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annawe
09.11.2007, 07:05
HEUTE MORGEN im ZDF Morgenmagazin www.morgenmagazin.de:
Umweltplaketten sorgen für dicke Luft

Ab Januar gelten neue Zonen

Deutschlands Autofahrer wollen es noch nicht wahrhaben, aber 2008 kommen die Umweltzonen. Die gute Absicht, den Feinstaub in den Innenstädten zu reduzieren, sorgt für immer mehr dicke Luft - bei den Autofahrern und auch in den Behörden.

09.11.2007 Autos, Laster und Busse pusten permanent Dreck aus dem Auspuff. Wer die Abgase einatmet, kann krank werden. In Baden-Württemberg sollen daher ab März 2008 besonders umweltschädliche Autos nicht mehr in die Innenstädte fahren dürfen. Auch andere Bundesländer planen Fahrverbote in den Innenstädten, zum Beispiel Berlin. Dort gilt das Fahrverbot schon ab Januar. Doch die Autobesitzer ignorieren bis jetzt die zukünftige Plakettenpflicht.
Sondergenehmigung für viele Autos
Das Fahrverbot soll voraussichtlich in Baden-Württemberg in acht Städten gelten. Darunter sind Stuttgart, Mannheim, Tübingen und Reutlingen. In diesen Städten werden Umweltzonen eingerichtet, in die nur noch Autos fahren dürfen, die eine Umweltplakette haben. Doch viele Fahrzeuge genügen den neuen Umweltbestimmungen nicht und müssen eine Sondergenehmigung beantragen - zumeist handelt es sich dabei um Dieselfahrzeuge.


Hinweise zur Plakettenpflicht
Feinstaub-Werte in Ihrer Stadt
Regionale Informationen zur Feinstaubplakette
ADAC informiert zur Plakettenpflicht


Dieselfahrzeuge pusten besonders feinen Staub aus dem Auspuff. Zehnmal dünner als ein Haar sind die mikroskopisch kleinen Staubpartikel und daher besonders schädlich für die Menschen. Normaler Staub bleibt in der Nase oder im Rachen hängen. Der Feinstaub gelangt bis in die Lunge. Dort kann er chronischen Husten oder sogar Krebs auslösen.
Billig und einfach zu haben
Die Umweltplakette kostet nur fünf Euro und klebt von allein - nur besorgen muss der Autofahrer sich den roten, gelben oder grünen Sticker selbst. Jeder, der ab 2008 in die Innenstädte fahren will, sollte eine Plakette am Auto haben.


Infobox
Hinweis
Die Feinstaubplakette gibt es in allen Zulassungsstellen, Werkstätten, bei der Dekra und auch beim TÜV.
Die Plaketten können auch im Internet bestellt werden - klicken Sie hier, um auf das entsprechende Angebot zu kommen. (Externer Link - Öffnet in neuem Fenster)


Trotzdem scheinen die meisten Autofahrer mit dem Antrag einer Plakette ein Problem zu haben. Nur jedes dritte Fahrzeug - zum Beispiel in Berlin - ist bislang mit einer Plakette versehen. Katrin Lompscher, Senatorin für Umwelt Berlin, erklärt: "Das ist keine Schikane. Es geht nicht darum, den Bürger mit noch einer Abgabe zu quälen, sondern im Ergebnis wollen wir hier die Lebensbedingungen verbessern."
Feinstaub nach Farben geordnet
Die Farbe der Plakette - ob rot, gelb oder grün - zeigt an, wie viel Feinstaub das Fahrzeug in die Luft pustet. Allein in Berlin werden mindestens 90.000 ältere Autos wohl keine Plakette bekommen. Das heißt, dass ab Januar die Innenstadt für sie gesperrt ist. Einzige Chance: eine extra zu beantragende Ausnahmegenehmigung. Doch die Flure in den zuständigen Ämtern sind bis jetzt gähnend leer.
So sind in Berlin bislang nur knapp 500 Anträge eingegangen. Die zuständigen Beamten warten mit Bangen auf den nun unvermeidlichen Ansturm. Harald Büttner vom Straßen- und Grünflächenamt Berlin Mitte ist besorgt: "Ich befürchte, dass das irgendwann Realität wird in den Köpfen der Menschen und von den 90.000 potentiellen Antragstellern dann im Dezember 30.000 hier bei uns aufschlagen und wir dann allergrößte Schwierigkeiten haben, dieser Antragsflut irgendwie gerecht zu werden".
Geldstrafen und Punkte in Flensburg
Mehrere hundert Euro kann die Genehmigung in Berlin im Einzelfall kosten. Summen, vor denen viele zurückschrecken, zumal die Ausnahme auf höchstens 18 Monate befristet ist. Glaserei-Chef Hans Joachim Möbes machen diese Kosten allerdings noch am wenigsten Sorgen: "Von unserem Fuhrpark sind sieben Fahrzeuge von diesem Fahrverbot betroffen. Die Konsequenz wäre, da sie nicht nachrüstbar sind, dass wir sie erneuern müssten - auf einen Schlag. Das würde ein Investitionsvolumen von 250.000 Euro bedeuten. Das ist für uns natürlich nicht zu stemmen."
Läge sein Betrieb in Köln oder in Hannover, bräuchte sich der Unternehmer nicht solche Sorgen machen. Denn diese Städte fassen die Ausnahmekriterien deutlich weiter als Berlin. Zudem wird in den ersten drei Monaten nur eine Verwarnung ausgesprochen. Die Berliner Polizei ist weit weniger kulant. Sie will vom ersten Tag an abkassieren: 40 Euro plus einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Sogar bei Touristen will man keine Ausnahme machen.

tribunusplebis
09.11.2007, 19:55
Ha- guter Hinweis! Ich war grad schon beim Statthalter in Colonia und habe mir so eine Plakette beschlagnahmt. Die hab ich nun meinem Gaul angehängt! Und natürlich ist es eine grüne für höchste Schadstoffarmut... wo mein Gaul doch nur Pferdeäpfel produziert...lol