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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1. Korinther 1/17 – 31



Snickers
09.11.2007, 14:58
Aus dem griechischen übersetzt und mit freundlicher Genehmigung von Samu:
(Quellen: Kodex Sinaticus, Vaticanus, Alexandrinus)
- Anmerkung des Übersetzers: Die in ( ) angefügten Wörter sind Beispiele verschiedener Lesearten oder Lösungsvorschläge für fehlender Textstücke.
- Das Wort töricht – Torheit gibt es so nicht im antiken griechisch. Es ist eine deutsche Freierfindung, welche auf Luther zurückgeht. Es wird mit Schal = kraftlos, schwach, hilflos, etc wiedergegeben. Dummheit, Narrheit, Fahrlässigkeit oder Vergleichbares, welches an Torheit anklingen könnte, ist hingegen in besagtem Text nicht erwähnt.


1. Korinther 1/17 – 31


17: Denn nicht schickte mich der Gesalbte zu taufen, sondern zu verkünden die Frohbotschaft, nicht in der Weisheit (Auslegung) des Wortes, damit nicht entleert gemacht werde das Kreuz des Gesalbten.

18: Denn das Wort vom Kreuz einerseits den verloren gehenden Schalheit ist, anderseits die gerettet werdenden, uns, Kraft Gottes ist.

19: Denn geschrieben ist: Der Ewige zerbricht der Völker Plan, vereitelt der Nationen Trachten. Der Plan des Ewigen steht ewiglich und seines Herzens Trachten Zeit um Zeit.
Da schwindet seiner Weisen Weisheit und seiner Klugen Klugheit birgt sich. (Psalm 33/10) + (Jesaja 29/14b)

20: Wo (ist) ein Weiser? Wo ein Schriftkundiger? Wo ein Philosoph (Forscher) des Aions (der Welt)? Hat nicht zur Schalheit gemacht Gott die Weisheitslehre der Welt?

21: Denn da in der Weisheit Gottes nicht erkannte die Welt, durch (ihre) Weisheitslehre Gott, hat es Gott für gut befunden, durch die Schalheit der Verkündigung zu erretten die (an ihn) Glaubenden.

22: Und während manche Judäer Zeichen fordern und auf der anderen Seite Hellenen Weisheitslehre suchen,

23: verkünden wir den Gesalbten (Gottes) als Gekreuzigten, manchen Judäern ein Ärgernis, Heiden aber eine Schalheit,

24: ihnen aber, den Berufenen, Judäern und auch Hellenen, (der) Gesalbte als Dynamik (Kraft, Stärke,Gewalt) Gottes und Gottes Weisheit;

25: denn das Schale Gottes ist weiser als Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als Menschen.

26: Denn seht eure Berufung, Brüder, dass (es) nicht (gibt) viele Weise nach dem (aus dem) Irdischen, nicht viele sind Mächtig, nicht viele (sind) Hochgeborene (Edelgeborene);

27: sondern das Schale des Aions hat Gott erwählt, damit er beschäme die Gelehrten (des) Aions, und das Schwache (Einfache) des Aions erwählte Gott, damit er beschäme die Mächtigen des Aions,

28: und die Niedriggeborenen des Aions und die Geringgeachteten erwählte Gott, dass nicht (sichtbar) Seiende, damit er das Seiende vernichte,

29: auf das sich nicht rühme der Mensch seiner selbst vor Gott.

30: Von Ihm (Gott) aus aber seid ihr (erwählt), im Gesalbten Gottes, dem Jesus, der uns Weisheit wurde durch (von) Gott, Gerechtigkeit und Heilung und Erlösung von (aus) Gott,

31: damit, gleichwie (genauso) geschrieben ist: Nicht rühme sich der Weise seiner Weisheit, nicht rühme sich der Starke seiner Stärke, nicht rühme sich der Reiche seines Reichtums, sondern des rühme sich, wer sich rühmen mag: Klug zu sein und mich zu erkennen, dass ich, der Ewige, Liebe, Recht und Gerechtigkeit auf Erden übe, denn daran habe ich Gefallen! Spruch des Ewigen!



snickes

celavie
09.11.2007, 15:31
danke snickers, das ist sehr schön :-)

Frank
28.11.2007, 22:03
25: denn das Schale Gottes ist weiser als Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als Menschen.
27: sondern das Schale des Aions hat Gott erwählt, damit er beschäme die Gelehrten (des) Aions, und das Schwache (Einfache) des Aions erwählte Gott, damit er beschäme die Mächtigen des Aions,
Heißt es nicht "die" Schale? Und warum ist Schwach = einfach?
Ich weiß, dass mit dem "Schale" etwas anderes gemeint ist. In meinem Wörterbuch steht 1. abgestanden, ohne Geschmack / 2. geistlos, fad. Du wirst das Zweite meinen. Aber wer hat dieses alte Wort parat? Ich habe mal den Versuch gemacht in unserem Hauskreis den Luther von 1545 und danach die DaBaRh - Übersetzung zu lesen. Hat eigentlich keiner verstanden.
Auch ist der Aion (Olam) mit dem Begriff "Zeitenkreis" oder "Weltenzeit" übersetzbar. Warum nicht so übersetzen, dass man/frau es versteht?

Deine Übersetzung ist etwas für Kreise die sich abschotten wollen und in einer Geheimsprache miteinander kommunizieren - ist das christlich?
LG

samu
29.11.2007, 00:22
Heißt es nicht "die" Schale? Und warum ist Schwach = einfach?
Ich weiß, dass mit dem "Schale" etwas anderes gemeint ist. In meinem Wörterbuch steht 1. abgestanden, ohne Geschmack / 2. geistlos, fad. Du wirst das Zweite meinen. Aber wer hat dieses alte Wort parat? Ich habe mal den Versuch gemacht in unserem Hauskreis den Luther von 1545 und danach die DaBaRh - Übersetzung zu lesen. Hat eigentlich keiner verstanden.
Auch ist der Aion (Olam) mit dem Begriff "Zeitenkreis" oder "Weltenzeit" übersetzbar. Warum nicht so übersetzen, dass man/frau es versteht?

Deine Übersetzung ist etwas für Kreise die sich abschotten wollen und in einer Geheimsprache miteinander kommunizieren - ist das christlich?
LG


Ich erlaube mir jetzt dir zu antworten, da die Übersetzung aus der Feder mehrer Übersetzer stammt, zu denen auch ich, bescheidener Weise, gehöre.

Du hast verstanden um was es geht! Wo liegt also dein Problem. Wenn es andere nicht verstehen, so sollte man sich die Mühe machen und der deutschen Sprache nachforschen.

Zudem, geht es hier nicht um elitäre Sprache, sondern einer möglichst getreuen Übertragung aus den griechischen Textvarianten.

Mit dem Schriftübersetzer Herrn Luther möchten wir uns ganz sicher nicht auf eine Stufe gestellt wissen. Solche Kompromissfreude, welche er an den Tag legte, kann einen doch ziemlich befremden. Doch es mag in seiner Zeit so üblich gewesen zu sein. Das mag man ihm zu Gute halten.

Aion bedeutet übrigens in diesem Zusammenhang eben nicht nur Welt. Paulus spricht hier ganz bewusst die philosophische Deutung des Welten – Aion an, was deutlich mehr besagt als die Welt an sich. Da sich Paulus mehrfach philosophischer Wortbegriffe bedient, kann man auch erwarten, dass der aufgeklärte Bibelleser sich um das etwaige Verstehen bemüht. Zumindest dann, wenn er wissen möchte um was es Paulus ging.

Das jede Übersetzung – sei sie auch noch so gut, immer eine Fälschung von der Ursprache bleibt, kann ein Jeder Übersetzer gut bestätigen. Denn ein Wort besagt oft in sich mehr, als man es übersetzen könnte. Deshalb ist es umso wichtiger, so nah wie möglich der Begrifflichkeit Rechnung zu tragen.

Luther war bekanntlich Realist auf diesem Gebiet! Deshalb sagte er auch in seiner Vorrede zum deutschen Psalter: „ Allen Meistern und Klüglingen, 50 Gulden, wenn sie ihm das Wort „Chen“ durch und durch in der Schrift verdeutschen könnten“. Oder: „Uns ist es wohl oft begegnet, dass wir drei bis vier Wochen haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, habens doch zuweilen nicht gefunden. In Hiob arbeiten wir also, dass wir in vier Tagen zuweilen kaum drei Zeilen konnten fertigen“. So ließ er es doch dann und stürzte sich auf den Vugatatext. „Wir mühen uns ab, die Propheten zu verdeutschen. Was ist es doch für ein beschwerliches Werk, die hebräischen Propheten zu zwingen deutsch zu reden. Wie sträuben sie sich, da sie ihre hebräische Ausdrucksweise nicht verlassen und sich dem groben deutsch nicht anpassen können, gleich als ob man eine Nachtigall zwänge, ihren melodischen Gesang aufzugeben und den Kuckkuck nachzuahmen, dessen eintönige Stimme sie verabscheut. (Aus: Luther 14. Juni 1528 – Brief an Wenzelaus Link).



Wie sagte doch schon Herr Luther selbst anderen Ortes so zutreffend und er musste es ja wissen: Die Hebräer trinken aus lebendigen Wasser, die Griechen aus einem Teich, die Lateiner aus Pfützen und die Deutschen aus .. . So viel zum Thema Übersetzungen.

Nun, man hat die Qual der Wahl und kann ja heute aus allem möglichen „Quellen“ trinken, Hauptsache es geht schnell und vor allem bequem. Was das allerdings mit Suchen und Finden zu tun haben soll, weiß ich auch nicht. Ist das unchristlich oder christlich?

Was ich jedoch sehr witzig von dir finde ist, deutsche Sprache als „Geheimsprache“ zu bezeichnen, nur weil man eventuell zwei drei Wörter im deutschen DUDEN nachschauen müsste. Das finde ich dann doch schon sehr merkwürdig, diese – deine Ansicht. Aber gut, warum nicht, mal was neues!!!


Samu

Frank
29.11.2007, 12:36
Tja - das eigene Werk ist immer wichtig. Das habe ich so nicht gelesen. Dann musst du natürlich dafür eintreten.
Ich selber lese die (neue) Zürcher Bibel und bin der Meinung, dass die Sprache zwar durchaus etwas "herausgehoben" sein darf - aber unserem deutschen Sprachduktus angepasst.
Luther hat das damals geschafft und viele Menschen erreicht. Die Elberfelder hat ein entsprechendes Klientel begeistern können und auch die Gute Nachricht ist für viele Menschen zum Heil geworden.
Gewiss hat jede Übersetzung ihren Zweck.
Aber um so mehr Hilfsmittel ich brauche - umso größer wird die Barriere, die zum täglichen Lesen überwunden werden muss.

Ich bemerke grade eines deiner "Gedankenkästen" = Aion wird schon auch als Welt übersetzt - aber ich hatte von anderen Wörtern geschrieben, bitte bei Antworten auf den anderen eigehen.

Und was die deutsche Sprache bestrifft - diese ist wunderschön und auch für geistliche Wahrheiten aussagekräftig. Allerdings nicht mehr im Stile Luthers. Aber auch nicht in einem verkrampften Heilswesen, genannt eigene Sprachschöpfungen - damit sind auch bestimmte eigene Heilserwartungen verknüpft, die dann schenll zum Sektenwesen werden. Henning Baader ist da ein sehr gutes (und trauriges) Beispiel.
LG

samu
29.11.2007, 13:47
Tja - das eigene Werk ist immer wichtig. Das habe ich so nicht gelesen. Dann musst du natürlich dafür eintreten.

Wichtig ist relativ. Aber man sollte schon zu dem stehen was man tut, zumal es eine unglaublich zeitaufwendige Arbeit ist.


Gewiss hat jede Übersetzung ihren Zweck.

Richtig!


Und was die deutsche Sprache betrifft - diese ist wunderschön und auch für geistliche Wahrheiten aussagekräftig.

Das wird so jede Sprache von sich behaupten dürfen.


Samu

Frank
29.11.2007, 14:08
Auf meine Kritik bist du aber nicht eingegangen &plärr
LG

samu
29.11.2007, 16:23
Das muss ich auch nicht! Ich suche mir meine "Diskussionsfelder" noch immer selber aus! &trost

Es gibt wichtigeres, als um eine, in meinen Augen, irrige christliche Theologie zu streiten.

Im Übrigen, ich bin kein Christ, habe aber ein Herz für Christen!
Deshalb wünsche ich dir den Segen des Einzig wahren Gottes! Welcher auch immer das für dich sein möge.


Samu

Frank
29.11.2007, 16:56
Es gibt wichtigeres, als um eine, in meinen Augen, irrige christliche Theologie zu streiten.
Es ging um das Abschotten durch sprachliche Neuschöpfungen (als Bibelübersetzung) und dem daraus entstehenden Sektentum.
LG

Snickers
30.11.2007, 02:06
ööööh ja frank, ich habs lesen können. Hatte deutsch in der schule.

ich war neulich im chat, da war ein griechischer und ein armenischer christ. Der eine meinte man darf die bibel nur in griechisch lesen, der andere meinte man darf sie nur in aramäisch lesen. Der eine meinte die griechische ist eine fälschung und der andere meinte die armenische ist eine fälschung. Jeder meinte seine wäre die sprache der apostel. Da meinte ich, ich kann nur deutsch und beide meinten: ein lateiner, ein ketzer.&schulterzuck

Man dachte ich, was haben christen für probleme und du erzählst was von sektentum. &verrückt

snickers

Frank
30.11.2007, 10:16
Lieber Snickers - jeder sollte die Bibel in seiner Sprache lesen und jede ist richtig. Auch die deutsche und in deutsch hatte ich geschrieben

Ich selber lese die (neue) Zürcher Bibel und bin der Meinung, dass die Sprache zwar durchaus etwas "herausgehoben" sein darf - aber unserem deutschen Sprachduktus angepasst.
Luther hat das damals geschafft und viele Menschen erreicht. Die Elberfelder hat ein entsprechendes Klientel begeistern können und auch die Gute Nachricht ist für viele Menschen zum Heil geworden.
Gewiss hat jede Übersetzung ihren Zweck.
Aber um so mehr Hilfsmittel ich brauche - umso größer wird die Barriere, die zum täglichen Lesen überwunden werden muss.

Und was die deutsche Sprache bestrifft - diese ist wunderschön und auch für geistliche Wahrheiten aussagekräftig. Allerdings nicht mehr im Stile Luthers. Aber auch nicht in einem verkrampften Heilswesen, genannt eigene Sprachschöpfungen - damit sind auch bestimmte eigene Heilserwartungen verknüpft, die dann schenll zum Sektenwesen werden. Henning Baader ist da ein sehr gutes (und trauriges) Beispiel.
(5. Beitrag)

Hast du es jetzt verstanden? - es hat eben nicht immer etwas nur mit Sprache zu tun.
LG

Snickers
01.12.2007, 00:37
Nö, nichts verstanden! Was habe ich mit Henning Baader zu tun?
Was soll das über wortneuschöpfung? Sind rabeneltern wirklich schlechte eltern, weil wir es im volksmund so darstellen? Ist nämlich eine lüge!
Dann sage ich einfach, alle deutschen wörter die man früher gebraucht hat sind erlogen! Was sind dann die heutigen wörter?

&schulterzuck


snickers

Freitag
01.12.2007, 14:07
Ich selber lese die (neue) Zürcher Bibel und bin der Meinung, dass die Sprache zwar durchaus etwas "herausgehoben" sein darf - aber unserem deutschen Sprachduktus angepasst.


hey frank, ich möchte keine schrift haben, die unserem deutschen sprachduktus angepasst ist! ich möchte das NT lesen, das mich in die zeit jesus hineinnimmt, mit in die kultur und das verständnis der damaligen zeit.
wenn ich heute gleichnisse der bibel in der kirche gelehrt bekomme, dann werden die völlig anders ausgelegt wie jesus es gemeint hat zur damaligen zeit. wenn jesus gleichnisse aussprach, dann war dem volk klar über was er sprach und was genau gemeint ist - heute ist das NT so verbogen dadurch dass ein deutsches wort krampfhaft gefunden werden musste das nicht annähernd das wiedergibt was gemeint war.



Luther hat das damals geschafft und viele Menschen erreicht. Die Elberfelder hat ein entsprechendes Klientel begeistern können und auch die Gute Nachricht ist für viele Menschen zum Heil geworden.

mein heil kommt nicht von einem geschriebenem wort - sondern mein heil kommt aus der beziehung zu gott! das geschriebene wort kann ein wegbegleiter sein aber niemals das heil!


Henning Baader ist da ein sehr gutes (und trauriges) Beispiel.
was henning baader hiermit zu tun hat verstehe ich nicht &schulterzuck
solltest vielleicht noch mal genauer lesen wer herr baader ist.

&afro freitag

Snickers
01.12.2007, 15:26
Hallo Freitag, hier ist Robinson (schatzinsel ggg)

Wenn ich’s nicht besser wüsste, (alzheimer oder so) könnte ich denken ich habe das in gedanken geschrieben. Spricht aus meinen gedanken. Hätte es nur nicht so auf den punkt bringen können. Super! &ok


snickers

Frank
01.12.2007, 15:46
Was hat Henning Baader damit zu tun?
Ich bringe mal eure Übersetzung die samu reingestzt hatte:

Matt. 5.17. Glaubt nicht, ich sei gekommen, um die Tora, die Wegweisung Gottes und die Prophetenworte aufzuheben! Nicht um aufzuheben bin ich gekommen, sondern um ihre Fülle gegenwärtig zu machen.
5.18. Denn wahrlich, ich ermahne euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota und auch nicht ein i – Tüpfelchen (Häkchen) von der Tora vergehen, bis alles in ihr Geschriebene geschehen wird.
5.19. Wer nur eines von diesen geringsten Torageboten aufhebt und dieses den Menschen lehrt, der wird zu gering sein, um in das Königtum Gottes zu kommen. Wer die Wegweisungen aber hält und die Menschen dazu lehrt, der wird Großer gerufen werden, im Königtum der Himmel.
5.20. Ich ermahne euch: Wenn nicht überfließt eure Rechtschaffenheit (in Liebe), wie diese von einigen Schriftkundigen und mancher Perushim, nicht werdet ihr hineingehen in das Königtum der Himmel.

Und hier die Übersetzung von Fritz Henning Baader

[17]
(JESuU Lehre in bezug auf das Gesetz und die Innenziele) Nicht solltet ihr folgern*, daß ich kam, das Gesetz oder die Propheten herabzulösen*; nicht kam ich herabzulösen, sondern vollständig* zu erfüllen*.
[18]
Denn AMEN* ists, ich sage euch: Bis gleichsam danebenkommen* der Himmel* und das Erdland*, nicht, ja nicht, kommt ein JOoTA oder ein Hörnlein von dem Gesetz daneben, (( JJ40.8 JJ55.11) bis gleichsam dies alles geworden.)
[19]
Wer daher löst (a: weglöst.) eines der dieser geringsten Innenziele* und so (w: also.) die Menschen lehrt, Geringster wird er gerufen werden in der Regentschaft der Himmel; wer sie aber gleichsam tut* und lehrt, dieser wird Großer gerufen werden in der Regentschaft der Himmel. (so S*,B,R.)
[20]
Denn ich sage euch: So nicht um* und um* wird eure Gerechtigkeit*, mehr als die der Schriftkenner und Pharisäer, nicht, ja nicht, kommt ihr hinein in die Regentschaft der Himmel.

Die * deuten auf die Worterklärung hin, die im Anhang dann vorhanden ist, da Baader die hebräische Sprache als die Ursprache betrachtet und in der Übersetzung viele Neuschöpfung bringt um das so nah wie möglich am hebräischen Urtext zu sein.

Kennt ihr etwa die DaBhaR - Überetzung nicht?
Das ist doch, wie Pfleiderer und die KNT, die Richtung auf die ihr auch geht - oder nicht?

LG

Fisch
01.12.2007, 19:12
Hallo Frank,

warum stellst du hier Bibeltexte eines Herrn Baader und Samu gegenüber?

Woher hast du die Rückübersetzungen von Samu überhaupt?

Ich kann nichts falsches finden an Samu`s Rückübersetzungen!
Was soll das Ganze hier von dir was du gerade veranstaltest?

Ich habe deine Homepage gelesen Frank und ich sehe bei dir mehr Vermischungen als mir angenehm sind. Du bist meines Erachtens im Esoterischen Bereich angesiedelt und die Spielchen die du dort anbietest (Dämonentarot für die dunklen Stunden) lässt weit blicken.
Du solltest nicht mit Steine auf andere werfen, die du nicht kennst und überhaupt nicht einschätzen kannst.


Kennt ihr etwa die DaBhaR - Überetzung nicht?
Das ist doch, wie Pfleiderer und die KNT, die Richtung auf die ihr auch geht - oder nicht?
Nein ich kenne die nicht und ich muss die auch nicht kennen. Aber ich kenne Samu und ich habe noch nie einen aufrichtigeren Menschen erlebt.
Im übrigen schließe ich mich dem User Freitag an, der sagte, dass das Heil nicht aus einer Bibel kommt oder einer Rückübersetzung, sondern das Heil vom Vater im Himmel kommt!

Frank, mir gefällt dein Stil nicht der sich hier seit ein paar Tagen entwickelt. Wenn du hier Hetze betreiben möchtest, dann bist du auf dem falschen Dampfer.

Fisch

samu
01.12.2007, 19:14
Das ich in Herrn Baaders Übersetzung kaum Ähnlichkeiten zu besagten ("meinem") Vergleichstext entdecken kann erstaunt mich jetzt doch etwas.

1. Müsste ich wissen, auf was für eine Quellenlage sich diese Übersetzung stützt.

2. Wird auch Herr Baader wissen, dass man zur Zeit Jesu nicht rein hebräisch, sondern gerade in der Galil Mischnaisch gesprochen hat.

3. Taucht in seiner Übersetzungsweise so manche Begrifflichkeit auf, die der Begriffswelt um 100 v. Chr. bis 100 n.Chr. sehr fremd ist und sich ganz sicher nicht Rückübersetzen lässt. Das ist der wesentlichste Unterschied!!!

4. Fast alle synoptischen Aussagen Jesu, lassen sich im rabbinischen, essenischen, pharisäischen, etc Judentum vor seiner Lebenszeit, während seiner Lebenszeit und nach seiner Lebenszeit belegen und hier insbesondere die Gleichnisreden. Ich kenne keine einzige Begrifflichkeit, welche was von Innenzielen, Hörnlein, etc anspricht.

5. Tatsache ist, die Menschen haben, laut Selbstzeugnis der Synoptiker, Jesus verstanden und das bedeutet, er sprach ihre Sprache, die des Galil, und Tatsache ist auch, dass sich seine Redeform in oben besagter Art, quer durch das gesamte Breitenspektrum des Judentums nachweisen lässt. Das lässt schlussfolgern, dass man die Reden Jesu der Synoptiker rückübersetzen könnte und in Folge dessen beim Sprachgebrauch seiner Zeit landet. Genau das geschieht aber eben nur zum Teil und genau hier muss man nachfragen, wie konnten ihn dann die Menschen verstehen, wenn wir einer Begriffswelt begegnen, welche weder in dieser Gegend – noch in ganz Vorderasien verbürgt und nachgewiesen werden kann und zugleich ein Breitenspektrum verschiedenster Dialekt- und Fremdsprachen voraussetzt, welches man nur sehr schwerlich einer Landbevölkerung zumuten kann. Zumal manche Satzformen und Begriffe, aus einer Zeit stammen, die mindestens 100 Jahre nach seiner Zeit in Erscheinung treten. Dass jede Epoche auch ihre eigene Sprachform, Dialektik und Begriffswelt hervorbringt dürfte bekannt sein. Das war damals nicht anders.

6. Im Endeffekt muss sich Herr Baader mit seiner Arbeit selbst rechtfertigen und nicht ich. Auch sehe ich keinen Anlass dafür, Übersetzung gegen Übersetzung zu werten, denn dann müsste ich alle gängigen Bibeln als einzige Widersprüche zueinander und gegeneinander werten. Es fragt sich allerdings schon, warum gewisse Bibelanstalten, je nach Bedarf, sich aus der riesigen Vielfalt der Textvarianten immer so bedienen, wie sie es tun und dass obwohl bei vielen die Textredaktionen mehr als offensichtlich sind. Aber das ist ein anderes Thema.


Samu

Frank
01.12.2007, 20:43
Es ging um meine Kritik der "Wortspielerei" und "Sprachneuschöpfungen" und als Beispiel brachte ich die DaBahR und Herrn Baader als schlechtes Beispiel.
Als ich aufgefordert wurde, zu erklären was das mit Herrn Baader soll, habe ich die Übersetzun reingebracht.
Vielleicht mal weniger entrüstet losgschreiben, sondern die Einträge von Anfang an lesen - dann wird auch der Sinnzusammenhang klarer.
LG

Frank
01.12.2007, 22:08
Das ich in Herrn Baaders Übersetzung kaum Ähnlichkeiten zu besagten ("meinem") Vergleichstext entdecken kann erstaunt mich jetzt doch etwas.

Das ist die sogenannte "evangelikale" Linie der "konkordanten" Übersetzung. Die KNT (Konkordantes Neues Testament - die gesamte Bibel gibt es nur in englisch) war der erste Versuch - konkordant = übereinstimmend
Das Prinzip (und natürlich die "Vorzüge" dieser Übersetzung - Eigenwerbung!) ist gut dargestellt unter http://www.konkordant.de/ da wird auch Baader mit dargestellt.
Er benutzt den coprus sinaiticus (schreibt man das so?) im NT und hat eine ausführliche eigenständige Theologie dazu entwickelt.
Pfleiderer, der dritte im Bunde, hat nur das NT und einige Teile des AT übersetzt.
Alle drei Übersetzungen gehören zu den sogenannten "Allversöhnlern" werden aber von vielen Evangelikalen mit herangezogen, wenn sie dem "Urtext" näher sein wollen.
Warum sie anders klingt als die "deinige"? (Team - ich weis) = weil sie eine Überspitzung ist und das deutsch hebräisch machen will. Ich habe den Verweis gebracht, weil ich als "normaler Deutscher" (sprachlich gesehen) in euren Texten schon die Ansätze dazu finde, und - wie ich es am Anfang schrieb - das Gefühl habe, letzendlich seid ihr in "Gefahr" in diese Richtung "abzudriften"

LG

@fisch = kann es sein dass du etwas überreagierst? Ich habe samu nicht angreifen wollen und ich glaube auch nicht, dass er das so wahrgenommen hat.
LG

samu
01.12.2007, 22:13
Lieber Frank, dass Blut fließt ruhig.

Mal eine kurze Anmerkung zu den konkordanten Übersetzungen.
Ich halte sie für ganz wichtig, denn dadurch wird schon eine ganze Menge an spielerischer Freiheit für theologische Wertungen – je nach Bibelanstalt (dessen Besitzer in aller Regel Kirchen sind), genommen.
Allerdings ist auch hier anzumerken, dass die Quellenlage nur all zu konform benutzt wird, nämlich nach der Tradition der Kirchen. Das ist der eigentliche Skandal, denn dadurch werden alle neuen Textforschungsergebnisse von vorn herein nur bedingt berücksichtigt.

Aber auch das ist dann schon eine ganz spezifisch andere Thematik.


Samu

Frank
01.12.2007, 22:21
Im übrigen schließe ich mich dem User Freitag an, der sagte, dass das Heil nicht aus einer Bibel kommt oder einer Rückübersetzung, sondern das Heil vom Vater im Himmel kommt!

Würde ich mich voll anschließen - auch wenn ich des öfteren mit Bibeltexten "um mich schmeiße" - die Bibel ist ein Werkzeug, mehr nicht. Das Heil kommt vom Vater im Himmel, sehe ich auch so.

LG

samu
01.12.2007, 22:25
Haben gerade gleichzeitig geschrieben!

Ich kenne die Problematik der voreiligen theologischen Rückschlüsse allein auf Grund von Bibelübersetzungen. Zumal dann, wenn man nicht bemüht ist, sich in die unglaubliche Menge an Textvarianten und Lesearten, einzulesen. Aber es würde hier bei weitem den Rahmen sprengen, um näher auf den wissenschaftlichen Hintergrund einzugehen.

Was uns betrifft, bewahren uns entscheidende Faktoren vor solchen theologischen Höhenflügen.
1. Es arbeiten Menschen ganz verschiedener Konfessionen und Religion zusammen.
2. Wir verbinden damit keine Missionszwecke.
3. Wir betrachten unsere Arbeit als Ansatz und Weiterführung einer Forschungsarbeit, welche bereits in den 70 er Jahren begann.

Samu

Frank
01.12.2007, 22:42
Lieber samu - mir geht es weniger um die theologischen Rückschlüsse, sondern um die Sprache. Warum wird ein Wort wie "schal" verwendet?
Vers 18: Denn das Wort vom Kreuz einerseits den verloren gehenden Schalheit ist, anderseits die gerettet werdenden, uns, Kraft Gottes ist.

Es mag gut sein, sich über einen Bibelvers Gedanken zu machen, aber ich sollte doch letzendlich das Gefühl bekommen, ihn verstanden zu haben. Um das zu verstehen muss ich einfach woanders nachschauen.

Denn das Wort vom Kreuz ist Torheit für die, die verloren gehen, für die aber, die gerettet werden, für uns, ist es Gottes Kraft (Zürcher)

Torheit = Narrheit = Dummheit - kann ich in Bezug zu denen setzen, die das Wort vom Kreuz nicht annehmen.

Schalheit = fad, abgestanden, ohne Geschmack geistlos, - da fehlt mir einfach der Bezug.

Gut es mag noch weit bis Baader sein - aber ist es nicht doch ein erster Schritt, wenn man/frau erst im Duden nachschauen muss?

Die Theologischen Hintergründe sind topp.

LG

samu
03.12.2007, 22:34
Dann will ich dir darauf antworten, warum hier das Wort „Torheit“ nicht stehen kann.

Grundlage dafür sind die Quelltexte, welche dass Wort Torheit so nicht kennen und auch nicht anführen.

Moraino – moria steht im altgriech. für schal und eventuell auch (auf Nahrungsmittel bezogen) für fade. Vgl. dazu Matth. 5/13 oder Lukas 14/34
Im übertragenen Sinn kann es sogar für Kraftlos oder stehen.

Raka steht hingegen für Tor (Narr) oder Dummkopf = dumm (Matth. 5/23) (empaizo)

Doch genau davon steht nichts im 1. Kor. Sondern es steht dort Moraino. Luther setzte jedoch das Wort Torheit ein und das hat einen theologischen Hintergrund. Er wollte damit die Überlegenheit des Evangeliums gegenüber der Philosophie herausheben.

Manchmal wird auch der Begriff dumm angeführt, allerdings ist er in dieser Satzkonstellation (grammatikalisch) nicht richtig.

Doch Paulus meint hier etwas ganz anderes und das mit tiefem Hintergrund gerade zu der Aussage von Matth. 5/13 ff.

Die Weisheit der Welt kann durchaus klug sein und doch ist sie kraftlos (ohne Geschmack, Würze) oder dumm weil sie sich nicht an der Weisheit Gottes orientiert, weil in ihr sich Gott nicht wieder findet. Genau dieser Sachverhalt wird im Vers 21 wiederholt.

Paulus wertet hier Weisheit eben nicht als Dummheit ab, sondern er relativiert diese und stellt dieser Gottes Ratschluss gegenüber. Was hilft dir alle Weisheit der Welt, wenn du darin Gott nicht finden kannst. Eine solche Weisheit ist kraftlos – eben schal und man wirft sie auf die Straße, wo sie zertreten wird. Sie ist vergänglich und geht verloren.

Ein altes Sprichwort der Stoiker besagt: Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Ob das Paulus im Hinterkopf hatte?


Samu

Frank
03.12.2007, 23:10
Moraino – moria steht im altgriech. für schal und eventuell auch (auf Nahrungsmittel bezogen) für fade. Vgl. dazu Matth. 5/13 oder Lukas 14/34
Im übertragenen Sinn kann es sogar für Kraftlos oder stehen.
Raka steht hingegen für Tor (Narr) oder Dummkopf = dumm (Matth. 5/23) (empaizo)
Da ich jetzt neun verschiedene Übersetzungen in deutsch (Mybible) verglichen habe und auch noch sechs in Buchform und ich deine Auslegung nirgends gefunden habe (immer stand etwas der Torheit gemäßes) - möchte ich dir meinen Zweifel melden.
Allerdings steht es da: ο λογος γαρ ο του σταυρου τοις μεν απολλυμενοις μωρια εστιν τοις δε σωζομενοις ημιν δυναμις θεου εστιν
und bei wikipedia finde ich:
Moria = aus dem Griechischen: die Torheit (griechisch μωρια); daher der Buchtitel Encomium moriae (deutsch: Lob der Torheit) von Erasmus von Rotterdam (http://de.wikipedia.org/wiki/Moriah)
Sei nicht bös = aber ich folge ich doch lieber der "Überzahl" - auch wenn deine Auslegung sehr interessant ist.

LG

samu
03.12.2007, 23:52
Natürlich ist es deine Freiheit dies so zu handhaben, lieber Frank.

Ich frage mich jedoch wie Salz dann Torheit sein kann und das Moraino Torheit bedeutet, wäre einzigartig in der gesamten griechischen Literatur der Antike. Aber Exegetenfreiheit geht steht über allem (altes Theologensprichwort).

Es ist ebn wie mit dem Roten Meer. Was geschrieben ist, bleibt trotz aller Widrigkeit oft eine Tatsache.

Wie gesagt, alle Freiheit.

Samu

Aus welcher Quelle stammt der griechische (neugriechische Text - Bibel?)

Frank
04.12.2007, 11:03
Ach samu - ich mag dich, aber wenn du der Einzige bist, der dies behauptet, dann möchte ich schon hinterfragen dürfen.
Ich habe - neben Wikipedia (was ich Eintrag vorher schon geschrieben habe) im "The New Testament Greek Lexicon" nachgeschaut für "Moraino" und auch dort http://www.studylight.org/lex/grk/view.cgi?number=3471 steht "foolish" und das heißt nun mal "dumm, albern, unklug, närrisch" usw.
Sei nicht bös - aber ....
Zum griechischen Text. Er stammt aus theword (freies Bibelprogramm) und bei dem evangelikalen Hintergrund würde ich auf den Textus Receptus tippen -bin mir aber nicht sicher.
LG

samu
04.12.2007, 19:08
Lieber Frank, ich bin immer dankbar für sachliche Kritik und deine ist eine solche!

Ich habe mich gestern mit dem Team in Verbindung gesetzt, um noch einmal besagte Begrifflichkeit zu erörtern. Dabei haben wir auch gängige Bibelversionen – verschiedenster Sprachen betrachtet. Uns fiel dabei die unglaubliche Fülle der verschiedensten Übersetzungsarten zu besagten Wort auf. Hier scheint in keiner der Sprachen einer Wortwortübersetzung aus dem altgriechischen zu folgen, sondern einer Sinnübersetzung.

Wir orientieren uns an der Wortwortübersetzung und hier folgen wir z.B. folgenden Quellen zur Übersetzung:

Konkordanz zum Münchener N.T. - Seite 678/796/797
Jerusalemer Bibel - Seite 970 und Seite 1652ff
Altgriechsiches Wörterbuch / Wilhelm Pape

Wie dem auch sei, wir sind der Meinung, dass unsere Wortwortübersetzung in diesem Fall dem eigentlichen Anliegen (siehe oben – vgl. zu Matth. und Lukas) und zugleich dem altgriechischen Grundcharakter des Wortes richtig wieder gibt. Eventuell sind wir die Ersten, die diese Feststellung nun auch textlich umsetzen, bekannt ist dieses Faktum jedoch schon lange (siehe Literaturverweise).

Samu

Frank
04.12.2007, 22:27
Lieber samu - danke für die Antwort. Ihr nehmt aus der Fülle der Möglichkeiten eine heraus. Ist in Ordnung - nur "falsch" ist die Torheit nun deswegen nicht. Ich habe zwei Menschen mit Altgriechischkenntnissen kontaktiert und der eine fand die Übersetzung von μωρια mit "Schalheit" ziemlich weit hergeholt und gar nicht begründbar und der andere als "mal ein interessanter Gedanke, der aber am Sinngehalt vorbeigeht". Gut, da muss ich auf andere vertrauen.
Mich stört auch mehr das Wort Schalheit als solches und der bewusst griechische Satzbau der Übersetzung. Aber das ist dann wieder eine Frage der persönlichen Ideologie.
Danke für deine Mühe.
Alles Liebe

samu
10.12.2007, 17:02
Lieber Frank, mir hat der Sachverhalt einfach keine Ruhe gelassen und so habe ich mich entschlossen diesen Sachverhalt einem Institut für Alte Sprachen zur Klärung der Problematik vorzulegen.

Grundlage dafür waren drei verschiedene Vorlagen des Quelltextes.
Heute kam nun das Ergebnis und ich denke wir müssen den Begriff abändern.



Grundsätzlich steht der Begriff μωραίνω für eine ganze Fülle von negativen Eigenschaftswörtern bis hin zu der Bezeichnung von Zuständen im aktivischen Gebraucht. Die Anwendung von μωραίνω in Matt. 5/13 und Luk. 14/34 steht im Gegensatz zu 1. Kor. (vgl. Pape-GDHW Bd. 2, S. 226). Aktivisch wird μωραίνω als unschmackhaft, fade machen, schal, aktivisch gebraucht; u. pass., ἐμωράνϑην. Auch im medizinischen Wortgebrauch verwendet.

In 1. Kor. geht es nicht um einen aktivischen Gebrauch von μωραίνω, sondern um einen vorausgesetzten Zustand μωρός (eigtl. stumpf, träge, stumpfsinnig, daher übh. dumm, thöricht, einfältig). μωραίνω ist hier unzutreffend dargestellt.

Es wäre in diesem Zusammenhang der Begriff ἀ-κρισίᾱ zu erwarten. Da dies nicht der zutreffende Fall ist muss von Einfältig, Stumpfsinnig, Thöricht ausgegangen werden.

Da beide Textstellen μωραίνω angeben (in einer Satzversion μωρός) muss sich aus dem Sinnzusammenhang für μωρός entschieden werden.
Es ist von einem grammatikalischen Schreibfehler in Matth. und Luk. auszugehen oder einer nachträglichen Änderung in 1. Kor. von μωρός zu μωραίνω, der Prosaanwendung, der den ursprünglichen Text abschwächen will. An beiden Textstellen lassen sich mehrfache Satzänderungen feststellen. Eine Rekonstruktion des Wortlautes ohne ἀ-κρισίᾱ erscheint in 1. Kor. in sich nicht stimmig.

Dummheit
βλᾱκεία, ἡ, Trägheit, Dummheit, Plat. Euthyd. 287 e; καὶ ἀπονία Xen. Cyr. 2, 2, 25; vgl. 7, 5, 38; Pol. 3, 81. Erst Sp. = μαλακία.

κοάλεμος, ὁ, ein dummer, einfältiger Mensch (nach den Alten aus κοεῖν, = νοεῖν, u. ἠλέματος zusammengesetzt, Tim. lex. Pl. u. Schol. Ar.); Ar. Equ. 198, in einem wunderlichen Orakel; 221 ein Gott der Dummheit; vgl. Ath. V, 220 b; Spottname von Kimons Großvater, Plut. Cim. 4. – Hesych. führt noch κόαλοι, βάρβαροι an.

μωρία, ἡ, die Thorheit, Dummheit; Aesch. Ag. 1655; τἄπη μωρίας πολλῆς πλέα, Soph. Ai. 732; ἄνδρα μωρίας πλέων, 1129; μωρίαν ὀφλισκάνω, Ant. 466 (s. das verb.); Eur. oft; μωρίη πολλὴ λέγειν τοῦτο, Her. 1, 146; ἐδόκει μωρία εἶναι ταῦτα, Thuc. 5, 41; πολλὴ μωρία, Plat. Prot. 317 a; καὶ ἀλογία, Epinom. 983 e; bei den Folgdn überall.

μωρότης, ητος, ἡ, Stumpfheit der Sinne, Dummheit

ἀ-χαριότης, ητος, ἡ, Ungeschicklichkeit, Dummheit, Pol. 18, 38.

Dumm
ἀ-μαθαίνω, unwissend, dumm sein, Plat. Legg. III, 697 e, öfter; εἴς τι, in etwas, 689 d, u. vorher an derselben Stelle ταῦτα, etwas nicht wissen.

ἀ-μαθής, ές, 1) zuerst Her. 1, 33, der nichts gelernt hat, ohne wissenschaftliche Bildung, Plat. Euthyd. 276 b, wo die Bdtg von unwissend und dumm verwechselt werden; dem σοφός entgegengesetzt, Conv. 204 a; dem γνωμονικός, Rep. V, 467 c; neben ἀνόητος, was allgemeiner den rohen, dummen bezeichnet, Tim. Locr. 104 e; Tim. 92 b; Ar. Nub. 492 vrbdt ἀμαϑὴς καὶ βάρβαρος; τινός, Thuc. 4, 41 u. sonst, περί τινος, Plat. Eryx. 394 e; aber ἀμαϑέστερον καὶ σαφέστερον εἰπέ, ohne gelehrte Künstelei, schlichter u. deutlicher, Ar. Ran. 1441, was nach Suid. sprichwörtlich wurde; ἀτεχνότεροι καὶ ἀμαϑέστεροι πρός τι, ungelehriger, ungeschickter. Die attische Urbanität braucht es für ἀγροῖκος, etwa wie unser ungebildet, Dem. Lept. 119, von dem, der schicklicher Weise etwas nicht hätte sagen sollen; vgl. Hipp. mai. 290 d. – 2) pass., ungekannt, Eur. Ion 916. – Adv. ἀμαϑῶς, ἔχειν τινός Ael. N. A. 6, 5; unerwartet, Thuc. 1, 140; bei Ar. Lys. 1117 dem οἰκείως entgegenstehend, roh.
βλάζω (βλάξ), dumm sein, μωραίνω, Hesych.; vgl. blatterare, Buttm. Lexil. II p. 262.

ἠλιθιάζω, thöricht, dumm handeln od. reden, Ggstz von φρονεῖν, Ar. Equ. 1120, Schol. ἀνοηταίνω.

μωρο-λόγος, einfältig, dumm redend, Maneth. 4, 446.

μωρός, att. μῶρος, vgl. Arcad. 96, 13, Eust. u. A., eigtl. stumpf, träge, stumpfsinnig, daher übh. dumm, thöricht, einfältig; Aesch. frg. 298; οὐκ ἔστιν οὕτω μῶρος, ὃς ϑανεῖν ἐρᾷ, Soph. Ant. 220, u. öfter von Menschen; aber auch von Sachen, οὐχὶ μῶρόν ἐστι τοὐγχείρημά σου, O. R. 540; μῶρά μοι δοκεῖς φρονεῖν, Ai. 591; τὸ μῶρον, die Thorheit, Eur. Hipp. 966 u. öfter; Plat. Lach. 197 a Legg. IX, 857 d; τοῦτο μωρότατον πεποιήκασιν, Xen. An. 3, 2, 13; N. T.; im Ggstz von φρόνιμος, Luc. u. Plut.; auch von Sinneneindrücken, bes. fade von Geschmack, Diosc. – Das adv. tadelt Poll. 5, 121; Xen. An. 7, 6, 21 schreibt Krüger οὕτω μωρὸς ἐξαπατώμενος. (Die Ableitung der Alten von μὴ ὁρᾶν ist unwahrscheinlich.)



Thöricht / Thorheit

ἀ-κρισίᾱ, ἡ (ἄκριτος), 1) Mangel an richtigem Urtheil, Thorheit, Pol. 2, 35, 3. 40, 5, 7, mit ἄνοια verb.; falsche Wahl, περὶ τοὺς φίλους, der Freunde, Luc. Tim. 8. – 2) unentschiedener Zustand, Verwirrung, Xen. Hell. 7, 5, 27, mit ταραχή verb. öfter Pol., z. B, 30, 14, 6. – 3).


ἠλιθιάζω, thöricht, dumm handeln od. reden, Ggstz von φρονεῖν, Ar. Equ. 1120, Schol. ἀνοηταίνω.
ἠλιθι-ώδης, ες, wie ein Thörichter, albern, dumm, Philostr.
μωραίνω, ein Thor sein, einfältig, dumm handeln od. reden; πεῖραν τήνδ' ἐμώρανεν, er machte einen thörichten, tollen Versuch, Aesch. Pers. 705; μωρανεῖς, Eur. Med. 614; häufiger in späterer Prosa, Luc. Mort. D. 2, 1. 13, 3; Plut.; auch im med., im N. T., wo es auch aktivisch gebraucht ist, unschmackhaft, fade machen; u. pass., ἐμωράνϑην, Matth. 5, 13.

μωρός, att. μῶρος, vgl. Arcad. 96, 13, Eust. u. A., eigtl. stumpf, träge, stumpfsinnig, daher übh. dumm, thöricht, einfältig; Aesch. frg. 298; οὐκ ἔστιν οὕτω μῶρος, ὃς ϑανεῖν ἐρᾷ, Soph. Ant. 220, u. öfter von Menschen; aber auch von Sachen, οὐχὶ μῶρόν ἐστι τοὐγχείρημά σου, O. R. 540; μῶρά μοι δοκεῖς φρονεῖν, Ai. 591; τὸ μῶρον, die Thorheit, Eur. Hipp. 966 u. öfter; Plat. Lach. 197 a Legg. IX, 857 d; τοῦτο μωρότατον πεποιήκασιν, Xen. An. 3, 2, 13; N. T.; im Ggstz von φρόνιμος, Luc. u. Plut.; auch von Sinneneindrücken, bes. fade von Geschmack, Diosc.


ἠλαίνω, ion. u. p. = ἀλαίνω, übertr., im Geiste verwirrt, thöricht, wahnsinnig sein, Callim. Dian. 251, Schol. μωραίνω. – Auch im med. ἠλαίνονται, sie schweifen umher, Theocr. 7, 23.

ἀεσί-φρων, unverständig, thöricht, Hom. dreimal, Iliad. 20, 183 ὁ δ' ἔμπεδος οὐδ' ἀεσίφρων, 23, 603 οὔ τι παρήορος οὐδ' ἀεσίφρων, Od. 21, 302 ὁ δὲ φρεσὶν ᾑσιν ἀασϑεὶς ἤιεν ἣν ἄτηνὀχέων ἀεσίφρονι ϑυμῷ; – Hes. O. 333 u. sp. D. Vgl. Buttmann Lexil. 1, 224.



Das heißt für uns, wir werden diesem Ergebnis Rechnung tragen und Schalheit durch Einfältig, Thöricht, Stumpfheit ersetzen müssen.

Danke für deine kritische Anmerkung und damit wird dieser auch Rechnung getragen.

Samu

Frank
10.12.2007, 18:15
Hallo Samu, ist schon toll, wie du (ihr) mit Kritk umgeht. Meine Hochachtung.

Schalheit hat für mich auch einen Begriffsinhalt, der "reparierbar", veränderbar" ist und letztendlich die "Weisheit dieser Welt" aufwertet.

Ihr übersetzt ja sehr konkordant. Mich würde mal interessieren, wie du folgenden Text:

"Nach dem Sichten der Blätter wusste er, dass seine Vorstellung vom Urlaub in der Urzeit richtig sei, ordnete die Blätter auf dem seine Gedanken standen und schloss dass Schloss seines Arbeitszimmers ab. Jetzt konnte er in den Urlaub fahren und die Vorstellung in Bayreuth erleben."

konkordant in eine andere Sprache übersetzen würdest.

LG

P.S - die ersten Blätter sind pflanzlich

samu
10.12.2007, 18:45
......UND ER GING ZU EINER BANK.......

Gleiche Thematik!

Man kann konkordant doch nur aus einem größeren Textzusammenhang übersetzen!

Frank, du bist ein - liebenswert gemeint !!! - ein kleines Schlitzohr! &winke

Samu

Frank
10.12.2007, 18:56
......UND ER GING ZU EINER BANK.......

Gleiche Thematik!

Man kann konkordant doch nur aus einem größeren Textzusammenhang übersetzen!
Auch der größere Textzusammenhang besteht aus einzelnen Wörtern &schulterzuck &schulterzuck &schulterzuck

......
Frank, du bist ein - liebenswert gemeint !!! - ein kleines Schlitzohr! &winke
Samu

Aber ein liebes &kuss

samu
10.12.2007, 19:07
Auch der größere Textzusammenhang besteht aus einzelnen Wörtern

Ja sicher, aber gerade bei so Sinnverzwickten Sätzen wird es wahrlich schwierig auch Sinngerecht zu übersetzen! Egal welche Sprache es betrifft, es sei denn hier handelt es sich um gänzlich verschiedene Wortbegriffe. Man sieht ja am obrigen Beispiel (Thorheit/ Thöricht) wie unsagbarschwierig es werden kann.

Wortwörtlich heißt ja noch lange nicht "Wörtlich" zu nehmen!

Samu

Frank
10.12.2007, 23:14
Wortwörtlich heißt ja noch lange nicht "Wörtlich" zu nehmen!
Samu

&ok

Ist das eine toller Satz - ich schließe mich an

&daumen

Linus
20.07.2009, 01:13
Es mag gut sein, sich über einen Bibelvers Gedanken zu machen, aber ich sollte doch letzendlich das Gefühl bekommen, ihn verstanden zu haben. Um das zu verstehen muss ich einfach woanders nachschauen.

ich bin der Meinung, daß es gut ist, wenn man unterschiedliche Übersetzungen ansieht, je unterschiedlicher, desto besser. Dann kann man die ganze Fülle erahnen, und findet die Worte, die man versteht. Denn es ist sicher so, daß der eine mehr durch die Worte der einen Übersetzung versteht, ein anderer versteht die Worte der anderen Übersetzung eher.

Auch ist es wichtig, nach der engsten am Grundtext sich rankenden Übersetzung zu lesen, dann aber auch die am weitesten übertragende Übersetzung.

Es ist überdies auch möglich, daß man den Gehalt/Sinn einer Stelle, den man tausendmal überlesen hat, weil man sie von ihrem Wortlaut seid Kindestagen an auswendig kennt, plötzlich versteht, wenn er in fremden Worten dasteht.

Um die fremden Worte muß man sich bemühen, man geht mit ihnen schwanger, wird natürlich auch durch sie beeinflußt, sicher.

Alles in allem ist es gut zu forschen, unterschiedliche Übersetzungen zu lesen und gelten zu lassen, dh. sie unvoreingenommen zu betrachten.

Und dann ist es wichtig, Gott um das Verständnis zu bitten.

Damit wird man am weitesten kommen, denke ich.