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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie steht es mit Epheser 2, 14-16 ?



Elias
30.10.2016, 12:48
Was ist der Zaum, die Scheidewand, die Mauer der Feindschaft, die Zwischenwand der Umzaeunung von der Paulus in Epheser Kapitel 2 spricht?
Auch hier ist eine große Unkenntnis und Verdrehung der Schrift und doch ist es einfach zu verstehen.
Aber seht bitte selbst:




https://www.youtube.com/watch?v=ioktgIm9otk

net.krel
30.10.2016, 13:37
Paulus war ja ein sehr kompliziert denkender und ebenso (unweigerlich) sich unnötig komplex ausdrückender Mensch --> wie ja offensichtlich aus seinen Briefen hervorgeht.

Im Gegensatz zu Jesus...

Und das wundert auch nicht betrachtet man die Vergangenheit Paulus.

Kein Mensch kann sich von heut auf morgen so mir nix dir nix um 180° drehen --> vom mordenden-Dschihatisten --> zum "Apostel Christi der Nationen".

So eine radikale Kehrtwende braucht einiges Zeit bis sie ganz vollzogen ist... er schrieb ja selbst über sich daß er das christliche Ziel noch nicht erreicht hat... und er selbst noch nicht weiß wie lange sein persönlicher Weg noch dauert... außer daß er den Weg des Dschihats (andere Menschen ermorden aufgrund religiösen Motiven) hinter sich gelassen hat.


Das übersehen die meisten Anhänger des Bibelfundamentalismus... welche aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen meinen, mit seinen (zudem eh meist unnötig-überkomplexen) Briefen --> ein "irrtumsloses Wort Gottes" und eine "letzt-end-gültige absolute Wahrheit" vor sich liegen zu haben...

Derweil es primär die Ansichten eines zwar reumütigen aber dennoch ziemlich gebeuteltend Menschen waren... Seine karmische Last wog schwer...


...


"Ich will nicht behaupten, das Ziel schon erreicht zu haben oder schon vollkommen zu sein; doch ich strebe danach, das alles zu ergreifen, nachdem auch Christus von mir Besitz ergriffen hat. Nein, ich bilde mir nicht ein, es schon geschafft zu haben, liebe Geschwister; aber eins steht fest: Ich vergesse das Vergangene und schaue auf das, was vor mir liegt."

(Phil. 3,12)

Das hört sich also schon recht anders an als "irrtumsloses-Wort-Gottes-Briefschreiber".


...


"Ich verdiene es gar nicht, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin; und sein gnädiges Eingreifen ist an mir nicht vergeblich gewesen."

(1. Kor 15, 9)


...


Reumütig war er aber... weil ohne Reue seiner vergangenen Schandtaten und Irrweges wäre es unmöglich gewesen so etwas ernstgemeint zu schreiben.

Was aber ja noch lange nicht heißt daß Paulus Wort = irrtumsloses Wort Gottes ist...

Digido
30.10.2016, 15:45
[CENTER]Was ist der Zaum, die Scheidewand, die Mauer der Feindschaft, die Zwischenwand der Umzaeunung von der Paulus in Epheser Kapitel 2 spricht?
Auch hier ist eine große Unkenntnis und Verdrehung der Schrift und doch ist es einfach zu verstehen.


Hallo Elias,

im jüdischen Volk hatte sich immer mehr ein anscheinend unüberbrückbarer Gegensatz zwischen dem sündigen Menschen und Gott aufgetan. Folglich musste Paulus diesem Geist Rechnung tragen und argumentieren, dass nun diese Kluft überwunden sei.

Man muss aber dem heutigen Menschen nicht erst die Vorstellung einbleuen, er sei von Gott getrennt, sondern kann gleich davon sprechen, dass er alle seine Probleme allmählich überwinden kann, wenn er sich mit seiner eigenen ewigen Natur identifiziert. Denn da kann er die Urangst überwinden, die durch den Sündenfall entstanden ist, und so auch alle Sorge, alles Leid.

LG,
Digido