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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Christlicher Antisemitismus



Merav
29.04.2008, 16:43
Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel gelesen, den ich euch nicht vorenthalten will.

Zum kompletten Artikel hier klicken (http://www.antisemitismus.net/klassiker/1935/1935-1-06.htm)


Neben dem lauten Antisemitismus der Nationalisten hat sich auch in unseren Tagen der stille Antisemitismus der Christen erhalten.

Dieser Antisemitismus ist augenblicklich weniger sichtbar, weil hervorragende Vertreter der christlichen Weltanschauung sich gegen den heidnischen Rassenantisemitismus kehren und damit als Gegner des Antisemitismus erscheinen. In Wahrheit richtet sich ihr Kampf nicht gegen den Antisemitismus schlechthin, sondern gegen den Antisemitismus der Neuheiden, der zugleich die christliche Weltanschauung bedroht.

Diese Einstellung bedeutet aber nicht, dass das Christentum dem Antisemitismus entsagt. Im Gegenteil: die allgemeine Welle des modernen Antisemitismus hat auch auf das christliche Lager übergegriffen.

Der eigentliche Kampf des Christentums gegen die Juden hat sich nicht geändert. Er wurzelt in der Frage der Messianität Christi. Einen Frieden oder ein Kompromiss kann es nicht geben zwischen zwei Religionen, von denen die eine überzeugt ist, dass Christus der verheißene Messias war, während die andere mit aller Kraft diesen Glauben bekämpft.

Dieser religiöse Kampf wird dauern, solange diese beiden Religionen nebeneinander bestehen. Er wird sich abschwächen, wo der Fanatismus dieser beiden Religionen nachlässt, er wird aufflammen, wo der religiöse Fanatismus aufflammt.

[...]

Von Mensch zu Mensch können Juden und Christen einander als gleichwertig anerkennen — aber nicht als Juden und Christen.

[...]

Der christliche Judenhass wird bleiben, unabhängig von allen Rassentheorien: er richtet sich nicht gegen die semitische oder jüdische Rasse, sondern gegen die jüdische Religion.

"Die Juden haben Christus umgebracht!"

Der Antisemitismus beruht also auf einem künstlichen — nicht auf einem natürlichen Instinkt; er ist erworben — nicht angeboren.

Die Entstehungsgeschichte des antisemitischen Instinktes führt uns in die ersten Kinderjahre. Seit Freuds Entdeckungen steht zweifelhaft fest, dass die Kinderseele die Retorte ist, in der ein großer Teil der späteren Instinkte und Gefühle entsteht. Verschüttete Kindheitseindrücke und -Vorurteile senken sich ins Unterbewusste und wandeln sich da in Instinkte.

Auch der antisemitische Instinkt entsteht fast immer aus einem infantilen Vorurteil.

[...]

Aus: Verleumdung und Missgunst, Wahn und Hass:
Das Wesen des Antisemitismus

Zu R.N. Coudenhove-Kalergis 1935 in Wien und Zürich herausgegebenem "Judenhass von heute" und "Das Wesen des Antisemitimus".

Jakow
30.04.2008, 10:04
Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel gelesen, den ich euch nicht vorenthalten will.Mh, die erste Behauptung halte ich schlicht für Schwachsinn, hier jeglichen Atheismus dem Judentum zuzuordnen und damit den Kampf dagegen (z. B. gegen den Kommunismus) als Antisemitismus anzusehen. Tragisch dabei empfinde ich auch noch, dass diese These selber auf antisemitische Vorurteile zurückgreift. Ganz so als wäre der Kommunismus etc. eine rein jüdische Erfindung und Veranstaltung.

Auch die Folgende These der Feindschaft von Judentum und Christentum kann ich so wie dort beschrieben nur als Schwachsinning ansehen. So kann vieles von dem dort behaupteten leicht wiederlegt werden, wie bspw. die These dass orthodoxe Juden sich gewaltsam gegen Christen stellen könnten, wenn sie nur in der Mehrheit wären.

Auch ansonsten ist dieses Buch trotz seines Titels (stammt ja aus dem Jahre 1935!) weit von dem entfernt, was heute in der Antisemitismusforschung vertreten wird. In diesem Sinne halte ich diesen Text auch für jede Diskussion für völlig unbrauchbar.

@Marav
Was dann zu der Frage führt, was du an dem Text nun interessant fandest bzw. warum du uns hier darauf meintest aufmerksam machen zu müssen?

Merav
30.04.2008, 11:38
Ist mir Wurst für was du das hältst.

Der Text ist immernoch aktuell. Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.
Und ja, ich sehs als Antisemitismus bzw. Antijudaismus, wenn Christen Juden missionieren wollen und somit die jüdische Kultur auslöschen, quasi als Nebeneffekt. Mir ist schon oft der blanke Hass von Christen entgegengeschlagen, weil ich partout diesen Jeshu ablehne und nicht gedenke, mich christlich zu orientieren... da wird aus der angeblichen Liebe zum Volke Israel schnell der Hass auf die vermeintlichen Trotzköpfe.

Denn letztendlich hat der Artikel Recht: Es kann einen Waffenstillstand geben aber keinen echten Frieden oder Kompromiss. Denn der gravierende Unterschied - Jeshu- steht immernoch dazwischen. Und solange noch ein Christ für die Bekehrung der Juden betet, kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.

Inara
30.04.2008, 15:39
Liebe Merav,

wovor hast du Angst?

Das habe ich mich schon gefragt, als du davon berichtet hast, wie Christen jüdische Feste feiern und somit Kulturraub begehen.

Ich war auch Christin und bin - nachdem ich einen anderen Weg eingeschlagen habe - ebenso getriezt worden; da haben die auch für mich gebetet, damit ich den Weg der Finsternis verlasse und zurück ins Licht komme usw. usf. Mich ärgert dieses "Missionieren" auch. - Aber du musst es auch so sehen: Diese Menschen meinen, dass sie das Heil verkünden, und indem sie für dich beten usw., wollen sie dir Gutes tun. Es ist so gesehen also ein Akt der Nächstenliebe; auch wenn du es nicht so empfindest (ich auch nicht), ich will nicht unbedingt Böses per se hineinlegen.
Antisemitismus findet man, wenn man sucht, in allen Schichten - ebenso wie Rassismus.

Lasst uns zuerst danach trachten, zum VATER im Himmel zurückzukehren und Beziehung mit IHM zu haben.

Fisch
30.04.2008, 16:01
Ich kann mich Inara`s Worten nur anschließen.

@Merav

Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.

Wer solche Sätze raus lässt, hat nichts begriffen. Dreh dich um und geh weg von solchen Menschen.

Aber ich spüre auch deine Wut und mit Wut im Bauch mit anderen zu Diskutieren kann auch nichts bringen - weder für dich, noch für dein Gegenüber.
Schau mal Merav, Jakow hat einfach seine Meinung zum Thema geschrieben und du hast so geantwortet: "Ist mir Wurst für was du das hältst." Was denkst du löst das bei ihm aus?


......kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.
Gegenseitige vollwertige Anerkennung kann nur gelingen oder einen Anfang finden, wenn man den anderen in seiner Meinung und seinem Leben auch stehen lassen kann und ihn so annehmen kann wie er ist. Aber das scheint das Schwierigste zu sein für Menschen.

Habt einen schönen Tag
Fisch

Inara
30.04.2008, 18:07
Wer solche Sätze raus lässt, hat nichts begriffen. Dreh dich um und geh weg von solchen Menschen.

Gegenseitige vollwertige Anerkennung kann nur gelingen oder einen Anfang finden, wenn man den anderen in seiner Meinung und seinem Leben auch stehen lassen kann und ihn so annehmen kann wie er ist. Aber das scheint das Schwierigste zu sein für Menschen.


Da kann ich nur zu nicken. &daumen

Merav
01.05.2008, 10:21
Schau mal Merav, Jakow hat einfach seine Meinung zum Thema geschrieben und du hast so geantwortet: "Ist mir Wurst für was du das hältst." Was denkst du löst das bei ihm aus?


Ist mir auch Wurst *g*
Wenn jemand das was ich Poste, einfach mal als "Schwachsinn" betitelt ohne darüber nachzudenken- so eine "Meinungsäußerung" nehm ich nicht ernst.


Liebe Merav,

wovor hast du Angst?

Das habe ich mich schon gefragt, als du davon berichtet hast, wie Christen jüdische Feste feiern und somit Kulturraub begehen.


Es ist ganz einfach so: Die Juden sind zunächst mal ein eher kleines Völkchen. Die Zahlenangaben variieren von 9 - 15 Millionen. Das ist verglichen mit Christentum und Islam eine lächerliche Zahl.
Viele Millionen dieser Juden kommen aus der ehemaligen UdSSR. Dort war Religionsverbot und die Juden haben ihre jüdischen Wurzeln und das Wissen über ihre eigene Kultur verloren.
Wenn diese dann in ein anderes Land einwandern, sei es Deutschland, USA oder Israel, was passiert dann wohl als erstes (wobei dem in Israel ja so langsam ein Riegel vorgeschoben wird, B'H)?
Die Missionare stehen vor der Tür, erzählen diesen Juden irgendwelchen Geigel von Jeshu und messianischen Juden und fangen sie so ein, in ihr Netz. Denn diese Juden denken, sie machen da was jüdisches. Und somit werden tausende von Juden durch arglistige Täuschung dazu gebracht, den Bund zu verlassen.
Nun ist es aber so: G"TT sieht das Volk als Einheit. Jedes schwache (bzw davongelaufene) Glied schwächt die ganze Gruppe (darum werden Konvertiten auch so ganz intensiv überprüft, um kein Risiko einzugehen dass sie später doch wieder aussteigen). Das Volk wird entzweit und auseinandergerissen.
Und die jüdische Kultur geht damit unter. Das, was diese sogenannten "messianischen Juden" da treiben, hat mit der einzigartigen jüdischen Kultur nichts am Hut, das sind klägliche Nachahmungsversuche mit gravierenden Veränderungen.

Nehmen wir an, die Missionare hätten Erfolg und alle Juden (was aber B'H nicht passiere wird solange ich noch lebe *g*) würden sich zu Jesus bekehren. Das wäre der Untergang des Judentums und der Untergang dieser Kultur. Adolf würde sich freuen.

Generell gesagt: Wenn man eine Kultur mag, deren Feste etc., und sie feiern will- dann sollte man sie in vollem Umfang annehmen und nicht einfach den Namen und einzelne Elemente missbrauchen und modifizieren.

samu
01.05.2008, 11:44
Liebe Merav,

ich kann deine warnende Stimme gut verstehen, und ich bin wahrlich kein Freund von messianischen Juden, die in meinen Augen Christen jüdischer Herkunft sind. Das ist der eine Punkt, der andere ist der, dass es in der Geschichte unseres Volkes schon immer diesen Missionseifer anderer Völker für ihre Kulte gab, ich denke da ganz explizit an den Hellenismus.
Doch man muss eben auch zur Kenntnis nehmen das die Säkularisierung in Israel und unter Juden Weltweit ein weit aus größeres Problem ist, sicher auch verursacht durch die Schoa, als irgendwelche Missionare. Und da gibt’s nicht nur christliche! Da denke ich doch gleich mal an die Bahais, die ihren Stammsitz in Haifa haben.

Ich denke zudem das jüdische Menschen durchaus aus ihrer Geschichte gelernt haben mit solchen Situationen umzugehen. Genau hieraus muss sich schon aus unserem Eigeninteresse ein Bemühen entwickeln den Dialog zu suchen, um Vorurteile abzubauen. Allerdings glaube ich kaum, dass die „Holzhammermethode“ die richtige ist. Wir müssen bereit sein geduldig mit unserem Gegenüber zu sein. Denn was in 1800 Jahren an theologisch – rassistischen und faschistoiden Gedankengut geprägt wurde, dass lässt sich eben nicht in zwei drei Sätzen aufklären und aus den Köpfen verdammen.

Dazu mal eine Lebensnahe Situation. Mein Sohn damals 10 Jahre war im kath. Religionsunterricht (er wollte unbedingt dabei sein, weil sein bester Freund auch da war) und da sprach der Religionslehre (es um die Osterzeit) vom Tod Jesu und sagte dann „natürlich“ auch, die Juden sind für den Tod Jesu verantwortlich sie haben veranlasst ihn kreuzigen zu lassen. Da sprangt mein Sohn empört auf und sagte: Mein Papa hat damit überhaupt nichts zutun, der war da gar nicht dabei, mein Papa hat nicht Jesus gekreuzigt. Der Religionslehrer wusste nicht, dass mein Sohn jüdischer Herkunft ist und erschrak wohl ziemlich. Dann kam der berühmte Kindermund dazu, der in unverständiger Art und Weise – ohne böse Absichten – sich zu Wort meldete. Mein Sohn rannte weinend nach Hause und erzählte mir was geschah.
Was mich jedoch am meisten betroffen machte war folgender Satz meines Juniors. Ach Papa, ich will hier weg, ich will kein Israeli sein.

Das sind Situationen, die einen wieder ganz schnell in die geistige Realität holen und trotz zahlreicher Entschuldigungen von Seiten der Schule und dem Lehrer ändert es nichts an der Tatsache, dass man noch immer ein Leben im Ausnahmezustand führt.

Doch wir müssen lernen dann aktiv zu werden und in dessen Folge habe ich viele Vorträge an besagter Schule über das Judentum und über dessen Geschichte gehalten, die sich auf weitere Schulen ausweiteten und sich großer Beliebtheit erfreuten.
Und was ich ganz besonders in Erinnerung habe war, dass mal ein Junge aus der Klasse meines Sohnes zu mir sagte, eure Religion finde ich echt Cool. Nun, mein Junior hatte bis heute keine Probleme mehr diesbezüglich.

Haben wir also den Mut in freundschaftlicher Weise unserem Gegenüber, der durch irrwitzige Lehren in seinem Verstand vergiftet wurde, die andere Seite der Medaille aufzuzeigen. Meine Erfahrungen sind dies bezüglich sicher nicht immer positiv, denn es gibt immer die ewig Gestrigen, doch ich habe eben auch andere Erfahrungen gemacht und diese überwiegen.

Samu

Fisch
01.05.2008, 12:36
Aufklärung ist immer von Nöten. Und wenn Menschen das in so einer Haltung tun wie es samu oben grad erzählt hat, dann entwickelt sich meistens auch was Gutes daraus.

Doch wenn man von vornherein gleich verurteilt (egal von welcher Seite), dann ist das wie immer trennend und bringt beiden Seiten nur Unbehagen miteinander.

Gnadenkinder sehe ich wie ein zartes Pflänzchen das diesen Anfang gewagt hat. Sicherlich geht es immer mit ein wenig Schmerz einher, wenn man die Vergangenheit aufarbeitet oder festgefahrene Gedanken Strukturen aufbricht. Es erfordert auch Disziplin und ein aushalten können wenn man überführt wird. Aber letztendlich glauben wir doch alle an einen Vater im Himmel der mit seinen Menschen einen Weg geht der zum Heil führen soll. Daran sollten wir denken und uns gegenseitig stärken. Nicht das Trennende in den Vordergrund zerren sondern das Verbindende suchen und weiterentwickeln.

Was samu da seinem Sohn auch mit auf den Weg gegeben hat war, dass er begreift, dass wenn falsche Gedankengebäude vorhanden sind, er diese auch durchaus ansprechen darf - auch gegenüber einer Autoritätsperson. Er hat gelernt es auszusprechen und dagegen zuhalten. Und sein Vater machte sich die Mühe Aufklärungsarbeit zu betreiben. So sollte unsere Zukunft aussehen aus der beide Seiten etwas herausziehen können. Dieser Lehrer wird mit Sicherheit nie wieder so einen Quatsch seinen Schülern vermitteln, und ich bin mir sicher, dass er sich darüber hinaus noch mit der Thematik beschäftigen wird. Dass dies alles ein langwieriger Prozess sein wird, das weiß ich - aber die Generationen nach uns werden die Früchte davon ernten können (hoffe ich zumindest).

Uns verbindet nicht nur eine schlechte Vergangenheit, uns verbindet der Vater im Himmel und unsere Zukunft wird auch miteinander verbunden sein.

Lieben Gruß
Fischi

Merav
02.05.2008, 10:50
Doch man muss eben auch zur Kenntnis nehmen das die Säkularisierung in Israel und unter Juden Weltweit ein weit aus größeres Problem ist

Diese Tendenz ist aber in jüngster Zeit wieder rückläufig...
Aber die Säkularisierung geht auch wieder in diesen Teufelskreis mit ein: Säkularisierte Juden verlieren ihre Wurzeln und ihr Wissen, irgendwann suchen sie nach "mehr" weil ihnen das säkuläre und womöglich atheistische Leben nicht ausreicht und bereiten somit wieder fruchtbaren Boden für die "geschätzten" Missionare.


Ich denke zudem das jüdische Menschen durchaus aus ihrer Geschichte gelernt haben mit solchen Situationen umzugehen.

Schwierig, wenn sie so von ihrer Wurzel entfernt wurden dass sie gar nicht merken, dass ihnen Quatsch erzählt wird. Ich kann damit umgehen aber ich bin auch jüdisch aufgewachsen. Wenn ich aber z.B. an Savik und seine Familie denk, das waren so die typischen Opfer. Nichts gewusst und von Missionaren einwickeln lassen und das große Erwachen kam erst später und dann auch nicht bei allen. &schulterzuck


und da sprach der Religionslehre (es um die Osterzeit) vom Tod Jesu und sagte dann „natürlich“ auch, die Juden sind für den Tod Jesu verantwortlich sie haben veranlasst ihn kreuzigen zu lassen.

Das ist aber auch ne Schande für einen Religionslehrer, solchen Stuss zu erzählen. Der sollte eigentlich am besten wissen, dass die Römer das veranlasst haben.


Was mich jedoch am meisten betroffen machte war folgender Satz meines Juniors. Ach Papa, ich will hier weg, ich will kein Israeli sein.

Meine Tochter ist genau umgekehrt drauf: Ich will hier weg, weil das alles keine Juden sind.
Ich hatte Ende 2006/Anfang 2007 versucht, sie in einen Kindergarten zu schicken. Sie ging ein paar Wochen hin aber das war das absolute Drama. Sie hat ständig geweint und öfters musste ich sie eher abholen. Sie war dort das einzige jüdische Kind und kam dort nicht klar, weil die anderen Kinder alle so "dumm" waren und nichts über das Judentum wussten, und einige Eltern auch verboten haben dass ihre Kinder mit meiner Tochter spielen weil sie "mit solchem Zeug nichts zutun haben wollten".
Ich habe ihr erklärt, dass die anderen Kinder das nicht wissen können weil sie ja nicht damit aufwachsen, da sagte sie trocken: "Na und? Ich weiß doch auch, was Weihnachten und Ostern ist." Was wiederum das nächste Problem dargestellt hat, das wollte sie nicht mitfeiern und das hätte ich sowieso nicht zugelassen, also haben wir die Konsequenz gezogen und sie aus dem Kindergarten wieder rausgenommen.

Sie hat alles in allem überhaupt kein Interesse an nichtjüdischen Kontakten, ihre Freundinnen sind bis auf eine auch alle jüdisch. Und dem Lehrer, dem hätte sie sowas von Kontra gegeben :D Obwohl, ich glaube empört wäre sie nicht mal gewesen, denn sie hat vermutlich eine andere Einstellung zu Jesus als dein Junior. Für uns ist das schlichtweg ein Götzendiener der gerichtet wurde, wie es in 5. Mose 13 steht.

1 Wenn unter euch ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt,
2 und das Zeichen oder Wunder eintrifft, davon er dir gesagt hat, indem er sprach: «Lasset uns andern G-ttern nachwandeln, die ihr nicht kennt, und laßt uns ihnen dienen!»
3 so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder Träumers nicht gehorchen; denn der HERR, euer G-tt, versucht euch, damit er erfahre, ob ihr den HERRN, euren G-tt, liebet von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
4 Dem HERRN, eurem G-tt, sollt ihr nachwandeln und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.
5 Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll sterben, weil er Abfall gelehrt hat von dem HERRN, eurem G-tt, der euch aus Ägyptenland geführt und dich von dem Diensthause erlöst hat; er hat dich abbringen wollen von dem Wege, den der HERR, dein G-tt, geboten hat, darin zu wandeln. Also sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten!

Und auch 5. Mose 21, 23: 5. Mose 21,23 "Verflucht ist jeder, der am Holze hängt."

Das klingt erstmal reichlich hart, aber für mich ist das Fakt, ohne dass ich damit jemanden in deiner Jesusliebe beleidigen will.


Doch wenn man von vornherein gleich verurteilt (egal von welcher Seite), dann ist das wie immer trennend und bringt beiden Seiten nur Unbehagen miteinander.


Klare Trennung und Abgrenzung ist wichtig! Viele Mitzwot wurden einzig allein deshalb geschaffen, um das Volk von den Völkern zu trennen. Die Kaschrut (Speisegesetze) wurde abgesehen von allen ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten geschaffen, um das Volk abzugrenzen. Wir können niemals bei Gojim essen gehen oder mit ihnen zusammen essen, das ist uns verboten.

Bei allem Entgegenkommen, bei allen Gemeinsamkeiten, es darf kein bunter Mischmasch daraus werden.

Inara
02.05.2008, 13:20
Meine Tochter ist genau umgekehrt drauf: Ich will hier weg, weil das alles keine Juden sind.


Naja, das ist auch keine Lösung.

Bei aller klaren Abgrenzung, die man ziehen will - ich will das ja auch - sollte man Toleranz, Offenheit für Anderes, Aufgeschlossenheit, Respekt und Akzeptanz nicht verlieren. Ein friedvoller Umgang mit unseren Mitmenschen sollte am Anfang stehen, und dann sieht man weiter. Ist das nicht übrigens ein Leitsatz des Judentums?
Wenn ich schon mit der Einstellung "Ich will mit dir nichts zu tun haben, weil du nicht ich bist" auf Menschen zugehe, werde ich natürlich abgelehnt.
Natürlich muss ich nicht mit jedermann Freund sein. Das schließt einen respektvollen Umgang untereinander aber nicht aus.

Man kann zu seinen Prinzipien stehen, ohne andere Menschen kompromittieren und respektlos behandeln zu müssen.

Leucrotta
03.05.2008, 08:04
Solange Israel die Möglichkeit besitzt, bekannte Terroristen und Kriegsverbrecher in die höchsten Ämter zu wählen, solange das Morden an palästinensischen Kindern weitergeht, solange Israel nicht bereit ist, das geraubte Land zurückzugeben, und solange die israelische Apartheidsordnung aufrechterhalten wird, wird es immer wieder unreife Geister geben, die dem Antisemitismus verfallen werden.

Natuki
03.05.2008, 13:35
Dazu mal eine Lebensnahe Situation. Mein Sohn damals 10 Jahre war im kath. Religionsunterricht (er wollte unbedingt dabei sein, weil sein bester Freund auch da war) und da sprach der Religionslehre (es um die Osterzeit) vom Tod Jesu und sagte dann „natürlich“ auch, die Juden sind für den Tod Jesu verantwortlich sie haben veranlasst ihn kreuzigen zu lassen.

OFF TOPIC:
Diese Passage hat mir mal wieder zu denken gegeben: da sind zwei Jungens befreundet, richtig gute Indianer-Freundschaft nehme ich an - dein Sohn möchte sogar in den Unterricht, wo sein Freund hingeht, weil sie sich eben gern haben ...und dann kommt Religion und das ganze Trennende beginnt...
Das gibt mir mal wieder zu denken. Es ist off-topic was ich schreibe - aber wann kapieren die Menschen auf diesem Planeten hier, dass sie in erster Linie Mensch sind.
Ich war als Kind mal 4 Monate im ev. Religionsunterricht. Als mir die Lehrerin sagte, mein Hase, der im Sterben lag, kommt nicht in den Himmel, habe ich auf der Stelle heulend und kreischend das Klassenzimmer verlassen und mich strikt geweigert weiterhin an jeglicher Art von Religions- oder Konfirmandenunterricht teilzunehemen. Dabei blieb es auch.
Liebe Grüße,

Natuki

Merav
03.05.2008, 16:50
Solange Israel die Möglichkeit besitzt, bekannte Terroristen und Kriegsverbrecher in die höchsten Ämter zu wählen, solange das Morden an palästinensischen Kindern weitergeht, solange Israel nicht bereit ist, das geraubte Land zurückzugeben, und solange die israelische Apartheidsordnung aufrechterhalten wird, wird es immer wieder unreife Geister geben, die dem Antisemitismus verfallen werden.


Du liest wohl zuviel Klatschblättchen. Pallywood lässt grüßen

Inara
03.05.2008, 19:06
...und dann kommt Religion und das ganze Trennende beginnt...


Das gibt einem wirklich zu denken! Sehr traurig, das alles...Sehr traurig.

Jakow
05.05.2008, 18:07
Ist mir Wurst für was du das hältst.Guter Ansatz für eine offene Diskussion ;-)


Der Text ist immernoch aktuell. Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.Sicherlich, aber wird diese Haltung von ALLEN Christen vertreten? Ist dieses die Ansicht der grossen Kirchen? Nein und somit fällt die Kritik des Artikels in sich zusammen, welche ja auf dieser Behauptung aufbaut.

Denn der gravierende Unterschied - Jeshu- steht immernoch dazwischen.Sicherlich steht er dazwischen, aber dieses bedeutet doch eben noch lange keine Gewalt und Aggression.

Und solange noch ein Christ für die Bekehrung der Juden betet, kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.Wer dieses sich wünscht, hat wohl weder Christentum noch Judentum richtig verstanden. Selbiges kann es hier nie geben, sondern alleine die Akzeptanz des Anderen, aber sicherlich nicht in dem was er vertritt.

Und genau hier sehe ich den riesen Unterschied zum Artikel, welche hier beides gleichsetzt und behauptet, dass ein Frieden zwischen Christen und Juden undenkbar ist, da sie sich widersprechende Ansichten vertreten. Meine Haltung ist dieses nicht im Ansatz und jüdisch ist dieses ebenso wenig.

Jakow
05.05.2008, 18:11
Wenn jemand das was ich Poste, einfach mal als "Schwachsinn" betitelt ohne darüber nachzudenken- so eine "Meinungsäußerung" nehm ich nicht ernst.Entschuldige, ich habe kurz darüber nachgedacht und diese Bewertung auch begründet. Muss ich nun also aufgrund deiner Reaktion annehmen, dass du ebenso vertritts, dass Kommunismus eine jüdische Veranstaltung ist und jeder der dagegen eintritt ein Antisemit ist? Immerhin ist dieses der "Schwachsinn" aus dem Artikel, welche du hier eingebracht hast.

Merav
05.05.2008, 20:22
Sicherlich, aber wird diese Haltung von ALLEN Christen vertreten? Ist dieses die Ansicht der grossen Kirchen?Sicherlich, aber wird diese Haltung von ALLEN Christen vertreten? Ist dieses die Ansicht der grossen Kirchen?

Aber distanzieren tun sie sich auch höchstselten. Und in vielen der "großen Kirchen" gibts immernoch die sogenannten "Israelsonntage" in denen dafür gebetet wird dass die Juden den angeblichen Meschiach Jeshu anerkennen.


Sicherlich steht er dazwischen, aber dieses bedeutet doch eben noch lange keine Gewalt und Aggression.

Das denkst du. Du ahnst nicht wie wahnsinnig die Aggressionen schon alleine in einem christlichen Chat werden können. Wenn man sich nämlich als nicht bekehrbar beweist, wird aus der "Liebe zu Israel" schnell der Hass auf die störrischen jüdischen Trotzköpfe.


Wer dieses sich wünscht, hat wohl weder Christentum noch Judentum richtig verstanden. Selbiges kann es hier nie geben, sondern alleine die Akzeptanz des Anderen, aber sicherlich nicht in dem was er vertritt.


Theoretisch ja, hat sich aber als unrealistisch erwiesen! Die einzigen Christen, die mich akzeptieren konnten wie ich bin, waren die, die ihren eigenen Glauben nicht so superstreng nahmen.


Meine Haltung ist dieses nicht im Ansatz und jüdisch ist dieses ebenso wenig.

Dass es deine Haltung ist, mag sein, aber das heißt nicht dass die andere Haltung nicht jüdisch ist.

Jakow
06.05.2008, 08:43
Aber distanzieren tun sie sich auch höchstselten.Nu, es reicht ja auch, dass es es einmal tun und das haben sie.

Und in vielen der "großen Kirchen" gibts immernoch die sogenannten "Israelsonntage" in denen dafür gebetet wird dass die Juden den angeblichen Meschiach Jeshu anerkennen.Ja und? Ich verstehe die Aufregung darum ehrlich gesagt nicht ganz. Es ist nun einmal christliche Logik, dass alle Menschen zu Jesus kommen sollen und somit auch die Juden.

wird aus der "Liebe zu Israel" schnell der Hass auf die störrischen jüdischen Trotzköpfe.Ja und? Wenn du dort so auftritts wie hier, wundert mich das auch nicht so sehr. Ähnlich ergeht es Christen in jüdischen Foren, wenn sie dort meinen penetrant ihre Ansichten zu verbreiten.

Die einzigen Christen, die mich akzeptieren konnten wie ich bin, waren die, die ihren eigenen Glauben nicht so superstreng nahmen.Ich habe kein Problem damit, wenn du von deinen Erfahrungen sprichst, allerdings halte ich es in Diskussionen für unangemessen, aus eigenen Erfahrungen nun allgemeine Ableitungen zu machen. Ich zumindest habe mit frommen Christen andere Erfahrungen gemacht.

aber das heißt nicht dass die andere Haltung nicht jüdisch ist.Jüdisch ist hier aber nicht, was ein Jude tut, sondern was sich aus der Tradition ergibt. In diesem Sinne ist es unjüdisch, da die gesamte Tradition die Sache ganz anders sieht.

Sawel
06.05.2008, 11:53
Nu, es reicht ja auch, dass es es einmal tun und das haben sie.



Ja und? Ich verstehe die Aufregung darum ehrlich gesagt nicht ganz. Es ist nun einmal christliche Logik, dass alle Menschen zu Jesus kommen sollen und somit auch die Juden.


Womit die Distanzierung der sogenannten großen Kirchen von der Judenmission doch gleich mal als heuchlerische Lüge entlarvt ist.


Ich habe kein Problem damit, wenn du von deinen Erfahrungen sprichst, allerdings halte ich es in Diskussionen für unangemessen, aus eigenen Erfahrungen nun allgemeine Ableitungen zu machen. Ich zumindest habe mit frommen Christen andere Erfahrungen gemacht.

Die Erfahrung ist sozusagen reproduzierbar, greif dir einen beliebigen gläubigen Juden raus (einen richtigen Juden, keinen Jesusfan, Mystiker oder einen der sich eine eigene Religion gebastelt hat) und frag ihn wie ihm gläubige Christen zumeist begegnen und welche Bibelstellen sie ihm präsentieren, da kommt zumeist Jesaja 53, Immanuel, die Decke über den Augen, der Friede-Fürst und Resumée Jesus ist dein Messias erkenne das doch du blinder Idiot.

luxdei
09.05.2008, 09:40
Daß es Antisemitismus gibt, wird wohl niemand ernstlich bestreiten wollen. Auch nicht, daß etwas dagegen getan werden muß - wie gegen die Feindlichkeit dem Fremden, dem Anderen gegenüber generell.

Der eingangs zitierte Artikel scheint mir allerdings kein gutes Mittel zu sein. Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, blieb doch ein unguter Nachgeschmack.
Der Autor verquickt Dinge, die nicht zusammengehören, um damit den Antisemitismusvorwurf zu beweisen. So zum Beispiel der Kampf in der UDSSR zwischen dem Bolschewismus und dem Christentum. Der Autor sieht in diesem Kampf ein Beleg für den Antisemitismus, da der Bolschewismus aus dem (jüdischen) Freidenkertum hervorgegangen sei.


Während in früheren Zeiten die Hauptobjekte des christlichen Antisemitismus die Anhänger des jüdischen Glaubens waren, richtet sich heute der christliche Antisemitismus weniger gegen die orthodoxen Juden als gegen die jüdischen Freidenker, gleichviel ob sie sich offiziell zum Judentum bekennen oder zum Christentum oder zu keiner Religion. Denn diese Freidenker bilden die größte Gefahr für die Zukunft des Christentums: eine ungleich größere Gefahr, als es jemals das orthodoxe Judentum sein kann.

Aus dem Freidenkertum ist der Bolschewismus hervorgegangen, der in Sowjetrussland einen Kampf auf Leben und Tod mit dem Christentum führt.

Aus der Zeit heraus, in der der Artikel erschien, kann man solche Gedankengänge vielleicht noch verstehen. Aber heute???
Meine Befürchtung ist, daß Antisemiten eben solche Artikel hernehmen und sie zerreißen, um die angebliche Haltlosigkeit des Antisemitismusvorwurfes zu begründen. Geschehe dies, wäre es fatal!

Fatal finde ich es auch, die Missionierungsbestrebungen der Christen mit der Vernichtungsintentionen von Hitlers zusammen zu erwähnen. Da gibt es, glaube ich, doch noch ein paar Unterschiede!!

Merav
09.05.2008, 11:19
Fatal finde ich es auch, die Missionierungsbestrebungen der Christen mit der Vernichtungsintentionen von Hitlers zusammen zu erwähnen. Da gibt es, glaube ich, doch noch ein paar Unterschiede!!


Die einen verwendeten physische Gewalt, die anderen verwenden psychische. Das Ergebnis läuft auf das gleiche raus: Judenvernichtung. Geistiger Holocaust. Der Vergleich ist absolut gerechtfertigt und wird auch heute noch verwendet.


„Messianische Juden" sind eine Bewegung, die entweder auf Ignoranz, auf Böswilligkeit oder der Absicht, das jüdische Volk zu zerstören, basiert, möglicherweise kommen auch alle drei Komponenten zusammen.

Diese Bewegung basiert auf Ignoranz, weil sie sowohl Judentum als auch Christentum missdeutet, missversteht und entstellt.
Das Judentum wird verdreht, weil historisch, theologisch, halachisch und auch praktisch ein Jude, der sich als Anhänger Jesu bezeichnet, sofort aufhört, ein Jude zu sein.

(Anm. d. Red: "halachisch" heißt "nach dem jüdischen Religionsgesetz")

Historisch hatte die Entstehung des Christentums das Ziel, das Judentum zu verdrängen und an seine Stelle zu treten. Diesen Anspruch hat das Judentum stets zurückgewiesen – hier ist nicht der Platz, über die Gründe zu diskutieren –, und deshalb haben sich die Wege beider vor 2000 Jahren getrennt.
Diejenigen Juden, die Jesus und dem Christentum gefolgt sind, haben sich selbst außerhalb des jüdischen Volkes gestellt und wurden von diesem getrennt.
An Jesus zu glauben hieß schon damals und heißt bis heute, das Judentum abzulehnen. Jude zu sein, hieß bereits damals und heißt bis heute, Jesus und das Christentum zurückzuweisen. Einen Weg dazwischen gibt es nicht, das war und ist eine historische Tatsache. Dies zu leugnen bedeutet, die Geschichte nicht zur Kenntnis zu nehmen.


...


Die Absicht dieser Leute ist es, das jüdische Volk zu zerstören. Das ist eine andere Form des christlichen Missionierungsversuches, die Juden zu bekehren und sie so vom Erdboden verschwinden zu lassen.



Hier gehts zum kompletten Artikel (http://juden.judentum.org/judenmission/messianische-juden.htm)

Fisch
09.05.2008, 11:46
Die einen verwendeten physische Gewalt, die anderen verwenden psychische. Das Ergebnis läuft auf das gleiche raus: Judenvernichtung. Geistiger Holocaust. Der Vergleich ist absolut gerechtfertigt und wird auch heute noch verwendet.

Ich weiß nicht wo du das erlebst oder erlebt hast?!? Ich war nun schon des öfteren in Israel, weder dort noch hier in diesem unserem Lande findet physische Gewalt noch psychische an Juden statt.
Wenn du nun drauf anspielst, dass in einem Christen Forum (nicht unseres) hart diskutiert wird, dann muss ich dir klar sagen - dann dreh dich um und geh weg von dort. Keiner zwingt dich dort zu bleiben wo andere völlig anders ticken. Dass gewisse Aussagen von Christen weh tun und verletzen können steht völlig außer Frage, jedoch schätze ich dich als gefestigt im Glauben ein. Du hast auch teilweise ein Auftreten das dein Gegenüber verletzen kann - bedenkst du das auch wenn du solche pauschale Aussagen machst?

Aber ich freue mich über deine übersprudelnde Lebendigkeit, die aus fast allen Sätzen überspringt.

Ich wünsche dir einen schönen Tag Merav.

Fisch &augenroll1

Fisch
09.05.2008, 12:07
Hier gehts zum kompletten Artikel

Ich habe nun diesen Artikel in Ruhe gelesen. Und ich finde diesen Artikel ganz übelst. Es ist mir egal wer diesen Beitrag schrieb - aber in diesem Beitrag wird ganz viel Hetze getrieben gegenüber dem eigenen Volk das andere Wege geht.

Was jeder einzelne glauben und wem jeder einzelne Nachfolgen möchte, das ist jedermanns persönlicher Entscheid - aber zu sagen, dass wenn ihr Messianische Juden seid oder werdet dann gehört ihr nicht mehr zu uns, ist in meinen Augen grausam.

Ich war vor vielen Jahren mal in Israel in einer Messianischen Gemeinde eingeladen und gerade dort berichteten die Messianischen Juden wie schwer sie es im eigenem Land haben wenn herauskommt, dass sie Messianisch glauben. Sie werden vom eigenen Volk denunziert und viele verlieren wenn sie ihren persönlichen Glauben bekennen ihren Arbeitsplatz und viele Unterstützungen.

Geht man so miteinander um?

Volk gegen eigenes Volk - das kann nur böse enden.

Ich begreife glaube ich nie im Leben, dass man um Glaubensfragen Krieg führen muss.

Fisch

Fisch
09.05.2008, 12:15
Das lässt mir nun keine Ruhe mehr. Der Mensch der diesen Artikel schrieb nennt sich " liberaler Gemeinderabbiner Berlin"

An diesem Artikel zeigt sich überhaupt keine Liberalität!

Merav
09.05.2008, 14:09
Ich weiß nicht wo du das erlebst oder erlebt hast?!? Ich war nun schon des öfteren in Israel, weder dort noch hier in diesem unserem Lande findet physische Gewalt noch psychische an Juden statt.


Oh doch!
Ich empfinde es sehr wohl als physische Gewalt, wenn unwissenden Juden (die kommen meistens aus Osteuropa und haben ihre Wurzeln verloren) eingeredet wird, sie seien erst vollwertige (!) Juden, wenn sie Jesus als ihren Messias annehmen. Ansonsten drohe ihnen die ewige Verdammnis und sie würden als Zweig aus dem Ölbaum herausgebrochen, und so weiter.
Desweiteren täuscht man sie durch jüdische Symbolik und das Oxymoron "messianische Juden", bringt ihnen die deutsche Sprache gleich mal anhand des Neuen Testaments (was dann natürlich in "jüdisches Neues Testament" umbenannt wird grrrrr) bei und wird nicht müde, o.g. zu erwähnen: Erst vollwertig, wenn Jesus ins Spiel kommt.
Das ist eine Frechheit, Täuschung, Verunglimpfung und psychische Gewalt.
Auch diese Penetranz ist nahezu gewalttätig. Wie sie immer wieder Mailen, Post schicken, einen anquatschen. In Israel lärmend durch die Straßen ziehen (schon mehrmals erlebt), alles gesponsort von den großen evangelikalen Kirchen der USA.

Ich hab ja so ein Exempel zu Hause, Sawi. Fast seine ganze Familie wurde zum Christentum bekehrt, mit solchem Bla Bla. Sie sind für das Volk verloren, und das ist traurig. Das ist wie wenn sich einer von seiner Familie abwendet obwohl sie ihm nichts getan hat und er ihnen nicht mal eine Chance gab.


Du hast auch teilweise ein Auftreten das dein Gegenüber verletzen kann - bedenkst du das auch wenn du solche pauschale Aussagen machst?


Wenn mein Gegenüber messianischer Jude oder Judenmissionar ist, dann ist das volle Absicht.


Ich habe nun diesen Artikel in Ruhe gelesen. Und ich finde diesen Artikel ganz übelst. Es ist mir egal wer diesen Beitrag schrieb - aber in diesem Beitrag wird ganz viel Hetze getrieben gegenüber dem eigenen Volk das andere Wege geht.


Ich mag den Artikel und zitiere immer wieder daraus, weil ich es besser kaum ausdrücken könnte.

Ich bin nicht der Meinung das Hetze gegenüber denen betrieben wird, die einen anderen Weg wählen, sonst hette Rav Rozwaski nicht folgendes geschrieben:


Meine lieben Schwestern und Brüder, die Ihr Euch auf Eurem Lebensweg verirrt habt!
Ihr alle seid uns lieb und teuer, und wir wollen Euch beistehen in der Suche nach intellektuellem und emotionalem Glück.
Der Weg, den Ihr eingeschlagen habt oder den Ihr betreten wollt, wird Euch nicht zur vollen und ewigen Glückseligkeit bringen. Das Glück, das Ihr gefunden zu haben glaubt, ist flüchtig wie eine Wolke am Sommerhimmel.


Es liegt uns allen daran, dass diese Leute wieder zurückkommen. Viele sind da einfach in was reingeraten, das sie selbst nicht verstehen. Sie gehen diesen Weg aus reiner Unwissenheit und da muss man klare Worte sprechen.

Aber solche Leute wie z.B. dieser Yaakov Damkani, der bei den "messianischen Juden" sehr beliebt ist, das sind für mich einfach ganz üble Nestbeschmutzer und Verräter, so wie jeder Judenmissionar, der selbst mal ein Jude war.


Ich war vor vielen Jahren mal in Israel in einer Messianischen Gemeinde eingeladen und gerade dort berichteten die Messianischen Juden wie schwer sie es im eigenem Land haben wenn herauskommt, dass sie Messianisch glauben. Sie werden vom eigenen Volk denunziert und viele verlieren wenn sie ihren persönlichen Glauben bekennen ihren Arbeitsplatz und viele Unterstützungen.


Die Schas fordert für Judenmission sogar Gefängnisstrafen! Und die Missionierung von minderjährigen Juden ist B'H sogar schon strafbar.
Natürlich werden die "denunziert", denn sie zerstören Israel von innen heraus. Israel wurde gegründet als Judenstaat, als Zuflucht für ein Volk, das woanders kaum geduldet war, um endlich als Juden leben und den Glauben in vollem Umfang ausüben zu können. Da braucht es keine Nestbeschmutzer, die alles wieder kaputtmachen. Israel soll jüdisch bleiben und diese Leute versuchen, Israel und die Juden zu Christen zu machen! (Komischerweise gehen die Christen in IL fast ausschließlich auf die Juden los, sollen sie doch lieber mal den Palästinensern was von Feindesliebe erzählen).
Diese Leute sind einfach eine Gefahr, und wenn sie auch noch eine öffentliche Position bekleiden und ihren messianischen Glauben öffentlich machen, dann machen das vielleicht noch einige nach. Jeder, der da mitmacht, ist einer zuviel. Jeder Mensch, den das Volk verliert, ist ein Anlass, zu trauern.



Volk gegen eigenes Volk - das kann nur böse enden.


Nun ja, sie haben sich entschieden sich vom Volk abzuwenden und zu versuchen, den Rest, der nicht mitging, zu zerstören. Aber da haben sie die Rechnung mit den Falschen gemacht!


Das lässt mir nun keine Ruhe mehr. Der Mensch der diesen Artikel schrieb nennt sich " liberaler Gemeinderabbiner Berlin"

An diesem Artikel zeigt sich überhaupt keine Liberalität!

Ich bin eigentlich auch relativ liberal, aber es gibt Sachen, denen gegenüber man nicht liberal sein sollte!
Dazu gehören bei mir neben grundsätzlichen Dingen wie Pädophilie usw., auch Antisemitismus und Judenmission. Da mutiere ich wirklich zum Fundi wenn dus so siehst.

helvetio
09.05.2008, 23:19
Hallo

Ich bin Christ und stehe der Judenmission sehr skeptisch gegenüber, ja ich lehne sie ab.

Wenn ein Jude Christ werden will dann nur aus eigenem Antrieb.

Alles andere Verhalten bringt nur Unfrieden und Streit in die Familien.

Und dem Argument der Evangelikalen, sie würden sonst der Verdamnis anheimfallen, kann ich nur meine Überzeugung entgegenstellen, dass alle Menschen in den Himmel kommen. Gott liebt jeden Menschen und die Juden bleiben sein zuerst erwähltes Volk.

Liebe Grüsse
Helvetio

Victor
10.05.2008, 03:16
Und dem Argument der Evangelikalen, sie würden sonst der Verdamnis anheimfallen, kann ich nur meine Überzeugung entgegenstellen, dass alle Menschen in den Himmel kommen.

Dieser Himmel würde höllisch sein, lieber Helvetio, besonders dann, wenn sich bei Gott Erz-Verbrecher vom Kaliber eines Hitlers, Stalins, Lenins oder Husseins tummeln! Auf so einen Himmel verzichte ich dankend!

Victor

helvetio
10.05.2008, 04:03
Hallo Victor

Gott wird auch die grössten Verbrecher heil machen und dann in den Himmel
aufnehmen.

Liebe Grüsse
Helvetio

Victor
10.05.2008, 04:24
Gott wird auch die grössten Verbrecher heil machen und dann in den Himmel aufnehmen.
Lieber Helvotio, Gott sei Dank gibt es eine himmlische Gerechtigkeit, die so lautet:
»Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« (Die Bibel, 5.Mose 32,35)

Victor

helvetio
10.05.2008, 04:37
Hallo Victor

Die Bibel ist von Menschen geschrieben, die mit Gott unterwegs sind.
Seit Christi Tod und Auferstehung gilt nicht mehr die Rache Gottes.
Gott ist die Liebe. Seine Gerechtigkeit verläuft anders als die menschliche.
Jeder bekommt das von Gott, was er zum Leben braucht, auch der Verbrecher.
Wenn du weiter mit mir diskutieren willst komme zum Thread: Alle Menschen kommen in den Himmel:

http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=3289

Liebe Grüsse
Helvetio

Merav
10.05.2008, 12:09
Dein Glaube ist ehrenwert, lieber Helvetio, ich teile ihn aber nicht ganz.

Zum einen ist richtig: Ob wir zu G"tt kommen, hängt nicht von unserer Religion ab. Hier stellen wir Juden allerdings eine Ausnahme dar, denn wir haben eine gewisse Verpflichtung. Darum sind wir auch auserwählt 8)

Nach unserer Auffassung hat aber auch jeder Heide, Christ, Moslem oder was auch immer ein Mensch ist, die Chance, ein Gerechter zu werden und somit zu G"tt zu kommen, unabhängig von seinem Glauben oder seiner Religion. Das ist die Gerechtigkeit der Werke. Wir werden nach dem gerichtet, was wir tun. :-)
Aus diesem Grund wird für Hitler kein Platz bei G"tt sein, ebenso nicht für viele evangelikale Christen oder fundamentalistische Islamisten.
Jeder hat eine faire Chance, indem er sich schlichtweg ordentlich verhält.
Das nenne ich himmlische Gerechtigkeit, Baruch haSchem!

helvetio
10.05.2008, 14:10
Hallo, liebe Merav

Du schreibst:

Hier stellen wir Juden allerdings eine Ausnahme dar, denn wir haben eine gewisse Verpflichtung. Darum sind wir auch auserwählt 8)

Was verstehst Du im einzelnen darunter? Kannst Du es mir erläutern?
Vielen Dank!

Liebe Grüsse
Helvetio

Abigail
11.05.2008, 02:58
die Chance, ein Gerechter zu werden und somit zu G"tt zu kommen, unabhängig von seinem Glauben oder seiner Religion. Das ist die Gerechtigkeit der Werke. Wir werden nach dem gerichtet, was wir tun. :-)

siehst du und darum bin ich froh christ zu sein
nichts aber auch gar nichts was ich tu macht mich gerecht.
Ich kann noch so viele werke tun,mich bemühen ohne ende.
Am Ende steht die Gnade Gottes.
was war an david gerecht?
Das er die frau eines anderen nahm?Den Mann töten liess um die frau zu bekommen?
Nur ein Beispiel
Gerechtigkeit seiner Werke?
Unabhängig seines Glaubens wie Du schreibst?
Nun ein Satanist tut durchaus hier und da gute werke
Er hat jedoch eine andere Religion
Nun hilft er ausnahmsweise einer alten dame über die strasse
damit hat er ein gutes werk getan
aber abends geht er an einen geheimen ort und ruft den satan
nach was wird er nun gerichtet?
Ach ja und noch was ,ich empfind mich nicht als lieblos,aber so mancher Beitrag von Dir ist voller Härte und ohne jede Liebe
Wo ist denn Deine Liebe?
Ich hab bisher nur gelesen, nicht geschrieben,aber verzeih,ich empfinde Dich als sehr hartherzig und kalt

Wir werden nach dem gerichtet, was wir tun. :

Ich wünsche Dir Du wirst nicht nach Deinen Worten gerichtet die Du hier so manches mal von Dir gibst.Denn die sind oft mehr als heftig
Tut mir leid,aber irgendwo musste jetzt das ein oder andere raus
Ich bin nicht nur Christ,ich bin auch mensch,und da läuft manches anders als bei Jesus&schmoll
Abigail

Merav
11.05.2008, 12:25
Hallo, liebe Merav

Du schreibst:

Hier stellen wir Juden allerdings eine Ausnahme dar, denn wir haben eine gewisse Verpflichtung. Darum sind wir auch auserwählt 8)

Was verstehst Du im einzelnen darunter? Kannst Du es mir erläutern?
Vielen Dank!

Liebe Grüsse
Helvetio

Darunter versteh ich, dass wir als Juden, im Gegensatz zu den Gojim, auch eine glaubenstechnische Verpflichtung haben. Wir sollten den EINEN G"tt anbeten und ihm dienen, wir werden auch danach gerichtet, und wenn wir zu anderen Glauben übergelaufen sind, kriegen wir ein Problem mit haSchem.
Außerdem gelten für uns 613 Mitzwot, für euch Gojim nur 7! Ist dir der Unterschied nun klar?


siehst du und darum bin ich froh christ zu sein
nichts aber auch gar nichts was ich tu macht mich gerecht.


Mein Beileid. Wie kann man sich nur selbst als so unfähig und wertlos darstellen? Denkt ihr, durch diese falsche Bescheidenheit kriegt ihr n extra Stück Sahnetorte? &confus


Ich kann noch so viele werke tun,mich bemühen ohne ende.
Am Ende steht die Gnade Gottes.


JA, aber die Gnade G"TTES kriegt man nicht durch Losverfahren. ER schaut sich unser Leben an und je nachdem wie wir es geführt haben, gibt es Gnade oder auch nicht.

Was nicht heißt, dass er uns keine Fehler zugesteht, womit wir zu David kommen. Kein Mensch in allen Zeiten hatte jemals so eine Beziehung zu G"tt wie David.
Du solltest dir mal über eins klar werden: Gerechtigkeit der Werke heißt nicht, dass G"TT ne Strichliste führt, so von wegen, "heute kriegt der Rainer ein plus, weil er einer Omi die Tasche getragen hat, und ein Minus, weil er sich an der Kasse vorgedrängelt hat". Hallo?! Hier gehts nicht um aufwiegen sondern um das Gesamtbild, mein Beispiel Rainer kann dennoch ein guter und gerechter Mensch sein, auch wenn er sich an der Kasse mal vordrängelt oder sonst was für nen Kack baut.

Jeder Mensch ist für seine Taten verantwortlich, jeder kann ein Gerechter werden, dazu hat G"TT uns die nötigen Fähigkeiten gegeben.


Nun ein Satanist tut durchaus hier und da gute werke
Er hat jedoch eine andere Religion
Nun hilft er ausnahmsweise einer alten dame über die strasse
damit hat er ein gutes werk getan
aber abends geht er an einen geheimen ort und ruft den satan
nach was wird er nun gerichtet?


Och der bööööööse Satanist, soll er doch in der Hölle schmoren &lol Nur dumm, dass es weder die Person Teufel noch die Hölle gibt &studiert

Manche Satanisten sind mir echt lieber als manche Christen. Und warum betet der wohl zum Satan? Weil ers nicht besser weiß. Genau aus dem Grund, warum so viele Menschen zu Jesus beten. Sie wissens halt nicht besser und sie denken, sie tun das richtige. Und weil sie denken, sie tun das richtige, sollen sie bestraft werden? Aua &pferdeäpfel
Da hast du aber ein komisches Bild von G"TTES Gerechtigkeit.


Ach ja und noch was ,ich empfind mich nicht als lieblos,aber so mancher Beitrag von Dir ist voller Härte und ohne jede Liebe
Wo ist denn Deine Liebe?

Ich lieb ja nicht jeden, nur meine Nächsten &lol


Ich hab bisher nur gelesen, nicht geschrieben,aber verzeih,ich empfinde Dich als sehr hartherzig und kalt


Nur die Harten kommen in den Garten &party1
Manche Sachen haben mich hartherzig gemacht, bei manchen muss ich hartherzig sein, that's life. Mir ist nur wichtig, dass meine Geschwister sich nicht verirren, alles andere ist zweitrangig.


Wir werden nach dem gerichtet, was wir tun. :

Ich wünsche Dir Du wirst nicht nach Deinen Worten gerichtet die Du hier so manches mal von Dir gibst.Denn die sind oft mehr als heftig
Tut mir leid,aber irgendwo musste jetzt das ein oder andere raus


Ich hoffe ich werde nach meinen Worten gerichtet, denn sie haben schon mehr als einen Verirrten wieder auf den richtigen Weg gebeamt. Gerade durch die Härte kapieren einige, dass das kein tolerierbarer Spaß mehr ist.

helvetio
11.05.2008, 13:16
Hallo Merav

ich bedanke mich zunächst für Deine Antwort. So ganz genau habe ich es nicht verstanden, da Du Begriffe aus dem Judentum benützt, die mir unbekannt sind.Die Zahl der Gesetze konnte ich mir herleiten, aber warum haben wir Christen nur 7?

Aber ich will Deine Geduld nicht unnötig strapazieren, möchte nicht unbedingt so behandelt werden, wie Du Abigail behandelt hast.

Im Matthäus-Evangelium 7,12 heisst es:

Alles, was Ihr von anderen erwartet, das tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Diese goldene Regel Jesu ist mir zur Richtschnur geworden.

Mit geschwisterlichen Grüssen

Helvetio

Merav
11.05.2008, 13:24
Sorry, haSchem ist eine andere Bezeichnung für G"tt, Mitzwot sind die Gebote und Gojim sind die Heiden.

Unter Gojim, also Heiden, zählen wir alle, die keine Juden sind. Also auch Christen.

Als die Schöpfung heraufdämmerte, gab G"tt dem ersten Menschen sechs Anweisungen, die er befolgen sollte, um Seine Welt zu erhalten. Nach der Sintflut gab Er Noah eine weitere Anweisung. So wird es in der Schöpfungsgeschichte, wie der Talmud sie nach der Tradition überliefert, erzählt.

-> das sind die 7 Gebote, die für alle gelten.

1. Erkenne, dass es nur Einen G’tt gibt, der unendlich ist und über allen

Dingen steht

Ersetze das Höchste Wesen nicht durch begrenzte Idole, seien diese du selbst oder andere Dinge. Dieses Gebot bezieht sich auch auf das Gebet, das Studium der Heiligen Schriften und die Meditation.

2. Ehre den Schöpfer

So frustriert und zornig du auch sein magst, mach dem nicht Luft, indem du deinen Schöpfer verfluchst.

3. Morde nicht

Jedes menschliche Wesen ist - wie Adam und Eva - eine ganze Welt für sich. Das Leben eines einzigen Menschen zu retten heißt, eine ganze Welt zu retten. Ein Leben zu zerstören heißt, eine ganze Welt zu zerstören. Anderen Menschen zu helfen ist eine logische Folge dieses Prinzips.

4. Ehre die Ehe

Die Ehe ist ein G’ttlicber Bund. Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist die Spiegelung der Einheit G’ttes und Seiner Schöpfung. Die Leugnung der gegenseitigen Verantwortung und Treue ist ein Angriff auf diese Einheit.

5. Stehle nicht

Sei ehrlich in allen deinen Geschäften. Indem wir uns auf G’tt verlassen anstatt auf unsere eigenen Tricksereien, drücken wir unser Vertrauen in Ihn als Ernährer des Lebens aus.

6. Ehre G’ttes Geschöpfe

Zu Beginn der Schöpfung war der Mensch der Gärtner des Gan Eden. Er hatte die Aufgabe, sich um ihn zu kümmern und ihn zu schützen. Ursprünglich war es dem Menschen verboten, ein Tier auch nur zu verletzen. Nach der Sintflut wurde ihm gestattet, Fleisch zu essen, jedoch mit einer Warnung: Füge keinem Geschöpf unnötige Leiden zu.

7. Übe Gerechtigkeit

Gerechtigkeit ist G’ttes Sache, aber wir haben den Auftrag, gerechte Gesetze, gerecht im Sinne der Gleichheit aller Menschen, zu erlassen. Auf deren Einhaltung müssen wir bestehen. Wenn wir Ungerechtigkeiten der Gesellschaft beseitigen, handeln wir als Partner, um gemeinsam die Schöpfung zu bewahren.

Quelle (http://www.bnei-noach.de/)


Die 613 Gebote wurden von G"tt an das jüdische Volk gegeben (über Moshe), gelten also folglich nur für dieses.


Alles, was Ihr von anderen erwartet, das tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Diese goldene Regel Jesu ist mir zur Richtschnur geworden.


Diese Regel hat nicht Jesus erfunden, sie ist das Grundprinzip aller Gebote.

Und ich bin so, wie ich bin, weil ich Ehrlichkeit und Direktheit erwarte.

helvetio
11.05.2008, 15:11
Hallo Merav

Vielen Dank für Deine Hinweise. Jetzt habe ich schon mehr Klarheit.
Ich werde auch die angegebene Quelle des Vereins studieren.

Liebe Grüsse
Helvetio

anonym002
11.05.2008, 19:56
Richten ....

Ein „böses“ und hartes Wort, so nach unserem westlichen Verständnis. Es verdammt und verurteilt. Entweder oder, schuldig oder nicht schuldig.
Dies besonders auch in unserer Wegwerfgesellschaft, wo man etwas einfach fortwirft und somit verdammt, verbrennt.


Richten hat doch auch eine ganz andere Bedeutung. Sicher, wenn man richten muss, ist etwas krumm, kaputt, klemmt oder weis ich was. Es funktioniert einfach nicht nach dem Sinn der Sache. Ich habe selber schon viele Dinge gerichtet, repariert.

Etwas richten, bedeutet auch, etwas wieder zurecht bringen, das Krumme wieder gerade machen, die Sache wieder in Form bringen. Die Schrauben wieder anziehen oder das Rad wieder ölen.

So stelle ich mir das Richten, Gottes Richten vor.



@helvetio

Zum Thema Nächstenliebe, und was es bedeutet, wenn gesagt ist, dass darin das Gesetz und die Propheten sind: http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=2701&highlight=hillel
http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php?t=2949&highlight=hillel



Lehit

Alef

Inara
11.05.2008, 20:40
Liebe Merav, ich danke dir für deine Beiträge. Gerade die Auflistung der 7 Gebote finde ich einfach "toll". In allem, was dort steht, steht der Ewige an oberster Stelle.
Woraus wurden sie entnommen, kannst du das kurz sagen?

anonym002
11.05.2008, 21:30
Hallo Inara

auf folgendem Link kannst du dich etwas darüber informieren.

http://www.bnei-noach.de/index.php

oder auf hagalil:

http://www.hagalil.com/judentum/noah/

Lehit

Alef

helvetio
11.05.2008, 21:33
Lieber Alef

Vielen Dank für Deine Gedanken zum Thema "Richten".

Ja, Gott wird jeden im Gericht heil machen aufgrund seiner grenzenlosen Liebe.
Ich glaube auch, dass er niemanden verstossen wird, egal ob er glaubt oder nicht glaubt.

Den angebenen Thread habe ich gelesen. Danke!

@Alle

Mir geht der Begriff "Menschen guten Willens" nicht aus dem Kopf. Er wird von der katholischen Kirche gebraucht für Menschen, die keine Christen sind und bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Mich würde interessieren, wie diese Voraussetzungen aussehen. Auch interessiert mich die Frage, was die Kirche zum Aspekt, wie Gott mit den Menschen guten Willens im Gericht umgeht, glaubt. Gibt es im Judentum und eventuell anderen Religionen diesen Begriff?

Liebe Grüsse

Helvetio

Fisch
12.05.2008, 16:24
Etwas richten, bedeutet auch, etwas wieder zurecht bringen, das Krumme wieder gerade machen, die Sache wieder in Form bringen. Die Schrauben wieder anziehen oder das Rad wieder ölen.

So stelle ich mir das Richten, Gottes Richten vor.

Das ist mal eine ganz neue Blickrichtung übers Richten/richten.

Danke lieber Alef das hatte ich so noch nie betrachtet.

Das ist es was ich so sehr schätze an unseren Foren. Viele Menschen haben unterschiedliche Blickrichtungen und wir können uns gegenseitig auch auf etwas aufmerksam machen.

Grüßle
Fischi

anonym002
12.05.2008, 18:54
Liebe Fisch, so steht es auch in den Sprüchen der Väter:

Wenn ein Kläger und ein Beschuldigter vor den Rabbi wegen einer Sache kommen, so soll der Rabbi beide (!) als Verdächtige prüfen (also auch eine Anklage nach deren Richtigkeit und Zulässigkeit prüfen), und nach dem Urteil soll er beide als Gerechte (Instand gestellte) entlassen.


Ich meinte, dass ich dies irgendwo mal hier geschrieben habe, aber ich finde es nicht mehr

Lehit

Alef

samu
12.05.2008, 19:49
Ja ich kann Alef darin nur zustimmen, dass ist der eigentliche Sinn des jüdischen Verständnisses von Her-Richten, nämlich Dinge wieder in Ordnung zu bringen, die Waage wieder ins Gleichgewicht zu stellen. Da geht es nicht wesentlich um Aburteilung, sondern um Wegkorrektur, die allerdings auch sehr bitter sein kann und eben nicht auf das Diesseits bezogen bleibt. Es gibt ein Danach und auch ein Weiter!

Samu

Sawel
13.05.2008, 11:27
Wenn man nicht richten darf im Sinne von (ver)urteilen, was ist dann mit Leuten die von Beruf Richter sind?

samu
13.05.2008, 14:08
Sawi, was soll mit den Richtern sein? In welcher Autorität richten sie? In der Autorität von Staaten, die sich ihre Gesetze immer so zusammenschustern, dass eben dem Staat und dessen Staatsbevölkerung schützt. Was darin für eine weite Spannbreite ist zeigt sich darin, dass jedes Land ganz eigene Vorstellungen von „Recht“ und „Ordnung“ hat.
Aus dieser Sichtweise gesehen sprechen Richter über Menschen Recht, obwohl sie von Gott dazu gar kein Recht haben, es sei denn Gott hätte sie als Richter be – oder gerufen.

Was lehrt uns die Rechtsgeschichte, für was du gestern noch dein Kopf lassen musstest, kann heute straffrei sein und schon morgen wieder dich auf das Schafott bringen. Deshalb glaube ich nicht an ein ehrliches Urteil, sondern denke, dass alle Rechtsurteile auch Zeitgeisturteile sind. Mal ganz pauschal gesagt.


Samu

helvetio
14.05.2008, 01:07
Hallo Samu

das ist wirklich weiss Gott ein pauschales Urtel von Dir.

Ich spreche nur vom Rechtssystem in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Gesetze dieser Länder sind durch demokratische Prozesse zustande gekommen. Es gibt eine hohe Rechtssicherheit, es ist nichts zusammengeschustert worden. Die Rechtspflege funktionert. Wenn es Probleme in den Strafanstalten gibt, dann werden die behoben, das ist oft eine Frage des Geldes und da muss man Geduld haben.

An Deinem Posting empört mich die Gegenüberstellung des göttlichem Rechts zum angeblich schlecht erstellten weltlichen Recht. Das Recht in unseren Staaten ist jedenfalls demokratisch legitimiert.



Liebe Grüsse
Helvetio

samu
14.05.2008, 09:26
Lieber Helvetio,

ich sprach eben nicht nur von demokratischen Ländern. Zudem denke ich eben nicht nur an das heute und jetzt, was ich auch geschrieben hatte, sondern an die Vergangenheit.
Nun, ich habe meine ernsthaften Zweifel auch an den heutigen - demokratischen - Rechtssystemen. Wären die Gesetze so perfekt, dann müsste man sie nicht ständig verändern. Ich weiß, man passt sie nur den gesellschaftlichen Veränderungen an. Überwachung und Beschnüffelung lassen sich ja heute so gut demokratisch legitimieren.

Was heißt demokratisch legitimiert? Seid wann habe ich einen Einfluss auf gesetzgebende Maßnahmen? Das wäre mir aber neu. Kein Staat der Welt - außer eventuell der Schweiz??? (Volksabstimmung), wird sich diese Machtinstrumente aus der Hand nehmen lassen.

Der Unterschied zwischen göttlicher Wegweisung (ich keine kein göttliches Gesetz!!!) und menschlichen Gesetzen ist, dass mein Gott sagt: du solltest ..., nach deinem Vermögen und Ermessen; ein Menschengesetz besagt immer: du musst!

Gibt es einen größeren Unterschied? Ich kenne keinen.


Samu

helvetio
14.05.2008, 13:51
Liebe(r) Samu

wenn man in einer Demokratie lebt und wählen geht, dann ist man an der Gesetzgebung über seinen Abgeordneten beteiligt. Die demokratische Legitimation ist da.

In der Schweiz werden hin- und wieder Gesetzesvorlagen, nachdem das Parlament abgestimmt hat auch dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. Die Wählerbeteiligung liegt bei ca. 30-35%. Das ist eine gute Einrichtung. In Deutschland gibt es ja auf kommunaler und Länder-Ebene(?) einen Bürgerentscheid.

Wenn der Staat in Grundrechte des Bürgers eingreifen will, kann man entweder die Gerichte anrufen oder man übt Druck auf die Abgeordneten aus. Der "Nachteil" der Demokratie ist, dass sie auf Mehrheiten beruht, aber es gibt keine besseres System. Wenn einem etwas nicht passt, sollte man sich engagieren und Verbündete suchen.

Das "göttliche" Recht oder die göttliche Gerechtigkeit ist den Menschen zugewandt, Gott will keine Rache, sondern einen Ausgleich. Dieses Prinzip findet sich zum grossen Teil in unserem Strafvollzug verwirklicht, der die Wiedereingliederung in die Gesellschaft anstrebt. Das ist ein grosser Vorteil im Vergleich zu vergangenen Zeiten.

Die Rechtssituation in nicht demokratischen Ländern kann man nur durch Dialog erreichen. Im Blickpunkt steht hier in diesem Jahr besonders China.
Zahlreiche Gespräche müssen geführt werden, um etwas zu bewegen.

Ich denke aber auch an die Todesstrafe in den USA, etc etc.

Vielleicht sieht jemand eine Chance, sich in einem der Brennpunkte der Ungerechtigkeit zu engagieren.

Liebe Grüsse
Helvetio

samu
14.05.2008, 15:38
Deinem Beitrag kann ich mich anschließen!

Samu

Merav
14.05.2008, 19:07
Wir sind ganz schön vom Thema abgekommen &kaffeepause

Jakow
15.05.2008, 11:50
Wenn man nicht richten darf im Sinne von (ver)urteilen, was ist dann mit Leuten die von Beruf Richter sind?Wer sagt, dass dieses nicht erlaubt sei? Es ist sogar für alle Menschen eine Pflicht (s. "noachidische Gebote") für eine gerechte Justiz zu sorgen, welche auch verurteilt.

Und auch im Judentum gibt es Richter welcher sehr wohl verurteilen. Wie also kommst du auf die Idee, dass dieses ausgeschlossen wäre?

Merav
15.05.2008, 11:57
Er denkt wohl einfach zu christlich... da kriegen einige schon die Meise, wenn man anmerkt, dass man Luther für einen bösen Menschen hält, weil er die Juden so abgrundtief gehasst und deren Ausrottung gefordert hat.

Da heißts dann immer, man soll doch den armen Luther in Frieden lassen und auf seine eigenen Fehler schauen, man soll ja nicht richten. Am besten, wir richten auch den armen Hitler nicht. [ironie off]

Viele Christen sind halt echt so unterwegs, dass man über nix und niemanden mehr ne negative Meinung haben soll (außer natürlich die Christen selbst überalles Nichtchristliche, das ist dann wohl eine Ausnahme?!)

Aber das Gegenteil ist der Fall, denn oft nennt haSchem in seinem Wort bestimmte Strafen, die bei gewissen Taten auszuführen sein sollen, und dabei steht fast immer "denn du sollst das Böse aus deiner Mitte wegtun".

helvetio
15.05.2008, 15:46
Deinem Beitrag kann ich mich anschließen!

Samu

Hallo Samu

spät, aber doch herzlich gemeint, ich freue mich darüber!

Liebe Grüsse

Helvetio

Natuki
15.05.2008, 16:43
Hi, Helvetio,&schweiz
ich muss sagen, dass ich deinen gestrigen Beitrag Spitze fand - klar, mit Augenmaß, sachlich und ausgleichend verfaßt. Solche Postings sind in der Tat sehr bereichernd, von der Sache her wie auch vom fairen Stil.
Danke,
Natuki

anonym003
15.05.2008, 19:14
Hallo Merav

Nun ich persönlich denke, es ist ein Unterschied ob wir die Taten der Menschen beurteilen und sogar verurteilen oder ob wir einfach über Menschen herziehen. Niemand kennt das Herz des andern und manche Dinge können wir eh nicht wissen warum sie durch Menschen geschehen.

Ich bin übrigens auch kein Freund Luthers, aber manche Dinge hat er ganz sicher auch gut gemacht, so wie wir im persönlichen Leben Dinge auch nach unserem Ermessen gut oder schlecht machen. Ich denke, wenn wir wüssten was für Folgen manche Aussagen und Entscheidungen in unserem Leben und sogar darüber hinaus haben, dann wären wir wohl einiges vorsichtiger im Reden und Handeln.


Aber das Gegenteil ist der Fall, denn oft nennt haSchem in seinem Wort bestimmte Strafen, die bei gewissen Taten auszuführen sein sollen, und dabei steht fast immer "denn du sollst das Böse aus deiner Mitte wegtun".

Tun wir wirklich das Böse aus unserer Mitte weg? Und wie willst du das tun? Da muss ich mir schon gut überlegen, ob ich derjenige sein möchte, der den ersten Stein wirft.

liebe Grüsse

helvetio
15.05.2008, 20:11
Hi, Helvetio,&schweiz
ich muss sagen, dass ich deinen gestrigen Beitrag Spitze fand - klar, mit Augenmaß, sachlich und ausgleichend verfaßt. Solche Postings sind in der Tat sehr bereichernd, von der Sache her wie auch vom fairen Stil.
Danke,
Natuki

Hallo Natuki

über Dein Kompliment habe ich mich sehr gefreut, bin ganz überrascht. Vielen Dank! So einen Lichtpunkt kann ich in meinem Alltag gut vertragen.&erröten

Herzliche Grüsse
Helvetio

Inara
17.05.2008, 19:14
wenn man in einer Demokratie lebt und wählen geht, dann ist man an der Gesetzgebung über seinen Abgeordneten beteiligt. Die demokratische Legitimation ist da.


Also, wir hier in Deutschland haben eigentlich kein Mitspracherecht.
Die Demokratie ist eine Illusion; sie ist Diktatur auf Zeit. Wobei ich das "auf Zeit" mittlerweile vielleicht streichen würde.
Ich zumindest durfte noch nie über irgendein Gesetz oder einen Entwurf oder sonst was abstimmen - noch nicht mal über die "EU-Verfassung"! Vielleicht ist das in der Schweiz noch anders - dann freu dich darüber und geh abstimmen.
Mir ist hier in Deutschland zumindest das Wählen vergangen. Man hat die Wahl zwischen dem einen Übel und dem anderen. So wie in den USA auch.



Die Gesetze dieser Länder sind durch demokratische Prozesse zustande gekommen. Es gibt eine hohe Rechtssicherheit, es ist nichts zusammengeschustert worden. Die Rechtspflege funktionert.

Ende des 19. Jh. / Anfang 20. Jh. begannen die Banker, an Einfluss und Macht zu gewinnen. Sie sahen nur noch ein Problem: Es gab da ein Gesetz, das ihre neueste Idee, an Geld zu kommen, unmöglich machte. Letztendlich verabschiedete der Kongress ein Gesetz, das ihnen ihre Idee ermöglichte - und die Folgen dieses einen Gesetzes bekommen wir heute noch zu spüren, denn nach diesem Prinzip funktioniert unser System, die Erzeugung von Geld. Die Bankiers gewinnen, weil du und ich und andere Schulden machen. Ohne Schulden gäbe es das Papiergeld gar nicht.
Das will ich nur als ein Beispiel eines funktionierenden Rechtssystems anbringen. Toll.
Oder ein Schäuble, der offen in einem Interview sagt, dass jetzt schon "ungesetzliche" Überwachung von Personen durchgeführt wird - ich meine, das ist nichts Neues! Das schlimme ist, jetzt ist es noch illegal, die wollen es legalisieren. Toll.
Oder andere nette "Überwachungsgesetze", die so nicht durch das Verfassungsgericht kommen - so wird ausgelotet, wie weit man gehen kann. Toll, sage ich da nur.
Und schaut man mal auf die USA - da kriege ich die Krätze!
"Undemokratischen" Ländern rechne ich eines hoch an: Sie sind wenigstens ehrlich und verkaufen ihr Volk nicht ganz so für dämlich. Uns wird vorgegaukelt, wir seien frei und könnten mitbestimmen. Welch eine Illusion. Das ist der Witz. Sogar das Feudalsystem war ehrlicher.

Illusionen, Vorurteile, Fehlinformationen - das alles schafft Unfriede und Hass. Wenn wir jemanden hassen wollen, finden wir auch einen Grund, warum man ihn hassen muss. Und das verkauft man dann plausibel und mischt es unter's Volk. All das war doch letztendlich auch für den Antisemitismus verantwortlich. Beispiel Mittelalter und Pest: Während die "Heiden" dahinrafften, blieben die Juden weitestgehend verschont - natürlich, weil sie mit dem Satan im Bunde standen, und nicht wegen irgendwelcher Reinlichkeitsvorschriften.
Im Grunde genommen funktioniert es heute doch noch genauso. Stichworte Propaganda und Gehirnwäsche.

Das schlimme ist: Die Menschen glauben den Unfug, den die öffentlichen Medien verbreiten und nehmen nicht die Mühe auf sich, mal anderweitig zu recherchieren. - Hey, das kenne ich irgendwo her...



Der "Nachteil" der Demokratie ist, dass sie auf Mehrheiten beruht, aber es gibt kein besseres System.

Woher willst du das denn wissen? Solange ich keinen Beweis sehe, der diese Aussage belegt, glaube ich da mal gar nichts.
Vor 100 Jahren gab es noch keinen Laser, vor 50 wusste man noch nicht, was man mit ihm anfangen soll, und heute wird er allgemein eingesetzt. Es gibt wahrscheinlich noch etliche Systemformen, die aber für den ein oder anderen einfach nicht "passend" sind, weil er auf seinen Reichtum und seine Macht verzichten müsste.


Wenn einem etwas nicht passt, sollte man sich engagieren und Verbündete suchen.

Das erweist sich als schwierig, wenn man es mit einem Staat zu tun hat, der lange Zeit hatte, sich zu "organisieren". Da hilft vielleicht noch eine (gewalttätige) Revolution, die ich (noch) ablehne.

Ich finde es übrigens dreist, "nichtdemokratischen" Ländern weismachen zu wollen, dass "unser" System besser ist als "ihres". Erinnert mich auch wieder an die Religionen und an eine ganz bestimmte...



Vielleicht sieht jemand eine Chance, sich in einem der Brennpunkte der Ungerechtigkeit zu engagieren.

Parteien wie die BüSo werden ausgelacht, weil sie an "Verschwörungstheorien glauben". Dabei sind es vielleicht gerade solche Parteien, die Veränderung bringen könnten. Ich kann auf alle anderen "bekannten" Parteien getrost verzichten, eigentlich stecken sie alle unter derselben Decke.

Aber du hast recht, ich wünsche mir schon, irgendwann mal was zum Guten verändern zu können. Im Moment sind mir die Möglichkeiten dazu nicht gegeben, aber das ändert sich vielleicht noch.


Lieber Alef, ich möchte dir noch danke sagen für deine Links!




Viele Christen sind halt echt so unterwegs, dass man über nix und niemanden mehr ne negative Meinung haben soll (außer natürlich die Christen selbst überalles Nichtchristliche, das ist dann wohl eine Ausnahme?!)

Jaja, das kenne ich...Keine "schlechte" Meinung haben dürfen, dafür aber fremdgehen...
Ich habe auch lange Zeit so gedacht. Aber mir ist da eines schnell aufgefallen: Ich war fast schon lebensunfähig. Ich wusste nicht, wie man Verantwortung tragen soll, wenn man jeden jederzeit einfach lieben und gern haben muss. Bei Entscheidungen muss man den ein oder anderen halt enttäuschen...

Ich habe mir als "Leitsatz" eines gemerkt: Der Gott Israels ist kein Gott des Chaos, sondern ein Gott der Ordnung.

helvetio
19.05.2008, 20:43
Liebe Inara

es tut mir leid, dass Du so schlechte Erfahrungen mit dem politischen System in Deutschland gemacht hast.

Ich habe selbst lange Zeit in Deutschland gelebt und überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Es gibt keinen perfekten Staat, aber ich habe es immer als sinnvoll empfunden, mich für die Gesellschaft zu engagieren. Ich halte die Demokratie, auch die representative Demokratie immer noch für das bestmögliche System.

Von der BüSo habe ich durch Dich zum erstenmal gehört und grade im Netz geschaut. Sie ist anscheinend eine Partei, die noch weniger Einfluss hat als eine Splitterpartei. Aber Deutschland ist ein freies Land. Aber diese Partei scheint die freie Meinungseiningsäusserung zu strapazieren, indem sie antisemitische Parolen verbreitet. Das halte ich dann doch für bedenklich.

http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerrechtsbewegung_Solidarit%C3%A4t

Ich würde mich eher in einer der etablierten Parteien engagieren. Ich finde es auch bedenklich, dass sehr oft gegen Politiker Stimmung gemacht wird, so finden sich immer weniger gute Leute bereit, ein politisches Amt zu übernehmen.

Liebe Grüsse
Helvetio

Ragamuffin
19.06.2008, 10:54
(Komischerweise gehen die Christen in IL fast ausschließlich auf die Juden los, sollen sie doch lieber mal den Palästinensern was von Feindesliebe erzählen).
Das verstehe ich auch nicht. Wäre Jesus heute in Israel unterwegs, würde er zuerst zu den palästinensern gehen.

Victor
19.06.2008, 11:14
Hallo Raga,&welcome!

Du schriebst:

Wäre Jesus heute in Israel unterwegs, würde er zuerst zu den palästinensern gehen.

Ist Jesus denn ein Wendehals?
Er sagte in Matthäus 15,24: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel."
Daran dürfte sich bis heute nichts geändert haben.


Victor

Ragamuffin
19.06.2008, 11:46
Weil Jesus auch daran interessiert ist leuten zu helfen, die eine grosse ar***karte gezogen haben. Und das haben die palästinenser....auch wenn selbst dazu beigetragen haben.

Jesus war und ist friedensstifter. Wir sollen es auch sein. Frieden stiftest du nicht mit fromme traktate in einer einkaufspassage in Tel Aviv. Sondern unter den zornigen und fehlgeleiteten jungen männer im gaza streifen die mit geballter faust durch die strassen marschieren.

Ähnliches hat auch wilkerson getan unter den new yorker gangs der 60er.

Victor
19.06.2008, 12:13
Frieden stiftest du nicht mit fromme traktate in einer einkaufspassage in Tel Aviv. Sondern unter den zornigen und fehlgeleiteten jungen männer im gaza streifen die mit geballter faust durch die strassen marschieren.

Ähnliches hat auch wilkerson getan unter den new yorker gangs der 60er.

Oh ja, sein Buch "Das Kreuz und die Messerhelden" zeugt davon.


Vic

Isaak
28.07.2008, 23:39
Hier möchte ich nur ein großes warmes Lächeln hinterlassen und hinter diesem großen warmen Lächeln liegen dennoch schmerzliche Erinnerungen verborgen. Aber das große warme Lächeln kommt vom Herz und mein Herz kommt und gehört letztendes nur einem Einzigen. Was also soll nun Besitzer meines Herzens sein? Vielleicht Klage? Vielleicht Anklage? Vielleicht Wissen wieder besseren Wissens?

Wenn mein Herz Andere, mit Recht oder im Unrecht bisse, bedarf ich dann Schelte, Aufklärung und Zurechtweisung? Oder bedürfte ich zuerst ein großes warmes Lächeln und später, im Vertrauen, ein wenig Schelte, ein wenig Aufklärung und ein wenig Zurechtweisen.

Keiner von uns will behaupten wollen, dass es Heutzutage keinen Rassenhass mehr gebe, dass es keinen Religionshass mehr gebe und so vieles mehr an Hass und Verfolgung.

Wie also sollten wir denen, welche sich diesem Hass ausgesetzt sehen oder dies auch nur so empfinden, begegnen?

Mein großes warmes Lächeln weint mit dir Geschunde(ner), bis auch du vielleicht groß und warm lächeln kannst, trotz der schmerzlichen Erinnerungen.

Shalom Isaak