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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Über die Toleranz



Fisch
09.11.2007, 08:35
Das Wort Toleranz kommt von „tolerare = tragen, ertragen, eine Last tragen, dulden“. Für mich bedeutet somit dass wenn ich ein toleranter Mensch sein möchte, ich bereit bin mein Gegenüber zu „tragen bzw. zu ertragen“ wenn er anders denkt oder handelt als ich selber es tun würde. Es läuft daher alles darauf hinaus weitherzig und respektvoll den Mitmenschen gegenüber zu treten.

Lessing hat in seinem „Nathan der Weise“ die Toleranz und die Duldsamkeit gegenüber anderen religiösen Bekenntnissen, als Zeichen des weisen Menschen gepriesen!
Wogegen der engstirnige Fanatiker in jedem Andersdenkenden einen „schlechten“ Menschen zu erkennen meint.
Toleranz achtet die Meinung des Anderen ohne seine eigene Meinung aus dem Blick zu verlieren. Denn es geht nicht ausschließlich um Übereinstimmung mit meinen Mitmenschen, sondern um meine Haltung, die sich bemüht, den anderen zu verstehen. Mir soll es nicht gleichgültig sein wie der Mitmensch denkt, sondern ich sollte mich bemühen Interesse zu bekunden, an dem was mir fremd ist und da ist es selbstverständlich, dass in einem Dialog mein Standpunkt mit einfließt. Wenn aus diesem Dialog etwas Gutes entstehen soll, dann ist der gegenseitige Respekt von Nöten. Das verlangt von uns alle Vorurteile mit denen wir andere unbewusst festlegen über Board zu werfen.

Es bringt nichts, sich mit gegenseitigen Wahrheitsansprüchen zu überfordern. Wichtig in einem Dialog ist, dass man zuerst das Gute gemeinsame und verbindende sucht denn dann entstehen Brücken auf denen man sich begegnen kann.

Ich persönlich in meinem Leben sah es immer als eine große Bereicherung Dinge aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchten zu dürfen. Bereichern wir uns gegenseitig mit unserer Verschiedenheit!

Mathäus 13, 24-30
Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat ein Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.

In diesem Bibelvers kommt sehr stark heraus was Jesus ausdrücken möchte, er mahnt uns, Unkraut und Weizen bis zur Ernte wachsen zu lassen. Dann erst wird die Scheidung sein.

Uns steht es nicht zu, die Menschen zu beurteilen oder gar zu verurteilen.

Jesus gibt uns noch ein Beispiel indem er Gott aufführt – Gott lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Mathäus 5, 45

Bedenke dass dein Mitmensch das Recht hat der unantastbaren Würde. Sei also wohl gesonnen deinem Bruder/Schwester gegenüber und lasse einen Schauer der Liebe über ihn regnen, damit Gottes Leben auch in ihm zur Vollendung kommen kann.


Fisch