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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : warum glaubt ihr an gott?



thalestris
27.08.2014, 19:40
hallöchen :)

mich würde mal interessieren warum ihr an gott glaubt. mir ist dabei völlig egal welcher religion oder glaubensrichtung ihr angehört. oder vielleicht auch gar keiner. gabs in eurem leben einen wendepunkt oder ein erlebnis das dazu geführt hat das ihr gedacht habt: da muss es was "höheres" geben?
was macht euch sicher das es gott gibt/nicht gibt?
ich hab grade so ne kleine glaubenskrise und brauch geistigen input ;)

lg thalestris (ehemals lily)

Provisorium
27.08.2014, 20:24
Uiii, Thalestris, die Amazonenkönigin...! Wunderschön!

Du, ich habe just eben leider gar keine Zeit, weil ich muss jetzt schuften gehen, aber ich will dich zumindest schon einmal herzlich Willkommen (zurück) heißen und ich freue mich wirklich sehr, dass du wieder da bist!!!

Bei Gelegenheit hoffe ich dir geistigen Input geben zu können, wobei "Input" vielleicht eigentlich schon das "Zauberwort" ist! Die Antworten auf deine Fragen dürften nämlich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in dir selbst liegen!

Also da bei mir drinnen, habe zumindest ich meinen Glauben gefunden - oder er mich...??? Ich denk' nochmal drüber nach und melde mich dann bei dir! :-)

LG
Provisorium

Sarandanon
27.08.2014, 20:39
OT:
Herzlich willkommen zurück &winke. Freut mich sehr.

Zum Thema:

Ich bin davon überzeugt, dass das gesamte Sein, das Universum und alles was dazu gehört von einem Schöpfer geschaffen wurde. Ich glaube nicht daran, dass die Entstehung von allem auf einen Zufall basiert. Alles hat seinen Platz und seinen Sinn. Alles passiert zur rechten Zeit. Ansonsten wäre unsere kleine Welt, und alles was bei uns kreucht und fleucht, nicht in einer solch fantastischen und systematischen Art und Weise lebensfähig. Ich persönlich glaube an einen göttlichen Plan.

Wir neigen ja heutzutage dazu, alles selbstverständlich hinzunehmen: Das wir atmen, und zwar Luft, die uns immer umgibt; dass wir uns ernähren können, mit dem, was auf unserer Erde wächst; dass wir fühlen können; u.s.w. Ich könnte jetzt noch endlos weiter aufzählen, was die Existenz unserer zeitlich eng begrenzten Welt angeht. Wohin uns letztendlich dieser göttliche Plan führen wird ist klar: Unsere irdische Existenz ist einmal für uns als Individuum begrenzt aber auch für uns als Menschheit und für unsere Erde. Gottes Plan jedoch geht noch weit darüber hinaus.

thalestris
27.08.2014, 20:43
^^ liebes provisorium. ja..ich steh total auf die griechische mythologie^^ und amazonen gefallen mir^^ die sind rebellisch und stark.
lass dir zeit mit dem antworten, ich nehme mir meinen geistigen input gerade an mehreren stellen &augenroll
ich finde deine idee mit dem "in"-put lustig. klappt nur leider nichso gut, darum der thread.

bis bald, lg

Provisorium
28.08.2014, 01:46
Liebe (Amazonen)Königin,

ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Glaubenskrisen genauso zum (Glaubens-) Leben gehören, wie Momente und Phasen allergrößter Glückseligkeit, wenn man sich zutiefst mit Gott verbunden und in ihm geborgen fühlt.

Manchmal hat man also den Eindruck, dass Gott hartnäckig schweigt, oder sogar gar nicht mehr da ist und manchmal sieht man ihn in jeder Wolke, die über den Kopf hinweg zieht, in jeder Welle, die die Enten im Fluss, paddelnd mit ihrem Füßen, erzeugen und in jedem Lächeln, dass uns ein völlig Fremder im Vorübergehen schenkt.

Das, was wir hinsichtlich Gott denken und spüren, ist jedoch immer unser subjektives Empfinden, also sozusagen unser "gedachter Gott". Und wie das mit der Subjektivität und dem Denken nun einmal so ist, ist das alles höchst wandelbar, vielleicht von unserer Stimmung und Laune abhängig und auch davon, in welcher Atmosphäre wir uns gerade bewegen?

Viele Gläubige fühlen sich Gott deshalb zum Beispiel ganz besonders während einer Messe, oder eines Gottesdienstes nah, weil sie sich dort in Gemeinschaft auf Gott "konzentrieren" und eben die dort entstandene Stimmung und Atmosphäre genießen können.

Andere suchen hingegen vielleicht bewusst die Einsamkeit im stillen Kämmerlein, schließen ihre Augen und horchen intensiv in sich hinein, ob sich vielleicht im eigenen Inneren und in der Stille des Augenblicks Gott finden ließe...?

Aber ganz egal, wie die jeweilige, individuelle "Herangehensweise an Gott" auch immer aussehen und sich vollziehen mag, immer sind wir Menschen es, die sich Gott mal näher, mal ferner fühlen.

Gott selbst aber, ist immer gleich nah da und bewegt sich kein bisschen, nicht das kleinste Bisschen von deiner Seele hinweg.

Meister Eckhart hat zu diesem Thema einmal gesagt:

"Gott ist immer in uns, nur wir sind selten zu Hause."

Und tatsächlich ist das auch "das Geheimnis", der Grund meines persönlichen Glaubens. Ich habe mich in der Welt häufig sehr fremd gefühlt, war als Kind immer ganz besonders schüchtern, fast schon scheu und irgendwie hatte ich immer das Gefühl, nicht zu Hause zu sein.

Das hatte übrigens auch ganz handfeste Gründe, denn als meine Urgroßmutter starb, hatte meine Familie das Haus, in dem meine Uromi lebte, geerbt und deshalb sind wir in dieses Haus gezogen. Ich war damals gerade erst einegeschult worden und musste dann mit, in eine fremde Stadt, eine andere Schule, mit ganz anderen Kindern.

Ein Stückweit hatte mich dieses Ereignis tatsächlich entwurzelt und mich meiner vertrauten Umgebung entrissen und weil das Provisorium nun einmal so schrecklich scheu und schüchtern war, fiel es ihm sehr sehr schwer in der neuen Umgebung zurecht zu kommen, neue Freunde zu gewinnen und "Anschluss zu finden".

Unter dieser Situation hatte ich wirklich zu leiden! Ich war sehr einsam und das nicht nur in meinem Herzen und trauerte den alten Zeiten nach (hehe, das hört sich an, als wäre ich damals schon ein alter Opa gewesen, aber ich war gerade einmal sechs oder sieben Jahre alt).

Na ja, ich habe dann natürlich viel Zeit mit mir selbst verbracht und "dem Loch in meiner Seele" nachgespürt. Und in dieser Situation habe ich dann einen neuen Klassenkameraden kennen gelernt, der aus einem sehr frommen Elternhaus stammte. Da wurde dann vor dem Essen gebetet und die Bibel gelesen und ich fand das nur ganz kurze Zeit etwas komisch und kurz darauf dann richtig super!

Also habe ich fortan nur noch die Bibel gelesen und gebetet und dabei peu a peu gespürt, dass ich langsam nach Hause komme...

Na ja, so war das beim Provisorium in Kurzfassung und so hat wohl jeder seine individuelle Glaubensgeschichte...

Aber was ich mit all dem sagen will ist, dass du dir dein Herz nicht verdunkeln lassen solltest, wenn du mal in eine Glaubenskrise gerätst. Ich hatte auch sehr viele Krisen und Momente großer Verzweiflung. Manchmal geht man durch Wüsten und ist zur Wüstenwanderschaft "verflucht". Aber Gott geleitet dich immer nach Hause, er ist dein Zuhause - selbst wenn dich dein Leben mal auf Wüstenwanderschaft schicken sollte...

LG
Provisorium

net.krel
28.08.2014, 03:37
Hi Thalestris,

mich würde mal interessieren warum ihr an gott glaubt.
Ich glaube daß dies in der Natur von uns Menschen liegt... auf der Suche nach unseren Ursprung sozusagen.

Der Atheismus der ja meist mit dem Materialismus einhergeht kann darauf in meinen Augen keine befriedigende Antwort geben.

Die sagen nämlich nichts anderes als daß man bzw. "die Seele" nichts weiter sei als eine "Biochemische Gehirnaktivität" und das Universum würde aus sich selbst heraus entstanden sein...

Das kann man zwar eine Zeit (oder ein paar Leben :-) ) lang so glauben nur irgendwann mal befriedigt diese Antwort einen nicht mehr... meiner Meinung nach deswegen weil man innerlich das unbewusste Wissen hat daß dies nur die halbe Wahrheit ist... wenn überhaupt.

Hinter dem physkalisch sichtbaren Dingen steckt imho immer Geist bzw. ist Geist und Bewusstsein sogar erst "die Ursache" der phyiskalisch sichtbaren Welt... in meinen Augen zumindest.

Aber nicht nur in meinen Augen... auch eine Zahl von Physiker und Naturwissenschaftler sehen das so.

Einer der bekanntesten und auch bedeutensten von diesen war Max Planck.

Als er im letzten Drittel seiner beruflichen Laufbahn den Nobelpreis für seine Forschungen verliehen bekam begann er vor internationaler Presse seine Rede wie folgt:


Als Physiker, als Mann, der für sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft der Erforschung der Materie dient, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwärmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erfahrungen des Atoms folgendes:

Es gibt keine Materie an sich, alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zu dem winzigen Sonnensystem des Atoms zusammenhält.

Da es im ganzen Weltall weder eine intelligente noch ewige abstrakte Kraft gibt - es ist der Menschheit nie gelungen, das heiß ersehnte Perpetuum mobile (das aus sich selbst Bewegte) zu finden - so müssen wir hinter dieser Kraft bewußten, intelligenten Geist annehmen.

Dieser Geist ist der Urgrund der Materie, nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche (der Boden), denn diese Materie bestünde, wie wir es gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. - Da es aber Geist an sich nicht geben kann, und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geist-Wesen annehmen.

Da aber auch Geist-Wesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben, GOTT.

Eine Wissenschaft, die den Geist nicht in ihr Denken mit einbezieht, kann nicht zur Wahrheit vordringen. Die Existenz einer Schöpferkraft muss in den Wissenschaften als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden."
(Quelle: Max Planck, 1919, Nobelpreisverleihung für Physik, Auszug aus seiner Rede vor der internationalen Presse)

Ich fand dieses "Geständnis an die Welt" beeindruckend von einen Mann seiner Größe und Fach.

lg Net.Krel

thalestris
28.08.2014, 13:45
hallöchen provisorium, sarandanon und net.krel &winke

okay...also wenn ich das richtig zuammenfasse dann glaubt ihr alle drei nicht an einen zufall. und ihr denkt das jeder mensch iwo in seinem inneren auch "weiss" das es gott gibt. oder das es iwas höheres geben muss..so nach dem motto: von nichts kommt nichts?
hm.. wie kommts dann das es menschen gibt die das komplett ablehnen? ich meine, ich bin keine atheisten, war ich nie. aber ich kenne zb jemanden der sagt gott wäre nur eine kluge erfindung der menschen um macht und einfluss zu bekommen.
und das alle menschen die glauben das es etwas höheres gibt "primitiv" sind, sich selbst damit täuschen und zwar nur weil sie entweder mit ihren problemen nicht klarkommen oder einfach nicht akzeptieren wollen das sie iwann mal sterben müssen und dann für immer tot sind. das ist seine logik...
macht mich manchmal nachdenklich wenn ich das höre auch wenn ichs nichso ganz glauben kann. aber gebe zu..das bringt mich schon ins schwanken, solche gedanken.
das knüpft ja auch ein bisschen an das an was @netr.krel schreibt. aber die rede von max planck muss ich nochmal in ruhe durchlesen. habe sie vorhin nur überflogen und fand sie da eher sehr verwirrend und undeutlich :D auf deutsch: kein wort verstanden. aber ich les sie mir später nochmal durch.

@provisorium
du musst mich hier nicht als königin ansprechen^^ bin doch nur eine von vielen hier und (fast) alle nicknames haben bedeutungen... :)
es tut mir total leid was du als kind erlebt hast. ich war früher auch ganz ganz schüchtern, habe kaum gesprochen und mich immer von allem ausgeschlossen. ich kenn das gut und wir sind auch sehr oft umgezogen. ich weiss wie schlimm das ist. wieder ein neues zimmer (für wie lange?), wieder eine neue umgebung. wieder in eine neue klasse mit fremden gesichtern und anderen verhaltens-"regeln" unter den mitschülern. man hat das gefühl immer die fremde zu sein und wenn man dann noch so "tickt" wie du oder ich, dann fühlt man sich in der welt nicht nur fehl am platz sondern wie ein fremdkörper.
aber da bin ich ja froh das du heute anscheind glücklicher bist :)
dieses gefühl das gott schweigt...das hab ich im moment auch. es macht mich echt kirre. ich hab letztens nem freund in ner mail geschrieben: wenn es einen gott gibt dann ist er taubstumm &confus
genau das gefühl hab ich. er ist da- iwo. aber sieht und hört und tut nix. entweder das oder er ignoriert bestimmte menschen halt einfach. ich bin innerlich so n bischen motzig deswegen. und als ich heute noch eine doofe nachricht bekam dachte ich so: danke, war ja klar -.- als würd gott mir dann noch nen arschtritt dazu geben. ich bin frustriert :/ als wär mir keine glückliche zeit gegönnt.
ich frag mich halt...wenns gott gibt, was der den ganzen tag so treibt. wenn er sich nicht zeigt und sowieso nie iwo eingreift...wozu gibts den dann überhaupt. wieso soll ich mich an die "gebote" und regeln von jemandem halten, mir von dem "was sagen lassen" wenn der mich ignoriert...verstehst du. verschwende ich meine zeit vll für iwas das es gar nicht gibt?
btw..dein spruch mit dem "aber wir sind selten zuhause" find ich echt lustig :)

@sarandanon was meinst du genau wenn du schreibst gottes plan geht weit darüber hinaus? denkst du die erde und die menschheit wird iwann zerstört sein? ich höre so oft von diesen endzeitgedanken und frage mich jedesmal warum sollte gott die erde+ihrer bewohner zerstören? wär das nicht mega grausam?!
andererseits...wenn ich mir ansehe wie die menschen die erde vermüllen und ausbeuten und wie leute sich gegenseitig erschiessen, in die luft sprengen oder sonst wie umbringen schaffen wir das ja auch ganz gut alleine....


so...ich gehe jetzt shoppen :) was für die seele tun. oder für die chemischen prozesse in meinem gehirn &ok

Sarandanon
28.08.2014, 15:20
hallöchen provisorium, sarandanon und net.krel &winke
okay...also wenn ich das richtig zuammenfasse dann glaubt ihr alle drei nicht an einen zufall. und ihr denkt das jeder mensch iwo in seinem inneren auch "weiss" das es gott gibt. oder das es iwas höheres geben muss..so nach dem motto: von nichts kommt nichts?
Im Prinzip ja, wobei ich nicht glaube, dass jeder Mensch in seinem Inneren weiß, dass es Gott gibt. Aber jeder wird sich nach meiner Überzeugung am Ende darüber bewusst sein.


hm.. wie kommts dann das es menschen gibt die das komplett ablehnen? ich meine, ich bin keine atheisten, war ich nie. aber ich kenne zb jemanden der sagt gott wäre nur eine kluge erfindung der menschen um macht und einfluss zu bekommen.
Sie lehnen diesen Gedanken ab, weil sie völlig gefangen sind in der irdisch-menschlichen Realität und Rationalität. Sie anerkennen nur das, was sie mit eigenen Augen sehen oder was jemand anderes für sie materiell bewiesen hat. Da passt natürlich ein übernatürliches Wesen wie Gott überhaupt nicht hinein. Richtig ist natürlich auch, dass Menschen sich jeglichen Glauben zunutze machen und für Machtideen missbrauchen.


und das alle menschen die glauben das es etwas höheres gibt "primitiv" sind, sich selbst damit täuschen und zwar nur weil sie entweder mit ihren problemen nicht klarkommen oder einfach nicht akzeptieren wollen das sie iwann mal sterben müssen und dann für immer tot sind. das ist seine logik...
Tja, das gilt natürlich genauso für diejenigen, die sich für Ahteisten halten. Während sich ein Großteil christlich Glaubender zB über seine eigene irdische Vergänglichkeit bewusst ist, gibt es unter den Atheisten genauso die Klientel, die diese durch allerlei Selbstlüge und Kosmetika aufhalten möchte. Zudem habe ich einige Menschen kennengelernt, die gerade durch ihren Glauben persönliche Probleme in den Griff bekommen haben. Man kann allerdings auf beiden Seiten nichts verallgemeinern.


macht mich manchmal nachdenklich wenn ich das höre auch wenn ichs nichso ganz glauben kann. aber gebe zu..das bringt mich schon ins schwanken, solche gedanken.
Das ist völlig normal. Ging mir phasenweise auch so. Vor Krisen ist niemand gefeit, auch vor Glaubenskrisen nicht. Dafür sind wir Menschen. ER verlangt auch nicht von uns, von diesen völlig befreit zu sein. Ganz im Gegenteil bietet ER uns ja die Möglichkeit mit Hilfe von Mitmenschen, Geistlichen und Schriften diese zu überwinden. Wenn wir denn wirklich wollen.


dieses gefühl das gott schweigt...das hab ich im moment auch. es macht mich echt kirre. ich hab letztens nem freund in ner mail geschrieben: wenn es einen gott gibt dann ist er taubstumm &confus
Ja, dieser Eindruck entsteht durchaus. Ich habe das Gefühl, dass Gott das auch nicht unwillkürlich geschehen lässt. ER erwartet von uns Vertrauen in IHN, auch wenn wir IHN weder optisch noch akustisch wahrnehmen. Wir sollen IHN mit unseren Herzen wahrnehmen und dadruch erkennen, was falsch oder richtig ist. Es klingt zwar ziemlich abgedroschen, allerdings scheint er uns ständig in unserem irdischen Leben zu prüfen. ER erwartet dabei von uns, dass wir weder IHN noch uns dabei aufgeben. Das ist manchmal für uns schwer nachzuvollziehen und zu verstehen. Aber man muss das vor dem Hintergrund betrachten, dass wir uns in unserem kurzen irdischen Zwischenspiel auf das ewige Leben vorbereiten.


was meinst du genau wenn du schreibst gottes plan geht weit darüber hinaus? denkst du die erde und die menschheit wird iwann zerstört sein? ich höre so oft von diesen endzeitgedanken und frage mich jedesmal warum sollte gott die erde+ihrer bewohner zerstören? wär das nicht mega grausam?!
andererseits...wenn ich mir ansehe wie die menschen die erde vermüllen und ausbeuten und wie leute sich gegenseitig erschiessen, in die luft sprengen oder sonst wie umbringen schaffen wir das ja auch ganz gut alleine....
Naja, dass es die Erde und damit natürlich uns nicht ewig geben wird ist ja sogar wissenschaftlich erwiesen. Ich bin der persönlichen Auffassung, dass mit dem Ende der Voraussetzung, die unsere Lebensfähigkeit sicherstellt, das Ende aller Tage und damit das Jüngste Gericht kommen wird. Dann werden wir alle einzeln abgerechnet. Und das treibt mich zu der Annahme, dass Gott nie vorhatte, dass unser derzeitiger Zustand für die Ewigkeit gedacht ist. Noch nicht einbezogen ist natürlich die Möglichkeit, ob Menschen bis dahin eine Möglichkeit gefunden haben, woanders weiter zu existieren. Da ER natürlich alles andere als grausam ist, bietet er uns die Möglichkeit, das Heil zu erlangen und damit in SEIN Reich einzuziehen.

Daraus sollte man natürlich nicht den Schluss ziehen, dass letztendlich alles egal ist und wir mit SEINER Schöpfung weiterhin Raubbau betreiben können. Denn für die Bewohnbarkeit der Erde bleiben nach wissenschaftlichen Schätzungen immehin noch ca. 1,75 Mrd Jahre übrig. Ja, Du hast recht: Nicht Gott ist grausam sondern der Mensch, der bislang zerstörerisch mit der Erde und mit sich selbst umgegangen ist.

Was Gott dann in seinem Plan über die Existenz unseres Sonnensystems sonst noch so vor hat, bleibt für uns ein Mysterium. Aber ich bin mir sicher, dass er neue Ideen haben wird &breitgrins.

net.krel
28.08.2014, 15:50
okay...also wenn ich das richtig zuammenfasse dann glaubt ihr alle drei nicht an einen zufall. und ihr denkt das jeder mensch iwo in seinem inneren auch "weiss" das es gott gibt. oder das es iwas höheres geben muss..so nach dem motto: von nichts kommt nichts?
Jo. Also bei mir zumindeset ist es so.


hm.. wie kommts dann das es menschen gibt die das komplett ablehnen? ich meine, ich bin keine atheisten, war ich nie. aber ich kenne zb jemanden der sagt gott wäre nur eine kluge erfindung der menschen um macht und einfluss zu bekommen.
und das alle menschen die glauben das es etwas höheres gibt "primitiv" sind, sich selbst damit täuschen und zwar nur weil sie entweder mit ihren problemen nicht klarkommen oder einfach nicht akzeptieren wollen das sie iwann mal sterben müssen und dann für immer tot sind. das ist seine logik...

In meinen Augen gibt es dafür mehr als nur einen Grund. Einer ist zB daß man schwere Enttäuschungen im Leben erfahren hat wo es einem unmöglich ist (oder zumindest erscheint?) an Gott oder weiterhin an Gott zu glauben... daß er es (zB das Unglück oder die Enttäuschung oder "das schmerzhafte" was es auch immer ist) nicht verhindert hat... also kann es demnach keinen Gott geben. Dies ist imho einer der Gründe.

Ein anderer Grund (imho) ist die materialistische Weltanschuung wie ja schon erwähnt... die natürlich fast immer mit dem Atheismus Hand in Hand geht.

Dort wird nur an "Materie" geglaubt. Und alles - wirklich ausnahmslos alles - dieser materiellen Weltanschauung entsprechend interpretiert bzw. alles mit materiellen Argumenten sich erklärt.

Bewusstsein sei demnach ausschließlich ein bio-chemisch-phyiskalisches-neurlogisches "Produkt" des Gehirns... und natürlich wird jegliche Gotteserfahrung ebenso betrachtet... oder, wie besagter Freund von Dir (übrigens auch viele meiner Freunde sehen das so), als psychologische Einbildung gesehen um mit seinen Problemen besser zurecht zu kommen...

Es gibt in meinen Augen nichts, was nicht mittels "Einbildung" und/oder "Gehirn-Fehl-Funktionalität" innerhalb der materialistischen Weltanschuung argumentativ abgetan werden kann.

Ich bin der Ansicht daß dies eher die "primitive Variante" ist um sich die Dinge zu erklären.

Persönlich hege ich allerdings keinen "Missionsgedanken"... also ich denke daß wenn die Zeit reif ist dann wird jeder Mensch irgendwannmal von alleine merken daß es mehr gibt als nur die materielle Ebene, daß man selbst mehr ist als "Gehirnchemie"... spätestens nach dem körperlichen Tod.


die rede von max planck muss ich nochmal in ruhe durchlesen. habe sie vorhin nur überflogen und fand sie da eher sehr verwirrend und undeutlich :D auf deutsch: kein wort verstanden.
:-D ... nee er sagt einfach nur, daß er als Ur-Ursächliche Schöpferkraft hinter den Micro- und Macrokosmos das sieht, was alle Gott nennen.
Das sagen zwar viele... aber grad aus dem Munde von Max Planck - immerhin ein Hardcore-Physiker auf dessen Forschungen total vieles bis zum heutigen Tag aufbaut und absolut anerkannt wurde/wird und sogar mit der höchsten Auszeichnung versehen wurde eben den Nobelpreis - ist diese Aussage besonders "veredelt" finde ich.

Und der war sicherlich kein "Primitiver" oder "Träumer". Er war einer der die Materie sein ganzes Leben lang (mit großen Erfolgen) untersuchte und eben zu diesem Schluss kam daß nur so etwas wie eine göttliche intelligenz bzw. Gott dahinter stecken nur kann.

Ich kann jetzt auch nur für mich sprechen... ich fände es für mich persönlich wirklich einen sehr sehr bedauerlichen Verlust, wenn man nur aufgrund der materialistischen Weltanschuung die ja die Existenz von Gott (oder auch persönliche Schutzengel) verneint, sich dieser enormen Hilfsquelle für das persönliche Leben verschließt.

Wer diese in meinen Augen allerbeste Hilfsquelle für sein persönliches Leben nicht benützt... es abwertet als Einbildung primitiver Leute, der möge das tun... das ist sein Recht und das muss man respektieren.

Aber meine persönliche Erfahrung ist eine andere. Gebet ist sehr wirksam.

lg Net.Krel :-)

Provisorium
28.08.2014, 20:44
@provisorium:
du musst mich hier nicht als königin ansprechen^^Müssen nicht, aber wenn ich darf, dann würde ich gerne! :-)

Hallo Königin, :-)


es tut mir total leid was du als kind erlebt hast. ich war früher auch ganz ganz schüchtern, habe kaum gesprochen und mich immer von allem ausgeschlossen. ich kenn das gut und wir sind auch sehr oft umgezogen. ich weiss wie schlimm das ist. wieder ein neues zimmer (für wie lange?), wieder eine neue umgebung. wieder in eine neue klasse mit fremden gesichtern und anderen verhaltens-"regeln" unter den mitschülern. man hat das gefühl immer die fremde zu sein und wenn man dann noch so "tickt" wie du oder ich, dann fühlt man sich in der welt nicht nur fehl am platz sondern wie ein fremdkörper.Ja, also das war auf jeden Fall eine schwere Zeit und alles nicht so schön. Gerade für Kinder kann so ein Umzug wirklich schlimm sein, weil man es dann, als Neuer, bei den anderen Kindern nicht unbedingt einfach hat. Aber mit der Zeit konnte ich mich dann langsam recht gut einleben!

Wobei, so ein ganz grundsätzlicher Hang zur Melancholie durchzieht auch heute noch manchmal meinen Alltag und ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist. Dann muss ich alte "The Cure" Scheiben, oder die "Smashing Pumpkins" hören und sing' die ganze Zeit "Love is suicide" vor mich hin...:-) Aber auch mit solchen Phasen habe ich mittlerweile meinen Frieden gemacht (Einzig Louis denkt dann immer nur, ich hätte sie nicht mehr alle...)


aber da bin ich ja froh das du heute anscheind glücklicher bist :)Weißt du, es klingt vielleicht komisch, sogar eventuell etwas unglaubwürdig, aber mir persönlich geht es gar nicht so sehr darum glücklich zu sein. Ich suche vielmehr Frieden und Gelassenheit und nur wenn man das dann eben als eine "Form des Glücks" beschreiben wollte, strebe ich nach Glück.

Für gemeinhin wird aber unter Glück ein besonders positives, inneres und körperliches, Befinden verstanden und das steht jetzt nicht gerade ganz oben auf meiner persönlichen Wunschliste. Selbstverständlich habe ich es auch gerne kuschelig, gemütlich, fein warm und angenehm, aber Teil meines Glaubens ist halt die Überzeugung, dass Gott immer gleich nah da ist, ganz egal, wie auch immer ich persönlich jetzt die augenblickliche Situation (z.B. emotional) bewerten mag.

Das ist mir dann immer genug Trost, um auch in schwer zu ertragenden Momenten gelassen zu bleiben, weil ich weiß, er ist da und zwar genau so, wie er da war, als ich mich das letzte Mal richtig Spitze gefühlt habe. Wenn es mir also gelingt von der belastenden Situation Abstand zu gewinnen und mich ganz Gott zuzuwenden, bin ich augenblicklich wieder froh und getröstet. Weil meine Leidenschaft und Sehnsucht ist ja auf ihn und nicht allein auf die jeweilige Lebenssituation gerichtet.

Eckhart sagt dazu:

"Man soll immer nur bei den Dingen sein, aber allzeit in Gott. Denn Mitten in den Dingen muss der Mensch Gott ergreifen und sein Herz gewöhnen, ihn allzeit als einen Gegenwärtigen zu besitzen im Gemüt, in der Gesinnung und im Willen."

Das ist aber sozusagen nur ein Ideal, dem nachzugehen ich mir selbst und freiwillig auferlegt habe...Ich suche also nicht so sehr Spaß, oder versuche auch nicht ganz bestimmte Situationen "hervorzurufen", in denen ich dann hoffe glücklich zu sein, sondern ich will ganz egal in welcher Situation ich mich auch immer befinden mag, lernen, Gott gegenwärtig zu haben, denn er ist in jeder Situation immer auf gleiche Weise gegenwärtig. Und ich bin davon überzeugt, dass ich nur in ihm Frieden finden kann.

Dazu nochmal Eckhart:

Denn wahrlich, wenn du glaubst, du gelangest durch Innigkeit, durch Andacht, durch Willfährigkeit oder besondere Anstalten eher zu Gott als am Herd oder im Stall, so tust du nichts andres als wenn du Gott nähmest und wickeltest ihm einen Mantel um den Kopf und stecktest ihn unter eine Bank. Denn, wer Gott in einer Weise sucht, der nimmt die Weise und lässt Gott, der in der Weise verborgen ist. Aber wer Gott ohne Weise sucht, der nimmt ihn, wie er an sich selbst ist, und dieser Mensch lebt mit dem Sohne, und er ist das Leben selbst.


dieses gefühl das gott schweigt...das hab ich im moment auch. es macht mich echt kirre. ich hab letztens nem freund in ner mail geschrieben: wenn es einen gott gibt dann ist er taubstumm &confus
genau das gefühl hab ich. er ist da- iwo. aber sieht und hört und tut nix. entweder das oder er ignoriert bestimmte menschen halt einfach. ich bin innerlich so n bischen motzig deswegen. und als ich heute noch eine doofe nachricht bekam dachte ich so: danke, war ja klar -.- als würd gott mir dann noch nen arschtritt dazu geben. ich bin frustriert :/ als wär mir keine glückliche zeit gegönnt.Das hört sich für mich so an, als würdest du etwas ganz Bestimmtes von Gott erwarten. Irgendeine Reaktion, ein Zeichen oder sowas? Daran ist auch gar nichts auszusetzen, aber es besteht vielleicht "die Gefahr", dass du vielmehr dich selbst suchst, als Gott. Also das du bestimmte Erwartungen "erfüllt" haben möchtest, bzw. mit bestimmten Erwartungen an ihn herantrittst und dann enttäuscht bist, wenn sich diese Erwartungen nicht erfüllen?

Die Frage ist halt, ob du dann noch für andere Dinge, Menschen, Situationen aufmerksam und offen bist, in denen du "eine Reaktion" Gottes zwar erst gar nicht erwartest, sie sich aber gerade dort langsam zu zeigen und entwickeln beginnt? Manchmal versteift man sich nämlich auf etwas ganz Bestimmtes und wünscht sich eine ganz konkrete Problemlösung, also z.B. eine Antwort auf eine ganz bestimmte Frage.

Aber das birgt das Problem, dass man seinen eigenen Willen und seine eigenen Wünsche und Vorstellungen zum Maßstab für die "Begegnung mit Gott" macht und dadurch könntest du unbewusst und ungewollt, unfrei dazu werden, dass dir Gott so begegnen und "zu dir sprechen" kann, wie er es mag. Verstehst du was ich damit sagen will?

Ich habe viele gläubige Menschen kennen gelernt, die sahen in Gott eine Art "Wunscherfüllungsautomat". Sie richteten sich fein auf seine Gebote aus, schenkten ihm z.B. im Gottesdienst ihre volle Aufmerksamkeit, "opferten" ihm ihre Gebete und vielleicht noch das ein oder andere Vergnügen und erwarten dann, dass sich Gott mal anständig um sie kümmern soll.

Sie betreiben quasi Handel mit Gott. "Ich gebe und opfere dir das und das und ich bekomme dafür dann das und das - zum Beispiel ein möglichst glückliches und sorgenfreies Leben und, "als Hauptgewinn", dann das Himmelreich."

Solch ein Verhalten ist zwar absolut menschlich und insofern verständlich, aber Gott will keinen Handel mit uns treiben, er will uns lieben, in uns wirken und Gemeinschaft mit uns haben. Und dafür müssen wir uns bewegen, müssen wir uns bereit machen und öffnen. Wie gesagt, "Gott ist immer in uns, aber wir sind so selten zu Hause..."


ich frag mich halt...wenns gott gibt, was der den ganzen tag so treibt....Gott ist nicht in der Zeit, er erlebt Zeit nicht so, wie wir Zeit erleben. Für uns nimmt die Zeit einen linearen Verlauf, mit einem Anfang und einem Ende, aber für Gott ist alle Zeit in einem "ewigen Nun" vollständig gegenwärtig.

Der Augenblick deiner Geburt, ist ihm genauso gegenwärtig, wie der Beginn dessen, was wir Universum nennen und der 15. Januar 8212 ist ihm genauso nah, wie jetzt dieser Augenblick.

Wir Menschen denken in den Kategorien Raum und Zeit, aber Gott ist über Raum und Zeit. Auch dazu möchte ich nochmal Eckhart zu Wort kommen lassen:

Nichts hindert die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes als Zeit und Raum. Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist eins. Soll darum die Seele Gott erkennen, so muss sie ihn über der Zeit und über dem Raum erkennen; denn Gott ist weder dies noch das, wie diese Dinge der Mannigfaltigkeit; denn Gott ist eins.

Weißt du, Gottes Wesen und unser Wesen sind sehr unterschiedlich. Für gewöhnlich stellen wir uns Gott stark vermenschlicht vor, weil der Mensch dazu neigt, alle Dinge zu vermenschlichen (z.B. auch Hunde ;-) Aber Hunde haben ihren ganz eigenen Kopf und der ist ganz anders und reagiert und funktioniert anders, als der menschliche- aber das weißt du ja besser als ich!)

Ich finde wir sollten Gott nicht vermenschlichen. Wir sollten Gott sein lassen, was er ist und ihn nicht mit unsren persönlichen Vorstellungen identifizieren wollen und nicht mit unseren Attributen behängen. Das Gebot, dass wir uns kein Bild von ihm machen sollen, ist mir persönlich sehr wichtig!


Er ist über der Zeit und wenn er sich nicht zeigt und sowieso nie iwo eingreift...wozu gibts den dann überhaupt. wieso soll ich mich an die "gebote" und regeln von jemandem halten, mir von dem "was sagen lassen" wenn der mich ignoriert...verstehst du. verschwende ich meine zeit vll für iwas das es gar nicht gibt?Das Gott über der Zeit ist, bedeutet ja nicht, dass er nicht da wäre. Es bedeutet nur, dass wir unsere menschliche Vorstellung von Zeit, nicht einfach eins zu eins auf Gott übertragen können.

Der Gott, den wir uns vorstellen und "das wahre Wesen Gottes", können und sind wohl auch, höchst unterschiedlich. Die Vorstellung, die du von mir hast, aufgrund dessen was ich schreibe, muss weder mit meinem Bild, noch tatsächlich dem entsprechen, wie ich wirklich bin. Es ist meiner persönlichen Meinung nach wichtig, dass wir uns von diesen Bildern lösen und die Dinge, Menschen und natürlich auch Gott, so sein lassen, wie sie nun einmal sind und das entspricht halt ganz einfach nicht immer und grundsätzlich unseren Vorstellungen und Wünschen.

Aber deshalb ist es ja nicht zwangsläufig eine Zeitverschwendung, sich von den eigenen Vorstellungsbildern zu lösen und sich für das zu öffnen, was dann kommen mag. Wir brauchen Vertrauen und bestimmt auch Geduld, aber uns wurde versprochen, dass dem, der anklopft, auch aufgetan werden wird....

LG
Provisorium

"Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen."

(Meister Eckhart)

net.krel
28.08.2014, 21:33
@Provisorium
Ein super Beitrag. Danke. Vor allem die M. Eckhart Zitate und Deine Kommentare dazu. Du bringst es zumindest für meine Ohren echt gut auf den Punkt. Also auch das mit "Raum und Zeit" und unseren Gottesbildern. lg Net.Krel

Lior
29.08.2014, 02:17
hm.. wie kommts dann das es menschen gibt die das komplett ablehnen? ich meine, ich bin keine atheisten, war ich nie. aber ich kenne zb jemanden der sagt gott wäre nur eine kluge erfindung der menschen um macht und einfluss zu bekommen.
und das alle menschen die glauben das es etwas höheres gibt "primitiv" sind, sich selbst damit täuschen und zwar nur weil sie entweder mit ihren problemen nicht klarkommen oder einfach nicht akzeptieren wollen das sie iwann mal sterben müssen und dann für immer tot sind. das ist seine logik...
macht mich manchmal nachdenklich wenn ich das höre auch wenn ichs nichso ganz glauben kann. aber gebe zu..das bringt mich schon ins schwanken, solche gedanken.

Liebe Thalestris
Netkrel hat es ja bereits ausgeführt, ich möchte aber auch nochmal darauf bezug nehmen. Sicherlich – vieles in der Kritik atheistischer Menschen ist gerechtfertigt. Religionen waren schon immer Anlass für Auseinandersetzungen und Leid. Allerdings glaube ich nicht, dass dem in einer Religionslosen Welt soviel anders wäre. Friedlicher geht es meist auch hier nicht zu. Hier trennt dann die Zugehörigkeit zu einem Fußballverein oder etwas ähnliches – denn Menschen neigen nun einmal dazu eine Ingroup und eine Outgroup zu konstruieren.
Aber das persönliche Glaubensleben und die individuelle Gotteserfahrung, das ist wieder etwas anderes. Natürlich gibt es Menschen, die Religionen und Gläubige belächeln. Die sich als Atheisten über solch naiven Glauben erhaben sehen. Aber wie NetKrel schon sagte …. alles was wir Menschen tun hat seine Gründe. D.h. Auch Atheisten haben für ihre ablehnende Sicht Gründe ebenso wie Gläubige. NetKrel hat exemplarisch zwei genannt. Der Unwille Kontrolle aufzugeben oder eine Verantwortung anzuerkennen können andere Gründe sein. So oder so.... sie haben ihre Gründe. Und sie sind damit nicht rationaler und auch nicht irrationaler als Gläubige. Allerdings stellt sich mir oft die Frage – sowohl bei den Ansichten von Gläubigen wie auch Atheisten - ob sie mit ihrer Ansicht glücklicher sind. Oder Gelassener.
Eines nämlich ist in meinen Augen ganz interessant. Radikale Atheisten sind meistens eben das – sehr radikal. Und ein mit Frieden erfüllter Mensch mag zwar konsequent sein in seinem Glauben, aber radikal?
Das ist in meinen Augen auch so ein Aspekt.... Woher WISSEN denn Atheisten, dass Gott nicht existiert? Denn das ist der Anspruch eines Atheisten im engeren Sinn, der die Existenz Gottes als Möglichkeit gar nicht zulässt. (Ansonsten wären es ja im strengen Sinne Agnostiker) Und dieser Aspekt ist nicht das einzige, worin sich auch bei Atheisten meist quasireligiöse Verhaltensweisen finden lassen.

Jeder Mensch muss für sich die Entscheidung treffen, ob er nun im Glauben sich hingeben mag oder nicht. Und niemand trifft diese Entscheidung nur einmal und für den Rest seines Lebens. Im Gegenteil... diese Entscheidung treffen wir jeden Tag aufs neue. Und niemand weiß, wohin es den ein oder anderen Menschen noch führt. Gläubige verlieren ihren Glauben oder wechseln ihn. Atheisten finden ihn. Und manche wechseln auch mehr als einmal ihre Meinung. Letztlich muss jeder Mensch seinen Weg finden. Das ist ein lebenslanger Prozess, den wir alle durchlaufen, der letztlich wohl aber bei uns allen in demselben enden wird - der Wahrheit. Ein Weg, auf dem wir uns in Liebe und Respekt gegenseitig helfen können.

Zum Rest habe ich dir schon die letzten Tage geschrieben – das spare ich mir an dieser Stelle.^^ Abgesehen davon wurde schon so viel anderes, kluges gesagt, dem ich mich eigentlich nur anschließen könnte.....

Stella
30.08.2014, 22:49
Aber was ich mit all dem sagen will ist, dass du dir dein Herz nicht verdunkeln lassen solltest, wenn du mal in eine Glaubenskrise gerätst. Ich hatte auch sehr viele Krisen und Momente großer Verzweiflung. Manchmal geht man durch Wüsten und ist zur Wüstenwanderschaft "verflucht". Aber Gott geleitet dich immer nach Hause, er ist dein Zuhause - selbst wenn dich dein Leben mal auf Wüstenwanderschaft schicken sollte...


Was für ein schöner Satz! Ist der nur für Amazonen oder auch für normal Sterbliche?
Stella

Provisorium
30.08.2014, 23:03
Was für ein schöner Satz! Ist der nur für Amazonen oder auch für normal Sterbliche?Also ich meine der Satz gilt für alle! Für Amazonenköniginnen genauso, wir für Provisorien, oder auch für Sterne (also Stella)...;-)

Wobei die Sterne die Wüste ja des Nachts erleuchten und den Weg weisen. Insofern gilt er also sogar ganz besonders auch für Stella...:-)

LG
Provisorium

thalestris
31.08.2014, 19:32
hey, provisorium
du hast mich in deinem beitrag falsch zitiert. ich hab nie geschrieben das "gott über der zeit ist" (das hattest du gesagt) sondern ich hab geschrieben "wenn gott sich nie zeigt".
das wollt ich nur nochmal richtig stellen...

ich bin grade zu unmotiviert um auf jeden beitrag von euch einzelnd einzugehen, sorry. ich antworte mal allgemein an alle. ihr habt auch so vieles geschrieben, da weiss ich grade gar nicht wo ich anfangen soll.
in den letzten tagen gabs so einige momente wo ich gedacht hab mein leben ist echt ein einziger witz. gott muss nen schwarzen humor und viel sarkasmus haben. ich hab mich drüber geärgert, war traurig dann wieder sauer. und ich dacht so: kann nicht endlich mal iwas einfach mal gut laufen. oder direkt klappen ohne umwege und diskussionen. ich meine bei anderen leuten ist das doch auch so. die scheinen immer glück zu haben, denen fällt alles einfach so in den schoß ohne das die gross was dafür tun müssen. wieso kanns bei mir nicht mal so sein.
und ja, ich hab erwartungen an gott. hat die nicht jeder? oder bin ich der einigste mensch auf der welt der erwartungen hat? wohl kaum. andererseits hat gott ja auch erwartungen an den menschen oder? warum darf ich dann nicht auch erwartungen haben?
ich spüre nix davon das gott immer da ist. bin ich jetzt unfähig und dumm oder ist gott vll eben nicht immer da? aber ich sag ja, vll ist auch alles an was ich bis jetzt geglaubt hab oder was ich bis jetzt (angeblich) "mit" gott erlebt hab einfach nur zufall und einbildung.
ich hab so viele weise antworten bekommen und trotzdem...ich fühle nix davon &schulterzuckich bin ja jetzt schon länger in foren unterwegs die sich mit solchen themen beschäftigen. und sehe leute die sich richtig fetzen wegen "gott". es kommt mir alles so sinnlos vor. menschengemacht und falsch. aber vll gehts ja auch nur mir so.

lg thalestris

Stella
01.09.2014, 02:38
Danke, liebes Provisorium, genau das wollte ich lesen. &riverdance

Sarandanon
01.09.2014, 11:38
und ja, ich hab erwartungen an gott. hat die nicht jeder? oder bin ich der einigste mensch auf der welt der erwartungen hat? wohl kaum. andererseits hat gott ja auch erwartungen an den menschen oder? warum darf ich dann nicht auch erwartungen haben?
ich spüre nix davon das gott immer da ist. bin ich jetzt unfähig und dumm oder ist gott vll eben nicht immer da? aber ich sag ja, vll ist auch alles an was ich bis jetzt geglaubt hab oder was ich bis jetzt (angeblich) "mit" gott erlebt hab einfach nur zufall und einbildung.
ich hab so viele weise antworten bekommen und trotzdem...ich fühle nix davon &schulterzuckich bin ja jetzt schon länger in foren unterwegs die sich mit solchen themen beschäftigen. und sehe leute die sich richtig fetzen wegen "gott". es kommt mir alles so sinnlos vor. menschengemacht und falsch. aber vll gehts ja auch nur mir so.

lg thalestris
Nunja, der Glaube ist meistens dann schwierig, wenn man selbst in seiner persönlichen Situation Übles durchmacht. Da ist es völlig egal, ob man sich vorher für absolut fest in diesem gefühlt hat oder nicht. Du bist da auch wahrlich kein Einzelfall. Wenn ich jetzt so lese, was Du schreibst, komme ich zu dem Schluss, dass Du aus den Foren elektronisch sicherlich positive Unterstützung erhalten wirst. Allerdings wird Dir diese ohne persönlichen Beistand durch eine dritte Person, die entweder aus dem Freundes- oder Familenkreis oder von absolut außen kommt, nicht helfen. Ein Geistlicher des Vertrauens, wenn es diesen gibt oder den man evt. suchen müsste, wäre meine persönliche erste Wahl. Dies schreibe ich jetzt natürlich in voller Unkenntnis Deiner persönlichen Situation.

thalestris
01.09.2014, 19:23
Nunja, der Glaube ist meistens dann schwierig, wenn man selbst in seiner persönlichen Situation Übles durchmacht. Da ist es völlig egal, ob man sich vorher für absolut fest in diesem gefühlt hat oder nicht. Du bist da auch wahrlich kein Einzelfall. Wenn ich jetzt so lese, was Du schreibst, komme ich zu dem Schluss, dass Du aus den Foren elektronisch sicherlich positive Unterstützung erhalten wirst. Allerdings wird Dir diese ohne persönlichen Beistand durch eine dritte Person, die entweder aus dem Freundes- oder Familenkreis oder von absolut außen kommt, nicht helfen. Ein Geistlicher des Vertrauens, wenn es diesen gibt oder den man evt. suchen müsste, wäre meine persönliche erste Wahl. Dies schreibe ich jetzt natürlich in voller Unkenntnis Deiner persönlichen Situation.

hi sarandanon,

ja, da hast du recht. sowas ähnliches hab ich auch festgestellt: das mich die ansichten/erfahrungen von anderen interessieren und es gut ist das ich fragen kann aber vll mal selber ausprobieren müsste um das für mich richtige zu finden.
worüber du dir keine gedanken machen musst ist das ich hier alleine sitze. das ist nämlich nicht so. ich hab schon ein paar personen (direkt vor ort sowie etwas weiter weg aber nich weniger ansprechbar) die für mich da sind und denen ich so weit vertraue das ich mich auch mit glaubensthemen an sie wenden kann. das sind zwar keine geistlichen aber ein geistlicher wäre auch alles andere als meine "erste wahl". jedenfalls hab ich auch persönlichen beistand und unterstützung, mach dir also keine gedanken :)

lg thalestris

Sarandanon
01.09.2014, 20:12
das sind zwar keine geistlichen aber ein geistlicher wäre auch alles andere als meine "erste wahl". jedenfalls hab ich auch persönlichen beistand und unterstützung, mach dir also keine gedanken :)

lg thalestris
Das ist doch schonmal gut.

Der Geistliche wäre deswegen meine 1. Wahl, weil sonst niemand in meinem familiären und freundschaftlichen Umfeld glaubt.

Provisorium
02.09.2014, 19:41
hey, provisorium
du hast mich in deinem beitrag falsch zitiert. ich hab nie geschrieben das "gott über der zeit ist" (das hattest du gesagt) sondern ich hab geschrieben "wenn gott sich nie zeigt".
das wollt ich nur nochmal richtig stellen...Ja, du hast völlig Recht. Dieses "Er ist über der Zeit..." muss von meiner vorhergehenden Antwort an dich gestammt haben und diese fünf Worte müssen sich dann wohl aus Versehen, irgendwie mit in dein Zitat geschummelt haben.

Du hattest aber nur geschrieben:


wenn er sich nicht zeigt und sowieso nie iwo eingreift...wozu gibts den dann überhaupt. wieso soll ich mich an die "gebote" und regeln von jemandem halten, mir von dem "was sagen lassen" wenn der mich ignoriert...verstehst du. verschwende ich meine zeit vll für iwas das es gar nicht gibt? Sorry, dass war keine Absicht und ändert zum Glück ja auch rein gar nichts an meiner Antwort an dich und auch der Sinn deines ursprünglichen Zitates bleibt davon ja eigentlich unberührt....


in den letzten tagen gabs so einige momente wo ich gedacht hab mein leben ist echt ein einziger witz. gott muss nen schwarzen humor und viel sarkasmus haben. ich hab mich drüber geärgert, war traurig dann wieder sauer. und ich dacht so: kann nicht endlich mal iwas einfach mal gut laufen. oder direkt klappen ohne umwege und diskussionen. ich meine bei anderen leuten ist das doch auch so. die scheinen immer glück zu haben, denen fällt alles einfach so in den schoß ohne das die gross was dafür tun müssen. wieso kanns bei mir nicht mal so sein.Was genau wünschst du dir denn da und inwiefern soll Gott dafür sorgen? Und meinst du, dass diese Menschen, von denen du annimmst, dass ihnen alles in den Schoß fallen würde, von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst? Also das quasi Gott dafür sorgt, dass sie es im Leben leichter und andere schwerer haben?

Wäre Gott dann nicht zuvorderst so etwas wie ein "Produzent für persönliches, weltliches Lebensglück und Erfolg? Und wäre das nicht insofern etwas doof, weil es sich in dieser Welt doch nun einmal so verhält, "dass des einen Freud, des anderen Leid ist"?

Ich meine, wenn zum Beispiel zu deinem persönlichen Lebensglück eine ganz bestimmte Arbeitsstelle gehören würde, oder ein ganz bestimmter Partner, dann bestände doch durchaus die Möglichkeit, dass jemand anderes, aufgrund der Erfüllung deines Glückes, unglücklich werden müsste, weil er sich die gleiche Arbeitsstelle, oder den gleichen Partner gewünscht hat.

Das sind jetzt nur zwei Beispiele unter vielen Milliarden, denn die Welt ist ja sehr komplex! Wir haben zurzeit eine Weltbevölkerung von rund 7Milliarden Menschen und es werden immer mehr. Und da auch die Schere zwischen arm und reich immer größer wird, sehe ich es persönlich ja schon als großes Glück an, dass ich in ein Land geboren wurde, in dem ich meine essentiellen Grundbedürfnisse, wie essen und wohnen, noch recht einfach befriedigen kann...

Die Frage ist halt, in was für eine Lebenssituation werde ich hineingeboren? In welche Familie? Meinen die es gut mit mir, oder erfahre ich keine Liebe? Dann, was sind meine Talente, meine Interessen, mein Potential und meine Grenzen und inwiefern kann ich die leben und entwickeln? Fühle ich mich überfordert, oder werde ich gefördert? Wer sind die Menschen, denen ich in meinem Leben begegne? Sind sie gut zu mir, oder nicht? Und bin ich gut zu ihnen, oder sind sie mir egal?

Das sind alles Fragen, die das "Lebensschicksal" berühren und mal ehrlich, geht es dabei (auf die Weltbevölkerung hin betrachtet) wirklich fair zu? Ich denke nicht!

Kinder aus reichen Familien studieren z.B. viel häufiger, als Kinder aus armen Familien. Sie haben ganz einfach bessere Voraussetzungen. Das Kind eines Bauern aus Bangladesch lebt mit großer Sicherheit unter viel schwierigeren äußeren Bedingungen, als der Millionärssohn aus Los Angeles.

So und jetzt die große Frage: Wenn es in der Welt so ungerecht zugeht und die Menschen unter so stark unterschiedlichen Voraussetzungen in die Welt geboren werden, ist dann in der Welt das, was wir Gott, oder Gerechtigkeit Gottes, nennen, erkennbar? Offensichtlich nicht, oder? Also jedenfalls nicht in den äußeren Bedingungen! Und wenn wir nun aber Gott in den äußeren Bedingungen, in der Welt, in den unterschiedlichen Lebenssituationen und deren Voraussetzungen suchen, werden wir ihn dann finden?

Die Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten! Aber wenn man auf die Lebenssituation anderer Menschen schaut und diese dann mit der eigenen vergleicht und dann wähnt, dass den einen alles in den Schoß fallen würde und man selbst immer den Kürzeren zieht, dann richtet man seinen Blick, seine Aufmerksamkeit, seine Sinne doch auf die Welt und damit auch auf die Ungerechtigkeit der Welt! Ist es dann verwunderlich, wenn man überall nur Welt (und ihre Ungerechtigkeit), aber nirgendwo Gott findet?

Ich meine, wenn ich eine ganz bestimmte Vorstellung davon habe, wie mein Leben aussehen soll und dabei z.B. auf das Leben eines anderen Menschen schaue und mir denke "ja, genau wie dieser Mensch da wohnt, so will ich auch wohnen", oder "diesen Job, den dieser Mensch da macht, den will ich auch machen", oder "so wie das Provisorium ausschaut, so will ich auch unbedingt ausschauen" (;-)), oder, "so verliebt wie dieses Pärchen da drüben ist, so will ich es mit meinem Partner auch unbedingt sein", dann lebe ich in Vorstellungen, Wünschen und Sehnsüchten und daran ist auch gar nichts auszusetzen, aber was glaubst du finde ich dann? Gott? Oder eben nur meine Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte, die dann auch noch auf eine ganz bestimmte Art und Weise real werden sollen?

Weißt du, heutzutage wird doch für alles Mögliche Werbung gemacht und in den Medien wird uns tagtäglich vorgeführt, wie das Leben sein könnte, oder sogar, wie es sein müsste. Man verspricht uns besonders weiße Wäsche, wenn wir ein ganz bestimmtes Waschmittel benutzen, besonders strahlende Zähne, wenn wir die Zahnpasta von Firma XY kaufen und die Zahnbürste von Dr.Best benutzen.

Der Urlaub wird angeblich nur dann so richtig schön, wenn wir uns zuvor auf einem bestimmten Internetportal die Hotelbewertungen angeschaut haben und nur dann wird alles prima, wenn wir bei der angeblich sichersten Fluggesellschaft den Flug gebucht und bei Versicherung XY eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben. Und am Urlaubsort angekommen merken wir dann, dass es doch das Wetter war, das hätte besser sein müssen, damit wir den Urlaub so richtig toll gefunden hätten.

Überall verspricht man uns etwas und weckt Erwartungen und Wünsche in uns und wir meinen dann sehr häufig, dass erst einmal "das und das" geschehen müsste, damit man so richtig glücklich sein könnte.

Zum Beispiel muss man erst einmal die große Liebe finden, damit alles super werden kann und dann hat man die große Liebe gefunden, aber so richtig super ist es dann längerfristig leider doch nicht. Also denkt man, dass man die große Liebe erst einmal heiraten muss und dann wird das Leben bestimmt spitze. Aber dann ist man verheiratet und trotzdem ist nicht alles toll. Also, so denkt man sich, müsste man vielleicht noch ein eigenes Haus bauen und Kinder haben und dann wird das Leben erst so richtig sinnvoll! Und dann baut man ein Haus und es kommen die Kinder, aber mit Haus und Kinder, dann auch neue und andere Sorgen. Da wird einem klar, dass das Glück erst dann ins Leben einziehen kann, wenn die Kinder erst einmal ausgezogen sind, aber dann sind die Kinder weg und das Haus dann so still und wenn man in sich hineinhorcht, dann ist man immer noch nicht froh...

Immer erwartet man das Leben und das Lebensglück in Verbindung mit einer ganz bestimmten Situation und man glaubt, man müsste die Situation nur herstellen, oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen und dann muss das Glück doch kommen! Aber das Glück ist ein unsteter Geselle und zudem noch eine treulose Tomate und wenn es dann tatsächlich mal da ist, verschwindet es nicht selten auch ganz schnell wieder....

Noch ein letztes Beispiel: Wenn man sich einen Wunsch erfüllt (beispielsweise beim shoppen), dann ist das Glück ja häufig kurz mal da und es fühlt sich auch richtig gut an! Aber schon bald ist das, was man sich gewünscht und dann auch erfüllt hatte, plötzlich normal und gewöhnlich geworden und dann sind da auf einmal wieder andere und neue Wünsche in uns drin und auch die kann man natürlich zu befriedigen versuchen, aber trotzdem wird man nicht so richtig satt - das Glück ist irgendwie flüchtig!

Kennst du sowas? Also ich kenne sowas! Und ich hab' dann irgendwann gemerkt, dass das Glück nicht außerhalb von mir sein darf, sonst rinnt es mir durch die Finger! Es darf nicht irgendwo da draußen und an ganz bestimmte Voraussetzungen gebunden sein, die ich erst erfüllen muss, um es immer und ganz nah bei mir haben zu können....

Das Glück darf also nicht abhängig sein von mir und meiner Lebenssituation und auch nicht von den Menschen, die da sind, oder auch nicht (mehr) da sind. Ja das Glück darf nicht einmal an meine Emotionen und Befindlichkeiten gebunden sein, sonst werde ich es niemals finden (das Provisorium ist nämlich sehr launisch...). Also das Glück darf auf keinen Fall von meinem Glück abhängen, es darf mit Glück gar nichts zu tun haben! Es muss sich finden lassen, ganz egal was gerade ist, es muss einfach da sein!

Und wie wir alle wissen (wir Unglücklichen ;-)), ist das Glück nicht einfach immer so da. Und also kann es nicht das Glück sein, dass mich wirklich nachhaltig froh machen kann, ganz egal, was mir die Werbung und die Welt da draußen auch versprechen und an Träumen in mir wachrufen mag. Friedrich Nietzsche hat dazu mal ein tolles Gedicht geschrieben:

O Mensch! Gib acht!

Was spricht die tiefe Mitternacht?

"Ich schlief, ich schlief -,

Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -

Die Welt ist tief,

Und tiefer als der Tag gedacht.

Tief ist ihr Weh -,

Lust - tiefer noch als Herzeleid:

Weh spricht: Vergeh!

Doch alle Lust will Ewigkeit -,

- will tiefe, tiefe Ewigkeit!"


Da ist etwas in uns Menschen, dass nach Ewigkeit dürstet. Nietzsche nennt es Lust und das ist gut gesagt, aber das Provisorium sagt es besser und nennt es Leben, nennt es Sein. Wenn wir uns nach Glück sehnen, dann sehnen wir uns nach einem glücklichen Leben, wenn wir glücklich sind, dann sind wir es in einem dieser wunderbaren Momente unseres Lebens, unseres Seins und sind es nie losgelöst vom Leben und vom Sein. Das Leben, jeder einzelne seiner Momente, ist das edelste Geschenk, das wir besitzen. Und Meister Eckhart hat einmal gesagt:

Der gegenwärtige Augenblick ist das Fenster, durch das Gott in das Haus meines Lebens schaut.

Und darum ist der gegenwärtige Augenblick, ganz egal wie ich ihn selbst gerade empfinden mag, losgelöst von allem Glück und Unglück meiner Existenz, auf immer gleiche Weise mit Gott verbunden und bin ich selbst auf immer gleiche Weise mit ihm verbunden, denn er schafft mein Sein und ist der Schöpfer allen Lebens. Und darum suche ich nicht zuvorderst das Glück, suche keine glücklichen Momente, sondern ich suche in jedem Moment Gott und sein Angesicht, wie er in das Haus meines Lebens schaut. Und das ist meine Lust, die nach Ewigkeit verlangt...


und ja, ich hab erwartungen an gott. hat die nicht jeder? oder bin ich der einigste mensch auf der welt der erwartungen hat? wohl kaum. andererseits hat gott ja auch erwartungen an den menschen oder? warum darf ich dann nicht auch erwartungen haben?Also ich persönlich habe noch keinen Menschen kennen gelernt, der keine Erwartungen hätte. Ich persönlich sehe das Problem deshalb gar nicht so sehr darin, dass man bestimmte Erwartungen hat, sondern darin, dass man sich von seinen Erwartungen abhängig macht.

Wenn du sagst, dass Gott ja auch von dir etwas erwartet und du meinst damit zum Beispiel das Einhalten bestimmter Gebote, dann würde Gott doch seine Beziehung zu dir von der Einhaltung dieser Gebote abhängig machen. Und ein Gott, der sich von irgendetwas abhängig macht, wäre doch ein unfreier Gott und ein unfreier Gott ist doch irgendwie nicht so richtig göttlich, oder?

Das ganze Thema berührt natürlich die Frage nach dem Gottesbild, also welches Bild wir von Gott haben und daraus resultieren dann sowohl die Erwartungen die wir an ihn haben, also auch die Erwartungen, die er an uns hat.

Abschließend lässt sich das, fürchte ich, deshalb leider nicht beantworten. Das ist Glaubenssache und insofern wird das jeder ein bisschen anders sehen.

Ich persönlich erwarte von Gott das er da ist und das er gerecht ist und das ich lernen kann, mir seiner Gegenwart bewusst zu werden. Und das unabhängig davon, wie es mit mir gerade steht. Halt so, wie es in meiner Signatur steht.


ich spüre nix davon das gott immer da ist. bin ich jetzt unfähig und dumm oder ist gott vll eben nicht immer da? aber ich sag ja, vll ist auch alles an was ich bis jetzt geglaubt hab oder was ich bis jetzt (angeblich) "mit" gott erlebt hab einfach nur zufall und einbildung.Darf ich fragen, inwiefern du Gott spüren magst? Also da hast du doch bestimmt auch irgendwelche Erwartungen, oder?

Also ich persönlich hatte Gott zunächst immer nur in meinen Gedanken gegenwärtig gehabt, habe also immer wieder mal an ihn gedacht und mich gedanklich mit ihm auseinandergesetzt. Zum Beispiel im Gebet, oder wenn ich über irgendwelche Bibelstellen nachgedacht habe. Oder auch im Gottesdienst und in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, fühlte ich mich ihm nah.

Dann kam es durch Verquickung verschiedenster Umstände, die hier zu erzählen jetzt den Server der Gnadenkinder lahmlegen würde, zu einer absoluten Leere in mir. Da habe ich auch rein gar nichts mehr gespürt, noch gefühlt. Dieser Umstand war das Allernützlichste, was mir passieren konnte, aber das habe ich damals leider noch nicht gerafft und so habe ich erst einmal jahrelang an mir selbst "herumgedoktert", um zumindest irgendwas zu spüren. Das gelang sogar recht erfolgreich, führte aber zu schrecklichsten Nebenwirkungen, mit immer wiederkehrenden depressiven Phasen.

Den Gott in meinen Gedanken hatte ich aber immer festgehalten und zwar so, wie man es mich gelehrt hatte, also im christlichen Kontext. Leider wurde dieser Gott dann für mich persönlich aber immer unglaubwürdiger, zumindest hinsichtlich der Lehre, mit der er im "gewöhnlichen Christentum" verbunden ist. Und dann führte mich ein glücklicher Zufall zu Eckhart und der meinte einmal:

"Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott, den wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch der Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken der Menschen und allen Kreaturen".

Das war für mich persönlich der "Startschuss" zu einer anderen, neuen Gottesbeziehung". Fortan habe ich mir jedes Bild von Gott verboten, also Gott mit keinem Bild mehr identifiziert. Viele sagen ja, dass Gott die Liebe ist und ich habe auch gar nichts dagegen, aber für mich persönlich ist Gott nicht die Liebe, also er ist nicht mit der Liebe identisch. Ich glaube, dass Gott über der Liebe ist und das man über Gott immer nur aussagen kann, was er nicht ist. Das ganze nennt sich dann "negative Theologie", spielt aber eigentlich keine Rolle!

Wichtiger sind mir meine bewussten Zeiten des Gebets geworden und da folge ich einer alten christlichen Tradition, die unter den verschiedensten Namen bekannt ist. Mal nennt es sich das Ruhegebet, oder die Hesychasten nennen es das Jesusgebet, wieder andere das Herzensgebet, oder das kontemplative Gebet.

Also "call it whatever you want" es ist jedenfalls ein meditatives Gebet. Dabei hält man also die Klappe und geht in die Stille und horcht in sich hinein, was zu Beginn ausgesprochen schwierig ist, weil es in einem so unfassbar viele Gedanken gibt, die man immer wieder kurz, aber bewusst "verscheuchen" muss (also man lässt sie kommen und gehen, ganz ohne Gewalt) damit man mit der Zeit zunehmend gar nichts mehr denkt, leer wird.

Und in dieser Leere, geschieht dann das Wunder. Wenn man selbst gar nichts mehr will, noch weiß, noch denkt oder glaubt, wird etwas Neues in einem geboren. Ich kann dir nicht sagen was, oder wie man es verstehen, oder verbildlichen könnte, aber es ist etwas Wesenhaftes! Es ist sowas wie Friede und heitere Gelassenheit, etwas wirklich Schönes!

Und es geht auch nicht mehr weg. Es ist einfach da. Und es ist tatsächlich mehr, als nur ein Gedanke...


ich hab so viele weise antworten bekommen und trotzdem...ich fühle nix davon &schulterzuckich bin ja jetzt schon länger in foren unterwegs die sich mit solchen themen beschäftigen. und sehe leute die sich richtig fetzen wegen "gott". es kommt mir alles so sinnlos vor. menschengemacht und falsch. aber vll gehts ja auch nur mir so.Dazu habe ich in Post #5 schon so einiges geschrieben und mag mich jetzt nicht wiederholen, weil dieser Post sowieso schon wieder so unfassbar lang geworden ist und ich noch ewig weiter reden könnte, weil ich eigentlich noch gar nicht so richtig auf den Punkt gekommen bin!

Aber, liebe Liliy, mach dich bitte nicht zu verrückt. Du machst das alles schon ganz richtig so! Du stellst ehrlich deine Fragen und suchst nach Antworten und mehr kann kein Mensch und kein Gott von dir verlangen.

Viele Fragen beantworten sich erst mit der Zeit, manche vielleicht auch niemals, aber vielleicht kannst du ja darauf vertrauen, dass deine Fragen nicht ungehört in den Tiefen des Weltalls verschallen, sondern das sie wirklich gehört werden und auch beantwortet, wenn die Zeit dafür gekommen ist und du selbst offen dafür bleibst?

Ich wünsche dir dafür jedenfalls das Allerbeste!

LG
Provisorium

thalestris
03.09.2014, 00:11
hi liebes provisorium :)

wow... eine sehr lange antwort. da hast du dir viele gedanken gemacht und vor allem viel zeit genommen für mich kompliziertes und (auch oft) launisches wesen.. &doing danke :)
also..beim ersten lesen war ich überfordert mit deinen gedanken &blinzel1 wenn ich das so ehrlich sagen darf. du hast super gut erklärt aber deine gedanken dazu und deine sicht auf die welt ist sowas von anders als meine, oder was ich kenne. und zuerst war ich von so viel text und so viel tiefgründigen gedanken voll geplättet. zwischendurch klang dein post auch mal ein bischen genervt... aber vll denke ich das auch nur weil ich schon mit ner genervten stimmung angefangen hab zu lesen..? (hatte vorher diskussion mit meiner schwester^^). ist auch egal, ich versuche mal ein paar deiner sachen zu beantworten (sorry das ich nicht auf alles eingehen kann).





Sorry, dass war keine Absicht und ändert zum Glück ja auch rein gar nichts an meiner Antwort an dich und auch der Sinn deines ursprünglichen Zitates bleibt davon ja eigentlich unberührt....

kein problem..ich weiss es war keine absicht. und doch..für mich ändert es schon was, denn ich finds doof wenn deine & meine worte (aus versehen) vermischt werden, das verwirrt und führt am ende vll zu missverständnissen^^ deswegen ist es mir wichtig klarzustellen was du geschrieben hast und was ich geschrieben habe... denn du sollst ja mir antworten und nicht dir selbst (wie es dadurch aus versehen passiert ist), auch wenns an deinen eig gedanken nix ändert wars mir trotzdem wichtig. ich bin da pingelig &augenroll


Was genau wünschst du dir denn da und inwiefern soll Gott dafür sorgen? Und meinst du, dass diese Menschen, von denen du annimmst, dass ihnen alles in den Schoß fallen würde, von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst? Also das quasi Gott dafür sorgt, dass sie es im Leben leichter und andere schwerer haben?

diese frage kann ich dir leider nicht so beantworten. für dich ists wahrscheinlich eine ganz einfache frage. aber es hat gründe warum ich oft denke/das gefühl habe gott "liebt" andere menschen mehr als mich und denen geht es deswegen auch besser. diese gründe sind aus bestimmten erfahrungen entstanden die ich in einem öffentlichen forum nicht erzählen will. ist vll jetzt doof für dich aber ich hoffe das akzeptierst du.


Wäre Gott dann nicht zuvorderst so etwas wie ein "Produzent für persönliches, weltliches Lebensglück und Erfolg? Und wäre das nicht insofern etwas doof, weil es sich in dieser Welt doch nun einmal so verhält, "dass des einen Freud, des anderen Leid ist"?

doch.. genau so wäre es. aber weisst du ich denke gar nicht daran erfolgreich zu sein und ganz viel glück in allem zu haben. oder daran viel geld zu haben damit ich mir alles leisten kann was ich mir mal wünsche usw... ich denke nicht so materiell. meine gedanken beziehen sich auf was ganz anderes, nämlich ob gott mich, wenn es ihn gibt, behütet oder ob er sich von mir abwendet. aber auch das hängt mit der erfahrung zusammen von der ich oben geredet habe und darüber möchte ich nicht sprechen.

deine vielen beispiele sind gut und ja, stimmt. ich hab heute abend beim fernsehn mal auf die werbung geachtet und die zeitschriften die bei mir so rumfliegen durchblättert. es wird wirklich viel versprochen aber all das, auch das was du in deinen beispielen aufzählst sind materielle dinge die "glück" oder ein leichtes leben bringen sollen (geld, urlaub, haus, klamotten). um sowas geht es mir nicht. ich will nicht genau so ein grosses und modernes haus haben wie die leute gegenüber weil ich denke die leben ja viel besser als ich in meinem 38qm appartement. ich will auch gar nicht in den urlaub fahren (btw..ich hasse reisen) weil leute die in südfrankreich leben es ja viel schöner haben als ich hier. und ich will auch später nicht das schönste auto, die grösste familie oder den schönsten und reichesten mann in rheinland-pfalz haben weil es mir ja dann viel besser gehen würde als kindern in der 3. welt die verhungern oder an ebola sterben.
wenn ich den eindruck vermittelt hab so ein "glück" haben zu wollen dann tuts mir leid aber das ist nicht so. ich denke es ist ganz normal das man sich auch mal ab und zu(!) mit anderen vergleicht. ich meine ich bin eben noch keine 50 jahre alt und hab die mega lebenserfahrungen usw... ich will alles ausprobieren, will vergleichen, sehen wie andere bestimmte dinge machen, will antworten, will erfahrungen machen und dann gucken wo ich hinkomme. vll haben viele leute das nimemr nötig weil sie "angekommen" sind und ihre erfahrungen gesammelt haben. ich aber nicht und deswegen vergleiche ich eben auch manchmal. meine eigenen erfahrungen mache ich aber trotzdem, ich mache mein "glück" nicht abhängig von anderen menschen o.O hätte ich das gemacht würde ich heute offen gesagt nicht hier sitzen und dir diese zeilen schreiben.

nein mir gehts darum, mich behütet zu fühlen, von gott beschützt, das ich (innerlich) fühle das er da ist, das ich okay bin, es auch verdient hab mich zu freuen. das es okay ist fehler zu machen ohne dafür von gott gehasst zu werden und in die hölle zu kommen (ich bleib mal bei dem christlichen). ich vermisse das gefühl das leben ohne belastende gedanken genießen zu können (das meinte ich mit der leichtigkeit und dem glück das andere oft ausstrahlen, es wirkt dann so als würden manche menschen wie in einer glaskuppel vor allem belastenden verschont bleiben). ich habe die erwartung bzw die hoffnung (das ist das bessere wort) das...wenn es einen gott gibt und er allmächtig und allwissend ist... mich behütet. verstehst du das? ich hab keine besondere erwartung wie mein leben auszusehen hat. das ist vor allem das, von dem ich noch am wenigsten weiss wie es mal sein wird.

das es auf der welt nicht fair zu geht das weiss ich auch. ich geh ja nicht blind durch die welt und ich weiss das manche bessere lebensbedingungen haben als andere. dafür mache ich gott nicht verantwortlich. aber manchmal die menschen. aber das ist jetzt wieder ne andere sache..

ob ich jetzt gott finde wenn ich darauf schaue was die menschen tun das weiss ich nicht. wenn aber gott doch in jedem menschen "wohnt"..wieso soll ich mir dann nicht die menschen genau ansehn? vll erkenne ich ja in dem ein oder anderen doch sowas wie göttlichkeit? und die menschen oder das was um mich herum ist das kann ich wenigstens iwie begreifen. ich versuchs zumindest. mir fällt es ehrlich gesagt im moment (das war nicht immer so) schwer an etwas zu glauben was für mich so unerreichbar ist. ich finde es auch nicht schlimm wenn man zuerst seine wünsche, sehnsüchte und vorstellung findet...denn dann weiss man wenigstens was man will bzw. wos vll hin gehn soll. das hilft einem doch auch auf der suche...vll eher auf der suche nach sich selber als nach gott, ja, aber auch das muss man doch erstmal hinkriegen bevor man gott findet oder? und.. eins kann ich klar sagen. ich bin definitiv nicht im reinen mit mir selbst. wie soll ich dann auch gott offen sein..


Zum Beispiel muss man erst einmal die große Liebe finden, damit alles super werden kann und dann hat man die große Liebe gefunden, aber so richtig super ist es dann längerfristig leider doch nicht. Also denkt man, dass man die große Liebe erst einmal heiraten muss und dann wird das Leben bestimmt spitze. Aber dann ist man verheiratet und trotzdem ist nicht alles toll. Also, so denkt man sich, müsste man vielleicht noch ein eigenes Haus bauen und Kinder haben und dann wird das Leben erst so richtig sinnvoll!

frustrierend &sorry bitte nicht dieses beispiel erwähnen.


Immer erwartet man das Leben und das Lebensglück in Verbindung mit einer ganz bestimmten Situation und man glaubt, man müsste die Situation nur herstellen, oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen und dann muss das Glück doch kommen! Aber das Glück ist ein unsteter Geselle und zudem noch eine treulose Tomate und wenn es dann tatsächlich mal da ist, verschwindet es nicht selten auch ganz schnell wieder....

ja. aber wie soll man es denn auch sonst machen? wie? und wenn es nur die situation ist das ich iwann man mit mir im reinen bin und ruhig werde. wenn mir das doch hilft und es dazu führt das ich gott erkennen kann? warum denn nicht?
wenn du sagst das du von zeit zu zeit betest. oder meditierst. und das dir das ganz wichtig ist. dann tust du doch auch nix anderes. du führst eine situation herbei (meditieren) von der du weisst das sie dir gut tut und kommst dadurch zu einem persönlichen glück (innere leere/gottesbegegnung).
mit glück hat das nix zu tun aber es ist doch normal das man sich situationen schafft die gut tun, die helfen, die positiv sind. wie soll es auch sonst klappen? von nix kommt nix? ich versteh das nicht wie du das meinst.


Und darum ist der gegenwärtige Augenblick, ganz egal wie ich ihn selbst gerade empfinden mag, losgelöst von allem Glück und Unglück meiner Existenz, auf immer gleiche Weise mit Gott verbunden und bin ich selbst auf immer gleiche Weise mit ihm verbunden, denn er schafft mein Sein und ist der Schöpfer allen Lebens. Und darum suche ich nicht zuvorderst das Glück, suche keine glücklichen Momente, sondern ich suche in jedem Moment Gott und sein Angesicht, wie er in das Haus meines Lebens schaut. Und das ist meine Lust, die nach Ewigkeit verlangt...

ja, das klingt schön. und es ist toll wenn du das hinbekommst und so empfindest. ich kann es leider nicht. ich suche noch und fühle mich grade orientierungslos. und ich sehne mich nach glücklichen momenten. dann häng ich eben nach... ist aber so. glücklich sein ist ja nicht von materieller existenz abhängig. ich suche nach dem gefühl genauso akzeptiert zu sein wie alle anderen. aber das ist leider schwer zu erklären wenn ich nicht die ganzen details vom wieso und warum erklären kann. bzw. will. sorry.


Wenn du sagst, dass Gott ja auch von dir etwas erwartet und du meinst damit zum Beispiel das Einhalten bestimmter Gebote, dann würde Gott doch seine Beziehung zu dir von der Einhaltung dieser Gebote abhängig machen. Und ein Gott, der sich von irgendetwas abhängig macht, wäre doch ein unfreier Gott und ein unfreier Gott ist doch irgendwie nicht so richtig göttlich, oder?

ja...richtig. deswegen fällts mir so schwer an die christlichen bilder zu glauben. ehrlich gesagt stösst mich das christentum total ab. andererseits kann ich aber nicht aufhören in so linien zu denken. wahrscheinlich weil ich christlich erzogen wurde, ka.


Das ganze Thema berührt natürlich die Frage nach dem Gottesbild, also welches Bild wir von Gott haben und daraus resultieren dann sowohl die Erwartungen die wir an ihn haben, also auch die Erwartungen, die er an uns hat.

mein gottesbild ist so verschwommen wie der milchschaum aufm latte macchiato :)



Ich persönlich erwarte von Gott das er da ist und das er gerecht ist und das ich lernen kann, mir seiner Gegenwart bewusst zu werden. Und das unabhängig davon, wie es mit mir gerade steht.

genau das meine ich doch...nix anderes will ich erfahren. und das erwarte ich...so wie du.


Darf ich fragen, inwiefern du Gott spüren magst? Also da hast du doch bestimmt auch irgendwelche Erwartungen, oder?

ich will ihn spüren egal ob es mir gut oder schlecht geht. ob ich gerade heulend auf meinem sofa sitze, ob ich nachts in meinem bett liege oder mit den kleinen kindern in der kita lache weil sie so niedlich sind und so lustige sachen erzählen.
ich will das ich mich innerlich befreit fühle weil ich weiss da ist gott der auf mich aufpasst und da ist und das es kein grund gibt an mir selbst so zu zweifeln. aber das alles fühle ich nicht. ich fühle gar nix, ich spüre nicht die "liebe" von der so viele gläubige immer sprechen. und ich hab auch nicht das gefühl das da ein wesen ist zu dem ich "kontakt" haben kann. viele menschen die von sich sagen gott gefunden zu haben oder eine beziehung zu ihm zu haben (ich frage mich immer...wie kann man ne beziehung zu etwas haben was gar nicht greifbar ist?) sprechen davon total glücklich zu sein und immer zu fühlen das sie nicht alleine sind, das sie gott ihre sorgen geben können und sie sich seit sie ihn gefunden haben super fühlen, iwie erfüllt und angekommen. noch nie hab ich sowas gefühlt. ich will wissen wie es ist innerlich ruhig zu sein, nicht so zerrissen.

die innere leere die du beschreibst die kenne ich auch. allerdings ist die für mich eher negativ. immer wenn ich mich innerlich leer fühle gehts mir total schlecht. wie kann eine innere leere positiv sein? wie kann man da gott als wesen fühlen?


Dazu habe ich in Post #5 schon so einiges geschrieben und mag mich jetzt nicht wiederholen, weil dieser Post sowieso schon wieder so unfassbar lang geworden ist und ich noch ewig weiter reden könnte, weil ich eigentlich noch gar nicht so richtig auf den Punkt gekommen bin!

&ok


Aber, liebe Liliy, mach dich bitte nicht zu verrückt. Du machst das alles schon ganz richtig so! Du stellst ehrlich deine Fragen und suchst nach Antworten und mehr kann kein Mensch und kein Gott von dir verlangen.

gut zu wissen... :)

ich wünsche dir noch ne gute nacht.

lg lily

ps. zu faul bin tippfehler nachzusehen...^^

Provisorium
03.09.2014, 13:58
wow... eine sehr lange antwort. da hast du dir viele gedanken gemacht und vor allem viel zeit genommen für mich kompliziertes und (auch oft) launisches wesen.. file:///C:/Users/DELL-E~1/AppData/Local/Temp/msoclip1/01/clip_image001.gif danke :)Bitteschön. :-)


also..beim ersten lesen war ich überfordert mit deinen gedanken file:///C:/Users/DELL-E~1/AppData/Local/Temp/msoclip1/01/clip_image002.gif wenn ich das so ehrlich sagen darf. du hast super gut erklärt aber deine gedanken dazu und deine sicht auf die welt ist sowas von anders als meine, oder was ich kenne. und zuerst war ich von so viel text und so viel tiefgründigen gedanken voll geplättet. zwischendurch klang dein post auch mal ein bischen genervt... aber vll denke ich das auch nur weil ich schon mit ner genervten stimmung angefangen hab zu lesen..? (hatte vorher diskussion mit meiner schwester^^). ist auch egal, ich versuche mal ein paar deiner sachen zu beantworten (sorry das ich nicht auf alles eingehen kann).Mein Post an dich war nicht flüssig und im Zusammenhang geschrieben, das ist das Problem. Ich musste drei Anläufe nehmen, weil ich immer wieder unterbrochen worden bin und sowas bekommt einem Text nie sonderlich gut. Genervt war ich aber zu keinem Zeitpunkt, nur fürchterlich erschöpft, weil ich eine sehr anstrengende Arbeitswoche hatte, mit Notarzteinsatz bei dem alles schief gegangen ist, was schief gehen kann (Patient lebt aber noch ;-)) und insgesamt war meine Woche halt echt schlimm.


kein problem..ich weiss es war keine absicht. und doch..für mich ändert es schon was, denn ich finds doof wenn deine & meine worte (aus versehen) vermischt werden, das verwirrt und führt am ende vll zu missverständnissen^^ deswegen ist es mir wichtig klarzustellen was du geschrieben hast und was ich geschrieben habe... denn du sollst ja mir antworten und nicht dir selbst (wie es dadurch aus versehen passiert ist), auch wenns an deinen eig gedanken nix ändert wars mir trotzdem wichtig. ich bin da pingelig file:///C:/Users/DELL-E~1/AppData/Local/Temp/msoclip1/01/clip_image003.gifIch kann dir genau sagen, wie sowas passiert. Ich schreibe an meinem Text und manchmal stelle ich dann einen Teil des Textes zurück, weil mir zunächst noch was Besseres eingefallen ist. Den zurückgestellten Teil verschiebe ich dann nach unten. Ich lasse nämlich zwischen dem was ich aktuell schreibe und dem restlichen Text, also all dem, was mein Gesprächspartner als Zitat geschrieben hat, ein wenig Platz, um eben nicht durcheinander zu kommen. Nun muss sich aber so ein kleiner Teil des von mir geschriebenen und nach unten verschobenen Textes in dein Zitat geschummelt haben und ich hab es nicht gemerkt. Dann habe ich die Quotenklammer zur Kennzeichnung eines Zitates gesetzt und schwupps waren fünf Worte von mir dabei, die auch sinngemäß recht gut gepasst haben, weshalb mir das beim Lesen nicht aufgefallen ist. Das war alles!


diese frage kann ich dir leider nicht so beantworten. für dich ists wahrscheinlich eine ganz einfache frage. aber es hat gründe warum ich oft denke/das gefühl habe gott "liebt" andere menschen mehr als mich und denen geht es deswegen auch besser. diese gründe sind aus bestimmten erfahrungen entstanden die ich in einem öffentlichen forum nicht erzählen will. ist vll jetzt doof für dich aber ich hoffe das akzeptierst du. Das ist schon ok! Mich wundert halt immer nur, dass manche Menschen zu denken scheinen, dass weltlicher Erfolg und ein schönes Leben Ausdruck davon sind, dass Gott diese Menschen besonders liebt. Ich meine das Leben von Jesus war (gerade zum Ende hin) ja auch nicht gerade frei von Problemen - im Gegenteil!


doch.. genau so wäre es. aber weisst du ich denke gar nicht daran erfolgreich zu sein und ganz viel glück in allem zu haben. oder daran viel geld zu haben damit ich mir alles leisten kann was ich mir mal wünsche usw... ich denke nicht so materiell. meine gedanken beziehen sich auf was ganz anderes, nämlich ob gott mich, wenn es ihn gibt, behütet oder ob er sich von mir abwendet. aber auch das hängt mit der erfahrung zusammen von der ich oben geredet habe und darüber möchte ich nicht sprechen.Also diesbezüglich kann ich dich aus meiner Erfahrung heraus völlig beruhigen! Gott wendet sich niemals von dir ab! Würde er sich von dir abwenden, wärst du im gleichen Augenblick nicht mehr da, nicht mehr existent, weg, verschwunden, spurlos, aufgelöst....:-)


deine vielen beispiele sind gut und ja, stimmt. ich hab heute abend beim fernsehn mal auf die werbung geachtet und die zeitschriften die bei mir so rumfliegen durchblättert. es wird wirklich viel versprochen aber all das, auch das was du in deinen beispielen aufzählst sind materielle dinge die "glück" oder ein leichtes leben bringen sollen (geld, urlaub, haus, klamotten). um sowas geht es mir nicht. ich will nicht genau so ein grosses und modernes haus haben wie die leute gegenüber weil ich denke die leben ja viel besser als ich in meinem 38qm appartement. ich will auch gar nicht in den urlaub fahren (btw..ich hasse reisen) weil leute die in südfrankreich leben es ja viel schöner haben als ich hier. und ich will auch später nicht das schönste auto, die grösste familie oder den schönsten und reichesten mann in rheinland-pfalz haben weil es mir ja dann viel besser gehen würde als kindern in der 3. welt die verhungern oder an ebola sterben.
wenn ich den eindruck vermittelt hab so ein "glück" haben zu wollen dann tuts mir leid aber das ist nicht so. ich denke es ist ganz normal das man sich auch mal ab und zu(!) mit anderen vergleicht. ich meine ich bin eben noch keine 50 jahre alt und hab die mega lebenserfahrungen usw... ich will alles ausprobieren, will vergleichen, sehen wie andere bestimmte dinge machen, will antworten, will erfahrungen machen und dann gucken wo ich hinkomme. vll haben viele leute das nimemr nötig weil sie "angekommen" sind und ihre erfahrungen gesammelt haben. ich aber nicht und deswegen vergleiche ich eben auch manchmal. meine eigenen erfahrungen mache ich aber trotzdem, ich mache mein "glück" nicht abhängig von anderen menschen o.O hätte ich das gemacht würde ich heute offen gesagt nicht hier sitzen und dir diese zeilen schreiben.Ja natürlich ist es normal, dass man sich mit anderen vergleicht. Ich würde das nie als anormal, oder falsch bezeichnen. Aber im Vergleich mit anderen Menschen sieht man häufig nicht die ganze Wahrheit und selektiert sehr stark in seiner Wahrnehmung. Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, sich auf sich selbst zu konzentrieren und nicht zu sehr in einer "was-wäre-wenn-Welt" zu leben. Aber das ist nur meine Meinung.


nein mir gehts darum, mich behütet zu fühlen, von gott beschützt, das ich (innerlich) fühle das er da ist, das ich okay bin, es auch verdient hab mich zu freuen. das es okay ist fehler zu machen ohne dafür von gott gehasst zu werden und in die hölle zu kommen (ich bleib mal bei dem christlichen). ich vermisse das gefühl das leben ohne belastende gedanken genießen zu können (das meinte ich mit der leichtigkeit und dem glück das andere oft ausstrahlen, es wirkt dann so als würden manche menschen wie in einer glaskuppel vor allem belastenden verschont bleiben). ich habe die erwartung bzw die hoffnung (das ist das bessere wort) das...wenn es einen gott gibt und er allmächtig und allwissend ist... mich behütet. verstehst du das? ich hab keine besondere erwartung wie mein leben auszusehen hat. das ist vor allem das, von dem ich noch am wenigsten weiss wie es mal sein wird.Also ein Leben ohne belastende Gedanken ist zwar ein schöner Traum, aber nicht sehr realistisch. Meist hat man in irgendeiner Art und Weise seine kleinen und großen Sorgen. Damit muss man lernen umzugehen und dabei möglichst nicht denken, dass man dabei keine Fehler machen darf. Man wird ganz sicher Fehler machen, aber aus Fehlern kann man ja auch lernen und Gott hat meines Wissens nie die Fehlerfreiheit des Menschen eingefordert.

Ich meine wahrzunehmen, dass du zurzeit in einer schwierigen Lebensphase/-situation bist und dir sozusagen "himmlichen Beistand" wünschst, von dem aber nichts zu spüren ist. Aber wahrscheinlich brauchst du jetzt erst einmal ein bisschen Zeit, um dich in deinem Leben zurecht zu finden und vertrauen zu lernen, dass du so wie du bist, völlig in Ordnung bist!

Wenn du dich selbst als die annehmen kannst, die du bist, mit all den guten und schlechten Seiten, mit all dem Potential und auch den Grenzen deiner Möglichkeiten, dann kommst du der Sache schon näher, wie auch Gott dich sieht. Aber wenn du dich zurzeit selbst nicht wirklich leiden kannst, dann überträgst du das vielleicht auch auf Gott? Ich hab' ja keine Ahnung wie du zu dir selbst stehst und es geht mich auch nichts an, aber wenn du dir im Unklaren bist, ob es okay ist Fehler zu machen und fürchtest, eventuell in die Hölle zu kommen und das Gott dich hasst, wie du schreibst, dann hast du dich höchstwahrscheinlich selbst noch nicht so wirklich angenommen?


ob ich jetzt gott finde wenn ich darauf schaue was die menschen tun das weiss ich nicht. wenn aber gott doch in jedem menschen "wohnt"..wieso soll ich mir dann nicht die menschen genau ansehn? vll erkenne ich ja in dem ein oder anderen doch sowas wie göttlichkeit? und die menschen oder das was um mich herum ist das kann ich wenigstens iwie begreifen. ich versuchs zumindest. mir fällt es ehrlich gesagt im moment (das war nicht immer so) schwer an etwas zu glauben was für mich so unerreichbar ist. ich finde es auch nicht schlimm wenn man zuerst seine wünsche, sehnsüchte und vorstellung findet...denn dann weiss man wenigstens was man will bzw. wos vll hin gehn soll. das hilft einem doch auch auf der suche...vll eher auf der suche nach sich selber als nach gott, ja, aber auch das muss man doch erstmal hinkriegen bevor man gott findet oder? und.. eins kann ich klar sagen. ich bin definitiv nicht im reinen mit mir selbst. wie soll ich dann auch gott offen sein..Ja, das ist es was ich oben meinte. Wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist, dann ist es generell schwer daran zu glauben, dass man von Gott geliebt wird, oder das sowas wie einen Gott überhaupt gibt.

Das liegt vielleicht daran, dass man sich selbst nicht für liebenswert hält, oder eben daran, dass man meint, man wäre so wie man ist, nicht ok. Aber woher kommt denn solch ein Denken? Das haben einem doch irgendwelche Erfahrungen in den Kopf gesetzt. Und wenn man nun immer nur auf diese Erfahrungen schaut, als quasi nach hinten schaut, dann kann man in der Zukunft auch keine anderen Erfahrungen sehen. Und da warten mit Sicherheit noch andere Erfahrungen auf dich, die dir bewusst machen, wie wertvoll du bist und das du so wie du bist, völlig in Ordnung bist.

Ich weiß, das ist nicht gerade einfach sich von schlechten Erfahrungen zu lösen, aber es ist notwendig, weil man sonst nicht befreit in die Zukunft gehen kann. Jesus spricht zum Beispiel ständig davon, dass man sich nicht von seiner Vergangenheit gefangen nehmen lassen soll, dass man sich nicht Sorgen soll und er bringt das sehr häufig in Verbindung mit Vergebung.

Vergebung ist für ihn von fundamentaler Bedeutung, denn nur wenn man sich selbst und anderen vergibt, kann man sich auch von schlechten Erfahrungen lösen und vielleicht sogar etwas Positives dabei für sich erkennen! Das klingt zwar ziemlich abgedroschen, aber es stimmt halt. Der Weg in die Freiheit führt über das frei werden von Bindungen, die einen gefangen halten und das können halt auch schlechte Erfahrungen sein....


ja. aber wie soll man es denn auch sonst machen? wie? und wenn es nur die situation ist das ich iwann man mit mir im reinen bin und ruhig werde. wenn mir das doch hilft und es dazu führt das ich gott erkennen kann? warum denn nicht?
wenn du sagst das du von zeit zu zeit betest. oder meditierst. und das dir das ganz wichtig ist. dann tust du doch auch nix anderes. du führst eine situation herbei (meditieren) von der du weisst das sie dir gut tut und kommst dadurch zu einem persönlichen glück (innere leere/gottesbegegnung).
mit glück hat das nix zu tun aber es ist doch normal das man sich situationen schafft die gut tun, die helfen, die positiv sind. wie soll es auch sonst klappen? von nix kommt nix? ich versteh das nicht wie du das meinst.Ich hatte einmal von Lebensglück gesprochen und den Versuchen dieses herzustellen und dabei festgestellt, dass man das Glück durchaus kurzfristig finden/herstellen kann, es dann aber wieder verschwindet und man quasi von vorne beginnen muss, also dass das Glück nicht beständig bei einem bleibt.

Und dann habe ich davon gesprochen, dass das Glück nicht irgendwo da draußen ist und man es erst herstellen muss, sondern das es in einem ist und man sich dessen nur bewusst werden muss. Da in uns drinnen ist aber nicht das Glück in herkömmlichen Sinne, sondern es ist Gott und der ist auch da, wenn ich mich in der Welt in einer Situation befinde, die man gemeinhin als unglücklich bezeichnet.

Die Frage ist ganz einfach, worauf mein Blick, meine Sinne gerichtet sind. Wenn ich irgendeinen Mist erlebe, dann ärgere ich mich nicht lange über diesen Mist, sondern ich lasse den Mist Mist sein und wende meinen Blick Gott zu. Dadurch verschwindet der Mist zwar nicht augenblicklich und vielleicht beschäftigt er mich noch eine ganze Zeit lang immer wieder mal, aber bei Gott habe ich Kraft getankt und Trost bekommen, um besser mit dem Mist umgehen zu können.

Das man seinen Blick im Leben immer und ausschließlich auf irgendwas gerichtet halten muss und gerichtet hält, ist klar! Insofern bezieht man immer Stellung und versucht also eine ganz bestimmte Situation herbeizuführen, aber es ist schon ein fundamentaler Unterschied, ob man dabei selbst versucht, durch ein bestimmtes Verhalten, sozusagen durch eigenes Tun, das Glück entstehen zu lassen, oder ob man einfach auf Gott vertraut, sich ihm zukehrt, die Situation Situation sein lässt und bei ihm einfach nur auftankt.

Die Aufgaben, die uns das Leben stellt, müssen immer irgendwie gelöst werden, aber die Frage dabei ist, ob man dabei nur allein auf sich vertrauen muss, oder ob man einen Beistand hat (erstmal egal ob menschlich, oder göttlich). Mit Beistand ist es einfacher, denke ich. Und selbst wenn man dann zunächst an der Aufgabe scheitern sollte, wird man nicht völlig in Selbstzweifel zurück gelassen, sondern man hat jemanden der einen aufbaut.

Als gläubiger Mensch darf mir geschehen was immer auch geschehen mag, ich weiß mich in Gott geborgen. Da wird man einfach unabhängiger von bestimmten Lebenssituationen, die man nicht so toll findet.


ja, das klingt schön. und es ist toll wenn du das hinbekommst und so empfindest. ich kann es leider nicht. ich suche noch und fühle mich grade orientierungslos. und ich sehne mich nach glücklichen momenten. dann häng ich eben nach... ist aber so. glücklich sein ist ja nicht von materieller existenz abhängig. ich suche nach dem gefühl genauso akzeptiert zu sein wie alle anderen. aber das ist leider schwer zu erklären wenn ich nicht die ganzen details vom wieso und warum erklären kann. bzw. will. sorry.Du musst hier auch gar nichts detailliert erklären. Man spürt ja auch so schon, dass du irgendwie in einer Sinnkrise steckst und mit dir selbst keinen Frieden hast. Aber gerade deshalb finde ich es persönlich so schade und traurig, dass du in Betracht ziehst, dass dir auch Gott nicht friedlich gesinnt ist. Das ist er aber ganz sicher, denn er nimmt dich ja so an wie du bist. Nur scheinbar kannst du das zurzeit selbst nicht.

Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass du dich mit anderen Augen zu betrachten lernen kannst!


ja...richtig. deswegen fällts mir so schwer an die christlichen bilder zu glauben. ehrlich gesagt stösst mich das christentum total ab. andererseits kann ich aber nicht aufhören in so linien zu denken. wahrscheinlich weil ich christlich erzogen wurde, ka.Ja, wahrscheinlich! Also ich habe, wie gesagt, auch erst meinen Frieden gefunden, als ich die Bilder Bilder hab sein lassen und mich davon befreit habe, Gott in einem ganz bestimmten Bild zu fassen, oder fassen zu wollen. Er ist was er ist und was er ist, das weiß ich nicht, aber das muss ich auch nicht wissen, weil mir da halt Grenzen gesetzt sind. Es ist nicht einfach, aber in manchen Dingen muss man einfach vertrauen...


ich will ihn spüren egal ob es mir gut oder schlecht geht. ob ich gerade heulend auf meinem sofa sitze, ob ich nachts in meinem bett liege oder mit den kleinen kindern in der kita lache weil sie so niedlich sind und so lustige sachen erzählen.
ich will das ich mich innerlich befreit fühle weil ich weiss da ist gott der auf mich aufpasst und da ist und das es kein grund gibt an mir selbst so zu zweifeln. aber das alles fühle ich nicht. ich fühle gar nix, ich spüre nicht die "liebe" von der so viele gläubige immer sprechen. und ich hab auch nicht das gefühl das da ein wesen ist zu dem ich "kontakt" haben kann. viele menschen die von sich sagen gott gefunden zu haben oder eine beziehung zu ihm zu haben (ich frage mich immer...wie kann man ne beziehung zu etwas haben was gar nicht greifbar ist?) sprechen davon total glücklich zu sein und immer zu fühlen das sie nicht alleine sind, das sie gott ihre sorgen geben können und sie sich seit sie ihn gefunden haben super fühlen, iwie erfüllt und angekommen. noch nie hab ich sowas gefühlt. ich will wissen wie es ist innerlich ruhig zu sein, nicht so zerrissen.Also meiner persönlichen Erfahrung nach hört man nicht auf sich immer wieder mal zerrissen zu fühlen, auch wenn man sich mit Gott in Beziehung befindet, also Gott ein bewusster und wesentlicher "Bestandteil" des Alltags ist.

Jesus hat sich sicher auch zerrissen gefühlt, als er betete, dass der Kelch doch bitte an ihm vorübergehen soll, aber eben nicht sein Wille, sondern Gottes Wille geschehen solle. Das ist doch ganz klar ein Ausdruck von Zerrissenheit, oder?

Die gute Nachricht ist ja gerade, dass wir Mensch so sein dürfen wie wir sind, mit all unseren Emotionen, Unzulänglichkeiten, guten und schlechten Seiten und trotzdem und ganz grundsätzlich von Gott geliebt werden.

Aber wenn wir uns selbst nicht annehmen können, als der Mensch der wir sind, dann können wir auch nicht glauben, dass Gott uns so annimmt, wie wir sind, weil wir uns mit uns selbst in Konflikt befinden und deshalb gar nicht offen sind, für das, was Gott in uns sieht. Wir sehen immer nur uns selbst und schauen mit unseren Augen auf unser Leben und wenn wir uns dann selbst nicht lieben, dann halten wir uns vielleicht grundsätzlich nicht für liebenswert und übertragen das dann auch auf Gott?

Ich kann mich da leider nur wiederholen und dir von Herzen wünschen, dass dir bewusst wird, dass du so wie du bist, absolut in Ordnung bist und nichts leisten musst, um von Gott geliebt zu werden. Auch die Konflikte, die du in deinem Leben hast, werden sich mit der Zeit lösen, wenn du nicht an ihnen festhältst und in Selbstmitleid versinkst.

Eines meiner persönlich größten Probleme war immer, dass ich wusste, dass ich manchen Dingen Recht hatte und mir Unrecht widerfahren war, aber da war niemand, der mal sagte, "ja Provisorium, du hattest Recht und dir ist Unrecht widerfahren". Darüber habe ich mich aufregen können wie ein Verrückter! :-)
Aber erst als ich mich davon gelöst habe, das mir zustehende Recht auch bekommen zu wollen, habe ich Frieden finden können.

Heute schaue ich nicht mehr so sehr nach hinten, auf all die Dinge und Situationen, in denen mir Unrecht widerfahren ist, sondern ich versuche für meine Zukunft Verantwortung zu übernehmen und nicht darüber zu jammern, was vergangen ist. Das ist auch so etwas wie Vergebung! Und es wirkt sehr befreiend!

LG
Provisorium (http://www.meister-eckhart-gesellschaft.de/texte.htm#F52)

thalestris
03.09.2014, 20:34
Mein Post an dich war nicht flüssig und im Zusammenhang geschrieben, das ist das Problem. Ich musste drei Anläufe nehmen, weil ich immer wieder unterbrochen worden bin und sowas bekommt einem Text nie sonderlich gut. Genervt war ich aber zu keinem Zeitpunkt, nur fürchterlich erschöpft, weil ich eine sehr anstrengende Arbeitswoche hatte, mit Notarzteinsatz bei dem alles schief gegangen ist, was schief gehen kann (Patient lebt aber noch ;-)) und insgesamt war meine Woche halt echt schlimm.

oh...das tut mir leid das deine woche echt schlimm war :/ aber gut das dein patient noch lebt :) in deinem beruf siehst du bestimmt sehr oft leute sterben. das wär echt nix für mich.

btw... mir ist grade aufgefallen (weil ich deinen kompletten post zitiert hab um den dann in einzelne zitate zu zerlegen...) das ich auf deinen text klicken kann (bei mir ist der komplett unterstrichen und blau eingefärbt-wie ein link eben) und dann auf ne seite von deinem meister eckhart komme o.O war das absicht? im forum kann man das nicht sehn, nur wenn man deinen ganzen beitrag zitiert und auf "erweitert" klickt. strange &augenroll aber egal.


Das ist schon ok! Mich wundert halt immer nur, dass manche Menschen zu denken scheinen, dass weltlicher Erfolg und ein schönes Leben Ausdruck davon sind, dass Gott diese Menschen besonders liebt. Ich meine das Leben von Jesus war (gerade zum Ende hin) ja auch nicht gerade frei von Problemen - im Gegenteil!

seufz...aber das denke ich doch gar nich. ich denke weder das weltlicher erfolg und ein "schönes leben" (was ein schönes leben ist, ist ja eh ansichtssache) ein zeichen dafür ist das gott diese menschen besonders liebt. was ich meinte war das ich manchmal(!) das gefühl habe das andere von belastenden dingen verschont sind und eine leichtigkeit austrahlen. ich weiss aber auch das jeder iwelche probleme hat und viele die nach aussen auch überspielen oder nicht zeigen. aber wenn es einem gerade selbst nich so besonders gut geht sieht man das vll nicht so und sieht nur das was andere nach aussen zeigen...ka. auf jeden fall weiss ich schon das jeder sein päckchen zu tragen hat. aber...und das hab ich schon so oft anderen gesagt...die tatsache das es anderen menschen auch nicht gut oder vll sogar noch viel schlechter geht als mir- diese tatsache löst weder meine baustellen noch ändert es was daran das ich mich grade schlecht fühle. das hat auch nix mit selbstmitleid zu tun. denn auch wenn ich mal meinen kummer rauslassen muss (was übrigens auch kein jammern ist...) mach ich ja trotzdem alles was ich kann um was dran zu ändern. ich sitze ja nicht daheim und jammer darüber wie scheisse es mir geht und wie dumm doch die welt ist und leg ansonsten die füsse hoch. es geht eig niemanden hier was an aber ich mache eine therapie, bin in ner beratung vor ort und versuche aktiv was zu ändern. das kannst du natürlich nicht wissen, denn du bist ja nicht hier. aber manchmal muss der kummer eben raus.. und grade wenns um so gaubensthemen geht passiert das meistens dann hier im forum, weil hier menschen sind die sich auch mit solchen themen befassen.
das heisst aber weder das ich rumjammere, in selbstmitleid versinke und mir aber nicht helfen lasse. es heisst auch nicht das ich die augen vor allem verschliesse und nicht weiss das jeder seine problemstellen hat. und ich sehe mich auch nich als mittelpunkt der welt und alle anderen habens besser als ich. ich hoffe nicht das ich so nen eindruck mache denn so ist es nicht und es frustriert mich gerade wieder das worte so schnell falsch verstanden werden. ich will mich einfach nur über glaubensthemen unterhalten. deswegen bin ich hier. &knuddelhase



Also diesbezüglich kann ich dich aus meiner Erfahrung heraus völlig beruhigen! Gott wendet sich niemals von dir ab! Würde er sich von dir abwenden, wärst du im gleichen Augenblick nicht mehr da, nicht mehr existent, weg, verschwunden, spurlos, aufgelöst....:-)

hm...vll bin ich ja schon dabei zu verschwinden & mich aufzulösen. ne...also...gut zu wissen :) wobei ich mir das grade bildlich vorstelle...


Ich meine wahrzunehmen, dass du zurzeit in einer schwierigen Lebensphase/-situation bist und dir sozusagen "himmlichen Beistand" wünschst, von dem aber nichts zu spüren ist. Aber wahrscheinlich brauchst du jetzt erst einmal ein bisschen Zeit, um dich in deinem Leben zurecht zu finden und vertrauen zu lernen, dass du so wie du bist, völlig in Ordnung bist!


ich arbeite dran :)



Das man seinen Blick im Leben immer und ausschließlich auf irgendwas gerichtet halten muss und gerichtet hält, ist klar! Insofern bezieht man immer Stellung und versucht also eine ganz bestimmte Situation herbeizuführen, aber es ist schon ein fundamentaler Unterschied, ob man dabei selbst versucht, durch ein bestimmtes Verhalten, sozusagen durch eigenes Tun, das Glück entstehen zu lassen, oder ob man einfach auf Gott vertraut, sich ihm zukehrt, die Situation Situation sein lässt und bei ihm einfach nur auftankt.

Die Aufgaben, die uns das Leben stellt, müssen immer irgendwie gelöst werden, aber die Frage dabei ist, ob man dabei nur allein auf sich vertrauen muss, oder ob man einen Beistand hat (erstmal egal ob menschlich, oder göttlich). Mit Beistand ist es einfacher, denke ich. Und selbst wenn man dann zunächst an der Aufgabe scheitern sollte, wird man nicht völlig in Selbstzweifel zurück gelassen, sondern man hat jemanden der einen aufbaut.

Als gläubiger Mensch darf mir geschehen was immer auch geschehen mag, ich weiß mich in Gott geborgen. Da wird man einfach unabhängiger von bestimmten Lebenssituationen, die man nicht so toll findet.


ich finde das faszinierend das so viele menschen auf etwas vertrauen, von dem sie gar nicht wissen (können) ob es wirklich existiert. was macht dich so sicher das es gott gibt und das er dir beistand gibt und du dich bei ihm "auftanken" kannst? ich meine wie merkst du das? zweifelst du da nie dran?
und nein, ich bin nicht alleine, ich hab schon beistand :) da ist zb meine schwester, meine freunde, kasper, das forum, eine bestimmte frau die mir dabei hilft mein leben zu ordnen, meine großeltern und und und.... :) bin nich alleine.
und da ist es wieder...du schreibst du "weisst" dich geborgen. was lässt dich im glauben so sicher werden das aus dem glauben wissen wird?


Also meiner persönlichen Erfahrung nach hört man nicht auf sich immer wieder mal zerrissen zu fühlen, auch wenn man sich mit Gott in Beziehung befindet, also Gott ein bewusster und wesentlicher "Bestandteil" des Alltags ist.


wie sieht eine gottesbeziehung eig aus? unter beziehung verstehe ich immer iwas greifbares, nähe, und gegenseitige reaktionen aufeinander... wie kann sowas mit einem wesen möglich sein das man weder sehen, noch hören oder berühren kann? ich würde das so gern verstehen..

mal noch ne andere frage: wie kamst du eig zu diesem meister eckhart? wieso sagt dir gerade das was er sagt so zu?

lg von der amazone &frühling

Provisorium
04.09.2014, 10:07
oh...das tut mir leid das deine woche echt schlimm war :/ aber gut das dein patient noch lebt :) in deinem beruf siehst du bestimmt sehr oft leute sterben. das wär echt nix für mich.Ja, die Woche war echt schlimm. Momentan läuft's auf der Arbeit irgendwie nicht so rund und wenn man im Nachtdienst ganz allein für 42Menschen verantwortlich ist, von denen die meisten dement sind und sich nicht so richtig ausdrücken können, ist es manchmal eben schlimm! Und klar, es sterben auch immer wieder Leute.


btw... mir ist grade aufgefallen (weil ich deinen kompletten post zitiert hab um den dann in einzelne zitate zu zerlegen...) das ich auf deinen text klicken kann (bei mir ist der komplett unterstrichen und blau eingefärbt-wie ein link eben) und dann auf ne seite von deinem meister eckhart komme o.O war das absicht? im forum kann man das nicht sehn, nur wenn man deinen ganzen beitrag zitiert und auf "erweitert" klickt. strange [/COLOR]&augenroll aber egal.Absicht war, dass ich einen Link setzten wollte, es aber nicht konnte. Die Linkfunktion hat irgendwie nicht funktioniert. Deshalb hab' ich den dann weggelassen. Nun ist er wohl wieder da. Sollte wohl so sein...:-)


seufz...aber das denke ich doch gar nich. ich denke weder das weltlicher erfolg und ein "schönes leben" (was ein schönes leben ist, ist ja eh ansichtssache) ein zeichen dafür ist das gott diese menschen besonders liebt.Und ich habe nicht geschrieben, dass du das denkst, sondern ich hatte geschrieben, dass es mich halt immer wundert, dass manche Menschen zu denken scheinen, dass weltlicher Erfolg und ein schönes Leben Ausdruck davon sind, dass Gott diese Menschen besonders liebt. Das ist zunächst einmal ganz allgemein gehalten und ich habe dabei an sowas wie das "Wohlstandsevangelium" gedacht, dass ja ganz gerne mal gepredigt wird.

Du hattest aber selbst geschrieben:


aber es hat gründe warum ich oft denke/das gefühl habe gott "liebt" andere menschen mehr als mich und denen geht es deswegen auch besser. Dann glaubst du also doch, dass es anderen Menschen besser geht, weil sie von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst, oder?


was ich meinte war das ich manchmal(!) das gefühl habe das andere von belastenden dingen verschont sind und eine leichtigkeit austrahlen. ich weiss aber auch das jeder iwelche probleme hat und viele die nach aussen auch überspielen oder nicht zeigen. aber wenn es einem gerade selbst nich so besonders gut geht sieht man das vll nicht so und sieht nur das was andere nach aussen zeigen...ka. auf jeden fall weiss ich schon das jeder sein päckchen zu tragen hat. aber...und das hab ich schon so oft anderen gesagt...die tatsache das es anderen menschen auch nicht gut oder vll sogar noch viel schlechter geht als mir- diese tatsache löst weder meine baustellen noch ändert es was daran das ich mich grade schlecht fühle. das hat auch nix mit selbstmitleid zu tun. denn auch wenn ich mal meinen kummer rauslassen muss (was übrigens auch kein jammern ist...) mach ich ja trotzdem alles was ich kann um was dran zu ändern. ich sitze ja nicht daheim und jammer darüber wie scheisse es mir geht und wie dumm doch die welt ist und leg ansonsten die füsse hoch. es geht eig niemanden hier was an aber ich mache eine therapie, bin in ner beratung vor ort und versuche aktiv was zu ändern. das kannst du natürlich nicht wissen, denn du bist ja nicht hier. aber manchmal muss der kummer eben raus.. und grade wenns um so gaubensthemen geht passiert das meistens dann hier im forum, weil hier menschen sind die sich auch mit solchen themen befassen.
das heisst aber weder das ich rumjammere, in selbstmitleid versinke und mir aber nicht helfen lasse. es heisst auch nicht das ich die augen vor allem verschliesse und nicht weiss das jeder seine problemstellen hat. und ich sehe mich auch nich als mittelpunkt der welt und alle anderen habens besser als ich. ich hoffe nicht das ich so nen eindruck mache denn so ist es nicht und es frustriert mich gerade wieder das worte so schnell falsch verstanden werden. ich will mich einfach nur über glaubensthemen unterhalten. deswegen bin ich hier. &knuddelhaseAlso wenn ich gewusst hätte das mein Satz...


Das ist schon ok! Mich wundert halt immer nur, dass manche Menschen zu denken scheinen, dass weltlicher Erfolg und ein schönes Leben Ausdruck davon sind, dass Gott diese Menschen besonders liebt. Ich meine das Leben von Jesus war (gerade zum Ende hin) ja auch nicht gerade frei von Problemen - im Gegenteil!...solch eine Reaktion in dir hervorruft, dann hätte ich ihn weggelassen!

Ich habe echt keine Ahnung wo das jetzt gerade alles herkommt, aber ich wollte weder sagen, dass du dich hängen lässt, nur in Selbstmitleid versinkst und endlich mal deinen Hintern bewegen musst, noch das ich denke, dass du der Meinung bist, andere Menschen hätten es ja soviel einfacher!

Ich hatte vielmehr davon geschrieben, dass ich das Gefühl habe, dass du dich zurzeit selbst nicht als den Menschen annehmen kannst, der du nun einmal bist!

Ehrlich, mich frustriert es auch, wenn Worte so schnell falsch verstanden werden....


ich finde das faszinierend das so viele menschen auf etwas vertrauen, von dem sie gar nicht wissen (können) ob es wirklich existiert. was macht dich so sicher das es gott gibt und das er dir beistand gibt und du dich bei ihm "auftanken" kannst? ich meine wie merkst du das? zweifelst du da nie dran?Mein Gott existiert auch nicht! Existenz gibt es nur in der Welt! Mein Gott ist aber mit nichts weltlichem identifizierbar. Er ist über der Welt! Mit keiner Vorstellung identisch, also auch nicht mit der Existenz!

Sicher macht mich die neuplatonische Philosophie, also die Vernunft! Das jetzt hier aufzudröseln würde den Rahmen des Threads sprengen. Aber das Ganze geht aus von Plotins Satz:

Das seinstranszendente Eine steht über allem Seienden, weil das Seiende nur durch das Eine seiend ist. Etwas kann nur seiend sein, weil es zugleich eines ist. Wäre es nicht eines, so wäre es nichts.

Das ist vernünftig, logisch! Das hat zunächst einmal gar nichts mit Glauben zu tun! Das ist einfach so! Alles was wir denken können, können wir nur als Einheit denken. Alles besteht aus Einheiten, auch das Viele, also der Gegensatz! Und weil im Einen und Vielen der Gegensatz zusammenfällt, muss zwangsläufig alles aus dem Einen kommen!

Diese Eine muss aber undifferenziert und unbestimmt sein, denn wäre es mit irgendetwas identifiziert, wäre es nicht mehr absolut einfach, sondern eine Zweiheit. Wegen seiner absoluten Einfachheit bildet das absolut (transzendente) Eine den äußersten Gegensatz zum Differenzierten und Mannigfaltigen. Es kann keine Unterscheidung enthalten, weder eine Zweiheit noch sonstige Pluralität. Jede Aussage, die eine positive Bestimmung darstellt, widerspricht dem absolut undifferenzierten Charakter des Einen, denn jede positive Bestimmung impliziert einen Unterschied, einen Gegensatz und damit Nicht-Einheit. Man kann nicht einmal wahrheitsgemäß aussagen, dass das Eine „ist“, denn das Sein als Gegenteil des Nichtseins oder das vollkommene Sein im Gegensatz zu einem geminderten Sein setzt bereits eine Unterscheidung voraus und damit etwas, was dem Einen nachgeordnet ist. Das Eine ist „überseiend“, es transzendiert das Sein. Es ist kein „Etwas“. Eckhart nennt es die Gottheit.

Und nach all der blöden Theorie, komme ich mal zum Praktischen! Ich hatte mal eine Einheitserfahrung mit diesem Einen. Plotin, der Begründer des Neuplatonismus hatte übrigens vier davon und Porphyrios, sein Schüler und maßgeblicher "Weiterentwickler" der Philosophie, hatte, als chronisch Depressiver, auch zumindest eine dieser Erfahrungen. Damit will ich sagen, dass man die Einheit mit Gott vollziehen kann. Nicht willentlich, nicht indem man sie selbst herbeiführen könnte, aber plötzlich, man weiß nicht warum, ist man bereit und dann kann man diese Erfahrung machen. Danach hast du keine Zweifel mehr! Und dir kann dann auch keiner mehr erzählen, er wüsste wer oder was Gott ist. Dafür gibt es keine Worte, keine Bilder und du verstehst, dass du hier auf Erden alles nur konstruierst - die Welt ist deine Konstruktion! Das Eine ist davon transzendent und es ist einfach wunderschön!


mal noch ne andere frage: wie kamst du eig zu diesem meister eckhart? wieso sagt dir gerade das was er sagt so zu?Das war so. Ich war schon als ziemlicher Jungspund gläubig und ging in eine Jugendgruppe der Baptisten. Dort hatten wir mal ein heißes Thema und dabei ging es sehr kontrovers zu. Das Thema war "der Wille Gottes" und außer mir waren eigentlich alle der Meinung, dass man den Willen Gottes tun könne. Ich hingegen meinte, dass man den Willen Gottes nicht tun kann.

Deshalb war ich dann also auch der Meinung, dass man nicht versuchen sollte den Willen Gottes zu tun, sondern stattdessen einfach aus dem Herzen heraus leben sollte. Alle anderen waren aber der Meinung, dass man es zumindest versuchen sollte, den Willen Gottes zu tun. Das war eine ziemlich hitzige Diskussion und gar nicht lange Zeit später, war ich dann auch dort nicht mehr erwünscht (das hatte aber nochmal andere Gründe).

Egal wo du nun hinschaust, wirst du Christen finden, die alle behaupten, sie wollen den Willen Gottes tun, oder sie wollen sich dafür öffnen, dass Gott seinen Willen durch sie tut, oder sowas...Ich habe nie einen Christen kennen gelernt, der meiner Meinung gewesen wäre! Bis ich, Jahrzehnte später, folgendes las:

Käme nun einer und fragte mich: Was wäre denn ein armer Mensch, der nichts will?, so antworte ich ihm und argumentiere wie folgt: Solange der Mensch daran festhält, es sei sein Wille, den liebsten Willen Gottes erfüllen zu wollen, so lange hat er die Armut nicht, von der wir reden wollen. Denn dieser Mensch besitzt immer noch einen Willen, mit dem er dem Willen Gottes entsprechen will, und das ist nicht die wahre Armut. Denn der Mensch, der die wirkliche Armut hat, der ist völlig abgelöst von seinem geschaffenen Willen, so wie damals, als er noch nicht war. Denn ich sage euch bei der ewigen Wahrheit: Solange ihr den Willen besitzt, den Willen Gottes zu erfüllen und solange ihr Verlangen habt nach der Ewigkeit und nach Gott, so lange seid ihr nicht arm. Denn nur das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts verlangt.

Das war dann meine "eckhartsche Initialzündung". Endlich mal jemand der mich versteht, habe ich mir gedacht und fortan habe ich mich intensiv mit ihm beschäftigt. Aber man sollte unbedingt den Neuplatonismus. zumindest in Grundzügen, verstanden haben, sonst versteht man Eckhart schnell mal falsch. Also musste ich auch noch den Neuplatonismus "studieren". Und raus kommt dann am Ende - ein Provisorium...

LG
Provisorium

thalestris
04.09.2014, 19:43
hi provisoriumchen :)


Ja, die Woche war echt schlimm. Momentan läuft's auf der Arbeit irgendwie nicht so rund und wenn man im Nachtdienst ganz allein für 42Menschen verantwortlich ist, von denen die meisten dement sind und sich nicht so richtig ausdrücken können, ist es manchmal eben schlimm! Und klar, es sterben auch immer wieder Leute.

vielleicht erstmal ein &kaffee? :) das stell ich mir schwer vor ganz alleine auf 42 teils sehr kranke menschen aufpassen zu müssen.. ich finde es ja schon anstrengend auf 27 kleine kinder aufzupassen aber ich hab wenigstens immer 5 andere erzieherinnen an meiner seite und mach das nicht ganz alleine. ich finds aber gut das es menschen wie dich gibt die in so berufen arbeiten können. meine schwester arbeitet ja im krankenhaus (ist krankenschwester) und da denk ich mir auch immer wieder...hut ab, das wäre echt nicht meins. dafür kann sie nicht verstehn das ich es bei dem geräuschpegel den ganzen tag in einer kita aushalte :D


Absicht war, dass ich einen Link setzten wollte, es aber nicht konnte. Die Linkfunktion hat irgendwie nicht funktioniert. Deshalb hab' ich den dann weggelassen. Nun ist er wohl wieder da. Sollte wohl so sein...:-)

muss ein zeichen sein &breitgrins


Und ich habe nicht geschrieben, dass du das denkst, sondern ich hatte geschrieben, dass es mich halt immer wundert, dass manche Menschen zu denken scheinen, dass weltlicher Erfolg und ein schönes Leben Ausdruck davon sind, dass Gott diese Menschen besonders liebt. Das ist zunächst einmal ganz allgemein gehalten und ich habe dabei an sowas wie das "Wohlstandsevangelium" gedacht, dass ja ganz gerne mal gepredigt wird.
Du hattest aber selbst geschrieben:
Dann glaubst du also doch, dass es anderen Menschen besser geht, weil sie von Gott mehr geliebt werden, als du von ihm geliebt wirst, oder?
Also wenn ich gewusst hätte das mein Satz...
...solch eine Reaktion in dir hervorruft, dann hätte ich ihn weggelassen!
Ich habe echt keine Ahnung wo das jetzt gerade alles herkommt, aber ich wollte weder sagen, dass du dich hängen lässt, nur in Selbstmitleid versinkst und endlich mal deinen Hintern bewegen musst, noch das ich denke, dass du der Meinung bist, andere Menschen hätten es ja soviel einfacher!
Ich hatte vielmehr davon geschrieben, dass ich das Gefühl habe, dass du dich zurzeit selbst nicht als den Menschen annehmen kannst, der du nun einmal bist!
Ehrlich, mich frustriert es auch, wenn Worte so schnell falsch verstanden werden....

ja...sorry. sprechen wir nicht mehr drüber.. :)


Mein Gott existiert auch nicht! Existenz gibt es nur in der Welt! Mein Gott ist aber mit nichts weltlichem identifizierbar. Er ist über der Welt! Mit keiner Vorstellung identisch, also auch nicht mit der Existenz!
Sicher macht mich die neuplatonische Philosophie, also die Vernunft! Das jetzt hier aufzudröseln würde den Rahmen des Threads sprengen. Aber das Ganze geht aus von Plotins Satz:
Das seinstranszendente Eine steht über allem Seienden, weil das Seiende nur durch das Eine seiend ist. Etwas kann nur seiend sein, weil es zugleich eines ist. Wäre es nicht eines, so wäre es nichts.
Das ist vernünftig, logisch!

echt? :D eh...kein wort verstanden. das ist mir grade zu verwirrend mit sein und nicht sein und eins und nix :) aber ich kann heute eh nicht so gut denken. beim fahrradfahren war mir heute eine bordsteinkante im weg und mein köpfchen hat bekanntschaft mit einer hauswand gemacht... vll bin ich deswegen so banane &doing


Das hat zunächst einmal gar nichts mit Glauben zu tun! Das ist einfach so! Alles was wir denken können, können wir nur als Einheit denken. Alles besteht aus Einheiten, auch das Viele, also der Gegensatz! Und weil im Einen und Vielen der Gegensatz zusammenfällt, muss zwangsläufig alles aus dem Einen kommen!

*dich anguck* &augenroll du sprichst in rätseln zu mir bruder^^ kannst du das nochmal etwas einfacher erklären?^^


Diese Eine muss aber undifferenziert und unbestimmt sein, denn wäre es mit irgendetwas identifiziert, wäre es nicht mehr absolut einfach, sondern eine Zweiheit. Wegen seiner absoluten Einfachheit bildet das absolut (transzendente) Eine den äußersten Gegensatz zum Differenzierten und Mannigfaltigen. Es kann keine Unterscheidung enthalten, weder eine Zweiheit noch sonstige Pluralität. Jede Aussage, die eine positive Bestimmung darstellt, widerspricht dem absolut undifferenzierten Charakter des Einen, denn jede positive Bestimmung impliziert einen Unterschied, einen Gegensatz und damit Nicht-Einheit. Man kann nicht einmal wahrheitsgemäß aussagen, dass das Eine „ist“, denn das Sein als Gegenteil des Nichtseins oder das vollkommene Sein im Gegensatz zu einem geminderten Sein setzt bereits eine Unterscheidung voraus und damit etwas, was dem Einen nachgeordnet ist. Das Eine ist „überseiend“, es transzendiert das Sein. Es ist kein „Etwas“. Eckhart nennt es die Gottheit.
Und nach all der blöden Theorie, komme ich mal zum Praktischen! Ich hatte mal eine Einheitserfahrung mit diesem Einen. Plotin, der Begründer des Neuplatonismus hatte übrigens vier davon und Porphyrios, sein Schüler und maßgeblicher "Weiterentwickler" der Philosophie, hatte, als chronisch Depressiver, auch zumindest eine dieser Erfahrungen. Damit will ich sagen, dass man die Einheit mit Gott vollziehen kann. Nicht willentlich, nicht indem man sie selbst herbeiführen könnte, aber plötzlich, man weiß nicht warum, ist man bereit und dann kann man diese Erfahrung machen. Danach hast du keine Zweifel mehr! Und dir kann dann auch keiner mehr erzählen, er wüsste wer oder was Gott ist. Dafür gibt es keine Worte, keine Bilder und du verstehst, dass du hier auf Erden alles nur konstruierst - die Welt ist deine Konstruktion! Das Eine ist davon transzendent und es ist einfach wunderschön!

öhm... &breitgrins was? tut mir leid...heute bin ich iwie schwer von begriff^^ oder es liegt daran das ich meister eckhart nicht kenne und auch nicht weiss was neuplatonismus ist... :)


Das war so. Ich war schon als ziemlicher Jungspund gläubig und ging in eine Jugendgruppe der Baptisten. Dort hatten wir mal ein heißes Thema und dabei ging es sehr kontrovers zu. Das Thema war "der Wille Gottes" und außer mir waren eigentlich alle der Meinung, dass man den Willen Gottes tun könne. Ich hingegen meinte, dass man den Willen Gottes nicht tun kann.

DU warst bei den baptisten :D kein wunder das die dich "rausgeschmissen" haben aus dem verein :D da passt du wirklich nicht hin...die baptisten sind natürlich naja... eigen? :) ich glaub ich hätts da keine 5 minuten ausgehalten in so nem gespräch... zählen die eigentlich zu den sekten?


Deshalb war ich dann also auch der Meinung, dass man nicht versuchen sollte den Willen Gottes zu tun, sondern stattdessen einfach aus dem Herzen heraus leben sollte. Alle anderen waren aber der Meinung, dass man es zumindest versuchen sollte, den Willen Gottes zu tun. Das war eine ziemlich hitzige Diskussion und gar nicht lange Zeit später, war ich dann auch dort nicht mehr erwünscht (das hatte aber nochmal andere Gründe).

Egal wo du nun hinschaust, wirst du Christen finden, die alle behaupten, sie wollen den Willen Gottes tun, oder sie wollen sich dafür öffnen, dass Gott seinen Willen durch sie tut, oder sowas...Ich habe nie einen Christen kennen gelernt, der meiner Meinung gewesen wäre!

woher soll ein mensch auch wissen was der wille gottes ist? o.O


Käme nun einer und fragte mich: Was wäre denn ein armer Mensch, der nichts will?, so antworte ich ihm und argumentiere wie folgt: Solange der Mensch daran festhält, es sei sein Wille, den liebsten Willen Gottes erfüllen zu wollen, so lange hat er die Armut nicht, von der wir reden wollen. Denn dieser Mensch besitzt immer noch einen Willen, mit dem er dem Willen Gottes entsprechen will, und das ist nicht die wahre Armut. Denn der Mensch, der die wirkliche Armut hat, der ist völlig abgelöst von seinem geschaffenen Willen, so wie damals, als er noch nicht war. Denn ich sage euch bei der ewigen Wahrheit: Solange ihr den Willen besitzt, den Willen Gottes zu erfüllen und solange ihr Verlangen habt nach der Ewigkeit und nach Gott, so lange seid ihr nicht arm. Denn nur das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts verlangt.ja....aber woher soll man denn wissen was der wille gottes ist? ist ja schön das ein mensch der bereit ist den willen gottes zu erfüllen nicht "arm" ist...aber woher weiss man das...wie unterscheidet man den willen gottes vom eigenen willen oder dem willen anderer?



Das war dann meine "eckhartsche Initialzündung". Endlich mal jemand der mich versteht, habe ich mir gedacht und fortan habe ich mich intensiv mit ihm beschäftigt. Aber man sollte unbedingt den Neuplatonismus. zumindest in Grundzügen, verstanden haben, sonst versteht man Eckhart schnell mal falsch. Also musste ich auch noch den Neuplatonismus "studieren". Und raus kommt dann am Ende - ein Provisorium...

danke für den exkurs in provisoriums entstehungsgeschichte :)

weisst du was ich mich manchmal frage? ich weiss das es eig nur pure fantasie ist und nie so gekommen wäre. weil es eine männerdominierende zeit war (ist??) in der frauen nix zu melden hatten und man einer frau vermutlich nich zugehört hätte aber...
was wäre wohl wenn es jesus als mann nie gegeben hätte. und stattdessen eine kluge frau, nennen wir sie jesuline :D genau das gleiche gepredigt und getan hätte wie ein männlicher jesus...
ob es dann wohl auch menschen in der bibel aufgeschrieben hätten? ob es wohl auch apostel gegeben hätte die ihr hinterher rennen? ob es dann wohl heute das christentum und die christen in dem sinne gäbe? ob es dann wohl heissen würde: der mann hat sein haupt zu bedecken und ist der frau untertan? wie würde unsere welt dann wohl aussehen? in dieser gedankenspinnerei verliere ich mich die letzten wochen sehr oft. warum? ich(!...heisst nicht das es auch so ist) hab es so erlebt das frauen ruhiger und sanfter sind. nicht so aggressiv in ihrem verhalten. wie wäre das christentum wohl wenn es aus ner frau entstanden wäre und es keine männerdominierende welt wäre in der wir leben... hätts dann im namen der religion auch so viele tote gegeben?...
ich will damit jetzt nicht die männer angreifen oder jesus schlecht reden. ich spinne nur diese fantasie die mir druch den kopf schwirrt.

lg thalestris

Provisorium
04.09.2014, 22:46
Hallo Liliychen :-),


vielleicht erstmal ein &kaffee? :) das stell ich mir schwer vor ganz alleine auf 42 teils sehr kranke menschen aufpassen zu müssen.. ich finde es ja schon anstrengend auf 27 kleine kinder aufzupassen aber ich hab wenigstens immer 5 andere erzieherinnen an meiner seite und mach das nicht ganz alleine. ich finds aber gut das es menschen wie dich gibt die in so berufen arbeiten können. meine schwester arbeitet ja im krankenhaus (ist krankenschwester) und da denk ich mir auch immer wieder...hut ab, das wäre echt nicht meins. dafür kann sie nicht verstehn das ich es bei dem geräuschpegel den ganzen tag in einer kita aushalte :DJa, das mit dem Geräuschpegel in so einer Kita kann mit der Zeit bestimmt belastend wirken. Ich höre ja ganz gerne mal, wenn im Hinterhof die Kinder spielen, aber ich bin auch froh, wenn es dann mal wieder ruhig wird. :-) Trotzdem hast du da eine schöne Aufgabe und ich hoffe die Lautstärke entsteht eher durch Lachen, als durch Weinen oder Schreien...:-)


muss ein zeichen sein &breitgrinsOder 'n provisorischer Fehler...:-)


echt? :D eh...kein wort verstanden. das ist mir grade zu verwirrend mit sein und nicht sein und eins und nix :) aber ich kann heute eh nicht so gut denken. beim fahrradfahren war mir heute eine bordsteinkante im weg und mein köpfchen hat bekanntschaft mit einer hauswand gemacht... vll bin ich deswegen so banane &doingAutsch! Sehr schlimm? Ich fahre ja auch nur mit dem Fahrrad oder laufe, weil ich nie einen Führerschein gemacht habe und so mindestens einmal im Jahr habe ich auch einen Unfall. Ganz häufig, weil mir die Vorfahrt genommen wird. Die Autofahrer können sich scheinbar alle nicht vorstellen, wie unglaublich schnell so ein Provisorium werden kann....Huiiiii....

Ich wünsche dir jedenfalls eine gute Besserung und in Zukunft eine möglichst unfallfreie Fahrt!


*dich anguck* &augenroll du sprichst in rätseln zu mir bruder^^ kannst du das nochmal etwas einfacher erklären?^^Du, ich kann es gerne probieren, aber das wird dann ein langer Text! Ansich ist das völlig einleuchtend, also wirklich logisch und dazu noch viel einfacher als Mathe. :-) Wenn es dich also wirklich interessiert, dann kann ich dir das gerne detaillierter und leichter verständlich ausführen! Ich frag' aber lieber vorher nochmal nach, ob du das auch willst und wenn es dich wirklich interessiert, dann erkläre ich es gerne nochmal Schritt für Schritt, so wie es auch Plotin gedacht hat. Dann ist es leicht verständlich! Aber halt ein etwas längerer Text. Magst Du?


öhm... was? tut mir leid...heute bin ich iwie schwer von begriff^^ oder es liegt daran das ich meister eckhart nicht kenne und auch nicht weiss was neuplatonismus ist... :)Also wie gesagt, ich kann es gerne nochmal einfacher erklären, aber dann halt leider mit recht viel Text. Aber so als kleine Heranführung: Hast du dir schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie du denkst, also wie sich der Inhalt deiner Gedanken zusammensetzt? Falls nein, dann versuche dir doch bitte mal irgendetwas zu denken, was nicht in irgendeiner Weise eines, bzw. eine Einheit ist. Schau dich doch z.B. mal in deinem Zimmer um: Überall wirst du nur (eventuell zusammengesetzte) Einheiten sehen und sie mit Namen benennen können (z.B. Ein Schrank, ein Computer, ein Schreibtisch usw. - all diese Dinge bilden eine Einheit, sie haben Einheitscharakter), oder? Und jetzt versuche mal was zu denken und dir vorzustellen, was ohne Einheitscharakter ist. Kannst du das?


DU warst bei den baptisten :D kein wunder das die dich "rausgeschmissen" haben aus dem verein :D da passt du wirklich nicht hin...die baptisten sind natürlich naja... eigen? :) ich glaub ich hätts da keine 5 minuten ausgehalten in so nem gespräch... zählen die eigentlich zu den sekten?Ne, Baptisten sind keine Sektengemeinschaft, sondern sie gehören zu den evangelischen Freikirchen. Bei denen werden aber nicht die Kinder getauft, sondern nur Erwachsene und sie nehmen in aller Regel die Bibel mehr oder minder wörtlich und nennen sich selbst bibeltreu. Das ist eine evangelikale Gemeinschaft gewesen und ich hab's da eigentlich richtig schön gefunden, aber irgendwann hieß es, es wäre besser wenn ich nicht mehr hingehen würde.


woher soll ein mensch auch wissen was der wille gottes ist? o.OViele meinen, sie könnten den Willen Gottes aus der Bibel heraus lesen. Also z.B. die Zehn Gebote, oder die Bergpredigt.


ja....aber woher soll man denn wissen was der wille gottes ist? ist ja schön das ein mensch der bereit ist den willen gottes zu erfüllen nicht "arm" ist...aber woher weiss man das...wie unterscheidet man den willen gottes vom eigenen willen oder dem willen anderer?Das mit dem "arm sein" ist so zu verstehen, dass der Mensch, der den Willen hat, den Willen Gottes zu tun, nicht arm an Geist ist, eben weil er noch den Willen hat, den Willen Gottes tun zu wollen.

Es gibt einen Bibelvers, der heißt: Selig sind die geistlich Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich. (Matthäus 5,3)

Eckhart hat über diesen Vers eine berühmte Predigt geschrieben (die wollte ich übrigens letztens mit Auslegung in dem Post an dich verlinken, was ja nicht geklappt hat und dann doch irgendwie wieder...;-)) Geistliche Armut war besonders für die Christen der Zeit Eckharts ein hohes Ideal. In der Zeit der christlichen Mystik wollten sehr sehr viele Menschen geistlich arm sein und Eckhart erklärt in der Predigt, was das für ihn bedeutet. Und für ihn bedeutet es halt unter anderem, dass ein Mensch, der noch den Willen hat, den Willen Gottes zu erfüllen, nicht wirklich geistlich arm ist, weil er eben noch einen Willen hat.

Und damit kommt genau das ins Spiel, was du angesprochen und gesagt hast. Solange der Mensch noch einen eigenen Willen hat, kann er gar nicht unterscheiden, ob nun gerade sein Wille geschieht, oder ob er wirklich den Willen Gottes tut. Eckhart meint, dass erst dann, wenn der Mensch gar keinen Willen mehr hat, sozusagen automatisch der Wille Gottes geschieht, weil dann nur noch Gott in diesem Menschen will und nicht länger der Mensch.

Du siehst, du denkst in Ansätzen ganz wie Meister Eckhart! :-)


danke für den exkurs in provisoriums entstehungsgeschichte :)Ja, bitteschön!


weisst du was ich mich manchmal frage? ich weiss das es eig nur pure fantasie ist und nie so gekommen wäre. weil es eine männerdominierende zeit war (ist??) in der frauen nix zu melden hatten und man einer frau vermutlich nich zugehört hätte aber...
was wäre wohl wenn es jesus als mann nie gegeben hätte. und stattdessen eine kluge frau, nennen wir sie jesuline :D genau das gleiche gepredigt und getan hätte wie ein männlicher jesus...
ob es dann wohl auch menschen in der bibel aufgeschrieben hätten? ob es wohl auch apostel gegeben hätte die ihr hinterher rennen? ob es dann wohl heute das christentum und die christen in dem sinne gäbe? ob es dann wohl heissen würde: der mann hat sein haupt zu bedecken und ist der frau untertan? wie würde unsere welt dann wohl aussehen? in dieser gedankenspinnerei verliere ich mich die letzten wochen sehr oft. warum? ich(!...heisst nicht das es auch so ist) hab es so erlebt das frauen ruhiger und sanfter sind. nicht so aggressiv in ihrem verhalten. wie wäre das christentum wohl wenn es aus ner frau entstanden wäre und es keine männerdominierende welt wäre in der wir leben... hätts dann im namen der religion auch so viele tote gegeben?...
ich will damit jetzt nicht die männer angreifen oder jesus schlecht reden. ich spinne nur diese fantasie die mir druch den kopf schwirrt.Also wenn Jesus eine Frau gewesen wäre, dann wäre sie nachträglich, in den Schriften sicher zum Mann gemacht worden.

Dafür gibt es in der Bibel sogar ein Beispiel, nämlich die weibliche Apostelin Junia, aus der mal eben ein Junias gemacht wurde. Lies dir doch mal folgenden Link durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Junia_(Apostel)

Es spricht sehr viel dafür, dass Junia auch wirklich eine Junia war und kein Junias. Aber irgendwem hat es wohl nicht gepasst, dass auch eine Frau als Apostel bezeichnet wurde, bzw. Apostel war.

Die ersten Christen waren also mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht so stark patriarchalisch orientiert, wie man denken könnte. Wobei es aber wohl sicher eine ziemlich klare Aufgabenteilung gab.

Aber weißt du, das Christentum ist sowieso schon eine so sehr konstruierte Religion, die sich von überall her bedient hat, wie es ihr gerade gepasst hat, das hat mit der Gemeinschaft, die mit und um Jesus herum lebte, sehr wahrscheinlich sowieso kaum noch etwas gemeinsam.

Aber in einer Sache habe ich andere Erfahrungen gemacht, als du. Ich arbeite ja jetzt schon zwanzig Jahre in einem so genannten "Frauenberuf" und habe dort nie den Eindruck gewonnen, dass Frauen grundsätzlich sanfter, ruhiger und nicht so aggressiv agieren würden. Das kommt wirklich ganz auf den Menschen an. Und die meisten Schwestern, die ich kenne, sagen übereinstimmend, dass sie lieber mit einem Mann zusammen arbeiten würden, da es dann viel entspannter und ruhiger zugeht! Ehrlich wahr!

LG
Provisorium

FrauShane
05.09.2014, 09:23
...Und damit kommt genau das ins Spiel, was du angesprochen und gesagt hast. Solange der Mensch noch einen eigenen Willen hat, kann er gar nicht unterscheiden, ob nun gerade sein Wille geschieht, oder ob er wirklich den Willen Gottes tut. Eckhart meint, dass erst dann, wenn der Mensch gar keinen Willen mehr hat, sozusagen automatisch der Wille Gottes geschieht, weil dann nur noch Gott in diesem Menschen will und nicht länger der Mensch.

Du siehst, du denkst in Ansätzen ganz wie Meister Eckhart! :-)

Lass dich hier bloß nicht willenlos machen, Thalestris. ;) Eckhart ist ein provisorischer Charmeur. Ein echter Charmeur macht dich willig (zur Selbsthingabe), also "frei-willig". Wenn Gott gewollt hätte, dass wir willenlos sind, hätte er uns doch willenlos schaffen können, oder? Hat er aber nicht. Sondern wir wurden mit einem freien Willen geschaffen. Anscheinend will Gott also, dass wir seinen Willen tun wollen.

Deine sich daraus ergebende Frage, wie man denn den Willen Gottes vom eigenen unterscheiden kann, ist daher vollkommen berechtigt. &daumen

Provisorium
05.09.2014, 12:15
Guten Morgen FrauShane, :-)


Lass dich hier bloß nicht willenlos machen, Thalestris. ;) Eckhart ist ein provisorischer Charmeur. Ein echter Charmeur macht dich willig (zur Selbsthingabe), also "frei-willig". Wenn Gott gewollt hätte, dass wir willenlos sind, hätte er uns doch willenlos schaffen können, oder? Hat er aber nicht. Sondern wir wurden mit einem freien Willen geschaffen. Anscheinend will Gott also, dass wir seinen Willen tun wollen.

Deine sich daraus ergebende Frage, wie man denn den Willen Gottes vom eigenen unterscheiden kann, ist daher vollkommen berechtigt. &daumenDa kannst du völlig unbesorgt sein, liebe FrauShane! Weder ist Eckhart ein provisorischer Charmeur, noch will er den Menschen willenlos machen, sondern er spricht von geistlicher Armut und die beinhaltet die Erkenntnis, dass man den Willen Gottes nicht tun kann, und das man, solange man an seinem Willen festhält, den Willen Gottes tun zu wollen, immer im eigenen Willen und Wollen "stecken" bleibt. Dann bist es immer nur du selbst der will und dann wirst du immer nur dich selbst und deinen Willen finden und tun! Daran gibt es auch gar nichts auszusetzen! Du meinst es sicher gut! Aber Eckhart will nicht bei seinem Willen stehen bleiben, er "will" die Einheit mit Gott und in der hat sein Wille keinen Platz! Also löst er sich davon und lässt ihn fallen. Freiwillig! :-)

Der Weg der geistlichen Armut ist immer ein Weg der Negation! Arm wird man nicht dadurch, dass man an irgendetwas festhält, richtig? :-)

Unseren freien Willen lässt das übrigens völlig unberührt und den sollst und darfst und musst du sogar tagtäglich kräftig einsetzen! Aber auf der Ebene der Spiritualität, da soll es doch bitte nicht mein Wille sein, der geschehe, sondern Gottes!

LG
Provisorium

thalestris
05.09.2014, 12:32
keine sorge FrauShane, ich bin nicht willenlos und hab auch nicht vor mich von meinem freien willen zu verabschieden &knuddelhase
du musst mich auch nicht vor iwas oder iwem in schutz nehmen.. ich mach mir selbst ein bild von dem was die user mir schreiben und entscheide was ich davon für mich annehmen kann und was nicht :)

&ok alles gut...

lg thalestris

Sarandanon
05.09.2014, 13:42
Ich arbeite ja jetzt schon zwanzig Jahre in einem so genannten "Frauenberuf" und habe dort nie den Eindruck gewonnen, dass Frauen grundsätzlich sanfter, ruhiger und nicht so aggressiv agieren würden.
D'accord. Meine Frau bestätigt dies auch immer wieder &breitgrins.

Ich habe mal einen neuen Thread zum Thema "Gottes Wille" erstellt. Würd mich freuen, wenn Ihr dieses Thema dort lebhaft diskutieren würdet. Danke!

http://www.gnadenkinder.de/board/showthread.php/40483-Der-Wille-Gottes?p=136753#post136753

FrauShane
05.09.2014, 14:01
Geändert von Provisorium (Heute um 11:16 Uhr) Grund: ich hatte FrauShane nicht zusammengeschrieben...

Brauchst du nicht. Mich kann man ruhig auseinandernehmen und in Einzelteile zerlegen. Das richtet in meiner Identität keinen Schaden an ;)

thalestris
05.09.2014, 14:24
wehe ihr benutzt meinen thread jetzt um euch zu zanken &demoich muss hier meine quälenden fragen stellen^^ da ist kein platz für statusgehabe von wegen: ich hab die stärkere persönlichkeit von uns beiden und egal was du tust ich bin besser. macht das privat. danke

Provisorium
06.09.2014, 17:42
So, ich nerve jetzt mal ganz schrecklich mit Logik, Vernunft, Erkenntnistheorie und so'nem Kram...:-) Ich mach das nur, weil ich mal versuchen will zu erklären, weshalb das Provisorium ein Anhänger der negativen Theologie ist und sich darauf dann eben auch mein Glaube gründet.

Und, oh Wunder, ich beginne nicht mit einem Zitat Meister Eckharts zu nerven, sondern mit einem Zitat Plotins...:-)

„Alles Seiende ist durch das Eine seiend, sowohl das, was ein ursprünglich und eigentlich Seiendes ist, als auch dasjenige, was nur in einem beliebigen Sinne als vorhanden seiend bezeichnet wird. Denn was könnte es sein, wenn es nicht Eines wäre? Da ja, wenn man ihm die Einheit, die von ihm ausgesagt wird, nimmt, es nicht mehr das ist, was man es nennt.“

Mit diesen Worten beginnt Plotins Schrift „Über das Gute oder das Eine“. Sie fassen die Grundlage seiner „Philosophie des Einen“ in der kürzesten Weise zusammen. Und in dieser Philosophie versucht sich Plotin dem Absoluten zu nähern, er versucht quasi Gott zu denken und dabei baut er auf der Philosophie Platons auf, der "das Eine" als das höchste Prinzip erkannte. Und das sieht dann so aus...

Zunächst: Einheit ist die grundlegendste Bedingung für das Sein und die Denkbarkeit von allem. Diese Einsicht lässt sich vernünftigerweise nicht bestreiten. Was auch immer wir als seiend denken, wir denken es damit eben schon als eine Einheit.

Wir können nämlich überhaupt nur solches denken, was in irgendeiner Weise Einheit ist; was in keiner Weise Eines ist, ist für das Denken nichts!

Das hatte schon Parmenides ausgesprochen und Platon hatte es zur Grundlage seiner Philosophie gemacht. Er hatte das griechische Wort für nichts (ouden) etymologisierend gedeutet als „das, was nicht einmal Eines ist“, was Plotin übernimmt.

Was nicht Eines ist, ist also nichts. Also ist alles, was ist, notwendig auch Eines, und zwar in der Weise, dass es eben darum ist, weil es Eines ist.

Dass etwas ist, gründet darin, dass es Eines ist: Einheit ist also der Grund des Seins, der Existenz für alles Seiende. Aber nicht nur das! :-)

Auch was etwas ist, verdankt es seinem Charakter als Einheit. Denn wäre es nicht Eines, so wäre es nicht mehr das, was es jeweils ist. Was immer etwas auch ist, es ist dies nur, weil und insofern es Einheit ist! Es besitzt seine Bestimmtheit immer als einheitliche Bestimmtheit.

Ohne Einheitscharakter wäre es unbestimmt; und das ganz und gar Unbestimmte ist weder etwas, noch ist es überhaupt, noch kann es gedacht werden.

Einheit ist darum der Grund des Seins nicht nur im Sinne der Existenz, sondern zugleich auch im Sinne des Wasseins, des Wesens oder der Bestimmtheit für jedes bestimmte Seiende. Und das gilt für alle denkbaren Bestimmungen schlechthin. Denn Bestimmtheit ist überhaupt nur als Einheit denkbar. Darum ist Einheit drittens auch der Grund der Denkbarkeit aller Bestimmungen und des Kraft seiner Bestimmtheit denkbaren Seienden.

Weil Einheit der Grund alles überhaupt Denkbaren ist, darum ist auch das scheinbare Gegenteil des Einen, das Viele, sofern es gedacht werden kann, selber noch durch das Eine bedingt:

„Denn wenn es nicht zur Einheit geworden ist, auch wenn es aus Vielem besteht, kann man auf keine Weise von ihm sagen, dass es ist.“ (Plotin: 5.Enneade, Schrift 3, Kapitel 15, Zeilen 12-14)

In der Tat denken wir das Viele immer schon und notwendig als Einheit, nämlich als geeinte Vielheit, und das bedeutet, als ein einheitliches Ganzes, das aus vielen Elementaren Einheiten aufgebaut ist, so dass der Gedanke des Vielen in doppelter Weise Einheit voraussetzt, nämlich sowohl die Einheit des Ganzen einer Vielheit, als auch die Einheit jedes einzelnen ihrer Bestandteile.

Platon hatte am Schluss seines Parmenides gezeigt, dass eine radikal einheitslose Vielheit nicht gedacht werden kann, dass sie schlechthin nichts ist und darum auch nicht Vieles.

Dem Einen kann somit nichts entgegengesetzt werden, weil auch die Vielheit selber nur als Einheit denkbar ist, dass Eine also immer schon voraussetzt. Als Grund der Denkbarkeit und Bestimmtheit von allem, auch der Vielheit, ist das Eine also gegensatzlos oder übergegensätzlich. Als das aus jedem Gegensatz Herausgenommene ist es schließlich das Absolute!

Negative Theologie ist nun der Versuch, das Absolute als absolute Transzendenz zu denken. Ihr Ausgangsgedanke ist: Das Absolute muss als reine Einheit gedacht werden. Wird reine Einheit aber konsequent gedacht, dann weißt sie jedwede Bestimmung strikt von sich ab, weil jede überhaupt denkbare Bestimmung sie in die Vielheit hineinziehen würde. Als das aus aller Vielheit und aller Bestimmtheit Herausgenommene ist das Eine selbst darum reine Transzendenz: jenseits von Allem schlechthin!

Plotin betont dies immer wieder. Zum Beispiel in der frühen Enneade 5, Schrift 4:

„Das absolut Erste nämlich muss ein schlechthin Einfaches sein, das vor und über allem ist, verschieden von allem, was nach Ihm ist, das rein für sich selbst ist, nicht vermischt mit dem, was von Ihm stammt, und dabei doch in anderer Weise wieder fähig, allem anderen beizuwohnen, das wahrhaft und absolut Eines ist und nicht zunächst etwas anderes und dann erst Eines, von dem schon die Aussage falsch ist, dass Es Eines ist, von dem es keine Aussage und keine Erkenntnis gibt und von dem deshalb auch gesagt wird, dass Es „jenseits des Seins“ ist. Denn wenn Es nicht absolut einfach wäre, jenseits aller Bestimmtheit und aller Zusammengesetztheit und wahrhaft und absolut Eines, wäre Es nicht der Urgrund (archè); erst dadurch, dass Es absolut einfach ist, ist Es das von Allem absolut Unabhängige und so das absolute Erste!“

Ist das soweit verständlich? Ich hänge nicht aus "Jux und Dollerei" der negativen Theologie an, sondern aus reinen Vernunftgründen. Und die Vernunft sagt, dass das Absolute, also Gott reine Transzendenz ist und deshalb ist auch über Gott keine positive Aussage treffbar, Gott ist über und jenseits von Allem schlechthin!

LG
Provisorium

thalestris
06.09.2014, 20:59
&breitgrins provisorium... und ich dachte die ganze zeit dein "plotin" wäre ein schreibfehler und du würdest eigentlich platon meinen^^ den kenn ich aber von plotin hab ich noch nie was gehört..^^

ich finde es ist gar nicht so schwer nicht als einheit zu denken. klar...alle möbel um mich herum ergeben in der einheit mein zimmer. die schrauben und bretter die ineinandergebaut sind ergeben meinen schrank, ich hab ne schreibtischecke und ne sofaecke... aber man kann doch auch einzelnd denken.
da ist ne schraube, ein foto, ein stück glas, ein dielenbrett, das dielenbrett hat einzelne holzfasern usw....? is doch gar nicht schwer?

den rest deiner beiträge hab ich leider nicht verstanden^^ die sind hochphilosophisch und mit vielen sinnbildern...
vll schaff ich es iwann das zu verstehen oder du erklärst es ohne philosophie... ^^
ich dachte beim lesen so: um das provisorium zu verstehen muss man philosophie studiert haben :D (was als lob gemeint ist, nich als kritik^^).

lg

Provisorium
06.09.2014, 21:01
Lieber net.krel, ich hol mal deinen Post hier rüber, weil hier passt es einfach besser.


Für mich ist Gott die Liebe, der Friede, die Weisheit, die Schönheit, die Barmherzigkeit, sein Geist schwebt überall, alle Schöpfung existiert in seinem allumfassenden Geist, er ist die Unendlichkeit...All diese Attribute, mir denen du Gott jetzt in Verbindung gebracht hast, sollen jetzt ja sein Wesen beschreiben, wenn ich dich richtig verstanden habe? Aber ist dir mal aufgefallen, dass all diesen Attributen, mit denen du Gott beschrieben hast, etwas entgegengesetzt ist? Der Liebe ist der Hass, oder die Gleichgültigkeit entgegengesetzt, je nachdem, wie man es betrachten mag. Dem Friede ist der Unfriede, der Krieg entgegengesetzt, der Schönheit das Unschöne, das Hässliche...

Und wenn es aber stimmt, was du noch über Gott sagst, nämlich das sein Geist allumfassend ist, kann/darf ihm dann noch etwas entgegengesetzt werden (können), oder muss er nicht vielmehr gegensatzlos alles in sich umfassen?


Oder wie es Johannes sagte: "Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist" [1Jo 1, 5]Licht ohne Finsternis ist doch auch etwas gegensatzloses, oder? Etwas vollkommen Reines, oder? Muss Gott für unser Denken nicht notwendig etwas gegensatzloses und völlig Reines sein, weil er ansonsten doch in irgendeiner Form eingeschränkt, bedingt wäre?


Kennst Du das wenn Du im Traum eine Melodie hörst die unglaublich schön ist und wenn Du aufgewacht bist nur noch weißt daß sie so unglaublich schön war... sie aber nicht nachspielen kannst? Bestimmt oder?

Oder wenn Du Farben (im Traum) siehst die Du noch nie vorher gesehen hattest ebenfalls wunderschön aber wenn Du aufgewacht bist sie nicht beschreiben kannst weil es diese hier auf Erden schlichtweg nicht gibt?Ich hatte mal einen Traum, aus dem ich am liebsten nie mehr erwacht wäre. Ich träumte ich sei in einer Stadt, die so unfassbar schön war, weil die Gebäudefassaden in Farben gemalt waren und verziert, dass die Sixtinische Kapelle wirklich nix dagegen war. Dort konnte ich fliegen, wenn ich es wollte und durch die Stadt floss ein völlig reiner, absolut kristallklarer Fluss...es war echt geil, weil ich mich dort im Traum auch wirklich lange aufgehalten und nur gestaunt habe über die Schönheit und Vollkommenhheit dieser Stadt und der Augenblicke dort. Der Traum hat dann auch im Wachzustand noch sehr lange nachgewirkt und ist mir bis heute in wirklich lebhafter Erinnerung. Ein bisschen davon kann ich immer zurückholen, wenn ich es will...:-)

LG
Provisorium

thalestris
06.09.2014, 21:06
Ich hatte mal einen Traum, aus dem ich am liebsten nie mehr erwacht wäre. Ich träumte ich sei in einer Stadt, die so unfassbar schön war, weil die Gebäudefassaden in Farben gemalt waren und verziert, dass die Sixtinische Kapelle wirklich nix dagegen war. Dort konnte ich fliegen, wenn ich es wollte und durch die Stadt floss ein völlig reiner, absolut kristallklarer Fluss...es war echt geil, weil ich mich dort im Traum auch wirklich lange aufgehalten und nur gestaunt habe über die Schönheit und Vollkommenhheit dieser Stadt und der Augenblicke dort. Der Traum hat dann auch im Wachzustand noch sehr lange nachgewirkt und ist mir bis heute in wirklich lebhafter Erinnerung. Ein bisschen davon kann ich immer zurückholen, wenn ich es will...:-)

LG
Provisorium

vll hattest du atemaussetzer im schlaf und hattest ein nahtoderlebnis......:)

Provisorium
06.09.2014, 21:11
&breitgrins provisorium... und ich dachte die ganze zeit dein "plotin" wäre ein schreibfehler und du würdest eigentlich platon meinen^^ den kenn ich aber von plotin hab ich noch nie was gehört..^^Na jetzt aber schon! :-)


ich finde es ist gar nicht so schwer nicht als einheit zu denken. klar...alle möbel um mich herum ergeben in der einheit mein zimmer. die schrauben und bretter die ineinandergebaut sind ergeben meinen schrank, ich hab ne schreibtischecke und ne sofaecke... aber man kann doch auch einzelnd denken.
da ist ne schraube, ein foto, ein stück glas, ein dielenbrett, das dielenbrett hat einelne holzfasern usw....? is doch gar nicht schwer?Ja richtig, man kann alles auch Einzeln denken, ganz leicht sogar, aber kannst du das Einzelne auch denken, ohne es als Einheit zu denken?

Wie soll das gehen? Eine Schraube, ein Foto, ein Stück Glas, ein Dielenbrett mit seinen einzelnen Holzfasern bleibt doch immer etwas Einheitliches, oder? Das was du mit Sicherheit über all diese Dinge weißt und aussagen kannst, ist, dass sie eins sind! Wären sie nicht eins, dann wären sie für unser Denken nichts, oder?


den rest deiner beiträge hab ich leider nicht verstanden^^ die sind hochphilosophisch und mit vielen sinnbildern...
vll schaff ich es iwann das zu verstehen oder du erklärst es ohne philosophie... ^^
ich dachte beim lesen so: um das provisorium zu verstehen muss man philosophie studiert haben :D (was als lob gemeint ist, nich als kritik^^). Leider kann ich meinen Glauben nicht ohne Philosophie erklären, oder ich müsste ihn halt so erklären, wie net.krel es gemacht hat. Schlussendlich glaube ich, dass alles wirklich Gut und das Allerbeste ist, wir sind in Gott - alles ist gut! :-)

LG
Provisorium

Provisorium
06.09.2014, 21:13
vll hattest du atemaussetzer im schlaf und hattest ein nahtoderlebnis......:)Jetzt mach mir mal keine Angst..:-)) Bin erst 39, will noch bisschen atmen und leben...:-)

LG
Provisorium

thalestris
06.09.2014, 21:22
Jetzt mach mir mal keine Angst..:-)) Bin erst 39, will noch bisschen atmen und leben...:-)

LG
Provisorium

sorry :D

anonym018
27.11.2014, 16:15
Hallo thalestris,

die Frage, warum ich an Gott glaube, ist ähnlich wie die Frage danach, warum ich atme oder warum mein Herz schlägt oder warum ich ab und an Hunger oder Durst habe: Weil es einfach natürlich ist! "Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir" (Apg 17,27.28). Wir sind mitten in ihm drin, schauen wir uns nur um, wo kann man Gott nicht überall entdecken? Die ganze Schöpfung ist von seiner lebensschaffenden Kraft und Liebe durchdrungen. Ich finde es sehr viel schwerer, an das Nichts zu "glauben".

Liebe Grüße, Plueschmors.

cloudy
27.11.2014, 19:04
Das hast du schön geschrieben, Pluesch.
Sprichst mir aus dem Herzen damit
Liebe Grüße
cloudy

thalestris
30.11.2014, 12:18
Hallo thalestris,

die Frage, warum ich an Gott glaube, ist ähnlich wie die Frage danach, warum ich atme oder warum mein Herz schlägt oder warum ich ab und an Hunger oder Durst habe: Weil es einfach natürlich ist! "Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir" (Apg 17,27.28). Wir sind mitten in ihm drin, schauen wir uns nur um, wo kann man Gott nicht überall entdecken? Die ganze Schöpfung ist von seiner lebensschaffenden Kraft und Liebe durchdrungen. Ich finde es sehr viel schwerer, an das Nichts zu "glauben".

Liebe Grüße, Plueschmors.

&breitgrins das hast du aber schön geschrieben. ich glaube auch nicht an "nichts". aber ich weiss leider auch nicht an was ich eigentlich glaube(n soll).

schönen sonntag

anonym018
01.12.2014, 00:12
Hallo thalestris,


Ich weiss leider auch nicht an was ich eigentlich glaube(n soll).

warum willst Du denn glauben? Klar, der religiöse Jahrmarkt bietet inzwischen eine fast unüberschaubare Auswahl von Angeboten an. Woher sollen wir wissen, was richtig ist? Wo sollen wir zugreifen, welcher Lehre sollen wir folgen? Es klingt vielleicht kitschig, aber die Antwort finden wir nur in unserem Herzen, in uns selbst. Keine Kirche, kein Buch, keine Lehre kann uns sagen, was wir zu tun haben. Was wir zu tun haben, sagt Gott uns persönlich auf persönliche Art und Weise, nämlich in unserem Herzen. Höre auf Dein Herz, denn da ist die Stimme Gottes für Dich, der Du folgen kannst. Der Weg ist nicht dort oder da hinten, niemals außerhalb von Dir, sondern in Dir selbst schon angelegt. Hör in Dich hinein und folge dieser Stimme, so allein findest Du den Himmel.

Liebe Grüße, Plueschmors.

birdwoman
01.12.2014, 03:53
Was wir zu tun haben, sagt Gott uns persönlich auf persönliche Art und Weise, nämlich in unserem Herzen. Höre auf Dein Herz, denn da ist die Stimme Gottes für Dich, der Du folgen kannst. Der Weg ist nicht dort oder da hinten, niemals außerhalb von Dir, sondern in Dir selbst schon angelegt. Hör in Dich hinein und folge dieser Stimme, so allein findest Du den Himmel.
Liebe Grüße, Plueschmors.



Plueschmors, ich seh es sehr aehnlich wie du.
Ich kann mich an keine zeit in meinem leben erinnern wo Schoepfer nicht in meinem leben war.
Einst betete ich ein stereotypisches "suendergebet", obwohl ich auch damit meine eigene abwandlung machte und obwohl Schoepfer lange davor schon in meinem leben war, immer um mich herum war selbst in der dunklen nacht der seele.

Wie du es so schoen ausdrueckst, er ist mein jeder atemzug, mein jeder herzschlag....und wenn es meine zeit ist auf die "andere seite" zu fliegen befreit vom sterblichen koerper, wird Schoepfer da sein mit meiner familie und freunden die schon dort sind, um mich zu empfangen.
Ich glaube daran, dass wir als spirituelle wesen uns immer weiter entwickeln, auch nachdem wir unseren sterblichen koerper hinter uns lassen. Und vielleicht besonders dann.
Schoepfer spricht zu uns ganz persoenlich, so wie wir es am besten verstehen koennen. Die moeglichkeiten sind endlos; Schoepfer spricht zu mir durch meine umgebung - das land, den wald, die tiere und besonders voegel, blumen, graeser, kraeuter, felsen - seine schoenheit ist in allem sichtbar und vernehmbar, in der ganzen schoepfung selbst.
Ich kann nichts ansehen worin ich nicht Schoepfer sehe.....


birdwoman

thalestris
02.12.2014, 21:14
hi plueschmors

nehms mir nich übel wenn meine antwort nach 11 stunden arbeiten eher kurz angebunden ist:



warum willst Du denn glauben?

die frage stelle ich mir selbst auch andauernd. eig hab ich darauf nur eine einzige antwort für mich gefunden. wenn es keinen gott gäbe und unser leben bzw alles was existiert damit eig gar keinen wirklichen sinn hätte, wenn alles iwo nur zufall wäre dann würde ich in totalen depressionen versinken. mir käme dann alles noch sinnloser vor als es mir sowieso schon vor kommt. es "muss" also für mich irgendwas höheres geben, ob das jetzt ein gott ist, wiedergeburt, oder iwas ganz anderes ist mir egal. ich brauche nur den gedanken das jeder morgen an dem ich aufstehe und jeder tag an dem ich mich unendlich quäle iwo einen sinn hat. hat das leben keinen höheren sinn und gibt es keinen gott dann stehe ich morgen nicht mehr freiwillig auf.
ich kann mir vorstellen das sich das für andere gerade total seltsam liest aber es ist genau die antwort darauf die ich fühle..ohne schönreden.


Klar, der religiöse Jahrmarkt bietet inzwischen eine fast unüberschaubare Auswahl von Angeboten an. Woher sollen wir wissen, was richtig ist? Wo sollen wir zugreifen, welcher Lehre sollen wir folgen?

ja...leider. mich macht das kirre. ich kann mich ja nichtmal entscheiden was ich morgens anziehen will...wie soll ich da entscheiden was ich glauben soll &doing
ne..kleiner scherz. aber ich finde es manchmal ziemlich anstrengend...es gibt so viele religionen und die meisten behaupten sie seien die einzig richtige und alle anderen wären falsch. und was noch viel schlimmer ist, ist das man von manchen gläubigen fast schon angesprungen wird und mit missionierungsversuchen regelrecht belästigt wird. das sind doch auch alles nur menschen wie ich. die wissen im prinzip nicht mehr als ich. das frustriert mich manchmal voll. das es im prinzip niemanden gibt der mir wirklich versprechen kann das es iwas höheres gibt. also kann mir auch niemand sagen was das ganze leben für nen sinn hat. gibt zeiten da zermürbt mich die gott-frage so sehr das ich voll depri werde.


Es klingt vielleicht kitschig, aber die Antwort finden wir nur in unserem Herzen, in uns selbst. Keine Kirche, kein Buch, keine Lehre kann uns sagen, was wir zu tun haben. Was wir zu tun haben, sagt Gott uns persönlich auf persönliche Art und Weise, nämlich in unserem Herzen. Höre auf Dein Herz, denn da ist die Stimme Gottes für Dich, der Du folgen kannst. Der Weg ist nicht dort oder da hinten, niemals außerhalb von Dir, sondern in Dir selbst schon angelegt. Hör in Dich hinein und folge dieser Stimme, so allein findest Du den Himmel.

Liebe Grüße, Plueschmors.

^^ wenn das mal so leicht wäre.

lg thalestris :)

thalestris
02.12.2014, 21:19
Plueschmors, ich seh es sehr aehnlich wie du.
Ich kann mich an keine zeit in meinem leben erinnern wo Schoepfer nicht in meinem leben war.
Einst betete ich ein stereotypisches "suendergebet", obwohl ich auch damit meine eigene abwandlung machte und obwohl Schoepfer lange davor schon in meinem leben war, immer um mich herum war selbst in der dunklen nacht der seele.

Wie du es so schoen ausdrueckst, er ist mein jeder atemzug, mein jeder herzschlag....und wenn es meine zeit ist auf die "andere seite" zu fliegen befreit vom sterblichen koerper, wird Schoepfer da sein mit meiner familie und freunden die schon dort sind, um mich zu empfangen.
Ich glaube daran, dass wir als spirituelle wesen uns immer weiter entwickeln, auch nachdem wir unseren sterblichen koerper hinter uns lassen. Und vielleicht besonders dann.
Schoepfer spricht zu uns ganz persoenlich, so wie wir es am besten verstehen koennen. Die moeglichkeiten sind endlos; Schoepfer spricht zu mir durch meine umgebung - das land, den wald, die tiere und besonders voegel, blumen, graeser, kraeuter, felsen - seine schoenheit ist in allem sichtbar und vernehmbar, in der ganzen schoepfung selbst.
Ich kann nichts ansehen worin ich nicht Schoepfer sehe.....


birdwoman

liebe birdie

ich liebe es wie du über gott und die schöpfung schreibst :) &luftballon sehr faszinierend, erzähl mehr über die lakota :)

lg von deiner lily :)

anonym018
02.12.2014, 23:30
Hallo thalestris,


nehms mir nich übel wenn meine antwort nach 11 stunden arbeiten eher kurz angebunden ist:

gar kein Problem, ehrlich gesagt habe ich auch gar keine Zeit fürs Internet, ist mehr Stress als sonst was. "Internet ist nicht die Demokratie der Geistreichen, sondern die Diktatur der Zeitreichen"...


wenn es keinen gott gäbe und unser leben bzw alles was existiert damit eig gar keinen wirklichen sinn hätte, wenn alles iwo nur zufall wäre dann würde ich in totalen depressionen versinken

Versuch doch mal den Sinn darin zu entdecken, thalestris zu sein. Ein jedes Ding in der Natur hat schließlich seinen Sinn. Du bist ein ganz wichtiges Rädchen im Getriebe der Schöpfung Gottes. Nur Obacht! Funktioniere nicht wie Plueschmors oder birdie oder Provisorium oder Rahel oder Rebekka oder Debora, sondern funktioniere wie thalestris! Der Sinn Deines Lebens ist, das Leben zu leben, das thalestris leben soll.

ja...leider. mich macht das kirre. ich kann mich ja nichtmal entscheiden was ich morgens anziehen will...wie soll ich da entscheiden was ich glauben soll &doing

Höre in Dich hinein, lausche der Stimme Gottes in Dir. Es ist laut geworden. Suche die Stille und höre. Folge Deiner Intuition. Du mußt nichts richtig machen, Du mußt Dir keine selbsterdachten Wege abstecken: Gib Dich ganz Gott hin, liebe ihn, höre ihm zu im Schweigen. Gott ist da und wartet schon in Dir, komm nach Hause und schweife nicht in der Fremde herum: "Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für..." (Angelus Silesius).

Liebe Grüße, Plueschmors.

anonym020
04.03.2015, 19:53
Höre in Dich hinein, lausche der Stimme Gottes in Dir. Es ist laut geworden.
Suche die Stille und höre. Folge Deiner Intuition. Du mußt nichts richtig machen,
Du mußt Dir keine selbsterdachten Wege abstecken: Gib Dich ganz Gott hin, liebe ihn,
höre ihm zu im Schweigen.
Gott ist da und wartet schon in Dir, komm nach Hause und schweife nicht in der Fremde herum:
"Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für..."
(Angelus Silesius).

danke Plueschmors, das war ein sehr weiser Mann.
Wie oft suchte ich schon, und fand es nicht, bis ich erkannte, dass ich doch schon alles habe. Gott füllt alle Mängel auf.

Viel Segen
liebe Grüße Elisa