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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Schwierige am alt werden



Jamie
19.02.2013, 13:33
........ ist nicht das näher rücken des eigenen Todes - das ist eher eine Erleichterung.

Nein, Problematische daran ist der Umstand, dass viele Menschen, die man gekannt und gemocht/geliebt hat, vor einem gehen.....
Und sich dadurch das Leben, das man einst hatte und kannte, auflöst, ohne dass es durch etwas anderes ersetzt/ergänzt würde.....

Es bleibt leer....

Ich erlebe es im Moment grad sehr extrem - und komme damit kaum zurecht.

Wie geht es euch damit, die ihr auch schon älter seid und Ähnliches erfahrt?

Jamie

Dreamangel
19.02.2013, 13:58
Das ist aber nicht nur beim Alt werden so das Menschen kommen und gehen.Das kommen und gehen begleitet einen Menschen ein Leben lang.Nicht nur durch Tod,auch Freundschaften,Umzug...... gehen Beziehungen auseinander.Jamie,wir wissen um deine Einsamkeit,ich überlege auch oft wie du da raus kommst,auch an einen Wohnortswechsel dachtest du,aber auch da muß man erst Freundschaften knüpfen.Was ist deiner Familie?Du hast doch das Baby gesehen,vielleicht kommen die wieder oder du darfst mal Spazieren gehen mit dem Baby.Oder ruf mal jemand an,den du früher kanntest und lange keinen Kontakt hattest,vielleicht ist derjenige genauso einsam wie du und freut sich über ein Gespräch.Probier es aus.

Provisorium
19.02.2013, 15:35
Nein, Problematische daran ist der Umstand, dass viele Menschen, die man gekannt und gemocht/geliebt hat, vor einem gehen....Ich glaube ich weiß was Du meinst. Ich hatte einmal eine 109jährige alte Dame gepflegt, die hat sogar einen Teil ihrer Enkel überlebt und sehr darunter gelitten, dass nach und nach alle Freunde und Angehörigen nicht mehr da waren. Ihr größter Wunsch war deshalb "einschlafen und nicht mehr wach werden"...

Ja, ich kann das verstehen!

LG
Provisorium

bonnie
20.02.2013, 10:21
hallo Jamie,


Nein, Problematische daran ist der Umstand, dass viele Menschen, die man gekannt und gemocht/geliebt hat, vor einem gehen.....
Und sich dadurch das Leben, das man einst hatte und kannte, auflöst, ohne dass es durch etwas anderes ersetzt/ergänzt würde.....

Ich selbst bin nicht so alt, dass ich täglich über Sterben nachdenke.
Aber als ich deine Zeilen las, dachte ich nach und erinnerte mich zurück.

Meine Großmutter sagte ähnliche Worte. Sie hatte in ihrem Leben viele Menschen schon "verloren" oder wie ich es besser ausdrücke, verabschiedet. Manche davon in den Kriegszeiten am Morgen verabschiedet wie jeden Tag und am Abend war klar, für immer... andere, Freunde, gingen in den Jahren danach einfach still und leise oder mit Krankheiten geschwächt...
Sie war irgendwie die letzten Jahre ihres Lebens immer mehr in ihren Erinnerungen an all jene, die schon heim gegangen waren.

Die Welt, wie meine Großmutter sie aus der Kindheit oder Jugend kannte, gab es nicht mehr, denn wir, die jüngeren Generationen lebten schneller und anders in ihren Augen.
Die "Alten", die ihr im Leben vertraut waren, gingen und es wurde sichtbar schwer für sie, sich nicht doch auch langsam nach Hause zu wünschen.

Ich selbst kenne Abschiede von Menschen auch und ja, mit jedem Abschied "verliert sich" ein Stück das, was einem früher als Leben vertraut war.
Aber so wie ich von meiner Großmutter lernte, dass das eigene Leben erst hier endet, wenn alle Aufgaben getan sind (und den Zeitpunkt bestimmt der allein, der alles in der Hand hat), so verliere ich, wie jeder Mensch immer wieder Menschen, die mir aus der Vergangenheit vertraut waren, doch ich lebe jeden Tag dafür, dass ich Halt für die bin, die mit mir in der Gegenwart sind oder auch nach mir in die Zukunft weitergehen.

Das, was ich aus meiner Vergangenheit in mir trage, gebe ich weiter und das bis zu dem Tag, wo ich heim gehen darf. Auf diese Weise gibt es immer wieder etwas noch zu tun :-)

So habe ich gelernt, damit umzugehen :-)

Ich wünsche dir einen schönen Tag

lg bonnie

Jamie
20.02.2013, 11:16
Ich glaube ich weiß was Du meinst. Ich hatte einmal eine 109jährige alte Dame gepflegt, die hat sogar einen Teil ihrer Enkel überlebt und sehr darunter gelitten, dass nach und nach alle Freunde und Angehörigen nicht mehr da waren. Ihr größter Wunsch war deshalb "einschlafen und nicht mehr wach werden"...

Ja, ich kann das verstehen!

LG
Provisorium




genau DAS meinte ich!