Vergebung empfangen

[Tina]

Ich hatte heute eine wirklich gute Zeit mit Gott in der ich gebetet und über verschiedenes nachgedacht hab. Dabei blieb ich irgendwie an einer Stelle "hängen". Ich musste an eine Situation denken in der ich mehrfach mich falsch entschieden hab. Eigentlich hab ich es schon oft vor ihn gebracht und um Vergebung gebeten. Aber ich merke wie es mir schwer fällt die Vergebung, die mein Kopf erfasst hat nach 1.Joh.1,7-9 "...denn wenn ihr eure Sünde bekennt so ist er treu und gerecht das er eure Schuld vergibt und euch reinigt von all eurer Ungerechtigkeit...", wirklich anzunehmen.

Mir ist da ein Bild von einem Gerichtsprozess in den Sinn gekommen. Ich bin angeklagt und ich bin verurteilt. Als schuldig. Dann kommt Jesus hinzu stellt sich vor mich und nimmt für mich die Strafe auf sich. Ich kann gehen. Frei. Jesus trägt meine verdiente Strafe. Jetzt bin ich Schuld das Jesus bestraft wird. .... Seht ihr den Kreislauf? Kennt ihr ihn auch? Wie geht ihr damit um? Was sind eure Gedanken dazu?

Ich hab gerade keine wirkliche Lösung gefunden. Noch dazu wenn ich eben die Folgen meines handeln tragen muss. Und zum Beispiel auch keine Versöhnung wirklich möglich ist. Naja, wobei ich zugeben muss, vielleicht sind das, was ich als Folgen meines Handelns sehe, auch gar nicht wirkliche Folgen, sondern unabhängige Entscheidungen des anderen. Das wirklich zu verstehen sprengt jedoch meinen Denkrahmen, weil es für mich nicht zu sehen ist als wirklich "unabhängig".

Theoretisch hab ich dieses Thema schon x-mal durchgearbeitet, darum geht es mir auch nicht. Mich würde einfach interessieren was euch in solch einem Dilema geholfen hat, oder ob euch überhaupt etwas geholfen hat, wenn ihr auch solche Denkmuster kennt.

Lg Tina

[anonym002]

Hmmm, was ist das für eine seltsame Vergebung, wenn andere dafür bestraft werden? Kann man da noch wirklich von Vergebung sprechen, oder muss man da nicht sagen, dass Schuld einfach umverteilt wird?

Braucht Vergebung Genugtuung?

Also wenn der Ewige, Gott, vergibt, braucht er kein Ersatzopfer.
Wie lehrt Jesus es im Unser Vater? .... vergib uns, wie wir vergeben ... Wird denn da erwartet, dass wir ein Ersatzopfer bekommen, dass wir anderen vergeben?


Lehit

Alef

[prediger]

Mir ist da ein Bild von einem Gerichtsprozess in den Sinn gekommen. Ich bin angeklagt und ich bin verurteilt. Als schuldig. Dann kommt Jesus hinzu stellt sich vor mich und nimmt für mich die Strafe auf sich. Ich kann gehen. Frei. Jesus trägt meine verdiente Strafe. Jetzt bin ich Schuld das Jesus bestraft wird. .... Seht ihr den Kreislauf? Kennt ihr ihn auch? Wie geht ihr damit um? Was sind eure Gedanken dazu?


Lg Tina
hallo tina
dieses verhalten entspringt deiner selbstgerechtigkeit. das tönt jetzt sehr hart, vielleicht bist du auch enttrüstet. aber ich hab da eine ganz einfache behandlung: steh einmal vor den spiegel und sage: ich weiss ich bin schuldig. jesus hat mir vergeben.so vergebe ich mir auch selbst. vielleicht ist das schwierig? wenn du es nicht tust, so wird deine sünde auch vor gott weiter bestehen bleiben, denn wenn du dir selbst nicht vergibst, machst du den tod jesu für dich ungültig. also geh hin vor den spiegel und versuch es.
liebe grüsse.

[Geli71]

Ja, es ist leider so. Für meine Schuld musste Jesus leiden und sterben. Das darf mich ruhig tief betroffen machen. Denn diese Betroffenheit bewahrt mich davor, mich an diese Tat Jesu zu "gewöhnen", also leichtfertig damit umzugehen.

Ich war verloren und bin gerettet. Wenn das vom Kopf ins Herz rutscht, wirst du vermutlich auch die große Freude empfinden können.

Ja, Alef, Gott ist Gott - heilig, souverän und nicht in unser kleinliches, menschliches Denken zu pressen. Er braucht uns nicht. Wir brauchen ihn. Das sollten wir nicht vergessen.

Geli

[anonym002]

@ Geli

Sicher ist der Ewige heilig und souverän, gnädig und barmherzig und voller Güte.

aber deshalb macht er noch lange nicht das, was sich der Mensch ausdenkt und zusammenreimt.


Lehit

Alef

[Martin]

Hi Tina,
ich glaube du hast etwas vergessen. Jesus geht noch mal auf dich zu und nimmt dich vor dich selbst in Schutz. Er hält dich so lange fest bist du dich wieder selbst annehmen kannst. Das tut weh aber es heilt und dann wird es hell und heller und heller um dich herum.
Fragst du dich jetzt wie und warum? Naja, dann bist du wieder am Anfang deiner Geschichte.
Eins ist klar, wir werden Gottes Liebe nie ganz begreifen können. Dafür haben wir nicht die Lebenskapazität.
LG Martin

[numerarier]

Strenge dich notfalls an, denjenigen immer und vom ersten Augenblick an zu vergeben, die dich beleidigen; denn auch, wenn der Schaden oder die Beleidigung noch so groß ist, hat Gott dir mehr vergeben.

numerarier

[Mirjamis]

Wenn wir zu Gott kommen mit dem, wo wir schuldig wurden, und ihn um Vergebung bitten, dann vergibt er uns.

So einfach ist das.

Ist es uns manchmal zu einfach?

Natürlich gehört dazu, dass wir bereuen, dass es uns leid tut.

Mir fällt dazu ein:
"Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend."
1. Johannes 1,9

Darauf verlass ich mich.

[Tina]

danke für eure Gedanken