Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urim und Tummin
In der Bibel lesen wir vom Gebrauch von Losen, um Gottes Willen zu erkennen.
2. Mose 28, 30
„Und du sollst in die Brusttasche tun die Lose »Licht und Recht«, sodass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er hineingeht vor den HERRN, dass er die Entscheidungen für die Israeliten auf seinem Herzen trage vor dem HERRN allezeit.“
4. Mose 27, 21
„Und er soll treten vor Eleasar, den Priester, der soll für ihn mit den heiligen Losen den HERRN befragen. Nach dessen Befehl sollen aus- und einziehen er und alle Israeliten mit ihm und die ganze Gemeinde.“
1. Sam. 14, 41
„Und Saul sprach zum HERRN: Gott Israels, warum hast du deinem Knecht heute nicht geantwortet? Liegt die Schuld bei mir oder bei meinem Sohn Jonatan, HERR, Gott Israels, so gib das Los »Licht«; liegt die Schuld aber an deinem Volk Israel, so gib das Los »Recht«. Da fiel das Los auf Jonatan und Saul, aber das Volk ging frei aus.“
Was mich nun interessieren würde, gibt es diese Praxis im Judentum noch? Gibt es etwas ähnliches?
Hi, Lux-Dei!
Schade, dass noch niemand, der sich auskennt, auf dein Posting geantwortet hat. Ich finde nämlich das Thema, das du stellst, hoch interessant!!!
Mein Vater beschäftigt sich seit Jahren mit dem chinesischen I Ging-Orakel (Trigramme etc.), welches die Priester für die chinesischen Kaiser-Dynastien legten und hat sogar Modelle davon selbst erstellt - leider kennt sich bei uns aber niemand so recht im Bereich jüdischen Orakelwesens aus...vielleicht zählt das ja eher auch zum verborgenen Wissen/Wissenschaften...
Liebe Grüße,
Natuki
&kaffee
vielleicht zählt das ja eher auch zum verborgenen Wissen/Wissenschaften...
Liebe Natuki,
ich würde es nicht als Geheimwissenschaften bezeichnen, verborgenes Wissen ja, weil es niemand etwas angeht außer denen, denen Gott in seinem Bundesschluss dieses Wissen gegeben hat und vor allem die damit umzugehen wissen - d.h. es erlernt haben (dabei lernt man nie aus!) Dieses Wissen wird seid tausenden von Jahren von Generation zu Generation weitergegeben und die Geschichte hat uns gelehrt, damit nicht hausieren zu gehen, sondern es verborgen zu halten, denn aus niederen Beweggründen wurden Menschen jüdischer Herkunft der Hexerei bezeichnet und landete dafür auf den Scheiterhaufen. (Übrigens galt die Mehrheit der Hexenprozesse Juden, zumeist und paradoxer Weise Konvertiten. Doch auch Prosyleten hat es schwer getroffen, Konvertierung zum Judentum wurde mit grausamsten Todesstrafen / Vierteilung, Verbrennung, Austrocknung in der Sonne, Pfählung, etc geahndet.)
Aber es ist auch erstaunlich, dass man noch heute z.B. den Rabbiner von Rom bittet für die Stadt Rom und für Regen zu beten und zu handeln und das aus dem Vatikan. Übrigens eine "Tradition" die schon seid dem frühen Mittelalter besteht und Juden in dieser Stadt weitestgehend vor Verfolgung schützte, weil diese HANDLUNGEN sehr effektiv waren und sind.
Nachtrag: Bedauerlich ist allerdings auch, dass heute ziemlich viel dummes Zeug via Net und Printmedien verbreitet wird und sich genug Scharlatane eine goldene Nase mit ganz obskuren Sachen verdienen. Die Gutgläubigkeit und der Wunderglaube der Menschen ist schon sehr einfältig und wird damit auch zum Einfalltor für ganz unsaubere Sachen.
Samu
Lieber Samu,
Danke! hab wieder was gelernt.
Nachtrag: Bedauerlich ist allerdings auch, dass heute ziemlich viel dummes Zeug via Net und Printmedien verbreitet wird und sich genug Scharlatane eine goldene Nase mit ganz obskuren Sachen verdienen. Die Gutgläubigkeit und der Wunderglaube der Menschen ist schon sehr einfältig und wird damit auch zum Einfalltor für ganz unsaubere Sachen.
Orakelwesen bzw. -deutung hat m. E. in erster Linie mit Selbsterkenntnis zu tun wie schon in Delphi zu lesen war - so wird es Sinn-erfüllt. Das bedeutet allerdings für den einzelnen "Ratsuchenden" oft "Krötenschlucken" bzw. ehrliche Selbst-Konfrontation. Der leichtere Weg ist, einem zum Teil völlig irrationalen Wunderglauben anheim zu fallen. Aber genau das nimmt dem Orakel seinen eigentlichen Sinn.
So meine Meinung.
Shalom,
Natuki &bunny
Also mir ist von solchen Orakeleien nichts bekannt.
Was mich nun interessieren würde, gibt es diese Praxis im Judentum noch? Gibt es etwas ähnliches?Nein, da dieses an das Priestertum und damit an den Tempeldienst gebunden ist, welchen es bekanntlich nicht mehr gibt.
Übrigens galt die Mehrheit der Hexenprozesse JudenJa? Richtig ist, dass die Inquisition welche ursprünglich sich nur an Christen wandte, schnell auch den Juden zuwandte und hier vor allem den Konvertiten, was vielerorts damit zu tun hatte, dass diese noch unter ihre Gerichtsbarkeit fiehlen, im Gegensatz zu den geborenen Juden. Diese wurden dann aber seltens als Hexen angeklagt, sondern als Ketzer etc.
Richtig Jakow, ich habe jetzt wirklich Hexer / Hexen und Ketzer in einen Topf geworfen. Sorry, da gibt es schon Unterschiede, allerdings kaum im ertragenen Leid.
Samu
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