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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stundengebet - Tagzeitengebet



Sarandanon
21.06.2014, 19:31
Moin an alle,

ist eigentlich irgendjemand unter Euch, der oder die täglich sich im Stunden- oder Tagzeitengebet übt? Und wenn ja, in welcher Form praktiziert Ihr dies? Was könnt Ihr für Euch speziell aus diesem Gebet herausziehen?

LG Sarandanon

Mitleser
22.06.2014, 12:29
Hallo Sarandanon

Da ist jemand dabei. ;-) Pflegst du das auch?
Wenn du nur vorausfühlend gefragt hast, so hat's keinen Sinn, wenn ich hier etwas darüber schreibe.
Wenn du bereits Übung hast, so könnte ein Austausch unter Insidern möglicherweise befruchtend sein.

Lg Mitleser

cloudy
22.06.2014, 13:54
Moin an alle,

ist eigentlich irgendjemand unter Euch, der oder die täglich sich im Stunden- oder Tagzeitengebet übt?
Ich kann damit niicht wirklich was anfangen. Ist das eine besondere Art des Gebetes oder wie versteht man das?
Ich für meinen Teil habe eigentlich keine festen Gebetszeiten, habe aber für mich die Erfahrung gemacht, daß ich besonders am frühen Morgen gern Zeit mit Gott verbringe und dann auch abends den vergangenen Tag in Seine Hände lege.
Für mich ist Gott 24/Tag ansprechbar und ich spreche mit ihm, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

@ Mitleser
Es wäre doch mal schön, wenn ein Thema KEIN Insider-Thema bleiben würde, oder findest du nicht?

Liebe Grüße
cloudy

Mitleser
22.06.2014, 14:46
Hallo Cloudy


@ Mitleser
Es wäre doch mal schön, wenn ein Thema KEIN Insider-Thema bleiben würde, oder findest du nicht?

Es gibt Erfahrungen, die kann man nicht "erklären". Es braucht eine gemeinsame Basis und gewisse Erfahrungen als Voraussetzung, um zu verstehen.


Ich kann damit niicht wirklich was anfangen. Ist das eine besondere Art des Gebetes oder wie versteht man das?

Stundengebete werden in Klöstern, christlichen Gemeinschaften und Kirchen gepflegt, um - oberflächlich gesehen - das "Beten ohne Unterlass" zu "erfüllen". Man kann das aber auch ganz privatim tun, indem man sich innerlich anschliesst.


Für mich ist Gott 24/Tag ansprechbar und ich spreche mit ihm, wann immer sich die Gelegenheit bietet.
Liebe Grüße
cloudy

So ist das auch für mich. Das Stundengebet steht dem nicht entgegen. Es geht vorab um das schlichte Einhalten fixer Gebetszeiten, das kann 2 oder 3 oder auch 7 x im Tage sein. So gesehen könnte deine Morgen- und Abendandacht auch dazugehören, wenn du dich der Gemeinschaft der Betenden verbindest.
Es gibt nur einen Punkt, den ich nicht als förderlich erachte: wenn der Betende am äusseren Rahmen hängenbleibt und die Pflichterfüllung dauerhaft als eigentliches Ziel der Übung betrachtet.

Jetzt, da ich darüber beginne zu schreiben, spüre ich, dass hier nicht der Ort ist, weiteres darüber zu erörtern, denn hier möchte ich keine Geheimnisse offenlegen, die mir wert sind. Cloudy, ich bitte dich um Verständnis, dass ich einen Rückzieher mache.

Sarandanon, ich hoffe, du empfindest meine "Kehrtwende" nicht.

Lg Mitleser

cloudy
22.06.2014, 15:07
Hallo Cloudy
Es gibt Erfahrungen, die kann man nicht "erklären". Es braucht eine gemeinsame Basis und gewisse Erfahrungen als Voraussetzung, um zu verstehen.
Hm, also diese Basis und Erfahrungen kann ich nicht bieten, denn sonst hätte ich nicht gefragt.
Fazit - ich darf hier in diesem Thread nicht mitreden.
Allerdings richtete sarandanon seine Frage an ALLE. Deswegen denke ich doch mal, daß auch ich hier Fragen stellen darf.


So gesehen könnte deine Morgen- und Abendandacht auch dazugehören, wenn du dich der Gemeinschaft der Betenden verbindest. meint was?


Es gibt nur einen Punkt, den ich nicht als förderlich erachte: wenn der Betende am äusseren Rahmen hängenbleibt und die Pflichterfüllung dauerhaft als eigentliches Ziel der Übung betrachtet.
Beten sollte niemals nur zur Pflicht werden. Es sollte immer eine Herzenssache sein, aber es befdarf einer gewissen Disziplin.
Von daher sind feste Gebetszeiten als Zusatz zum 'über den tag verteilt beten' in meinen Augen eine recht gute Sache.


Jetzt, da ich darüber beginne zu schreiben, spüre ich, dass hier nicht der Ort ist, weiteres darüber zu erörtern, denn hier möchte ich keine Geheimnisse offenlegen, die mir wert sind. Cloudy, ich bitte dich um Verständnis, dass ich einen Rückzieher mache.
Nun, du darfst deine Geheimnisse gern für dich behalten. :-)
Liebe Grüße
cloudy

Sarandanon
22.06.2014, 15:39
Hallo Sarandanon

Da ist jemand dabei. ;-) Pflegst du das auch?
Wenn du nur vorausfühlend gefragt hast, so hat's keinen Sinn, wenn ich hier etwas darüber schreibe.
Wenn du bereits Übung hast, so könnte ein Austausch unter Insidern möglicherweise befruchtend sein.

Lg Mitleser
Ja, in der Tat. Ich besitze die großen Stundenbücher inkl. Lektionare. Ich übe regelmäßig Laudes und Vesper. Unregelmäßig zusätzlich die Lesehoren.

Sarandanon
22.06.2014, 15:54
Ich kann damit niicht wirklich was anfangen. Ist das eine besondere Art des Gebetes oder wie versteht man das?
Ich für meinen Teil habe eigentlich keine festen Gebetszeiten, habe aber für mich die Erfahrung gemacht, daß ich besonders am frühen Morgen gern Zeit mit Gott verbringe und dann auch abends den vergangenen Tag in Seine Hände lege.
Das ist nicht schlimm. Es besteht ja auch für Laien keine Pflicht, nach Tagzeiten zu beten. Und natürlich kannst Du darüber mitdiskutieren. Eigentlich wollte ich auch nur dieses Thema anschieben, um Erfahrungen auszutauschen aber natürlich auch mitzuteilen an diejenigen, die eben keine Erfahrungen mit dieser Art Gebet haben.

Man muss schon sagen, dass es auch eine Frage der eigenen Empfindungen ist, wie man mit Gott denn gern kommunizieren möchte. Der eine macht das eher im freien Gebet, das mach ich übrigens zusätzlich auch noch, oder aber nach einer festgelegten Art und Weise wie das Stundengebet. Übrigens gibt es diese Art des Gebets nicht nur in der RKK sondern natürlich auch in anderen Konfessionen. Teilweise unterschiedlich, jedoch immer mit dem gleichen Anspruch: Das unablässige Gebet.

Bei uns Altkatholiken ist das Stundengebet wie bei den Römern für die Geistlichkeit Pflicht. Die meisten nutzen das rk Stundenbuch-"set" (Weihnachtszeit, Fasten-Osterzeit, Jahreskreis). Es werden aber auch monastische Stundenbücher einzelner Orden, wie zB den Benedektinern, genutzt. Die Geistlichkeit führt das unablässige Gebet, wie ER es von seinen Jüngern verlangt hat, für uns Gläubige durch. Wir Laien können uns aber trotzdem daran beteiligen, als Unterstützung aber natürlich auch zur eigenen Erbauung. Ich persönlich nutze die rk Stundenbücher, die ein reichhaltiges Repartoir an Hymnen, Horen, Antiphonen, Orationen und Lektionaren besitzen.

So, das nur für den Anfang. Wenn Du evt. weiteres Interesse hast, kann ich natürlich gern noch mehr berichten oder/und Deine Fragen beantworten (so gut ich es als Laie vermag.

cloudy
22.06.2014, 16:17
Danke Saradanon für deine Erklärung, die für mich nun doch eher wie chinesisch klingt, da ich das wenigste davon verstehe.
Also verstehe ich das so in etwa richtig?
Ein festgelegtes Gebet zu bestimmten Zeiten und das aber beständig.
Es geht ja dabei dann sicher darum, daß wir 'ohne Unterlass' beten sollen. so wies in 1.Thess.5 steht, oder?
Sorry, wenn ich so doof frage - ich hab den Begriff zwar schon gehört, konnte mir aber bisher nichts drunter vorstellen und wußte eigentlich nur, daß es aus der katholischen Kirche kommt.

Sarandanon
22.06.2014, 18:31
Danke Saradanon für deine Erklärung, die für mich nun doch eher wie chinesisch klingt, da ich das wenigste davon verstehe.
Macht nichts. Sollte ich zu unverständlich schreiben, hak einfach nach.


Also verstehe ich das so in etwa richtig?
Ein festgelegtes Gebet zu bestimmten Zeiten und das aber beständig.
Es geht ja dabei dann sicher darum, daß wir 'ohne Unterlass' beten sollen. so wies in 1.Thess.5 steht, oder?
Ja, genau richtig.


Sorry, wenn ich so doof frage - ich hab den Begriff zwar schon gehört, konnte mir aber bisher nichts drunter vorstellen und wußte eigentlich nur, daß es aus der katholischen Kirche kommt.
In der Alten Kirche gab es bereits Vorformen des Stundengebets. Tatsächlich wurde das ganze in der RKK verfeinert. Allerdings war es den Laien kaum zugänglich, da es sehr umfangreich und in Latein gebetet wurde. Das hat sich seit dem 2VK geändert. Klar ist es so, dass wir Laien nicht immer die Zeit aufbringen können, die kompletten Horen pro Tag zu beten. So ist es für uns eher ratsam, die wichtigsten beiden, nämlich Laudes (Morgenlob) und Vesper (Abendlob), also entweder eines davon oder beide, regelmäßig zu beten. Wer möchte, kann das natürlich ausweiten.

Die evangelischen Kirchen kennen diese Gebete unter der Bezeichnung Tagzeitengebet. Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, ob diese durch die Geistlichen verpflichtend zu beten sind.

Provisorium
22.06.2014, 23:02
Wann am Tag betet ihr denn eure Gebete und trefft ihr dazu irgendwelche Vorbereitungen? Ich glaube es geht beim Stundengebet ja unter anderem auch darum, dass man sich quasi mit anderen Gläubigen in der Welt "verbindet" und dadurch das Beten ohne Unterlass realisiert wird, weil immer irgendwer, zu jeder Zeit am Tag und in der Nacht, betet. Also es ist nicht nur ein persönliches Gebet, sondern ein Gemeinschaftliches, oder?

LG
Provisorium

cloudy
22.06.2014, 23:24
... dass man sich quasi mit anderen Gläubigen in der Welt "verbindet" und dadurch das Beten ohne Unterlass realisiert wird, weil immer irgendwer, zu jeder Zeit am Tag und in der Nacht, betet. Also es ist nicht nur ein persönliches Gebet, sondern ein Gemeinschaftliches, oder?
Hm, ich könnte mir das wie eine Art Gebetskette vorstellen, wo jede Gruppe für ne gewisse Zeit betet und dann die andere Gruppe weitermacht usw.
So, daß alle Bereiche abgedeckt werden und jede Gruppe bestimmte Gebete hat.

Provisorium
23.06.2014, 00:10
Ja genau! Wenn immer ein Gläubiger auf der Welt bei sich daheim bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang betet, dann wird immer und ohne Unterlass gebetet, wenn in jeder Zeitzone gebetet wird und ich glaube darum geht es doch unter anderem auch beim Stundengebet, oder täusche ich mich!

Die Idee finde ich jedenfalls sehr cool!

LG
Provisorium

Sarandanon
23.06.2014, 18:16
Wann am Tag betet ihr denn eure Gebete und trefft ihr dazu irgendwelche Vorbereitungen? Ich glaube es geht beim Stundengebet ja unter anderem auch darum, dass man sich quasi mit anderen Gläubigen in der Welt "verbindet" und dadurch das Beten ohne Unterlass realisiert wird, weil immer irgendwer, zu jeder Zeit am Tag und in der Nacht, betet. Also es ist nicht nur ein persönliches Gebet, sondern ein Gemeinschaftliches, oder?

LG
Provisorium
Auch an Cloudy

Richtig erfasst. Es ist im prinzip ein Gemeinschaftsgebet. Es kann ja auch zB innerhalb eines Gottesdienstes in der Gemeinde gebetet werden. Aber am wichtigsten ist es unter diesem Aspekt, dass man sich tatsächlich innerhalb einer weltweiten Gebetskette befindet, mit allen Christen, die genau das gleiche oder ähnliche Gebete pflegen. Aber natürlich kommen auch persönliche Aspekte zum tragen: Was fühle ich während des Gebetes, verknüpfe ich evt. den einen oder anderen Psalm mit besonderen Empfindungen, einem Erlebnes oder mit einem geliebten Menschen. Man kann auch entweder in Gedanken oder durch Sprechen persönliche Bitten/Fürbitten hinzufügen.

Für jeden der sich damit zu Beginn beschäftigt, sieht es etwas "schematisch" aus. Man muss es auch tatsächlich eine Zeitlang üben, im Sinne von trainieren. Aber mit zunehmender Zeit merkt man (so wars bei mir) wie undendlich viel mehr einem dieses Gebet geben kann, als eigen erdachte Gebete.

Es gibt beim kath. Stundengebet ganz grobe Zeitvorgaben: Laudes 0600 - 0900, Vesper 1800 - 2100, Lesehore (mit intensiver Schriftlesung) zu jeder Tageszeit. Dazwischen kann man noch Sext 0900, Terz 1200, Non 1500 und zum Schlafengehen ab 2000 Komplet.

Stella
25.06.2014, 05:41
Falls das zählt: ich bete sehr gerne morgens im Geiste bei Radio Horeb mit. Dort gibt es den Rosenkranz, die Morgengebete, die Lesehore usw...und auch Stundengebete. Mir gefallen dort auch die vielen tollen Sachen zum Herunterladen,z.B. in der Sparte "Spiritualität", aber auch andere Dinge.

cloudy
25.06.2014, 08:15
Saradanon
Danke für deine Antwort.
Damit kann ich nun doch schon etwas mehr anfangen.
Liebe Grüße
Cloudy

Sarandanon
25.06.2014, 18:45
Falls das zählt: ich bete sehr gerne morgens im Geiste bei Radio Horeb mit. Dort gibt es den Rosenkranz, die Morgengebete, die Lesehore usw...und auch Stundengebete. Mir gefallen dort auch die vielen tollen Sachen zum Herunterladen,z.B. in der Sparte "Spiritualität", aber auch andere Dinge.
Liebe Stella,

selbstverständlich "zählt" das ;). Du weißt ja, der HERR unterscheidet nicht zwischen stillen Gebeten in Gedanken und dem gesprochenen Wort. Auch das Stundengebet ist natürlich auch rein im Geiste praktizierbar. Sehr gut zum Ausdruck kommt das Beten im Geiste übrigens im Herzensgebet. Dieses ist speziell dafür vorgesehen, in Gedanken gebetet zu werden. Es ist eine Art Meditationsgebet, dass Du in einem vollkommenen Ruhezustand beten kannst oder, so tue ich es, beispielsweise während des Joggens.

In beiden Fällen passt man dafür einfach die Atmung an:
1. Einatmen - "Herr Jesus Christus,
2. Ausatmen - erbarme Dich unser (meiner)"

Stella
26.06.2014, 05:34
Ja, das kenne ich! Lange nicht gemacht, danke!

anonym018
27.11.2014, 09:31
Liebe Freunde,

ich persönlich habe das Stundengebet anfangs nach dem Evangelischen Gesangbuch praktiziert (Morgengebet, Mittagsgebet, Abendgebet, Nachtgebet); das hat mir, als ich noch frisch und neu im Glauben war, eine solide biblische Grundlage vermittelt, war aber eher ein Studium denn ein Gebet. Mit der Zeit ist mein Beten dann immer schlichter geworden, so daß ich heute die meiste Zeit Gott eher liebe und anschaue im Glauben mit einem kurzen Vers als "Feuerzeug", mit dem ich ein Licht in meinem Herzen anzünde, anstatt zig Psalmen, Cantica, Versikel, Fürbitten, Vaterunser usw. zu zitieren. Es ist sowieso sehr schwer, das Herz beim Stundengebet bei Gott zu halten, sodaß man in Gefahr ist, die meisten Texte gedankenlos runterzuplappern. Nicht die Menge des Lesens, Singens und Betens macht es, sondern die Andacht des Herzens. Wer diese Andacht bewahren kann, wie es vielleicht noch einigermaßen bei unseren Geschwistern in den Klöstern gegeben ist, für den ist das Stundengebet sicher eine sehr gute Sache. Im Gedränge und Lärm des weltlichen Alltags aber ist es sicher sehr viel schwerer, nicht in die Zerstreuung zu geraten.

Für das gemeinschaftliche Beten in der Gemeinde aber halte ich das Stundengebet für eine ausgesprochen sinnvolle Ordnung, da sich in ihm die Menschen in einem Sinne zusammenschließen können, wie es auch katholische Dokumente formulieren:

http://www.stundenbuch-online.de/home.php?p=107

Heute habe ich noch meine Psalmenordnung, nach der ich mich im Alltag noch ein wenig orientiere. Wenn mein Herz also dahin kommt, Gott loben und danken zu wollen, dann finde ich oft zum Psalter oder zu den Cantica und bin dankbar für eine gewisse Ordnung, damit ich nicht wahllos und willkürlich in der Bibel herumblättern muß. An diesem Donnerstagmorgen wären das z.B. Psalm 24, Psalm 47, Psalm 76, Psalm 5 und Psalm 148.

Liebe Grüße, Plueschmors.