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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wicca - was wir glauben!



Sawel
05.11.2008, 11:23
Ich kann hier nicht für alle sprechen, deshalb bitte ich jeden einzelnen Wiccaner seine Art des Glaubens kundzutun. Ich fange bei mir an und bin so frei aus einem anderen Thread zu kopieren in dem ich das schonmal erläutert habe:

Wenn man, wie ich, in der sibirischen Pampa aufgewachsen ist- wilde, weite, unberührte Natur, kommt man um den Animismus, wenn man ein wirklich sinnlicher Mensch ist, nicht so ganz herum. Die Natur hat eine Seele, den Quell der Lebenskraft, mit der sie alles nährt was in ihr wohnt.

Es ist das, was die ersten denkenden Menschen überall auf der ganzen Welt zuerst erkannten, bevor sie überhaupt von Buchreligionen beeinflußt werden konnten.
Die reine, unverfälschte Erkenntnis. Und diese Reinheit erkennt man auch darin, wenn man Kinder beobachtet.

...

Gott steht nicht in einem Buch. Gott ist sichtbar, wenn man einen Blick aus dem Fenster wirft. Das alles ist Gott. Mann, Frau, Baum, Wasser, Wind, Licht, Stein... man könnte diese allem innewohnende Seele auch Gottes Geist nennen, oder eben Gott selbst...

...

Ich denke auch daß der Schöpfer ein Gott ist, oder eine Göttin, ich glaube jedoch, daß dieser (oder diese) sozusagen in jedes kleine Staubkrümel ein Stück von sich hineingelegt hat, ein Stück seiner/ihrer Seele oder des Geistes. Dieser "Odem" der in der Bibel beschrieben wird vieleicht. Nicht jeder Baum ist ein Gott oder jeder Stein, aber dies alles zusammengenommen läßt erahnen worum es sich handelt.
Wenn sich der Tischler viel Mühe mit seinem Stück gegeben hat und ihm viel daran liegt, dann hängt auch seine Seele daran, es ist ein Teil von ihm und er wäre untröstlich, würde der Tisch beschädigt oder gar zerstört. Man spürt seine Liebe an dieser Arbeit, weil ein Teil seiner Seele in diesen vermeintlich leblosen Gegenstand übergegangen ist.

Und an diese Kraft der in der Natur innewohnenden Göttlichkeit glaube ich. Und daß es nicht nur eine Seite gibt, sondern auch immer eine andere - Gott - Göttin (es ist beides), Diesseits - Jenseits, Leben - Tod...
Und diese Kraft kann man sich zunutze machen - für sich selbst und für gute Zwecke.
Ich persönlich identifiziere mich vor allem mit dem Schamanismus. Das hat weder was mit Indianern zutun, noch mit Magie oder Zauberkulten. Schamanen sind Heiler. Sie heilen Mithilfe der Natur, mit der Schöpfung von Gott/Göttin - sichtbaren Dingen wie Kräutern und dieser unsichtbaren Kraft.
Nein, ich nehme keine Drogen um mich in Trance zu versetzen und es hat auch nicht mal ansatzweise was mit Voodoo zutun, falls das wieder jemand in einen Topf werfen will.

Das einzige was für mich zählt, ist eins mit der Schöpfung zu sein und den göttlichen Funken in jedem Stein zu erkennen. Das kann man durch Rituale machen oder wie auch immer.

Aber ich bete keine Steine an, und auch keinen Satan, und ich Hexe auch nicht. Mein einziges "Verbrechen" ist, Gott/Göttin außerhalb der Bibel gefunden zu haben.

absalom
05.11.2008, 12:12
Liber Sawi, ich bin zutiefst berührt von deinen Worten! Danke!

Absalom

Geli71
05.11.2008, 14:42
Ist Gott oder ein göttliches Wesen nur innerhalb der Schöpfung zu finden oder glaubst du auch an eine personifizierte Existenz eines Gottes? Also, um bei deinem Bild zu bleiben: gibt es den Tischler als Person, oder ist er nur in seinem Werk zu finden?

Wenn ja, kommuniziert er mit dir ? Ist er an dir als Person interessiert ?

Geli

anonym004
05.11.2008, 16:18
Sawi, ich hätte es nicht besser sagen können :)
das hast du sehr schön gesagt. ich kann dir eigentlich nur zustimmen :)

also, was ist Wicca für mich?
Also, zuerstmal ist es eine Naturreligion die (wenn ich da richtig informiert bin) ihre Wurzeln im Keltentum hat.
Man glaubt an einen Gott und an eine Göttin, als Dualitätsprinzip wurde mir das mal erklärt....das eine geht nicht ohne das andere. Ausserdem feiert man die 8 Jahreskreisfeste ( Samhain, Yule, Imbolc, Ostara, Beltane, Litha, Lughnasad und Mabon). Die Feste orientieren sich am Rhythmus der Natur.

Was ich so schön daran finde ist das man sich als "Teil des Ganzen" sieht. Alles hat seinen Platz und seine Rolle in der Natur, und dem Kreis des Lebens (also Leben-Tod- Wiedergeburt).

Wicca hat kein heiliges Buch, in dem alle Antworten auf den Sinn des Lebens stehen. Man geht auch nicht missionieren oder muss Geld bezahlen.
Auch das gefällt mir daran gut.

Alles in der Natur wird als heilig angesehen, und wie Sawel schon sagte, ist die Natur sozusagen "das Spiegelbild" der Schöpferkraft. Man ist ein Teil davon und zeigt das z.B. durch Rituale (so wie bei den Christen zum Beispiel das Abendmal ein Ritual ist).
Aber es ist Quatsch zu denken, das man den Teufel oder Dämonen anbetet. Denn es gibt ein Gesetzt in diesem Glauben und das sagt "Alles was du aussendest, fällt auf dich zurück"....das ist so wie der Spruch "du erntest was du säst".

Hm, ich kann es leider nicht so schön ausdrücken wie Sawi, aber ich hoffe ich konnte irgendwie erklären, was Wicca für mich ist.

bb Lily &augenroll

BlackRaven
05.11.2008, 16:52
Was ist Inhalt meines Glaubens? Gute Frage. Ich bin ein Suchender und ich müsste Lügen wenn ich sagen würde, ich habe auf alle meine Fragen eine Antwort gefunden. Wer kann das schon sagen?

Sawel hat schon viel geschrieben, dass könnt ich so unterschreiben.

Ich sehe mich als Solitary Gotteskind (Wicca / der Name ist so was von abgedroschen), gehöre also keiner Richtung (Coven) an. Ich find Coven sind net mein Ding. Ich schließe mich net einer Richtung an, um dann nachzuplappern, was andere für richtig halten. Da kann ich auch in eine Kirche gehen. Meine Meinung!

Solitary sind sog. Freifliegende, d.h. sie lehnen jegliche menschliche Hierarchie in Glaubensfragen ab. Allein Göttin/Gott sind der Maßstab. Das setzt voraus, dass man einen ziemlich gefestigten inneren Glauben hat und eine innige Beziehung zu Gott/In erlebt.
Das bedeutet aber net, dass man keine menschlichen Lehrer anerkennt. Aber ich glaube, dass niemand besser oder schlechter ist vor Gott/In. Gott/In gibt wie sie möchte, dem einen mehr dem anderen weniger, aber daraus darf sich keine Hierarchie und besondere Macht ableiten lassen. Ich bin aber in einem Clan aktiv.

Was mir wichtig ist:

1.) Liebe zum Leben in all seinen Formen ist das ethische Grundprinzip. Gotteskinder achten und ehren alle Lebewesen, sie behüten die Kräfte des Lebendigen. Das bedeutet Schutz der Vielfalt im Leben der Natur, bedeutet Kampf gegen Machtmissbrauch, Umweltzerstörung, Kampf gegen die Mächte, welche die Schöpfung der Muttergöttin und unseres Vatergottes zerstören wollen.

2.) Das Wesen des Gotteskindes ist hell erleuchtet, denn sie/er soll ein Licht sein in unserer finsteren Welt. Sie behüten die Kräfte des Guten, sie sind nicht auf Eigennutzen aus, sondern sie sind Licht für andere. Sie behüten und bewahren die alten Traditionen und sie nutzen sie Weise und voller Erfurcht. Das eigene ich wird mit der Schöpfung der Göttin eins, mit dem Gott allen Seins vereint. Darin liegt die Magie, die Kraft, darin liegt unser Wesen.

3.) Es geht nicht in meinem Glauben darum Macht über andere zu haben, sondern darum mein Handeln so zu lenken, dass es sich zum Guten auswirkt! Das ist das ganze Geheimnis meines Weges. Denn wir alle sind verantwortlich für unser Tun und Handeln.

4.) Wir sind die Menschen, wir haben die Macht Gutes zu tun oder Schlechtes zu tun. Diese Entscheidung müssen wir täglich neu treffen! Wir werden ernten, was wir aussäen! Das soll uns Mahnung zur Vorsicht sein! Vorsichtig mit der uns anvertrauten Macht und Kraft umzugehen!

Tu was Du willst, solange es niemandem schadet, das gilt besonders dir selbst!

Mein Glauben basiert auf dem Grundsatz, dass alles eins ist. Alle Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge, Ozeane, Kontinente, Wolken, Planeten, Sterne, ganze Galaxien, sind eine Einheit. Wir alle zusammen sind Eins, und dieses Eins spiegelt zugleich Göttin und Gott wieder. Alle anderen Götter und Göttinnen der Welt sind nichts anderes als einzelne Aspekte der Gottes, verschiedene Manifestation der Kraft im Bewusstsein der Menschen. An dieser Stelle teilen sich natürlich die Meinungen. Das ist aber nicht mein Problem. Was mein Problem ist, dass manche sich den zerstörerischen Kräften des göttlichen mehr zuwenden als den friedlichen und liebenden. Das kritisiere ich an allen Religionen, ihre überaus kriegerischen und gewalttätigen Lehren.

Da diese Gott/In alles ist, trägt jeder einzelne von uns, jedes Tier und jede Pflanze, jeder Stein und jeder See das Göttliche in sich. So lässt sich auch das Gesetz verstehen, schade niemandem, denn dadurch schadest Du der Gesamtheit und letztlich Dir selbst.

Neulich habe ich mal über die Solitary folgendes gelesen: Sie hinterfragen jederzeit alles und bedenken auch die möglichen Folgen.
Selbst eine gute Tat, kann weitreichende Ereignisse nach sich ziehen,
deren Risiken man so umfassend wie möglich abschätzen muss.
Sie leben im festen Glauben, dass jeder Reaktion auch eine Gegenreaktion folgt.

Das fand ich echt passend, denn es stimmt schon. Also für mich. Also leicht mache ich es mir sicher net und der Weg wird auch als sehr schwer von Wiccas angesehen.

Ich glaube, dass Gott/In alles aus Liebe geschaffen hat und wir Menschen in diese Ordnung gestellt wurden. Net über sie gestellt wurden, net unter sie gestellt wurden, sondern wir sollten gleichberechtigt neben allen anderen Wesen unseren Platz einnehmen. Würde man das bedenken, dann sehe unsre Welt anders aus! Aber der Mensch spielt sich als Herrscher auf und tritt damit Gott/In in das liebende Herz. Macht alles kaputt, was sie/er aus Liebe geschaffen hat. Das ist das Böse in der Welt.

Gott/In bezeichne ich deshalb so, weil ich denke Das Gott net nur Vater ist, sondern auch Mutter. Der Mutteraspekt behagt mir deutlich mehr! Ich bin kein Pagangläubiger! Deswegen glaube ich auch net an die drei Christengötter. Ich glaub aber, dass Gott alles in allem ist. An einen Satan glaub ich net, weil ich nur an Gott/In glauben soll. Ich bete auch keine Tiere oder Pflanzen an, oder verneige mich wie andere Leuts vor Kreuzen oder Figuren. Ich find so was komisch. Ich achte und ehre sie, weil sie Gott/In aus Liebe geschaffen hat.

Zur Magie. Magie bedeutet für mich mit den natürlichen Ressourcen, die Gott/In geschaffen hat zu arbeiten, sie zu nutzen und damit Dinge zu bewegen. Das können Kräuter sein, das können Steine sein, das können Räucherungen sein, das kann alles Mögliche sein. Wichtig ist mir dabei, dass ich dies immer im Einklang mit meinem Gewissen und meiner Gottes/In Erkenntnis tue. Ich denke Magie ist nichts böses, sondern Menschen machen Magie zu bösen zwecken! Das geht aber ist mir verboten. Zauberei gibt’s nur in Märchen und auf dem Besen fliegen kann ich auch net!
So, das war`s mal von mir. Wer Fragen hat, der Frage mich einfach.

BR

Mirjamis
05.11.2008, 17:53
Zuerst möchte ich euch danken, dass ihr erklärt, was Wicca ist und was ihr glaubt. Nun ist mir einiges klarer geworden.

Ihr sprecht von Göttin und Gott, aber wenn ich es recht versteh, ist es auch nur einer mit 2 Seiten, der männlichen und weiblichen Seite.

Wie ist es, habt ihr auch eine persönliche Beziehung zu diesem Gott/Göttin?
Betet ihr zu ihm/ihr?

Sawel
05.11.2008, 17:53
Ist Gott oder ein göttliches Wesen nur innerhalb der Schöpfung zu finden oder glaubst du auch an eine personifizierte Existenz eines Gottes? Also, um bei deinem Bild zu bleiben: gibt es den Tischler als Person, oder ist er nur in seinem Werk zu finden?

Wenn ja, kommuniziert er mit dir ? Ist er an dir als Person interessiert ?

Geli

Es gibt den Tischler. Er ist nicht selbst der Tisch sondern hat ih geschaffen und damit ein Stück von sich dort hineingelegt.
Natürlich kommuniziert er/sie mit mir und ist an mir als Person interessiert. So wie eine Mutter oder ein Vater an ihren/seinen Kindern interessiert ist.
Wenn nicht an mir als Person, auf welche Weise sollte Gott/Göttin denn sonst an mir interessiert sein?

@Mirjamis:

Diese von Christen gern so bezeichnete "persönliche Beziehung" (was wäre denn eine unpersönliche Beziehung?) ist natürlich vorhanden. Ohne dieses "Feedback" würde ich gar nicht an Gottes Existenz glauben.

Das Beten ist bei mir so eine Sache für sich. Ich bete eher im Sinne von Gespräch suchen oder um Beistand ersuchen und wenn mir diese Hilfe oder der Beistand gegeben wurde, zu danken.
Ich bin aber kein Fan von "großer Gott, wir loben dich, du bist ja so toll und wir sind nichts, und wir preisen dich und bla" Lobpreis. Ich danke dann wenn Anlaß besteht, aber mein Gott ist keine(r), der so ein kleines Ego hat daß er ständig gelobt und gepriesen werden will. Was wäre das für ein Gott der es nötig hätte, sowas zu verlangen.

Jim-Knopf
05.11.2008, 20:49
Das sind sehr starke Glaubensbekenntnisse, die man hier vernimmt. Kann es sein, dass es sehr viele Paralellen zum Unitarismus gibt?

Was mir am besten gefällt, ist das absolute Bekenntnis zur Gewaltfreiheit, zu Offenheit und Toleranz. Leider lassen die großen monotheistischen Buchreligionen einiges davon vermissen.

Vielen Dank für aufschlussreichen Erläuterungen.

&thx

Geli71
05.11.2008, 20:51
Mmm, klingt alles recht schwammig. Im Prinzip glaubt jeder das was er will und interpretiert sein persönliches Wunschdenken in Gott hinein.

Das könnte man allerdings auch jedem Andersgläubigen - auch Christen zum Vorwurf machen, denn die Gefahr besteht immer.

Wie sieht für euch euer Glaube praktisch aus? Wie wird er im Alltag gelebt? Wie steht ihr zu ehtischen Fragen: ist Familie eine Wert, den es zu erhalten gilt? Und weil wir Christen das auch immer gefragt werden: wie steht ihr zur Frage "Schwangerschaftsabbruch" und "Homosexualität" (wobei ich mir ziemlich sicher bin, die Antwort auf Letzeres schon zu wissen...)

Oder sieht das auch jeder von euch anders? Gibt es nichts, was "allgemeingültig" ist?

Geli

Geli71
05.11.2008, 20:55
Ach, mir fällt da noch etwas ein: wenn die Natur von euch so hoch gehalten wird, müsstet ihr doch alle ganz aktiv im Umweltschutz sein, oder?

Fahrt ihr dennoch Auto? Nutzt ihr die Errungenschaften der modernen Technik?

Wie steht ihr zum Töten von Tieren? Esst ihr Fleisch?

Geli

Mirjamis
05.11.2008, 20:58
Danke Sawel

anonym004
05.11.2008, 21:11
Ach, mir fällt da noch etwas ein: wenn die Natur von euch so hoch gehalten wird, müsstet ihr doch alle ganz aktiv im Umweltschutz sein, oder?

Fahrt ihr dennoch Auto? Nutzt ihr die Errungenschaften der modernen Technik?

Wie steht ihr zum Töten von Tieren? Esst ihr Fleisch?

Geli

Wir fahren schon mit dem Auto, müssen wir auch weil wir relativ ländlich leben. Aber wir achten zum Beispiel Zuhause auf Mülltrennung, auf Strom und Wasserverbrauch usw. Aber ich finde ja, dafür muss man kein Wicca sein, um umweltschonend zu leben/handeln.
Ansonsten fahre ich fast überall mit dem Fahrrad hin (wenn ich darf) oder sitze mit meinem Hintern auf Bonny *gg* (das ist mein Pferd).

Ich esse Fleisch, aber nicht jedes. Schwein esse ich z.B. nicht. Aber eigentlich nur aus dem Grund weil es mir nicht schmeckt.
Ich finde Fleisch essen nicht schlimm, der Körper brauch das ja auch.
Ich würde aber niemals ein Tier schlachten können, ihm leid zufügen und geopfert werden sie von uns auch nicht.

Ich bemühe mich eben alles Leben, Menschen, Pflanzen und Tiere und auch alles andere mit Respect zu behandeln.

bb Lily

BlackRaven
05.11.2008, 23:13
Mmm, klingt alles recht schwammig. Im Prinzip glaubt jeder das was er will und interpretiert sein persönliches Wunschdenken in Gott hinein.

Das könnte man allerdings auch jedem Andersgläubigen - auch Christen zum Vorwurf machen, denn die Gefahr besteht immer.

Wie sieht für euch euer Glaube praktisch aus? Wie wird er im Alltag gelebt? Wie steht ihr zu ehtischen Fragen: ist Familie eine Wert, den es zu erhalten gilt? Und weil wir Christen das auch immer gefragt werden: wie steht ihr zur Frage "Schwangerschaftsabbruch" und "Homosexualität" (wobei ich mir ziemlich sicher bin, die Antwort auf Letzeres schon zu wissen...)

Oder sieht das auch jeder von euch anders? Gibt es nichts, was "allgemeingültig" ist?
Ach, mir fällt da noch etwas ein: wenn die Natur von euch so hoch gehalten wird, müsstet ihr doch alle ganz aktiv im Umweltschutz sein, oder?

Fahrt ihr dennoch Auto? Nutzt ihr die Errungenschaften der modernen Technik?

Wie steht ihr zum Töten von Tieren? Esst ihr Fleisch?

Oh so viele Fragen. Okay fang ich mal an.
Ich kann aber nur mich sprechen.

Warum schwammig? Klar, Individualglaube ist natürlich schwieriger als Herdentrieb. Das bedeutet eben sich Gedanken zu machen, net nachgeplapperte Sachen einfach nur so zu glauben. Ist schon schwierig sich Gott/In persönlich zu stellen. Ist nicht jedem seine Sache. Mit Wunschdenken hat das allerdings nix zutun.
Ich denke aber, dass Gott/In schon so mächtig ist, dass sie/er mir sagt, was dran ist und was net. Manchaml denke ich, was hätten so Leuts wie Abraham, Jakob usw. gemacht, wenn sie so glauben würden wie die Bücherreligionen? Die hatten nix zum Nachlesen oder so, die waren auf ihre Augen, Ohren und auf ihre Wahrnehmung angewiesen. Und doch haben die Gott erlebt. So geht’s halt mir auch und vielen anderen eben auch. Zumindest schützt es mich dafür an Märchen und Lügen zu glauben. Aber jedem das Seine sag ich immer.

Was heisst praktisch gelebt? Das ist so umfassend die Frage. Wir haben unsere Feiertage und mein Leben ist auf den Mond ausgerichtet, wie bei die Juden. Finde ich voll toll übrigens. Also es gibt da schon gewisse Dinge, die man praktiziert, aber wie gesagt, dass steht jeden frei und Individualität, dem inneren Folgen seiner Intuition gilt hier immer der Vorrang. Wichtigstes Element ist das Ehren von Gott und Göttin.
Was man wohl bei Wiccas allgemein sagen kann ist, dass ich keinen kenne, der z.B. zur Armee gehen würde, oder bei der Polizei wäre, also Waffengewalt hat. Das ist unvereinbar für meinen / unseren Glauben. Wie das Christen mit der Bergpredigt vereinbaren können bleibt mir ein Rätsel? Neulich habe ich gelesen, dass die ersten Christen lieber starben, als ne Waffe in die Hand zu nehmen. Auch kenne ich keine die in der Rüstungsindustrie arbeiten würden oder so was. Ich kannte aber mal einen von einer Gemeinde Gottes, der arbeitete in einem Panzerwerk. Als ich den mal fragte, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren könne, meinte der Job ist Job und Gott ist Gott. Also typisch eben.
Also Wicca arbeiten meist in sozialen Bereichen. Viele sind Lehrer, Ärzte, Pädagogen, Musiker, im Krankenhausdiensten, oder arbeiten in Jobs, wo es mit dem Glauben vereinbar ist. Das war auch für mich ganz wichtig. Glaube und Leben sollten schon eine Einheit bilden. Kompromisse bleiben aber net aus. Wir leben halt in einer christlich geprägten Kultur, was soll man machen?

Schwangerschaftsabbruch ist für mich Mord. Es sei denn es gibt die Sicherheit beide würden net überleben. Hier muss jeder selbst entscheiden. Homosexuelles Verhalten gehört ebenso zum Tierreich. Ich mag so was net! Aber ich würde es net verbieten! Es gibt gute wissenschaftliche Arbeiten darüber, die Ursachen ganz verständlich beschreiben.

Klar gibt’s allgemeingültige Regeln. Es sind Sachen, die immer wieder gleich durch Gott/In den Menschen mitgeteilt werden. Manche klingen echt jüdisch lol!

Also ich fahr kein Auto, ich brauche es auch net, noch net. Aber wenn ich es brauche ja klar. Das ist aber echt ein Problem für mich, weil ich solche Maschinen für pure Massenmordinstrumente halte. Moderne Technik, hm – versuche kaum Strom zu verbrauchen. Stelle mir viele Sachen selber her und Biokost ist selbstverständlich. Aber ich esse auch Fleisch, ausser Schwein. Das überlasse ich dann doch lieber den anderen, dass ist nämlich net wirklich erlaubt.
Also wir sind ja in diese Ordnung gestellt und deshalb töten wir auch Tiere zum Überleben. Ja leider. Es tut mir immer innerlich so weh. Also Fleisch gibt’s bei mir nur noch 2 x im Monat. Mehr net. Wer aber Tiere für Kultzwecke opfert ist ein Mörder. Ich versteh das bis heute net, wie man so was machen kann. Besonders bei de Christen verstehe ich das net, dass die noch immer so viele Tieropfer hinschlachten.

BR

Geli71
05.11.2008, 23:37
Was bedeutet, das Leben nach dem Mond auszurichten? Indem du diese Dinge beherzigst, die in diesen Mondkalendern stehen? Meine Freundin rupft Unkraut, wenn der Mond dafür günstig steht und meint, dann würde kaum welches nachwachsen. Meinst du solche Sachen?

Aber was hat das mit den Juden zu tun? Das habe ich nicht verstanden.

Und was meinst du mit Christen, die Tieropfer hinschlachten? Wo gibt´s denn bitte so etwas?

Geli

Seleiah
05.11.2008, 23:39
Was bedeutet, das Leben nach dem Mond auszurichten? Indem du diese Dinge beherzigst, die in diesen Mondkalendern stehen? Meine Freundin rupft Unkraut, wenn der Mond dafür günstig steht und meint, dann würde kaum welches nachwachsen. Meinst du solche Sachen?

Aber was hat das mit den Juden zu tun? Das habe ich nicht verstanden.

Und was meinst du mit Christen, die Tieropfer hinschlachten? Wo gibt´s denn bitte so etwas?

Geli

Hier in der naehe gibts eine gemeinde die schmeissen nen Ziegenbock vom Kirchturm.. Ist eben der suendenbock, ein opfer fuer Gott

Sawel
05.11.2008, 23:45
Mmm, klingt alles recht schwammig. Im Prinzip glaubt jeder das was er will und interpretiert sein persönliches Wunschdenken in Gott hinein.



Schwammig? Jeder glaubt, was er will? Hast du nicht bemerkt, daß jeder Wiccaner mit meinem Eingangsposting konform ging? Wir haben schon eine gemeinsame Grundlage.



Wie sieht für euch euer Glaube praktisch aus? Wie wird er im Alltag gelebt?

Indem ich versuche, mein Handeln nach meiner Überzeugung auszurichten. Dazu gehort vor allem mich in den Kreislauf der Natur einzuordnen und mich mit ihr zu beschäftigen. Und zu versuchen aufbauend anstatt zerstörerisch zu wirken.


Wie steht ihr zu ehtischen Fragen: ist Familie eine Wert, den es zu erhalten gilt?

Eine Familie (oder bei Tieren eine Herde oder was auch immer) ist eine natürliche Anordnung, das Lebensprinzip für ein Geschöpf schlechthin, natürlich ist das erhaltenswert. So funktioniert die Welt.


Und weil wir Christen das auch immer gefragt werden: wie steht ihr zur Frage "Schwangerschaftsabbruch" und "Homosexualität" (wobei ich mir ziemlich sicher bin, die Antwort auf Letzeres schon zu wissen...)


Abtreibung ist eine Gewissensentscheidung, in die ich mich bei fremden Leuten nicht einmischen will und kann. Ich persönlich würde mich immer für das Leben entscheiden, aber in manchen Situationen habe ich auch Verständnis für einen Abbruch.
Homosexualität ist für mich ganz klar etwas sehr natürliches und ich ermuntere homosexuelle Menschen, diese ihre angeborene Neigung auszuleben. Sonst werden sie nur unglücklich und verbittert (eine ehemalige Userin hier lieferte ein schönes Beispiel dafür). Gott hat uns so konzipiert wie wir sein sollen - ob blond oder brünett, dick oder dünn, groß oder klein, temperamentvoll oder ruhig, homosexuell, bisexuell oder heterosexuell.
Auch auf die Gefahr hin daß ich mich hier sehr verwundbar mache, aber ich selbst bin bisexuell und lebe das auch entsprechend aus.


Ach, mir fällt da noch etwas ein: wenn die Natur von euch so hoch gehalten wird, müsstet ihr doch alle ganz aktiv im Umweltschutz sein, oder?

Fahrt ihr dennoch Auto? Nutzt ihr die Errungenschaften der modernen Technik?

Wie steht ihr zum Töten von Tieren? Esst ihr Fleisch?


Um die Natur zu achten und zu schützen, muß ich in keinen Verein eintreten. Jeder kann seinen eigenen kleinen Beitrag dazu geben, bei sich zu Hause. Das fängt schon bei kleinen Dingen wie Müll trennen an, oder nicht achtlos herumzutrampeln auf Blumen oder irgendwas schädliches ins Abwasser zu kippen oder den Müll aus dem Autofenster zu werfen. Ein maßvoller Umgang ist wichtig.

Natürlich fahre ich Auto. Ich kann keine Strecken von 50km mit dem Fahrrad fahren. Aber ich benutze es nicht wenn ich nur mal um die Ecke will. Auch hier: maßvoller Umgang.
Wir leben ja nicht in der Steinzeit.

Und ich esse Fleisch. Schon etwas von der Nahrungskette gehört? Das ist der Lauf des Lebens. Auch Tiere essen sich gegenseitig. Wir gehören dazu und essen wiederum andere Tiere.

Geli71
06.11.2008, 00:01
Mit "schwammig" meinte ich, dass es anscheinend keine allgemeingültigen Regeln/Gebote/Grundsätze gibt. Ihr sagt ja selbst, dass jeder glauben kann, was er will - und sich dennoch wiccaner nennen kann. Oder habe ich das falsch verstanden? (Bin schon ein bisschen müde)

Das mit der Natur verstehe ich nicht. Welche "Kraft" kann man da erfahren? Mal abgesehen vom Wachstum der Pflanzen...

Steht ihr auch auf Homöopathie und Heilpraktiker und so was? Dafür habe ich mal viel Geld ausgegeben, als ich sehr verzweifelt war. Genutzt hat´s leider nichts.

Wie kommt ihr auf Gott/Göttin? Könnte es nicht ein Gott-Wesen sein, dass sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften besitzt? Das ist übrigens auch mein Verständnis des christlichen Gottes (der ja bekanntlich Mann und Frau als sein Ebenbild schuf).

Jetzt erst mal Schluß mit der Fragerei. Muss ins Bettchen...

Gute Nacht wünscht

Geli

Sawel
06.11.2008, 00:09
Mit "schwammig" meinte ich, dass es anscheinend keine allgemeingültigen Regeln/Gebote/Grundsätze gibt. Ihr sagt ja selbst, dass jeder glauben kann, was er will - und sich dennoch wiccaner nennen kann. Oder habe ich das falsch verstanden?

Das hast du falsch verstanden. Es gibt allgemeingültige Grundsätze. Die wurden nun schon hinreichend erläutert.


Das mit der Natur verstehe ich nicht. Welche "Kraft" kann man da erfahren? Mal abgesehen vom Wachstum der Pflanzen...

Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Empfindest du keine Kraft von Gott? Also daß er die Kraft gibt?
Man kann diese der Schöpfung innewohnende Energie kanalisieren und bis zu einem gewissen Punkt lenken. Aber das ist eine Kunst, und das kann nicht jeder.


Steht ihr auch auf Homöopathie und Heilpraktiker und so was? Dafür habe ich mal viel Geld ausgegeben, als ich sehr verzweifelt war. Genutzt hat´s leider nichts.


Ich kann mir vorstellen daß das nichts gebracht hat, ich halte davon nämlich überhaupt nichts. Das ist diffuse Scharlatenerie ohne medizinisch/physikalisch/pharmazeutisch nachweisbare Wirkung. Das hat nichts mit dem zutun, was ich mit heilen meine.


Wie kommt ihr auf Gott/Göttin? Könnte es nicht ein Gott-Wesen sein, dass sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften besitzt?

Das ist doch im Prinzip damit gemeint. Mutter und Vater in einem.

BlackRaven
06.11.2008, 00:54
Was bedeutet, das Leben nach dem Mond auszurichten? Indem du diese Dinge beherzigst, die in diesen Mondkalendern stehen? Meine Freundin rupft Unkraut, wenn der Mond dafür günstig steht und meint, dann würde kaum welches nachwachsen. Meinst du solche Sachen?

Ich dacht du kennst die Bibel? Da kannst du viel darüber lesen, was es mit dem Mond auf sich hat. Juden haben net einen Sonnenkalender und das ist so von Gott auch net gewollt! Deshalb haben sie einen Mondkalender! Wie wir eben auch. Wieder was Gemeinsames! Mondkalender? Hab einen ja, da steh aber nur Zahlen drauf!


Aber was hat das mit den Juden zu tun? Das habe ich nicht verstanden.

Nun was hat das mit Juden zutun? Gute Frage. Es ist nur komisch, dass ganz vieles bei uns ähnlich ist wie bei ihnen. Im Unterschied zu euch eben. Das ist sicher kein Zufall! Gott/In wirkt eben! Wenn ich die Bibel lese staune ich schon extrem oft. Besonders bei den Prophetenschriften.


Und was meinst du mit Christen, die Tieropfer hinschlachten? Wo gibt´s denn bitte so etwas?

Ich dachte du kennst deine Religion? Geh mal an Ostern nach Griechenland, was meinst was da an Massen für Opferlämmer geschlachtet werden, als Sündopfer. Oder bei de Kopten ist es noch doller. He Leuts, ich finds echt komisch, ihr kennt net mal eure eigne Religion lol. Aber ihr meint zu wissen was Wicca ist / lach. Übrigens unser aller Gott/In fordert kein Blutopfer! So was ist grässlich, aber das sagten die Propheten ja auch schon.


Wie kommt ihr auf Gott/Göttin? Könnte es nicht ein Gott-Wesen sein, dass sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften besitzt? Das ist übrigens auch mein Verständnis des christlichen Gottes (der ja bekanntlich Mann und Frau als sein Ebenbild schuf).

Noch mal, ich denke du kennst die Bibel? He du weißt net mal, dass Gott in der Bibel in Sie Form angesprochen wird? ATA = weiblich für sie! He das lernt man im Reliunterricht! Gott wird in weiblicher und männlicher Form angesprochen, ach so ja natürlich bei den Juden und bei uns sorry. Oh, oh, das ist schon ein Zeugnis für Bibelkenner. Das tat übrigens auch der Jesus! Der sprach von Gott immer in ata Form und zugleich auch vom Vater! Gott und Göttin eben. Das kann man alles in schlauen Büchern von christlichen Theologen nachlesen! Ach so, dass Wort El ist ungeschlechtlich – also Gott! Bei uns auch!


BR

Faye
06.11.2008, 05:56
Warum schwammig? Klar, Individualglaube ist natürlich schwieriger als Herdentrieb. Das bedeutet eben sich Gedanken zu machen, net nachgeplapperte Sachen einfach nur so zu glauben. Ist schon schwierig sich Gott/In persönlich zu stellen. Ist nicht jedem seine Sache. Mit Wunschdenken hat das allerdings nix zutun.

In Wicca gibt es nicht nur viele unterschiedliche Traditionen, sondern auch die Möglichkeit "Religionsklau" zu betreiben. Was die anderen bei uns machten,machen wir bei ihnen (grins). das heißt, wir nehmen uns aus anderen Religionen das, was uns gut tut. Ich war,bevor ich meine Nachbarin kennenlernte, die der dianischen Tradition folgte, ein Mitglied der Mormonensekte, und danach in christlichen Kirchen, einemgemischen Hexenkonvent, der der keltischen Tradition verbunden war (trotzdem besuchte ich weiter den Gottesdienst meiner Gemeinde),und, nachdem ich aus dem Konvent ging, alleine praktizierend (ging aber immer noch zur Kirche.Denn ich denke, das man/frau beides kann: Christin UND Heidin zu sein. Nun stehe ich an einem Kreuzweg der Göttin Hekate. Ich spüre, das ich mich entscheiden muß, weil ich mich so entwickelte (nicht, weil mir jemand das vorschrieb). Ich habe mich für die dianische Tradition und gegen den männergott christlicher Kirchen entschieden, weil ich von IHM die nase voll habe (aus mehreren Gründen, die ich hier nicht sagen will).
Trotz allem habe ich aus JEDER dieser gruppen für mich etwas gezogen, und praktiziere es, weil ES MIR GUT TUT! Schwammig? Nein! Individuell? Ja! Und das ist der Unterschied zwischen Christentum (so, wie ich es erlebte) und Heidentum)



Was man wohl bei Wiccas allgemein sagen kann ist, dass ich keinen kenne, der z.B. zur Armee gehen würde, oder bei der Polizei wäre, also Waffengewalt hat. Das ist unvereinbar für meinen / unseren Glauben. Wie das Christen mit der Bergpredigt vereinbaren können bleibt mir ein Rätsel? Neulich habe ich gelesen, dass die ersten Christen lieber starben, als ne Waffe in die Hand zu nehmen. Auch kenne ich keine die in der Rüstungsindustrie arbeiten würden oder so was. Ich kannte aber mal einen von einer Gemeinde Gottes, der arbeitete in einem Panzerwerk. Als ich den mal fragte, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren könne, meinte der Job ist Job und Gott ist Gott. Also typisch eben.

Da irrst du dich aber!
In den USA sind Wicca als Militärgeistliche zugelassen, was auch bedeutet,das sie in der Armee sind 8was ich persönlich ablehnen würde), ebenso als Gefängnisgeistliche oder imRettungswesen.
Der Mann meiner ehemaligen Hohepriesterin im gemischten Coven war ein Cop, und ebenfalls Wicca.
Als Mann war er ein A***, aber als Cop Spitze!



Schwangerschaftsabbruch ist für mich Mord. Es sei denn es gibt die Sicherheit beide würden net überleben. Hier muss jeder selbst entscheiden. Homosexuelles Verhalten gehört ebenso zum Tierreich. Ich mag so was net! Aber ich würde es net verbieten! Es gibt gute wissenschaftliche Arbeiten darüber, die Ursachen ganz verständlich beschreiben.

Wieso meinst du das?
Ist das deine persönliche Meinung, die deines Coven oder die deiner Tradition?
In der dianischen (="feministischen") Tradition ist eine Abtreibung das Recht der Mutter! Meine eigene Mutter hatte uns Kinder nie gewollt (meine Schwester das Ergebnis einer Vergewaltigung, ich das Ergebnis eines Mannes,der nur seinen Spaß haben wollte, und der meine Mutter schwanger sitzen ließ), mußte uns aber bekommen, weil Abtreibung verboten war.Wir wuchsen ohne Liebe, aber mit viel Schläge auf. Willst du, das Kinder so aufwachsen müssen?

Faye
06.11.2008, 05:56
Fortsetzung:

Und warum magst du Homosexualität nicht? Weißt du nicht, dass einige Gottheiten homosexuell waren, bzw.zweigeschlechtlich oder Gestaltwanderer (z.B. Loki)? Das in alten Traditionen es Priesterinnen von Göttinnen gab, die heutzutage als "transidentisch" bezeichnet werden könnten?
Hier ein Zitat (leider in Englisch):


In Canaan we find the Goddess as Athirat also called Asherah or Astarte and Her hierodule transsexual priestesses, the Qedshtu. It should be noted that just as Gallae is changed into Gallus denying the very gender of these priestesses and erasing the truth of their lives, the bible refers to them as Qedeshim (masculine). The functions of the Qedshtu were almost identical to those of the Assinnu and sexual congress with the Qedshtu was considered sex with Athirat Herself. Apparently they also practiced a tantric sacred sexual rite accompanied by drums and other instruments and also used flagellation to obtain an ecstatic state. The worship of Athirat dates back as far as 8000 BCE by the Natufians who were replaced around 4000 BCE by the Yarmukians. The young consort, Baal added around this time and somewhat better known in biblical times as El. By around 2000 BCE the Qedshtu and the other priestesses worn long flowing caftans made of mixed colours, interweaved with gold and silver threads intended to invoke a vision of Athirat in Her full glory in the springtime and are thought to have also worn veils over their faces. They were renown for charity, maintained the garden like groves and temples of Athirat and were prized potters and weavers. Please note that maintaining the groves, pottery and spinning and weaving are all "women's work" giving further evidence of how the Qedshut lived and were seen in their society. Among the surviving rites was the preparation of a sacred ritual food made from a mixture of milk, butter, mint and coriander blended in a cauldron and blessed by lighting seven blocks of incense over the top while accompanied by music played by other Qedshtu. This food preparation is dates from the early neo-lithic societies pre-agriculture but just post the first domestication of herd animals. We encounter this all the way up to the Roman period in various similar forms giving credence to the idea that the domestication of cattle, sheep and goats may well have been a contribution, remembered in the sacred, of transsexual and intersexuals during the neo-lithic since this food is the exclusive responsibility of transsexual and intersexual priestesses.
The invasion of Canaan by the bloodthirsty, patriarchal and fanatical followers of Yahweh, the people later known as the Israelites, took place around 1000 BCE. Yahweh's worshipers insisted he was a jealous god that would have no rivals. Unable to completely conquer the Canaanites, they lived in close proximity for a while. It's no wonder that the Israelite women were drawn to Athirat, now often called Asherah, whose followers believed in equality of the sexes. It is no wonder that the sexually repressed Israelite men would also want to participate in Her rites. For a time the religions mixed enough that Yahweh and Asherah were considered co-deities. The Levite priests of Yahweh were at their wits end, since even their wives often openly worshiped Asherah. That some of their "sons" became Qedshtu, can be decoded in the story of Joseph and his "coat of many colours". It is believed that Rachel, Joseph's mother, was a priestess of Asherah and the coat came from her. We've mentioned the colourful caftans with gold and silver threads that were the marks of the Qedshtu, both transsexual and non transsexual priestesses. Small wonder that Joseph's brothers, devotees of Yahweh, would react badly to their brother becoming a woman, a hierodule priestess of Asherah, for indeed this is what the story indicates.
Almost all of the various levitian laws came from this period as an attempt to kept the Israelites from worshiping Asherah. Outlawed was the "wearing of cloth made from mixed fibres", banned from the presence of Yahweh were the eunuchs who "had crushed their testicles between stones", outlawed was the wearing of clothing of the opposite sex. Israelite men were given permission, even directed, to kill their own wives and children if they did not follow their teachings. The Levites were essentialists and not only would not recognize the womanhood of the trans-Qedshtu, but referred to them as men who laid with men. Among the Canaanites, homosexual behaviour wasn't uncommon and was widely accepted. There are ample examples of artwork showing these relations that are clearly not with Qedshtu. Then, as today, these essentialists failed to understand the difference between a transsexual and a homosexual. It wasn't so much the homoerotic sex that upset them, it was the idea that a man would become a woman and chose to live that way that terrified them. Of important consideration is that the followers of Yahweh figured descent patrilinearly and the Canaanites matrilinearly. The status of women within these two cultures reflected that difference. Levite law is filled with punishments for wives who "strayed" while in the Canaanite society women openly participated in sacred sex various times of the year at the temples. The concept of "bastard" or illegitimate child is a product of this early patrilinear model because with a matrilinear one, all children are treasured. Children conceived as a result of the sacred sexual rites were considered especially blessed within Goddess traditions.
The open warfare between the Israelites and followers of Athirat began in earnest soon after the rule of Solomon when Canaan was divided into Israel and Judah. That many Hebrew rulers were not only tolerant of the worship of Athirat, but sometimes were themselves worshipers cannot be denied. Qedshtu were welcomed and openly practiced in Hebrew temples. Jeroboam, Rehoboam and Abijam all openly worshiped Athirat and Baal. Rehoboam's mother was a Qedshtu. Abijam's son, Asa, who ruled between 908 to 867 BCE, converted wholly to Yehweh and exiled many Qedshtu and destroyed their temples and burned their groves. He removed his own mother, Maacah, from the throne because she was a Qedshtu priestess. Jehosphaphat of Judah, went further and "the remnants of the male cult prostitutes who remained....he exterminated." ( 1 Kings 22:46 RSV) The war on the followers of Athirat continued, it's interesting to note that Athirat was so feared, She is not even mentioned, but rather the biblical text refer to the followers of Baal, her consort, only. This pattern is repeated in much of the old testament. King Jehu, whose murderous attempt at genocide of Athirat and Baal's worshipers is called "cunning", pretended to convert and called all the Qedshtu together for a mass celebration at the temple of Jerusalem. When he had gathered them all together and invited them to partake of their rituals, he had the doors locked and his guards murder everyone and then throw their bodies on the city garbage dump. King Josiah, yet another son of a follower of Athirat, Amon, in the tenth year of his rule ordered all images of Athirat and Baal gathered together at Kidron and burned. Not content with this, he then committed total sacrilege and ordered all the bones of Her worshipers dug up and burned on the altars and then scattered to the winds. Then he proceeded to hunt out the remaining worshipers in their communal homes and temples (he broke down the houses of the male cult prostitutes......where the women wove hangings) and killed them all. The christian descendants of the Israelites a thousand years later would repeat these deeds, but more of that later. Let us now journey to ancient Russia then back to Anatolia and then on to Greece and Rome.
http://gallae.com/His2.html Hervorgebung von mir

Im Gegensatz zum patriarchalischem Gott der Christen und der Juden, hatte die Göttin immer Toleranz für:

Homosexualität

Transidentität

"freie" Liebe

weil Sexualität Freude, und nicht Qualen bringen soll.

Isaak
06.11.2008, 10:18
Vom Prinzip ist es nicht sehr verwunderlich, wenn Anhänger einer naturbezogenen, bzw. einer "G"tt in allen Dingen und ins besondere in der Natur" -Religion Argwohn gegen Büchreligionen hegen.

Wenn man nur bedenkt, wie viele Naturvölker ihrer Naturreligion beraubt wurden und das nur weil man ihnen die "Neue Botschaft Jesu Chrsti" bringen wollte und dies sogar angeblich tun musste.
Heute noch glaube viele dies tun zu müssen und selbst wenn die nun neu zu missionierenden auch nur Mitmenschen sind, welche eben noch nicht an Jesus Christus glauben und keine Naturmenschen mehr sind.

Es ist nur ein Vorschlag, aber vielleicht ist es fruchtbarer wenn Christen und wir Juden die noch wenigen Naturvölker und die postmodernen naturliebenden und -lebenden Mitmenschen, welche an G"tt in der Natur glauben und die Bibel vielleicht weitgehend als Buchreligion ablehnen, in Frieden und in ihrer zuzugestehenden Glaubensfreiheit leben lassen würden und dies auch hier im Gnadenkinder.de.

Bitte lasst jeden so glauben und G"tt erkennen wie diese es möchten und wollen.

Bitte.

Und hinterfragt nicht nur in dem Sinn und nicht in der Weise wie, "Ich frage zwar, aber ich glaube euch nicht und werde euch auch nie glauben können, denn der wahre Glaube ist anders."



Ich bin zwar nur Jude und kein Wiccaim, aber ich und viele meiner Glaubensbrüder und Schwestern wissen sehr genau, dass G"tt nicht allein in unseren Büchern Tanach und somit nicht nur in der Tora, auch nicht nur im Talmud, oder allein in der Kabbala hineinpasst, sondern unendlich größer ist und zwar in jedem einzelnen kleinsten Teil der materiellen Welt und somit in der Natur und selbst in den vom Mensch zusammengesetzten und umgeformten Dingen und sogar in der Tinte von Buchstaben und unserem Geist zu finden ist.

Und dennoch, einige Mitmenschen empfinden Nichts für die Natur und werden erst munter, in ihrem Gemüt, wenn sie Elektronik sehen und verwenden können, oder in glänzenden Autos sich bewegen können. Andere werden munter, im Gemüt, wenn sie fremde Gedanken hören oder lesen können. Und andere werden munter, im Gemüt, wenn sie Natur um und in sich Selbst begegnen.

Vielleicht ist es nicht G"tt in der Natur und auch nicht G"tt in unseren Gedanken und Worten, sondern vielleicht ist es unser innerstes Vertrauen, bzw. Misstrauen, so dass wir uns entweder da oder dorthin an G"tt wenden und IHM entsprechend begegnen.

G"tt aber wäre selbst im Nichts zu finden und ebenfalls in Allem was ist. So in Büchern und so auch in der Natur und in keinem überwiegt ER oder ist ER/ES/SIE mehr oder weniger vorhanden.

Der aber welcher glaubt und vorgibt G"tt besser gefunden zu haben als der Andere, der glaubt nur IHN für sich gefunden zu haben.
Und in dem dieser, seinem Gegenüber, G"tt als entfernter erklärt, als wie dieser selbst in wahrnimmt, dieser hat sogleich sich selbst G"tt schon wieder entzogen, denn G"tt ist nirgends mehr oder weniger anwesend.

Shalom
Isaak

Geli71
06.11.2008, 11:08
Ich denke, wenn man Christen diese Fragen stellt, wird man eben so unterschiedliche Antworten hören. Leider können manche "Christen" sogar Abtreibung und Homosexualität (obwohl man das eigentlich nicht in einem Atemzug nennen dürfte) mit ihrem Glauben vereinbaren.

Für mich habe ich beschlossen, diesen unfruchtbaren Dialog zu beenden. Ich habe an anderer Stelle alles dazu gesagt, was es aus meiner Sicht dazu zu sagen gibt.

Geli

Faye
06.11.2008, 11:28
Ich denke, wenn man Christen diese Fragen stellt, wird man eben so unterschiedliche Antworten hören. Leider können manche "Christen" sogar Abtreibung und Homosexualität (obwohl man das eigentlich nicht in einem Atemzug nennen dürfte) mit ihrem Glauben vereinbaren.

Für mich habe ich beschlossen, diesen unfruchtbaren Dialog zu beenden. Ich habe an anderer Stelle alles dazu gesagt, was es aus meiner Sicht dazu zu sagen gibt.

Geli

Müßen Christen mit "einer Stimme" sprechen? Können sie nicht auch unterschiedliche Meinungen haben, auch über Glaubensdinge?
Der Glaube ist IMMER eine persönliche Angelegenheit, darum auch unterschiedlich.

Schleusenwächter
06.11.2008, 12:52
Es gibt aber wesentliche und unaufgebbare Mindest-Inhalte!
Schon von daher kann Glauben richtig definiert nicht nur Privatsache sein, sondern ist von Lehre und Praxis immer auf den Nächsten und die Umwelt ausgerichtet.
Individuell ist Glaube in der ganz privaten Dimension zwischen Mensch und Gott, im Gebet und der Glaubensinhaltsinterpretation, in der konnexität von Orthodoxie und Orthopraxie. Die Glaubensquellen sind jedoch andere (worüber hier nun nicht gestritten werden muss!!) und nicht zur Disposition gestellt.

In ihrer Gier nach schneller Befriedigung und persönlichen Vorteilen bei der Suche und der Bewältigung des "rechten Weges" kommen Menschen auf immer neuere Ausgestaltungen und Ideen, die als modern, aufgeschlossen und emanzipiert verkauft werden.

In Wahrheit geht man hier unbemerkt Zurück in die Steinzeit...
Wann wird die Vielehe -bei aller Empörung gegen die Moslems- wohl hierzulande wieder möglich? Wann werden Menschen sich nicht mehr nur kosmetisieren, sondern gänzlich zerstören....

Guten Tag.

absalom
06.11.2008, 14:15
Der aber welcher glaubt und vorgibt G"tt besser gefunden zu haben als der Andere, der glaubt nur IHN für sich gefunden zu haben.
Und in dem dieser, seinem Gegenüber, G"tt als entfernter erklärt, als wie dieser selbst in wahrnimmt, dieser hat sogleich sich selbst G"tt schon wieder entzogen, denn G"tt ist nirgends mehr oder weniger anwesend.

Nach meinem Verständnis sehr weise und wahre Worte!

Geli71
06.11.2008, 14:41
@ Schleusenwächter: ich musste mir deine Worte zwar mehrmals durchlesen um sie zu verstehen, gebe dir aber Recht.

Geli

Faye
06.11.2008, 14:54
In Wahrheit geht man hier unbemerkt Zurück in die Steinzeit...


Wer ist mehr in der "Steinzeit" behaftet? Die Religion, die sich, wie Wicca, ständig weiterentwickelt, und auch persönlichen Bedürfnissen Rechnung trägt, oder die, deren Glaubensinhalte sich kaum verändern, deren heiliges Buch nicht neu interpretiert wird, und die immer noch an Altem festhalten?

Jungtroll
06.11.2008, 15:19
interpretiert sich gott denn auch neu also wenn sich der glaube ändert würd das ja heissen gott ändert sich auch das ist für mich schon ein unterschied ob ich sage eine religion entwickelt und ändert sich ständig oder ob ich sage ich persönlich ändere mich und lerne dazu

Faye
06.11.2008, 15:31
interpretiert sich gott denn auch neu also wenn sich der glaube ändert würd das ja heissen gott ändert sich auch das ist für mich schon ein unterschied ob ich sage eine religion entwickelt und ändert sich ständig oder ob ich sage ich persönlich ändere mich und lerne dazu

Interessante Frage!
Ich denke, und das ist meine persönliche Meinung, dass Gott immer so gesehen wird, wie eine Gesellschaftsform es sich wünscht. Denn die Existenz eines wie auch immer gearteten Gottes wurde bis heute nicht bewiesen!

Sawel
06.11.2008, 18:32
Ich denke, wenn man Christen diese Fragen stellt, wird man eben so unterschiedliche Antworten hören. Leider können manche "Christen" sogar Abtreibung und Homosexualität (obwohl man das eigentlich nicht in einem Atemzug nennen dürfte) mit ihrem Glauben vereinbaren.

Für mich habe ich beschlossen, diesen unfruchtbaren Dialog zu beenden. Ich habe an anderer Stelle alles dazu gesagt, was es aus meiner Sicht dazu zu sagen gibt.

Geli


Und dafür habe ich mir jetzt die Mühe gemacht?
Und was heißt hier bitte unfruchtbar? Wie sieht denn in deinen Augen "fruchtbar" aus?

Geli71
06.11.2008, 19:46
Sorry Saweljuschka,

damit meine ich dich nicht! Es war interessant von dir zu lesen und auf dieser Ebene würde ich den Austausch auch weiter führen. Aber was von den Anderen kam strotzte in jeden Satz nur so vor Verdrehungen von biblischen Wahrheiten, Vorurteilen gegenüber über dem christlichen Glauben usw.

Auf alles einzugehen würde Stunden kosten und würde doch nichts bringen. Dialog ist gut, ja. Aber wenn eine Grundlage dafür fehlt, kann es nicht funktionieren. Mag sein, dass ich auch von Vorurteilen bestimmt bin. Aber mir laufen nur kalte Schauer über den Rücken, wenn ich hier lese und ich brauche zumindest mal eine Pause...

Geli

Sawel
06.11.2008, 19:54
Aber was von den Anderen kam strotzte in jeden Satz nur so vor Verdrehungen von biblischen Wahrheiten, Vorurteilen gegenüber über dem christlichen Glauben usw.

Auf alles einzugehen würde Stunden kosten und würde doch nichts bringen. Dialog ist gut, ja. Aber wenn eine Grundlage dafür fehlt, kann es nicht funktionieren. Mag sein, dass ich auch von Vorurteilen bestimmt bin. Aber mir laufen nur kalte Schauer über den Rücken, wenn ich hier lese und ich brauche zumindest mal eine Pause...


Nun gut vieleicht kannst du dann wenigstens ein bißchen nachvollziehen, wie wir uns fühlen, wenn ständig Verdrehungen, Vorurteile, Falschinformationen etc. über unseren Glauben kommen. Da kriege ich auch kalte Schauer

Geli71
06.11.2008, 21:46
Es ist wohl immer so, wenn der persönliche Glaube mit einer ganzen Religion in einen Topf geworfen wird.

BlackRaven
06.11.2008, 23:23
Faye, wenn das dein Glaube ist, dann sei es so. Meiner ist es net!!! Ich kann mit deinen Sichtweisen garnix anfangen und wöllte ich auch net. Du musst damit glücklich sein, net ich.


Und warum magst du Homosexualität nicht? Weißt du nicht, dass einige Gottheiten homosexuell waren, bzw.zweigeschlechtlich oder Gestaltwanderer (z.B. Loki)? Das in alten Traditionen es Priesterinnen von Göttinnen gab, die heutzutage als "transidentisch" bezeichnet werden könnten?

Ich hatte gesagt: Ich mag so was net! Aber ich würde es net verbieten! Muss ich es mögen? Ne oder?
Eins will ich noch klar stellen, mein Gott/In ist net Homo- oder Bisexuell! So ein Blödsinn, echt. Willkommen in der Antiken Göttermärchenwelt, der Olymp lässt schön grüßen! Weisst, ich hab mit dem Neuheidentum meine Probleme, weil es nix anderes ist als alte Göttermythen neu zu beleben! Göttin sei Dank, dass man auch bei de Wicca langsam merkt, wo so manche Richtungen hin wollen und sich gerade von so was Distanzieren, so auch ich! Ich sagte schon, ich bin net Pagangläubig! Das habe ich auch erklärt! Gott/In ist net menschlich und treibens auch net mit Menschen, SIE/ER ist Gott!



Wieso meinst du das?
Ist das deine persönliche Meinung, die deines Coven oder die deiner Tradition?
In der dianischen (="feministischen") Tradition ist eine Abtreibung das Recht der Mutter! Meine eigene Mutter hatte uns Kinder nie gewollt (meine Schwester das Ergebnis einer Vergewaltigung, ich das Ergebnis eines Mannes,der nur seinen Spaß haben wollte, und der meine Mutter schwanger sitzen ließ), mußte uns aber bekommen, weil Abtreibung verboten war.Wir wuchsen ohne Liebe, aber mit viel Schläge auf. Willst du, das Kinder so aufwachsen müssen?

Ne ich will net das Kinder so aufwachsen müssen! Aber es gibt Alternativen dazu! Dazu muss man net Morden, um Kinder davor zu bewahren. Was deine Tradition dazu sagt ist in meinen Augen net Okay! Gott/In gibt Leben aus Liebe und wer diese Liebe hinmordet der Tritt diese Liebe mit Füssen, also damit Gott/In. Tolle Tradition!


Im Gegensatz zum patriarchalischem Gott der Christen und der Juden, hatte die Göttin immer Toleranz für: Homosexualitä, Transidentität "freie" Liebe

Das ist deine Ansicht, net meine! Ich denke da ganz anders und glaube es auch! Weil wir nämlich ne Verantwortung haben! Gerade darüber!


weil Sexualität Freude, und nicht Qualen bringen soll.

Stimmt schon, aber es kommt auf die Einstellung an! Wenn ich nur daran denke ich müsste unzählige Kinder miternähren weil ich net weiss wer von wem ist, na dann usw. He so was richtet ne Gesellschaft zu Grunde! Das sagt schon der logische Menschenverstand! Und mit Verantwortung hat dann so was ganz und garnix zutun.

Ne du, das ist so net meine Ansicht, weil es in meinen Augen gegen das oberste Wiccagebot verstösst!

Es ist deine Sache!

BR

Geli71
07.11.2008, 09:45
He, Black Raven, ich bin gerade ganz positiv überrascht von dir! Weiter so, du bist jedenfalls auf dem richtigen Weg!

Geli

Faye
07.11.2008, 11:38
BlackRaven, ich gebe nur das weiter, was seit Jahrhunderten bekannt ist! Und es ist irrelevant, ob du, ich, oder sonst jemand das glaubt, denn es sind historische und religionshistorische Fakten.

BlackRaven
07.11.2008, 13:53
http://smiliestation.de/smiliegenerator/smileys/a98279cc84ec7048489d7f40f86d1e27.png

Geli71
07.11.2008, 14:06
BlackRaven, ich gebe nur das weiter, was seit Jahrhunderten bekannt ist! Und es ist irrelevant, ob du, ich, oder sonst jemand das glaubt, denn es sind historische und religionshistorische Fakten.

Wodurch ist es bekannt? Habt ihr also doch eine Schrift? Ich habe da mal was von so einem "book of shadows" gelesen. Steht da so etwas drin?

Ich hatte euch schon so verstanden, dass im Prinzip jeder glaubt was er will und was Gott/Göttin in seinen Augen gut findet und was nicht.

Das macht es schwer, allgemein gültige Aussagen zu treffen, oder nicht? Und gerade durch diese Hexenzirkel und die heidnischen Kulte ist Wicca ja so in Verrruf geraten (nicht nur bei Christen).

Geli

anonym004
07.11.2008, 14:40
Wodurch ist es bekannt? Habt ihr also doch eine Schrift? Ich habe da mal was von so einem "book of shadows" gelesen. Steht da so etwas drin?

Ich hatte euch schon so verstanden, dass im Prinzip jeder glaubt was er will und was Gott/Göttin in seinen Augen gut findet und was nicht.

Das macht es schwer, allgemein gültige Aussagen zu treffen, oder nicht? Und gerade durch diese Hexenzirkel und die heidnischen Kulte ist Wicca ja so in Verrruf geraten (nicht nur bei Christen).

Geli

SILENCE

Sawel
07.11.2008, 15:14
Wodurch ist es bekannt? Habt ihr also doch eine Schrift? Ich habe da mal was von so einem "book of shadows" gelesen. Steht da so etwas drin?

Ich hatte euch schon so verstanden, dass im Prinzip jeder glaubt was er will und was Gott/Göttin in seinen Augen gut findet und was nicht.

Das macht es schwer, allgemein gültige Aussagen zu treffen, oder nicht? Und gerade durch diese Hexenzirkel und die heidnischen Kulte ist Wicca ja so in Verrruf geraten (nicht nur bei Christen).

Geli

Безмолвие

absalom
07.11.2008, 15:54
Natürlich gibt es historische Vorlagen. Diese Stammen zumeist aus mündlichen Überlieferungen, welche dann schriftlich (z.B. durch Römer, Griechen, Christen etc) festgehalten wurden. Es gibt archäologische Befunde, die nicht selten konträr zu den Überlieferungen stehen. Es gibt schriftliche Aufzeichnungen (Sumerer, Babylonier, Ägypter, Israeliten), die alle auch Überlieferungsmaterial aus vorhergehenden Zeiten aufgreifen und überliefern. Und ohne Zweifel kann man heute sagen, ja es gibt einen Archetyp von Grund- Urreligion, der sich bis heute in allen Religionen erhalten hat. Dazu kamen dann kulturelle / wirtschaftliche und historische Entwicklungen, welche ebenso Religionen geformt und verändert haben. Also den Archetyp individualisiert haben. Alle Religionen sind entwicklungsgeschichtlichen Veränderungen unterworfen und sind dem Werden und Vergehen unterworfen. Nur wenige haben es geschafft bis in unsere Zeit zu überdauern und nicht von anderen kulturellen Zivilisationen und deren Religionen „gefressen“ zu werden. Entscheidend dafür ist ausschließlich die Reformbarkeit einer Religion. Je dogmatischer eine Religion ist, umso militanter ist diese und umso geringer ist ihre innere und äußere Überlebensstärke. Das sind Religionswissenschaftliche Binsenweisheiten, die man anhand der Religionsgeschichte der Menschheit sehr gut belegen kann.

In jeder Fortentwicklung einer Religion finden auch immer gewisse Archetypen ihren Platz, die man ebenso in alten – vergangenen Religionen Widerfinden kann. Keine Religion erfindet sich neu oder selbst, sondern integriert immer ganz wesentliche Anteile aus verschiedenen Religionen. Umso mehr, wenn diese in Konkurrenz zu etwaigen gleichgroßen Religionen steht oder in Begriff ist eine andere Religion zu verdrängen. Es findet dann immer eine Integration „fremder“ Wesensinhalte statt, um an Attraktivität zu gewinnen und etwaige Gegner für sich zu gewinnen. Man nennt das im wirtschaftlichen Sprachgebrauch auch Produktangleichung.

Anhand des Christentums oder des Islam, also sehr jungen Religionen, die zudem noch eine sehr gute schriftliche Religionsgeschichtliche besitzen kann man diesen Werdegang sehr gut beschreiben und nachvollziehen.

Schluss endlich könnte man durchaus mit Kohelet sagen, es gibt nichts neues unter der Sonne, alles war schon einmal da. Genau dieses Fazit kann auch die Religionsgeschichte ziehen.

9. Das, was war, es ist das, was sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was getan wird. Und es gibt nichts völlig Neues unter der Sonne.
10. Gibt es ein Ding, von dem einer spricht: "Siehe, das ist neu"? Es war längst in den Zeiten, die vor uns waren.


Faye du solltest Bedenken, dass gerade die Entwicklung Gottes / der Götter in menschliche Ansichtsweisen mit menschlichen Attributen keines Wegs, als wahr empfunden wurden. Die Mehrheit dieser Epen - Erzählungen beruhen auf historische Ursprünge, die dann durch Mythenbildung (Erzählkunst) weiter entwickelt wurde, um der Nachwelt historische Ereignisse zu überliefern. Schon die alten Philosophen der Antike schmunzelten über die „Volksfrömmigkeit“ die sich Priester durch immer neue Ausschmückungen des Götterhimmels teuer bezahlen ließen!

Wie Felsbilder zeigen, haben sich Menschen schon vor 40.000 Jahren Gedanken darüber gemacht wo ihr eigenes "Ich" eigentlich herkommt und wo ihre Seele nach dem Tode des physischen Körpers verbleibt. So handeln die alten Epen, Mythen, Sagen, Götterwelten usw. auch nicht nur über unsere stoffliche Welt, sondern auch von den geistigen und seelischen Räumen, also von Dimensionen, die wir mit unseren modernen technischen Geräten gar nicht messen können.
Mit welcher Methode oder Vorstellungen wir auch immer unseren Kosmos füllen, beschreiben oder objektiv erklären und berechnen wollen, wir kommen immer nur bis zu einer Grenze, die nicht weiter teilbar oder differenzierbar ist. In den ursprünglichen Religionen wurden die Vielzahl der natürlichen Erscheinungen und Kräften durch eine Vielzahl von einzelnen Göttern symbolisiert. Diese Götterwelten waren komplementär und Halbgötter stellten den Fluss der Wandlungen von Ursachen und Wirkungen zwischen Himmel und Erde da, worin der Mensch dann eingebettet war. Der Homo fühlte sich als Teil des Kosmos und der Erde und nicht als Herrscher der Schöpfung. Das ist das Hauptwesen der alten Religionen gewesen, Bestandteil einer umfassenden und unübersehbaren Welt zu sein, die nach Erklärungen und Verstehen suchte. Mit dem Fortschritt der Technik und der Horizonterweiterung des Menschen änderte sich diese Sichtweise grundlegend und diesem Wandel sind auch die Gottesvorstellungen unterworfen.

Es gibt ungezählte Epen, Mythen, Sagen, Götterwelten und Schöpfungsgeschichten, worin die Erfahrungen und das Wissen unserer Vorfahren beschrieben werden. Sie alle tragen ins sich den gleichen Kontext, die gleichen Urerfahrungen. Aber dennoch sind sie je nach Region und vorherrschenden Verhältnissen, oder dem Einfluss von Katastrophen individuell konzipiert.

Wenn wir uns also den alten „Urglauben“ stellen, sollte man dies immer vor Augen haben. Und Wicca ist ganz sicher nicht auf diese Ursprünge zurück zu führen, sondern eine überaus moderne und zugleich auch integrative Glaubensansicht, die Altes und Neues abwägt und neu interpretiert. Das hat mit dem Wesen oder Widerbeleben von alten Kulturen und dessen Religionen wahrlich nur wenig zutun! Und das ist auch wahrlich gut so!

Absalom

Und nun ist mal Pause bei mir angesagt!

Faye
07.11.2008, 16:59
Wodurch ist es bekannt? Habt ihr also doch eine Schrift? Ich habe da mal was von so einem "book of shadows" gelesen. Steht da so etwas drin?

Ich hatte euch schon so verstanden, dass im Prinzip jeder glaubt was er will und was Gott/Göttin in seinen Augen gut findet und was nicht.

Das macht es schwer, allgemein gültige Aussagen zu treffen, oder nicht? Und gerade durch diese Hexenzirkel und die heidnischen Kulte ist Wicca ja so in Verrruf geraten (nicht nur bei Christen).

Geli

Das "Buch der Schatten" ist ein persönliches Buch jeder Hexe, und hat nichts damit zu tun, was ICH meinte!
Ich bezog mich bei meinen Äußerungen auf archäologische und etnologische Erkenntnisse, und auf Zeugnisse von Orvid und anderen antiken Autoren, die alle als "Feinde" mutterrechtlicher Kulturen einzustufen sind.

birdwoman
20.11.2008, 06:00
Danke fuer das thema!
Besonders an Saweljuschka [ich glaub deine russische heimat wuerde mir gefallen],
Lily [du bist exceptional fuer eine 13-jaehrige, ich denke gifted...]
und Black Raven [du hast recht, raben/kraehen sind gewoehnlich schwarz -waren es aber nicht immer...original waren sie weiss]

Sehr gern haette ich auch von Wicci dazu gehoert!

Als ehemalige evangelical-fundie hatte ich ganz komische, unrealistische vorstellungen von Wicca, und auch vom "boesem heidentum" allgemein.
Alles "neuheidnische", wies heute viele nennen, wurde von meinen mitchristen oft als teufelsanbeterei mit blutruenstigen opfern [tier und mensch] und sexuellen orgien ausgelegt.
Eine heidengruppe, die ich nie kennenlernte, hielt waehrend vollmond ein ritual in der naehe wo wir wohnten. Das war in den 1990ger jahren.
Christen in der nachbarschaft waren ernstlich besorgt um ihre sicherheit!

Einigen jahre spaeter brachte mir eine freundin eine heimatlose frau, die kein obdach hatte. Diese lebte mit mir mehrere monate bis sie ihr eigenes appartment fand. Wir lernten uns gut kennen und wurden wie schwestern.
Chris` mutter war Lenni-Lenape und ihr vater war Sami!
Die groesste ueberraschung war das Chris aktive Wiccan war und leiterin eines covens!
Aber ich konnte an ihr nichts boeses oder spukiges finden, ganz im gegenteil!
Zwar war ihr coven eine traurige geschichte, weil die mitglieder nicht alle miteinander auskamen und es zu machtkaempfen kam. Zu dem zeitpunkt verliess Chris ihren coven. Als sie mit mir lebte hab ich viel von ihr gelernt, vor allem das heidnische menschen keine gefaehrlichen teufelsanbeter sind, und das ihre verbundenheit zur natur die gleiche verbundenheit ist die ich auch empfinde [dafuer hab ich von etlichen christen den titel "dirty animist" verdient].
Chris wurde nach verlassen ihres covens was ihr "freifliegend" nennt.
Zur gleichen zeit war sie dabei verbindung zu ihrer Lenape abstammung zu finden.
Faszinierende mischung, die alte kultur eines nord-oestlichen woodlands indianerstammes kombiniert mit einer modernen western/Euro heidnischen glaubensrichtung.
Aber warum auch nicht?
Heute kann ich sehen das harmoniert weitaus besser zusammen als indianische kulturen und spiritualities mit westlichen christentum.

Blessings to all,
birdwoman

Faye
20.11.2008, 08:59
Birdwoman, kleine Zwischenfrage: Die Leni Lenape, sind doch das, was die Weißen "Delawaren" nannten, oder? Also ein Teil der 5 zivilisierten Stämme, die meist matrifokal oder/und matrilinear geprägt waren. Oder irre ich mich da?

Geli71
20.11.2008, 15:59
absalom, vielen Dank für deinen lehrreichen und sehr informativen Beitrag!

Was Wicca angeht, habe ich wohl genug darüber "gelernt". Ich denke, gerade diese Dinge, so harmlos scheinen, sind in Wirklichkeit die gefährlichsten. Christen sollten keine Gemeinschaft damit haben. Damit lehne ich nicht die Menschen ab, sondern das, womit sie sich beschäftigen.

Geli

Seleiah
20.11.2008, 17:37
Erlaeuter doch mal warum du sowas fuer gefaehrlich haelst

Faye
20.11.2008, 17:42
absalom, vielen Dank für deinen lehrreichen und sehr informativen Beitrag!

Was Wicca angeht, habe ich wohl genug darüber "gelernt". Ich denke, gerade diese Dinge, so harmlos scheinen, sind in Wirklichkeit die gefährlichsten. Christen sollten keine Gemeinschaft damit haben. Damit lehne ich nicht die Menschen ab, sondern das, womit sie sich beschäftigen.

Geli

Falsch, liebe Geli!!!
Wenn du einen Teil der Identität eines Menschen ablehnst, wie in diesem Fall der Glaube, lehnst du auch den Menschen ab, oder stempelst ihn als "2nd class citizen" ab. Seltsamerweise sind es in den USA gerade die Wicca, die Christen gegenüber tolerant sind, aber Christen sind dieses nicht zu Wicca. Ein Beispiel:

Toil, trouble for wiccans at Army base in Texas
After two years of peaceful obscurity, Army witches are denounced by Christian leaders and a congressman (Überschrift)
http://www.rickross.com/reference/wicca/wicca5.html

Hier ein Zitat aus dem Artikel:


Such descriptions of peace-loving wiccans rankle some local Christians. "Everyone thinks they're such sweet, lovely people," said the Rev. Jack Harvey, who runs the Tabernacle Baptist Church in Killeen. But Harvey, who prides himself on his church's strictness -- no dancing or drinking, no Halloween or Santa Claus or Easter Bunny -- knows better. He has compiled a hand-scrawled list of relevant Scripture entitled "Witchcraft is Wicked."

"God says, 'Suffer not a witch to live,' " he said. "We would like to see them saved, but God doesn't change his mind." Over the summer, Harvey is writing letters, planning protests, calling every member of Congress he knows. "We need to stop them," he said. "We're not going to quit until they're gone."

Übersetzung:

Solche Beschreibungen von friedlichem Wiccas reizen einige lokale Christen. "Jeder denkt, dass sie solche süßen, schönen Leute sind," sagte der PredigerJack Harvey, der die Tabernakel-Baptistkirche in Killeen führt. Aber Harvey, der auf die Strenge seiner Kirche - kein Tanzen oder das Trinken, kein Halloween oder Weihnachtsmann oder Osterhasen stolz ist - weiß es besser. Er hat eine handgeschriebene Liste der relevanten Bibelzitate zusammengestellt, betitelt "Hexerei ist Schlecht."
"Gott sagt,das man keine kexen leben lassen soll,'" sagte er. "Wir sähen sie gern errettet, aber Gott überlegt es sich nicht anders." Im Laufe des Sommers schreibt Harvey Briefe, plant Proteste, ruft jedes Mitglied des Kongresses an den er kennt.. "Wir müssen sie stoppen," sagte er. "Wir hören nicht auf, bis sie weg sind."

Wirklich "nett", diese Christen! Und so "liebevoll" und "christlich"!

BlackRaven
20.11.2008, 18:18
Geli, du lehnst ab, dass ich Gott/In liebe und dessen Wegen folge? Das ist mir ehrlich gesagt egal. Wenn so was gefährlich ist, dann sind Christen auch gefährlich? Auch in dem was sie praktizieren? Hier ganz sicher so etliche!

BR

Faye
21.11.2008, 06:26
Geli, du lehnst ab, dass ich Gott/In liebe und dessen Wegen folge? Das ist mir ehrlich gesagt egal. Wenn so was gefährlich ist, dann sind Christen auch gefährlich? Auch in dem was sie praktizieren? Hier ganz sicher so etliche!

BR

Black Raven,leider muß ich dir zustimmen, wie diese Verwarnung belegt:

http://www.gnadenkinder.de/board/showpost.php?p=40983&postcount=30

Sie wollen nicht, dass andere Sichweisen hier neben ihren stehen (erinnert mich sehr an den "eifersüchtigen Gott mit profilneurose", also verwarnen sie zuerst, bevor sie rauswerfen, und dann ganz unter sich sind. Mir ist das und dieses Forum mittlerwile egal geworden, und ehrlich gesagt bin ich froh, wenn die mich sperren. Lange könnte ich SO ETWAS nicht ertragen, ohne gaga zu werden!

poetry
21.11.2008, 10:00
Leute! Was mir auffällt ist, dass ihr Euch augfregt, wenn man Euren Glauben und die Praktiken hinterfragt im Gegenzug aber andere verletzt.

Wer meinem Gott Profilneurosen unterstellt - sorry , da versteh ich keinen Spaß mehr. Und auch wenn man die Buchstaben hinter dem p ausläßt, lieber BR, man kann es sich denken.

Auch die hin und wieder fein verpackte Blasphemie - klasse Zug von Euch!
Ich könnte das gleiche machen und hier mal was über heidnische Opferungen schreiben. Und ihr wißt dass es Gestörte in euren Reihen gibt die sowas parktizieren. Und ich meine nicht das Metsaufen irgendwelcher Odinfreaks.

Wo bleibt Eure Achtung vor anderem Glauben Wo bleibt die ach so geschätzte Achtung vor jedem Lebewesen? Vor jedem Menschen?

Ihr schreit nach Toleranz und teilt ebenso unfair und absolut unter der Gürtellinie aus?

Bei aller Achtung aber ihr seid keinen Deut besser als die Leute gegen die ihr zu Felde zieht, lest Euch mal Eure Beiträge durch ehe ihr jetzt aufschreit.

Sorry, mußte mal sein *wieder zusammenreiß*

Poe

Vico
21.11.2008, 10:42
Danke lieber Poetry,

dem schließe ich mich voll und ganz an!

Gruß und Segen
Vico

absalom
21.11.2008, 12:05
Ich stimme in diesem Fall Poetry nur teilweise zu. Raven, ich frage mich, was bringt es dir persönlich, sich auf eine Stufe zu begeben, wo man sich gegenseitig voreinander warnt. Wo soll da bitte Dialog und Verständigung entstehen können?

Auf der anderen Seite sollte man schon bedenken, dass hier oftmals aus einer "Verteidigungsposition" (beider Seiten) geantwortet wird. Es schenken sich beide Seiten nichts an besonderem Wohlwollen. So mein Eindruck.

Wichtig erscheint mir doch viel eher, dass man Entfeindungsliebe praktiziert, was ganz sicher nicht ein ernsthaftes Nachfragen ausschließen darf, anstatt sich in oberflächlichen Herabwürdigungen hinzugeben.

Absalom

poetry
21.11.2008, 12:16
Lieber Absolom ,

danke für Deine Worte denen ich ganz zustimme.

Aber ich frage mich auch, ob es Sinn macht wirklich in so einem Fale gleiches mit gleichem zu vergelten? Wenn ich allen Anfeindungen mit einem Echo entgegenwirken wollte - ich würde dabei nicht glücklich werden. Ich denke, Dir erginge es genauso.

Ziel meines Aufbäumens war es nur, dass eben vieles nicht so hochgepushed werden sollte. Wenn jemand sagt, dass er meinen Glauben nicht akzeptiert , dann ist es mir egal. Muss ich dann aber gleich seinen Glauben mießreden? Seinen Gott beleidigen?

Ich wollte einfach nur, dass man etwas besinnlicher aufeinander zugeht. Ich habe auch mit Faye hier Schlachten geschlagen aber ich habe weder Sie als Person noch ihren Glauben angegriffen.

Velleicht wird das in Zukunft ja möglich, auch wenn es auf beiden Seiten ein harter Lern- und Lehrprozess ist. Du weißt, ich weiß wovon ich rede *auf meine verstaubte Fundikeule zeig*

Viele Grüße und Segen Dir und den Deinen,

Dein Poe

BlackRaven
21.11.2008, 16:32
Poetry, he ich wollt net Gott beleidigen, der / die ist auch mein Gott. Ich find eben nur so manche christliche Aussage über Gott ist für mich net okay. Das kann man sagen oder net?

Ich niemand herabgewürdigt!

Egal

BR

birdwoman
22.11.2008, 03:53
Birdwoman, kleine Zwischenfrage: Die Leni Lenape, sind doch das, was die Weißen "Delawaren" nannten, oder? Also ein Teil der 5 zivilisierten Stämme, die meist matrifokal oder/und matrilinear geprägt waren. Oder irre ich mich da?


Du hast recht, Lenni Lenape sind das gleiche volk das von weissen Delaware genannt wird. Sie sind ein nordoestliches woodlands volk mit aehnlicher kultur wie die Wendat und die Haudenasaunee [Iroquois].
Aber sie sind nicht ein stamm der fuenf zivilisierten [von weissen so genannt], da verwechselst du was.
Die fuenf zivilisierten staemme sind die Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Creek und Seminole - alles suedoestliche voelker.
Diese beiden voelkergruppen sind kulturmaessig ziemlich verschieden, haben es allerdings gemeinsam matrilinear kulturen zu sein [wie du sagst].
Sie "waren" das nicht nur, sondern sinds auch heute noch.

Bin erstaunt du redest mich an, denn mein Deutsch ist mangelhaft [wenig gelegenheit gehabt in 36 jahren es anzuwenden], und das stoert dich doch.
Ausserdem betontest du wieviel du weisst, besonders verglichen mit anderen hier.
Warum also einen der unwissenden oder wenig wissenden fragen? Macht mich neugierig.
Ich meinerseits trau dir zu die antwort zu deinen fragen auch selbst herauszufinden.
Aber trotzdem gern geschehen, obwohl voellig "off topic".

birdwoman

Faye
22.11.2008, 04:26
Du hast recht, Lenni Lenape sind das gleiche volk das von weissen Delaware genannt wird. Sie sind ein nordoestliches woodlands volk mit aehnlicher kultur wie die Wendat und die Haudenasaunee [Iroquois].
Aber sie sind nicht ein stamm der fuenf zivilisierten [von weissen so genannt], da verwechselst du was.
Die fuenf zivilisierten staemme sind die Cherokee, Choctaw, Chickasaw, Creek und Seminole - alles suedoestliche voelker.



Dear Birdwoman,

I will leave this forum because I want to be baned. I can't breathe here freely or speak, in such a way as I am used to it. It was my mistake, I would have had to know that the Iroquois have had their own alliance. My old-old-old-grandmother on the father's side was from the Cherokee tribe. She was a medicine woman whose stories belong to the family treasure. Here you can see which we make all mistakes and are imperfect.
I know a lot about old cultures (just I prepare a "presentation over the "two spirit people"), but also I don't know everything.
Take care.

Faye

BlackRaven
22.11.2008, 12:33
Faye, ich denk mal du liest hier noch mit. Ich finds gut das du hier raus bist. Ehrlich, wegen solchen Leuts wie dir, nenne ich mich net mehr Wicca.
Gute Reise dir.

BR

Hermione
22.11.2008, 17:23
Faye, ich denk mal du liest hier noch mit. Ich finds gut das du hier raus bist. Ehrlich, wegen solchen Leuts wie dir, nenne ich mich net mehr Wicca.
Gute Reise dir.

BR

Ich stoße immer wieder auf diese Faye. Was hat sie denn getan, das sie euer Mißfallen verdient hat?

Hermione
22.11.2008, 17:25
Dear Birdwoman,

I will leave this forum because I want to be baned. I can't breathe here freely or speak, in such a way as I am used to it. It was my mistake, I would have had to know that the Iroquois have had their own alliance. My old-old-old-grandmother on the father's side was from the Cherokee tribe. She was a medicine woman whose stories belong to the family treasure. Here you can see which we make all mistakes and are imperfect.
I know a lot about old cultures (just I prepare a "presentation over the "two spirit people"), but also I don't know everything.
Take care.

Faye

Faye, fallst du hier mitlesen solltest: Das ist ein deutsches Forum, in dem nicht jeder Englisch kann! Abgesehen davon ist dein Englisch grottenschlecht.

anonym004
22.11.2008, 18:03
Faye, fallst du hier mitlesen solltest: Das ist ein deutsches Forum, in dem nicht jeder Englisch kann! Abgesehen davon ist dein Englisch grottenschlecht.

Soll ichs übersetzen?

Hermione
22.11.2008, 21:34
Soll ichs übersetzen?

Das brauchst du nicht, ich habe schon verstanden, was sie sagen wollte. Aber das Englisch war grottenschlecht geschrieben (Satzbau und so), dass es mich schauderte. Ich würde mich schämen, so zu schreiben.

anonym004
22.11.2008, 21:47
Das brauchst du nicht, ich habe schon verstanden, was sie sagen wollte. Aber das Englisch war grottenschlecht geschrieben (Satzbau und so), dass es mich schauderte. Ich würde mich schämen, so zu schreiben.

Meine Frage galt ja nicht nur dir, sondern an alle. Wie du schon gesagt hast, es versteht ja nicht jeder hier englisch. Mir egal, wie ihr wollt, ich habs ja verstanden was sie geschrieben hat ;-)

bb Lily

Hermione
23.11.2008, 08:51
Meine Frage galt ja nicht nur dir, sondern an alle. Wie du schon gesagt hast, es versteht ja nicht jeder hier englisch. Mir egal, wie ihr wollt, ich habs ja verstanden was sie geschrieben hat ;-)

bb Lily

Vielleichtwäre das gut, aber ich bezweifle das. Für mich klang dieses Geschreibsel in schlechtem Englisch eher so, als ob sie sich vor sich und euch rechtfertigen wolle.
Aber vielleicht habe ich auch die Zwischentöne ihres Beitrags überhört?

Hermione
23.11.2008, 08:58
Für die, die es denoch interessiert, habe ich den Beitrag von dieser Faye übersetzt, und, sollte die Übersetzung nicht korrekt sein, kann Lily den Text ja nochmal verbessern. Hier das Original:

Dear Birdwoman,

I will leave this forum because I want to be baned. I can't breathe here freely or speak, in such a way as I am used to it. It was my mistake, I would have had to know that the Iroquois have had their own alliance. My old-old-old-grandmother on the father's side was from the Cherokee tribe. She was a medicine woman whose stories belong to the family treasure. Here you can see which we make all mistakes and are imperfect.
I know a lot about old cultures (just I prepare a "presentation over the "two spirit people"), but also I don't know everything.
Take care.

Faye

Übersetzung:

Liebe Birdwoman,

Ich werde dieses Forum verlassen, weil ich verbannt werden will. Ich kann nicht hier frei atmen oder auf solche Art und Weise sprechen, wie ich es tun würde. Es war mein Fehler, ich hätte wissen müssen, dass die Irokesen ihren eigenen Bund gehabt haben. Die Ur-Ur-Urgroßmutter" meines Vaters war vom Cherokee-Indianerstamm. Sie war eine Medizinfrau, deren Geschichten zum Familienschatz gehören. Hier kannst du sehen, das wir alle Fehler machen und unvollständig sind.
Ich weiß sehr viel über alte Kulturen (gerade ich bereite eine "Präsentation über die "zwei Geschlechtermenschen" vor), sondern auch ich weiß nicht alles.
Paß auf dich auf.

Faye

Athame
27.12.2008, 12:03
uh...jetzt hab ich mich hier mal Seite um Seite durchgekämpft.

Also..erstmal, finde ich es schön, das hier auch Wicca willkommen sind. Da habe ich nämlich auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht.
Man darf eben nie aus dem Auge verlieren, dass Juden, Christen, Moslems, Wicca und was es sonst noch gibt im Prinzip nur eines sind: Menschen!
Und jeder sollte mit Respekt behandelt werden. Jeder sollte seinen eigenen Weg zu Gott, oder Göttin gehen! So meine Meinung.

Was Wicca betrifft, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Vor allem Sawel..wirklich toll geschrieben!
Für manche mag es zwar "schwammig" klingen, wie ich gesehen habe, aber es gibt eben sehr viele Traditionslinien (auch wenn ich nicht so ein Freund davon bin) mit vielen individuellen Praktiken und Richtlinien. Und diese alle aufzuzählen würde nicht nur das Thema sprengen, sondern vermutlich auch mehr verwirren als Klarheit schaffen.

Gruß Kathrin

Kerzenlicht
27.12.2008, 23:48
Ich kannte Wicca auch noch nicht, finde aber den Ansatz, dass die Kraft Gottes in allem ist, nicht falsch. Und den Satz: "Gott ist in der Natur" habe ich auch schon von Christenmenschen gehört.

Ich bin wieder etwas klüger geworden. Danke für die Darstellung über den Wiccaglauben.

Athame
29.12.2008, 12:25
Ich kannte Wicca auch noch nicht, finde aber den Ansatz, dass die Kraft Gottes in allem ist, nicht falsch. Und den Satz: "Gott ist in der Natur" habe ich auch schon von Christenmenschen gehört.

Ich bin wieder etwas klüger geworden. Danke für die Darstellung über den Wiccaglauben.

Hallo Kerzenlicht.

es freut mich zu hören das du nun klüger bist und für dich auch etwas wahres an unserem Glauben erkennen kannst.
Das tut nicht jeder. Das viele Wicca nicht kennen, wundert eigentlich nicht, denn da wir nicht missionieren, kennt auch nicht jeder diesen Glauben.

lieben Gruß,
Kathrin

Seleiah
29.12.2008, 13:52
Muss man denn Wicca kennen?

simple-one
29.12.2008, 14:35
denn da wir nicht missionieren, kennt auch nicht jeder diesen Glauben.
Allein seinen Glauben weiterzugeben is doch schon Mission. Wie kannst du da sagen, daß ihr net missioniert?

Seleiah
29.12.2008, 16:51
Allein seinen Glauben weiterzugeben is doch schon Mission. Wie kannst du da sagen, daß ihr net missioniert?



Eine missionierende Religion ist eine Religion, die ihre Botschaft aktiv verbreitet. Mission (v. lat.: missio) bedeutet (Aus-)Sendung (übertragen Auftrag). Eine missionierende Religion glaubt sich berufen, Nichtgläubige und Andersgläubige zu überzeugen und sie in die betreffende Religion aufzunehmen. Diese Berufung basiert regelmäßig auf dem Anspruch der alleinigen Vertretung einer behaupteten universalen Wahrheit. Mission geschieht heute vorwiegend als Werbung durch Predigten, Vorträge, Verbreitung von Schriften, Hausbesuche und durch moderne Massenmedien.

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Athame
31.12.2008, 11:56
Muss man denn Wicca kennen?

nein, muss man natürlich nicht.
Danke für deinen Bericht zum missionieren!

Athame
31.12.2008, 11:59
Allein seinen Glauben weiterzugeben is doch schon Mission. Wie kannst du da sagen, daß ihr net missioniert?

Hallo simple-one,

wie Seleiah ja schon schrieb, bedeutet "missionieren" anderen Menschen seinen Glauben, seinen Weg, seine Ansichten aufzuzwängen. Jemanden durch Predigten, Flugblättern usw. dazu überreden zu wollen.
Das tun Wicca eben nicht. Wir leben unseren Glauben im Stillen, für uns oder eben in Coven (Gruppen), aber wir gehen (im Gegensatz zu anderen Religionen) eben nicht damit hausieren.
Das hatte ich sagen wollen.

Seinen Glauben an die Nachkommen oder an Interessierte weiterzugeben ist ja wohl etwas anderes.
Der freie Wille, sich für oder gegen einen Glauben entscheiden zu dürfen sollte aber schon gewahrt bleiben!

lieben Gruß