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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ist die Bibel ein Märchenbuch?



Lelia
14.01.2009, 15:28
Wenn ich mir so meine Gedanken über die Bibel machen, kommen mir oft Zweifel, ob alles so stimmen kann wie es teilweise dort steht. Ich weiß, einiges ist in Gleichnissen geschrieben und einiges kann man sowieso nicht verstehen, wenn man kein Bibelstudium gemacht hat, z. B. die Offenbarungen.

Was aber ist mit den Bibelstellen, die doch wirklich mehr als weltfremd in der heutigen Zeit auf uns wirken, die Arche Noah zum Beispiel, kann man es wörtlich nehmen oder ist auch diese Geschichte nur symbolisch gemeint? Dann die Dinge, die Jesus vollbracht hat (haben soll), er wandelte auf dem Wasser, erweckte Tote zum Leben, verwandelte Wasser in Wein, spricht mit Satan und und und...... Die Menschen erleben Dinge, die heute kein Mensch mehr so einfach glauben würde. Gott sprach zu ihnen, gab ihnen Anweisungen. Wie oft spricht HEUTE Gott zu jemandem??

Was ist passiert, daß Gott sich heute niemadem mehr offenbart?

Waren die Menschen damals so einfältig, daß sie alles geglaubt haben und Dinge gesehen und gehört haben, die nicht da waren?? Hatte Jesus Fähigkeiten wie in der heutigen Zeit Uri Geller?? Oder sind wir heute nicht mehr sensibel genug, um solche Dinge wie Gottes Wort und Wunder wahrzunehmen?

Sind wir naiv, verstaubt und dumm, wenn wir die Bibel auch heute noch wörtlich nehmen?

Sollte man versuchen umzudenken und sich vorzustellen, wie es wäre, wenn Jesus in der HEUTIGEN Zeit leben würde. Würde man es ihm heute noch einfach so abnehmen, wenn er daher käme und behaupten würde, er wäre Gottes Sohn? Wie würde es uns versuchen zu vermitteln, über einen Nachrichtensender im Fernsehen, und was würde dann passieren? Würden wir alles glauben???

Ist am Ende der christliche Glaube nur das Produkt einer großen Einfältigkeit der damals noch nicht so intelligenten Menschen?

&plaudern

anonym002
14.01.2009, 18:02
Hallo Lelia

Der Propheten und Neuoffenbarungen usw gibt es genug, und solche, die es behaupten, aber alles direkt von Jesus inspiriert. Wessen Geist weht da wohl?

Hmm, vielleicht würde heute Jesus mal nach Rom gehen, zum Papst, oder in die Kirchen, in die Gemeinden, zu den gesetzlichen und zu den charismatischen, oder in andere Gruppierungen. Vielleicht würde er sagen: „Ei, was habt ihr auch für schöne Gottesdienste. Aber sagt mal, weshalb benennt ihr euch mit meinen Namen? Habe ich das wirklich gelehrt?“ Oder, wie als die Jünger Jesu den Tempel zeigte, da könnte Jesus sagen, dass auch hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben wird, da es keinen bestand hat. Einige hier würden sicher meinen, dass sie viel Lob bekommen würden.

Es wurde ja schon wiederholt zitiert: Wer die Bibel wörtlich nehmen will, der wird daran zerbrechen, wer sie aber verstehen will, wird darin leben finden. So ist es immer riskant, Menschenworte in den Mund des Ewigen zu legen, was leider auch mit der Dogmatisierung der Bibel gemacht wurde.


Lehit Alef

Isaak
14.01.2009, 18:41
Wenn wir heute einen langen Roman lesen und dazu Literaturkritiker lesen, dann erstaunt es sehr wie verschieden wir und die Literaturkritiker den Roman unserer Tage lesen, verstehen und erklären.

Das Tanach entstand über jahrtausende hinweg wurde vor über 2300 Jahren aufgeschrieben und beinhaltet Zeitabschnitte in welchem sich das Wissen von uns Menschen unzählige Male geändert hat. Die Christenbibel ist etwa 2000 Jahre alt und wurde vor weniger als 2000 Jahren aufgeschrieben und selbst in diesem jüngeren Zeitabschnitt haben sich Ansichten, Verstehensweisen und Wissensstände mehrfach abgewandelt.

Dass Antike Menschen unwissender, dümmer, naiver gewesen sein sollen als wir es heute sind bezweifle ich und die Schädelhirnforschung geht ebenfalls davon aus, dass sich unser Gehirn in den letzten 10000 Jahren nur unwesendlich verenderte.

Neu sind die Bündelung und der Zugang zum weltweiten Wissen, insofern man es im WWW eingebracht hat.

Wie also könnte man die Bibel verstehen.
Wörtlich und Zeitlos sicher nicht.

Ob wer G“tt erfahren kann können wir weder bei den antiken Autoren feststellen noch an Zeitgenossen welche Gabeln verbiegen und ferngesteuert Uhren reparieren sollen.

Viel mehr mit und allein über uns Selbst können wir das begegnen was tatsächlich Existiert.

Fraglos ist es, dass ständig mehr existent ist als wir als Einzelner je erfahren und wahrnehmen können.

Darüber nachzudenken was Abraham, oder Jesus Heute tun würden, scheint zwar amüsant zu sein, aber da wir nicht wissen, in wie weit das Geschriebene, das von uns Verstandene überhaupt etwas mit den historischen Personen zu tun hat, ließen wir nur eher Vorstellungen, Meinungen und Glauben durch unsere Zeit marschieren.

Glaube ist Nichts was man mit einer wissenschaftlichen Disziplin ergründen könnte und G“tt ist größer als alle Vernunft und greifbares Verstehen.

Man kann und darf an IHN glauben oder auch nicht.

Wer aber das Unendliche in einen Verstandesraum bringen möchte, welches dem Inhalt unserer Hirnschale belebte und unmissverständlich sinnlich wahrnehmen wollte, dieser hascht nach einem Oben an einer Kugel.

Die Bibel ist eine alte alte Schrift, mit Fülle jahrtausender Geister, Geschichten und Überlieferungen, welche man vom Prinzip nie wirklich richtig lesen kann und dennoch ist sie wie ein Wegschild unserer Menschlichkeit im Ewigen.

lehit
Isaak

Ingo
14.01.2009, 18:51
Wer in der Bibel zu lesen beginnt,
der stellt die üblichen Fragen,
ungeduldige,unverständige,
hochmütige Fragen.
Alle diese Fragen bleiben ohne Antwort.
Wer trotzdem weiterliest,
dem beginnt die Bibel ihre Fragen zu stellen.
Wer ihnen nicht ausweicht,
findet das Tor zum Leben.

(Horst Bannach)

Kerzenlicht
14.01.2009, 19:19
Ich empfinde die Bibel durchaus nicht weltfremd. Sie ist stellenweise sehr real aus dem Leben gegriffen. Die Menschen der Antike unterschieden sich uns gegenüber überhaupt nicht. Besonders gefällt mir Kohelet. Weist er doch immer wieder darauf hin, dass es alles schon einmal gegeben hätte und dass es nicht neues gibt unter der Sonne. Das ganze Schaffen des Menschen: Windhauch. Oder geht mal weiter in die Weisheit und lest das 5. Kapitel.

Das Buch ist voll von aus dem Leben gegriffener Beispiele. Sei es die Inzucht, die die Töchter Lots mit ihren betrunkenen Vater trieben oder der Hochmut der Frauen Jerusalems wie sie Jesaja beschreibt. Sei es Saul, der es sich anmaßte, Priestertumsvollmacht auszuüben oder der Ehebruch Davids und den Mord an Urija. Das sind keine Märchen, das ist das volle Leben. Und aus all diesen Geschehnissen können wir lernen, zumal wir auch lesen können, wie Gott diese Dinge bewertet und was er dann tut. Lest die Bibel in ihrer chronologischen Reihenfolge und beachtet die Handlungsabläufe. Reißt die Texte nicht aus dem Zusammenhang, sondern behaltet das ganze im Auge.

Und wenn ihr über irgendwelche Wunder stolpert, dann denkt daran, dass Gott Macht über die Elemente des Universums hat. Er ruft den Wind, und er weht herbei.

Isaak
14.01.2009, 20:17
Dennoch, es ist schon interessant und zwar weshalb der Papst keine Kranken heilt, die Kapläne nicht über Wasser laufen und die Christen nicht mit den Löwen und dem Lämmern auf der Weide sitzen und friedlich nebeneinander äsen.

Nimm es heiter, das Leben geht weiter.

Isaak

Kerzenlicht
14.01.2009, 21:35
Dennoch, es ist schon interessant und zwar weshalb der Papst keine Kranken heilt, die Kapläne nicht über Wasser laufen und die Christen nicht mit den Löwen und dem Lämmern auf der Weide sitzen und friedlich nebeneinander äsen.

Nimm es heiter, das Leben geht weiter.

Isaak

Das wäre einen neuen Thread wert, denn dazu hätte ich vieles zu schreiben. Aber ich will den Katholiken unter uns nicht den Glauben zerstören.

Isaak
14.01.2009, 22:23
Hallo Kerzenlicht,

du könntest es ja an statt vom Papst und Priester auf den Mormonenprediger Joseph Smith und die Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage umtranskribieren.

Shalom
Isaak

Fisch
15.01.2009, 00:46
Hallo Kerzenlicht,

du könntest es ja an statt vom Papst und Priester auf den Mormonenprediger Joseph Smith und die Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage umtranskribieren.

Shalom
Isaak


Oder du fragst die Rabbinen, wieso sie kein Feuer vom Himmel fallen lassen. Oder wieso das mit dem Meer teilen heute nicht mehr funzt....... usw.

Ich mag diese Seitenhiebe nicht. Ich wollte mit diesem Posting nur demonstrieren wie sinnlos diese Hiebe sind. Oder mag man nur einander weh tun?

Gruß
Fisch

Isaak
15.01.2009, 04:28
(lach)
Seitenhiebe muss man erst einmal erkennen um sie auch spüren zu können und ab und an spüren Mitmenschen Hiebe wo nichts ausschlug und nichts austeilte.

Vielleicht gehört das auch zu den Wundern?

Shalom
Isaak

Ragamuffin
15.01.2009, 09:51
Hallo Lelia

Der Propheten und Neuoffenbarungen usw gibt es genug, und solche, die es behaupten, aber alles direkt von Jesus inspiriert. Wessen Geist weht da wohl?

Hmm, vielleicht würde heute Jesus mal nach Rom gehen, zum Papst, oder in die Kirchen, in die Gemeinden, zu den gesetzlichen und zu den charismatischen, oder in andere Gruppierungen. Vielleicht würde er sagen: „Ei, was habt ihr auch für schöne Gottesdienste. Aber sagt mal, weshalb benennt ihr euch mit meinen Namen? Habe ich das wirklich gelehrt?“

Und vielleicht würde sich Jesus beim Papst wohl fühlen und sagen, das es richtig ist, das sie sich christen nennen. Alles ansichtssache.

Ragamuffin
15.01.2009, 09:55
Dennoch, es ist schon interessant und zwar weshalb der Papst keine Kranken heilt, die Kapläne nicht über Wasser laufen und die Christen nicht mit den Löwen und dem Lämmern auf der Weide sitzen und friedlich nebeneinander äsen.

Nimm es heiter, das Leben geht weiter.

Isaak


Bemerkenswert, das ich kapläne gesehen habe, die menschen mit Gottes hilfe heilen konnten.

Bemerkenswert, das ein gläubiger, der hier immer für toleranz plädiert plötzlich anderen in die pfanne haut.

Kerzenlicht
15.01.2009, 11:36
Bemerkenswert, das ich kapläne gesehen habe, die menschen mit Gottes hilfe heilen konnten.

Bemerkenswert, das ein gläubiger, der hier immer für toleranz plädiert plötzlich anderen in die pfanne haut.

Brigham Young wurde mal gefragt, ob man denn bei seinem Glauben bleiben könne, wenn Christus wiederkäme. Seine Antwort war, dass auch im Millennium - wenn Christus regiert und die Lämmer bei den Löwen weiden werden - jeder Mensch Christus verehren kann, wie das Gewissen es ihnen eingibt. Wir werden also auch dann noch verschiedene Glaubensgemeinschaften und Ansichten haben.

Manchmal kann schon ein glaubensvolles Gebet reichen um einen Menschen, der glauben hat zu heilen. Ob dabei die Hände aufgelegt werden oder nicht.

Wenn das also ein Wunder ist, dann ist das ein Wunder des Glaubens.

anonym002
15.01.2009, 17:30
Aha, Raga, dann würde Jesus vor dem Papst niederknien, und ihm die Hand küssen uns ihn heiligen Vater nennen, .... lol

und über alle Reliquien staunen die von ihm (Jesus) sein sollten ....
und ......


Aber es geht ja hier nicht um den Papst .....

&kätzle

Lehit Alef

Ragamuffin
16.01.2009, 10:41
Aha, Raga, dann würde Jesus vor dem Papst niederknien, und ihm die Hand küssen uns ihn heiligen Vater nennen, .... lol

und über alle Reliquien staunen die von ihm (Jesus) sein sollten ....
und ......


Nö, warum würde Jesus das tun?

Dann eher umgekehrt. Der papst würde sich niederknien, wie es sonst auch getan wird.

Würde Jesus über die reliquien staunen? Vermutlich. Wäre das ihm das wichtigste, womit er sich befassen würde? Nein.

Für Jesus ist die oberfläche nicht wichtig.

anonym002
16.01.2009, 18:02
Aber weshalb sollte denn der Mensch das beim Papst tun ... da solches der Lehre Jesu widersprich? Will Jesus denn nicht unser Bruder sein? Aber wie gesagt, das ganze hat ja eigentlich nix mit der Bibel zu tun, ob nun Märchenbuch oder nicht. Und so wird der Papst wohl auch nicht das Wichtigste sein, denn von Rom geht keine Lehre aus.

Zugegeben, ich müsste noch etwas korrigieren, was ich in #2 geschrieben habe, denn das Christentum benennt sich ja nicht nach seinem (Jesu) Namen.


Aber mein Beitrag wollte ja in diese Richtung gehen, wollte ja nur etwas zur Selbstkritik und zum Fragen über das Eigene führen, und nicht zur Selbstbestätigung, wie der Papst oder die Kirche alles so schön richtig macht, und irgendwie tief innen in einem tiefen Keller doch noch etwas Wichtiges und Gutes sei. Aber dieses Gute ist ja auch wiederum in jedem Menschen schon.

absalom
17.01.2009, 16:15
Ich würde die Bibel nicht als Märchenbuch bezeichnen, sondern als Buch mit einer ganzen Menge an Mythenerzählungen und diese aus ganz verschiedenen Epochen und Kulturkreisen. Nun, auch ein Mythos geht in aller Regel auf einen wahrhaftigen historischen Hintergrund zurück und diesen zu finden erscheint mir doch sehr erstrebenswert zu sein.

Absalom

Apokalypse
24.01.2009, 02:17
Ja. Weiss nicht so recht, also für mich ist Bibel mehr als Märchenbuch, aber wollte schreiben und nach Lesen von den ganzen Beiträgen bin ich ein Wirrkopf. Nächstes Mal aber.