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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bibelwidrigen Strömungen „tapfer“ begegnen



GnaKi-Team
26.08.2013, 17:13
Vom ersten Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Gerhard Ulrich wünschen sich theologisch konservative Kirchenmitglieder eine klare, an der Bibel und den kirchlichen Bekenntnissen orientierte Leitung. Das hat der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der „Nordkirche“, Pastor Ulrich Rüß (Foto), in seinem Gratulationsschreiben zu Ulrichs Amtseinführung am 25. August in Schwerin zum Ausdruck gebracht.

Weiterlesen... (http://www.idea.de/detail/frei-kirchen/detail/nordkirche-bibelwidrigen-stroemungen-tapfer-begegnen-25707.html)

Jamy
27.08.2013, 11:21
Konnte das aus gesundheitlichen Gründen (keine Ausrede) nicht alles durchlesen, aber schließe mich dem Titel an.
Sodern er so gemeint ist, wie ich ihn verstehe.

Und das wünsche ich mir auch hier für dieses Forum - Bibeltreue. Nicht mehr, aber erst recht nicht weniger.

Jamy

anonym004
27.08.2013, 16:46
Und das wünsche ich mir auch hier für dieses Forum - Bibeltreue. Nicht mehr, aber erst recht nicht weniger.

Jamy

hi jamy...ich glaube das wirst du hier aber nie bekommen. gnakis is halt ein multi-reli forum. hier sind zwar auch ein paar bibeltreue christen aber eben auch viele menschen mit einem anderen glauben.
ich finde das auch gut so...es is doch interessanter so als wenn hier nur eine "sorte" christen sind. wenn du dir aber so sehr wünschst mit bibeltreuen christen zu reden dann geh mal auf glaube.com die nehmen das thema bibel verdammt ernst.

Provisorium
27.08.2013, 18:12
Und das wünsche ich mir auch hier für dieses Forum - Bibeltreue.
Also ich finde allein schon den Begriff "Bibeltreue" sehr problematisch, weil er seinen Ausgang ja in evangelikalen Kreisen hatte und somit impliziert wird, dass von deren Interpretation der Bibel abweichende Vorstellungen, dann nicht mehr treu seien. Eine allegorische Auslegung der Bibel wird dann ja auch nicht selten abgelehnt und nur die im weitesten Sinne wortwörtliche Verständnisweise wird gelten gelassen. Solch eine Verständnisweise macht aber meiner Meinung nach die Bibel ärmer als sie ist und öffnet, wie die Geschichte lehrt, zudem auch noch dem Fanatismus Tür und Tor.

Vor allem habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass so genannte bibeltreue Gemeinschaften nicht selten ihren Schwerpunkt sehr deutlich im Neuen Testament haben und dabei den Gesamtkontext etwas aus den Augen zu verlieren drohen. Meist wird dann noch von den Evangelien das Johannesevangelium (das am wenigsten ursprünglich sein dürfte) und die Briefe des Paulus überbetont, was nicht selten zur Folge hat, dass der Blick doch reichlich "scheuklappenmäßig" auf die Themen des Alltags gelenkt wird. Am Ende geht es dann irgendwie immer fast ausschließlich nur darum, dass "Leben im bösen Fleisch" zugunsten eines so genannten "Leben im Geiste" zu bekämpfen. Daraus resultiert dann nicht selten eine überaus strenge und gesetzliche Haltung und von aufrichtiger Demut und Nächstenliebe ist irgendwie nicht mehr ganz so viel zu spüren.

Wer sich gut in der Bibel auskennt läuft ganz einfach Gefahr, dass er anfängt in Schubladen zu denken und zu jeder Verhaltensweise gleich den (un)passenden Bibelvers parat zu haben, ohne sich intensiver und redlicher mit der Gesamtsituation auseinandergesetzt zu haben. Man wird dann einfach viel zu schnell mit den Dingen fertig und glaubt leichtfertig und sicher auch ein bisschen selbstgerecht, alles über ein bestimmtes Thema erkannt zu haben, wenn sich denn ein scheinbar gut passender Bibelvers finden lässt. Dadurch wird die Bibel dann zu einer Art Gebrauchsanweisung und das finde ich persönlich ganz schlimm und traurig, weil sie dann auch sehr häufig zu einem Totschlagargument missbraucht wird. Homosexuelle Gläubige können davon z.B. sicher ein Lied singen, dabei kennt die Bibel gar keine Homosexualität als Partnerschaft und Liebesbeziehung. Aber allein die Aussage, das es ein Gräuel sei, wenn ein Mann beim Manne liegt, reicht dann bibeltreuen Menschen häufig schon aus , um solcherlei Veranlagung rundheraus zu verurteilen. Sehr schade, schlimm, überflüssig und auch falsch, wie ich finde.

LG
Provisorium

Jamy
29.08.2013, 11:01
Ich werd einfach langsam nur müde...... Und wünschte mir, daheim bei meinem Herrn zu sein, wo all diese Fragen keine Rolle mehr spielen....... Denn ER weiß... http://www.smiliemania.de/smilie132/00008535.gif

kristinabode
01.09.2013, 01:35
Ich werd einfach langsam nur müde...... Und wünschte mir, daheim bei meinem Herrn zu sein, wo all diese Fragen keine Rolle mehr spielen....... Denn ER weiß... http://www.smiliemania.de/smilie132/00008535.gif

Dein Leben ist aber im JETZT und im HIER, du hast eine Aufgabe zu erfüllen und wir können nicht erwarten, dass alle die Bibel so gut finden, wie wir das tun.

Deine Zeit kommt, wenn er das bestimmt und dann bist du bei ihm für immer.

Insofern, nutze die Zeit hier auf der Erde gutes zu tun und deinen Glauben positiv vorzuleben :)

Alles Liebe

Kris

Stella
01.09.2013, 03:19
Also ich finde allein schon den Begriff "Bibeltreue" sehr problematisch, weil er seinen Ausgang ja in evangelikalen Kreisen hatte und somit impliziert wird, dass von deren Interpretation der Bibel abweichende Vorstellungen, dann nicht mehr treu seien. Eine allegorische Auslegung der Bibel wird dann ja auch nicht selten abgelehnt und nur die im weitesten Sinne wortwörtliche Verständnisweise wird gelten gelassen. Solch eine Verständnisweise macht aber meiner Meinung nach die Bibel ärmer als sie ist und öffnet, wie die Geschichte lehrt, zudem auch noch dem Fanatismus Tür und Tor.

Vor allem habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass so genannte bibeltreue Gemeinschaften nicht selten ihren Schwerpunkt sehr deutlich im Neuen Testament haben und dabei den Gesamtkontext etwas aus den Augen zu verlieren drohen. Meist wird dann noch von den Evangelien das Johannesevangelium (das am wenigsten ursprünglich sein dürfte) und die Briefe des Paulus überbetont, was nicht selten zur Folge hat, dass der Blick doch reichlich "scheuklappenmäßig" auf die Themen des Alltags gelenkt wird. Am Ende geht es dann irgendwie immer fast ausschließlich nur darum, dass "Leben im bösen Fleisch" zugunsten eines so genannten "Leben im Geiste" zu bekämpfen. Daraus resultiert dann nicht selten eine überaus strenge und gesetzliche Haltung und von aufrichtiger Demut und Nächstenliebe ist irgendwie nicht mehr ganz so viel zu spüren.

Wer sich gut in der Bibel auskennt läuft ganz einfach Gefahr, dass er anfängt in Schubladen zu denken und zu jeder Verhaltensweise gleich den (un)passenden Bibelvers parat zu haben, ohne sich intensiver und redlicher mit der Gesamtsituation auseinandergesetzt zu haben. Man wird dann einfach viel zu schnell mit den Dingen fertig und glaubt leichtfertig und sicher auch ein bisschen selbstgerecht, alles über ein bestimmtes Thema erkannt zu haben, wenn sich denn ein scheinbar gut passender Bibelvers finden lässt. Dadurch wird die Bibel dann zu einer Art Gebrauchsanweisung und das finde ich persönlich ganz schlimm und traurig, weil sie dann auch sehr häufig zu einem Totschlagargument missbraucht wird. Homosexuelle Gläubige können davon z.B. sicher ein Lied singen, dabei kennt die Bibel gar keine Homosexualität als Partnerschaft und Liebesbeziehung. Aber allein die Aussage, das es ein Gräuel sei, wenn ein Mann beim Manne liegt, reicht dann bibeltreuen Menschen häufig schon aus , um solcherlei Veranlagung rundheraus zu verurteilen. Sehr schade, schlimm, überflüssig und auch falsch, wie ich finde.

LG
Provisorium

Ich danke dir sehr für deine Worte! Besser könnte man es nicht beschreiben. Schlimmer noch als die Auslegungen-Exegesen usw...ist die Behandlung der Mitglieder solcher Gemeinden. Wer krank ist oder wird- ist selbst schuld-sie/er hat gesündigt- wer nicht reich, bzw. wohlhabend ist, den liebt Gott nicht richtig- das sogenannte Wohlstands-Evangelium greift um sich.
Mir tun die Menschen leid, die viele Tränen und Schmerzen in solchen Gemeinden erleiden mussten. Es wird zwar immer gesagt: "Dann verlass doch diese Gemeinde!", aber wenn ein Mensch dort sein Zuhause hatte..., dann ist es schwer.

Eine Sache wird sehr klein geschrieben in vielen evangelikalen Gemeinden: Barmherzigkeit! Es wird geurteilt über die Gemeindemitgleider, d.h. wenn sie Sünden gestehen, wird das vor der Gemeinde besprochen und abgeurteilt- von Liebe-oder gar Nächstenliebe ist dort jedoch nichts zu spüren.

Zurück zur Bibel: Nicht umsonst gibt es ja Bibelexperten, die Exegese betreiben, weil die Bibel eben aus der Ursprungssprache übersetzt wurde, weil es Übersetzungsfehler gibt oder weil Einiges mündlich traduiert wurde. Das wollen die Evangelikalen jedoch nicht einsehen, das lassen sie nicht gelten. Ihr Wort ist Gesetz!

Erwiesen soll zum Beispiel sein, dass es beim Vaterunser eigentlich heissen müsste:" ...und führe uns in der Versuchung..." das habe ich jetzt schon öfter gelesen. Das wurde jedoch öffentlich noch nicht abgeändert.

Nicht umsonst haben ja Menschen, die ein Theologiestudium absolvieren ein Hebraicum und Latinum zu absolvieren, sie lernen also Hebräisch, Latein, Altgriechisch usw..., um die Bibelsprache in der Originalfassung zu lesen- um in der Lage zu sein, das zu übersetzen! Bei den Evangelikalen kann jeder Pastor werden, der sich so nennt. Er macht einen Bibelkurs und fertig.
Stella

kristinabode
01.09.2013, 08:15
Mir tun die Menschen leid, die viele Tränen und Schmerzen in solchen Gemeinden erleiden mussten. Es wird zwar immer gesagt: "Dann verlass doch diese Gemeinde!", aber wenn ein Mensch dort sein Zuhause hatte..., dann ist es schwer.


Hi Stella

Ich stimme mit dir vollkommen überein, aber wenn eine Gemeinde einen Menschen so aburteilt, dann muss er sie verlassen - dann ist diese Gemeinde nicht wirklich für den Gott, den ich kennen gelernt habe.

Wenn man nach dem Grundsatz "Was ich sage ist Gesetz" lebt, dann steht man eh wieder auf der falschen Seite - ich versuche selber immer nur meine Ansichten mitzuteilen, wobei ich es auch interessant finde wenn Menschen im Dialog miteinander stehen und auch die andere Meinung akzeptieren.

Beim letzten Absatz kann ich nicht ganz so zustimmen...denn, du kannst quasi die Bibel auswendig lernen und alle drei Fremdsprachen studieren, Gott aber muss in dein Herz kommen und fehlbar ist jeder Mensch, absolut jeder, bis auf der, der Löcher in den Händen und Füßen hatte.

Stella
02.09.2013, 11:57
Das Eine muss das Andere ja nicht ausschliessen, Kris. Auch ein Theologe kann Gott im Herzen haben. Man muss ja nicht immer das Eine gegen das Andere stellen. In einem Newsletter erhielt ich folgenden Artikel, ihr könnt euch selbst sachkundig machen:

Klaus Berger: „Die Bibelfälscher. Wie wir um die Wahrheit betrogen werden“, Pattloch Verlag.

Sunigol
02.09.2013, 12:15
Nicht umsonst haben ja Menschen, die ein Theologiestudium absolvieren ein Hebraicum und Latinum zu absolvieren, sie lernen also Hebräisch, Latein, Altgriechisch usw..., um die Bibelsprache in der Originalfassung zu lesen- um in der Lage zu sein, das zu übersetzen! Bei den Evangelikalen kann jeder Pastor werden, der sich so nennt. Er macht einen Bibelkurs und fertig.

Das klingt sehr einfach, aber ist es das wirklich? Und wird da völlig unkontrolliert jeder, der irgendeinen Bibelkurs-Schein vorlegt, als Prediger rangelassen?

Und, andererseits: Gibt ein Theologiestudium irgendeine Gewähr dafür, dass der Absolvent Gottes Wort verstanden hat?

Provisorium
02.09.2013, 13:42
Und wird da völlig unkontrolliert jeder, der irgendeinen Bibelkurs-Schein vorlegt, als Prediger rangelassen?Soviel ich weiß ist das in (zumindest einigen) evangelikalen Gemeinden tatsächlich so. Das geht wohl auf Luther zurück, der ja auch grundsätzlich jeden Gläubigen dazu befähigt sah, zu predigen. Ich kann Stella da jedenfalls sehr gut verstehen und eine kritischere Herangehensweise an die Bibel würde ich persönlich auch sehr begrüßen. Denn die Bibel ist meiner persönlichen Überzeugung nach in ihrer vorliegenden Form reines Menschenwerk, wird in manchen Gemeinschaften aber nicht als solches betrachtet und das kann durchaus übel enden. Bei Interesse habe ich hier einen vielleicht interessanten Link, der die Entstehung der Bibel kritisch hinterfragt: http://www.theologe.de/theologe14.htm

LG
Provisorium

kristinabode
02.09.2013, 22:44
Das klingt sehr einfach, aber ist es das wirklich? Und wird da völlig unkontrolliert jeder, der irgendeinen Bibelkurs-Schein vorlegt, als Prediger rangelassen?

Und, andererseits: Gibt ein Theologiestudium irgendeine Gewähr dafür, dass der Absolvent Gottes Wort verstanden hat?

Ich kenne die Werdegänge evangelischer Pastoren nicht, glaube aber kaum das das so einfach ist.

Auf der anderen Seite können Menschen auch die Bibel auswendig lernen, ob er das Wort Gottes verstanden hat, das steht auf einem anderen Blatt.

Ein jeder muss selber prüfen, ob derjenige der predigt auch so redet, wie es in der Bibel gutgeheissen wird.

Der heilige Geist wird uns leiten, wir müssen uns nur darauf verlassen.

Alles Liebe

Kris

Sunigol
03.09.2013, 08:41
Das geht wohl auf Luther zurück, der ja auch grundsätzlich jeden Gläubigen dazu befähigt sah, zu predigen.
Ja, aber Luther meinte das (korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) so, dass man die Fähigkeit zum Priesteramt nicht durch eine Weihe bekommt, wie sie in katholischen Kirchen üblich ist, sondern dass Gott diese Fähigkeit von sich aus gibt. Was er sicher nicht meinte: Dass man keine oder keine nennenswerte Ausbildung braucht, um die Bibel zu verstehen. Martin Luther war ein hochgebildeter Mann, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass er bei anderen auf Bildung keinen Wert gelegt hätte.
Gruß,
Sunigol

Provisorium
03.09.2013, 09:19
Ja, aber Luther meinte das (korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) so, dass man die Fähigkeit zum Priesteramt nicht durch eine Weihe bekommt, wie sie in katholischen Kirchen üblich ist, sondern dass Gott diese Fähigkeit von sich aus gibt.
Luther meinte, dass jeder getaufte Christ, allein schon durch die Taufe, zu einem Priester geweiht ist:

„Alle Christen sind wahrhaft geistlichen Standes, und ist unter ihnen kein Unterschied dann des Amts halben allein. ... Demnach so werden wir allesamt durch die Taufe zu Priestern geweiht. ... Was aus der Taufe gekrochen ist, das mag sich rühmen, dass es schon Priester, Bischof und Papst geweiht sei, obwohl es nicht jedem ziemt, dieses Amt auch auszuüben.“
– Martin Luther: An den christlichen Adel... (1520)

LG
Provisorium

Sunigol
03.09.2013, 09:51
Luther meinte, dass jeder getaufte Christ, allein schon durch die Taufe, zu einem Priester geweiht ist:

„Alle Christen sind wahrhaft geistlichen Standes, und ist unter ihnen kein Unterschied dann des Amts halben allein. ... Demnach so werden wir allesamt durch die Taufe zu Priestern geweiht. ... Was aus der Taufe gekrochen ist, das mag sich rühmen, dass es schon Priester, Bischof und Papst geweiht sei, obwohl es nicht jedem ziemt, dieses Amt auch auszuüben.“
Diese Einschränkung war ihm also doch wichtig.

Aber davon abgesehen: Ich denke, keine Kirche, auch nicht die strammsten Hardcore-Evangelikalen aus dem tiefsten Alabama, hat ein Interesse daran, Leute mit notdürftiger Crashkurs-Ausbildung auf die Kanzel bzw. ans Mikrofon zu lassen.

Provisorium
03.09.2013, 10:16
Na ja, in der Regel wird man eben eine Bibelschule besucht haben müssen, aber diese Bibelschulen sind stark ideologisch geprägt und gehen meist von einer Unfehlbarkeit und göttlichen Inspiration der gesamten Bibel aus, was Paulus dann automatisch zum starken Mann macht. Es gibt eine Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten. Lies Dir das doch mal durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_Bibeltreuer_Ausbildungsstätten. Da wird jede Art von Bibelkritik kategorisch abgelehnt. Ich finde das ausgesprochen bedenklich.

LG
Provisorium

Sunigol
03.09.2013, 11:18
Sehr aufschlussreicher Linkeinstieg, danke schön. Vor allem finde ich bedenklich, wie groß dieses Gebilde zu sein scheint. 1.700 Studierende, da kommt einiges auf uns zu ...

Ich wollte das auch weiter oben nicht verharmlosen, ich wollte nur vor zwei Fehleinschätzungen warnen:
1. Bibeltreue Prediger mögen zwar eifrig sein, aber sie sind schlecht ausgebildet und daher nicht ernst zu nehmen.
2. Kritisch ausgebildete Theologen geben aufgrund ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse die besseren Prediger und Priester ab.

Provisorium
03.09.2013, 12:14
Da gebe ich dir auch völlig Recht, Sunigol. Ich will ja auch nicht den Eindruck erwecken, dass ein evangelikaler Pastor, kein prima Prediger sein könnte, sondern ich versuche nur die Intention des Predigers zu verstehen und das völlig unabhängig welcher Konfession oder Glaubensrichtung dieser angehört. Diese "Prädikat bibeltreu" lässt mich halt immer hellhörig werden. Das ist alles.

LG
Provisorium

Stella
03.09.2013, 15:26
@Kris nicht evangelische sondern evangelikale Pastoren, das ist ein Unterschied. Die Freikirchen sind verschiedenen Organisationen unterteilt- in Baptistische Gemeinden, evanglische Freikirchen, Charismatische Gemeinden, Pfingstgemeinden usw...das hat mit der evangelischen Landeskirche nicht mehr so viel zu tun.
Wie Provisorium schon schrieb, die "menschengemachte" Bibel kann man vom Ursprung her, also wenn man aramäisch- die Sprache Jesu lesen und auslegen kann und altgriechisch-der andere Teil der Bibel- verstehen kann-viel besser nachvollziehen und die Begriffe besser erläutern, ein Begriff in altgriechisch kann mehrere Bedeutungen haben und wurde- je nach Übersetzer -unterschiedlich ausgelegt. Die Sprachwissenschaftler könnten das noch genauer definieren.

Sunigol
03.09.2013, 15:39
@Kris nicht evangelische sondern evangelikale Pastoren, das ist ein Unterschied. Die Freikirchen sind verschiedenen Organisationen unterteilt- in Baptistische Gemeinden, evanglische Freikirchen, Charismatische Gemeinden, Pfingstgemeinden usw...das hat mit der evangelischen Landeskirche nicht mehr so viel zu tun.
Richtig, Stella, aber die Begriffe "evangelikal" und "Freikirche" sind nicht deckungsgleich. Es gibt viele evangelikal eingestellte Christen auch in den Landeskirchen und in der katholischen Kirche, und ebenso sind längst nicht alle Freikirchen gleich. Das alles in einen Topf zu stecken geht an der Wirklichkeit vorbei.

kristinabode
03.09.2013, 18:07
Ich wollte das auch weiter oben nicht verharmlosen, ich wollte nur vor zwei Fehleinschätzungen warnen:

1. Bibeltreue Prediger mögen zwar eifrig sein, aber sie sind schlecht ausgebildet und daher nicht ernst zu nehmen.
2. Kritisch ausgebildete Theologen geben aufgrund ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse die besseren Prediger und Priester ab.

Finde ich sehr gut diese zwei Sätze.

Ich verstehe dich Stella, aber nehmen wir mal an, jemand beherrscht diese drei alten Sprachen perfekt, trozdem könnte er manches anders auslegen wie es gedacht wurde. Einen Button ala "bibelfest und immer richtig" gibt es nie, aber man sollte mit Bedacht reden, wenn es um Bibelauslegungen geht und niemals von ausgehen, dass man selbst den goldenen Gral in den Händen hält.

anonym002
03.09.2013, 19:47
Was ist denn wirklich "bibeltreu", und wie treu ist dieses von Menschen gemachte und zusammengestellte Bauwerk sich selber? Vergleicht man Zitate aus dem AT im NT im Kontext und mit dem hebräischen, so wird man eine grosse "Willkür" feststellen.

Weiter liegt es nicht nur an der Sprache, Hebräisch (weniger aramäisch) und Griechisch, sondern vor allem auch das kulturelle Umfeld ist sehr wichtig, auf dass man da einiges besser oder treffender verstehet.

Nur Worte zu übersetzen ist eher oberflächlich, und kann total daneben gehen. So ist jede Übersetzung selbst schon Interpretation, das heisst auf gut deutsch, dass das, was da in Griechisch von Jesus überliefert ist, selbst schon Interpretation ist. Das dann wiederum durch diese christliche polarisierende Brille ins Deutsche zu übersetzen, ist 4 fach zu Hinterfragen. Sicher gibt es einzelne klare Texte, aber auch sehr verwirrendes und schlechtes griechisch, wie zB die Apokalypse Johannes (welche wohl kaum aus der gleichen Feder stammt wie das JoEv)


Und nun soll Gottesgeist den Manschen alles klar machen, so die Rechtfertigung, aber warum sagt da Gottesgeist den Menschen so unterschiedliches? Also solches Argument taugt da wenig…

Provisorium
03.09.2013, 19:55
Absolute Zustimmung! Wenn man z.B. über das NT spricht, dann spricht man von einer Kopie, der Kopie, die lange zuvor schon mehrfach kopiert wurde. Das kennt man doch vom Kindergeburtstag her und nennt sich glaube ich "Stille Post"...

Stella
03.09.2013, 23:39
So sehe ich das auch. Vieles wurde mündlich traduiert und später schriftlich aufgenommen. Allerdings muss man sagen, dass Schriftrollen gefunden wurden- und ich meine jetzt mal nicht die in Qumran- sondern einige, die nahe Jerusalem gefunden wurden, die doch dem Inhalt des Neuen Testamentes sehr nahe kommen. Ich finde auch, dass man das Alte und das Neue Testament im Zusammenhang sehen sollte und finde es meist zweifelhaft, Bibelverse aus ihrem Zusammenhang zu reissen und sich gegenseitig etwas "beweisen" zu wollen.