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Bettina
03.07.2008, 09:14
Roy H. Stetler, der Herausgeber einer religiösen Zeitschrift im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika, hat folgende Geschichte geschrieben:
„Es ereignete sich außerhalb der Mauern des Schlosses von Livadia. Das Schloß selbst war hell beleuchtet. Ein Soldat ging in sorgfältig abgemessenen Schritten auf und ab. Er bewachte das Schloß, in dem sich Staatsmänner zu einer der bedeutungsvollsten Konferenzen in der Geschichte versammelt hatten. Der Soldat schien sehr stolz über seine Aufgabe zu sein; denn welcher Soldat würde nicht gerne seinen Kindern und Enkeln erzählen wollen, daß er einmal für die bedeutsame Zusammenkunft der ,Großen Drei' Wachdienst verrichtet hat.
Plötzlich löste sich aus der Dunkelheit wie ein Phantom eine Gestalt, die geradewegs auf den Eingang des Schloßes zuhielt. Als die Gestalt näher kam, befahl der Soldat: ,Halt! Wer da! Kommen Sie hierher, und weisen Sie sich aus!' Im gleichen Augenblick riß er sein Gewehr von der Schulter und brachte es in Anschlag.
Der Fremde sprach: ,Ich möchte zu den Männern, die im Schloß sind.'
,Wie bitte?' stieß der Wachposten verwundert aus. ,Sie können nicht ins Schloß. Wissen Sie nicht, daß dort die Großen Drei konferieren, um über das Wohl und Wehe der ganzen Welt zu entscheiden? Niemand darf hinein.'
,Sie sagen, es sind die Großen Drei?' fragte der Fremde. ,Warum werden sie so genannt?'
,Sie sind diejenigen, die darüber entscheiden, wie diese Welt regiert werden soll.'
Der Fremde betrachtete den Wachtposten eingehend. Seine Augen blitzten, als er sagte: ,Aus diesem Grund muß ich mit ihnen sprechen. Ich kann ihnen helfen. Ich habe einen Plan, der der Welt den Frieden bewahren wird. Sie brauchen meinen Plan nur anzunehmen.'
Der Soldat lachte laut auf: ,Verschwinden Sie, Mann. Sie haben ja keinerlei Beglaubigungsschreiben!'
,Beglaubigungsschreiben? Vielleicht nicht — doch sieh.' Grüßend hob der Fremde zum Abschied seine Hand. Der Soldat sah eine häßliche Narbe in seiner Handfläche. Dann sah er auf die andere Hand des Mannes, und auch dort war eine Narbe.
,Sie waren im Krieg!' fragte der Soldat etwas freundlicher. ,Ich habe Narben an ihren Händen gesehen.'
Der Fremde wandte sich noch einmal um und sagte: ,Ich habe nicht gedacht, daß Sie sie bemerken würden. Nein, diese Wunden sind mir nicht im Krieg zugefügt worden.' Mit diesen Worten verschwand er so plötzlich, wie er gekommen war, als ob ihn die Dunkelheit verschluckt hätte.
Verwundert sah ihm der Wachtposten nach. ,Ich hätte es wissen müssen!' rief er auf einmal aus. ,Wenn ich ihn doch nur hineingelassen hätte!' Bestürzt sank er plötzlich zu Boden.”
Er war es gewesen, der allen Menschen auf Erden Segnungen gebracht hatte. Er war es gewesen, der gesagt hatte, daß sie ihm als einen Fremden folgende Frage stellen würden: „Was sind das für Wunden an deinen Händen und Füßen? Und dann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin, denn ich werde ihnen antworten: Es sind die Wunden, die mir im Hause meiner Freunde geschlagen wurden. Ich bin der, der erhöht wurde. Ich bin Jesus, der Gekreuzigte. Ich bin der Sohn Gottes'."