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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psalm 42 kommentiert



MarcoP
27.08.2008, 13:07
Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.

Hier offenbart sich mir etwas, das ich gut kenne. In meiner eigenen Verlorenheit und Fremdheit gegenüber dieser Welt und mir selbst, meiner ungestillten Sehnsucht nach Wahrheit und Liebe, habe ich dieses Schreien und Dürsten nach Gott tief in mir erfahren.

Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?

Gottes Angesicht zu schauen bedeutet für mich mit der vollkommenen Liebe und Wahrheit Gottes verschmolzen zu sein.
Nichts bleibt mehr im Dunkeln, alles ist erfüllt vom Licht Gottes. Mein ganzes Wesen ist ein einziger Jubelschrei der Glücksseligkeit. An nichts anderes kann ich mehr denken, als an Gottes unaussprechliche Gnade und Barmherzigkeit.

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?

Der Unglaube, die Lieblosigkeit und Unvernunft der Menschen und ihr Widerwille gegen Gott machen mich traurig. Die Sünde in ihnen lästert den Herrn - ich weiß, sie können nicht anders. Unter Tränen bitte ich: HERR, erbarme dich! Christus, erbarme dich!

Daran will ich denken und ausschütten mein Herz bei mir selbst: wie ich einherzog in großer Schar, mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken in der Schar derer, die da feiern.

Die Gemeinschaft der Gläubigen ist kostbar und wichtig. Jeder bestärkt den anderen durch seinen Glauben, seiner persönlichen Beziehung zum Vater und zum Sohn. Es ist für mich Reichtum, sich mit anderen über Gott auszutauschen und in Nächstenliebe miteinander Gemeinschaft zu haben.

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde IHM noch danken, Dass ER meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Hier werden sehr persönliche Erinnerungen in mir wach. Erinnerungen an Hilflosigkeit, tiefer Ohnmacht gegenüber den Dingen, die geschehen. Tiefer Schmerz, den kein Mensch mehr zu trösten vermag. Dann aber, zur rechten Zeit, kam Gott in mein Leben durch seine Verheißung in Christus. Er richtete mich wieder auf, durch seine Sanftmut, Barmherzigkeit und Gnade.
Darum sage ich heute mit Inbrunst: Danke, Gott, dass DU meines Angesichts Hilfe und mein Gott bist.

Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an Dich aus dem Land am Jordan und Hermon, vom Berge Misar. Deine Fluten rauschen daher, und eine Tiefe ruft die andere; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich. Am Tage sendet der HERR seine Güte und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.

David ist betrübt, er hat schon so viele Kämpfe, äußere und innere ausgefochten. Er schaut sein gelobtes Land, Israel, an und erkennt Gott darin wieder. Er lobsingt IHM und findet des Nachts Ruhe zum Gebet. Ein Gleichnis erzählt uns David von den Wasserwogen und Wellen des Jordans, die er mit Gottes Geist vergleicht. Ja, David selbst, spürt den HERRN und seine Macht über ihn kommen wie Wasserwogen und Wellen. David fühlt die Tiefe des Allmächtigen.

Ich sage zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget? Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?

Wir hören eine Klage Davids, die auch unsere Klage sein kann. Wir denken: Gott hast du uns vergessen und willst uns unserer Trübsal völlig überlassen? Doch Gott gibt uns Gewissheit: Ich bin bei euch! Darum endet der Psalmist mit den hoffnungsvollen Worten:

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde IHM noch danken, Dass ER meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Halleluja!
Amen!

von
MarcoP