PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sterbehilfe für Menschen mit psychischen Leiden



thalestris
08.11.2016, 17:17
Hi ihr,

ich bin noch in einem anderen Forum aktiv das den Schwerpunkt um Themen aus der Psychologie hat. In diesem Forum ist jetzt schon das zweite Mal in kürzester Zeit das Thema Sterbehilfe für psychisch Kranke aufgekommen.
Jedesmal handelte es sich dabei um User/innen mit jahrelangen schweren Depressionen die sterben wollen und beim Suizid mittels Sterbehilfe Unterstützung wollten.
Da das hier in Deutschland nicht möglich ist haben die sich in der Schweiz und in Holland informiert.
Es entstanden seitenlange Diskussionen ob das moralisch vertretbar ist und ob sowas erlaubt sein sollte oder nicht. Die Betroffenen haben sich in ihren Themen tierisch über Gegenwind aufgeregt und gemeint es wäre unmenschlich jemandem, der psychisch leidet "leiden" zu lassen während es für Menschen mit körperlichen schweren Erkrankungen Sterbehilfe gäbe.
Das Thema wurde da aber wie gesagt unter dem Schwerpunkt klinische Psychologie diskutiert. Ich würde es gerne auch hier zur Diskussion stellen, allerdings mehr unter dem moralischen und religiösen Aspekt.

Mir wurde eingetrichtert das Selbstmord Sünde ist. Und das Suizid für Gott ein Greuel ist, das Selbstmörder nicht zu Gott kommen weil sie in die natürliche Ordnung eingreifen und ihr Leben vor ihrer Zeit beenden.

Wie seht ihr das? Ich persönlich bin auch dagegen, dass Menschen mit Depressionen Sterbehilfe ermöglicht wird. Ich finde das einfach nicht richtig und es macht mich irgendwo auch wütend, was diese Menschen da von anderen verlangen.
Ihr wisst ich habe selbst mit Depressionen und einer Essstörung zu kämpfen. Und es gab in meinem Leben auch immer Zeiten in denen ich an Suizid dachte. Allerdings gingen diese Zeiten auch wieder vorbei und wenn es mir besser geht, kann ich es oft nicht mehr nachvollziehen.
Ich finde es irgendwo nicht richtig das Menschen, die körperlich gesund sind bei einem Suizid unterstützt werden sollen. Das Betroffene oft selbst keinen anderen Ausweg mehr sehen ist ja typisch für eine schwere Depression. Aber wer sagt denn, dass sich das nicht in z.B. einem Jahr ändert... Ich finde einfach im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen ist hier eine Einschätzung einfach nicht so klar möglich und es ist viel schwieriger Grenzen zu ziehen.
Fändet ihr es richtig sowas zu ermöglichen? Mich würden mal eure Meinungen dazu interessieren...

LG Thalestris

Digido
08.11.2016, 18:05
Hallo thalestris,

auf keinen Fall Sterbehilfe. Erst recht nicht bei Depressionen. Die Dunkelheit der Seele nimmt man ja mit. Da wird also nichts besser.

LG,
Digido

thalestris
08.11.2016, 18:29
Hi Digido,

ich finde das auch absolut grenzwertig und wäre eher ein Gegner davon. Ich war aber überrascht, das ein Großteil der User (und in diesem Forum schreiben sehr viele..) das befürwortet hat. Im Gegenteil stand ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da, wurde sogar von der TE ziemlich angegiftet und die meisten dort waren dafür, depressiven Menschen Sterbehilfe zu ermöglichen.
Ich konnte die Argumente mit der manche das Befürwortet haben überhaupt nicht nachvollziehen.
Das waren zum Beispiel Aussagen wie:

- Nur weil es anderen schlechter geht, muss ich am leben bleiben
- psychische Leiden sind schlimmer als körperliche, darum muss da umgedacht werden
- es ist unmenschlich einen depressiven mit seinen Qualen leiden zu lassen (ist ja nicht so, als gäbe es da keine Hilfe....)
- alle, die das ablehnen setzen ja nur Scheuklappen auf und haben Angst vor dem Tod
- jeder depressive der das ablehnt, ist halt nicht depressiv genug um das verstehen zu können
- jeder sollte selbst über Leben und Sterben entscheiden dürfen

und noch viele andere Punkte mehr, bei denen ich die Hände überm Kopf zusammengeschlagen habe und mich gefragt habe, wie sich betreffende Befürworter das in der Praxis vorstellen ohne das Missbrauch betrieben wird.

LG Thalestris

net.krel
08.11.2016, 18:37
Allerdings gingen diese Zeiten auch wieder vorbei und wenn es mir besser geht, kann ich es oft nicht mehr nachvollziehen.
Das find ich ein ziemlich gutes Argument dagegen Prinzessin. Wer noch ein bischen Hoffnung hat könnte sich womöglich daran derweil auch festhalten. Würd ich zumindest in den Raum gelegt haben... gute Idee.

lg

thalestris
08.11.2016, 18:50
Das find ich ein ziemlich gutes Argument dagegen Prinzessin. Wer noch ein bischen Hoffnung hat könnte sich womöglich daran derweil auch festhalten. Würd ich zumindest in den Raum gelegt haben... gute Idee.

lg



Hi krelchen,

das ist ja das was ich so unfassbar finde. Bei einer schweren körperlichen Erkrankung wie Krebs, MS oder so kann man ja mit ziemlicher Sicherheit sagen wie die Überlebenschancen stehen. Und wenn so jemand stirbt, geht es ja auch nicht primär darum das Leben frühzeitig zu beenden, sondern den Sterbevorgang, der unausweichlich ist, so würdevoll wie möglich zu bereiten (was man z.B. ja auch in einem Hospiz oder in der Palliativmedizin macht).

Bei psychischen leiden, hier war es Depression kann man aber nie wissen ob und wenn ja wann eine Besserung eintritt. Das hängt ja von so vielen Faktoren ab. Mir sind Suizidgedanken und Vorstellungen auch vertraut. Aber jedes Mal, wenn ich aus einem Tief wieder heraus komme, verschwinden diese Gedanken. Und wenn ich wieder "klar denken" kann, unbeeinflusst von der Depression, bin ich oft erschrocken über mich selbst und kann meinen Wunsch nach einem Suizid dann nicht mehr nachempfinden. Heisst: die Empfindungen und Wünsche schwanken und verändern sich. Nun stell dir mal vor man hätte mich gleich bei der ersten schweren depressiven Phase beim Wort genommen und mir geholfen mich selbst zu töten.
Ich hätte viele glückliche Momente nicht mehr erlebt, hätte mein junges Leben einfach weggeworfen. Ich finde es einfach nicht richtig diesem Impuls zufolgen und Depressiven sowas zu ermöglichen. Weil man nunmal im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen niemals klar sagen kann wie sich der Zustand der Person ändern kann. Ich finde das offen gesagt fahrlässig und finde es auch von den Betroffenen nicht in Ordnung, so eine Forderung an die Gesellschaft zu stellen.
Ich meine wo ziehen wir Grenzen? Wem erlauben wir das und wem nicht? Wie depressiv muss man sein und woran sollen wir festmachen, ob derjenige nicht doch wieder aus seiner Depression herausfindet. Mit entsprechender Unterstützung. Was meinst du was damit ein Missbrauch betrieben werden könnte.

Davon abgesehen das man vor seinen Problemen davon läuft (meiner Meinung nach). Aber auch für diesen Spruch wurde ich ziemlich gedisst^^

Wie seht ihr das denn? Findet ihr man muss zwischen körperlichen und psychischen Krankheiten einen Unterschied machen oder sollte man das beides gleich bewerten in Bezug auf Sterbehilfe?
Ich finde nicht, dass das gleich ist...

net.krel
08.11.2016, 19:27
Wie seht ihr das denn?

Ich stimmt Dir voll zu. Ich find Deine Argumentation sogar sehr Positiv und vor allem Hoffungsgebend.

Pro-Leben. Also Pro-Licht.

Und dann ist Deine Argumentation ja nicht nur rein theoretischer Natur... sondern gefüllt mit Authentizität was sie umso (potentiell)Wirksamer macht... und wenns nur eine Person ist die davon was hat... dann war es das schon wert.

Aufjedenfall in "den Raum" legen und die Disser eben Disser sein lassen (leicht gesagt manchmal :-) )

Freut mich sogar gleich selbst Deine Zeilen zu lesen. Gutes Licht.

lg Net.Krel

Digido
08.11.2016, 21:16
Hallo thalestris,

in Bezug auf Sterbehilfe könnte ich echt sauer werden, aber das nützt nichts, denn der Wunsch Betroffener darnach wird noch stärker werden je länger die materialistische Weltanschauung anhält. Da denkt man mit dem Ausscheiden aus diesem Leben sei alles gelöst. Der reinste Wahnsinn!

Ich selbst kenne Depression und Selbstmordgedanken sehr gut, und weiß, dass jede Depression allein psychisch bedingt ist, und man aus jeder Depression herauskommen kann. Jeder Depression liegt ein relativ elementarer Wunsch zugrunde, dessen Erfüllung - aus was für Gründen auch immer -verwehrt wurde. Natürlich braucht es seine Zeit sich vollständig zu heilen, aber es ist möglich.

Auch bei Krebs und anderen Erkrankungen ist Sterbehilfe abzulehnen. Ich bin einzig dafür, dass man Leben durch die Apparatemedizin nicht künstlich verlängert.

LG,
Digido

Sunigol
09.11.2016, 09:47
Da das hier in Deutschland nicht möglich ist haben die sich in der Schweiz und in Holland informiert.
Da stellt sich mir als erstes die Frage, ob Sterbehilfe in solchen Fällen überhaupt notwendig ist. Wenn die betreffenden Leute die Möglichkeit haben, in die Schweiz oder nach Holland zu reisen, oder auch nur Zugriff auf solche Informationen haben, dann heißt das, dass sie nicht in der geschlossenen Psychiatrie sind und dass sie, wenn es ihnen wirklich ernst ist, einen Suizid auch ohne fremde Hilfe zustande bringen können.


- jeder sollte selbst über Leben und Sterben entscheiden dürfen
Kann er ja. Er kann nur nicht verlangen, dass ihm jemand die Arbeit abnimmt. Das ist (mit gutem Grund) nur in ganz besonderen Einzelfällen möglich.

Lior
09.11.2016, 10:51
Sunigol hat da etwas wie ich finde ganz wichtiges angesprochen. Das eine ist die Selbsttötung. Dazu hat jeder grundsätzlich natürlich das Recht, sofern der Wunsch anhaltend und nicht Folge einer momentanen psychischen Krise ist. Das andere ist aber die Frage, wann habe ich den Anspruch auf Sterbehilfe. Oder nochmal anders gefragt, wann habe ich das Recht einen anderen dazu zu zwingen mir beim Sterben zu helfen, ihn ggf. dazu zu zwingen mich zu töten. Denn bei der ganzen Debatte geht es oft ausschließlich um das Recht der Betroffenen nicht aber jener die sie ggf. zu einem entsprechenden Handeln zwingen würden.

Und hier würde auch ich einen klaren Unterschied machen zwischen einer Krankheit die unweigerlich zu einem sehr qualvollen Tod führt und einer Erkrankung, die zwar mit Leiden verbunden ist, in der es aber dennoch eine Zukunft gibt. In diesem Fall kann ich eine Selbsttötung auch völlig nachvollziehen. Ob ich im Kreise meiner Liebsten und in einer für mich entspannten Situation gehen kann, nachdem alles geregelt wurde oder ob ich zwei Wochen später in einem Krankenhausbett qualvoll verende…. Nun ja. Ich denke hier ist es aus der Situation ethisch vertretbar eine Linderung des Leidens von den Ärzten zu verlangen. Aber eine Depression führt nicht zwangsläufig zum Tod. Der Vergleich von Depressionen mit Krebs im Endstadium hinkt deshalb in meinen Augen. Tatsächlich wäre es angemessener diesen Fall der Depression mit schlimmen Rückenschmerzen zu vergleichen. Auch die können einen Menschen radikal einschränken. Können ihm das Leben zur Qual machen oder ihn isolieren. Dennoch gibt es selbst in den Fällen in denen eine Heilung nicht erzielt werden kann die Möglichkeit mit der Krankheit zu leben lernen. Darf ich nun von einem Arzt erwarten, ja ihn dazu zwingen mir beim Sterben zu helfen, nur weil ich Rückenschmerzen habe? Die Antwort auf diese Frage ist für mich dieselbe wie im Fall einer Depression…..

thalestris
09.11.2016, 17:29
Hi Digido,




in Bezug auf Sterbehilfe könnte ich echt sauer werden, aber das nützt nichts, denn der Wunsch Betroffener darnach wird noch stärker werden je länger die materialistische Weltanschauung anhält. Da denkt man mit dem Ausscheiden aus diesem Leben sei alles gelöst. Der reinste Wahnsinn!

Bringt dir ja nix sauer zu werden, ist verschwendete Energie. Und ich denke für diese Betroffenen ist das tatsächlich so, denn in diesem Forum glaubt keiner an Reinkarnation. Das heisst in deren Vorstellung ist damit alles gelöst. Wenn ich da jetzt mit Wiedergeburt ankäme würden die mich steinigen...^^


Ich selbst kenne Depression und Selbstmordgedanken sehr gut, und weiß, dass jede Depression allein psychisch bedingt ist, und man aus jeder Depression herauskommen kann.

Ich muss mal grade fragen... soweit ich weiß (kann aber auch sein das ich es falsch verstanden habe), kann eine Depression auch rein Organische Ursachen haben (z.B. Schilddrüsenprobleme oder andere Organstörungen).


Auch bei Krebs und anderen Erkrankungen ist Sterbehilfe abzulehnen. Ich bin einzig dafür, dass man Leben durch die Apparatemedizin nicht künstlich verlängert.


Hast du schonmal einen Menschen an Krebs sterben sehen? Ich habe das bei jemandem beobachten müssen. Wie sie Tag für Tag immer mehr abgebaut hat. Am Ende war sie nur noch Haut und Knochen und hat vor Schmerzen geschrien. Ich war erleichtert als ich gehört habe, dass sie unter starken Schmerzmitteln im Hospiz gestorben ist. Das Leid eines Krebskranken ist so unendlich, das kann sich ein gesunder Mensch glaube ich gar nicht vorstellen. Wenn ich Krebs hätte und vor Schmerzen nur noch sterben wollte, wäre ich über jede Hilfe bzw. Begleitung dabei froh.
Das allerschlimmste für Deborah (die Krebs hatte) und ihre Familie wäre gewesen, wenn man ihr die Hilfe verwährt hätte. Sie ist ja sowieso schon elendig verreckt auf gut Deutsch gesagt aber immerhin hat man es etwas lindern können. Das kannst du nicht ernsthaft ablehnen?! Ich hoffe das du niemals an Krebs erkranken wirst...

thalestris
09.11.2016, 17:34
Hi Sunigol,


Da stellt sich mir als erstes die Frage, ob Sterbehilfe in solchen Fällen überhaupt notwendig ist.

Ja. Ich hatte den Eindruck das die TE in dem anderen Forum Sterbehilfe mit Suizid gleichgesetzt hat. Ich sehe da aber auch Unterschiede. In dem Fall wäre es vielleicht eher Beihilfe zum Mord oder wie man das nennt.



Wenn die betreffenden Leute die Möglichkeit haben, in die Schweiz oder nach Holland zu reisen, oder auch nur Zugriff auf solche Informationen haben, dann heißt das, dass sie nicht in der geschlossenen Psychiatrie sind und dass sie, wenn es ihnen wirklich ernst ist, einen Suizid auch ohne fremde Hilfe zustande bringen können.

Ja, eine weitere Userin hat sich tierisch darüber aufgeregt das die Organisationen in der Schweiz und in Holland das abgelehnt haben, weil Sterbehilfe nicht dafür gedacht ist und sie noch dazu aus dem Ausland gekommen wäre. Und auch über meinen Spruch, dass jemand der sich wirklich umbringen möchte sich nicht die Erlaubnis von irgendwem holt sondern es dann sowieso macht, ist auf ziemlich heftige Kritik gestossen. Ich würde damit "allen Depressiven ins Gesicht schlagen" (also auch mir selbst?).



Kann er ja. Er kann nur nicht verlangen, dass ihm jemand die Arbeit abnimmt. Das ist (mit gutem Grund) nur in ganz besonderen Einzelfällen möglich.

Richtig!! Sehe ich auch so.

LG Thalestris

thalestris
09.11.2016, 17:41
Hi Sir Lior,



Sunigol hat da etwas wie ich finde ganz wichtiges angesprochen. Das eine ist die Selbsttötung. Dazu hat jeder grundsätzlich natürlich das Recht, sofern der Wunsch anhaltend und nicht Folge einer momentanen psychischen Krise ist.

Das meine ich ja...wer kann das zuverlässig einschätzen ab wann es keine Krise mehr ist...ist das nicht irgendwo Spekulation?


Das andere ist aber die Frage, wann habe ich den Anspruch auf Sterbehilfe. Oder nochmal anders gefragt, wann habe ich das Recht einen anderen dazu zu zwingen mir beim Sterben zu helfen, ihn ggf. dazu zu zwingen mich zu töten. Denn bei der ganzen Debatte geht es oft ausschließlich um das Recht der Betroffenen nicht aber jener die sie ggf. zu einem entsprechenden Handeln zwingen würden.

Ganz genau. Das Recht hat niemand und leider kreisen Betroffene da nur um ihren eigenen Bauchnabel und denken nicht an andere Menschen. ich schliesse mich davon nicht aus. In einem Tief kreisen meine trüben Gedanken leider auch viel zu viel um mich und mein Blick ist nicht klar auf andere gerichtet. Ich finde das in dem Fall der "Suizidhilfe" (so nenne ich das jetzt mal) fatal... und konnte auch nicht verstehen das ich mit meiner Ansicht so alleine da stand. Das die meisten das tatsächlich auch noch befürworten und meinen, die Gesellschaft müsse da lockerer werden und umdenken...
Vielleicht erinnerst du dich an diesen Thread "Man darf nicht sterben wollen".


Und hier würde auch ich einen klaren Unterschied machen zwischen einer Krankheit die unweigerlich zu einem sehr qualvollen Tod führt und einer Erkrankung, die zwar mit Leiden verbunden ist, in der es aber dennoch eine Zukunft gibt. In diesem Fall kann ich eine Selbsttötung auch völlig nachvollziehen. Ob ich im Kreise meiner Liebsten und in einer für mich entspannten Situation gehen kann, nachdem alles geregelt wurde oder ob ich zwei Wochen später in einem Krankenhausbett qualvoll verende…. Nun ja. Ich denke hier ist es aus der Situation ethisch vertretbar eine Linderung des Leidens von den Ärzten zu verlangen. Aber eine Depression führt nicht zwangsläufig zum Tod. Der Vergleich von Depressionen mit Krebs im Endstadium hinkt deshalb in meinen Augen. Tatsächlich wäre es angemessener diesen Fall der Depression mit schlimmen Rückenschmerzen zu vergleichen. Auch die können einen Menschen radikal einschränken. Können ihm das Leben zur Qual machen oder ihn isolieren. Dennoch gibt es selbst in den Fällen in denen eine Heilung nicht erzielt werden kann die Möglichkeit mit der Krankheit zu leben lernen. Darf ich nun von einem Arzt erwarten, ja ihn dazu zwingen mir beim Sterben zu helfen, nur weil ich Rückenschmerzen habe? Die Antwort auf diese Frage ist für mich dieselbe wie im Fall einer Depression…..

Ganz genau so sehe ich das auch. Aber wie gesagt...dafür wurde ich ziemlich angegiftet, mir wurde sogar Unmenschlichkeit unterstellt weil ich sowas nicht befürworten würde und weil ich da große Unterschiede sehe. Aber ich bin halt nicht depressiv genug um das zu verstehen *doof guck*

Sunigol
10.11.2016, 13:39
leider kreisen Betroffene da nur um ihren eigenen Bauchnabel
Ich denke, das ist symptomatisch bei vielen depressiv Erkrankten. Und das verstärkt sich, wenn die sich in Foren treffen und gemeinsam ihr Leid beklagen und andere Standpunkte wie deinen gar nicht hören wollen. Da kann man dann nur sagen "Sorry, aber das Internet ist nicht der Ort, an dem man euch helfen kann, und ihr solltet euch hier nicht rumtreiben. Geht lieber zu eurem Therapeuten".


und denken nicht an andere Menschen.
Das schaffen die leider nicht, dazu sind sie zu krank. Um so wichtiger ist, dass die "anderen Menschen" - sprich: die möglichen Sterbehelfer - nicht vergessen, dabei an sich selber zu denken.

Wenn die Gesellschaft "lockerer wird und umdenkt", dann sind wir nicht mehr weit weg von "Euthanasie"-Programmen für alle möglichen langwierigen und kostspieligen Krankheiten.

Digido
10.11.2016, 16:30
Hi Digido,
Bringt dir ja nix sauer zu werden, ist verschwendete Energie. Und ich denke für diese Betroffenen ist das tatsächlich so, denn in diesem Forum glaubt keiner an Reinkarnation. Das heisst in deren Vorstellung ist damit alles gelöst. Wenn ich da jetzt mit Wiedergeburt ankäme würden die mich steinigen...^^

Hallo Thalestris,

das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass sich jeder, der dazu in der Lage ist, sich bemüht die Wahrheit zu erkennen. Sonst werden Menschen noch lange unnötig bleiben.
Fakt ist also, dass Menschen mit einem Suizid ihre Lebenssituation nicht verbessern, sondern verschlechtern. Ganz gleich, ob man davon weiß, oder nicht.
Man kann also dann, wenn sie jeden Gedanken an eine spirituelle Welt ablehnen, nicht helfen. Man kann ihnen lediglich einen Psychiater empfehlen.


Ich muss mal grade fragen... soweit ich weiß (kann aber auch sein das ich es falsch verstanden habe), kann eine Depression auch rein Organische Ursachen haben (z.B. Schilddrüsenprobleme oder andere Organstörungen).
Nein.


Hast du schonmal einen Menschen an Krebs sterben sehen? Ich habe das bei jemandem beobachten müssen. Wie sie Tag für Tag immer mehr abgebaut hat. Am Ende war sie nur noch Haut und Knochen und hat vor Schmerzen geschrien. Ich war erleichtert als ich gehört habe, dass sie unter starken Schmerzmitteln im Hospiz gestorben ist. Das Leid eines Krebskranken ist so unendlich, das kann sich ein gesunder Mensch glaube ich gar nicht vorstellen. Wenn ich Krebs hätte und vor Schmerzen nur noch sterben wollte, wäre ich über jede Hilfe bzw. Begleitung dabei froh.
Das allerschlimmste für Deborah (die Krebs hatte) und ihre Familie wäre gewesen, wenn man ihr die Hilfe verwährt hätte. Sie ist ja sowieso schon elendig verreckt auf gut Deutsch gesagt aber immerhin hat man es etwas lindern können. Das kannst du nicht ernsthaft ablehnen?! Ich hoffe das du niemals an Krebs erkranken wirst...

Natürlich darf man Krebs lindern. Das ist doch gar keine Frage. Aber beim Tod zu helfen ist nicht okay. Aber es macht ja jeder sowieso, wie er es für richtig hält.

LG,
Digido

Sunigol
11.11.2016, 12:45
Ich selbst kenne Depression und Selbstmordgedanken sehr gut, und weiß, dass jede Depression allein psychisch bedingt ist ...

Hallo Thalestris, ich würde niemals versuchen, Digido zu belehren, aber dir möchte ich empfehlen, dich nicht allein auf seine Informationen zu verlassen: https://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Ursachen

Digido
11.11.2016, 15:09
Hallo Thalestris, ich würde niemals versuchen, Digido zu belehren, aber dir möchte ich empfehlen, dich nicht allein auf seine Informationen zu verlassen: https://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Ursachen

Tja, wenn man Menschen verwirren will, muss man nur unvereinbares durcheinanderwerfen. Der Materialismus sucht alle Ursachen im Physischen und erkennt zähneknirschend auch mal seelische Ursachen an.

Wer allerdings von der Wahrheit ausgeht, dass der Körper der Seele untergeordnet ist, wie das für einen Christen selbstverständlich sein sollte, sollte wissen, dass alle Krankheiten nur geistig-seelisch verursacht sind.

Aber über das Niveau des gegenwärtigen Christentums müssen wir uns ja nicht unterhalten. Die Mängel sind zu offensichtlich.

LG,
Digido

Sunigol
11.11.2016, 16:42
Tja, wenn man Menschen verwirren will, muss man nur unvereinbares durcheinanderwerfen. Der Materialismus sucht alle Ursachen im Physischen und erkennt zähneknirschend auch mal seelische Ursachen an.

Das ist kein Material- oder sonstiger -ismus, sondern ganz ideologiefrei der Stand der Forschung. Der kann zugegebenermaßen schon mal etwas unübersichtlich sein, und der Wunsch nach einer einfachen Welt mit einfachen Denkmustern ist erklärlich, aber leider nicht erfüllbar.


Wer allerdings von der Wahrheit ausgeht, dass der Körper der Seele untergeordnet ist, wie das für einen Christen selbstverständlich sein sollte,
Aber keineswegs. Von einer Unterordnung des einen unter das andere kann überhaupt keine Rede sein. Sowas kann nur behaupten, wer vom Christentum lediglich ein paar plakative Schlagwörter aufgeschnappt hat wie den Fleisch-Geist-Gegensatz bei Paulus.


sollte wissen, dass alle Krankheiten nur geistig-seelisch verursacht sind.
Alle nicht. Aber einige schon.


Aber über das Niveau des gegenwärtigen Christentums müssen wir uns ja nicht unterhalten.
Nein, besser nicht. Wir sollten nur über Dinge reden, die wir verstehen können.

Digido
11.11.2016, 17:28
Das ist kein Material- oder sonstiger -ismus, sondern ganz ideologiefrei der Stand der Forschung. Der kann zugegebenermaßen schon mal etwas unübersichtlich sein, und der Wunsch nach einer einfachen Welt mit einfachen Denkmustern ist erklärlich, aber leider nicht erfüllbar.
Nein, es gibt keine voraussetzungslose Wissenschaft. Das ist blanker Materialismus.



Aber keineswegs. Von einer Unterordnung des einen unter das andere kann überhaupt keine Rede sein. Sowas kann nur behaupten, wer vom Christentum lediglich ein paar plakative Schlagwörter aufgeschnappt hat wie den Fleisch-Geist-Gegensatz bei Paulus.
Dann erkläre mir bitte den Zusammenhang von Geist, Seele und Leib.


Alle nicht. Aber einige schon.
Nach der Bibel ohne Ausnahme. Ich dachte, Du glaubst an sie?



Nein, besser nicht. Wir sollten nur über Dinge reden, die wir verstehen können.
Ich könnte schon, aber Du offensichtlich nicht.

LG,
Digido

Sunigol
11.11.2016, 21:08
Nein, es gibt keine voraussetzungslose Wissenschaft.
Bitteschön, wenn du möchtest.


Dann erkläre mir bitte den Zusammenhang von Geist, Seele und Leib.
Nein. Wer keine Belehrungen will, dem dränge ich keine auf.


Nach der Bibel ohne Ausnahme. Ich dachte, Du glaubst an sie?
Krankheiten sind keine Frage des Glaubens und die Bibel ist kein medizinisches Buch. Und ich glaube nicht an die Bibel, ich weiß nicht, wie du auf so eine Idee kommt.


Ich könnte schon, aber Du offensichtlich nicht.
Vorhin wars noch unter deinem Niveau, und jetzt legst du Wert darauf, dass du als einziger könntest? Nun ja.

Im übrigen ist das hier inzwischen weit OT.

net.krel
13.11.2016, 12:28
Entschuldigung Prinzessin falls es grad Off-Topic geworden ist... aber schön ist es zumindest find ich daß alle Threadbeteiligten so wie es aussieht sogar einer Ansicht sind :-) ... nämlich daß Sterbe. bzw. ja dann eher Suizidhilfe bei Depressionen abgelehnt wird.

Bzgl. der Off-Topic Sache:

"Mensch-Sein" bedeutet für mich zumindest daß wir (die Seele) mit unseren Körper auf das engste "verknüpft" sind und beide in Wechselwirkung zueinander stehen... zumindest solange wir eben als Mensch hier auf Erden leben.

Eine verwundete Seele wirkt deshalb in meinen Augen auf jedenfall auch auf unseren Körper (Psychosomatik also)

Und wiederum ein verwundeter Körper (durch was auch immer es geschah) wirkt sich auch auf das (Un)Wohlergehen der Seele aus... eben Wechselwirkend.

Deshalb fände ich es als das beste wenn sich die Schulmedizin welche ja vorwiegend um die biologischen Wunden des Körpers bemüht ist
und die Psychosomatisch/spirituelle Heilungsmethoden welche ja vorwiegend um die psychisch/seelischen/spirituellen Wunden bemüht ist
die Hand reichen und dann gemeinsam mit vereinten Kräften ihr möglichstest tun.

Bzgl. Depressionen ist es, denke ich, sehr offensichtlich, daß es sich hierbei oft ursächlich um seelische Verletzungen handelt... die Seele muss es also unbedingt schaffen über die Verletzung mit welcher Methode und Hilfe auch immer hinwegzukommen... so daß sie irgendwann einmal aus ganzen Herzen sagen kann:

"OK, es ist vorbei. ich habs verarbeitet. das Kapitel ist abgeschlossen. Es belastet mich nicht mehr innen drin."

Daß ist in meinen Augen das Ziel einer jeglichen Seelenheilung=Psychotherapie, egal auf welcher Ebene sie stattfindet... psychisch/seelisch/spirituell.. und wenn es körperlich etwas gibt was dieses Ziel unterstüzt ---> Gerne.

thalestris
14.11.2016, 21:30
Ich kann euch derzeit leider nicht antworten, hole das aber nach sobald ich kann. Danke für eure Beiträge.