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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie soll ich leben??



Manu
09.06.2008, 23:56
Es wäre schön zu wissen,dass der ein oder andere von euch mich mit in seine Gebete mit einschliest.

Ich bin seit 3 Jahren in einer sehr kräftezehrenden Beziehung (verheiratet) und fühle mich seit Anfang des Jahres an meinen Grenzen.

Wir haben uns beide als Erwachsene taufen lassen und ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich merke, dass ich mich innerlich von meinem Mann immer mehr distanziere und am liebsten mich sogar inzwischen trennen würde.

Darf ich das??? Ich habe 2 Mädels die mich brauchen und jetzt weiß ich nicht mehr was ich tun soll. Ich habe meine Bedenken schon so oft vor Gott gebracht und komme nicht weiter.

Bitte helft mir!!!

anonym002
10.06.2008, 20:11
Liebe Manu

Helfen wird schwierig sein, unter anderem, da man ja auch nicht viel über eure Beziehung weiss.

Aber sucht miteinander das Gespräch, sucht auch von ausserhalb Hilfe. Seit offen zueinander, viel kannst du nicht verlieren, da es andersrum sowieso irgendwie auf die Zeit hinaus zum Konflikt kommt. Ich denke, je früher ihr das anpackt, umso weniger Scherben müssen sein, auch wenn es auseinander geht. Später ist dann vieles eingefressen, verharzt.

Steh zu deinen Gefühlen, sie zu verleugnen bringt nichts, aber rede und sei offen zu deinem Mann. Und liebe ihn trotzdem, denn du hast ihm ein Versprechen gegeben (denke ich mal). Vielleicht merkt er ja selber, dass da irgendwelche Konflikte sind, getraut sich aber auch nichts zu sagen.

So wünsche ich euch ein offenes und ehrliches aufeinander zugehen.

Lehit

Alef

Orca
17.06.2008, 05:46
Ich kann mich da Alef nur anschliessen.

Das wichtigste ist, das ihr wirklich miteinander redet. Ich weiss nicht, wie genau eure Probleme aussehen, was es ist, das dich glauben lässt, dich von ihm zu entfernten.
Geht es ihm auch so? Oder merkt er gar nicht, dass für dich irgend etwas nicht so ist, wie es sein sollte?

Es ist gut möglich, das es ihm gar nicht bewusst ist. Deshalb rede mit ihm, sprich an, was dich beschäftigt, denn erst dann könnt ihr euch auch der Ursache annehmen und an eurer Beziehung arbeiten.

Je länger du damit wartest, um so schwerer wird es werden, um so mehr werdet ihr aufarbeiten müssen.
Vor allem müsst ihr es anpacken, solange ihr noch etwas füreinander empfindet. Wenn dies nicht mehr der Fall ist, dann wird es schwer, wenn ihr euch erst wieder lieben lernen müsst.

Beten und Gott darum bitten, dich zu führen, dir beizustehen ist richtig und gut. Aber so schwer es fällt, du musst dann selber aktiv werden.

Ich wünsche dir viel Kraft und Gottes Segen

Manu
18.06.2008, 16:54
Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich habe oft das Gespräch mit meinem Mann gesucht und ihm erklärt dass er mit seinem Verhalten mir die Luft zum atmen nimmt.

Vorweg ein paar Dinge zum Verständnis:

Als ich mit meinem Mann noch nicht verheiratet war erkrankte er an Krebs.Zu dieser Diagnose erfuhr ich mehr durch Zufall von seinem Bruder, dass er Alkoholiker (trocken) ist. Das war schon viel und trotzdem habe ich zu ihm gehalten und auch geheiratet.Es kamen drei sehr belastende Jahre auf uns zu mit zwei Rückfällen (Alkohol) und keine längere Ruhe mit dem Krebs.

Was alles noch verschlimmert hat ist seine übersteigerte Eifersucht und Kontrolle. Das hat mich alles insgesamt so viel Kraft gekostet dass ich mich distanziert habe. Ich mag ihn und es tut mir weh, aber ich kann so nicht weiter leben........


Als ich das angesprochen habe, dass er mir die Luft zum atmen nimmt hat er nie etwas verändert oder versucht für sich Hilfe in Anspruch zu nehmen um da wieder raus zu kommen.Und jetzt habe ich innerlich eine große Distanz zu ihm.
Ich mag nicht mehr nur Stütze sein und kämpfen - ich möchte mich auch von meinem Mann geborgen fühlen.....versorgt.....das ist alles die ganze Zeit anders herum gewesen......jetzt will ich nicht mehr!!!!!!!!

anonym002
18.06.2008, 20:24
Liebe Manu

Vielen Dank für deine Offenheit. Wenn man so deine/eure Situation überdenkt, ist zuerst einmal eine Ratlosigkeit und Hilflosigkeit. Wie kann man da als Aussenstehende helfen?

Dein Mann bräuchte dringend Hilfe, Hilfe im korrigierenden Sinn der Gesinnungsänderung und auch Lebenshilfe. Aber dazu muss er wollen, das kann man nicht einfach so erzwingen. Und das ist das grosse Problem.

Ich weiss nun nicht, wie ihr schon Hilfe von aussen gesucht habt. Ehetherapie oder vielleicht auch wegen dem Krebs schon einen Psychologen aufgesucht habt.

Wenn nun dein Mann sich nicht helfen lassen will, so heisst das nicht, dass du dich dem einfach so fügen musst. Du bist genau so Mensch wie er, und du darfst ebenso deine Rechte wahrnehmen. Wenn du nur alles verdrängst wirst du verkümmern und schlussendlich auch vergrämt, da wäre dir nicht geholfen, und ihm erst recht nicht. Da ist eine Forderung von Selbstverleugnung und Aufopferung fehl am Platz. Gott will ja gesunde Beziehungen, ein miteinander.


Ich höre da auch ein Aufschrei von dir, ausgebrannt, dass deine Kräfte wirklich am Ende sind, ja dass du selber auch Hilfe nötig hast. Suche und hole dir diese Hilfe, auch ohne deinen Mann. Gib euch mal auch eine Auszeit. Sicher, das ist einfach gesagt, und es kann die Eifersucht noch mehr schüren, aber es wäre auch eine Möglichkeit der Besinnung.

Du sagst, dass ihr beide an Gott glaubt. Wie zeigt sich denn dieser Glaube? Vielleicht wäre das ja auch ein Ansatzpunkt, mit dem Pastor euere Gemeinde zu sprechen. So ein Konflikt zeugt ja nicht gerade von einer grossen Gottesbeziehung, wenn da Eifersucht und Unverständnis ist. Gottesbeziehung bedeutet auch immer Gesinnungsänderng, wo man das Wohl des andern sucht. Sicher ist aber dein Mann durch seine Krankheit und Vergangenheit sehr „vorbelastet“, und dem sollte auch Beachtung geschenkt werden.


So wünsche ich dir einfach den Frieden und die Kraft des Ewigen, dass du das richtige machst, dass du IHM vertraust, dass du die richtigen Schritte unternimmst und ER dir auch Wege öffnen kannst. Sei mutig und unternehme etwas, schon um deinetwillen.


Lehit

Alef