Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : leider mitten im Leben
Am vergangenen Wochenende (in den christlichen Ostertagen) steuerte eine junge Mutter einen PKW, in dem sie gemeinsam mit ihren beiden Kindern unterwegs war.
Sie kamen aus unserem Nachbardorf. Zur gleichen Zeit, als wir mit unserer Familie einen Ausflug machten, denn nach so langer Zeit wärmte die Sonne endlich wieder die Gemüter, saßen sie und die beiden Kinder (7 und 12 Jahre) ebenfalls im Auto.
Wir kehrten am Abend froh und von den Eindrücken des Ausflugs nach Hause zurück...
Die junge Frau aber war in einer Kurve ungebremst in einen Hang gefahren und sofort tot.
Ihre beiden Kinder überlebten schwerverletzt, wie durch ein Wunder, denn keiner, der diesen Unfall als Zeuge oder Rettungskraft gesehen hatte, hätte geglaubt, nach solch einem Sturz je Überlebende in dem Autofrack finden zu können.
Da überhaupt keine Bremsspuren oder eventuelle Ausweichmanöver zu sehen oder zu erkennen waren, vermutet man bis auf weiteres, dass es auch ein Suizid gewesen sein könnte.
Die Untersuchungen werden vielleicht mehr aufzeigen...
Warum ich das hier schreibe?
Nicht wegen der "Sensationslust"- das wäre unpassend und widerlich.
Es ging mir sehr unter die Haut, dieser Unfall, diese unerwarteten und leider nicht erfreulichen Dinge dennoch mitten im Leben.
Meine Gedanken stellen Fragen an die Mutter, Sorgen, hilfloses Gefühl solchen Dingen gegenüber...
so hoffe ich, es klingt nicht unpassend hier und doch geht mir das seit jenem Tag durch den Kopf:
Liebe Mütter,
es gibt Zeiten, wo einem vieles oder gar alles unglaublich schwer und unlösbar erscheint. Es gibt für jede Mutter auch Tage, wo Kinder sehr viel Kraft kosten.
Manchmal werden selbst Mütter krank, seelisch, körperlich oder einfach überhaupt- wir Mütter sind nicht Übermenschen, jede Mutter kennt auch schwere Zeiten.
Doch bitte, liebe Mütter, wenn ihr Probleme habt, einsam oder ratlos seid, redet, holt euch Hilfe, schweigt nicht- und vor allem laßt eure Kinder nicht durch Suizid allein mit so vielen Fragen zurück.
nachdenklich bonnie
Dreamangel
04.04.2013, 16:07
Ich habe das mitbekommen,hab die Bilder gesehen,es deutet wohl alles auf Suizid hin.Die Mutter muß sehr verzweifelt gewesen sein.Wie oft reissen die Eltern oder ein Elternteil die Kinder mit in den Tod.Diese Welle reißt einfach nicht ab.Für viele ist es eben der letzte Ausweg.Mich macht das auch nachdenklich.
fast drängt sich mir die flehende Bitte auf, dass, trotz aller Tragik eines Unfalls, es sich doch herausstellen würde, es wäre kein Suizid.
Die beiden Kinder haben überlebt- was für Fragen und Ängste aber werden sie quälen, wenn es doch ein Suizid der Mutter war?
Mirjamis
04.04.2013, 16:58
Sind wirklich schlimm, solche Nachrichten.
Jeder, der verzwiefelt ist, sollte erst mal alle Hilfsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Aber viele wissen vermutlich nicht, wohin sie sich wenden können.
Da gibt es zumindest die Telefon-Seelsorge, die Nummer steht in jedem Telefon-Buch.
Sie können Hilfs-Möglichkeiten aufzeigen.
Besonders schlimm finde ich, wenn Mütter oder Väter die Kinder mit in den Tod reißen, sie entscheiden damit auch über deren Leben und nehmen den Kindern jede Chance.
Dreamangel
04.04.2013, 17:05
Viele Kinder kommen im Erwachsenenalter nicht damit klar,das sich ein Elternteil umbrachte.Sie fühlen sich oft schuldig obwohl sie es nicht sind.Das Leben der Kinder ist in den meisten Fällen zerstört.Aber heutzutage ist es auch viel die Vereinsamung,Scheidung,finanzielles.....das die Menschen diese Tat begehen.Früher gab es die Probleme auch,aber da war vielleicht der Zusammenhalt der ganzen Familie da,also Oma,Opa.....stärker,da fand man einen Halt was heute oft nicht mehr so ist.Ich wünschte wirklich das solche Menschen sich früher Hilfe suchen,bevor es zu spät ist.
Sind wirklich schlimm, solche Nachrichten.
Jeder, der verzwiefelt ist, sollte erst mal alle Hilfsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Aber viele wissen vermutlich nicht, wohin sie sich wenden können.
Da gibt es zumindest die Telefon-Seelsorge, die Nummer steht in jedem Telefon-Buch.
Sie können Hilfs-Möglichkeiten aufzeigen.
Ich glaube, jeder weiß, dass es die Telefonseelsorge gibt. Es weiß auch jeder, dass es Krankenhäuser gibt, in denen man sich "aus dem Verkehr ziehen lassen" kann, wenn man akute Selbstmordgedanken hat. Trotzdem bringen sich in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Menschen um, und weitere 100.000 versuchen es (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#H.C3.A4ufigkeit). Glaubst du wirklich, man könnte die retten mit einem Hinweis auf die Telefonseelsorge? Nein, wer "soweit" ist, der ruft nirgendwo mehr an.
Und der denkt auch nicht mehr über die Kinder nach, die er entweder mitnimmt oder hinterlässt, je nachdem.
wer "soweit" ist, der ruft nirgendwo mehr an.
Korrekt!
Nein, wer "soweit" ist, der ruft nirgendwo mehr an.
Und der denkt auch nicht mehr über die Kinder nach, die er entweder mitnimmt oder hinterlässt, je nachdem
Korrekt!
es mag ja sein, dass die Nachrichten voller solcher Dramen sind (Eltern zünden Häuser an mitsamt Kindern, oder töten ihre ganzen Familien usw)
es mag auch sein, dass Menschen direkt in solchen Situationen nur schwer bis gar nicht mehr zum telefonieren oder Hilfe rufen fähig sind
es mag auch sein, dass wir Menschen leider auch nicht alle Schicksale verändern können im Leben
aber ich will nicht abstumpfen und mich dem "logisch ergeben". Immer wieder frage ich mich dennoch, wo ist der Punkt, an dem ein Mensch so sehr verzweifelt, dass alles andere, was lebenswert sein könnte und müsste, egal wird?
Können wir Menschen denn gar nicht auf einander acht haben?
Fehlt das Vertrauen? Ist das Leben, dass wir führen schon so nebeneinander statt miteinander, dass Menschen sich einfach "rausklinken"?
Wenn Eltern aufhören, Sinn im Leben ihrer Kinder an sich zu sehen, oder Menschen nur noch darüber nachdenken, wie sie das geschenkte Leben beenden können- da stimmt einfach etwas nicht.
und das, was "übrig" bleibt sind Fragen.
Provisorium
04.04.2013, 22:09
Wenn Eltern aufhören, Sinn im Leben ihrer Kinder an sich zu sehen, oder Menschen nur noch darüber nachdenken, wie sie das geschenkte Leben beenden können- da stimmt einfach etwas nicht. Und das, was "übrig" bleibt sind Fragen.Man kann in Menschen nicht hineinschauen und es gibt unzählige Gründe für suizidales Verhalten. Ich fürchte so etwas lässt sich nicht verhindern. Ich habe hier einen Link, der sich mit der Frage beschäftigt, warum z.B. Eltern ihre Kinder töten http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/krankheitenstoerungen/faelle-von-erweitertem-suizid-machen-fassungslos-warum-eltern-ihre-kinder-toeten_aid_803847.html
Aber das bleibt letztlich alles unbefriedigend und da spielen unzählige Emotionen mit hinein. Aber in diesem speziellen Fall hier könnte ich mir auch vorstellen, dass es gar kein Suizid war, sondern das die Mutter vielleicht derart von den Kindern abgelenkt wurde, dass sie nicht mehr auf die Fahrbahn geachtet hat. Sowas kann auch schnell passieren und dann wird auch nicht gebremst. Aber natürlich, ich weiß es nicht.
LG
Provisorium
Ich kann mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, dass eine Mutter ihre Kinder durch einen Autounfall mit in ihren Tod nehmen wollte.
Denn das ist eine so 'unsichere' Angelegenheit - normalerweise kann ein Fahrer, wenn er frontal irgendwo drauf 'crasht' mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er ab einer bestimmten Aufprallgeschwindigkeit keine Überlebenschance hat.
Aber Kinder auf der Rückbank?
Da ist doch eigentlich immer eine recht grosse Wahrscheinlichkeit, dass zumindest eines schwer verletzt überlebt; vielleicht schwer geschädigt für sein ganzes weiteres Leben, vielleicht im Rollstuhl, vielleicht sogar am Gehirn geschädigt, lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter, die ihren Selbstmord plant, für ihre Kinder ein solches Schicksal riskiert und sie darin allein lässt. Absichtlich würde sie doch mit Sicherheit eine Todesart wählen, die ein geringeres 'Überlebensrisiko' mit schwersten Schäden birgt.
Ich kann mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, dass eine Mutter ihre Kinder durch einen Autounfall mit in ihren Tod nehmen wollte.
begreifen kann es keiner, doch tatsächlich besagt alles, dass es wohl so war...
bonnie
Ich kann mir eigentlich nicht wirklich vorstellen, dass eine Mutter ihre Kinder durch einen Autounfall mit in ihren Tod nehmen wollte.
Denn das ist eine so 'unsichere' Angelegenheit - normalerweise kann ein Fahrer, wenn er frontal irgendwo drauf 'crasht' mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er ab einer bestimmten Aufprallgeschwindigkeit keine Überlebenschance hat.
Aber Kinder auf der Rückbank?
Da ist doch eigentlich immer eine recht grosse Wahrscheinlichkeit, dass zumindest eines schwer verletzt überlebt; vielleicht schwer geschädigt für sein ganzes weiteres Leben, vielleicht im Rollstuhl, vielleicht sogar am Gehirn geschädigt, lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter, die ihren Selbstmord plant, für ihre Kinder ein solches Schicksal riskiert und sie darin allein lässt. Absichtlich würde sie doch mit Sicherheit eine Todesart wählen, die ein geringeres 'Überlebensrisiko' mit schwersten Schäden birgt.
Solche Überlegungen funktionieren bei suizidalen Menschen in der Regel nicht mehr!
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