Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein paar Fragen an Kerzenlicht über die Mormonen
Liebes Kerzenlicht,
Was du so schreibst kommt mir oft seltsam bekannt vor von evangelikalen Kreisen. Hätte nicht gedacht, dass euer Glaube dem unsrigen so ähnlich ist und bin mir auch nicht sicher, ob ich dich vielleicht nur so verstehe, weil das mein Hintergrund ist. Daher ein paar Fragen ... Falls die schon irgendwo beantwortet worden sind von dir tut es mir leid und du kannst mir vielleicht einfach den Link zum Beitrag schicken.
1. Wie steht ihr zu anderen Christen? Sind die auch vollwertig mit Gott verbunden und genauso Christen wie ihr? Wer ist Christ für euch?
2. Falls ja, habt ihr irgendwelche Aktivitäten gemeinsam mit anderen Kirchen? Mit welchen?
3. Was ist in eurem Glauben der wichtigste Punkt?
LG
+Eliza+
Hab grad den "Mormonenthread" enteckt aber ich krieg leider das Thema nicht gelöscht, entweder geht es nicht oder ich bin zu blöd dafür ...
Kerzenlicht
18.01.2009, 23:10
Hallo Eliza
Es gibt immer Ähnlichkeiten zwischen uns Mormonen und anderen Glaubensgemeinschaften und im Groben unterscheiden wir uns auch nicht von anderen. Einige Unterschiede gibt es aber schon.
Liebes Kerzenlicht,
1. Wie steht ihr zu anderen Christen? Sind die auch vollwertig mit Gott verbunden und genauso Christen wie ihr? Wer ist Christ für euch?
Wir lassen jeden glauben, was er will und nehmen uns das Recht, zu glauben, was wir wollen. Die Frage, ob irgend jemand mit Gott verbunden ist oder nicht stellen wir uns nicht. Wie sollte man das auch beurteilen können.
Wir stellen auch nicht die Frage, wer Christ sei und wer nicht, auch wenn ich eine ähnliche Frage mal ganz privat hier im Forum gestellt habe. Rein kirchlich gesehen ist diese Frage bedeutungslos. Um es zusammen zu fassen: wir urteilen nicht über den Glauben Anderer. Jeder soll Gott anbeten können wie es ihm sein Gewissen eingibt.
2. Falls ja, habt ihr irgendwelche Aktivitäten gemeinsam mit anderen Kirchen? Mit welchen?
Diese Aktivitäten ergeben sich sporadisch. So gab es Aktivitäten mit Katholiken, Muslime und anderen. Es kommt darauf an, worum es geht. Wenn wir dasselbe vertreten, unterstützen wir auch.
3. Was ist in eurem Glauben der wichtigste Punkt?
Aus meiner Sicht ist es neuzeitliche Offenbarung. Die ganze Kirche würde so wie sie ist, nicht funktionieren wenn ihre Mitglieder in ihren Berufungen und für ihr persönliches Leben keine Offenbarung empfangen würden. Wir sagen immer: die Kraft der Kirche liegt in den Zeugnissen ihrer Mitglieder.
LG
+Eliza+
Herzlichen Dank.
Mit der Frage wer Christ ist habe ich gemeint, ob ihr euch als die einzigen "wahren" Christen anseht oder auch andere. Ich könnte auch fragen, ob ihr Mitglieder aus anderen Kirchen ermutigt, dort auszutreten und bei euch Mitglied zu werden. Wobei das z.B. auch ggf. Freikirchen untereinander machen, das muss nicht unbedingt heißen, dass man sich nicht als Christen anerkennt. Die meinen dann einfach, bei ihnen seis halt noch besser und sind begeistert von einigen ihrer "Spezialthemen".
Ich frage mich, ob die Glaubensbasis die selbe ist. Aber die Neuoffenbarungen als wichtigster Punkt sprechen eher nicht dafür. In den meisten Kirchen ist die Glaubensbasis ja das Evangelium, dass Jesus als der Messias zur Erde kam und die Menschen von Sünde erlöst und mit dem Vater versöhnt hat.
Es waren mal Mormonen an meiner Haustür, die gesagt haben, sie sehen auch andere Christen als solche an.
Wobei mich das Buch Mormon als zusätzliche Schrift ehrlich gesagt auch irritiert. Wieso wird das eigentlich so verteilt? Wäre es da nicht sinniger, eine "Zusammenfassung" oder Erklärung davon zu verteilen? Ich meine, es liest ja wahrscheinlich eh nur jemand, der enorm interessiert ist an diesem Glauben. Ich hab auch eins bekommen, aber lesen tue ich es nicht, bis ich da einen Durchblick hätte, müsste ich sehr viel Zeit investieren. Eine Zusammenfassung würde ich schon eher lesen.
LG
+Eliza+
Kerzenlicht
19.01.2009, 21:34
Herzlichen Dank.
Mit der Frage wer Christ ist habe ich gemeint, ob ihr euch als die einzigen "wahren" Christen anseht oder auch andere. Ich könnte auch fragen, ob ihr Mitglieder aus anderen Kirchen ermutigt, dort auszutreten und bei euch Mitglied zu werden. Wobei das z.B. auch ggf. Freikirchen untereinander machen, das muss nicht unbedingt heißen, dass man sich nicht als Christen anerkennt. Die meinen dann einfach, bei ihnen seis halt noch besser und sind begeistert von einigen ihrer "Spezialthemen".
Was sind wahre Christen? Für Gott zählt der Mensch, jeder einzelne. Egal, ob er ein Christ, Muslim, Atheist, Jude oder sonst was ist. Er sieht in das Herz eines Menschen und nicht auf sein Glaubensbekenntnis. Wir sind eine stark missionierende Kirche und doch tun wir nichts anderes als das zu verkünden, was wir als Evangelium bezeichnen. Wir überlassen es den Menschen, ob sie es so annehmen oder lieber ihn ihren Kirchen bleiben wollen. Es ist ihre Entscheidung.
Ich frage mich, ob die Glaubensbasis die selbe ist. Aber die Neuoffenbarungen als wichtigster Punkt sprechen eher nicht dafür. In den meisten Kirchen ist die Glaubensbasis ja das Evangelium, dass Jesus als der Messias zur Erde kam und die Menschen von Sünde erlöst und mit dem Vater versöhnt hat.
Nichts anderes verkündet auch meine Kirche. Wenn ich von Offenbarung schreibe, dann meine ich nicht nur weitere Schrift sondern die Macht des Heiligen Geistes, das jedes Mitglied in seinem eigenen Leben verspüren kann.
Es waren mal Mormonen an meiner Haustür, die gesagt haben, sie sehen auch andere Christen als solche an.
Wobei mich das Buch Mormon als zusätzliche Schrift ehrlich gesagt auch irritiert.
Wenn Gott sich in alter Zeit offenbart hat, warum sollte er es nicht in der heutigen Zeit tun? Gott ist immer derselbe, er ändert sich nicht.
LG
+Eliza+
Ich hoffe, Dir weitergeholfen zu haben.
BlackRaven
20.01.2009, 09:58
Es tut mir Leid, wenn ich Dir zu nahe getreten bin. Was mich betrifft, musste ich schon so manchen Stiefel aushalten. Als ich Missionar war, wollte man mich sogar schon an der Wohnungstür erschießen und einmal hat man einen Hund auf mich gehetzt. Ich habe mir da eine dicke Haut wachsen lassen und ich gehe auch nicht davon aus, dass jeder User mit meiner Meinung konform geht. Das wäre unrealistisch.
Das wundert mich net. Ich hab auch schon Mormonen / Mamonen erlebt und empfinde sie als ziemlich aufdringlich.
Seid ihr net die Leuts, die sogar Tote nachtaufen und die ziemlich viele Geheimpraktiken haben?
Da hab ich doch mal bei der evang. Kirche nachgelesen und schau an, was man da lesen tut: „Die Mormonen verstehen sich als die "einzig wahre christliche Kirche auf Erden". Sie behaupten, daß Gott einst Mensch war und auch die Menschen (unter bestimmten Voraussetzungen) einst Gott werden könnten. Sie betonen die Notwendigkeit "neuer Offenbarungen". Das "Buch Mormon" gilt neben der Bibel als "heilige Schrift". Kernstück morm. Praktiken bilden die geheimen Tempelrituale:
1. stellvertretende "Taufe für Tote";
2. das "Endowment" (= `Ausstattung`). Die Teilnehmer bekommen geheime Belehrungen, Handgriffe und Zeichen, um in das Reich Gottes zu gelangen;
3. Eheschließung (Siegelung) "für Zeit und Ewigkeit"; man bleibt als Ehepaar auch im Jenseits zusammen.
Der Mormonismus gehört aufgrund seiner auf "neuen Offenbarungen" beruhenden unbiblischen Lehren und der geheimen Tempelrituale nicht zum weiten Spektrum des ökumenischen Christentums. Er ist vielmehr als eine amerikanische, synkretistische Neu-Religion zu bewerten. Fast alle aus dem biblisch-christlichen Kontext übernommenen Begriffe (z.B. Sünde, Gott, Christus, Schöpfung, Apostel, Auferstehung, Taufe, Heil usw.) sind in ihren Inhalten völlig verändert und `mormonisiert` worden. Daneben propagiert der Mormonismus Amerika als "Kontinent des Heils", als Mittelpunkt der göttlichen Heilsgeschichte: Das Paradies Adam und Evas liegt im Bundesstaat Missouri; Christus erschien nach seiner Auferstehung auf dem amerikanischen Kontinent und wird dort auch nach seiner Wiederkunft im Endzeit-Tempel von Independence/Mo. residieren, usw. Deshalb bedeutet ein Uebertritt zum Mormonentum nicht nur ein Glaubenswechsel, sondern eine völlige Abkehr von der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft. Der Mormonismus repräsentiert eine ganz andere, fremdartige Welt, die Folge ist eine starke Belastung der bisherigen gesellschaftlichen, vor allem aber familiären Bezüge. Die extremen Glaubensvorstellungen der Mormonen und die starke zeitliche Beanspruchung des einzelnen Mitglieds in der Mormonengemeinschaft stellen in konfessionsgemischten Familien in der Regel eine ständige Zerreißprobe dar. Autor: Dr. Rüdiger Hauth“
Irgendwie find ich eure Religion lustig. Das Paradies liegt im Bundesstaat Missouri und ich dachte es liegt im Bayern. lol
Aber ehrlich, glaubt ihr wirklich, ihr seid die einzig "einzig wahre christliche Kirche auf Erden"? Was sind dann die anderen?
Raven
Irgendwie find ich eure Religion lustig. Das Paradies liegt im Bundesstaat Missouri und ich dachte es liegt im Bayern. lol
LOL :-)
Ich weiß nicht, es wird viel geschrieben. Was ich schon alles über Freikirchen gehört habe, da kann ich nur sagen ich bin geheilt von der Meinung, dass im Fernsehen seriöse Reportagen laufen ...
Wobei die EKD ja schon eine relativ gute Information betreibt über Weltanschauungsfragen. Nur "extrem" ist immer im Auge des Betrachters. Wichtig ist, dass sich keiner davon bedrückt fühlt, dass nicht die Kontakte "nach außen" systematisch gekappt werden um ein Mitglied an eine Gruppe zu binden und dann Druck auszuüben.
Und die unterschiedlichen Inhalte ...
Kerzenlich, was versteht ihr denn unter Sünde?
Stimmt es, dass Menschen genau wie Gott werden können nach eurem Glauben?
LG
+Eliza+
Kerzenlicht
20.01.2009, 23:51
Das wundert mich net. Ich hab auch schon Mormonen / Mamonen erlebt und empfinde sie als ziemlich aufdringlich.
Seid ihr net die Leuts, die sogar Tote nachtaufen und die ziemlich viele Geheimpraktiken haben?
Ich denke mal, dieses Forum ist nicht der Ort, über Tempelverordnungen zu schreiben. Wir betrachten diese Verordnungen nicht als Geheimpraktiken, sondern als heilig. Ich hoffe Du bringst dass Verständnis dafür auf, dass ich über heilige Dinge hier nicht schreiben möchte. Verstehe einfach, dass unsere Tempel für und Mormonen die selbe Bedeutung haben wie der Tempel Salomos für Israel.
Da hab ich doch mal bei der evang. Kirche nachgelesen und schau an, was man da lesen tut: „Die Mormonen verstehen sich als die "einzig wahre christliche Kirche auf Erden". Sie behaupten, daß Gott einst Mensch war und auch die Menschen (unter bestimmten Voraussetzungen) einst Gott werden könnten. Sie betonen die Notwendigkeit "neuer Offenbarungen". Das "Buch Mormon" gilt neben der Bibel als "heilige Schrift". Kernstück morm. Praktiken bilden die geheimen Tempelrituale:
1. stellvertretende "Taufe für Tote";
2. das "Endowment" (= `Ausstattung`). Die Teilnehmer bekommen geheime Belehrungen, Handgriffe und Zeichen, um in das Reich Gottes zu gelangen;
3. Eheschließung (Siegelung) "für Zeit und Ewigkeit"; man bleibt als Ehepaar auch im Jenseits zusammen.
Ich lese auch mal gelegentlich, was die Sektenbeauftragen über uns schreiben. Gehst Du auch zur CDU, um Dich über die SPD zu informieren?
Man kann die richtigen Worte benutzen, aber der Geist dahinter ist entscheidend.
Der Mormonismus gehört aufgrund seiner auf "neuen Offenbarungen" beruhenden unbiblischen Lehren und der geheimen Tempelrituale nicht zum weiten Spektrum des ökumenischen Christentums. Er ist vielmehr als eine amerikanische, synkretistische Neu-Religion zu bewerten. Fast alle aus dem biblisch-christlichen Kontext übernommenen Begriffe (z.B. Sünde, Gott, Christus, Schöpfung, Apostel, Auferstehung, Taufe, Heil usw.) sind in ihren Inhalten völlig verändert und `mormonisiert` worden. Daneben propagiert der Mormonismus Amerika als "Kontinent des Heils", als Mittelpunkt der göttlichen Heilsgeschichte: Das Paradies Adam und Evas liegt im Bundesstaat Missouri; Christus erschien nach seiner Auferstehung auf dem amerikanischen Kontinent und wird dort auch nach seiner Wiederkunft im Endzeit-Tempel von Independence/Mo. residieren, usw. Deshalb bedeutet ein Uebertritt zum Mormonentum nicht nur ein Glaubenswechsel, sondern eine völlige Abkehr von der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft. Der Mormonismus repräsentiert eine ganz andere, fremdartige Welt, die Folge ist eine starke Belastung der bisherigen gesellschaftlichen, vor allem aber familiären Bezüge. Die extremen Glaubensvorstellungen der Mormonen und die starke zeitliche Beanspruchung des einzelnen Mitglieds in der Mormonengemeinschaft stellen in konfessionsgemischten Familien in der Regel eine ständige Zerreißprobe dar. Autor: Dr. Rüdiger Hauth“
Hier ein Kommentar aus unseren Reihen über Rüdiger Hauth:
http://deutsch.fairlds.org/apol/DCPHauth.html#http://deutsch.fairlds.org/apol/DCPHauth.html%23
Raven
Ansonsten möchte ich mich weiter nicht zu solchen Albernheiten äussern.
Kerzenlicht
21.01.2009, 00:16
LOL :-)
Ich weiß nicht, es wird viel geschrieben. Was ich schon alles über Freikirchen gehört habe, da kann ich nur sagen ich bin geheilt von der Meinung, dass im Fernsehen seriöse Reportagen laufen ...
Wobei die EKD ja schon eine relativ gute Information betreibt über Weltanschauungsfragen. Nur "extrem" ist immer im Auge des Betrachters. Wichtig ist, dass sich keiner davon bedrückt fühlt, dass nicht die Kontakte "nach außen" systematisch gekappt werden um ein Mitglied an eine Gruppe zu binden und dann Druck auszuüben.
Und die unterschiedlichen Inhalte ...
Ich erinnere mich noch, wie arrogant die ARD nach Utah reiste um über die olympischen Winterspiele zu berichten. Sie meinten, den Mormonen etwas über die Welt beibringen zu müssen. Das ARD-Team hat seine Meinung schnell geändert.
Kerzenlich, was versteht ihr denn unter Sünde?
Etwa das gleiche, was die restliche Christenheit darunter versteht: Bewusster Ungehorsam gegenüber den Geboten Gottes.
Stimmt es, dass Menschen genau wie Gott werden können nach eurem Glauben?
Das hatte ich schon einmal an anderer Stelle beantwortet:
Fortschrittsgedanke
Der Glaube an den Fortschritt des Menschen ist biblisch. Christus selbst lehrte: darum sollt ihr vollkommen sein ... Dieser Fortschrittsglaube war sogar noch den alten Kirchenvätern bekannt. So sagte der Heilige Irenäus: Wenn das Wort Mensch wurde, so geschah dies, damit Menschen Götter werden. Lorenzow Snow, ein Prophet der Neuzeit sagte: Wie der Mensch jetzt ist, so war einst Gott; Wie Gott jetzt ist, vermag der Mensch zu werden.
Weiter Irenäus:
"Verurteilen wir ihn (Gott), weil wir nicht von Anfang an Götter waren, sondern ursprünglich als Menschen geschaffen und erst später als Götter? Obwohl Gott dies aus reinem Wohlwollen getan hat, damit ihm niemand Diskriminierung oder Engherzigkeit vorwerfen kann, sagt er: "Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten" ... Denn es muß sich notwendigerweise zuerst die Natur entfalten, danach die Sterblichkeit besiegt werden und in der Unsterblichkeit aufgehen."
Und der Heilige Klemens:
Ja, ich sage, dass das Wort Gottes Mensch wurde, damit ihr durch einen Menschen lernt, ein Gott zu werden.
Das sollte reichen, was hier die Heiligen der Urkirche sagten.
LG
+Eliza+
Wie ich schon sagte, es gibt Unterschiede zu anderen christlichen Glaubensgemeinschaften. Der Unterschied liegt darin, das Jesus Christus durch den Propheten Joseph Smith das vollständige Evangelium wiederhergestellt hat.
Kerzenlicht
21.01.2009, 01:01
3. Eheschließung (Siegelung) "für Zeit und Ewigkeit"; man bleibt als Ehepaar auch im Jenseits zusammen.
Raven
Nur auf diese frage will ich eingehen. Ich tu dies, weil es ein Punkt ist, der auch schon früh von Missionaren angesprochen wird.
Ich war viele Jahre lang Tempelarbeiter und bin mit Tempelverordnungen gut vertraut. In der DDR lebten hunderte von Ehepaaren, die Mitglieder meiner Kirche sind. Sie waren standesamtlich getraut und wollten im Tempel für Zeit und Ewigkeit gesiegelt werden. Hast Du eine Vorstellung davon, welche Liebe diese Ehepaare füreinander hatten, um ihre Ehe auch noch nach dem Tode fortsetzen zu wollen? Diese Paare mussten aber warten bis zum Rentenalter, um aus der DDR in den Westen ausreisen zu dürfen um dann endlich einen Tempel besuchen zu dürfen. Dann bekam die Kirche die Genehmigung einen Tempel in der DDR bauen zu dürfen. Errichtet wurde er von der Bauakademie Berlin. Zu den Tagen der offenen Tür reisten etwa 90 000 DDR- Bürger an, um ihn zu besichtigen. Eine Woche nach der Weihung fuhr ich mit 2 Ehepaaren dorthin und halfen mit, hunderte von Ehepaaren zu siegeln und ihnen die Verordungen des Tempels zu geben. Wenn Du gesehen hättest, wie glücklich diese Menschen waren, würdest Du nie wieder in irgendeiner Art lästerliche Reden über den Tempel schreiben. Der Tempel ist ein Heiliger Ort und nicht umsonst steht über seine Tür: Das Haus des Herrn.
Ich schlage Dir vor, nach Freiberg in Sachsen zu fahren und dort in der Hainichener Straße das Grundstück des Tempels zu betreten. Es ist eine Grünanlage dort, wo man sich auf eine Bank setzen kann. Genieße dort einfach mal die Zeit in aller Stille.
Liebes Kerzenlicht,
Ich habe mich auf den Seiten Eurer Organisation belesen und mir macht dieser Alleinherrschaftsanspruch Sorgen.
Mich würde auch interessieren, wie Hr. Smith das vollständige Evangelium wiederhergestellt hat? Was heißt es, das Evangelium wiederherzustellen?
Weiterhin zitierst Du Irenäus und nennst ihn "heilig". Seine Aussagen und sein Glaube widersprechen aber deutlich denen Deiner Kirche ( z.B. Kindstaufe, Lehre der Traditionen). Gibt es Heilige bei Euch?
Welche historischen Quellen gibt es für den Propheten Mormon und die Nephiten?
Weiterhin lese ich bei Euch:
Nachdem die Kirche Christi durch den Abfall vom Glauben verloren gegangen war, mussten sie und die Fülle des Evangeliums auf Erden wiederhergestellt werden. Diese Wiederherstellung sollte es allen ermöglichen, einst abermals sämtliche Segnungen des Evangeliums Jesu Christi zu empfangen.
Wann hat die Kirche durch Abfall den Glauben verloren? Was war überhaupt die Kirche Christi? Die große Ökumene?
Und ich lese weiter:
Entsprechend der Bibel und der Lehre der Kirche Jesu Christi, können Menschen nur im Namen Jesu Christi und durch die Taufe errettet werden.
Das ist aber nicht der Bibel entsrechend, ansonsten hätte Jesus am Kreuz gelogen, als er dem Mitgekreuzigten das Paradies versprach.
Liebe Grüße,
Poe
BlackRaven
21.01.2009, 10:10
Kerzenlicht, ich kann ja nix dafür, wenn Christen über Christen so was sagen.
Ich hab im Urlaub einen Neuapostoliker kennen gelernt, der meinte auch, die anderen Kirchen sind alle auf dem Holzweg und nur wenn man neuapostolisch versiegelt ist kommt man zu Gott. Also ähnlich wie bei euch, sie denken, sie sind die einzig Richtigen. Es gibt genug katholische, die das auch von sich sagen und Adventisten, Zeugen usw. Alle berufen sich auf die Bibel und Neuoffenbarungen.
Eigentlich ist`s doch so, dass Christen sich auch nur ihre Religion selbst zusammen basteln. Für mich ist das auch okay. Muss damit ja net leben.
BR
Kerzenlicht
21.01.2009, 23:03
Liebes Kerzenlicht,
Ich habe mich auf den Seiten Eurer Organisation belesen und mir macht dieser Alleinherrschaftsanspruch Sorgen.
Was für ein Alleinherrschaftsanspruch? Die Mormonen herrschen nicht.
Mich würde auch interessieren, wie Hr. Smith das vollständige Evangelium wiederhergestellt hat? Was heißt es, das Evangelium wiederherzustellen?
Man kann nur wiederherstellen, was es schon einmal gab. Als es keine Apostel mehr gab, wurde in der Kirche viel verändert oder es ging viel verloren. Wiederhergestellt wurde von Jesus Christus durch seinen Profeten Joseph Smith
Weiterhin zitierst Du Irenäus und nennst ihn "heilig". Seine Aussagen und sein Glaube widersprechen aber deutlich denen Deiner Kirche ( z.B. Kindstaufe, Lehre der Traditionen). Gibt es Heilige bei Euch?
Ich habe irenäus mit Rücksicht auf die katholischen Traditionen als heilig bezeichnet. Er ist es in den Augen der katholischen Kirche. Die Urchristen zum Beispiel bezeichneten sich als Heilige. So hat Paulus die Christen in Korinth als Geheiligte bezeichnet, berufen als Heilige. Ich meine auch nicht, dass alles richtig sein musste, was Irenäus lehrte. Das angeführte Zitat zeigt aber doch, das die Lehre der Gottwerdung des Menschen bekannt war und verstanden wurde.
Welche historischen Quellen gibt es für den Propheten Mormon und die Nephiten?
Das Buch Mormon :) Aber Scherz beiseite, die Alt-Amerika Forschung ist noch verhältnismäßig jung und es gibt sogar eine kirchliche Buch-Mormon-Forschung. Es lässt sich noch nicht einmal sicher sagen, wo sich in Amerika die im Buch Mormon erwähnten Ereignisse zugetragen haben. Wahrscheinlich in Mexiko.
Wann hat die Kirche durch Abfall den Glauben verloren? Was war überhaupt die Kirche Christi? Die große Ökumene?
Die Kirche Christi bestand zum Beispiel aus den in den Paulusbriefen erwähnten Gemeinden zu der Zeit, als es noch lebende Apostel gab. Aber schon zu deren Lebzeiten gab es Schwierigkeiten. Den Schlusspunkt des Abfalls vom Glauben setze ich jetzt ganz willkürlich mit dem Konzil zu Nizäa, auf der von Kaiser Konstantin die Trinitätslehre als Kirchenlehre festgesetzt wurde.
Das ist aber nicht der Bibel entsrechend, ansonsten hätte Jesus am Kreuz gelogen, als er dem Mitgekreuzigten das Paradies versprach.
Wir haben eine andere Vorstellung von Paradies. Das Paradies, in das der Mann gehen sollte, ist ein Teil der Geisterwelt. Dort verbringen die rechtschaffenen Verstorbenen eine zeitlang bis zu ihrer Auferstehung. Dort ging auch Christus hin und verblieb bis zum Tag seiner Auferstehung. Auch für diese Verstorbenen gilt in Bezug auf die Errettung das Gleiche, wie für die Lebenden.
Liebe Grüße,
Poe
Danke für Deine Fragen.
Kerzenlicht
21.01.2009, 23:16
Kerzenlicht, ich kann ja nix dafür, wenn Christen über Christen so was sagen.
Ich hab im Urlaub einen Neuapostoliker kennen gelernt, der meinte auch, die anderen Kirchen sind alle auf dem Holzweg und nur wenn man neuapostolisch versiegelt ist kommt man zu Gott. Also ähnlich wie bei euch, sie denken, sie sind die einzig Richtigen. Es gibt genug katholische, die das auch von sich sagen und Adventisten, Zeugen usw. Alle berufen sich auf die Bibel und Neuoffenbarungen.
Eigentlich ist`s doch so, dass Christen sich auch nur ihre Religion selbst zusammen basteln. Für mich ist das auch okay. Muss damit ja net leben.
BR
Ja, ich kenne das Problem und sehe es als Dilemma. Alle Christen behaupten, sie wären im Recht und nur ihr Evangelium ist das Wahre. Jeder Verkäufer preist seine Ware als die Beste an. Joseph Smith ging es nicht anders. Er war erst 14 Jahre alt, als er den religiösen Meinungsstreit sah. Bis er im Jakobusbrief den 5. Vers im 1. Kapitel las:
Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.
Dem jungen Joseph traf diese Schriftstelle so sehr ins Herz, das er sich entschloss sie auszuprobieren. Das war der Beginn unserer Kirchengeschichte. Es steht doch jedem frei, diese Schriftstelle für sich zu nutzen, oder?
BlackRaven
21.01.2009, 23:26
Es steht doch jedem frei, diese Schriftstelle für sich zu nutzen, oder?
Stimmt Kerzenlicht, es steht jedem frei und ich tue es auch.
Raven
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