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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werksgerechtigkeit oder Liebeswerke



Fisch
13.02.2009, 11:53
……Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen, geht von mir, Verfluchte in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidete mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.
Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremden oder nackt oder Krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

Erst einmal soweit zu dem Bibeltext.

Hier geht es um Nachfolger und sehr gläubige Menschen, die der Menschensohn von sich weisen wird.
Ich würde gerne mit euch zusammen betrachten wieso es sich so verhält.

Denn wie nachfolgende Verse zeigen, sind sich diese Menschen nicht bewusst, dass sie mit ihren Aktivitäten dem Herrn nicht gedient haben. Wie kann man den Menschensohn in diesem Gleichnis verstehen? Was möchte er uns darin verständlich machen? Lesen wir weiter und versuchen herauszufinden was er meint.

Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.

Wer sind diese Gerechten die doch Augenscheinlich das gleiche taten wie die Verfluchten?
In diesem Text geht es um den zentralen Begriff der Liebeswerke. Sie sind z.B. Ausdruck der guten Taten, die in dem Gleichnis erwähnt werden. Liebeswerke sind wie Öl, von dem man nie genug haben kann. Wer also „nur“ die Bibel studiert und keine Liebeswerke aufzuweisen hat, lebt Gottlos.

Doch es geht noch weiter:

Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, oder durstig usw.

Das heißt doch mit anderen Worten: Du warst hungrig und wir haben dir nicht gedient?? Das kann ja gar nicht sein!!! Schließlich haben wir uns das ganze Leben lang bemüht, gute Taten zu vollbringen. Ausgerechnet das eine Mal, auf das es ankam, sollen wir verpasst haben????


Halloooo, worum geht es hier?? Jemand, der sich ein Leben lang bemüht ein guter Nachfolger zu sein, soll am Ende der Verlierer sein??? Auf den ersten Blick ist das alles andere als gerecht!

Jesus spricht aber mit diesem Gleichnis das Problem der Methode an, die zum Zwang wird und bei der es letztendlich darum geht, es selber richtig zu machen. Das nennt man dann Werke, mit denen wir uns Verdienste oder sogar ein gutes Ansehen verschaffen wollen. Autsch….. das hat gesessen – GUTES ANSEHEN – Wer kenn das nicht? Wer hat noch nicht Dinge getan, weil er dadurch glänzen konnte? Wer hat sich nicht innerlich gefreut, dass der Nachbar gesehen hat, dass wir jemanden was gutes Taten? Wer hat noch nicht in der Gemeinde ein ganz leises Scheinchen stolz in den lauten Opfer Blechkasten fallen lassen, anstatt der lauten Parkuhr Münzen? Wer hat noch nicht, vor anderen betont, dass man für Bruder Soundso auch immer betet? Es gibt unzählige solcher Möglichkeiten und ich denke jeder von uns, kann sich darin wieder finden.

Aber nun kommt der Knaller in dem Gleichnis.
Die Gerechten sprachen nun:
Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?

WOW, Wahnsinn, da merken die Gerechten nicht mal, dass sie Gerechte sind – ist das nicht der absolute Knaller? Es ist ihnen nicht mal bewusst, dass sie gute Werke taten. Der springende Punkt ist, dass es für ihr Handeln keine Methode, keinen Zwang gab. Es war ihnen keine Mühe, eine gute Tat zu tun. Es war nichts Außergewöhnliches so zu handeln - es war/ist die normal Lebenshaltung, Liebeswerke oder gute Taten zu vollbringen. Es soll keine Pflicht sein, die Mann/Frau erfüllen sollen, sondern ganz unbewusst die innere Einstellung im Menschen sein.

Liebeswerke mag Gott, weil Gott an uns Menschen genauso handelt. Die „Art“ Gottes ist Barmherzigkeit, Liebe und Gnade. Je mehr wir uns in das Ebenbild Gottes verwandeln, desto mehr ist das in unserem Leben zu spüren.

Der Unterschied zur Werksgerechtigkeit besteht in der Haltung. Wer aus Werksgerechtigkeit handelt, vollbringt zwar gute Taten, aber nicht, weil er nicht anders kann, sondern weil man als gläubiger zu einem gewissen Lebensstil verpflichtet ist. Diese Erwartung überträgt man dann ganz automatisch auf andere und damit setzt man nicht nur sich selber unter Druck sondern auch andere Menschen. Das Resultat ist ein ganz verkrampfter gläubiger Mensch, der Werksgerecht handelt und doch kein Gerechter ist.

Ich habe viele solcher Menschen kennengelernt und wenn ich ehrlich bin, dann spürt man es ihnen nach einiger Zeit ab, aus welchen Motiven heraus sie etwas tun. Sie brillieren nicht nur vor anderen, sondern es sind meistens auch ganz stolz gewordene Menschen. Ihr Gegenüber hat es schwer, denn solchen Menschen kann man nichts recht machen. Ihr Maßstab ist nicht mehr Gott, sondern sie messen andere Menschen immer an sich selber. Solche Menschen hören sich selber gerne reden und sie erzählen immer und überall, was für große Einsätze sie leisten oder wie viel sie in bestimmte Projekte Inverstieren.

Lassen wir uns verwanden in Gottes Ebenbild, damit wir Gott gefallen und ganz selbstlos Taten vollbringen, weil wir im Herzen Menschen sind, die Lieben, die Helfen, die Barmherzig leben wie ihr Vater in den Himmeln .

Eure Fischi

herold
13.02.2009, 12:35
……Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen, geht von mir, Verfluchte in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidete mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.
Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremden oder nackt oder Krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

Erst einmal soweit zu dem Bibeltext.

Hier geht es um Nachfolger und sehr gläubige Menschen, die der Menschensohn von sich weisen wird.

Eure Fischi
hallo fisch
nein, hier geht es nicht um nachfolger oder sehr gläubige menschen. hier geht es um ein nationengericht. diese nationen werden gerichtet nach ihrem verhalten gegenüber den brüdern des herrn. da gibt es die fleischlichen brüder, israel und die geistlichen brüder, die nachfolger.

deine auslegung ist zwar herzlich, aber unkorrekt. denn die nachfolger des herrn werden nicht mit den nationen gerichtet. das steht im at und nt beschrieben.

einen schönen tag noch.

luxdei
13.02.2009, 12:35
Liebe Fisch!

Das sind sehr berührende Wort.

Danke
LD