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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vom Geben und Nehmen



Fisch
27.01.2008, 09:38
Ihr gebt nur wenig, so ihr von eurem Besitze gebet. Erst so ihr von euch selber gebet, gebt ihr wahrhaftig.......

Es sind derer, die wenig geben von dem vielen, was sie haben - und sie geben es um der Anerkennung willen und ihr verborgenes Begehren verdirbt ihre Gaben.

Und es sind derer, die wenig haben und alles geben.

Und dies sind jene, die da glauben an das Leben und des Lebens Spenden, und ihr Kasten ist nie leer.

Es sind derer, die mit Freuden geben, und jene Freude ist ihr Lohn.

Und es sind derer, die mit Schmerzen geben, und jener Schmerz ist ihre Taufe.

Und es sind derer, die geben und keinen Schmerz beim Geben kennen, weder Freude dabei suchen, noch im Bewusstsein der Tugend schenken.

Sie geben, wie drüben im Tale der Myrte ihren Duft in das All haucht.

Durch die Hände solcher Menschen redet Gott, und aus ihren Augen strahlt Sein Lächeln auf Erden.

Es ist gut zu geben, auf eine Bitte hin, doch besser ist es, ungebeten zu geben, aus Verständnis für des andren Not.

Gibt es denn irgend etwas, das ihr behalten werdet?
Alles, was ihr habt, wird eines Tages verschenkt werden; Darum gebet nun, auf dass die Zeit des Schenkens euch gehöre, und nicht euren Erben.

Bisweilen saget ihr: "Ich gäbe gerne, doch nur denen, die es verdienen."

Die Obstbäume eures Gartens reden nicht also, noch die Herden eurer Weiden.

Sie geben, auf dass sie leben dürfen, denn zurückhalten heißt verderben.

Fürwahr, es ist das Leben, das dem Leben gibt - derweil ihr, die ihr euch als Geber dünket, nur Zeugen seid.

Und ihr, Empfangende - und ihr seid alle Empfangende - belastet euch nicht mit dem Gewicht des Dankes, auf dass ihr kein Joch bürdet auf euch und auf den Gebenden.

Erhebt euch lieber gemeinsam mit dem Geber auf seinen Gaben, als seien es Schwingen; Denn sich seiner Schuld zu sehr bewusst zu sein, wäre ein Bezweifeln seiner Wohltaten, deren Mutter die freigiebige Erde und deren Vater Gott ist.



Prophet, 17f
Khalil Gibran

Stella
28.01.2008, 07:26
Ungehinderte Sicht
Ein Schüler beklagte sich
über die Gewohnheit des Meisters,
alle seine Überzeugungen
über den Haufen zu werfen.
Sagte der Meister:
„Ich lege Feuer an den Tempel
deiner Überzeugungen,
denn wenn er niedergebrannt ist,
wirst du eine ungehinderte Sicht
auf den weiten,
grenzenlosen Himmel haben.“
Anthony de Mello

Stella
29.01.2008, 00:54
Vom Kommen des Gottesreiches

Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde,
wann das Reich Gottes komme, antwortete er:
Das Reich Gottes kommt nicht so,
dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte.
Man kann auch nicht sagen:
Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es!
Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.
Lukas 17,20-21
Der Himmel
ist also nicht durch eine Kluft von uns getrennt,
die wir durch den Tod überspringen,
er fängt unmittelbar da an,
wo wir uns nach ihm sehnen.
Bettina von Arnim