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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich habe überlegt: Hier oder unter "Mitten im Leben".....



Jamie
31.03.2013, 11:00
Denn dort hätte es auch gut gepasst, mitten im Leben, mitten im Chaos des Seins, mitten in dem, was die meisten von euch vielleicht kaum kennen.......

Ich bin Alki.

Ja - ich gehöre auch zu diesem "Abschaum" (der für mich keiner ist, aber ich gehöre ja auch dazu.....)

Nun klärt sich manches, oder? Die seltsamen "Ausfälle", die ungewöhnlichen Anmerkungen, die.....Ach, alles....

Ich bin es, weil ich mich sonst umbringen würde.

Klingt paradox? Vielleicht. Und doch wieder nicht - Alk betäubt, nimmt den Schmerz, macht lethargisch, lässt einen durchhalten, was man sonst nicht mehr ertragen könnte.....

Ja, ich weiß - eine Lösung ist es nicht. Und doch ist es das wiedrum.... Eine Lösung, nicht den den endgültigen Schritt zu tun, den, von dem es keine Rückkehr mehr gibt und von dem ich nicht weiß, ob Gott ihn vergeben würde.....

Wies weitergehen soll - ich weiß es nicht. Im Moment weiß ich es wirklich nicht. Und so trinke ich, um zu überleben, so absurd das klingen mag. Aber dennoch ist es so.

Aber vielleicht gehts anderen ja auch so - und sie haben den Mut, dazu zu stehen, sich zu äußern, ihre Geschichte des Warums zu erzählen (ich werde das auch noch tun, je nach Reaktion)?

Ich würde mich freuen - denn auch DAS ist "mitten im Leben".......

anonym004
31.03.2013, 17:10
hi jamie

ich hab deinen thread hier heute vormittag gesehen. seit dem überlege ich auch ob und wieviel ich dir darauf schreiben soll. eig sind das ziemlich private themen. und wenn ich daran denke wieviele fremde menschen in foren mitlesen können wirds mir iwie komisch. andererseits hab ich auch das bedürfnis dir hier drauf zu antworten. auch wenn das wahrscheinlich nich die antwort is die du haben willst.
ich fang mal ganz am anfang an..


mitten in dem, was die meisten von euch vielleicht kaum kennen.......

ich glaub da irrst du dich ziemlich. viele menschen haben die selben oder ähnliche probleme wie du. ich denk sogar viel viel mehr als du dir das gerade vorstellen kannst. viele reden nur nich darüber oder spielen nach aussen die heile welt hin.
jeder mensch hat sein päckchen zu tragen nur, es geht halt jeder auf seine art damit um. aber dieses chaos was du beschreibst das kennt glaube ich jeder in irgend ner form.

ich kann dir leider keine tipps geben wegen deinem alkohol problem. ausser die die du bei balkonies schon mal bekommen hast. ich kann dir aber trotzdem oberflächlich von meinen erfahrungen berichten. aber ich sags lieber gleich, die sind vll nich das was du dir von dem thread hier erhofft hast.
mein dad hat getrunken, der war auch alkoholiker. deswegen bin ich auf das thema nichso gut zu sprechen bzw. mir fällt es sehr schwer mit betroffenen menschen mitleid zu haben. aber ich weiss das die menschen oft nix dafür können und eig hilfe brauchen, weswegen ich mich da auch dann zurück halte.
ich kann nur aus der perspektive eines familienteils berichten das mit nem alkoholabhängigen vater klar kommen musste. ich erzähle hier jetzt keine details wie das bei uns oft ablief. ich kann dir aber sagen das ich diese aussagen wie du sie beschreibst auch oft gehört hab. für mich waren das immer ausreden weil mein dad zu bequem war damit aufzuhören. ich denke das es sehr wohl ohne alkohol geht. denn ohne den hast du nen klaren kopf und iwann wenn du davon weg bist kannst du ganz andere wege gehen und dann geht es dir vll auch viel besser. weil..der alkohol schafft nochmal neue probleme und daraus kommen dann wieder neue probleme und am ende landest du sonst wo.
meine eltern sind schon einige zeit getrennt und mein dad auch lange nimmer bei uns. trotzdem hat mich das ziemlich geprägt und ich frag mich sehr oft ob er eig weiss was er uns mit den ganzen sachen angetan hat. bzw ob ihn das überhaupt interessiert hat oder ob er nur an sich gedacht hat. daran wie es für ihn am bequemsten und besten war.
und obwohl er schon länger nich mehr bei uns is hat das so viele spuren hinterlassen. ich habe zb seit längerem eine mischform aus anorexie und bulimie. meiner schwester gehts auch nich besser, mein bruder hat sich völlig von unserer familie abgewendet und den sehe ich nich mehr oft.
da siehst du was sowas anrichten kann. ich will dich natürlich nich mit ihm gleich setzen. ihr seid zwei verschiedene menschen. trotzdem hoffe ich das dir vll damit auch klar wird das du nich nur dich selbst damit kaputt machst.
ich weiss ja das du deine enkel gern wieder sehn würdest. wie wäre es wenn du dir die enkel als motivation nimmst um damit aufzuhören und dir vll iwo hilfe zu holen? ich weiss schon das das nich einfach für dich wird. ich wünsche dir aber trotzdem das du den absprung schaffst und dann wieder bischen positiver denken kannst.

lily

Mirjamis
31.03.2013, 17:34
Lily, ich finds toll und mutig, dass du so offen schreibst. Das ist dir sicher nicht ganz leicht gefallen.
Ein liebes Grüßle an dich.

&luftballon

Mirjamis
31.03.2013, 17:48
Jamie,
einerseits gut, dass du offen und ehrlich zu deinem Alki-Sein stehst.
Lili schrieb schon, sich so zu outen, ob das so gut ist?

Aber so wissen wir, was dein Problem ist. Wir erleben ja hier mit, wie deine Stimmung schwankt.

Ich hab dir ja schon mal geschrieben, wo du Hilfe finden kannst.

Ich hab mehrere Jahre Gruppen für Alkoholiker geleitet (ehrenamtlich), hab auch ne Ausbildung in dieser Richtung. Ich kenn mich also aus.
Und ich weiß, dass es bei dir nicht so bleiben muss, dass es Hilfe gibt.
Allein wirst du es nicht schaffen. Du brauchst Hilfe von außen.

Da hilft nur eines: Du musst eine Entscheidung treffen. Willst du so weiter machen wie bisher oder willst du wirklich raus aus deiner Situation. Und wenn du was verändern willst in deinem Leben, dann musst du den Schritt wagen und dir Hilfe suchen und dann auch die Hilfe in Anspruch nehmen.

Willst du das?

Du musst den Schritt gehen, das kann dir keiner abnehmen. Es ist Deine Entscheidung.

Du hast ja auch schon öfter geschrieben, dass du Probleme mit deinen Kindern hast. Du hast es selbst in der Hand. Wenn du dir helfen lässt, wird sich auch im Verhältnis zu deinen Kindern was ändern.

anonym004
01.04.2013, 19:47
Jamie,
einerseits gut, dass du offen und ehrlich zu deinem Alki-Sein stehst.
Lili schrieb schon, sich so zu outen, ob das so gut ist?

Aber so wissen wir, was dein Problem ist. Wir erleben ja hier mit, wie deine Stimmung schwankt.

Ich hab dir ja schon mal geschrieben, wo du Hilfe finden kannst.

Ich hab mehrere Jahre Gruppen für Alkoholiker geleitet (ehrenamtlich), hab auch ne Ausbildung in dieser Richtung. Ich kenn mich also aus.
Und ich weiß, dass es bei dir nicht so bleiben muss, dass es Hilfe gibt.
Allein wirst du es nicht schaffen. Du brauchst Hilfe von außen.

Da hilft nur eines: Du musst eine Entscheidung treffen. Willst du so weiter machen wie bisher oder willst du wirklich raus aus deiner Situation. Und wenn du was verändern willst in deinem Leben, dann musst du den Schritt wagen und dir Hilfe suchen und dann auch die Hilfe in Anspruch nehmen.

Willst du das?

Du musst den Schritt gehen, das kann dir keiner abnehmen. Es ist Deine Entscheidung.

Du hast ja auch schon öfter geschrieben, dass du Probleme mit deinen Kindern hast. Du hast es selbst in der Hand. Wenn du dir helfen lässt, wird sich auch im Verhältnis zu deinen Kindern was ändern.

hi mirjamis &luftballon

genau das is was ich dauernd feststellen musste. das die betroffenen zwar auch drunter leiden aber es wenns drauf an kommt doch nich ändern (wollen?). ich empfand das als total frustrierend und so ging bei mir iwann das mitleid flöten....
kann sein das das auf manche leute kalt wirkt aber anders kam wiederrum ich nich damit klar.

lg lily

Mirjamis
01.04.2013, 20:03
Ja, liebe Lily, der/die Betreffende muss raus wollen, sonst nützt alles nichts.

Der erste Schritt ist immer, dass man einsieht, dass man ein Alkoholproblem hat. Da gehört schon ganz viel dazu.
Und der zweite Schritt ist dann, dass man bereit ist, Hilfe zu suchen und sich helfen zu lassen.

Leicht ist der Weg freilich nicht, aber es besteht Hoffnung. Viele wurden von ihrer Sucht/Abhängigkeit schon frei. Ich kenne ganz viele Menschen, denen es mit Gottes Hilfe gelungen ist.

Jamie, nur Mut, du kannst es schaffen.

Provisorium
01.04.2013, 23:04
Ich bin es, weil ich mich sonst umbringen würde.Ich glaube, liebe Jamie, wenn Du Dich mit Alkohol betäuben musst, um den Tag zu überstehen, dann ist das auch ein bisschen wie Selbstmord, nur eben ein Selbstmord auf Raten. Ich meine das aber keineswegs vorwurfsvoll!

Ich will nur versuchen mich in Deine Situation hineinzuversetzen und dabei kommt es mir so vor, als ob bei Dir irgendwie alles Schlimme zusammenkommt und vielleicht hilft Dir dann der Alkohol Dich auf andere Gedanken zu bringen und Du bist dann nicht mehr ganz so stark mit noch all den anderen Problemen in Deinem Leben beschäftigt, weil der Alkohol ein bisschen betäubt und dadurch Linderung verschafft?

Wenn man sich hilflos zahlreichen schlimmen Gefühlen, seelischem Schmerz und noch vielen anderen Problemen ausgesetzt sieht, dann ist der Griff zur Flasche zwar keine Lösung, aber er lässt die Stunden vergehen, ohne so unmittelbar und direkt mit all seinem Kummer und seiner Not konfrontiert zu sein. Bestimmt gewöhnt man sich dann auch recht schnell daran, weil Alkohol ja auch sehr leicht verfügbar ist und da kann ich mir schon vorstellen, dass man zumindest psychisch in vielleicht nur kurzer Zeit davon abhängig werden kann.

Aber wenn das so ist, liebe Jamie, dann wird man dadurch nicht zum Abschaum und man gehört auch nicht dazu, sondern man muss neu lernen auf andere Weise den Alltag zu gestalten, um sich mit seinen Problemen und den Herausforderungen des Lebens auch nüchtern auseinanderzusetzen zu können. Und weil das ganz sicher unglaublich schwer ist und man dazu neigt, die immer gleichen Verhaltensmuster an den Tag zu legen, glaube ich, dass dieser Lernprozess erst dadurch in Gang gesetzt werden könnte, wenn Du Dir helfen lässt.

Gerade weil bei Dir ja so viele Dinge auf einmal zusammenkommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass das irgendwer alleine bewältigen könnte. Aber das musst Du ja auch nicht. Das Problem ist halt nur, dass man die Art und Weise, wie einem diese Hilfe angeboten wird, nicht vollständig selbst bestimmen kann. Und bestimmt ist es auch nicht so einfach sich einem Arzt, dem Blauen Kreuz (http://www.blaues-kreuz.de/bundeszentrale/hilfsangebote.html), den anonymen Alkoholikern (http://www.anonyme-alkoholiker.de/index.php), oder auch der Krankenkasse anzuvertrauen, weil man sich vielleicht schämt, oder schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit hat, aber ich denke, dass Dein Blick nach vorne gehen sollte und Du Dich wirklich nicht schämen brauchst.

Ich wünsche Dir jedenfalls alle Kraft und allen Mut den Du brauchst, um Dich von den ausgetretenen Pfaden des Leids und der Sorgen Deines Lebens lösen zu können und Du zuversichtlich an der Hand des Herrn, auf neuen Wegen, in eine glücklichere Zukunft gehen kannst!

Alles Liebe
Provisorium

Jamie
02.04.2013, 09:29
Nun wird dieser thread doch leider zu dem, was er eigentlich nicht werden sollte: Zu meinem.....

Zunächst einmal möchte ich allen danken, die sehr, sehr offen damit und mit mir umgegangen sind. Eure Worte sind nicht verloren gegangen und haben sich in meinem Herzen verankert. Auch wenn ich wie gesagt diesen thread SO eigentlich echt nicht dachte....

Ich möchte peu à peu auf die einzelnen Beiträge eingehen, etwas mehr über die Hintergründe erzählen in der Hoffnung, nicht gleich einen "Stempel" aufgepfropft zu bekommen.

Aber noch nicht jetzt, nicht an dieser Stelle, denn die gehört dem Dank, dass ihr mich nicht fortgestoßen habt.....

Gott segne euch dafür. Danke.

Christa

Jamie
03.04.2013, 09:03
So, nun möchte ich so nach und nach auf eure Beiträge eingehen - denn eure Mühe, euer Engagement, euer mich ernst nehmen (erlebe ich nicht oft) verlangen den Respekt, dass ich auch darauf reagiere. Gern. Denn es hat mich alles sehr berührt.

Und bezüglich des "Outens" - ich denke, es IST richtig. Wenn nicht, kann das alles ja jederzeit vom Admin gelöscht werden. Doch immer wieder trauen sich Menschen auf dem Weg zu und mit Jesus kaum, ihren Glauben zu bekennen, dazu zu stehen, weil sie eben genau solche dem Christentum eigentlich entgegenstehende Probleme haben. Ich möchte hiermit auch Mut machen - Mut, zu sagen: JA, ich BIN Christ - aber leider ein sehr unvollkommener mit sehr vielen Problemen und Bereichen, die Gott nicht gefallen.
Und GENAU DAFÜR ist der Heiland da. (s. mein Gedicht unter "Posie")!

Mit deinem thread, Lily, sehr, sehr bewegend, möchte ich anfangen - ich schreibe meine Antworten zwischen deine Zeilen, ok - das ist thematisch einfacher und ich verliere nicht den Überblick.



hi jamie

ich hab deinen thread hier heute vormittag gesehen. seit dem überlege ich auch ob und wieviel ich dir darauf schreiben soll. eig sind das ziemlich private themen. und wenn ich daran denke wieviele fremde menschen in foren mitlesen können wirds mir iwie komisch. andererseits hab ich auch das bedürfnis dir hier drauf zu antworten. auch wenn das wahrscheinlich nich die antwort is die du haben willst.

Ich habe auch erst überlegt, es hier hinein zu setzen, eben weil es offen ist - ich hätte auch einen Blog draus machen können -aber ich finde es gerade wichtig, dass wir Christen alles andere als "vollkommen" sind, unsere Gott widersprechenden Probs haben und habe mich deswegen - vielleicht hilft es ja auch Lesern irgendwie - für den offenen Bereich entschieden.

ich fang mal ganz am anfang an..

Ich möchte ehrliche Antworten, auch wenn sie weh tun (und das werden sie....) - das ist das EINZIGE, was ich erwarte. Ok?


ich glaub da irrst du dich ziemlich. viele menschen haben die selben oder ähnliche probleme wie du. ich denk sogar viel viel mehr als du dir das gerade vorstellen kannst. viele reden nur nich darüber oder spielen nach aussen die heile welt hin.
jeder mensch hat sein päckchen zu tragen nur, es geht halt jeder auf seine art damit um. aber dieses chaos was du beschreibst das kennt glaube ich jeder in irgend ner form.

Lily - DAS weiß ich!!! Ich lebe auch IN dieser Welt und in meinem direkten Umfeld bin eigentlich immer ICH das "Ohr".... Ein Grund mit, warum ich mich hier vielleicht ZU sehr gehen lasse.... Weil ich privat absolut niemanden habe, der auch mal MIR zuhört....

ich kann dir leider keine tipps geben wegen deinem alkohol problem. ausser die die du bei balkonies schon mal bekommen hast. ich kann dir aber trotzdem oberflächlich von meinen erfahrungen berichten. aber ich sags lieber gleich, die sind vll nich das was du dir von dem thread hier erhofft hast.
mein dad hat getrunken, der war auch alkoholiker. deswegen bin ich auf das thema nichso gut zu sprechen bzw. mir fällt es sehr schwer mit betroffenen menschen mitleid zu haben. aber ich weiss das die menschen oft nix dafür können und eig hilfe brauchen, weswegen ich mich da auch dann zurück halte.
ich kann nur aus der perspektive eines familienteils berichten das mit nem alkoholabhängigen vater klar kommen musste. ich erzähle hier jetzt keine details wie das bei uns oft ablief. ich kann dir aber sagen das ich diese aussagen wie du sie beschreibst auch oft gehört hab. für mich waren das immer ausreden weil mein dad zu bequem war damit aufzuhören. ich denke das es sehr wohl ohne alkohol geht. denn ohne den hast du nen klaren kopf und iwann wenn du davon weg bist kannst du ganz andere wege gehen und dann geht es dir vll auch viel besser. weil..der alkohol schafft nochmal neue probleme und daraus kommen dann wieder neue probleme und am ende landest du sonst wo.
meine eltern sind schon einige zeit getrennt und mein dad auch lange nimmer bei uns. trotzdem hat mich das ziemlich geprägt und ich frag mich sehr oft ob er eig weiss was er uns mit den ganzen sachen angetan hat. bzw ob ihn das überhaupt interessiert hat oder ob er nur an sich gedacht hat. daran wie es für ihn am bequemsten und besten war.
und obwohl er schon länger nich mehr bei uns is hat das so viele spuren hinterlassen. ich habe zb seit längerem eine mischform aus anorexie und bulimie. meiner schwester gehts auch nich besser, mein bruder hat sich völlig von unserer familie abgewendet und den sehe ich nich mehr oft.

Ich habe diesen Teil ununterbrochen gelassen - er ist zu bewegend. Du musst die Hölle durchlebt haben..... &confus
Vielleicht beruhigt es dich im Hinblick auf meine Kids ein wenig, dass ich erst seit einigen Jahren - es mögen 4 sein -, zum Alki mutiert bin. Früher habe ich Alkohol gehasst und nie einen Tropfen getrunken.
Meine Kinder waren, als mein Prob begann, längst erwachsen und aus dem Haus (nein, KEINE Ausrede!!), und kamen sie zu Besuch, habe ich nie etwas getrunken.
Irgendwann habe ich ihnen mal von meinem Prob erzählt- und bereue das wie auch die Offenheit bezüglich meiner Grunderkrankungen BL, dissoziative PS und depression major, inzwischen sehr, auch wenn ich sie vorher fragte, ob sie informiert werden wollen (sie sind zwischen 24 und 36). Aber das ist nun leider nicht mehr rückgängig zu machen....

Doch ihre Kindheit und Jugend war NICHT geprägt von einer Alkimutter - GOTT sei Dank nicht!



da siehst du was sowas anrichten kann. ich will dich natürlich nich mit ihm gleich setzen. ihr seid zwei verschiedene menschen. trotzdem hoffe ich das dir vll damit auch klar wird das du nich nur dich selbst damit kaputt machst.
ich weiss ja das du deine enkel gern wieder sehn würdest. wie wäre es wenn du dir die enkel als motivation nimmst um damit aufzuhören und dir vll iwo hilfe zu holen? ich weiss schon das das nich einfach für dich wird. ich wünsche dir aber trotzdem das du den absprung schaffst und dann wieder bischen positiver denken kannst.

Ich weiß, du "kennst alle Ausreden", wie du schreibst. Das glaube ich dir nach deinen bitteren Erfahrungen unbesehen.
Aber leider sind die - ich sage "leider", denn sonst ließe sich die Barriere zwischen meinen Kids und mir eher abbauen... - Probleme zwischen meinen Kindern und mir älter als mein Alkproblem..... Dazu später vielleicht mal mehr. Sie bestehen schon seit 10 Jahren - das Alkprob wie erwähnt ca. 4 Jahre......

lily


Danke, Lily, für deine Offenheit - es muss dir unendlich schwer gefallen sein, aber grad deshalb hat es mich umso intensiver berührt.

Be blessed therefore.

Jamie

Jamie
04.04.2013, 10:14
Nun dein Beitrag, Mirjamis - sorry, dass es solange dauert, bis ich mich durch alle durchgearbeitet habe, aber es kostet total viel Kraft....&hm1

Auch bei dir antworte ich wie schon zuvor zwischen den Zeilen und hoffe, es ist so ok.



Ja, liebe Lily, der/die Betreffende muss raus wollen, sonst nützt alles nichts.

Der erste Schritt ist immer, dass man einsieht, dass man ein Alkoholproblem hat. Da gehört schon ganz viel dazu.

Ich denke, darüber müssen wir hier nicht mehr "verhandeln" - sonst hätte ich das alles nicht geschrieben.... (allerdings in der Hoffnung, es würde anderen Alkis Mut machen, sich auch zu outen, aber....).

Ich WEISS, ich habe ein Alk - Prob.


Und der zweite Schritt ist dann, dass man bereit ist, Hilfe zu suchen und sich helfen zu lassen.

Leicht ist der Weg freilich nicht, aber es besteht Hoffnung. Viele wurden von ihrer Sucht/Abhängigkeit schon frei. Ich kenne ganz viele Menschen, denen es mit Gottes Hilfe gelungen ist.

Jamie, nur Mut, du kannst es schaffen.


Ich habe in meinem vorigen Wohnort 2 AA - Gruppen besucht. Beide meinten, ich sei bei ihnen "nicht richtig".... Sondern müsse erst meine Depris behandeln lassen....
Hm. Aber niemand sagte mir, WIE, wenn ich - seit 20 Jahren kämpfe ich darum - keine ADs vertrage. Attest von Ärztin gewünscht...?
KEINER von uns Depris will freiwillig in dieser KH verharren, also glaubt mir einfach: Bei einer fast generellen Mediunverträglichkeit (betrifft auch viele andere Bereiche wie Analgetika und Antibiotika und Co) ist das wirklich ein Prob.....

Jaja, ich weiß - sowohl Lily als auch Mirjamis "kennen alle Ausreden".

Das macht hilflos und müde, denn WAS soll ich dann noch sagen...... :(

Zur Abhängigkeit: Dabei hätte ich es eigentlich noch recht "leicht".... Denn da besteht kaum eine physische Anhängigkeit. Vor einiger Zeit musste ich den Alk absetzen einer massiven Darmpilzinfektion wegen. Physisch keine Problem.
4 Wochen hab ichs durchgehalten - dann stand ich vor der Wand: Suizid oder Alk. Schei***

Ausrede? Für euch, die ihr "das alles ja kennt", vermutlich. Mich macht das chancenlos. Denn es war so und doch wird mir nie jemand glauben.... Ach, egal. Wozu darum kämpfen, dass MIR jemand glaubt...... So egal..... &augenroll1

anonym004
04.04.2013, 12:18
Jaja, ich weiß - sowohl Lily als auch Mirjamis "kennen alle Ausreden".

Das macht hilflos und müde, denn WAS soll ich dann noch sagen...... :(

Ausrede? Für euch, die ihr "das alles ja kennt", vermutlich. Mich macht das chancenlos. Denn es war so und doch wird mir nie jemand glauben.... Ach, egal. Wozu darum kämpfen, dass MIR jemand glaubt...... So egal..... &augenroll1

kannst du mir mal sagen was das immer soll? mich nervt das langsam total ab das du immer so sprüche da bringst. immer wenn man dir was schreibt um dir zu helfen und es is was dabei was dir auf irgend ne art nich in dem kram passt kommen so sachen wie: es is ja eh alles egal etc.
und ich finde es total bescheuert das du jetzt das von mirjamis und mir so hinstellst als wären wir die deppen vom dienst, indem du schreibst "die ihr das alle ja kennt" und wir glauben dir ja sowieso nicht und "jaja ihr kennt ja die ausreden".

sorry aber das macht mich sauer. deine ganze art die du da zeigst. aber ich bin ja auch doof das ich wieder auf deine beiträge eingegangen bin. wenn für dich ja sowieso alles so sinnlos is und du ja sowieso der meinung bist das wir nur reden- aber das alles ja überhaupt nicht kennen warum fragst du dann überhaupt noch?
du bist nicht der einzige mensch mit problemen jamie. krieg den hintern hoch und lass dir helfen.

Jamie
04.04.2013, 12:22
Sorry - ich schreibe nichts mehr, es ist besser so. Eigentlich wollte ich ERKLÄREN - ist wohl wieder in die Hose gegangen. Ich bins müde, so total müde..... Es reicht - euch wie mir.....

Ade. Jamie :(

anonym004
04.04.2013, 12:32
war ja klar das das jetzt wieder kommt... -.-
wie wärs mal mit bleiben und was ändern? aber gut... wieder alles hinschmeissen is auch ne lösung.

Jamie
04.04.2013, 12:35
Haut nur weiter zu - irgendwann habt ihrs geschafft.....

Dreamangel
04.04.2013, 12:38
Wahnsinn,jetzt sind wir Schuld???? Wir wo wir immer gute Worte hatten und helfen wollten?Wem nicht zu raten ist,ist auch nicht zu helfen.Da hast du recht Lily.

Jamie
04.04.2013, 12:41
Nein, ihr seid nicht Schuld. Ich bin schuld ich bin immer schuld, es ist so simpel, niemand außer mir hat jemals schuld. Ok?
Und ich gehe und nehme diese schuld mit und ihr habt ruhe und ich meine schuld.

ade forever - im going forever......

Sunigol
04.04.2013, 14:11
Jamie, ich weiß nicht, ob du das noch liest, aber ich versuche einfach mal, ein bisschen die Wogen zu glätten.

Du bist hier (unerwartet?) auf jemanden gestoßen (Lily), die auch schon ihren Streifen mit Alkoholsucht erlebt hat und die das gleiche Recht hat, bei dem Thema empfindlich zu sein, wie du. Es ist sowieso schon schwierig, im Internet über solch persönliche Dinge zu reden, und wenn dann zwei aufeinandertreffen, die auf unterschiedliche Weisen Betroffene sind, dann wird das Eis sehr dünn. Dringender Rat: Hol dir Hilfe von jemandem, dem du direkt gegenüber sitzen kannst und der selbst nicht betroffen ist und deshalb leichter eine neutrale Position einnehmen kann.

Und an Lily: Egal, wie es sich nun genau verhält, es scheint auf jeden Fall kompliziert zu sein. Vielleicht ist es besser, Ausdrücke wie "ich finde es total bescheuert" zu vermeiden? Kostet doch nichts ... :)

Los, Schwamm drüber! Vertragt euch wieder!

Gruß,
Sunigol

Dreamangel
04.04.2013, 15:21
Sunigol,wir Stamm User hier kennen uns doch alle schon besser und wissen oft wie der andere tickt.Klar gibt es auch Streitereien und Versöhnungen.Gerade weil viele versch.Meinungen da sind.Bei Jamie ist eben das Problem das sie professionelle Hilfe braucht,wie hier sind nur Leien und können oft das nicht rüberbringen,weil wie du sagst,es übers Internet schwierig ist.Und wir haben und hatten unendlich viel Geduld,alle hier.Von Schuld kann man nicht reden,weil keiner Schuld hat,es sind die Umstände und die Krankheiten.Ich glaube auch das Lily nur Jamie vermitteln wollte das sie selber sowas erlebte und nicht will das Jamie sich zu Tode säuft.Sorry mir sind da keine anderen Worte eingefallen.Jamie,geh in eine Klinik zum Entzug,das wäre jetzt der erste Schritt.

anonym004
04.04.2013, 16:05
ja genau.... die tour die jetzt läuft kenn ich übrigens auch noch sehr gut. mit tour mein ich das druckmittel. dieses: wenn du das und das sagst bist du schuld das ich wieder trinke oder: wenn du dies und das tust bist du schuld das was passiert und: wenn du iwem was sagst bist du schuld das es allen schlecht geht.

sorry. mir is heut vormittag iwie die sicherung durchgebrannt und ich weiss ich hätte nichso unfreundlich sein sollen aber ich lasse mir von dir, jamie, jetz nich einreden das ich schuld daran bin das es dir schlecht geht. dafür bist du alleine verantwortlich. weil ich kann nix dafür das du trinkst und ich kann auch nix dafür das du es nich ertragen kannst wenn dir jemand mal kritik sagt.
du sagst doch immer wir sollen dich bremsen. und du schreist doch immer nach hilfe. dann nimm sie doch auch endlich mal an!!! alles andere macht mich nämlich müde und du machst dich selbst chancenlos.
und iwann is halt auch mal feierabend mit honig um den mund schmieren. ich lass mir jedenfalls keine schuld einreden, weder von dir noch von sonst wem.
und ich bin auch keine kleine dumme 10 jährige mehr die man manipulieren kann.
du brauchst halt professionelle hilfe vor ort. solange du dir die nicht holst (und btw..es gibt auch therapien OHNE medikamentengabe!) kann dir hier auch keiner helfen.

Mirjamis
04.04.2013, 17:11
Hallo Jamie,

wenn du bei AA schon ein paar vergebliche Versuche hinter dir hast, dann versuch es doch mal beim Blauen Kreuz. Die Adresse hab ich dir ja schon mitgeteilt, ist ja auch im Internet zu finden.
Da gibt es Gruppen, wo du über deine Probleme reden kannst, die vermitteln Klinik-Aufenthalte, die helfen auch ganz praktisch.
Wenn es an einer Stelle nicht klappt, muss man halt einen anderen Weg einschlagen.
Schlecht ist nur, wenn man aufgibt, wenn man sich aufgibt und wenn man die Suche nach Hilfe aufgibt.

Du musst kämpfen und so lange suchen, bis es irgendwo weiter geht.
Das müssen wir alle, jeder in einem anderen Bereich.

Ich wünsch dir, dass du einen Weg findest.

Mit deinen psychischen Problemen, da kenn ich mich nicht so aus, aber vielleicht kann da auch ein Klinik-Aufenthalt helfen.

Provisorium
04.04.2013, 23:12
Ich bin schuld ich bin immer schuld, es ist so simpel, niemand außer mir hat jemals schuld. Ok?Liebe Jamie, Du hast nicht Schuld! Du kannst nichts dafür, dass bei Dir so viele Probleme auf einmal zusammenkommen. Du hast ja wohl Dein ganzes Leben lang versucht aus diesem Horror auszusteigen und musstest deshalb so viele Enttäuschungen erleben, ohne dass Du Dich davon hättest befreien können. Aber das ist nicht Deine Schuld! Es liegt nicht daran, dass Du zu wenig getan, oder zu wenig ausprobiert hättest! Es liegt nicht daran, dass Dein Willen nicht stark genug gewesen wäre! Es ist wirklich nicht Deine Schuld!

Manchmal lässt sich nur dadurch etwas verändern, dass man lernt die Situation und auch sich selbst, so zu akzeptieren, wie sie ist. Daran ist auch gar nichts falsch und gar nichts schlecht und mit Schuld hat es schon gar nichts zu tun. Du bist ja so wie Du bist völlig in Ordnung und Du tust und schadest ja auch niemandem damit. Aber Dir selbst, liebe Jamie, Dir selbst schadest Du und deshalb solltest Du vielleicht zunächst Dir selbst vergeben und Dir nicht einreden, dass Du schuldig bist. Das bist Du nicht!

LG
Provisorium

Bote
05.04.2013, 09:44
Hallo Jamie,

auch ich habe eine Sucht-Vergangenheit bei mir waren es Morphine, die zur Schmerztherapie eingesetzt wurden.

Somit weis ich was ein Entzug ist.

Was es uns anderen Usern schwer macht dich zu verstehen sind deine Stimmungsschwankungen auch wenn wir um deine Erkrankung wissen.

Es ist heftig zu lesen " ich bin schuld und mache jetzt schluss" oder " ihr wollt mich nicht" usw. Hier sind Menschen die versuchen dir nach bestem Wissen und auch können zu helfen. Nur die Hilfe die du brauchst ist über das Internet nicht zu erbringen und auch fehlt uns das nötige Wissen.

Deshalb kann ich dir nur Raten mach eine Therapie und vorher einen Entzug bzw. eine Entgiftung.
Was ich persönlich noch für dich machen kann ich werde Jemanden fragen der sich mit deinen Erkrankungen aus kennt ob er weis wo du Therapie machen kannst.

Bote

Bote
05.04.2013, 12:24
Hallo .........,

bei dem Menschen wurde eine krankhafte Flucht in "Denk-Abbrüche" festgestellt. "Ich lasse mein vernünftiges Denken und Handeln los, weil es mir Schmerzen bereitet". Daraus wird ein Muster, welches mich immer wieder einfängt, wenn Gedanken und Erinnerungen nicht aushaltbar sind. Dazu gehört eine schwere (major) Depression wie der Handschuh zur Hand. Anti Depressiva (AD) wirken nur bedingt, weil sie die Gedanken, vor denen die Flucht angetreten wird, nicht unterbinden. Alkohol wird als dämpfendes Medikament zu sich genommen und "hilft" vordergründig besser.
Kennt derjenige JESUS (wegen passender Einrichtung)?

Das war die Antwort die ich bekam, den Namen der Einrichtung werde ich in einer PN weiter geben.

Bote

Stella
06.04.2013, 09:05
Liebe Jamie, ich drück dich mal einfach. :umarmen:

Jamy
10.04.2013, 10:16
Danke, Stella und alle anderen....

anonym001
11.04.2013, 19:38
Auf wunsch geschlossen....