut Rabbinern weshalb kein spezielle Frucht erwähnt wird, wäre, damit kein "Schandmal/Brandmal" über diese Frucht steht und Menschen sie nicht essen würden, da sie bis heute verflucht sei!
Jüdische Weisen sagen, dass die Frucht am „Baum des Erkenntnis des Bösen und Guten“ entweder Trauben, Feigen oder die Sukkot-Zitrusfrucht Etrog gewesen sein könnte.
Ende Kapitel 2 lesen wir von dem wichtigsten Dreier-Prinzip der Ehe: 1) Vater und Mutter zu verlassen; 2) seiner Frau anhängen („dawak“, der hebräische Begriff für „kleben“) und 3) zu einem Fleisch werden. Das heisst wörtlich, wie es in anderen Bibelstellen bestätigt wird, der Mann soll seine Frau mehr und mehr kennenlernen, das ist seine Lebensaufgabe. Dies bedeutet wahre Liebe a la Bibel – die nicht immer eine Sache von Gefühlen ist!
In Kapitel 4 lesen wir vom ersten Mord in der Weltgeschichte, der nur aus reinem Neid gegenüber dem eigenen Bruder geschah. So wurde Neid der Urgrund und die Wurzel jedes Mordens und allen Übels.
Eine Erklärung, warum die ersten Menschen hunderte von Jahre gelebt haben (Beispiel: Methusalem wurde 969 Jahre), bezieht sich darauf, damit sie den nachfolgenden Generationen noch aus erster Hand alles erzählen und Wichtiges weitergeben konnten, so dass es dann später niedergeschrieben werden konnte. Viele erklären sich die lange Lebenszeit mit gesundem Essen. Die eben erwähnte Auslegung meint aber, dass Gott die wenigen Gerechten mit Absicht so lange am Leben erhielt, weil mehr und mehr die Sünde sowie bösartige Menschen die Erde bevölkerten.
- Michael Schneider -
Shabbat Shalom
Euer Ingo
„Wajishlach – Und er sandte“ 1. Mose 32,4 bis 36,43
Prophetenlesung: Obadja 1,1–21
Kommentar:
Der Wochenabschnitt beginnt mit der Begegnung Jakobs mit seinem Bruder Esau, der ihm über 20 Jahre nach dem Leben getrachtet hatte. Jakob verlässt im Einklang mit der Verheißung das Haus seines Schwiegervaters Laban und kehrt zurück zu seinen Eltern Isaak und Rebekka. Der Talmud sagt, dass Esau während dieser ganzen Zeit nicht aufgehört hat, seine Eltern zu ehren, woran Jakob gehindert war. Wegen der Erfüllung des Gebots segnete der HERR Esau auch.
Jakob hat zwar Reichtum erworben, doch eines fehlt ihm, nämlich die Aussöhnung mit dem Bruder. Doch wieder versucht er auf seine trickreiche und manipulative Art, der Gefahr Esau auszuweichen. Er hört von den 400 Mann, die Esau eskortierten und „er bangt sehr“ (32,8). Er teilt sein Lager in zwei Hälften, eine geradezu militärische Strategie, damit wenigstens ein Lager überlebt. Solchem Taktieren geben sich auch heute noch die Söhne Jakobs, Israel, hin. Solange die Angst regiert, ist das Vertrauen auf den HERRN nicht vollständig.
Jakob erinnert Gott an seine Verheißung (32,10-11+13) und fleht: „Errette mich von der Hand meines Bruders. “ Angesichts der Gefahr steht die alte Zusage: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer.“ Solche Gedanken mögen auch heute den Gläubigen zuweilen beschleichen. Jakob unternimmt nun schmeichelerische Versuche. Vieh und andere Schätze sollen Esau milde stimmen. Jakob weiß einfach noch nicht, dass der HERR seinen Bruder auch schon reichlich gesegnet hat und längst an seinem Herzen arbeitet. Frauen, Mägde und die elf Kinder bringt er sicher unter, um sich dann, mutig wie er ist, allein zu stellen. Alles scheint bestens geregelt, da erscheint nachts der Mann Gottes: das Ringen Jakobs mit dem Allmächtigen! „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam... Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. “ (32,27)
Dies muss jeder Gläubige persönlich erleben, sonst wird er sein Leben lang ringen und streiten. Alles los lassen, und dem HERRN die Lebensherrschaft über lassen. Zu dieser Erkenntnis gekommen, nennt Gott ihn fortan „Isra-El“, Gott streitet (nun für Dich). „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel“ (32,29). Jakob gibt das Letzte, um seinen inneren Konflikt bis zur völligen Erschöpfung auszutragen und zu stillen. Der Betrüger und Manipulierer Jakob wird zu einem Gottesfürchtigen, jedoch hinkend. Jetzt fürchtet er sich nicht mehr vor Menschen, auch nicht vor seinem Bruder Esau!
Kapitel 34 berichtet von Dina, der Tochter Jakobs, die durch den Fürsten Sichem entehrt wurde. Sichem will dann die (Misch-)Ehe mit ihr eingehen (34,9+21), aber zwei Brüder Dinas, Simeon und Levi (von der selben Mutter) nehmen Rache. Sie töten die Söhne Hamors zur Zeit ihrer Schmerzen wegen der Beschneidung, „alles Männliche“ verfällt ihnen. Hamor bedeutet übrigens Esel.
Kapitel 35 spricht von der Reinigung von Götzen und Schmuck der Fremdvölker, und von dem zweiten Sohn Rachels, Benjamin, dessen Geburt sie nicht überlebt. Kurz danach stirbt auch sein Vater Isaak im Alter von 180 Jahren, und wieder sind es die Söhne, hier Esau und Jakob, die ihn in Kirjat Arba (Hebron) beerdigen.
Wie einst Abraham und Lot, müssen sich nun auch Esau und Jakob wegen der Größe der Herden trennen. Aus Esaus Nachkommen, auch „Vater Edom“ genannt und dessen Gericht in unserem Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12)
-Michael Schneider -
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Allen Lesern ein herzliches Shabbat Shalom
Euer Ingo
„WA’JESCHEW – Und er wohnte“ 1. Mose 37,1 bis 40,23; Amos 2,6 – 3,8;
(Sonderlesung wegen Chanukka: Sacharja 2,14 4,7)
Das jüdische Volk erinnert sich in diesen Tagen an das Chanukka-Wunder; am Schabbatabend mit dem ersten Licht.
Kommentar: Mit dieser Parascha (Wochenabschnitt) fängt die 13-Kapitel-Geschichte bis Ende des 1. Buch Mose von dem Lieblingssohn Jakobs, Josef, der Sohn Rahels. Josef und sein Leben ist der Prototyp des Messias, der von seinen Brüdern abgelehnt wurde.
In unsere Parascha lesen wir von der besondern Liebe Jakobs für Josef, denn „Israel (Jakob) liebte Josef mehr als all seine Söhne“, dass zu hassvollen Neid unter den Brüder führte. Wir lesen von den zwei Träumen Josefs, die von einer Zeit sprechen, wo sich alles ihm beugen soll, elf Garben und elf Sterne (Hinweis auf seine elf Brüder).
Der Neid und Hass seitens den Brüdern stieg nur weiter an. So wurde er an Heiden als Sklave verkauft und trotz Schätzung seiner Arbeit durch seinen neuen Meister, Potiphar in Ägypten, wurde er wegen Verlockungsversuch durch dessen Frau in den Kerker gebracht. Obwohl er ein junger Mann war, liess er sich nicht verführen, und entfloh der Versuchung, und da Josef seinem Gott treu blieb – zahlte Gott es im später zurück.
Gott bereitete Josef schon hier vor, durch Leiden und Versuchungen, um ihn später als „Herrscher des Reiches Ägypten“ einzusetzten – wo Verlockung auch nicht fehlt.
Unsere Parascha endet ebenfalls mit einem Traum. Diesmal ging es um die Deutung von den Träumen des Königs Weinschenk und des Bäckers.
Die jüdischen Weisen des Talmuds sahen eine Wiederspielung im Leben Josefs und in seines Vaters Leben. Jakobs Mutter (Rivka) konnte lange Jahre nicht gebären, so auch Josefs Mutter Rahel. Jakobs Mutter hatte zwei Söhne zu Welt gebracht, so auch Josefs Mutter Rahel. Jakob erhielt das Erstgeburtsrecht, so auch Josef (später in Ägypten). Jakob wurde gehasst von seinem Bruder, so auch Josef von seinen Brüdern. Jakob war für lange Zeit vom Vaterhaus getrennt, so auch Josef für lange Zeit in Ägypten. Laban, für den Jakob arbeitete, wurde gesegnet wegen Jakobs Dienstleistung, so auch mit Josef, Josefs Herr (Pharao) und sein Reich wurde wegen ihm gesegnet. Jakobs Segen kam durch einen Traum, so auch Josef, der durch einen Traum zum Herrscher von Ägypten wurde. Jakob liess seine Kinder schwören, dass sie ihn in Eretz Israel beerdigen, so auch liess Josef durch einen Schwur von seinen Brüdern versichern, in Israel beerdigt zu werden.
Jakob pflegte Josef bis zum Alter von 17 Jahren (Josef war 17 als er zu Sklaverei verkauft wurde), später pflegte Josef seinen Vater Jakob 17 Jahre nachdem er umsiedelte nach Ägypten (der alte Jakob kam nach Ägypten im Alter von 130 und starb im Alter von 147).
Josefs Kommen nach Ägypten war von Göttlicher Vorsehung bestimmt um seiner Familie und ganz des Weltreich Ägypten zur Rettung zu kommen. Es war Gottes Plan. Es kostete 22 schmerzhafte Jahre der Trennung zwischen Josef und Jakob, um die wahre Absicht zu erkennen – am Ende wurden Gottes Wege ersichtlich. Dies soll uns eine Lektion sein, nichts ist auf Erde Zufall, alles was von Gott geführt wird, hat ein gutes Ziel. Ganz gleich ob es zweiundzwanzig Jahre dauert oder kürzer, manche werden es vielleicht nie wissen, trotzdem ist es tröstend zu wissen, dass alles unter Seiner Aufsicht und der Vorsehen Gottes geschieht – darüber schreibt später Amos in Kapitel 3, 6-8.
Wir werden später sehen wie Josef in Ägyptern zur „Gottheit“ an der Seite des Pharao aufsteigt, während seine Brüder ihn ablehnten. Den Brüdern wird er so fremd, so dass sie ihn nicht erkennen, sondern in ihm einen Ägypter sehen. So ist auch Jeschua seinen Brüdern, den Juden, so fremd, nämlich „heidnisch-christlich“, dass sie als ganzes Volk ihn bis heute nicht erkennen können.
Die Geschichte Josefs hat auch Parallelen zur Davidsgeschichte. Beide sind Hirten und werden von ihren Brüdern abgelehnt. Josef beginnt mit 17 Jahren zu wirken (1. Mose 37,2), David wird im selben Alter zum König gesalbt, doch vergehen noch dreizehn schwere Jahre, bis er als König den Thron einnimmt. So auch Josef: Mit 30 Jahren sitzt er ‘zur Rechten’ des Pharao. Übrigens, auch Jesus begann seine Werke im Alter von 30! (Lukas 3, 23)
Josef wie David kommen von einer besonderen Mutter – manche jüdischen Ausleger erklären damit die Diskriminierung Davids und seine ‘Rötlichkeit’. „Und Israel (Jakob) liebte Josef mehr als all seine Söhne“. Wieder einmal diese Ur-Wurzel: Neid!
Der Prophetenabschnitt in Sacharja 2 bekräftigt es:
„Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.... Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs neue erwählen.“ (14-16)
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom und auch ein fröhliches Chag Chanukka sameach!
Euer Ingo
MIKEZ – Nach Ablauf“ 1. Mose 41,1 bis 44,17
Prophetenlesung: Sonderlesung wegen Chanukka: 1. Könige 7,40-50
Kommentar:
Unsere Lesung an diesem Schabbat beginnt mit dem Wort „miketz“, was „nach Ablauf“ bedeutet. Ja, „nach Ablauf der zwei Jahre...“ wäre eine interessante Betonung im Vergleich mit Josef als der Prototyp Jesu. Hier könnte man sagen: „Nach Ablauf der 2000 Jahre...“ fängt nun dieser Zeitabschnitt von dem Rückkehr der Juden ins Land ihrer Väter, ja, zurück an den Tisch des Herrscher Josef – ohne es noch zu wissen, dass er ihr Bruder und Messias ist!! Von nun an, von diesem Miketz, beginnt die Cowndown der messianischen Ära.
Im Kapitel 41 lesen wir, nachdem wir von der göttlichen Gabe Josefs vom Träumedeuten im vorigen Kapitel erfahren haben, von dem nächtlichen ‘erschreckenden’ Traum Pharaos. Sieben gesunde Kühe und sieben magere Kühe, gleichbedeutend sieben gute, reiche Jahre und sieben schlechte Dürrejahre. Nach zweijähriger Haft wird Josef vom Kerker in den königlichen Palast Ägyptens versetzt. Sehr kontrastreich, doch so sind die Wege und das Eingreifen Gottes, wie mit dem Auszug aus Ägypten, einen Tag zuvor waren sie noch geschlagene Sklaven und innerhalb von weniger als 24 Stunden marschierten sie triumphal als Freie und als Nation aus.
So wie bei Daniel (auch ein Träumedeuter wie Josef) versuchte jedoch der Herrscher es erst noch mit allen herkömmlichen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, wie Wahrsager und Magier, bis sie einen ‘Hebräerjungen’ heran riefen. Doch „... da war keiner, der ihn deuten konnte“ (41,8 und 15).
Als Josef herangerufen wurde, gab dieser von vornherein bekannt, dass er nur ein Mund des Allmächtigen Gottes Israels ist (41,25), nun mit dieser Deutung konnte sich Ägypten vorbereiten: „der Überfluß wurde zum Vorrat“ (41,34-36) So wurde der Auflöser zum Erlöser!
Die Josef-Geschichte wird als Prototyp des Messias, d.h. Maschiach Ben-Josef, angesehen. Messias Ben-Josef bezeichnet im Judentum unter den Gelehrten das erste Kommen des Messias Jesus (Sohn Rahel), der aber von seinen Brüdern bzw. Juden abgelehnt wird; und „Messias Ben-David“ ist die Bezeichnung des regierenden Messias wie einst David, aus dem Stamm Juda, und stellt das Zweite Kommen, die Wiederkunft Jesu, dar – wenn Er als „König der Könige“ zurückkehren wird. Heute erwartet das jüdische Volk den Messias Ben David!
Kurzer Rückblick auf einige Paralelle zu Josef als Prototyp des Messias, die wir bisher schon begegnet sind:
- Schon Vers 2 im Kapitel 37„... Und Josef hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie (seine Brüder), hier finden wir Parallele zu Jesus, in Johannes 7 Vers 7: „...weil ich (Jesus) von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind!“
- Josef wie Jesus wandte sich zuerst ans „Hause Israel“ und „erfragte deren Frieden“ (37,14)
- „und sie versammelten sich und überlegten wie sie ihn töten“ – so auch das Hohepriesterrat um Jesus zu töten;
- auch der Vers 8 im Kapitel 37 „Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen“ erinnert uns an den Spott, den die Pharisäer und Römer über Jesus sprachen!!
- Kapitel 40: hier können wir das letzte Abendmahl Jesu und seine Jünger sehen. Wem begegnet Josef hier im „Königs-Gefängnis“? Es waren zwei Kämmerer die einem Hause zugehörten (wie Jünger): den Mundschenk (sar ha-maschkim; wörtl. Weinkellner) – Symbol des Weines und der Bäker (sar ha-ofim; wörtl. Bäckerfürst) – Symbol des Brotes!
Beide Träume dieser Kämmerer, kam nach drei Tagen in Erfüllung (Träume symbolisieren immer Prophetien/ Verheißungen). Jesus kehrte nach drei Tagen, wie der Mundschenk, zurück und saß dann wieder an der Rechten Gottes und „überreichte Ihm den Weinkelch“ (Um was bat Jesus in der letzten Nacht?) und der Bäcker, als Symbol des Jünger Judas – wie im Traum – hing sich auf. (er war es der am Abendmahl das Brot eintauchte).
Weiter in unserem Lesung sehen wir wie der richtige Mann am richtigen Ort von Gott eingesetzt wurde. Bis Josef Herrscher wurde, musste er viel Leid noch erleben – so auch mit Jesus.
Josef bekam sogar einen neuen Namen, ‘Zephanat Paneah“ (41,45). Manche sagen, es kommt vom alt-ägyptischen und bedeutet „Brot des Lebens“, denn es wurde zu seiner Aufgabe als Bortversorger des Großreiches Ägypten. So auch Jesus: zur Rechten Gottes zum ‘Brot des Leben’ aller Länder wurde.
Was war die (Er)rettung laut Vers 55, wie Pharao sprich Gott antwortete: „Geht zu Josef; tut, was er euch sagt!“. Das ist das Brot, Sein Wort! Josef wurde wegen der ersten Ablehnung der Juden zuerst den Heiden zum Retter!
(weitere Deutung des neuen Namens Josef „Zephanat Paneah“ laut Rabbinern wären die zwei Wortwurzeln im Hebräischen „Z, PH, N“ und „P,N, E, H“, dass „Entschlüsseln der Code/Verborgene/Traum“ ergibt)
„... nur der Thron (Pharaos) wird größer sein als du“ (41,40), genau so war es auch mit Jeschua, eine Gottheit in den Augen der Heiden, doch in den Augen der Brüder entfremdete er sich und wurde ‘ägyptisch / heidnisch-christlich’, so dass die Brüder ihn nicht erkannten. Übrigens, die Ägypter glaubten schon damals in der Pharaonischen Hierarchie an eine Trinität (belegbar im Buch ‘Götter und Kaiser / Antike Vorbilder Jesu’ von Rudolf Reiser – Kösel-Verlag)!
Josefs Kommen nach Ägypten war von Anfang an von göttlicher Hand geführt, nicht nur um das ägyptische Reich, sprich die Welt zu retten, sondern um seinen Vater Jakob (Israel) und seine Familie vor der kommenden Hungers- und Notjahre zum Retter zu werden. D.h. Heilmittel vor der Krankheit.
Als sie vor ihm standen, fielen die Brüder vor dem neuen Herrscher Ägyptens, eigentlich ihrem Bruder Josef, nieder, was eigentlich viele Jahre früher vom damals verhassten Josef schon durch den Traum der 11 Sterne vorausgesehen wurde.
Jakob wie auch Josef trennten sich für ca. 20 schmerzhafte Jahre von ihrem Vaterhaus, um die göttliche Aufgabe zu erfahren. Die Trennung spürt man heute noch anhand der ca. 2000 Jahre, in der das jüdische Volk, die Söhne Jakobs, seinen Messias Jeschua nicht erkennt, da er noch wartet, bis der ‘letzte Benjamin noch heimkehrt’.
Die Parascha gibt uns die Lehre: Nichts in der Welt ist aus den Augen Gottes und alles dient dem Heilsplan. Sogar das Geld wie auch die ‘Königskelche’ in die Säcke der Brüder einzuschmuggeln und sie grundlos zu beschuldigen, waren – und sind leider noch – die antisemitischen Wellen in der Diaspora, die das Volk zum Sündenbock macht – und noch oft ‘im Namen Gottes/Jesu’. Es waren und sind alle Mittels zum Zweck, ein Mittel gegen Assimilation und Heimkehr heute ins Land der Väter, zum Tisch Josefs.
In unserer Parascha erleben wir das erste Weinen Josefs, als er ‘seine Augen erhob und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter... Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Erbarmen (rachamim) wurden gross über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort.“ (43,29-30)
Auch Jeschua überkam Erbarmen und weinte über sein Volk (Matth. 15,32).
Die Szenen dieser spannenden Geschichte spitzen sich zu!
Möge der HERR uns allen ein Herz voller Erbarmen wie Jeschua und Josef geben!
– Michael Schneider –
Shabbat Shalom,
Euer Ingo
„SCHeMOT – Namen“ 2. Mose 1,1 bis 6,1
Prophetenlesung: Jesaja 27,6 – 28,13; 29,22-23
Kommentar:
Unsere Lesung startet ein neues Thora-Buch, das zweite, das den Name „Schemot“ trägt und spricht von dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten (darum auch Exodus genannt) hunderte von Jahren nach dem Tod Josefs. Von Sklaverei zur Freiheit!
Aus 70 Seelen, die dem Hause Jakobs angehörten, entwickelte sich eine Nation von 600.000 Mann. Wir erreichen eine Epoche, in der die Nachkommen „Josef nicht kannten“. Ja, der Retter und die Lebenshilfe wurde schnell vergessen. So ist der Mensch.
Im Gegensatz zu Josef, begann das Leben Moses (ab einem Alter von drei Monaten) im Königshaus Ägyptens und endete im Sklavenhaus der Hebräer – bei seinen Brüdern. Josef dagegen, fing als Sklave an und endete als König. Beide Männer Gottes waren nach dem (Heils)Plan Gottes am rechten Platz zur rechten Zeit, um das Volk Gottes zu retten!
Gott beginnt nun seinen Plan mit dem Menschen Mose, hebr. Mosche, dem „großen Propheten“ – den der Jude bis heute „Mosche Rabenu“ nennt, d.h. Mose unser Meister. Moses Leben lässt sich gut in Zeitabschnitte von je 40 Jahren einteilen: 40 Jahre lebte er als Ägypter, 40 Jahre führte er ein zurückgezogenes Dasein in der Wüste und 40 Jahre folgte er seiner Berufung als Befreier seines Volkes, als Führer bei dem Auszug aus Ägypten und der Wanderschaft durch die Wüste bis zu seinem Ziel, dem Gelobten Land. Die ersten 80 Lebensjahre Moses werden in unserer Parascha beschrieben.
Das Volk vermehrte sich, so auch ihre Bedrängnisse. Wir begegnen in unserer Lesung der ersten Volksentdrückung, die aber mit Befreiung und Erlösung endet. Wieder begann es mit Steuerauflagen und führte bis hin zu dem „Kindermord im Nil“ (Vers 22). Ähnlich sind auch die Judenverfolgungen der ganzen Geschichte hindurch bis zu der schlimmsten vor weniger als 70 Jahren.
Das antisemitische Verhalten der Ägypter zur Zeit Moses wird oft mit der Vorzeit des Nazi-Regimes verglichen, auch hier fing es systematisch mit erst wirtschaftlichen Belastungen an, die sogenannten Sondersteuern für Juden, dann das Einsperren in Ghettos bishin zu Sklavenaufsehern (nogschim), die damalige Kapo – das finden wir in 2. Mose Kapitel 1. Deshalb begegnen wir auch in diesem Kapitel der Parallele von dem Fall der Zivilcourage von Nichtjuden. Rabbinischen Auslegungen und den Geschichtsschreibern Josephus Flavius und Philo aus Alexandria zufolge ist man der Meinung, es handelt sich um ägyptische Hebammen - Sephira und Pua - und nicht wie in der üblichen Übersetzung um „hebräische Hebammen“ (1,15). Erstens, aufgrund ihres typisch ägyptischen Götternamens und zweitens, weil sie (Vers 16) „bei der Entbindungen der Hebräerinnen mithalfen“. Daher ist es hier schon deutlich, dass es um Aufseher seitens der Ägypter geht, die beobachteten, ob ein Mädchen oder Junge kam. Drittens, der hebräische Urtext lautet: „mejaldot ha-ivrioth“ was genau übersetzt „die Hebammen der Hebräerinnen“ heisst.
Wir lesen in unserer Parascha erstmals auch von der Zivilcourage zweier Nichtjuden: Die ägyptischen Hebammen, Schifra und Pua, die trotz des hohen Risikos für ihr eigenes Leben jüdische Babys versteckten. Gott aber bewahrte sie (1,15-22). Dank ihnen, konnte noch vielen geholfen werden. So wie man einigen Christen einen Ehrenplatz in der Gedenkstätte Jad Vashem einräumte, weil sie während des Nazi Regimes Juden geholfen haben, sollte man auch den zwei Ägypterinnen als den ersten „Gerechten der Nationen“ dort einen Baum zum Gedenken pflanzen, Seit an Seite mit Corrie ten Boom und Oskar Schindler.
Das Seufzen und Ächzen der Hebräersklaven stieg auf zu Gott, Er hörte und gedachte des Bundes mit Abraham, Issak und Jakob. Das Erhören jedoch kam erst später. Davor musste Gott noch einen passenden ausgebildeten Erlöser vorbereiten, d.h. in Gottes Sprache demütigen – Ja, eine ganze 40jährige Generation noch, die quallvoll leiden musste.
Kapitel 2 spricht von der Geburt des Levitenbabys Mose und wie er in einen mit Pech abgedichteten Korb gelegt wurde, um zu überleben, dazu sein Aufwachsen im Pharao-Tochtershaus, bis er zum „Prinz von Ägypten“ wurde. Rabbiner übrigens, ziehen mit der Arche Noah und dem Korb Mose eine Verbindung – beide werden im Hebräischem „Teva“ genannt.
Kapitel 3 spricht von dem ‘großen Angesicht’ des Dornbusches (hebr. sneh) an dem Mose zum ersten Mal von der Verheißung erfuhr, das ‘Land wo Milch und Honig fließt’ einzunehmen – das geschah noch vor dem Auszug selbst. Hier beruft der HERR Mose, das Volk Israel aus Ägypten aus den Händen Pharaos zu befreien.
Kapitel 4 zeigt die menschlichen Zweifeln und Schwächen: „Aber was soll ich sagen, tun... so dass sie mir glauben?“. Sind wir nich oft auch so kleingläubig? Nur mit einem Wunderstab und viel Glauben soll Mose das hartnäckige Volk von einem hartherzigen Pharao befreien. Die Worte wird Gott ihm schon in den Mund legen (4,12). Oder wie es Lukas im zwölften Kapitel schreibt: „…(wenn vor) Obrigkeiten und die Machthaber, so sorgt nicht, wie… oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt. (12,11-12) Das ruft uns der HERR auch heute noch zu!
Dann der interessante Vers 16: „...er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein!“ Mose ‘Gott sein’? Was ist hier gemeint? Mose wurde zum Mittler und Repräsentant Gottes, zwischen Menschen und Gott, wie später der letzte Erlöser es für die ganze Menschheit wurde, Jeschua der Messias (1. Tim 2,5).
Gott verriet Mose, dass er es nicht leicht haben würde, weil Gott das ‘Herz des Pharaos verhärten’ würde. Es wurde ein Machtkampf zwischen dem Allmächtigen Gott und dem Menschgott.
In Kapitel 5 lesen wir von Moses erster Feuertaufe, aber auch von seinen Brüdern.
Die Lesung endet mit den Prophetenworten aus Jesaja 29: „Denn wenn er, [wenn] seine Kinder das Werk Meiner Hände in seiner Mitte sehen, werden sie Meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten.“ (Vers 23)
– Michael Schneider –
Shabbat Shalom
Euer Ingo
anonym002
09.01.2010, 10:50
Dann der interessante Vers 16: „...er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein!“ Mose ‘Gott sein’? Was ist hier gemeint? Mose wurde zum Mittler und Repräsentant Gottes, zwischen Menschen und Gott, wie später der letzte Erlöser es für die ganze Menschheit wurde, Jeschua der Messias (1. Tim 2,5).
Mose ein „Gott“, als Mittler zwischen dem Volk und dem Ewigen. Das macht nun den Mittler nicht zu Gott selbst! Ein Mittler vermittelt, also ein „Verbindungsmann“. Nun stellt sich die Frage, wozu denn ein Mittler gebraucht wurde, oder welcher Art Mittler nun Mose war.
Die Hauptaufgabe Mose bestand wohl darin, Israel aus Mizraim (Ägypten) zu führen und ein „Volk“ daraus zu machen, ein Gottesvolk, ein von Gott auserwähltes Volk/Nation. Dieses „Volk“ war es aber schon seit der Verheissung und Erwählung Abraham. Israel war wohl in der Knechtschaft, weshalb auch immer, aber es war kein “verlorenes“ Volk.
Interessant ist, dass Mose nicht der Hohepriester war/wurde, also der Mittler zwischen dem Volk und Gott, der für das Volk vor dem Ewigen eintrat. Sicher machte das Mose auch ein Stück weit, aber für die „Liturgie“, also für die amtliche, öffentliche Form im Gottesdienst, respektive in der Stiftshütte hatte Mose keine Funktion, obwohl er als „Mittler“ dazu den Inhalt für den Kultus gab. Im Privaten brauchte man keinen „Mittler“ zu Gott, wie man das in den vielen Psalmen auch sehen kann.
Wie später der letzte Erlöser...
Also, Mose war kein Erlöser aus einer ewigen Verlorenheit (für Christen ist ja prinzipiell der Mensch ein Verlorener, der der Erlösung bedarf), sondern einer aus einer physischen Knechtschaft. Auch wurde von Jesus von seinen Anhängern, und dazu wurde Jesus ja auch zum König ausgerufen, als Erlöser von den Römern betrachtet und erhofft.
Hat nun dieser „letzte“ Erlöser auch eine Liturgie übergeben? Weshalb wurde der Mittler zu Gott gemacht? Die einzige „Liturgie“ Jesu besteht eigentlich darin, dass bei Pessach beim Brotbrechen seiner gedacht werden soll, sofern es sich in den Evangelien wirklich um das Pessachmahl handelt. Die Gleichnisse Jesu bestätigen den "freien Zugang" zum Ewigen.
Jesu wirken war immer, sagen wir mal „ganzheitlich“. Also Heilung von Krankheit (was ja auch Knechtschaft bedeutet) und in einigen Fällen in Verbindung mit der Vergebung (aber dies nicht immer). Für Israel hat er ganz offensichtlich keine Erlösung geschaffen. Ist nun Israel gescheitert, oder scheiterte der „Erlöser“?
Alef
„WaEra – Und Ich erschien“ 2. Mose 6,2 bis 9,35
Prophetenlesung: Jesaja 66,1 – 24
Kommentar:
Die Parascha (Wochenlesung) für diese Woche aus 2. Mose 6 bis 9 spricht von dem Beginn des Weges in die Freiheit. Das umwälzend Neue: Der Gott JHWH offenbart sich mit Namen! Er sagt zu (Verse 6 und 7), das Volk herauszuführen, zu erretten, zu erlösen und es als SEIN Volk anzunehmen. So lautet die Reihenfolge der Befreiung, die im übertragenen Sinn auch für den Einzelnen gilt, nämlich bei der Befreiung aus der Sklaverei und Gefangenschaft zur Sünde. Aharon, der Bruder, wird Moses Mund, und Mose wird Pharao ‘zum Gott’ (2. Mose 4,16; 7,1).
Dem Menschengott (Pharao) tritt Mose entgegen, von dem gesagt wird: „Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt“ (7,1). GANZ Ägypten spricht: ALLE Welt sieht die großen Gerichte (7,4). So handelt Gott auch heute vor den Augen der Völker mit der Rückkehr der Juden aus der Diaspora, die laut Jeremia 23,7 den Auszug aus Ägypten bei weitem übertrifft. Erst vor kurzem hörten wir, dass nun die Bnei Menashe, Söhne Manasse, aus Nordindien kommen. Dann hören wir von Hunderttausenden zum Christentum zwangsgetauften, konvertierten Juden aus Spanien, die nun heimkehren wollen. Christen helfen dabei, und es war und ist von großem Interesse!
Der Gott der Heerscharen will sich den Völkern auch durch das Geschehen mit Seinem Volk Israel zu erkennen geben (Hesekiel 5,8). Die Neugeburt des Staates Israel wurde für jeden, der es fassen wollte, zum Wunder des Jahrhunderts. „Wenn Ich das Haus Israel aus den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und Ich Mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise ... und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, ihr Gott.“ So schreibt Hesekiel in unserem Prophetenabschnitt, Kapitel 28,25ff.
Als die Plagen über Ägypten hereinbrechen, sieben von zehn in unserer Lesung, nehmen sie von Mal zu Mal an Härte und Strenge zu. In der Natur fängt es an, dann sind die Tiere und zuletzt der Mensch betroffen. In Kapitel 8 Vers 18 lesen von einer „besonderen Behandlung“, die Gott seinen Kindern zukommen läßt: Die Kinder Israel konnten weiter gutes Wasser in Goschen trinken, als in ganz Ägypten Blut in den Flüssen floß, auch schien dort weiterhin das Licht, als die Finsternisplage zuschlug. So wurden sie vor dem Übel bewahrt, wie heute auch Gottes Kinder in einer von Finsternis geprägten Welt bewahrt werden.
Die erste Plage war mit Absicht Blut im ägyptischen Fluß Je’or, was heute als Nil verstanden wird, da es eine klare Erinnerung an das Blut der hebräischen Babyjungen war, die nach ihrer Geburt in diesem Fluß hineingeworfen werden mussten.
Ferner, wurde Aharon und nicht Mose beauftragt, diese Plage durch dem Stab auszuführen, da Mose moralisch es nicht konnte, da dieser Fluß ihn als Baby im Kästchen rettete.
Vor einer jeden Plage hörte der am Herzen verhärtete Pharao den herausfordernden Befehl: „Sende mein Volk, so dass sie mir dienen!“ (hebr. schelach et ami, she-ja’awduni!) Sind wir nun Freie, oder sind wir wiederum Diener? Von der Knechtschaft der Sünde zur Knechtschaft des HERRN! Pharao trug zu Recht Sorge, er würde seine Untertanen verlieren. Wir bleiben Knechte (im Hebräischen Diener, Knecht und Sklave haben ein Wort ‘ewed’), die Frage ist nur: wessen? Das Neue Testament lehrt, dass wir nicht zwei Herren dienen können. „Lass mein Volk ziehen!“ lässt sich leicht fordern. Dazu gehört aber auch das andere: „Damit sie mir dienen.“ Es liegt also bei uns, unseren Teil zu tun, ihm zu dienen, nachdem wir errettet / befreit wurden.
Unsere Lesung schließt im Kapitel 9,27 mit einer Plage, die endlich, wenn auch nur vorübergehend, das verhärtete Herz Pharaos weich macht: „Diesmal habe ich gesündigt. Der HERR ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen.“ Doch das Wort „diesmal“ (hebr. ha paam) gefiel dem HERRN noch nicht. Es musste bis zum völligen Zerbruch weitergehen.
Unser Prophetenabschnitt in Hesekiel 29 spricht von einer Spätstrafe auf Ägypten von 40 Jahren Einöde, Land, ‘ohne Mensch und ohne Tier’, bis es wieder bewohnt wird.
– Michael Schneider –
Shabbat Shalom
Euer Ingo
„Jitro – Jethro“ 2. Mose 18,1 bis 20,23
Prophetenlesung: Jesaja 6,1-7,6 und Kap. 9,5-6
Kommentar:
Die Lesung Jitro ist eine der sechs Paraschot, die Personennamen tragen: Noah, (Chaje) Sarah, Jitro, Korach, Balak und Pinhas. Unsere Parascha trägt den Namen eines Heiden, der noch dazu ein Priester Midians war. Allerdings war er auch Moses Schwiegervater. Dieser wichtige Thora-Abschnitt, der die Grundlagen jüdischen Glaubens abhandelt, den Kern der Thora, die Gesetzgebung am Berg Sinai mit den Zehn Geboten, trägt den Namen eines Heiden!? Dies weist ein weiteres Mal – so Rabbiner – auf die Verbindlichkeit des Wortes Gottes für alle Völker hin.
Mose erzählt von aller Mühsal, lässt seine Rede enden, indem er dem HERRN Lob und Dank gibt. Lasst auch uns, wenn wir unsere Lebensstationen betrachten, immer mit Dank an Gott enden – egal wie hart sie waren! So kommt es, dass sogar der Heidenpriester Midians bekennen kann, dass „der HERR (Israels) größer ist als alle Götter!“ (18,11)
Jitro gibt nun Ratschläge, wie das Justizsystem zu verbessern sei. Der überlastete Richter (Mose) braucht Unterstützung. Die geringeren Sachen werden fortan durch redliche Leute aus dem Volk gerichtet, und Mose werden nur die schweren Sachen vorgelegt. Gott beruft oft zunächst Einzelne, doch wenn dann der Segen fließt, braucht es Hilfe. Ein Gottesmann sollte dann wie Mose so demütig sein, Kompetenzen abzugeben, wenn es auch schwer fällt.
„Und nun, wenn ihr willig auf Meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern Mein Eigentum sein; denn Mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt Mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein!“ (19,5-6)
Die Gesetzgebung, hebr. matan thora, im dritten Monat (Sivan) fällt laut jüdischer Zählung ins Jahr 2448 (das entspricht im gregorianischen Kalender dem Jahr 1312 vor Christus). Heute feiert das jüdische Volk es zu Schawuth, dem Wochenfest (da es 7 Wochen sind vom Auszug).
Die Zehn Gebote, der sogenannte Dekalog, werden auf zwei Steintafeln durch den „Finger Gottes“ eingebrannt. Fünf Gebote der rechten Tafel tragen Gebote zwischen dem Menschen und Gott; die linken fünf Gebote betreffen das Zwischenmenschliche. Diese Aufteilung ist vielleicht für manchen ungewohnt. Oft sagt man, es seien drei Gebote, die das Verhältnis Gott – Mensch, und sieben Gebote, die das Verhältnis Mensch - Mensch betreffen. Wieso nun aber fünf zu fünf? Laut jüdischer Auslegung sind das Vierte und Fünfte Gebot auf Gott bezogen, weil der Schabbat zum Beispiel als ewiger Bund zwischen Gott und Menschen verstanden wird und weil die Ehrung der Eltern auch mit Gott verbunden ist, weil Er daran die Verheißung eines langen Lebens geknüpft hat!
Die rechte Tafel umfasst demnach 146 Wörter, die linke nur 26 Wörter, obwohl beide Tafeln gleich groß sind. Die jüdischen Ausleger erklären dies so: Die linke Tafel, Gebote zwischen Mensch und Mensch, trägt Großbuchstaben. So wird hervorgehoben, dass es leicht geschehen kann, dass jemand zwar die Mitzvoth gegenüber Gott einhält, aber seinen Nächsten ignoriert – denn unser Verhältnis zum Nächsten wirkt sich auf unser Verhältnis zu Gott aus (vgl. Jesus Worte in Matthäus 5,23-24). Wenn zum Beispiel jemand untreu einem Menschen gegenüber ist, so ist er auch Gott gegenüber untreu!
Warum gerade Zehn Gebote? Der Talmud begründet es damit, dass Gott bei der Weltschöpfung zehn Aussagen tat. ‘Also wird durch Einhalten der Zehn Gebote die Schöpfung bewahrt!’ – denn wir müssen nicht nur Hörer des Wortes sein, sondern zuerst Täter des Wortes! Matth 7,21 (wie das Volk Israel am Gottes Berg schwor: naasse we-nischma! Erst tun, dann horschen! 2. Mose 24,7)
– Michael Schneider –
Shabbat Shalom
Euer Ingo
„MISCHPATIM – Rechtsbestimmung/-sätze“ und Schabbat Schekalim 2. Mose 21,1 bis 24,18 u. 1. Mose 30,11-16
Prophetenlesung: 2. Könige 11,17-12,17
Kommentar:
Nachdem in der vorigen Parascha-Lesung die zehn Grundsätze/-gebote (dibroth) gelegt wurden, kommen wir zur Praxis der Alltagsgesetze, die Rechtesätze (hebr. mischpatim). Es musste Ordnung und Regeln geschaffen werden, besonders für ein Sklavenvolk, das gerade aus der Fronschaft entlassen wurde.
Deshalb auch das erste Thema, die Freiheit des Hebräersklaven im siebten (Schabbat-)jahr, und seine Rechte. Oder er entschloß sich, für seinen Herrn ein ewiger Knecht zu sein weil ‘er seinen Herr liebte’. Als Zeichen wurde sein Ohr durchbohrt (hebr. „eved nirza“). Wieder ein Bundeszeichen am Fleische, wie mit der Beschneidung, so soll der Gläubige im geistlichen Sinn im Herzen beschnitten und am Ohr durchbohrt – da „er seinen HERR liebte“ und diene. Er gehört nun ganz dem HERRN der HERREN und allein Ihm gehorcht er!
Warum das Ohr? Und nicht der Mund oder die Nase. Wegen dem Hören, ja, dein Knecht hört. Gehorsam! So auch mit dem Schma-Bekenntnis „Höre Israel..“
Wie wir die drei Grundgesetze, eigentlich das Geheimnis zu erfolgreichen Ehe, in 1. Mose 2 Vers 24 finden, haben wir in unsere Parascha die drei Pflichten des Ehemanns, die während der jüdischen Trauung betont werden: „ihre Nahrung, ihre Kleidung und der eheliche Verkehr soll er nicht verkürzen!“ (21,10-11). Wieder ein Geheimnis zu glücklichen Ehe, die auch vom Apostel Paulus in 1. Korinther 7 Vers 3 erwähnt wird.
Strafen von Gesetzbruch hatten auch bestimmte Maße, mal zahlte die Person mit dem Tod, mal mit fünfmaliger oder doppelter Zurückzahlung.
Sachen wie Eigentumsschutz, oder Schaden – wer kommt für die Unkosten auf?
Fast jeder Fall wurde rechtlich gedeckt, so dass die Person nicht „das Gesetz allein in die Hände nimmt“ – wie man so sagt!
Umdenken – oder wie der neutestamentliche Begriff von Erneuerung des Sinnes - vom ägyptischen (weltlichen) Denken war hier auch im Spiel.
Man sollte sich die vielen Paragraphen gut mehrmals durchlesen, denn vieles kann ins Heutige umgesetzt werden. Sogar Fälle wie außerehelicher sexueller Verkehr (22,15) – das leider auch häufiger wird unter den Gotteskindern. Man soll einfach das Wort des HERRN, u.a. die Thora, ernst nehmen und dort Rat und Lösung finden.
Unser Verhältnis zum Fremden unter uns soll gerecht sein, „da wir selbst Fremdlinge in Ägyptenland waren“ oder wie es später heißt: „denn wir kannten das Innere des Fremden“. In diesem Fall, weil wir es „auf eigenem Leibe spürten“, wird Gott jedes Schreien und Flehen des Schwachen erhören und sofort mit dem Tode strafen (22,20-23). Denn auch unser Schreien wurde ‘in Ägyptenland’ erhört!
Kapitel 23 spricht im Großen über die drei nationalen Hauptfeste, die sogenannten Wallfahrtsfeste (einige geben hier eine Einteilung in sieben):
- Pessach, das Fest der Befreing und des Auszuges aus Ägypten
- Schawuoth, das Wochenfest, die Gesetzgebung am Berg Sinai
- Sukkoth, das Laubhüttenfest, zur Erinnerung an das 40 Jahre In-Hütten-Sitzen in der Wüste. Übrigens, der Jude sieht hier im Privaten, Pessach = die Geburt; Schawuoth = das Reifen und Heranwachsen und Sukkoth = die Hochzeit.
Natürlich haben die drei Hauptfeste der Bibel auch einen messianischen Sinn, und Jeschua selbst hat – durch sein Leben – alle drei Feste manifestiert.
Davor im Kapitel lesen wir über das Schemita-Jahr oder Erlaßjahr, das alle sieben Jahre stattfindet, an dem das Feld von jeder Bearbeitung ruhen soll.
„Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Worte der Gerechten“ (23,8) Darunter leidet besonders die heutige Gesellschaft in der Welt, und auch Israel ist hier leider nicht immun.
Interessant dass aus einem halben Vers in Kapitel 23,19 eine ganze Speiselehre des Koscheren, die Milch und Fleisch streng trennt, wurde. Denn das Urgesetz lautet ‘nur’: „Du sollst ein Böcklein (gedi= Ziege) nicht in der Milch seiner Mutter kochen!“
Wörtlich genommen, wäre nur ein in Muttermilch gekochtes Ziegenfleisch verboten – weil es damals ein Götzenritual antiker Nachbarvölker war. Um damit Israel von den Heiden abzusondern und trennen, da durch gemeinsamen Speisen, Trinken und Feiern man leicht sich verschwägert! Assimilationsgefahr!
Doch heute sehen wir nachhinein wie die Medizin es als gesund findet, wer diese Gebote einhält. Das heisst, noch bevor wir den Grund wissen, sollen wir es schon tun – der Herr wird es zur Seiner Zeit uns es schon erklären warum!
Darum, nachdem das Volk nun all diese Rechtssätze (mischpatim) hörte, war deren einmütige (hebr. kol echad, das heisst wörtlich: eine Stimme) Antwort: „Naasse we-nischma – wir werden tun und (dann) werden wir hören!“
Das ist göttlich und die korrekte Antwort eines demütigen Knechten und Sklaven!
Denn der Mensch der Welt denkt genau anders: erst, laß mich hören (und verstehen warum; ja wir wollen immer erst die menschliche Logik in allem was wir tun, sehen) und dann (wenn es mir passt) werde ich es tun! Ganz anders bei Gott!
Er testet oft unser Vertrauen und Glauben an Ihm.
Darum, laßt uns göttlich handeln und Ihm gehorchen, erst durch Tat dann das ‘Warum?’ fragen und erkennen! – wie ein guter Diener!
– Michael Schneider –
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Shabbat Shalom!
Euer Ingo
„Terumah - Hebe/Abgabe“ 2. Mose 25,1 – 27,19.
Prophetenlesung: 2. Könige 5,26-6,13
Kommentar:
Dieser siebte Wochenabschnitt (Parascha) im Buch Schemot (2. Mose) spricht von den Angaben, Vorschriften und dem Bauplan des Mischkan, der Stiftshütte.
Diese Stiftshütte war transportabel, so ist es oft auch mit unserem Heiligtum, es wechselt manchmal Orte – wie wir vom Herrn geleitet werden. So dass wir in Hütten sitzen in der Wüste bis unser Ziel erreicht wird: das Gelobte Land bzw. Gelobte Reich Gottes. Es ist alles zeitweilig und muss ortsveränderlich sein.
Diese Stiftshütte, Mischkan, wurde später durch König Salomo mit einem Tempel in Jerusalem ausgetauscht. Dieser stand 410 Jahre und wurde dann durch den Babylonier Nebukadnezer 586 v.Chr. zerstört. Dann nach 70 Jahren Exil wurde der Tempel wieder neu errichtet. Der Zweite Tempel stand 420 Jahre und wurde durch die Römer 70 n. Chr. zerstört.
Alles fing an mit diesem Mischkan aus unserer Lesung, das gesamte jüdische Gottesdienstsystem.
Zuvor wurde vom Volk eine Art Beisteuer oder Abgabe (hebr. Terumah; im heutigen Neuhebräisch versteht man darunter ein Spende) verlangt - „von einem jeden, den sein Herz dazu treibt“. Das hebräische Wort für „dazu treibt“, Jinadewu, leitet von der Wortwurzel n’d’w ab, wo von wir die Begriffe freiwillig und großzügig geben erhalten.
Der HERR, glaubt es mir, braucht nicht unser Geld, sondern unser Herz, unsere echte innerliche Bereitschaft! Er möchte sehen, wie fest wir am Geld und Mammon hängen. Auch jetzt, wo wir von der Weltfinanzkrise geplagt sind, dürfen wir nicht das Vertrauen auf Ihn vergessen!
Gott möchte vom Volk, dass es Ihm Seinen „Wohnort“ herstellt, die (Hin)gabe soll aber von Herzen kommen, von deinem Inneren, und keinem anderem Motiv - so dass Er „mitten unter uns wohnen“ kann. Es geht hier nicht um den Zehnten (hebr. ma’asser), auf diesen, der für den laufenden Gottesdienst bestimmt ist, wird später eingegangen.
Anschliessend gibt Gott durch Mose die Vorschriften und Unterweisung der sieben Elemente oder Teile des Heiligtums und der Gegenwart Gottes bekannt, die von nun an mit dem Volk in die Wildernis ziehen sollen (siehe auch Hebräerbrief 8-9).
Interessant, Chasal, die jüdischen Weisen, kommentierten, warum der Allmächtige über mehre Kapitel hinweg bis ins Kleinste über die Stiftshütte Mischkan, der Wohnort Gottes, und die Gottesdienste Anweisungen gibt (alles während den 40 Tagen auf dem Berg Sinai!) und nur in 40 Versen wird die Erschaffung des Universum im ersten und zum Teil im zweiten Kapitel des ersten Buch Moses erklärt?!! Was soll hier betont werden? Das Verhältnis zwischen Gottes Wohnort und des Menschens.
Hier die sieben Elemente des Heiligtums:
1. Die Bundeslade (aron ha-brith; 25,10-22) - aus Akazienholz von innen und aussen vergoldet. In der Wüste Sinai sind Akazien (schittim) fast die einzigesten Bäume, die zu sehen sind, sie haben starkes Holz and geben viel Schatten. Jedes Mal wenn ich durch die Wüste im Süden Israel fahre, beeindrucken mich diese Akazienbäume, und ich erzähle den Kindern die Treue und Fürsorge Gottes, dass gerade solch ein Baum, der so viel Schatten gibt, dazu gewählt wurde, in die Geräte der Stiftshütte zu verarbeitet werden.
Auf der Lade sind sich gegenüberstehende Cherubim, die ihre Flügel ausstrecken und die Gesetzeslade überdecken. Denn „dort werde Ich dir begegnen und von der Kapporeth (Sühneplatte) herab, zwischen den beiden Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden...“
2. Der Schaubrot-Tisch (schulchan lechem-panim; 25,23-30) Zwölf Schaubrote repräsentieren die 12 Stämme Israels. „Auf den Tisch aber sollst du beständig vor Mein Angesicht (panim) Schaubrote legen“. Diese Schaubrote wurden nach einer Woche am Schabbat ausgetauscht und nur die Priester konnten davon essen. Sie waren eins der 24 „Priestergaben“, die im 4.Mose 18 erwähnt werden.
3. Der Menorah-Leuchter (menorah; 25,31-40) - dieser siebenarmige Leuchter muss aus einem Stück Gold sein, aus feinem (genauer reinem) Gold sein. Die Lampen sollen „von Abend bis zum Morgen vor dem HErrn brennen“ (27,20-21) und mit „reinem Öl aus zerstoßenen Oliven“ gefüllt werden. Sechs Arme, drei auf jeder Seite, symbolisieren die sechs Arbeitstage und der siebte Arm des Leuchters in der Mitte symbolisiert den Schabbat, der die restlichen Tage trägt. Eine authentische Abbildung des Tempelleuchters kann im Titusbogen in Rom gesehen werden, seit der Zweite Tempel von den Römern zerstört und geplündert wurde. Ein Replika dieses Leuchters wurde mittlerweile vom Tempel-Institut in Jerusalem nach Vorschrift nachgebaut, man kann es sich hinter Glas ansehen.
4. Die Stiftshütte (mischkan oder ohel moed; 26,1-30) - erst genaue Vorschriften der Stoffe und den vier Decken / Teppichen und dann das Holzgerüst – wieder aus Akazienholz. Alles wurde transportabel geplant, so dass es schnell ab- und aufgebaut werden konnte – denn wir reden von einer Wüstenwanderung die 40 Jahre dauerte. Der biblische Begriff Ohel Moed für Stiftshütte bedeutet: ein Zelt (ohel) der Begegnung (moed), wo sich Mensch und Gott trafen. Ein Treffpunkt des Heiligen. Eine Stiftshütte nach den Angaben der Bibel im Maßstab 1:1 wurde von deutschen Christen errichtet und steht heute zu Besichtigung im Timna-Park ca. 30 km nördlich von Eilat – wo historische oder messianische Führung angeboten werden.
5. Der Heiligtum-Vorhang (parochet; 26,31-37) - ein Vorhang der „eine Trennwand zwischen dem Heiligen (kodesch) und dem Allerheiligsten (kodesch kodaschim) bildet“ (26,33). „Dann sollst du die Deckplatte (kaporet) auf die Gesetzeslade im Allerheilgsten legen...“ Das Wort Kapporet was im Deutschen inkorrekt als „Deckplatte“ übersetzt wird, leitet sich von „Kappara“ ab, was wiederum Entsühnung / Versöhnung (kippurim) kommt. Darum besser Sühneplatte oder Versöhnungsdeckel wie es im Hebräerbrief 9,5 steht.
Ja, durch Gottes Gnade ist unsere Sünde bedeckt, darum übersetzte man es im Englischen als ‘Mercy seat’ – Thron der Gnade.
Interessant ist, dass das hebräsiche Wort Kapporet und Parochetdie selben Buchstaben haben, nur in anderer Reihenfolge. Hinterm Vorhang (parochet) befindet sich die Gegenwart Gottes (schechina), die nur einmal im Jahr durch eine Person betreten wurde, d.h. nur der Hohepriester am Jom Kippur (Versöhnungstag). Diese Parochet war es, die im Tempel „von oben nach unten zerriß“ (Matth. 27,51), als der Geist Jesu den Leib Jesu am Kreuz verließ! Und damit haben wir und unsere Gebet durch das Blut Jesu Zugang ins Allerheilige, zum liebenden und gnadevollen Vater im Himmel.
Heute nennt man in den Synagogen den Vorhang, der das Volk von dem Heilgen Wort, der Thora, im Torahschrein trennt, auch Parochet.
6. Der Altar (misbeach; 27,1-8) - ausserhalb der Stiftshütte stand der Brandopferaltar. Die Darbringung der Tieropfer wurde im Vorhof des Heiligtums verrichtet. Auch er wurde transportabel mit Ringen und Stangen errichtet.
7. Der Vorhof (chazer; 27,9-19) In diesem inneren Hof des Heiligtums arbeiteten die Priester und Leviten zusammen.
In unserem Prophetenabschnitt aus 2. Könige 5 lesen wir von der Einweihung des ersten Tempel in Jerusalem durch König Salomo.
Zum Schluß: „Der Messias (Jeschua) aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Mischkan (Begegnungszelt) - das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist - und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben“ (Hebräer 9,11-12)
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom
Euer Ingo
Schabbat-Sachor: „Tezaweh - Befehle“ 2. Mose 27,20 – 30,10 u. 5. Mose 25,17-19
Prophetenlesung: 1. Samuel 15,1-34.
Kommentar:
In diesem Wochenabschnitt (Parascha) geht es um Angaben und Vorschriften der priesterlichen Kleidung. Nachdem in der vorigen Parascha über die Stätte des Heiligtums, die Stiftshütte, unterwiesen wurde, kommen wir nun zu Vorschriften für Personen: die „heiligen Kleider“ des Hohepriesters (hebr. Kohen Gadol) Aaron, und seiner Söhne, Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Priester – „zur Ehre und zum Schmuck“. Die sie anfertigen, sollen ein „weises Herz“ haben und mit einem „Geist der Weisheit“ erfüllt sein.
Angefangen mit dem Leibrock (hebr. Ephod; 28,6-12), lesen wir von den zwei Steinen auf den Schulterstücken des Ephods, „als Steine des Gedenkens“ für die Söhne Israel. Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor dem HERRN zum Gedenken.“ (Vers 12) So wissen wir, die wir heute an Jeschua als den Hohen Priester glauben, dass Jeschua weiterhin seine „Brüder“, sein Volk, nie vergißt, sondern auf ewig „auf seinen Schultern“ trägt. Auch der an Jesus-Glaubende, kann sich als „Teil der Priesterschaft“ daran ein Beispiel nehmen.
- Das Brustschild (hebr. Choschen; 28,15-30) beinhaltet 12 Edelsteine, in Reihen von 4 x 3 auf einem Viereck. Auch hier sollen „die Steine also den Namen der Söhne Israel entsprechen... jeder seinem Namen entsprechend für die zwölf Stämme.“ (Vers 21)
- Auf dem Herzen des Hohenpriester wurden die mysteriösen, heute unbekannten Gegenstände Urim und Tummim aufgesetzt. Zum Rechtsspruch „für die Söhne Israel beständig vor dem HERRN auf seinem Herzen tragen.“ (Vers 30) Auf göttliche, übernatürliche Weise leuchteten diese Urim und Tummim auf, wenn ein Urteil fiel.
- Das Oberkleid (hebr. Me’il; 28,31-35) des Ephods - ganz aus violettem Purpur!
- Weiterhin lesen wir von den „goldenen Glöckchen“ am Saum, durch die man hören konnte, wann der Hohepriester in das Heiligtum hineinging oder herauskam (Vers 35). Wussten Sie, dass der Hohepriester einmal im Jahr zu Jom Kippur das Allerheiligste betrat und dann an ein Seil gebunden wurde? Das geschah aus folgendem Grund: falls er unrein war und deshalb in der Gegenwart Gottes starb, konnte das Volk ihn dann mit dem Seil herausziehen, ohne das Allerheiligtum zu betreten.
- Auf dem Kopfbund (hebr. Miznefeth) trug der Hohepriester das goldene Stirnschild mit der Aufschrift „kodesch le-Adonai“ („Heilig dem HErrn“). Die Söhne Aarons hatten demgegenüber eine andere Kopfbedeckung, einen Turban (migba’at). Die Kopfbedeckung als Priester während des Gottesdienstes ist ein Grund, warum manche messianische Juden – wieder als Priester heute – eine Kopfbedeckung, ein Kippa, tragen.
Da alles im „Heiligtum Gottes“ nun heilig und geheiligt wurde, musste sich die Person auch innerlich reinigen, bevor sie es betrat. Interessant ist dabei, dass die Vorschriften des Heiligtums in der vorigen Parascha mit dem Herzen begannen, als sie die Hebe (terumah) gaben, und nun endet es wieder mit dem Herzen – denn sie sollen innerlich gereinigt, „ohne Schuld“ sein, „um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, damit sie nicht „eine Schuld auf sich laden und sterben.“ (Vers 43) Gott meint es ernst, dasselbe Prinzip gilt auch heute, Gott ist der selbe, darum: Heilig ist rein! Es beginnt mit dem Herzen und endet mit dem Herzen. Das soll auch uns immer vor Augen sein, bevor wir das Gotteshaus betreten oder jeden anderen Dienst Gottes tun!
Kapitel 29 spricht von der „Heiligung“ der Priester, der Gottesdiener, durch genaue Angaben der Darbringungen von Sühneopfer. Danach kann der priesterliche Dienst ausgeübt werden und die Salbung durch Öl stattfinden: „... gieße es auf sein Haupt und salbe ihn!“ (29,7)
- Die Verse 13-14 in Kapitel 29 zeigen, dass nachdem „die Hände auf dem Opfervieh aufgelegt“ wurden (Vers 10; damit identifizieren wir uns, und sagen, er trage unsere Schuld) durch den „Heiligungsprozess“ das Innerliche von Gott angenommen wird und unser Fleisch „außerhalb des Lagers verbrannt“ wird. Das Innere des Leibes (nicht des Magens) soll auf dem Altar als Rauch aufsteigen (Vers 13). Denn darauf kommt es an!
„Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden ...Und ich werde mitten unter den Söhnen Israel wohnen und ihr Gott sein. Und sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um mitten unter ihnen zu wohnen, ich, der HERR, ihr Gott.“ (43-46)
In Kapitel 30 lesen von einem weiteren Altar, jedoch viel kleiner, für das Räucherwerk (hebr. ketoret). Er steht im Zelt der Begegnung (hebr. Ohel moed). Eine Symbolik zu unseren heutigen Gebeten, die „hinauf gen Himmel steigen“ sollen – Morgen für Morgen – wie wir im Vers 7 lesen und wie es der Psalmist schreibt: „Ach, hör’ auf mein lautes Flehen, mein König und mein Gott! denn zu Dir geht mein Gebet! O HErr, in der Frühe schon hörst du mein Rufen, in der Frühe schon richte ich dir [ein Opfer] zu und spähe aus..“ (Psalm 8,3-4)
So auch in Offenbarung 8: „Und der Rauch des Räucherwerks (ketoret) stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott.“
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom
Euer Ingo
Lieber Ingo,
auch meinen bescheidenen Dank für Deinen kopierten Beitrag von Michael Schneider.
Mein Reagieren kannst Du bei Interesse und Bedarf lesen unter:
click it ►Messianische Juden ... wer sind sie? (http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?p=72334#post72334)◄ click it
Shalom
Isaak
Damit Leser nicht lange suchen und nachdenken müssen, empfiehlt es sich, meiner Meinung nach, deutlich zu erklären, zu nennen, aus welcher religiösen Richtung, Shabbatlesungen und Kommentare kommen und interpretiert werden. Bei dieser freiwilligen Erklärung, geht es nicht um Religionen, sondern um die Leser und einer Hilfelsellung zur Orientierung für diese.
Der messianisch jüdische Glaube, der messianischen Juden, entspricht einer wertvollen Bereicherung der Glaubenswelt und ich bitte deshalb und wiederholt, einerseits deutlich zu nennen, zu welcher religiösen Richtung Texte, Interpretationen und Kommentaren jeweilige Postings gehören.
Shabbatlesung mit messianich-jüdischem Kommentar
Schabbat-Parah: „Ki Tissa - Wenn du zählst“ 2. Mose 30,11 – 34,35 u. 4. Mose 19,1-22
Prophetenlesung: Hesekiel 36,16-38.
Kommentar:
Unser Wochenabschnitt (Parascha) spricht von der großen Sündentat des Goldenen Kalbs und beginnt mit dem von Gott befohlenen Lösegeld (hebr. kopher nefesch) und Sühnegeld (hebr. kessef kippurim), im Wert von einem „halben Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums“, pro Person, die über 20 Jahre alt ist, egal ob reich oder arm, entrichtet werden soll (30,15).
In Kapitel 31 lesen wir von der Berufung des Künstler Bezalel aus dem Stamm Juda, der vom Geist Gottes mit Weisheit, Verstand und Können erfüllt war – denn sein Name bedeutet ‘im Schatten Gottes’. Bezalel Ben-Uri war von Gott „beim Namen“ berufen, Sein Heiligtum und die Geräte der Stiftshütte kreativ zu gestalten. Gott offenbarte ihm ein wenig Seiner Denkweise, Er half ihm, es aus einer göttlichen Perspektive zu sehen. Bezalel war ein inspirierter Künstler! Von Gott bekam er Kreativität – das was jede Person braucht, um Erfolg in seinem berufenen Dienst zu haben. Darum kann auch jeder, der Erfolg möchte, darum bitten, dass er mit dem Geist Gottes und Seiner Weisheit übergossen wird. „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt...“ (Jakobus 1,5).
Im selben Kapitel lesen wir vom Schabbat, als Ewiges Zeichen des Bundes zwischen Gott und Seinem Volk. „Er ist ein Zeichen zwischen Mir und den Söhnen Israel für ewig. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, am siebten Tag aber hat er geruht...“ (31,12-17) So Steht es auch Hesekiel 20 Vers 20.
Im Kapitel 32 lesen wir von der großen Sünde, dem Goldenen Kalb. Das geschah, als die geistliche Führung im Volk fehlte! Es erzeugte ein Vaakum. Mose war der Vermittler zwischen Mensch und Gott, und der fehlte nun, als Mose sich 40 Tage auf dem Berg Sinai aufhielt. Auch wir können in dieser dunklen Welt ohne unseren Vermittler, dem Sohn Gottes und Messias, Jeschua (1. Tim. 2,5) sowie ohne „geistliche Autorität“ verloren gehen – und heutigen Götzen nachgehen und ‘anbeten’. Es braucht dazu nicht viel! „Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den Ich ihnen geboten habe...“ (32,8) – warnt uns Gott auch heute. Übrigens, diese undenkbare Sünde von Götzenanbetung wiederholte sich nachdem Salomos Reich zerfiel, d.h. nach 120 Jahre Königtum, durch dem König Jerobeam. Er führte das 10-stämmige Nordreich wieder zu Sünde, er ließ sogar zwei Goldene Kälber errichten, eins in Beth-El und eins in Dan. (1. Könige 12,28 und 2.Könige 10, 29)
Hier kommen wir zu dem wahren Test eines Gottesmannes, nachdem Gott Mose sagte: „Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. Und nun laß Mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und Ich sie vernichte, dich aber will Ich zu einer großen Nation machen“ (32,9-10). Gott wollte das Volk vernichten und aus Mose eine neue Nation gründen. Ähnlich zu Zeit Noahs.
Doch Mose sprach als wahrer Führer zum Herzen Gottes und flehte zugunsten seines Volkes. Erstens erinnerte Mose Gott daran, was wohl die Völker sagen würden, besonders Ägypten, dass der allmächtige Gott Israels gescheitert ist, Er zwar gewaltig beim Auszug aus Ägypten gewirkt hat, um sein Volk letztendlich jedoch „im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen“ (32,12).
Zweitens erinnerte Mose Gott an den ewigen und geschworenen Bund mit den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob.
Dieses Flehen Moses geschah, bevor Mose „das Kalb und die Reigentänze“ mit eigenen Augen sah und die Bundestafeln aus Zorn zerschmetterte. Dann rief er: „Her zu mir, wer für den HERRN ist!“ (32,26; übrigens, dies war wieder der Wahlslogan der heutigen religiösen Schass-Partei in Israel). Alle anderen ca. 3.000 Person wurden getötet.
Als die Strafe vorbei war, kam Mose zum dritten Mal vor Gott und flehte um Vergebung für sein Volk. Und hier finden wir die Größe Moses, er bat, dass er sein Leben um der Errettung des Volkes Willen hingeben will: (32,32) „Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus.“ (der erste Hinweis auf das Buch des Lebens im Himmel).
Mose wie auch Jeschua, der Messias, und Paulus waren bereit, ihr Leben zu opfern, um andere zu retten. Genau das wollte Gott hören!
Gott sandte „Seinen Engel“, der von nun an mit diesem Volk ziehen sollte (Vers 34) – hier sagen manche messianischen Juden, handelt es sich um Jeschua. Mose bekam Angst, dass Gott ihn verlassen würde, und rief, er würde ohne das Angesicht Gottes keinen Schritt weiter gehen: „Und nun, wenn ich also Gunst / Gnade (hebr. chen) gefunden habe in deinen Augen, [dann] lass mich doch Deine Wege erkennen, so dass ich Dich erkenne... Woran soll man denn sonst erkennen, dass ich Gunst gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, dass Du mit uns gehst und wir, ich und Dein Volk, [dadurch] vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet werden?“ Auch diesen Wunsch erfüllte der HErr Mose (Vers 17).
Mose ließ nicht locker, er wollte „Seine Herrlichkeit sehen!“ (Vers 18). Alles hat Gott Mose aber nicht erkennen und verstehen lassen: „Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme“ (vgl.Römer 9,15-20).
Und nur „Seinen Rücken“ zeigte Er, doch „Sein Angesicht“ nicht (Vers 23). „Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue...“ (34,6). Das ist der wahre Gott! Mose bestand hartnäckig auf seinen Wunsch, bis er von Gott die gewünschte Zusicherung bekam. „Wenn ich doch Gunst/Gnade gefunden habe in deinen Augen, Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Erbe an!“
Und die Antwort des HErrn folgte: „Siehe, ich schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will Ich Wunder tun, wie sie nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen...“ (34,10)
Und so war es auch, bis zum heutigen Tag! Gott tut weiter Wunder durch dieses Volk vor den Augen der Erde und aller Nationen – allein die Wiedergeburt des Staates Israel 1948 nach knapp 2000 Jahren, das Wunder des Jahrhunderts!
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom
Euer Ingo
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Damit Leser nicht ...
Und um ein gemeinsames Bemühen und zwar um ein nicht gegenseitiges Überhöhen des eigenen Glaubens gegenüber anderen Glauben und Religionen. Oder um ein, im Namen DER Wahrheit G“ttes, zur Seite drücken anderer Religionen, bzw. andere Verstehensweisen des Lebens.
Schabbat-HaChodesh: „Wajakhel-Pekudei – Er versammelte - Befehle“ 2. Mose 35,1 – 40,38 u. 2. Mose 12,1-20
Prophetenlesung: Hesekiel 45,16-46,18.
Kommentar:
An diesem Schabbat liest der Jude einen doppelten Wochenabschnitt WaJakhel & Pekudej, und zwar die zwei letzten Abschnitte (paraschot) aus dem 2. Buch Mose. Beide Paraschot sprechen von den verschiedenen Materialien, die das jüdische Volk für den Bau des Mischkan (Stiftshütte) und dessen Inhalt durch freiwillige Spende schenkten. Das Volk spendete so großzügig, dass der Chefdesigner Bezalel zu Mose sagte: „Das Volk bringt viel, mehr als genug.“ (36,5) Deshalb wurde, nur drei Tage, nachdem Mose sie beauftragte, für den Mischkan zu spenden, bekanntgegeben: „Niemand – Mann oder Frau - soll mehr eine Arbeit für das Hebopfer des Heiligtums anfertigen“. (36,6) Das ist ein gutes Zeichen von gutem Willen! Stellt Euch vor, Euer Gemeindeleiter wird dies sagen.
Rambam (Maimonides) erzählt von acht Stufen der Zedaka-Wohltätigkeitsgaben, darunter die Höchste Stufe wenn jemand einem Armen hilft – auch durch Anleihe – ein Geschäft zu starten oder ihn anzustellen, so dass er ein ehrenvolles Leben führen kann. Eine weitere Stufe ist: der Geber soll dem armen Empfänger unbekannt sein. Ist dies nicht auch die Lehre Jeschuas in Matthäus 6: „... den der Vater im Himmel sieht im Verborgenen, und wird dir (in der Öffentlichkeit) vergelten“ (Verse 1-4).
Wir finden in unserer Parascha das Verbot: „Ihr dürft am Sabbattag in all euren Wohnsitzen kein Feuer anzünden.“ (35,3) Darum schalten religiöse Juden auch keine Elektrikgeräte an, und fahren nicht Auto am Schabbat! Es ist ein klares Gebot und keine rabbinisch hinzugefügte Auslegung!
Nachdem alles vollendet war, mit dem feinsten Gold und feinsten Stoffen, gereinigt an Geräten und an Personen, und „Mose das Werk beendete“ (40,33) konnte Gott diese „Wohnung“ (Mischkan) nun mit Seiner Wolke überdecken. „Und die Herrlichkeit Gottes füllte die Wohnung“. Wie zur Zeit König Salomos als er den Bau des Ersten Tempels vollendete.
Auch wir im persönlichen Wandel mit Gott, erst nachdem unser Herz und unser Haus gereinigt sind, kann der Heilige Geist uns füllen. Das Herz und so auch unser Haus soll Ihm allein gehören.
Dann erst, zu Seiner Zeit, wird Er uns in neue Dienste hineinführen. Erst wenn der Mensch Dankbarkeit, Demütigkeit und Gnade zeigt, zeigt Gott ihm einen neuen Weg.
Die „Wolke“, der Heilige Geist, „erhob sich, und die Söhne Israel brachen auf“ und Gott führte sie durch die Wildernis und wanderte mit ihnen. Und solange sich die „Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf“ – möge dies uns eine Lehre sein! Besonders alldenen, die – gutgemeint – eilig und hastig direkt nach ihrer Bekehrung schon auf die Straßen „stürmen“. Gott will erst in der Person und im eigenen Zuhause wirken, danach folgen große Dienste im Reich Gottes und Werke.
Vergessen wir nicht die 40 Jahre, die Mose brauchte! (Manchmal kann man – wenn es zu früh ist, und der Mensch unreif ist - mehr Schaden anrichten, als Gutes tun.)
Mögen wir alles in Gottes Hände und in Seinen Zeitplan legen!
- Michael Schneider –
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Shabbat Shalom
Euer Ingo
Lieber Ingo,
danke für Deinen kopierten Text eines messianisch jüdischen Shabbatkommentars.
Es ist Deine Freiheit als Nichtmessianischer Nichtjude messianische jüdische Texte und Predigten zu kopieren und weiter zu verbreiten. Jeder Glaube, der Eigene und der von geliebten Glaubensrichtungen, haben ein Recht leben und sich äußern zu dürfen, wann, wo und mit welchen Inhalt auch immer.
Aber Du hast mich, nach einiger Zeit meiner Abwesenheit hier im Gnadenkinder.de, persönlich wieder hierher eingeladen und da nun meine Wenigkeit wieder hier ist, bitte ich Dich erneut nachzusinnen, ob wann und wo, zumindest mir gegenüber, was kopiert und missioniert werden sollte. Mission ist nichts was verboten ist und nichts was ich ablehne, aber lies z.B. einmal folgendes:
click it ► Überdenkenswertes zur Judenmission und Mission überhaupt ( http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=11158&page=6)◄ click it
Shalom Dir und allen anderen Usern
Isaak
von Isaak, vom 16.11.2008, 10:47 Post #28
Damit Leser nicht lange suchen und nachdenken müssen, empfiehlt es sich, meiner Meinung nach, deutlich zu erklären, zu nennen, aus welcher religiösen Richtung, Shabbatlesungen und Kommentare kommen und interpretiert werden. Bei dieser freiwilligen Erklärung, geht es nicht um Religionen, sondern um die Leser und einer Hilfelsellung zur Orientierung für diese.
Der messianisch jüdische Glaube, der messianischen Juden, entspricht einer wertvollen Bereicherung der Glaubenswelt und ich bitte deshalb und wiederholt, einerseits deutlich zu nennen, zu welcher religiösen Richtung Texte, Interpretationen und Kommentaren jeweilige Postings gehören.
...
Ich würde mich freuen, wenn du Vico, weiterhin Shabbatlesungen und Kommentare, aus jüdisch Messianischer Sicht und Zitate von messianischen Juden Posten würdest und diese aber als jüdisch messianisch kennzeichnen würdest, damit der Leser zwischen jüdischen und messianisch jüdischen unterscheiden kann.
Vielen Dank
Isaak
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Schade, Isaak
ich hatte bestimmt nicht vor, hier Judenmission betreiben zu wollen, aber wenn Du das so siehst . . .
nur, ich lese aus Deinem Text auch heraus, dass Du Dir selber widersprichst!
Du sagt sowohl hü, als auch hott!
lehit
Ingo
Lieber Ingo,
was Du vorhattest und vorhast das weißt nur Du allein und wie gut, bzw. schlecht wir uns einander verstehen, das liegt in unser beider Händen.
Gerne ist meine Wenigkeit bereit, Dir Dein verstandenes Hüh und Hot meinerseits als Zusammengehöriges zu erklären und Widerspruche als ein in eine Richtung Gehendes zu erklären. Immerhin scheint es Dir gelungen zu sein, nicht verstanden zu haben, dass meine Wenigkeit Hot und Brrrrrrrrrr, also Halt! In Einem schrieb. Dennoch Danke für Deine Antwort und Dein Verständnis.
Christlich-Jüdischer Dialog ist nicht einfach lieber Ingo.
lehit
Isaak
Sabbat ist eine Zeit, die anders ist als jede andere Zeit in der Woche.
(Gordon MacDonald)
Recht hat der Mann!
Shabbat Shalom!
Ingo
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