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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wurde das neue Testament verfälscht?



albi2000
27.01.2017, 09:17
&schreiben&schreiben&schreiben


Hätte da eine ernste Frage.
Es wird immer wieder behautet, dass vieles im neuen Testament gefälscht oder falsch übersetzt sei.
Der Naturforscher Arnold Heim hat da ein paar umstrittene Verse aufgegriffen:

Blieb Jesus selbst blieb seiner eigenen Lehre treu? Ich meine nein. Es gibt aber kaum jemand, der seine überspitzten, widersprüchlichen Forderungen auch einhalten kann.. Liebte er die Pharisäer, die nur seine theoretischen Gegner waren? Nannte er sie nicht Heuchler, Schlangen –und Otterngezüchte, drohte er ihnen nicht, verdammte er nicht die Frevler und vertrieb mit Gewalt die Wechsler aus dem Templerbezirk? Versprach er nicht seinen Anhängern Häuser und Felder, sogar einen Sitz im Jüngsten Gericht? Und ermahnte er nicht die Jünger, listig wie die Schlangen zu sein? „Wer mich verleugnet vor den Menschen, den will ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater“ (Matth. 10, 33). „Ich bin nicht gekommen, Friede zu senden, sondern das Schwert“ (Matth.10, 34). „Ich bin gekommen, dass ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon“ (Lukas 49) Es könnte doch so gewesen sein. Hat Jesus nicht auch Schwerter für Kleider kaufen lassen? (Lukas 22, 36) Verdammte und verfluchte er nicht die Städte Kapernaun, Bethsaida und Chorazin, bei denen er keinen Anklang fand? (Lukas 19, 27): Zu seiner Mutter Maria, die um ihn besorgt war, sagte er: „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen“. Kein Wunder, dass seine Angehörigen ihn als einen Verrückten betrachteten: „Er ist von Sinnen.“ (Markus 1,21) „So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder Brüder, Schwester, auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein“ (Luk.14, 26). Können solche Aussagen gefälscht sein, da sie doch von Verehrern Jesus verfasst sind? Oder muss man sie nur richtig verstehen? Wer ist es dann, der „richtig“ versteht? „Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König sein solle: Bringt sie her, und erwürget sie vor meinen Augen“

Nun zur Frage, wo könnte man ein solches Testament finden, das der Wahrheit entsprechen würde?

Digido
27.01.2017, 10:12
Hallo Albi,

ich denke nicht, dass das N.T. gefälscht wurde. In der Tat, kommt es darauf an, diese obigen Ausagen richtig zu verstehen.
Die Pharisäer z.B. nannten das, was gut war falsch. Als Ausdruck der Falschheit galt die Schlange. Also hatte Jesus die Berechtigung, die Lügner öffentlich als solche bloßzustellen, damit sie die Zuhörer Jesu nicht verführten. Ja, und wenn Religion zum Geschäft verkommt, finden wir das ja auch nicht gut.
Wer an das Gute glaubt hat die Tendenz gegenüber anderen leichtgläubig zu werden und deshalb schnell in die Fallen der Hinterlistigen zu stolpern. Sie sollten also "klug" wie die Schlangen sein, nicht "listig".
An Jesus zu glauben bedeutet mit ihm eins zu werden und damit göttlich zu werden (= "zum Vater kommen"). Wenn ich aber ihn verleugne, also nicht gleichen Bewusstseins werde, ist es unmöglich göttlich zu werden.
Es ist auch klar, dass göttlich zu werden Herrschaft über alles bedeutet. Damit sind Jesu Versprechen keine leeren Versprechen.
Das "Schwert" gilt als Symbol der Trennung, der Scheidung. In dem Sinne ist jener Vers zu verstehen. Die Menschen trennen sich in diejenigen, die den Weg des Heils gehen und diejenigen, die weiterhin ihren Begierden fröhnen wollen. Die Trennung ist also eine Auseinandersetzung mit dem Alten und deshalb Kampf. Ja, und Jesus wollte das Feuer der Begeisterung anzünden. Schließlich ist ja die Möglichkeit von allem Leiden frei zu werden, die herrlichste Möglichkeit, die es gibt.
Die Verdammung ist die Wirksamkeit des karmischen Gesetzes. Wenn man etwas Großes ablehnt, steht man schließlich schlechter da als jemand, der bereits bei der Offenbarung von weniger großem dem Guten folgt.
Die Ablehnung seiner Mutter erfolgte daraus, dass sie nicht Jesus vorzuschreiben hatte, was er tun soll. Ein Gottessohn handelt ausschließlich aus sich selbst heraus.
Wenn jemand über das gewohnte Maß hinausgeht, wird man schnell für einen Verrückten gehalten. Mit "Hassen" der Eltern ist nicht ein wirkliches Hassen gemeint, sondern, dass man Gott mehr gehorcht als der Tradition. Genauso soll man nicht an seiner bisherigen Identität festhalten, denn dann würde sich ja nichts ändern. Man muss ein neues Bewusstsein, eine neue Identität haben, damit sich grundlegend etwas ändert.

LG,
Digido

net.krel
27.01.2017, 17:42
Hallo Albi2000...

Bzgl. NT = Gefälscht, bin ich der Ansicht daß dies heute - rein vom intellektuellen Schriftverständnis - einfach keiner mehr sagen kann was nun authentisch und vor allem wie es gemeint war.

Aber davon abgesehen denke ich daß die Deutung und Interpretationen all der biblischen Aussagen immer einher geht mit der eigenen Entwicklung der Seele... entsprechend die Auslegung.

Ich bin deshalb (schon lange) zu dem Entschluss gekommen daß es nicht an den schrifltichen Überlieferungen und ihren möglichst authentischen Übersetzungen liegt sondern immer am persönlichen "Seelen-Entwicklungs-Stand" wie man nicht nur (falls überhaupt) all diese Schriften deutet... sondern auch wie man das gesamte Leben überhaupt interpretiert.

Wir wissen ja: Mit der Bibel in der Hand sind schon viele schwere Verbrechen geschehen... alles im (angeblichen) Einklang mit Gott(es Wort)...

In meinen Augen muss man es deshalb schaffen ein "starkes inneres Band" zur Realität Gottes aufzubauen damit man unterscheiden kann was wirklich "Gottes Wort" entspricht und was nicht....

Was schlecht ist kann nicht von Gott kommen (<--- meine Meinung zumindest)... und was Gut ist kommt immer entweder von Gott oder ist damit zumidnest in Einklang.

Man muss sich sensibilisieren für das Gute und die schlechten Dinge (die ja sehr oft in "Verkleidung" kommen) erkennen und meiden... diesen keine innere Zustimmung geben.

Umso mehr man sich darin übt (im laufe seines Lebens) umso besser lernt man es zu unterscheiden...

Anders gesagt:
Umso näher man bei Gott ist... umso weniger Schriften braucht man um das Wort Gottes (<--- alias: Die Wahrheit) nach-zu-lesen. Ist es nicht so?

Es nützt ja die beste und authentische Bibel(n) nichts wenn es an der Nähe zu Gott fehlt... umgekehrt jedoch erkennt man immer intuitiver was von Gott ist und was nicht... darum geht es ja imho letztendlich bei der Frage nach der "authentischsten Schrift Gottes"...

lg Net.Krel

albi2000
28.01.2017, 10:56
Da wäre auch noch dieses Evangelium zu erwähnen, in dem auch viel negatives über Jesus erzählt wird.

So soll Jesus als Fünfjähriger am Schabbat zwölf Spatzen aus Lehm geformt und sie zum Leben erweckt haben.
Jesus soll in einem Wutanfall den Sohn des Annas wie einen Baum verdorren haben lassen, weil der Junge ihn beim Spielen störte.
Ungehalten über die Taten des kleinen Jesus (1,5) entschließt sich Josef, den Knaben zu dem Gelehrten Zachäus zu geben. Dieser versucht vergeblich, Jesus zu belehren, wird von diesem beschämt (1,6) und resigniert schließlich: „So bitte ich dich denn, Bruder Joseph, bring dieses Kind zurück in dein Haus. Denn dieser ist etwas Großes, ein Gott oder ein Engel, dass ich nicht weiß wie ich's sagen soll.“
Als Sechsjähriger soll Jesus am Brunnen unabsichtlich einen Wasserkrug zerbrochen haben. Daraufhin füllte er das Wasser in sein Gewand und trug es, ohne einen Tropfen Wasser zu verlieren, zu seiner Mutter nach Hause.[2]
Insgesamt soll Jesus mit seinen Worten machtvoll gewirkt haben, so dass „jedes Wort, das er redete, ob gut oder böse, eine Tat war und zum Wunder wurde“ (5,2 minimal umgestellt).

https://de.wikipedia.org/wiki/Kindheitsevangelium_nach_Thomas

albi2000
28.01.2017, 11:16
Das »Evangelium nach Thomas dem Israeliten« erzählt von den Kinderjahre Jesu Christi.

Laut Thomas muss der kleine Jesus ein unerträgliches Kind gewesen sein, altklug, naseweiß und durchaus grausam. Knaben, die ihn beim Spiel störten, stauchte er mit gezielten Verfluchungen so zusammen, dass sie postwendend tot umfielen. Einmal tötete er im Zorn einen Jungen, der ihn »achtlos an die Schulter stieß«. Jesus als rachsüchtiger Mörder! Auch verschliss er mehrere Lehrer, die ob der Arroganz des Jungen an ihrem Beruf verzweifelten.

net.krel
28.01.2017, 11:28
Jesus als rachsüchtiger Mörder!
Und... glaubst Du das?

albi2000
28.01.2017, 15:31
ich glaube nichts, aber ich stelle fest, ich versuche es wenigstens

net.krel
28.01.2017, 16:38
Wie willst Du denn anhand von apokyphen Schriften feststellen ob Jesus, wie Du schriebst, angeblich ein rachesüchtiger Mörder gewesen sein soll?

albi2000
29.01.2017, 06:44
Wenn dieses Evangelium existiert, so ist das sicher in einem Museum oder Bibliothek zu sehen. Dass das von sehr fragwürdigen Menschen als apokryph eingestuft wurde, sagt mir nichts. Man müsste dann auch wissen was das für Tippen gewesen sind, die diese Auswahl getroffen haben:
Waren es die gleichen heiligen Instanzen, die die Leute lebendig verbrannten, weil sie die Bibel selber gelesen haben. Inquisition.
Da war auch ein Papst, der den Sabbat auf den Sonntag verschoben hatte, und die meisten Christen folgen dem heute noch mit verbundenen Augen.
Und ein Kaiser Konstantin hatte damals die Dreieinigkeit beschlossen, die haben das sagen. etc.
In ganz alten Bibeln ist auch noch das zweite Buch Esra enthalten, das wurde später auch entfernt.
Da es sehr viele von solchem Schriften, konnten sie allenfalls auch aus technischen Gründen nicht alle in eine Bibel hineinpressen, sonst wäre die Bibel ev. 30 cm dick geworden.

albi2000
29.01.2017, 07:01
Hallo Digido

Das "Schwert" gilt als Symbol der Trennung, der Scheidung. In dem Sinne ist jener Vers zu verstehen.

Wenigsten einer der die Texte richtig versteht:
Schwert bedeutet also Trennung. Wer aber ein Schwert kaufen möchte, wie von Jesus befohlen, der gehe zum Schmied und sage, er möchte eine Trennung kaufen, der Schmied wird das aber nicht verstehen.

net.krel
29.01.2017, 07:52
Die Vergangenheit der rkk (und der daraus entstanden Vielzahl von Christentumen) ist mir bekannt Albi2000...

Meine Empfehlung: Alles schlechte verwerfen und alles Gute behalten. Sei's in den Schriften... oder überhaupt in Aussagen egal aus welcher Quelle sie kommen.

Auch jenes von Dir genannte Evangelium ist nichts weiter als ein Apokryph (<--- meine Ansicht)... genauso wie die 4 offiziellen Evangelien ( <--- ebenfalls meine Ansicht).

Falls Du anderer Ansicht bist dann nenne mir bitte zweifelsfrei den Verfasser dieses Evangeliums und bestätige mir anschließend doch gerne die historische Authentizität und daß alles was dort drinn steht wahr ist.

Das kannst Du aber genauso wenig wie man es zB bei den 4 offiziellen Evangelien kann... es sind ebenfalls Apokryphen: Also Schriften unbekannter Herkunft, unbekannter Authentizität.

Das Wissen darum ist schon lange verloren gegangen und es besteht für uns Menschen keine Möglichkeit mehr "es" wieder herzu stellen.

Es bleibt in solchen Fällen nur übrig die Nähe zu Gott innerlich zu suchen... und sich nicht auf (apokryphe) Schriften jegwelcher Art zu verlassen.

Falls du tatsächlich der Ansicht bist daß Jesus angeblich ein "rachesüchtiger Mörder" gewesen sein soll dann kann ich Dir nur empfehlen Abstand vom Christentum zu nehmen da sie (zumindest theoretisch) alle "Jesus als Zentrum" haben... und Dir eine Glaubensrichtung zu suchen wo der "Gründer" in Deinen Augen kein Mörder war.

Du wirst aber keinen einzigen Christen davon überzeugen können daß Jesus ein rachesüchtiger Mörder war... ist reine Zeitverschwendung.

albi2000
29.01.2017, 09:29
Hallo net.krel


Du redest da immer von einem Gott, aber darf ich fragen, welcher Gott ist es denn?

Es wird immer wieder festgestellt, dass das Wort Elohim, das in der Bibel gewöhnlich mit Gott übersetzt wird, in Wirklichkeit als „Götter“ übersetzt werden sollte: „Ganz am Anfang zeigt die Bibel unwiderlegbar, dass es eine Vielheit von Göttern gibt.
Das Wort "Elohim" wird von Jehova auch auf Moses angewandt.
In 2. Mose 7:1 heisst es: "...Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein".


1M1.1 Im Anfang erschuf ÄLoHI´M* *<K1.16 EH4.11>
` die Himmel* und ` das Erdland*. *<JJ42.5 2P3.5>
1M1.2 Und das Erdland *<IB26.7>
wurde Chaos und Durchstörung, *<JJ45.18>
und Finsternis
war auf dem AngesichtÍ* des Tumults,
und der Geistwind ÄLoHI´Ms *<LB104.30>
¯vibrierte über dem AngesichtÍ* der Wasser*.

Ist es der Gott Jehova, der sich jeden Morgen ein Lamm mit gedünstetem Feinmehl und Olivenöl servieren ließ? (4 Mose 28)

der, der Kinderopfer verlangt? (2 Mose 22,20)

der, der sich im Gileaditerkrieg die Tochter des Königs Japhtah opfern ließ? (Richter 11, 29)

der, der sich bei der Ausrottung vom Ahabstamm 70 Köpfe von den Hauptleuten in Körben bringen ließ? (2. Könige 10)

der, der in der Nacht 20 ' 000 Leute mit Pest schlug, weil der König David sein Volk zählen ließ? (2 Samuel 24)

der, der seine Leute 20 Jahre lang als Sklaven dem Kanaaniterkönig Jabins verkaufte? (Richter 4)

der, der das nachts mitten durch das Lager schritt, und den Leuten befahl, dass sie ihren Kot draußen vergraben sollen? (5.Mose 23:12)

der, der alle Unbeschnittenen verbannen will. (1 Mose 17)

Ist es einer von denen?

net.krel
29.01.2017, 09:40
Falls es Dir darum geht (mir) in der Bibel einen grausamen Gott raus zu greppen... dann schlage ich vor: Können wir uns sparen. Es ist ja allgemein bekannt daß vor allem im AT solch ein Gott(es Bild) existiert...

Ich kenn diese und andere (gausame) Bibelstellen... lehn ich persönlich allesamt ab. Sowie den Bibelfundamentalismus... müssen wir an dieser Stelle also nicht groß weitermachen find ich.

Gott bedeutet für mich: Quelle des Lebens.

Und diese gilt es (für mich zumidnest) wieder zu entdecken. Falls Du behilflich sein möchtest bin ich immer ganz Ohr.

Grausame Gottesbilder aber lehne ich ab... egal ob sie in der Bibel oder sonst wo stehen. Du ja anscheinend auch oder?