PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flat sagt Tschüss



anonym007
06.03.2014, 15:29
Moin,

es war wohl deutlich ersichtlich, dass ich schon seit Wochen mit mir gerungen habe, ob ich mich hier weiter einbringe. Ich habe ja so einige kritische Fragen gestellt und hoffe, dass ich damit niemand zu sehr auf die Zehen getreten bin. Es war wirklich nicht böse gemeint und im Gegenteil aus ehrlichem Interesse an diesem Forum.

Aber ich sehe hier für mich keine Zukunft. Und um Spekulationen vorzubeugen, möchte ich das kurz begründen:

Das Forum hat eine großen jüdischen Teil. Einen Teil, der sehr kenntnisreich von dem Judentum sehr nahestehenden Personen geführt wurde. Er war nicht, wie teilweise in christlichen Froum, ein verkappter christlicher Teil. Das war für mich als Noachide sehr anziehend. Genauso wie die Personen, die da posteten.

Wenn man jüdische Positionen vertritt, dann ist das oft zwangsläufig wie ein direktes Kritisieren zentraler christlicher Glaubenspositionen. Und genauso wurden hier ja auch von manchen Christen viele postings bestimmter User empfunden. Das Judentum ist nunmal eine andere Religion. Und vieles, was man im Christentum meint, über das Judentum zu wissen (teilweise auch mit Hilfe der christlichen Bibel) ist schlicht falsch und/oder sehr ungenau bzw. halbwahr. Das macht es schwer, so etwas in rein christlichen Foren zu tun. Hier war es möglich.
(Ein paar Beispiele christlichen Fehlverständnisses: Auge um Auge = angebliches jüdisches Rachegebot; negative Darstellung der Pharisäer; Verständnis von Jesaja als angebliche Vorhersage von jesus als Messias; Judentum als reine Gesetzesreligion; Judentum als Religion, die nur für Juden den Weg zu Gott zeigt; usw. usf.)


Die Personen, die mich interessierten, sind größtenteil weg.

Ich sehe z.Z. niemanden, der den jüdischen Teil wirklich pflegen und betreuen kann. Um es deutlich zu sagen: Das wird aus meiner Sicht kaum ein Christ können.


Mehr noch, ein christlich betreuter jüdischer Teil kann Juden anziehen und diese würden dann nur auf Christen treffen, aber zunächst glauben, hier auch Juden zu finden. Der christliche Glaube ist ein missionarischer. Letztlich würde das in Richtung Judenmissionierung gehen, vielleicht nicht kurzfristig, aber meines Erachtens spätestens mittelfristig. (für mich übrigens der Grund, warum Alef wohl seine postings gelöscht haben wollte. Ich kann das nachvollziehen).

An jeglicher Art von Judenmissionierung werde ich mich nicht einmal entfernt mittelbar beteiligen. Ich lehne das strikt ab. Ein berliner Rabbiner verglich das mal mit der Fortführung des Holocaust (wenns interessiert: bei hagalil sich mal die Texte gegen Mission anschauen). Das zeigt, wie es in jüdischen Kreisen gesehen wird. Kreise, die mir wichtig sind.



Nein, ich habe hier keinen Platz mehr. Ihr solltet konsequent sein, und daraus jetzt ein wirklich christliches Forum machen.

Und wenn ich eine Bitte äußern darf: Streicht den jüdischen Teil. Ihr könnt diesem nicht gerecht werden.


Ich wünsche Euch in diesem Sinne aber alles Gute.

Und bitte um Löschung meines accounts. Dieses Mal aber entgültig.

Tschüss

Jörg

anonym009
06.03.2014, 16:02
@ Jüdischer Teil

Ich fände es schade, wenn der jüdische Teil völlig gestrichen würde.

Mein Vorschlag wäre, dass aber ein einziger Bereich für den jüdischen Teil genügen würde.

Und ich finde, dass jeder in diesem Bereich etwas an Fragen oder Infos beitragen können darf, ob er nun Jude oder Christ oder sonstwas ist.

Sarandanon
06.03.2014, 17:46
Hallo Flat,

ich finde es sehr schade, dass Du Dich gegen GnaKi entschieden hast. Vielleicht hättest Du Dich ja durchaus im jüdischen Teil einbringen können. Nun ist wirklich niemand mehr da, der sich darum kümmert.

Ich empfinde es genauso wie Du, dass wir Christen uns nicht im jüdischen Teil auch nur annähernd der Thematik widmen können, wie Alef dies tat. Deswegen habe ich mich dort auch rausgehalten und allenfalls interessiert gelesen und evt. Verständnisfragen gestellt.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass ein Christ in der Art und Weise, wie der christliche Glaube und die Gläubigen und deren Meinung im christlichen Teil teilweise sehr unfair und rechthaberisch durch einen Juden angegangen wurden, so niemals im jüdischen Teil über das Judentum geschrieben hätte. Ich zumindest wäre niemals auch nur ansatzweise auf diese Idee gekommen.

Christenkritik war hier immer besonders willkommen, unterlag der Narrenfreiheit und wurde stets als gerechtfertigt empfunden. Wobei sich der spezielle Delinquent durch eine skandalöse Doppeluserschaft selbst geschützt hat. Auch ich empfinde konstruktive Kritik, auch meinem Glauben gegenüber, durchaus berechtigt. Es kann aber nicht so weit gehen, dass nicht änderbare Galubensgrundlagen zerredet, nach jüdischen Maßstäben zerfleddert und in den Dreck gezogen werden, so wie es geschehen ist. Derjenige, der dies tat, hätte Gift und Galle gespuckt, wenn man dies gegenüber dem Judentum gewagt hätte. Ich hätte mir das anders gewünscht. So ist kein konstruktives Miteinander möglich. Dann nehme ich mir zB einfach das Recht heraus, meinen Glauben zu verteidigen. Ich weiß auch nicht, ob der christliche Teil in diesem Forum besonders missionarisch ist. Ich meine eher nicht. Aber das mag letztendlich Ansichtssache sein.

Ich wünsche Dir alles Gute und Gottes Segen. Vielleicht führt Dich Dein Netzweg ja nochmal hierher zurück.

LG Sarandanon

Provisorium
06.03.2014, 18:43
Aber ich sehe hier für mich keine Zukunft.Das hatte ich schon befürchtet und war mir fast klar.


Ich sehe z.Z. niemanden, der den jüdischen Teil wirklich pflegen und betreuen kann. Um es deutlich zu sagen: Das wird aus meiner Sicht kaum ein Christ können.Wenn Du das so siehst und den jüdischen Teil in seiner jetzigen Form so schätzt, dann kann ich nicht so richtig verstehen, weshalb Du ihn nicht pflegen magst?

Warum soll so etwas ohne Not aufgegeben werden, wenn es doch Menschen gibt, die diesbezüglich gut informiert sind?


Mehr noch, ein christlich betreuter jüdischer Teil kann Juden anziehen und diese würden dann nur auf Christen treffen, aber zunächst glauben, hier auch Juden zu finden. Der christliche Glaube ist ein missionarischer. Letztlich würde das in Richtung Judenmissionierung gehen, vielleicht nicht kurzfristig, aber meines Erachtens spätestens mittelfristig. Also das ist jetzt doch ein reines Vorurteil! Wenn ich mich in irgendeinem Forum tatsächlich missioniert fühlen würde und das nicht wollte, dann würde ich mich ganz einfach dort nicht aufhalten. Die Menschen können doch selbständig denken und wissen was sie wollen und was nicht.

Du hattest einmal gesagt, dass unter anderem Deine Intention Dich hier zu beteiligen darin begründet liegt, dass Du Christen widerlegen möchtest: http://gnadenkinder.de/board/showthread.php/37987-Das-Allerwichtigste-ist-n%C3%A4mlich-die-Grundlage-ist-und-bleibt-die-Bibel/page2#12

Du magst das anders verstehen, aber das halte ich persönlich auch für einen missionarischen Beweggrund hier zu schreiben. Deshalb finde ich Deinen Vorwurf, wir wollten hier Juden missionieren für nicht richtig. Und von meiner Seite aus kann ich Dir versichern, dass er völlig unbegründet ist. Ich befürchte vielmehr, dass nun die Vielfalt, die Gnadenkinder immer auszeichnete, verloren gehen wird, wenn sich Noachiden wie Du verabschieden.


Nein, ich habe hier keinen Platz mehr. Ihr solltet konsequent sein, und daraus jetzt ein wirklich christliches Forum machen.Die ursprüngliche Intention war aber immer, dass Gnadenkinder möglichst Gnadenkinder bleibt. Wenn jetzt aber alle bisherigen Protagonisten verschwinden, verwehrt man dem Board die Möglichkeit dies umzusetzen.

Wir waren uns doch schon einig, dass alles möglichst wie bisher weitergehen soll! Ich verstehe das alles nicht mehr...


Und wenn ich eine Bitte äußern darf: Streicht den jüdischen Teil. Ihr könnt diesem nicht gerecht werden.Na super Kommentar! Nochmal schnell die Christen herabgesetzt und dann tschüss sagen....Aber wäre es nicht viel sinnvoller, wenn Du ihm gerecht würdest und wir daran dann partizipieren könnten?

Hier werden gerade Wände gemauert, die ich wirklich nicht verstehen kann!


Ich wünsche Euch in diesem Sinne aber alles Gute.Und ich wünsche Dir in jedem Sinne alles Gute!

Tschüss,
Provisorium

anonym009
06.03.2014, 19:44
Vielleicht hättest Du Dich ja durchaus im jüdischen Teil einbringen können. Nun ist wirklich niemand mehr da, der sich darum kümmert.




Warum denn "niemand"?

Sind wir alle nur "Niemand"?

So wie ich es sehe, kann jeder dort schreiben, der sich dafür interessiert.

Ich interessiere mich für alle Religionen - also auch für die jüdische Religion.

Und ich habe bereits in jenem Bereich geschrieben.

cloudy
06.03.2014, 19:57
Zitat Zitat von Flat Beitrag anzeigen
Ich sehe z.Z. niemanden, der den jüdischen Teil wirklich pflegen und betreuen kann. Um es deutlich zu sagen: Das wird aus meiner Sicht kaum ein Christ können.
Wenn Du das so siehst und den jüdischen Teil in seiner jetzigen Form so schätzt, dann kann ich nicht so richtig verstehen, weshalb Du ihn nicht pflegen magst?
Warum soll so etwas ohne Not aufgegeben werden, wenn es doch Menschen gibt, die diesbezüglich gut informiert sind?
Das allerdings verstehe ich auch nicht, aber ich akzeptiere deine Entscheidung, wie auch immer sie ausfallen mag

anonym007
07.03.2014, 07:38
Das allerdings verstehe ich auch nicht

Moin,

dann will ich das gern noch einmal erklären:

Nach dem jüdischen Glauben ist Jesus nicht der Messias und erst Recht nicht ein Teil Gottes im Sinne einer Trinität. Das kann man aus dem jüdischen Glauben heraus absolut schlüssig belegen.

Wie will ein Christ aber so einen Bereich betreuen? Er müsste seine eigenen Glaubensgrundlagen, die ja entgegen gesetzt sind, verleugnen.

Und will ein nun doch im wesentlichen von Christen besuchten Forum wirklich diese Glaubenssichtweise hier in voller Konsequenz haben? Diese Ansicht war doch von den jetzt gegangenen Mitgliedern hier teilweise vertreten worden. Nicht wenige Christen haben hier massiv genau solche Ansichten kritisiert und ihr Unwohlsein darüber ausgesprochen, weil so etwas für sie nicht zu einem christlichen Forum passt.


Welcher Christ hier kann christliche Antijudaismen stets sicher erkennen und im jüdischen Bereich entsprechend kenntlich machen? Die christliche Bibel ist eine Schrift, die sich vom Judentum abgrenzt. Zum Teil mit Hilfe einer starken Verfälschung des jüdischen Glaubens. Welcher Christ hier ist in der Lage, das zu wissen und dann auch so darstellen zu können? Wer kennt sich sicher mit Talionsgebot (im christlichen verfälscht als angebliches jüdisches Rachegebot 'Auge um Auge' bezeichnet), mit Pharisäern (im christlichen fälschlicherweise als Gesetzesfanatiker, Bibelverfälscher und sture Gesetzesreiter verteufelt, die auch noch für den Tod Jesus verantwortlich gemacht wurden), mit Jesaja (der Im jüdischen eben nicht als Vorhersage von jesus sondern auf Israel bezogen ist) und vielem mehr aus? Und diese Beispiele sind nur die leichte Oberfläche.

Provisorium fragt, warum ich das dann nicht mache. Ganz einfach, ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Judentum. Und ich halte mein Wissen, so etwas sicher zu machen, für bei weitem nicht ausreichend. Ich kann insbesondere Alef nicht ersetzen.

Silvaner ist offensichtlich der Meinung, es reicht dafür, sich mal ein bisschen fürs Judentum interessiert zu haben und im entsprechenden Forum schreiben zu können. Nun, das ist genau die christliche Art der Selbstüberschätzung, die ich damit meine.


Dieser Thread zeigt auch schon so ein bisschen die neue Richtung.


Ich wünsche Euch wirklich alles Gute. Aber ein Noachide (und auch ein Jude) wäre hier falsch, wenn sein Interesse beim jüdischen Glauben liegt.

Tschüss

Jörg

anonym009
07.03.2014, 07:52
Niemand, der sich ernsthaft für Religion interessiert, ist hier falsch.

anonym007
07.03.2014, 08:04
Niemand, der sich ernsthaft für Religion interessiert, ist hier falsch.

habe meine Aussage entsprechend konkretisiert. (Änderung 08.03 Uhr)

anonym009
07.03.2014, 08:12
Ich sage mal so:

Wir sind hier ein Forum!

Wir sind hier keine Religions-Universität.

Man muss ein Thema nicht zu 110 Prozent studiert haben, um zu diesem Thema etwas sagen zu dürfen.

Wenn das so wäre, so wäre das das Ende jeder Forenwelt.

Provisorium
07.03.2014, 08:21
Provisorium fragt, warum ich das dann nicht mache. Ganz einfach, ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Judentum. Und ich halte mein Wissen, so etwas sicher zu machen, für bei weitem nicht ausreichend. Ich kann insbesondere Alef nicht ersetzen.
Weißt Du, jede noch so lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt und wenn man nicht dazu bereit ist, diesen ersten Schritt zu gehen, dann wird man die Reise auch nicht vollenden können...

Sprich: Natürlich kannst und musst Du Alef gar nicht ersetzen und Du musst auch kein "perfektes Wissen" über das Judentum haben, um hier schreiben zu können, sondern wir wünschen uns hier doch einfach nur gläubige Menschen, die ihre An- und Einsichten zum Ausdruck bringen und mit anderen Menschen teilen wollen. Da muss niemand und nichts perfekt sein, sondern es geht doch darum, dass man von seiner (Glaubens)perspektive erzählt und dadurch andere Gläubige dazu einlädt, einmal diese Perspektive einzunehmen.

Das Schöne bei Alefs Beiträgen war ja, dass man dadurch einen anderen Blickwinkel, eben den aus jüdischer Sicht, zu allen möglichen Themen eröffnet bekam und jeder neue, bis dato vielleicht auch unbekannte Blickwinkel, erweitert ja den Horizont, macht also reicher! Dieser zusätzliche Reichtum geht den Gnadenkindern aber jetzt verloren, wenn sich niemand mehr finden lässt, der einem "die jüdische Sichtweise" näher bringt und erschließt.

Und wir argumentieren und diskutieren doch alle ausschließlich nur aus unserer persönlichen Glaubensüberzeugung heraus und schöpfen dabei nicht aus einer "Quelle perfekten Wissens..."

Es wäre doch schon einmal ein Anfang gemacht, wenn Du zum Beispiel Dein vorhandenes Wissen bezüglich des Talionsgebotes, der Pharisäer, oder auch im Hinblick auf Jesaja hier mit uns teilen würdest. Sowas wie eine Gegenüberstellung, wie für gewöhnlich und Deiner Meinung nach Christen zu diesen Themen stehen und wie es im Gegensatz dazu Juden tun.

Vielleicht wäre es uns dann sogar möglich Gemeinsamkeiten zu entdecken und unseren Blick darauf zu lenken, anstatt immer nur das Trennende zu sehen...?

Mit Alef hatte ich jedenfalls teils größere Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen gehabt, als mit mancher Sichtweise, die als typisch christlich gilt. Ich persönlich bin kein Dogmatiker, kein Missionar, kein Mensch, der seinen Glauben über den Glauben eines anderen Menschen stellt! Ich suche Gemeinsamkeiten, weil wir alle, so unterschiedlich wir auch manchmal sein mögen, demselben "Urgrund" entspringen....

LG
Provisorium

anonym009
07.03.2014, 08:46
Es gibt den Spruch: Nobody is perfect!

Wenn nur Leute mit perfektem Wissen über ein Thema schreiben dürften, dann dürfte hier wohl kaum jemand schreiben.

Oder?

Und auch sonst nirgendwo in der Forenwelt.

anonym007
07.03.2014, 08:47
Moin Provisorium,

wie mache ich Dir das begreiflich? Ich habe das auch erst verstanden, nachdem ich meinen christlichen Glauben abgelegt habe und mich für den jüdischen Glauben zu interessieren begann.

Das, was Du schreibst, geht wunderbar in einem christlichen Forum über diverse christliche Richtungen. Aber schau mal, wie in vielen christlichen Foren z.B. über Zeugen Jehovas geschrieben wird, auch wenn kein Zeuge dabei ist. Bist Du wirklich der Meinung, dass würde dieser Glaubensrichtung in irgendeiner Art und Weise gerecht werden? Das Zeugen sagen: Ja, da finden wir unseren Glauben wieder?

Sicherlich nicht.


Ich bin ein großer Freund des miteinander diskutierens. Nur gibt es hier zwischen Juden und Christen im Forum kein miteinander, weil der jüdische Part fehlt. Das mag manchen nicht stören, trotzdem kräftig über den jüdischen Glauben zu diskutieren (insbesondere, weil viele Christen meinen, viel über den jüdischen Glauben zu wissen, weil es da ja im christlichen Glauben viele angebliche Bezüge gibt). Mich schon, weil ich weiß, was für ein Unsinn dabei oft heraus kommt.


Das kann ich als Nichtjude mit bestenfalls mittelmäßigen Kenntnissen über das Judentum auch nicht ausgleichen. Und es würde meiner inneren Glaubensüberzeugung massiv widersprechen, an so etwas halbgaren teil zu nehmen. Es gibt schon genug Verfälschungen, Gerüchte und Halbwahrheiten über den jüdischen Glauben in der Gesellschaft. Da muss ich nicht auch noch dazu beitragen.


Und es ist nunmal ein großer Unterschied, an solchen Diskussionen nur teilzunehmen oder in einem Forum als Themenkomplex anzubieten und sie zu moderieren. Das letztere sehe ich hier nicht gewährleistet. Auch nicht durch mich.


Zu Dir übrigens noch ein Wort: Wir sind ja einmal so ein bisschen aneinandern geraten. Ich wollte Dir nur noch einmal deutlich sagen, dass ich Deine Glaubensaussagen immer sehr geschätzt habe und interessant fand. Du warst ein angenehmer Diskussionspartner.

Tschüss

Jörg

anonym009
07.03.2014, 08:48
Du musst auch kein "perfektes Wissen" über das Judentum haben, um hier schreiben zu können, sondern wir wünschen uns hier doch einfach nur gläubige Menschen, die ihre An- und Einsichten zum Ausdruck bringen und mit anderen Menschen teilen wollen. Da muss niemand und nichts perfekt sein, sondern es geht doch darum, dass man von seiner (Glaubens)perspektive erzählt und dadurch andere Gläubige dazu einlädt, einmal diese Perspektive einzunehmen.



Dem möchte ich zustimmen.

Und zwar in jedem Fall, nicht nur im "Fall Flat".

Provisorium
07.03.2014, 22:12
Das mag manchen nicht stören, trotzdem kräftig über den jüdischen Glauben zu diskutieren (insbesondere, weil viele Christen meinen, viel über den jüdischen Glauben zu wissen, weil es da ja im christlichen Glauben viele angebliche Bezüge gibt). Mich schon, weil ich weiß, was für ein Unsinn dabei oft heraus kommt.Natürlich wird häufig und reichlich Unsinn erzählt - in allen Bereichen des Lebens. Aber der Unsinn wird ja nicht weniger, wenn die "Kenner einer Religion" tschüss sagen und frisch verzapften Unsinn dann nicht mehr korrigieren und richtigstellen können.



Das kann ich als Nichtjude mit bestenfalls mittelmäßigen Kenntnissen über das Judentum auch nicht ausgleichen.Ein bisschen klingt das so, als müsste man Glauben und Religion studiert haben, um drüber sprechen zu dürfen...

Na ja, ich hätte jedenfalls gerne noch von Deinen mittelmäßigen Kenntnissen profitiert. Meine Kenntnisse sind ja schließlich auch nur provisorisch...:-)


Und es würde meiner inneren Glaubensüberzeugung massiv widersprechen, an so etwas halbgaren teil zu nehmen.Na wenn dem so ist, dann solltest Du Dir wirklich treu bleiben und nicht gegen Deine Überzeugungen handeln! Das kann ich sehr gut verstehen!


Zu Dir übrigens noch ein Wort: Wir sind ja einmal so ein bisschen aneinandern geraten. Ich wollte Dir nur noch einmal deutlich sagen, dass ich Deine Glaubensaussagen immer sehr geschätzt habe und interessant fand. Du warst ein angenehmer Diskussionspartner.Vielen Dank für Dein nettes Wort an mich und ich versichere Dir von Herzen und in aller Aufrichtigkeit, dass unser "Aneinanderraten" niemals ein echtes Problem für mich darstellte und der daraus resultierende Gewinn für mich, den kurzfristigen Frust weit überstieg!

Deshalb lasse ich Dich aus rein egoistischen Gründen ja auch nur so ungerne gehen, weil ich von Dir halt noch viel hätte lernen können (zum Beispiel wie mit man Frust umgeht ;-))!

Tschüss Jörg und vielen Dank für Deine Beiträge hier. Ich wünsche Dir alles Liebe und Segensreiche!

Provisorium

anonym009
08.03.2014, 04:21
Ein bisschen klingt das so, als müsste man Glauben und Religion studiert haben, um drüber sprechen zu dürfen...



Meine Rede.

Wenn hier nur noch 120-prozentige Super-Experten zu Wort kommen dürften, dann würde hier gar niemand mehr schreiben - und auch in der übrigen Forenwelt niemand.

Und wer weiß denn schon ALLES über das Christentum?

Oder über sonst ein Thema?

anonym008
08.03.2014, 13:36
Guten Tag an alle hier,

auch Einstweilig möchte sich verabschieden und um Löschung seines Accounts bitten.
Als Verfechter von Freiheit und Vorurteilsbewusstsein habe ich Ereignisse dieser kleinen Forenwelt in den letzten Wochen nicht begriffen und verstanden. Was Religionen so alles anstellen können...

Und sie schüren doch häufig Vorurteile und führen oft zu Selbstgerechtigkeit. Diese Geschichten von Aufwertung durch Abwertung und dergleichen finde ich sehr erschreckend.

Ich frage mich, ob mit Religion und Glaube nicht doch igendwas kompensiert wird... fehlende, aber notwendige Selbstliebe? Denn, nur wer sich selbst lieben und annehmen kann, kann auch andere annehmen und lieben.

Wirklich friedensstiftend sind sie jedenfalls nicht, die Religionen. Nicht solange sie sich übereinander stellen und die jeweils anderen als minderwertig oder nicht vollständig empfinden.

Ich wünsche Euch alles Liebe,

Grüße von
Einstweilig

P.S.: Ich finde ganz schön doooof, dass so viele interessante Beiträge verloren gegangen sind.

Provisorium
08.03.2014, 18:17
Als Verfechter von Freiheit und Vorurteilsbewusstsein habe ich Ereignisse dieser kleinen Forenwelt in den letzten Wochen nicht begriffen und verstanden. Was Religionen so alles anstellen können...Ich hab's zwar auch nicht wirklich begriffen und verstehe weiterhin so einiges nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Menschen angestellt haben und nicht Religionen...


Und sie schüren doch häufig Vorurteile und führen oft zu Selbstgerechtigkeit.Das liegt in der Natur der Sache. In dem Augenblick, in dem sich eine religiöse (oder sonst irgendeine) Vorstellung, als absolute Wahrheit betrachtet, ist der Selbstgerechtigkeit Tür und Tor geöffnet.

So ist zum Beispiel die Zahl 1 unfassbar selbstgerecht und behauptet ohne Ausnahme, dass sie in der Addition mit sich selbst immer nur zwei ergibt! Sie lässt da keinen anderen Standpunkt gelten, die böse 1.

In ihrem speziellen Fall ist das sogar recht nützlich, aber im Zusammenhang mit Religionen nervt es wirklich ein bisschen. Gott ist ja keine Zahl (außer bei "per Anhalter durch die Galaxies" von Douglas Adams, da ist Gott 42).


Diese Geschichten von Aufwertung durch Abwertung und dergleichen finde ich sehr erschreckend.Das gibt's aber auch überall! Manche werten auch Religionen ab, um sich und ihre Überzeugungen aufgewertet betrachten zu können...


Ich frage mich, ob mit Religion und Glaube nicht doch igendwas kompensiert wird... Selbstverständlich! Der Mangel an tiefster Innigkeit, bei bestehendem Bedürfnis danach.



...fehlende, aber notwendige Selbstliebe?Eventuell auch. Wenn man in der materiellen Welt keine Liebe erfährt, dann bleibt da noch die metaphysische Welt...


Denn, nur wer sich selbst lieben und annehmen kann, kann auch andere annehmen und lieben.Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Wer nicht geliebt und angenommen wird (so wie er ist), wird höchstwahrscheinlich auch irgendwann Probleme bekommen sich selbst zu lieben und andere anzunehmen...


Wirklich friedensstiftend sind sie jedenfalls nicht, die Religionen. Nicht solange sie sich übereinander stellen und die jeweils anderen als minderwertig oder nicht vollständig empfinden.Frieden gibt's nur in der Einheit, wenn alles in sich selbst zur Ruhe gekommen und gegensatzlos in sich selbst geborgen ist...


Ich wünsche Euch alles Liebe.Das wünsche ich Dir auch! Und vielen Dank für die einstweilige Bereicherung. Jetzt sind wir noch ein ganzes Stück ärmer. Aber wir machen's hier wie der neue Papst meinte...Der wünschte sich ja auch 'ne arme Kirche....

LG
Provisorium

Sarandanon
08.03.2014, 19:07
Wirklich friedensstiftend sind sie jedenfalls nicht, die Religionen. Nicht solange sie sich übereinander stellen und die jeweils anderen als minderwertig oder nicht vollständig empfinden.

Ich wünsche Euch alles Liebe,

Das finde ich überaus schade. Ich kann verstehen, dass es nicht immer einfach ist, über Religionen zu diskutieren und sich Argumenten zu stellen, die einem ungewohnt erscheinen. Aber ich hatte bei Dir nicht das Gefühl, dass Du Dich diesen nicht stellen wolltest oder Dich mssioniert fühltest. Es ist aber wie es ist, auch wir Gläubigen nehmen uns heraus, unsere Argumente darzulegen. Für meinereiner gilt allerdings, dass ich weder Dich noch sonst irgendjemanden, der nicht christlich glaubt, auf Teufel komm raus überzeugen wollte.

Überleg es Dir bitte nochmal, denn wir brauchen hier die Vielfalt, auch für die Kontroverse. Ich wünsch Dir ansonsten auch alles Gute und Liebe.

Dreamangel
08.03.2014, 19:15
Einstweilig,ich fände es auch schade wenn du hier gehst.Überlege es dir nochmal oder komm einfach wieder,wenn du möchtest.Alles Gute für dich!

anonym008
08.03.2014, 19:25
Ich hab's zwar auch nicht wirklich begriffen und verstehe weiterhin so einiges nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Menschen angestellt haben und nicht Religionen...

Aha, gibt es Religionen ohne Menschen? ;) Die unterschiedlichen religiösen Haltungen mit ihren jeweiligen Exklusivansprüchen sorgten hier für gegenseitige Abwertungen und einen unschönen Umgangston.

Ich wünsche Euch gute Diskussionen und einen Erfahrungsaustausch so gestaltet wie Ihr ihn Euch wünscht,

liebe Grüße von
Einstweilig

anonym008
08.03.2014, 19:39
Das finde ich überaus schade. Ich kann verstehen, dass es nicht immer einfach ist, über Religionen zu diskutieren und sich Argumenten zu stellen, die einem ungewohnt erscheinen. Aber ich hatte bei Dir nicht das Gefühl, dass Du Dich diesen nicht stellen wolltest oder Dich mssioniert fühltest. Es ist aber wie es ist, auch wir Gläubigen nehmen uns heraus, unsere Argumente darzulegen. Für meinereiner gilt allerdings, dass ich weder Dich noch sonst irgendjemanden, der nicht christlich glaubt, auf Teufel komm raus überzeugen wollte.

Überleg es Dir bitte nochmal, denn wir brauchen hier die Vielfalt, auch für die Kontroverse. Ich wünsch Dir ansonsten auch alles Gute und Liebe.

Sarandanon, ich habe mich überhaupt gar nicht missioniert gefühlt! Das ist nicht mein Problem und Thema. Dieses Wort habe ich vorhin im Dialog mit Provisorium nur zwinkernd (spaßig gemeint) benutzt.

Mich betrübte der Umgangston zwischen unterschiedlich religiösen Menschen. Glaube an Gott ist was es ist *GLAUBE* an Gott. Gott ist weder beweisbar noch widerlegbar. Es gibt unterschiedliche Glaubensrichtungen und Glaubenswege. Die Alleinrichtigkeitsansprüche stören die Vielfalt der Möglichkeiten. Gläubig sein ist mehr als eine Haltung. Es umfasst eine Lebensweise. Diese Lebensweise ist geprägt von einer Glaubensphilosophie, die einem zusagt. Wieso ist dann so oft von Bedeutung, dass man die einzig wahre und richtige Glaubensrichtung hat? Das verstehe ich nicht. Reicht es nicht, dass sie für einen selbst passt, dass es einem damit gut geht und dass man sich damit wohlfühlt?

Provisorium
08.03.2014, 19:42
Aha, gibt es Religionen ohne Menschen? ;)Nö, aber das, was hier angestellt wurde und was Du kritisiert hast, waren nicht Religionen und nicht einmal per se religiöse Vorstellungen, sondern ganz einfach nur Menschen. Menschen mit ihren persönlichen Befindlichkeiten und ich glaube, dass auch die menschliche Eitelkeit dabei eine Rolle spielte. Aber wie gesagt, ich hab's bis jetzt noch nicht wirklich verstanden und werde es wohl auch nicht mehr verstehen...


Die unterschiedlichen religiösen Haltungen mit ihren jeweiligen Exklusivansprüchen sorgten hier für gegenseitige Abwertungen und einen unschönen Umgangston.Das ist auch nur eine Seite der Medaille. Die andere habe ich oben beschrieben...

Prediger 1,2: "Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel..."

LG
Provisorium

anonym008
08.03.2014, 19:55
Nö, aber das, was hier angestellt wurde und was Du kritisiert hast, waren nicht Religionen und nicht einmal per se religiöse Vorstellungen, sondern ganz einfach nur Menschen. Menschen mit ihren persönlichen Befindlichkeiten und ich glaube, dass auch die menschliche Eitelkeit dabei eine Rolle spielte. Aber wie gesagt, ich hab's bis jetzt noch nicht wirklich verstanden und werde es wohl auch nicht mehr verstehen...

Inhaltlich ging es aber schon auch um religiöse Exklusivansprüche. Und auch darum, dass User meinten, sie haben das Exklusivrecht zu entscheiden, was sinnvolle / anspruchsvolle und sinnlose / anspruchslose Themen und Beiträge seien. Provisorium, es ist die Art und Weise des Umgangs, die mir so fremd ist. Anstatt miteinander zu reden, ins Gespräch zu kommen, konstruktiv die eigenen Gedanken darzulegen wird bewertet, abgewertet und schön Vorurteile gepflegt. Alleine schon dass gnaki ständig als so besonders besser als andere religiöse Foren hervorgehoben wurde, ist mir etwas unheimlich. Ich brauche nichts Besseres, es reicht mir, wenn alle sich weitestgehend wohlfühlen und die Dialoge / Auseinandersetzungen größtenteils Freude und Bereicherung hervorufen. Dafür beteiligte ich mich dann auch gerne aktiv und verantwortungsvoll.

Sarandanon
08.03.2014, 20:31
Diese Lebensweise ist geprägt von einer Glaubensphilosophie, die einem zusagt. Wieso ist dann so oft von Bedeutung, dass man die einzig wahre und richtige Glaubensrichtung hat? Das verstehe ich nicht. Reicht es nicht, dass sie für einen selbst passt, dass es einem damit gut geht und dass man sich damit wohlfühlt?
Hmmm... Ich kann natürlich nur von mir sprechen: Wenn ich mit Nicht- oder Anders-Gläubigen diskutiere versuche ich meinen Standpunkt natürlich darzulegen. Ich weiß natürlich nicht, ob es mir immer gelingt aber ich versuche dabei nicht zu bekehren oder heraushängen zu lassen, dass mein Glauben einen Alleinstellungsstatus hat. Zumindest für das diesseitige Leben hat das auch überhaupt keinen Einfluss und das möchte ich auch gern so vertreten. Wenn ich dann meine Argumente darstellen, kann der geneigte Nicht-/Anders-Gläubige evt. einen anderen Eindruck gewinnen auch vor dem Hintergrund, dass Kirchen eben ein Alleinstellungsmerkmal für sich vereinnahmen. Das Risiko muss ich in der Diskussion allerdings eingehen und kann bei meinem gegenüber nur versuchen Verständnis für meinen Standpunkt zu erzeugen. Das ist von meiner Seite her und auch von anderen bei Dir wohl nicht gelungen aber das sollte Dich um Himmels Willen nicht abschrecken. Vertrete Deinen Standpunkt doch weiter.

anonym008
08.03.2014, 20:50
Hmmm... Ich kann natürlich nur von mir sprechen: Wenn ich mit Nicht- oder Anders-Gläubigen diskutiere versuche ich meinen Standpunkt natürlich darzulegen. Ich weiß natürlich nicht, ob es mir immer gelingt aber ich versuche dabei nicht zu bekehren oder heraushängen zu lassen, dass mein Glauben einen Alleinstellungsstatus hat. Zumindest für das diesseitige Leben hat das auch überhaupt keinen Einfluss und das möchte ich auch gern so vertreten. Wenn ich dann meine Argumente darstellen, kann der geneigte Nicht-/Anders-Gläubige evt. einen anderen Eindruck gewinnen auch vor dem Hintergrund, dass Kirchen eben ein Alleinstellungsmerkmal für sich vereinnahmen. Das Risiko muss ich in der Diskussion allerdings eingehen und kann bei meinem gegenüber nur versuchen Verständnis für meinen Standpunkt zu erzeugen. Das ist von meiner Seite her und auch von anderen bei Dir wohl nicht gelungen aber das sollte Dich um Himmels Willen nicht abschrecken. Vertrete Deinen Standpunkt doch weiter.

Das finde ich spannend, andere Standpunkte zu erfahren. Es liegt überhaupt gar nicht an dir!! Du warst ein angenehmer Diskussionspartner. Mich bewegt die Tatsache, dass Religionen / Religionsinhalte nicht verbinden, im Gegenteil, sie konkurieren oft miteinander. Das wurde hier gerade erst gespiegelt und das beschäftigt mich. Es geht zu sehr um (absolute) Wahrheiten als um unterschiedliche Möglichkeiten, Lebenswege sinnreich zu gestalten.

Was mir auch noch klar wurde: Überall im Leben wird geforscht, entwickelt und auch immer wieder verworfen, um andere Lösungen zu suchen und zu finden, nur in den monotheistischen Religionen ist alles so in Stein gemeiselt. Ein frauenfeindlicher und widersprüchlicher Paulus muss hinterfragt werden dürfen. Warum sollen seine Thesen und Haltungen nicht verworfen / verändert oder angepasst werden dürfen, wenn sie zur weiterentwickelten Evolution nicht mehr passen?

Manche Bibelstellen brauchen m. E. zeitgemäße Auslegungen (Überarbeitung, Neuauslegung), sonst passen sie nicht mehr zu neuesten überprüften und zuverlässigen Erkenntnissen aus der Forschung. Wer z. B. seine Kinder liebt, der begeitet sie in Liebe und mit Geduld zu verantwortungsvollen Menschen. Wer seine Kinder liebt, der braucht zunächst Wissen, wie Kinder wachsen und lernen. Er informiert sich über die kindliche Entwicklung und erfährt dann, dass zunehmend erforscht ist wie Kinder wachsen und lernen.
Herbert Renz-Polster und Gerald Hüther sprechen in ihrem neuen Buch davon, dass Kinder es förmlich dazu treibt, ihre fundamentalen Lebenskompetenzen aufzubauen. Sie zeigen auf, dass Kinder auf ihrem Entwicklungsweg zwei entscheidende Segel setzen. Das erste Entwicklungssegel umfasst die Selbstwirksamkeit und weckt ihre Neugier in Form einer beständigen Lust auf Neues. Das zweite Segel beschreibt die Selbstorganisation, es wird gemeinsam mit anderen Kindern aufgerichtet. Die von der Gruppe ausgehenden Entwicklungsreize werden genutzt. Diese beiden Segel machen das Schiff der Kinder wendig. Sie brauchen diesen Rückenwind, um sich ihr Lebensfundament zu bauen.
Kinder brauchen zuverlässige und vertrauenswürdige Interaktionspartner und keine Züchtigung! Das nur als Beispiel.

cloudy
08.03.2014, 21:35
Hm - einsti, ich kenne dich zwar kaum, aber ich lese deine Beiträge gern (kann da aber net mitreden)
und ich finde auch du solltest bleiben. Warum - weil du gebraucht wirst. :-)

anonym009
08.03.2014, 21:43
Und auch darum, dass User meinten, sie haben das Exklusivrecht zu entscheiden, was sinnvolle / anspruchsvolle und sinnlose / anspruchslose Themen und Beiträge seien.

Sehr gut bemerkt!

Das pauschale Verdammen von allem, was einem nicht in den Kram passt, als "Spam" und "Trollen" ist ein recht unchristliches Gehabe - und ein sinnloses Schein-Argument.

anonym008
08.03.2014, 22:08
Hm - einsti, ich kenne dich zwar kaum, aber ich lese deine Beiträge gern (kann da aber net mitreden)
und ich finde auch du solltest bleiben. Warum - weil du gebraucht wirst. :-)

Hi cloudy,

auch wenn es mir natürlich umgekehrt ebenso geht und ich dich / euch kaum kenne, fiel mir meine Entscheidung nicht leicht und eben gerade weiß ich auch gar nicht mehr so recht, weshalb mich meine Verunsicherung zu einer solch "absoluten" Entscheidung (Abmeldung) veranlasst hat ;-), denn eigentlich stehe ich für gute Umgangsweisen ein - also nach dem Motto, dass vieles eine Sache des Umgangs damit ist.
Danke deiner lieben Worte, die mich nun in meiner gefällten Entscheidung verunsichern ;-).

Liebe Grüße von Einsti

anonym008
08.03.2014, 22:14
Sehr gut bemerkt!

Das pauschale Verdammen von allem, was einem nicht in den Kram passt, als "Spam" und "Trollen" ist ein recht unchristliches Gehabe - und ein sinnloses Schein-Argument.

Du meinst entgegen der christlichen Nächstenliebe? Nun, dein Haupt-Kritiker gehörte nicht der christlichen Religion an.
Es ist unfair ohne Diskurs und Klärungsversuche User zu sperren.
Du hattest möglicherweise genervt mit deiner aktiven Art auch mal weniger schwere / problematische Themenstränge zu eröffnen.

Provisorium
09.03.2014, 00:03
Provisorium, es ist die Art und Weise des Umgangs, die mir so fremd ist. Anstatt miteinander zu reden, ins Gespräch zu kommen, konstruktiv die eigenen Gedanken darzulegen wird bewertet, abgewertet und schön Vorurteile gepflegt.Das ist ja alles richtig, aber solche Verhaltensweisen findet man überall im Netz und quasi in sämtlichen Foren, ganz egal wo auch immer deren Schwerpunkte liegen mag.

Wenn man sich mal in der Kommentarspalte irgendwelcher Online-Nachrichtenmagazine umschaut, dann wird dort auch be- und ge- und entwertet und natürlich werden dort auch Vorurteile gepflegt. Das liegt einfach daran, weil da Menschen auf Menschen treffen und Menschen sind nun (immer wieder) einmal so.


Alleine schon dass gnaki ständig als so besonders besser als andere religiöse Foren hervorgehoben wurde, ist mir etwas unheimlich.Ob es als besser bezeichnet wurde, weiß ich gerade nicht, aber das, was vielen Usern hier gefallen hat, war für sie persönlich eben schon etwas besonderes. Zum Beispiel, weil hier im Gegensatz zu manch anderen christlichen Foren, die jüdische Sichtweise auf die Bibel stärkere Berücksichtigung fand. Das ist das, was z.B. Flat an den Gnadenkindern schätzte und was er in anderen Foren so nicht finden konnte. Er hätte das also mit großer Sicherheit als "besonders" bezeichnet!

Und es gibt auch christliche Foren, da wird man sofort mit irgendwelchen Bibelversen "bombardiert", um "Schachmatt" gesetzt zu werden. Da interessiert keine allegorische Auslegung der Schrift, sondern nur die "Wort für Wort Auslegung" und entsprechend gibt es dann eben nur "schwarz oder weiß" und hier war es bisher schon immer bisschen bunter.


Ich brauche nichts Besseres, es reicht mir, wenn alle sich weitestgehend wohlfühlen und die Dialoge / Auseinandersetzungen größtenteils Freude und Bereicherung hervorrufen. Dafür beteiligte ich mich dann auch gerne aktiv und verantwortungsvoll.Das stimmt, natürlich braucht man nichts besseres, sondern etwas, was zu einem passt und wo man sich angenommen, akzeptiert, wertgeschätzt und wohl fühlt. Und wenn man das dann gefunden hat, dann ist es für einen persönlich vielleicht schon auch etwas besseres, als das, was man woanders finden kann...?

Ich störe mich da weniger an Worten und bestimmten Ausdrucksweisen und versuche die hinter den Worten liegende Intention des Users zu verstehen. Was mich interessiert ist die Herzenshaltung der Mitmenschen und um die muss es nicht zwangsläufig immer dann schlecht bestellt sein, wenn jemand mit Vorliebe den Superlativ nutzt...

Andererseits kann ich Dich schon verstehen und natürlich gibt es gerade bei gläubigen Menschen bestimmte Muster, in denen sie sich mit Vorliebe ausdrücken und die Einfluss auf ihre Sprache haben. Manchmal habe ich da auch das Gefühl, dass ich mich nicht mit einem Bruder oder einer Schwester aus dem Jahre 2014 unterhalte, sondern vielmehr mit einem Schreiber des NT aus der Jerusalemer Urgemeinde, soviel Pathos und Bibelgelehrsamkeit liegt in deren Art sich mitzuteilen.

Manchmal wirkt das dann auch auf mich ein wenig befremdlich bis abstoßend, aber an sich kann ich da ganz gut mit umgehen und solange ich mich als der Mensch, der ich bin, akzeptiert und wertgeschätzt fühle, darf sich gerne jeder wie Paulus persönlich ausdrücken. Nur wenn dann irgendwelche persönliche Bibelinterpretation als Druckmittel oder als Verbindlichkeit übergestülpt wird, gehen beim Provisorium alle Alarmglocken an und dann mag ich die Sprache und die Ausdrucksweise auch nicht mehr gut leiden!

LG
Provisorium

Sarandanon
09.03.2014, 13:47
Das wurde hier gerade erst gespiegelt und das beschäftigt mich. Es geht zu sehr um (absolute) Wahrheiten als um unterschiedliche Möglichkeiten, Lebenswege sinnreich zu gestalten.
Ja, in der Tat. Für mich ist das NT zB absolute Wahrheit. Und wenn ich gefragt werde, gebe ich das auch zum Besten. Allerdings gibt es in der Auslegung dieser Wahrheiten durchaus Unterschiede und diese spiegeln sich in den einzelnen Glaubenslehren wieder. Gerade weil ich zB das chrisltiche Alleinstellungsmerkmal der römischen Kirche nicht mittragen wolllte, bin ich zur alt-katholischen Kirche gewechselt, die zwar durch und durch katholisch ist aber zB einen deultichen Schwerpuunkt in der Ökumene besitzt.


Was mir auch noch klar wurde: Überall im Leben wird geforscht, entwickelt und auch immer wieder verworfen, um andere Lösungen zu suchen und zu finden, nur in den monotheistischen Religionen ist alles so in Stein gemeiselt. Ein frauenfeindlicher und widersprüchlicher Paulus muss hinterfragt werden dürfen. Warum sollen seine Thesen und Haltungen nicht verworfen / verändert oder angepasst werden dürfen, wenn sie zur weiterentwickelten Evolution nicht mehr passen?
Paulus polarisiert durchaus. Auch ich habe mit einigen Aussagen von ihm meine Probleme. Er vertritt natürlich Ansichten, die einem sehr patriarchaischen zeitgeist unterliegen, die nicht immer auf unsere Zeit übertragen werden können. Und das ist ein Thema, über das man spannend diskutieren kann. Und wenn Du bleibst könnten wir das auch tun.


Manche Bibelstellen brauchen m. E. zeitgemäße Auslegungen (Überarbeitung, Neuauslegung), sonst passen sie nicht mehr zu neuesten überprüften und zuverlässigen Erkenntnissen aus der Forschung.
Auslegungen haben sich teilweise schon angepasst. Meine Meinung dazu ist allerdings, dass man nicht alles einem modernen Zeitgeist unterwerfen sollte. Das ist aber auch ein spannendes Diskussionsthema.