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Freetime
31.07.2012, 21:00
Matthäus 13,24-30

24 Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker
säte. 25 Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. 26 Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. 27 Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf
deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? 28 Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sagten die Knechte: Willst du das wir
hingehen und es ausjäten? 29 Er sprach: Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. 30 Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer.

Matthäus 13,36-43

36 Da ließ Jesus das Volk von sich und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Geheimnis vom Unkraut auf dem Acker.37 Er antwortete und sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist's, der da Guten Samen sät. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind
die Kinder des Reiches. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. 39 Der Feind, der sie sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. 40 Gleichwie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende dieser Welt gehen:
41 des Menschen Sohn wird seine Engel senden; und sie werden sammeln aus seinem Reich alle Ärgernisse und die da unrecht tun, 42 und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappen. 43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Ihr kennt die Theodizee (http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee) Frage:

Diese Bibelstellen sind für mich die Antwort auf die oft gehörte Frage, warum Gott soviel Leid in der Welt zuläßt.

Was denkt ihr?

Godsservant
31.07.2012, 22:51
Hallo Freetime!

Mein Gedanke dazu:

Ist es wirklich Gott, der das Leid zuläßt? Sind es nicht meist vielmehr wir selbst, die das Leid verursachen, wider besseres Wissen?

LG

Godsservant

Freetime
01.08.2012, 20:03
Hallo Godsservant



Mein Gedanke dazu:

Ist es wirklich Gott, der das Leid zuläßt?


Selbstverständlich, aber dafür steht in der Bibel ja auch genug, warum er das so handhabt.



Sind es nicht meist vielmehr wir selbst, die das Leid verursachen, wider besseres Wissen?


Das ist zum Teil richtig, aber das ist wieder ein anderes Thema. Hier geht es nur darum, warum Gott Leid zulässt.

luxdei
02.08.2012, 16:15
Ihr kennt die Theodizee-Frage:

Diese Bibelstellen sind für mich die Antwort auf die oft gehörte Frage, warum Gott soviel Leid in der Welt zuläßt.

Inwiefern ist das die Antwort?

anonym002
04.08.2012, 16:17
Man weiss, welche Rolle das Gleichnis vom Unkraut im donatistischen (Richtung in der nordafrik. Kirche) Streit gespielt hat. Dabei hat man nicht beachtet, dass es auch eine antipaulinische juden-christliche Deutung des Gleichnisses gegeben hat. In der ebionitischen (judenchristlichen) Quelle der Pseudoklementinen ist mit der Bezeichnung „echthros anthropos“ (V25) Paulus gemeint. So sät der Herr den guten Samen (was eigentlich das Gesetz, die Torah meint), aber jemand säte Unkraut dazu. Woher kommt das Unkraut? Ein feindlicher Mensch (echthros anthropos) hat das getan. Die ebionitische Bezeichnung des Paulus stammt aus diesem Vers. Ein Durcheinaderbringer.... (diabolos).

David Flusser aus Rabbinische Gleichnisse und der Gleichniserzähler Jesu




Alef

Freetime
04.08.2012, 21:27
Man weiss, welche Rolle das Gleichnis vom Unkraut im donatistischen (Richtung in der nordafrik. Kirche) Streit gespielt hat. Dabei hat man nicht beachtet, dass es auch eine antipaulinische juden-christliche Deutung des Gleichnisses gegeben hat. In der ebionitischen (judenchristlichen) Quelle der Pseudoklementinen ist mit der Bezeichnung „echthros anthropos“ (V25) Paulus gemeint. So sät der Herr den guten Samen (was eigentlich das Gesetz, die Torah meint), aber jemand säte Unkraut dazu. Woher kommt das Unkraut? Ein feindlicher Mensch (echthros anthropos) hat das getan. Die ebionitische Bezeichnung des Paulus stammt aus diesem Vers. Ein Durcheinaderbringer.... (diabolos).

David Flusser aus Rabbinische Gleichnisse und der Gleichniserzähler Jesu



Schreib doch bitte einfach deine eigene Meinung und belege sie mit Bibelstellen. Oder ist das zuviel verlangt?

Freetime
04.08.2012, 21:32
Inwiefern ist das die Antwort?

Des Menschen Sohn ist's, der da Guten Samen sät. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reiches. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. 39 Der Feind, der sie sät, ist der Teufel.

Da ist das Leid doch schon vorprogrammiert, meine ich. Aber noch lässt Gott die Welt und den Fürsten der Welt (Teufel) gewähren.

anonym002
04.08.2012, 22:03
Freetime

Willst du alles mit Bibelstellen belegt haben? Beschränkt sich dein Wissen wollen nur auf die Bibel? Weißt du, mit Bibelstellen lässt sich das Eine und das Gegenteil belegen…

Meinst du nicht, dass du dabei etwas sehr wesentliches dann übersiehst, dass diese Bibeltexte auf einem Hintergrund geschrieben wurden, also das Meiste auf einem jüdisch religiösen und kulturellen Hintergrund. Diese Ebioniter wussten da wahrscheinlich noch eher solche Hintergründe.

Jesus war nun mal Jude, und lehrte auch gemäss solcher Tradition in seinen Gleichnisse. Also liesse sich vom rabbinischen Judentum der damaligen Zeit sehr wohl einiges kennenlernen.

Der Same, der da ins Herz, den Menschenacker gesät wird, ist das Gotteswort, und Jesus meint hier die Weisungen Gottes gemäss der Torah (Mose). Frucht sind die guten Taten, welche der Mensch daraus „entwickelt“ (also schon mal ist Frucht nicht einfach ein chr. Glaubensbekenntnis). Und da Jesus gemäss der Torah lehrte (er konnte ja nicht gegen sie lehren, da er sie bestätigte), so ist eben dieses Fremde, die fremde Lehre wie oben gesagt von Paulus, welcher das Gesetz quasi als für ungültig erklärte, Unkraut, welche den Gottesacker verdirbt.

Eigentlich ist eine Teufelslehre dem jüdischen fremd, so wie es im Gleichnis dargestellt ist. Vielleicht haben da einige Redakteur ein bisschen nachgeholfen. Es ist immer der Mensch, in welchen dies e zwei Triebe sind, zum Guten hin oder zum Schlechten.
Diese so genannte„Teufelsfrucht“ hier im Gleichnis hätte ja auch nie eine Chance, um sich zu ändern (Prädestination), um zu guter Frucht zu werden. Und eine solche Lehre wollte Jesus wohl kaum verkünden.


Alef

luxdei
04.08.2012, 23:11
Des Menschen Sohn ist's, der da Guten Samen sät. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reiches. Das Unkraut sind die Kinder der Bosheit. 39 Der Feind, der sie sät, ist der Teufel.

Da ist das Leid doch schon vorprogrammiert, meine ich. Aber noch lässt Gott die Welt und den Fürsten der Welt (Teufel) gewähren.

Das klärt die Theodizee-Frage auch nicht.

Freetime
06.08.2012, 06:10
Das klärt die Theodizee-Frage auch nicht.

Ich denke die T. Frage ist in dem Punkt einfach ungenau, weil sie u. a. einfach behauptet (als einzige Option vorgibt) Gott wäre missgünstig weil er das Leid nicht beendet. Das ist aber falsch wie jeder aus dem o.g. Jesus Gleichnis vom Weizen und Unkraut erkennen kann. Diese Antwortmöglichkeit bietet die T. Frage aber erst gar nicht an. Deshalb ist die T. Fragestellung unseriös. Du verstehst -> falsche Annahmen die als Tatsachen hingestellt werden, kommen zu falschen Ergebnissen.


Wikipedia Zitat mit Kommentaren von mir Anfang:

Eine prägnante, oft zitierte Formulierung des Problems lautet:


Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,

Richtig

Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,

Im rot zitierten ist der Fehler


Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,

Richtig

Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

die Antwort ergibt sich m. M. aus dem Weizen und Unkraut Gleichnis.


Wikipedia Zitat mit Kommentaren von mir Ende

Freetime
06.08.2012, 06:21
Willst du alles mit Bibelstellen belegt haben? Beschränkt sich dein Wissen wollen nur auf die Bibel?

Ja

&buch

luxdei
06.08.2012, 18:35
Es geht darum, warum ein allmächtiger, liebevoller Gott Leid zuläst. Deine Bibelstelle beantwortet diese Frage in keiner Hinsicht.

anonym002
06.08.2012, 19:05
Ja

&buch

Du darfst deine Lebens- und Weltsicht gerne nur von "Bibel" her zu verstehen versuchen... nur vergiss nicht, es waren auch Menschen, die dieses Schriften aus ihrer Lebensphilosophie (Glaubenphilosophie) verfassten, und andere wiederum sie quasi in den Mund Gottes legten.


Alef

anonym002
06.08.2012, 19:15
Über das Leid der Gerechten wird in der Bibel oft gesprochen, besonders Jesaja (Gottesknechtlieder) sagt viel darüber. Aber auch David leidet darunter, dass er keine definitive, wirkliche Antwort weiss. Der Torst auf deren Ende ist wohl kaum eine Leidensrechtfertigung.

Weshalb wartet denn Gott mit der Hilfe, da Not und Elend nie besser werden, sondern nur noch grösser?
Weshalb wartet denn Gott mit der Hilfe, da es immer mehr Menschen gibt, und dadurch auch immer mehr Menschen in die christliche Hölle wandern, mit Heulen und Zähneklappern?


Drängen Schmerz und Leid wirklich dem „Nützlichen“ zu (wem nützte denn der Holocaust?)? Oder wie oft wird doch gerade wegen Schmerz und Leid geflucht und das ganze nur noch schlimmer gemacht?
Nein, auch Wohlstand hilft dem „Nützlichen“ ebenso nicht viel.

Was soll das für Freude (im Himmel) sein, wenn Mitmenschen da im Feuerofen sein sollen…. Ist das wirkliche Freude?

Wer da Unrecht tut….. WER tut denn NICHT Unrecht????


Alef

Freetime
06.08.2012, 22:52
Es geht darum, warum ein allmächtiger, liebevoller Gott Leid zuläst. Deine Bibelstelle beantwortet diese Frage in keiner Hinsicht.

Wieder eine unzulässige Reduzierung Gottes. Gott ist wahrscheinlich in dieser Welt allmächtig, er ist wohl auch liebevoll, aber er ist auch ein knallharter Kämpfer, Rächer und Bestrafer. Da braucht man sich nur das Alte Testatment anzuschauen. Gott hat viele Menschen (Männer, Frauen, Kinder) umbringen lassen. Er hat seinen eigenen Sohn von Menschen kreuzigen lassen. Man kann Gott also nicht nachsagen er wäre nur liebevoll und gnädig. Gott hat in seiner unerreichten Weisheit entschieden, die Welt so sein zu lassen wie sie nun mal ist. Eines Tages wird er, für alle Menschen sichtbar, mit großer Gewalt, eingreifen und diesen Zuständen ein Ende bereiten. (siehe Matthäus 24)

Gott wird seine Gründe haben, warum er das Leid in der Welt zulässt. Auch wenn wir das noch nicht verstehen. Gott deshalb als missgünstig einzustufen, wie in der Theodizee Frage, wäre voreilig und ungerecht, weil wir die Hintergründe, warum Gott das so macht, noch nicht kennen. Es geht wahrscheinlich nicht nur um diese Welt und ihren Menschen, sondern auch um die Himmelreiche und mehr.

Einen Hinweis warum er das Leid in der Welt zulässt, habe ich versucht aufzuzeigen, in dem von mir genannten Gleichnis, worin Jesus erklärt, dass Gott sich entschieden hat, die von Teufel ins Leben gerufenen Menschen, die wahrscheinlich Leid erzeugen, leben zu lassen, damit durch sein Eingreifen nicht versehentlich ein Kind Gottes, getötet wird. Wahrscheinlich gibt es noch weitere Gründe, die ich aber noch nicht heraus gefunden habe. Vielleicht stehen sie auch nicht in der Bibel. (Unser Wissen ist laut Bibel, Stückwerk).

Es bleibt uns wohl nicht anderes übrig, als auf die Weisheit und Gnade von Gott zu vertrauen und ein gutes, gottgefälliges Leben zu leben. Ich persönlich glaube, es wird sich lohnen.

luxdei
06.08.2012, 23:21
Wenn Dein Wissenwollen auf die Bibel begrenzt ist, weißt Du wohl wenig über den alttestamentarischen Gott.

Freetime
08.08.2012, 05:12
Wenn Dein Wissenwollen auf die Bibel begrenzt ist, weißt Du wohl wenig über den alttestamentarischen Gott.

Ja und was ich da so imn Alten Testament gelesen habe, reicht mir auch. Es sei denn, man steht auf Krieg und Gewalt.

Ich vermute, aber egal wie viel man über Gott lernt, aus welchen Quellen auch immer und wie sehr man sich auch bemüht, das Wissen bleibt unvollständig.

1. Korinther 13,9
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk.