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Kerzenlicht
03.01.2009, 18:10
Da gibt es ja im Forum User, die die begründete Auffassung vertreten, Gott wäre grausam, Schizophren usw.

Ich möchte dieses Thema einfach mal aufgreifen, weil ich bei meinem ersten Bibelstudium de selben Eindruck bekam und meinte, man müsse dagegen etwas unternehmen.

Ich versuche, dieses Thema in einem größeren Zusammenhang darzustellen. Ich gehe davon aus, dass Gott gerecht ist und nicht mit der geringsten Nachsicht auf Sünde blicken kann. Ich gehe weiterhin davon aus, das Gott die Sünde, nicht den Sünder verurteilt. Weiter gehe ich davon aus, dass Gott barmherzig ist und dem Sünder helfen will, die Sünde zu überwinden. Und zum Schluss gehe ich davon aus, dass Gott eine andere Vorstellung davon hat als der Mensch, was Sünde ist.

Die Gerechtigkeit macht es erforderlich, dass Gott in die Menschheitsgeschichte eingreift, wenn der Mensch in seinen Sünden reif ist. Wann dieser Zeitpunkt kommt, weiß kein Mensch und wenn dieser Zeitpunkt da ist, erkennen die Menschen sein eingreifen häufig nicht. So kann es passieren, dass manche meinen, irgendwelche Ereignisse seien Gerichte Gottes, andere sagen, das seien natürliche Ereignisse.

Ich halte mich da ganz heraus und es genügt mir zu sagen, dass Gott den großen Besen herausholt, wenn es ihm reicht. Und es reicht ihm, wenn Menschen oder Völker nicht mehr fähig zur Umkehr sind.

Sodom und Gomorrha waren solche Fälle und als Israel unter Josua in Kanaan einfiel, war das auch so ein Fall. Aber auch Israel ging es nicht besser. Als sie die Propheten ausstießen und steinigten, bekamen sie die Gerechtigkeit Gottes zu spüren und gerieten in Gefangenschaft.

Und wer weiß, vielleicht war der Zusammenbruch des Dritten Reiches auch so ein Gericht Gottes. Es gibt Menschen, die glauben das.

Was meint ihr? wie seht ihr das?

Sawel
03.01.2009, 20:16
Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

1. Der totalitäre Herrscher

- Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

- Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

2. Die Verblendung der Anhänger

- die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

- die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

- es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

- in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

4. Völkermord

- Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

- Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde



Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden

Kerzenlicht
03.01.2009, 22:02
Hallo Sawel


Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

Ich finde Deine Gedanken nicht gefährlich und ich denke, dass auch andere User fähig sein werden, sachlich mit Deinen Gedanken umzugehen. Eigentlich ist es sogar faszinierend, weil ich dort Zusammenhänge sehe, die nicht wegzuleugnen sind. Ich will mal Punkt für Punkt darauf eingehen.

Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

1. Der totalitäre Herrscher

- Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

- Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

Sicherlich kann man das so auslegen und darauf sogar ein totalitäres System aufbauen. Da beruft man sich dann auf die Bibel und rechtfertigt seine brutale Herrschaft.

Was aber ist, wenn man sich Gott als einen Vater vorstellt der seinen Kindern sagt: Hört auf mich, denn wenn ihr es nicht tut bringt ihr euch in Gefahr. Geht mit keinen fremden Menschen mit, sie können Böses mit euch vorhaben usw.

2. Die Verblendung der Anhänger

- die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

- die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

Das Volk Israel stand in der Antike tatsächlich als exklusives Volk da. Während andere Völker ihren Götzenkulten frönten, kannte Israel nur den einen Gott. Dadurch, dass sie nur diesen einen Gott akzeptierten, was nicht immer so war, bewahrten sie sich eine Gesellschaftsordnung, die frei war von Menschenopfern und anderen Unmenschlichkeiten.

Natürlich kann das auch verdreht werden. Wenn man zum Beispiel meint, man wäre auserwählt, die Schrift verdreht und sich dann in seinem Stolz über andere erhebt. Auch so etwas hat es gegeben. Auch in Israel. Jesaja sprach viel davon, als er Israel anklagte.

3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

- es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

- in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

Ja, es gibt diese Vorstellungen. Sie sind ein sicheres Zeichen für den Abfall vom wahren Christentum. Wir sollten das Gericht Gott überlassen. Er ist barmherziger als der Mensch in seiner Engherzigkeit. Er ist aber auch gerecht


4. Völkermord

- Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

- Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde

Immer wieder? Wenn ich mir die Kriege der Hebräer anschaue, dann eroberten sie Kanaan, breiteten sich dort aus und blieben da. Alle andren Kriege würde ich eher unter der Rubrik "Landesverteidigung" sehen. Verbessere mich bitte, wenn Dir da ein besonderer Krieg einfällt.

Kanaan erlitt ein schweres Schicksal. Allerdings sollen die Kanaaniter auch nicht die feinsten Leute gewesen sein. Aber das müssen wir der Gerechtigkeit Gottes überlassen, denke ich mal.

Richtig ist, dass oft im Namen der Religion Kriege geführt werden. Das hört ja bis heute nicht auf. Ich glaube allerdings nicht, dass diese Kriege von irgendeinem Gott angeordnet wurden. Das glaube ich wirklich nicht.


Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden

Vielleicht gibt es noch mehr interessante Beiträge dazu.

Bis dann

herold
03.01.2009, 23:46
Manche Gedanken sind gefährlich und doch habe ich das Bedürfnis, sie auszusprechen.

Ein paar Vergleiche von den (biblischen?)Gottesvorstellungen einiger Leute mit dem Dritten Reich (sie drängen sich mir geradezu auf)

1. Der totalitäre Herrscher

- Gott verlangt, keinen anderen Gott neben ihm zu haben und nur ihn anzubeten, sonst gibt es schreckliche Strafen

- Adolf Hitler ist der totalitäre Führer des Dritten Reiches und kein Führer wird neben ihm geduldet. Wer "Konkurrenten" unterstützt, hat nicht mehr viel zu lachen

2. Die Verblendung der Anhänger

- die Anhänger der abrahamitischen Religionen, insbesondere des Christentums und Islams, sehen sich als eine exklusive Gruppe, Auserwählte, alleinige Kenner der Wahrheit. Ungereimtheiten, Fehler und menschlich eigentlich inakzeptable Aspekte der Lehre werden ignoriert, verfälscht oder zurechtgedreht. Die Anhänger der Religionen werden oft gerne "dumm gehalten" (besonders in islamischen Ländern ein beliebtes Mittel um das Volk gefüfig zu halten)

- die Nazis hielten sich für eine höhere Rasse, Eigentümer der einzig wahren und erfolgbringenden Lehren und Strategien, auserwählt um die Welt zu beherrschen. Menschliche Grausamkeiten und Fehler wurden totgeschwiegen, ignoriert oder mit allen Mitteln gerechtfertigt. Bildung hatte einen niedrigeren Stellenwert, damit man gar nicht auf die Idee kam sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen

3. Die Vernichtung aller "Außenseiter"

- es existiert die Vorstellung, wieder besonders im Christentum und Islam, daß Gott alle, die nicht einem bestimmten Glauben angehörten, also nicht in der "Christenpartei" oder Islampartei waren, vernichten wird

- in Nazideutschland wurden die, die dem Regime und der Ideologie nicht nachfolgen wollten, gefangengenommen und getötet

4. Völkermord

- Gott schickt in der Bibel immer wieder sein Volk aus, um andere Völker zu vernichten

- Hitler veranlasst die Vernichtung des jüdischen Volkes sowie aller sonstigen Staatsfeinde



Die Liste könnte man wohl noch weit führen aber ich belasse es hierbei.
Nehmt es nicht persönlich bitte aber es sind Gedanken in mir die geradezu danach schreien ausgesprochen zu werden

deine vergleiche sind ja nicht schlimm, weil es sicher irgendwo solche menschen gibt, die danach handeln.
aber wie du dieses gottesbild aus der bibel selbst interpretierst, zeugt auch nicht von tieferem wissen über das wesen des bibelgottes.

Jana_G
04.01.2009, 16:44
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Sodom und Gomorrha schlimmer zugegangen ist als im alten Rom oder im heutigen New York. Rom steht heute noch. Warum reichte es da Gott nicht schon längst?

Wie wertest du eigentlich Pompeji: auch ein Gottesurteil oder hatten die einfach Pech? Oder war das sogar absehbar? Wie kann man denn auch seine Stadt am Fuß eines aktiven Vulkans baun? Da kann man sich doch ausrechnen, wann es kracht.

poetry
04.01.2009, 18:14
Ich möchte auch meine bescheidene Sicht auf die Punkte von Sawel schreiben:

Zu der totalitäre Herrscher
Ich denke es ist ein Unterschied, ob der "Herrscher" das Wohl der Menschen will oder die Macht über die Menschen, auch um Menschen dabei zu zerstören. Mein Gott ist kein Rassist wie Hitler und ich denke, dass ER einfach weiß, dass es Götter gibt, deren Anbetung in die Misere führt.


Zu die Verblendung der Anhänger
Ich denke diese Verblendung ist Menschenwerk. Ich merke auch in den neuerlichen Diskussionen, dass man zwar betont dass zum Beispiel alle Christen gleich seien, aber andere doch ein wenig gleicher, weil sie die "Geheimnisse des Glaubens kennen" Für mich bloßer Unfug, denn ich halte mich da an den Spruch eines klugen Menschen: "Wenn man sich einbildet Gott am nächsten zu sein ist man am weitesten von ihm entfernt."

Zu die Vernichtung aller "Außenseiter"
Siehe den oberen Punkt - menschgemachter Gedankenmüll

Zu Völkermord
Da bin ich ratlos oder besser - es fehlt mir das Hintergrundwissen auch was den historischen Kontext dieser Kriege angeht. Aber auch wenn ich jetzt nach Israel schaue bin ich ratlos.

Poe

Isaak
04.01.2009, 19:05
Ich verwundere mich nicht über Sawel’s Posting #2

Immerhin darf man die Antwort von Sawel im Zusammenhang mit Posting #1 lesen.

Kerzenlicht postet hier etwas woraus er sich selbst vorgibt raus zuhalten und fragt dennoch nach Meinungen.


…Ich halte mich da ganz heraus und es genügt mir zu sagen, dass Gott den großen Besen herausholt, wenn es ihm reicht. Und es reicht ihm, wenn Menschen oder Völker nicht mehr fähig zur Umkehr sind. …

Damit meint er doch nicht etwa Israel? Oder andere nichtchristliche Völker?

Wenn doch, dann sollte er vielleicht selbst den großen Besen fürchten. (lach)

Shalom
Isaak

Kerzenlicht
04.01.2009, 21:05
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Sodom und Gomorrha schlimmer zugegangen ist als im alten Rom oder im heutigen New York. Rom steht heute noch. Warum reichte es da Gott nicht schon längst?

Wie wertest du eigentlich Pompeji: auch ein Gottesurteil oder hatten die einfach Pech? Oder war das sogar absehbar? Wie kann man denn auch seine Stadt am Fuß eines aktiven Vulkans baun? Da kann man sich doch ausrechnen, wann es kracht.

Ich habe nur biblische Beispiele genannt. Die Vernichtung dieser Städte durch Gottes Einwirken wird hier geschildert. Das ist keine Meinung oder Erfindung von mir. Was nun andere Städte wie Pompeji, Rom oder New York betrifft, da kann und will ich mir kein Urteil bilden. Die Meinungen werden da wohl sehr auseinander gehen.

Kerzenlicht
04.01.2009, 21:12
Ich verwundere mich nicht über Sawel’s Posting #2

Kerzenlicht postet hier etwas woraus er sich selbst vorgibt raus zuhalten und fragt dennoch nach Meinungen.

Damit meint er doch nicht etwa Israel? Oder andere nichtchristliche Völker?

Wenn doch, dann sollte er vielleicht selbst den großen Besen fürchten. (lach)

Shalom
Isaak

Ich meine Niemanden und habe nur darauf hingewiesen, dass wir im Alten Testament sehen können, dass Gott gelegentlich den großen Besen rausholt.

Und da mische ich mich nicht ein.

Isaak
04.01.2009, 21:24
So so lieber User Kerzenlicht.

Okay, ein Paar saloppe Worte sind immer auflockernd.

Also weiter am Thema: Der böse liebe Gott

Ich lache so gerne.

Shalom
Isaak

Behemot
06.01.2009, 13:47
@Isaak
Du hast gebeten:
Also weiter am Thema: Der böse liebe Gott

Bitte schön:

Gott ist böse und ungerecht, weil...
Er hat uns Menschen mit all unseren Fähigkeiten geschaffen.
Auch mit der Fähigkeit böses zu tun (was er ja zur Genüge zulässt).
Und das nur, damit er nachher als guter, strahlender Retter auftreten kann?

Der allmächtige, liebende Gott könnte ja auch verhindern, dass wir sündigen, oder nicht?
Und jetzt sag nicht, dass er das aus Liebe zu uns nicht macht.

Liebende Eltern verhindern, dass sich ihre Kinder selber oder andern schaden zufügen. DAS tun sie aus Liebe.

Wir würden doch nie Eltern Lieblosigkeit vorwerfen, weil sie ihrem Kind eine Pistole aus der Hand nehmen, damit es sich und andern keinen Schaden zufügt.
Das würd ich auch von Gott erwarten.

herold
06.01.2009, 14:06
@Isaak
Du hast gebeten:
Also weiter am Thema: Der böse liebe Gott

Bitte schön:

Gott ist böse und ungerecht, weil...
Er hat uns Menschen mit all unseren Fähigkeiten geschaffen.
Auch mit der Fähigkeit böses zu tun (was er ja zur Genüge zulässt).
Und das nur, damit er nachher als guter, strahlender Retter auftreten kann?

Der allmächtige, liebende Gott könnte ja auch verhindern, dass wir sündigen, oder nicht?
Und jetzt sag nicht, dass er das aus Liebe zu uns nicht macht.

Liebende Eltern verhindern, dass sich ihre Kinder selber oder andern schaden zufügen. DAS tun sie aus Liebe.

Wir würden doch nie Eltern Lieblosigkeit vorwerfen, weil sie ihrem Kind eine Pistole aus der Hand nehmen, damit es sich und andern keinen Schaden zufügt.
Das würd ich auch von Gott erwarten.

hallo behemot

gott hat uns nicht so erschaffen, wie wir heute sind.
er hat uns aber mit willensfähigkeit erschaffen, uns zu entscheiden.
das ist ja auch der sinn der erziehung von kindern. wir helfen ihnen zu entscheiden, gemäss ihrem wachstum.
gott gibt uns auch die fähigkeit nicht zu sündigen. wir müssen uns aber dafür entscheiden.
ja, und seinen kindern nimmt gott oft die pistole aus der hand. wenn man denn sein kind sein will. also wieder entscheidung.

Joh 1:11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.


einen schönen tag noch.

Isaak
06.01.2009, 14:30
@Isaak
Du hast gebeten:
Also weiter am Thema: Der böse liebe Gott

Bitte schön:

Gott ist böse und ungerecht, weil...
Er hat uns Menschen mit all unseren Fähigkeiten geschaffen.
Auch mit der Fähigkeit böses zu tun (was er ja zur Genüge zulässt).
Und das nur, damit er nachher als guter, strahlender Retter auftreten kann?

Der allmächtige, liebende Gott könnte ja auch verhindern, dass wir sündigen, oder nicht?
Und jetzt sag nicht, dass er das aus Liebe zu uns nicht macht.

Liebende Eltern verhindern, dass sich ihre Kinder selber oder andern schaden zufügen. DAS tun sie aus Liebe.

Wir würden doch nie Eltern Lieblosigkeit vorwerfen, weil sie ihrem Kind eine Pistole aus der Hand nehmen, damit es sich und andern keinen Schaden zufügt.
Das würd ich auch von Gott erwarten.

Nun lieber Behemot,

da du erklärst wie es ist, erkläre ich nicht dagegen.

Shalom
Isaak

poetry
06.01.2009, 14:34
Hätte uns Gott als sündlose Wesen erschaffen denen Gott immer wieder alles Böse aus dem Weg räumt, dann hätte Behemot jetzt geklagt, wie grausam Gott wohl ist, da er uns bestimmte Fähigkeiten vorenthält und uns unseres eigenen Willens beraubt.

Poe

Isaak
06.01.2009, 14:53
Wenn was wäre wie es dann sei, das weiß ich nicht und auch nicht wie dann Behemot hier schreiben würde.

Ich selbst zumindest lasse jeden Erklären, wenn dieser wiesse, wie es mit oder ohne G"tt ist.

Wer es wisse, der wisse es halt.

Punkt.

Shalom
Isaak

Kerzenlicht
06.01.2009, 17:29
Ist der Liebe Gott denn nun gelegentlich böse, dass der den Besen rausholt, oder ist Gott ein Bösewicht, den wir lieb darstellen, aus Angst, er holt den Besen raus?

Was ist eigentlich gut und was ist böse?

Behemot
07.01.2009, 07:13
@Kerzenlicht
Böse ist, wenn jemand zum Beispiel unschuldige Menschen umbringt, oder umbringen lässt.
So wie es Gott laut Altes Testament mit der Stadt Ai gemacht hat.
Er liess alle Einwohner der Stadt Ai umbringen. Alle Männer, Frauen und Kinder. Heute würde man dem wohl Geonozid sagen, oder?
Ach ja, fast hätt ich's vergessen. Die Israeliten Israeliten plünderten im Namen Gottes ja noch die Stadt und verteilten die Beute unter sich auf.
Wenn das nicht böse ist!?!
"Und sie erschlugen sie, bis niemand mehr von ihnen übrig blieb noch entrinnen konnte, und ergriffen den König von Ai lebendig und brachten ihn zu Josua. Und als Israel alle Einwohner von Ai getötet hatte auf dem Felde und in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, und alle durch die Schärfe des Schwerts gefallen waren, da kehrte sich ganz Israel gegen Ai und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. Und alle, die an diesem Tage fielen, Männer und Frauen, waren 12.000, alle Leute von Ai. Josua aber zog nicht eher seine Hand zurück, mit der die Lanze ausgestreckt hat, bis der Bann vollstreckt war an allen Einwohnern von Ai [= alle umgebracht wurden]. Nur das Vieh und die Beute der Stadt teilte Israel unter sich nach dem Wort des HERRN, das er Josua geboten hatte.." (Josua 8)

Ragamuffin
07.01.2009, 09:32
Da gibt es ja im Forum User, die die begründete Auffassung vertreten, Gott wäre grausam, Schizophren usw.

Was meint ihr? wie seht ihr das?

Ich denke, es ist immer die frage, wie man persönlich Gott wahrnimmt.

Ich kann ohne weiteres alle bibelstellen aufführen, wo völker im auftrag Gottes niedergemacht worden sind. Wo Gott in der geschichte scheinbar nicht geholfen hat oder leid ignoriert hat. Ich könnte von der dunkelheit und ferne berichten, dich ich gespürt habe als ich ihn suchte und er nicht antwortete.

Andererseits habe ich erlebt, das er da ist, das er licht und hoffnung ist und das er ein liebender Vater ist.

Wie sich das für mich offenbar gewordene "Licht" mit der allgegenwärtigen "Dunkelheit" vereinbaren lässt....tja, ein ganz anderes, schweriges thema.

Ragamuffin
07.01.2009, 09:38
Ist der Liebe Gott denn nun gelegentlich böse, dass der den Besen rausholt, oder ist Gott ein Bösewicht, den wir lieb darstellen, aus Angst, er holt den Besen raus?

Was ist eigentlich gut und was ist böse?

Gott ist nicht lieb. Der Weihnachtsmann ist lieb. Der Osterhase ist lieb.

Gott ist nicht böse. Wir sind böse, weil wir denken, das wir was besseres sind und Ihn nicht brauchen.

Gott ist gerecht. Eifersüchtig. Leidenschaftlich. Unfassbar.

Wenn wir mit unseren mini-flohwissen über gerecht, böse und gut philosophieren und versuchen jemand unendliches wie Gott darin reinzupressen sind wir zum scheitern verurteilt. Oder müssen Ihn derart verzerren, das Er nichts mehr mit dem ursprünglichen Ewigen zu tun hat.

Lelia
09.01.2009, 16:13
Ich halte mich da ganz heraus und es genügt mir zu sagen, dass Gott den großen Besen herausholt, wenn es ihm reicht. Und es reicht ihm, wenn Menschen oder Völker nicht mehr fähig zur Umkehr sind.





Wird Gott durch solche Aussagen nicht viel zu sehr personifiziert? Muß er nicht viel zu oft als Maßstab für unsere eigenen Vorstellungen herhalten?? Woher will man immer so genau wissen, was Gott will oder nicht will. Gott hat dies gesagt und Gott hat jenes gesagt.......Kreuzzüge, Hexenverbrennungen......alles im Namen Gottes. Es gibt so viel Ungerechtigkeiten auf der Welt, für die Gottes Name mißbraucht wird. Ich glaube, Gott ist weder gut noch böse, er straft nicht, er belohnt nicht, er wird nicht wütend, man kann ihn nicht milde stimmen.......Gott ist meiner Meinung nach viel zu groß und zu mächtig, als dass man ihn vermenschlichen kann und ihm diese menschlichen Eigenschaften andichten kann. Für mich ist Gott Licht, Wärme und Liebe, eine unfaßbare und unvorstellbare große Energie, in die man sich fallen lassen kann. Für unsere weltlichen und unwesentlichen Wertvorstellungen sehe ich ihn nicht verantwortlich.

Kerzenlicht
09.01.2009, 18:36
Ich glaube, Gott ist weder gut noch böse, er straft nicht, er belohnt nicht, er wird nicht wütend, man kann ihn nicht milde stimmen.......Gott ist meiner Meinung nach viel zu groß und zu mächtig, als dass man ihn vermenschlichen kann und ihm diese menschlichen Eigenschaften andichten kann. Für mich ist Gott Licht, Wärme und Liebe, eine unfaßbare und unvorstellbare große Energie, in die man sich fallen lassen kann.

Ist Gott ein Neutrum?

Lelia
09.01.2009, 18:51
Ist Gott ein Neutrum?


Gegenfrage: ist Gott ein Mensch??

Kerzenlicht
09.01.2009, 18:56
Gegenfrage: ist Gott ein Mensch??

Ja. Ein verherrlichter Mensch.

Jim-Knopf
09.01.2009, 19:27
Wenn der Mensch, wie es heißt, nach Gottes Ebenbild erschaffen wurde, sollte dann nicht die Vielfalt der menschlichen Natur in einem allgemeinen Querschnitt ein Bild von Gott selbst zulassen?

Gott ist sicherlich nicht "lieb", wie hier schon gepostet wurde. Das entspräche auch nicht den Erfahrungen, die man mit den wirklich schlimmen und grausamen Dingen, die sich auf der Erde zutragen, tagtäglich macht. Aber es gibt doch eine weitgehend allgemeingültige Definition von Gut und Böse. Jemanden zu töten ist böse, jemanden zu bestehlen ist böse, kurz jemandem einen Schaden zuzufügen, ist böse. Dem gegenüber stehen viele Dinge, die allgemein als gut empfunden werden. Das trifft dann auch nicht nur auf den christlichen Kulturkreis zu, sondern wird ebenfalls auch von anderen Völkern dieser Welt so akzeptiert. Das zum Beispiel gewisse Speisevorschriften etc. aus dem alten Testament wohl der menschlichen Phantasie entsprungen sind, daran besteht für mich kaum ein Zweifel.

Gott hat uns einen Verstand gegeben, in Freiheit und Selbstverantwortung mit seiner Natur umzugehen - sie vor allem zu erhalten. Diesen Verstand, kombiniert mit dem Willen in Liebe und Rücksicht miteinander umzugehen, nicht einzusetzen, ist die größte Sünde von allen.

Kerzenlicht
09.01.2009, 19:40
Gott hat uns einen Verstand gegeben, in Freiheit und Selbstverantwortung mit seiner Natur umzugehen - sie vor allem zu erhalten. Diesen Verstand, kombiniert mit dem Willen in Liebe und Rücksicht miteinander umzugehen, nicht einzusetzen, ist die größte Sünde von allen.


Gott gab uns den Verstand, um ihn auch zu benutzen.

Jim-Knopf
09.01.2009, 19:50
Gott gab uns den Verstand, um ihn auch zu benutzen.

... genau! Nur leider entpuppte sich eben die Unterlassung dessen in der langen Menschheitsgeschichte immer wieder als größte Versündigung an Natur und dem Menschen selbst. Sehr schade.