Gebet am Abend

[wodug]

Am Abend

Am Ende dieses Tages, Herr,
möchte ich alle Feindschaft ablegen
und keinem etwas nachtragen.

Herr,
ich bitte Dich um Vergebung
für alles,
was heute nicht gut war.

Barmherziger Vater,
schau nicht nur auf mein Versagen
und meine Unzulänglichkeiten,
sondern auch auf meinen guten Willen.

Habe bitte Verständnis dafür,
daß ich nicht
über meinen Schatten springen kann ---
wie gerne ich es auch tun möchte.

Herr,
schenke mir
eine ruhige Nacht
und den Frieden,
den Du mir geben kannst.

(Pfarrer Petrus Ceelen, aus seinem Buch: Hinter Gittern beten)

[ChristaL.]

Danke Wodug! Ein wundervolles Gebet. Gefällt mir sehr.

ChristaL

[wodug]

So ist es ChristaL.,

man sollte es nicht glauben, dass man solche beeindruckende Gebete hinter Gittern betet.

Laut Pfarrer Ceelen beten nicht wenige Gefangene regelmässig. Viele möchten es wohl, aber wissen nicht wie. Ihnen fehlen die Worte, weil sie es nie gelernt haben, frei mit Gott zu sprechen. Mit den normalen Gebetsbüchern können sie nichts anfangen, weil dort kaum ihre Probleme und Ängste, Bitten und Hoffnungen zur Sprache kommen.
Ausserdem sollen oft die üblichen Gebete für Inhaftierte sprachlich zu "fromm" und zu hoch vom Inhalt her sein.

[anonym002]

Ich finde besondere Passage gut:

Habe bitte Verständnis dafür, daß ich nicht über meinen Schatten springen kann ---
wie gerne ich es auch tun möchte.


In meinem (früheren) Christsein war das genau eine Knacknuss, dass man eben nicht so ist, wie der ideale Christ sein soll, wie der "ideale" Christ so von Kanzel und Büchern verglorifiziert wird oder im NT davon berichtet wird, wie und was er glauben soll usw..
Das Resultat war immer ein zu schlechtes Gewissen, falsche Schuldgefühle usw. und mitnichten Freiheit.

Seit dem „Umdenken“ habe ich da Freiheit, mich mit/in meinen Grenzen, respektive in meiner Art und meinem Sein zu akzeptieren, selbst „Glaubensmässig“.


Alef

[Fisch]

So ist es ChristaL.,

man sollte es nicht glauben, dass man solche beeindruckende Gebete hinter Gittern betet.

Laut Pfarrer Ceelen beten nicht wenige Gefangene regelmässig. Viele möchten es wohl, aber wissen nicht wie. Ihnen fehlen die Worte, weil sie es nie gelernt haben, frei mit Gott zu sprechen. Mit den normalen Gebetsbüchern können sie nichts anfangen, weil dort kaum ihre Probleme und Ängste, Bitten und Hoffnungen zur Sprache kommen.
Ausserdem sollen oft die üblichen Gebete für Inhaftierte sprachlich zu "fromm" und zu hoch vom Inhalt her sein.
Ein Gebet muss meiner Meinung nach auch nicht unbedingt aus Worten bestehen. Ein nach oben geschnauftes "Ach" oder "Hmm.." kann genau soviel Ausdruck haben, dass unser Schöpfer genau weiß dass es aus tiefsten Herzen kommt. Schaut er nicht sowieso nur ins Herz? Dennoch gefallen mir solche Gebete wie von Petrus Ceelen.

Willkommen wodug bei den GnaKi´s - es ist unser erster Kontakt miteinander :-)